BenutzerTop-Rezensenten Übersicht
Bewertungen
Insgesamt 404 BewertungenBewertung vom 20.07.2023 | ||
Leichenblass im Fass / Die Friesenbrauerin ermittelt Bd.2 Ich muß hierzu sagen, dass dies ein Krimi ist, bei dem auch viel gelacht werden darf, denn das Buch ist durchzogen mit herben, ostfriesischen Humor. Die Stammgäste von Gesine Felber überreden sie, mit ihrem selbstgebrauten Tüdelbräu am jährlichen Bierwettbewerb um den begehrten Wattenhumpen teilzunehmen. Und wie es das Schicksal will, Gesines Bier wird Sieger und der seit vielen Jahren an erster Stelle stehende Brauer Neunaber mit seinem Dünenhopfen geht knapp am Sieg vorbei. Das kleine Örtchen Sünnum wird daraufhin von Touristen überschwemmt. Zugleich kommt auch der Freund von Gesines Tochter Wiebke und hilft bei dem großen Ansturm auf. Doch dann steckt der Neunaber tot in einem Bierfass auf Gesines Grund und im Internet kursiert ein Bild, auf dem Gesinde den Mann in das Fass drückt. Und dann ist Gesine nicht mehr da. Ihre Tochter, eine Polizistin und enge Freunde beginnen zu suchen. Für alle ist klar, wer die Mörderin in. Nun beginnt eine Jagd nach weiteren Verdächtigen, die kleine Polizeistation raucht aus allen Ecken. Ein wirklich wunderbarer Nordseekrimi, man spürt das Salz, hört das Meer und die Möwen. Besonders die hier vorkommenden Personen wie z.B. Joris, Monika, Hinnerk, Tammo, Leefke, Hauke, alles gestandene Friesen mit großem Herz und salzigen Humor. Das Buch liest sich leicht und schnell, die Sprache ist sehr gut verständlich und der/die Mörder werden mit viel Geschrei und Gewese gesucht. Ja, da kommen einen Lieder wie an der Nordseeküste, Lapaloma und dergleichen in den Sinn. Joost Jensen hat mit diesem Heimatkrimi total ins Schwarze getroffen. Und man ist wirklich überrascht über den Mörder, hatten wir doch jemand ganz anderes im Visier. |
||
Bewertung vom 19.07.2023 | ||
Ein Buch, das wirklich nicht leicht zu lesen ist und den Leser schon etwas nachdenklich stimmt. Eigentlich, so meint man, hat Katharina alles. Einen Mann, drei reizende Kinder, ein Eigenheim und einen guten Beruf als Richterin. Und doch meint sie, dass in ihrem Leben etwas fehlt. Auf einem Online-Portal lernt sie ihren Seitensprung kennen, sie nimmt ab, um schon und schick zu sein. Der Seitensprung war für den Mann wirklich ein Seitensprung und Katharina fühlt sich in eine Spirale gepreßt, wird dünner und dünner, kommt in die Klinik und von dort aus zur Reha in eine psychosomatische Klinik. Sie darf nicht mehr abnehmen, aber ihr inneres Ich sagt, dass sie auch nicht zunehmen darf. Das Essen in der Klinik wird zum Gewaltakt, stets ist sie auf der Suche nach kleinen, leichten Portionen. In der Klinik befinden sich aber Leute mit verschiedenen psychosomatischen Problemen, diese lernt sie in den Gruppentherapien kennen. Langsam schließt sie Freundschaft, öffnet sich auch den Therapeuten gegenüber. Jedoch als ihre Familie zu Besuch kommt und sie mit ihnen in ein Lokal kommt, wird dies für sie ein Gewaltakt, indem sie Essen verschwinden läßt. Ob Katharina je gesund wird und wieder ein normales Verhältnis zum Essen bekommt, glaube ich kaum. Immer wieder ist sie am Kaolrienzählen, sie leidet Hunger, wirklich Hunger, besiegt diesen aber mit dem Willen, nichts essen zu dürfen um schlank und schön zu sein. Mir gefällt es, wie das Leben in der Therapie beschrieben wird, die Kämpfe der Patienten im täglichen Leben, um wieder frei zu sein. Das Buch zeigt, wie schnell Menschen in irgendwelche Abhängigkeiten schlittern können und sei es auch nur durchs Hungern. Ich konnte mich sehr in das Buch vertiefen. Ich schaue auch auf mein Gewicht, aber ich könnte nie so aufs Essen verzichten wie die Protagonisten, teilweise bewundere ich die Menschen, die auf Eis, Kuchen und dergleichen verzichten, aus Angst zuzunehmen. Ein Buch, das wirklich die Nöte und Ängste beschreibt. Hoffen wir, dass Katharina wieder einigermaßen ihr Leben aufnehmen kann und sei es nur ihren Kindern zuliebe. Das Cover mit den welken Blättern auf dem See paßt zur Grundstimmung des Buches und der helle Schein auf dem Wasser soll für die Hoffnung sein. |
||
Bewertung vom 18.07.2023 | ||
Die Bildermacherin und der goldene Ring Ein weiteres Buch der beiden Autorinnen über die Bildermacherin. Eine Fotografin, die nach dem Tod ihrer Großmutter von Berlin zurück nach Südtirol kommt und das Fotostudio ihrer Großmutter übernimmt. Amalia will die Siegerehrung eines Berglaufs in den Pfunderer Bergen fotografieren. Sie macht ein paar wirklich gute Fotos des Siegers Valentin Nothdurfter beim Zieleinlauf. Als er dann durstig einen Smoothie austrinkt, bricht er tot zusammen: Vergiftet. Nun erwacht Amalias Detektivsinn. Zusammen mit ihrer Nachbarin Nanne beginnt sie zu ermitteln. Es gibt so einige Verdächtige. War es der ewige Zweite, dessen, größter Konkurrent Valetin war. Aber auch so einige seiner Frauengeschichten geben zu denken. Und dann kommt auch noch auf, dass er etwas beoabachtet hat. Zu dieser wirklich interessanten Geschichte kommt dann noch ein zweiter Handlungsstrang der weit zurückgeht in das Jahr um 1809 in die Freiheitskriege um Andreas Hofer und wir sind wirklich erstaunt, wie sich diese beiden Handlungsstränge ineinander fügen. Wie wir von den Autorinnen gewohnt sind, ist das Buch total spannend und Amalia kommt immer wieder in sehr gefährliche Situationen. Immer wieder werden uns Südtiroler kulinarische Spezialitäten kredenzt und das Buch ist gespickt mit Südtiroler Ausdrücken, die uns aber am Ende des Glossars erklärt werden. Ein Krimi, der uns außer hochkarätiger Spannung auch ein gutes Heimatgefühl präsentiert. Das Cover zeigt wie üblich eine Berglandschaft mit einer kleinen Kapelle. Ein Krimi, der unbedingt weiterzuempfehlen ist. |
||
Bewertung vom 15.07.2023 | ||
Der Frühling ist in den Bäumen Das Cover erinnert mich ein wenig an meine Hanni und Nanni Bände aus meiner Jugendzeit. Von Jana Revedin habe ich schon die anderen Bücher gelesen und war immer sehr fasziniert, schreibt sie doch immer über besondere starke Frauen und deren Leben. Renina ist 24 Jahre alt und mit einem renommierten, aufsteigenden Doktor der Atomphysik verheiratet. Doch die Beziehung outet sich als toxisch, ihr Mann als sexsüchtig mit ausfallenden Sexualpraktiken. Zudem ist Fred Dietrich ein Neffe von Marlene Dietrich. Renina selbst ist die jüngste Assistentin von Heidegger. Sie gründet aber mit Hilfe ihres Vaters die erste Frauenzeitschrift nach Kriegsende. Und sie nimmt Themen auf, die damals noch verpönt waren. Darin sDetzt sie sich für die Selbstbestimmung und die Berufstätigkeit der Frauen ein. Doch nach einer unnachahmlichen Entgleisung ihres Mannes verläßt sie ihn und das Hotel, in dem sie untergebracht sind und flieht zu ihren Eltern. In dem Buch wird der gesamte Tagesablauf des 1. Mais 1953 beschrieben, akribisch werden die Handlungen und die Tätigkeiten von Renina aufgelistet, bis es am Abend dieses Tages zu einem lebensgefährlichen Eklat kommt. Die Autorin bringt uns diese Zeit sehr detailliert nahe, sie beschreibt auch die politischen Verhältnisse dieser Zeit, wir lernen Bekannte und die Familie Reninas kennen, die alle ihre Sorgen und Probleme haben. Was das Buch auch noch so interessant macht ist die Tatsache, dass Renina die Mutter der Autorin ist und sie deren Leben beschreibt. Wir kommen hier auch mit vielen realistischen Personen zusammen. Wer hier ein leichtes flottes Buch erwartet, dem kann nicht gedient werden. Wir erleben hier wirklich gravierende Probleme und Schicksale. Ein Buch zum Nachdenken. |
||
Bewertung vom 11.07.2023 | ||
Der Orchideenmörder: Schweden-Thriller Ich kenne den Autor von all seinen Saarlandkrimis. Aber mit diesem Schwedenthriller hat er sich selbst übertroffen. Drei Freundinnen feiern in der Urlaubsregion Dalsland ihren Junggesellinenabschied. Nach einem kleinen Streit geht Sofia vor die Tür und ist seitdem verschwunden. In einem weiteren Handlungsstrang erfahren wir, wer der Entführer ist und dass er mit einigen der Frauen auf Social Media sogar befreundet ist. Zur gleichen Zeit wird die Leiche einer jungen Studentin an einen Baum gelehnt gefunden, mit einer Orchedeenblüte hinterm Ohr geschmückt. Ein paar Tage später wird wieder eine junge Frau genauso mit der Blüte gefunden. Für die leitende Kommissarin Monica Sandström und ihrem Kollegen Ole (den wir schon aus einem Saarlandkrimi kennen - dort war er als Gastermittler),steht fest, dass ein Serientäter sein Unwesen treibt. Leider wird das Verschwinden von Sofia hintangestellt, was aber später noch seine Folge haben wird. Etwas ganz besonderes aber dem Thriller ist, dass wir den Entführer kennen, er ist auf der Suche nach Liebe, will weg von seiner dominanten Mutter. Er hat aber einen Vertrauten und Freund, an dem er sehr hängt. Dieser Mann bleibt bis zum Schluß der große Unbekannte und er instruiert und gängelt ihn. Zuerst ist ganz klar, wer der Mörder ist, aber dann schwenken wir wieder ganz davon ab und ein neuer Verdächtigter tritt in unseren Fokus. Spannend bis zum letzten Satz. Aber auch die Ermittlerin Monica ist neben der Spur. Ihr Mann kam vor einigen Wochen von seinem Angelausflug nicht mehr zurück und niemand weiß, ob er noch lebt. Jedenfalls endet das Buch mit einem Pageturner und es MUSS eine Fortsetzung geben. Der Autor hat eine sehr gute Ausdrucksweise, der Spannnungsbogen kann eigentlich nicht mehr weiter erhöht werden. Hier zeigt er, dass er auch wirlich gruselige Thriller schreiben kann. Die Landschaft Schwedens wird hier sehr schön beschrieben, man möchte selbst dort an diesen einsamen Seen sein. Das Cover ziert eine Blüte, aus der Blut fließt und in der linken Ecke befindet sich die schwedische Flagge. |
||
Bewertung vom 09.07.2023 | ||
Schon die edle und exquisite Aufmachung des Buches ist mir sofort ins Auge gestochen. Königsblaue und goldene Ornamente umschlingen das Cover und mittendrin ein Foto zweier Frauen um die Zeit nach dem ersten Weltkrieg. Auch auf den ersten beiden und den letzten beiden Seiten befinden sicH goldene Blüten. Das Buch spielt in zwei verschiedenen Zeitzonen. Einmal beginnend 1992 und der andere Teil beginnt 1911 bis in die 50iger Jahre hinein. Gwen wird von ihrer Tante Lily gebeten, mit ihr doch noch einmal in ihre alte Heimat nach Polen, dem früheren Pommern zu reisen. Lily möchte noch einmal das Gutshaus wieder sehen, in dem sie groß geworden ist. Wir sind in Bayern um 1911. Die kleine Ella will raus aus der Enge des kleinen Bauernhofes. Sie möchte aus ihrem Leben etwas machen. Und ihr gelingt es auch. Sie hilft in einem Kurhaus aus, dann nimmt sie Steno- und Maschinenschreibkurse und findet eine Tätigkeit in dem renommierten Kurhotel Schloß Elmau. Hier lernt sie auch die adelige und sehr kapriziöse Ilsabe kennen. Später lernt Ella den Baron Jakob von Stein kennen, einen Ägyptologen. Sie folgt ihm nach Pommern. Bevor Gwens Tante das mit der Reise in die Vergangenheit angesprochen hatte, übergibt ihr ihr Vater einen Karton mit Heften, den Gwens verstorben Mutter aufbewahrt hatte. Hier hatte Ella akribisch viel aufgeschrieben und Gwen erhält dadurch Einblick in ihre verworrene Familiengeschichte. Hier wird nun vieles aufgedeckt, Liebschaften, Schmuggeleien, schwere Schicksale, über die geschwiegen wurde. Ich habe mich derart in das Buch vertieft, denn diese Familiengeschichte war viel interessanter als mancher Krimi. Und die Frauen dieser Familie waren immer die Starken, egal ob im Krieg oder bei den anderen Tragödien. Und wie ein roter Faden zieht sich durch die ganze Geschichte immer wieder Ilsabe. Und mit 94 Jahren will sie endlich ihren Frieden finden, die Lügen entwirren und die Wahrheit zutage bringen. Die Autorin hat einen sehr ansprechenden Schreibstil. Die 500 Seiten lassen sich gut und schnell lesen, wird man doch in die Geschichte vollkommen integriert und wird eins mit den Protagonisten. Ein Buch, das ich immer wieder lesen werde. |
||
Bewertung vom 09.07.2023 | ||
Ein weiterer Fall der beiden Privatermittler Bea und Marc Philips. |
||
Bewertung vom 08.07.2023 | ||
Ein Buch, das uns sehr realitätsnah das Leben und die Gefühle der damaligen Heimatvertriebenen aus den Ostgebieten beschreibt. 1945 und die Russen stehen kurz vor Breslau. Ruth und ihre Familie fliehen vor der Invasion. Der Vater hat ihnen falsche Pässe besorgt, damit das Judentum verschleiert wird. Die alte Großmutter weigert sich vehement ihre Heimat zu verlassen. So kommen Ruth, ihre Schwester Gili, ihr jüngerer Bruder Jo und ihre Mutter in einem kleinen Dorf im Westen an und werden bei einer Bauernfamilie einquartiert. Der älteste Sohn Harry befindet sich im Krieg. Nachdem dann auch der Vater nachkommt, beziehen sie eine Wohnung in Freiberg. Während Gili das Leben genießen will, tanzen geht und Schauspielerin werden will, hadert Jo mit seinem Schicksal und kann es nicht verwinden, was Hitler den Juden angetan hat. Ruth ist still und in sich gekehrt, hat sie doch in Breslau ihre große Liebe, einen Juden, der sich in Gartenhäuser verstecken muß, zurückgelassen. Ruth finden eine Anstellung in der Schmuckabteilung des Kaufhauses. Bald lernt sie den Juweliersohn Albert kennen und heiratet ihn. Ruths Mutter ist glücklich, dass ihre Tochter solch eine hervorragende Partie gemacht hat, Die Schwiegereltern lehnen das Flüchtlingsmädel ab. Die Ehe ist nicht glücklich und Ruth bildet sich heimlich zur Goldschmiedin aus. Hier beschreibt die Autorin wunderbar die einzelnen Charaktere der Kinder der Familie. Gili will alles vergessen, Jo will Rache und Ruth trauert ihrer verlorenen Liebe nach. Bis zuletzt hofft sie, wieder nach Breslau zu kommen und nach ihren Lieben zu suchen. Das Buch beeindruckt mich sehr, werden doch sehr genau die Probleme der Heimatvertriebenen beschrieben, deren Sehnsucht nach der alten Heimat, der Kultur, den Speisen und der alten Sprache. Ruth hat ein sehr gutes Wissen über Schmuck und zeigt ihr außerordentliches Verkaufstaltent. Doch in der Juwliersfamilie wird sie nicht glücklich und sie fühlt sich immer noch fremd. Sie schreibt lange und sehnsuchtsvolle Briefe an ihre Freundin Marga, die es nach Berlin verschlagen hat. Die Probleme der Protagonisten werden wirklich sehr gut beschrieben und man fühlt sich beim Lesen mit der Familie verbunden. Der Text geht gut und leicht zu lesen, die Ausdrucksweise ist leicht verständlich und man fühlt sich beim Lesen sehr gut aufgehoben in die Materie und den Problemen. Jedoch am Schluß möchte die Autorin alles zu einem guten Ende zusammenfügen und so lesen sich manche Ereignisse wie Grimms Märchen, zusammengeflickt, unrealistisch, nur um alles zu einem runden Ende zu bringen. Schade, denn die ersten 2/3 des Buches waren ein Genuß, während das letzte Drittel zusammengestöpselt erscheint. Nicht jedes Buch muß zwanghaft mit einem guten Ende abschließen. Das Cover zeigt eine junge Frau mit einem verträumten Blick, |
||
Bewertung vom 06.07.2023 | ||
Ein weiterer Thriller in der Laura Kern Reihe. Und wie immer, spannend von der ersten bis zur letzten Seite. In einem einsamen Waldstück wird eine tote Frau gefunden, erwürgt. Um ihren Hals hängt eine Schiefertafel mit einem Zitat aus Goethes Faust und in der Ecke die Zahl 1. Und bald darauf gibt es die nächste Leiche, ebenfalls mit einer Schiefertafel, einem anderen Spruch aus Faust und die Nummer 2. So geht das Töten weiter, ohne dass man nur einen Spur vom Täter hat. Laura Kern und ihr Kollege Max stehen vor einem Rätsel. Es werden zwar Verdächtige festgenommen, aber ihnen kann man die Tat nicht nachweisen und es wird weiter ermittelt, stets unter Zeitdruck, da ein Serientäter unterwegs zu sein scheint. Was dem ganzen Buch noch zusätzliche Attraktivität verleiht sind die kursiv eingestellten Seiten, bei denen es um einen Unfall geht, wobei es nur einen Überlebenden gibt. Aber auch in der Beziehung zwischen Laura und Taylor kriselt es. Das Kommissariat steht unter Strom, man kann den Täter nicht greifen. Cahtherine Sheperd hat hier wieder eine Meisterleistung hervorgebracht. Sie versteht es besonders gut, den Leser auf die falsche Fährte zu locken, man meint den Mörder erkennen zu können um dann aber gleich wieder einen neuen Verdächtigen zu haben. Die Autorin schreibt äußerordentlich spannend, die Sprache ist flüssig, gut verständlich und man verbeißt sich in einen Protagnisten, nur weil er sich ein wenig anders verhält. Trotz der vielen Thriller der Shepherd gleicht kein Fall dem anderen, ihre Fantasie scheint grenzenlos zu sein und man freut sich schon auf das nächste Buch. Das Cover zeigt eine Eule, die vor einer Mauer sitzt, in der Wörter wie Hass, Schuld, Tod, Angst usw. eingeritzt sind. |
||
Bewertung vom 30.06.2023 | ||
Gudrun Grägel hat mit ihrem vierten Italienkrimi wieder einen Volltreffer gelandet. Die Köchin Doro Ritter wird von ihrem Vater gebeten, für einen Bekannten nach Bardolino auf ein Weingut zu fahren. Die Ehefrau von Enzo scheint ein Verhältnis mit einem anderen Mann zu haben. Sie ist sehr abwesend und abweisend und sie hat mehrere höhere Geldbeträge bereits abgehoben. Als Praktikantin wird Doro in das Gut geschmuggelt, ein paar Tage später soll dann ihr Freund Vic nachkommen uns sie bei der Beschattung unterstützen. Und Doro verfolgt Paola nach Verona, konnte aber nichts Verdächtiges herausfinden, außer, dass die Verdächtigte weinend aus einem alten Hotel kommt. Doch dann platzt die ganze Komödie, Paola wird erpresst. Es ist ein Testament ihres verstorbenen Vaters aufgetaucht und dies nehmen die Erpresser zum Anlaß, immer mehr Geld zu fordern. Inzwischen tauchen auch zwei Leichen auf. Hat dies einen Zusammenhang mit der Erpressung? Forsch und neugieirg, so wie wir Dora kennen, macht sie sich alleine auf der Suche nach dem Erpresser und kommt in große Lebensgefahr. In wirklich allerletzter Sekunde wurde sie dem Tod entrissen. Die Autorin hat hier wieder gekonnt hochkarätige Spannung mit der italienischen Lebensart, dem dolce Vita, verbunden. Zwischen den kriminalistischen Handlungen werden von der Gourmetköchin wirklich die typschen italienischen Speisen kredenzt und dazu der gute Vino und Secco serviert. Beim Lesen hatte ich den Knoblauch, den Salbei, den Rosmarin in der Nase. Und wie immer kommt es dann zu einem stimmigen Ende und Doro und Vic können sich ihrer Zweisamkeit widmen. Auch sind die Orte derart genau und detailliert beschrieben, ich sehe mich selbst durch Garda und Bardolino schlendern mit einer riesigen Eiswaffel in der Hand. Wie immer sind auf der letzten Seite einige Rezepte zum Nachkochen eingebracht. Gut finde ich am Anfang das Namensverzeichnis aller Protagonisten mit Altersangabe. So kann mein Kopfkino arbeiten. Aber auch der Stadtplan hat mir gefallen. Das Cover zeigt die typische Stadt am Gardasee mit den vertauten Booten am Steg. Ein Buch, das neben der kriminalistischen Handlung auch Urlaubsgefühle und Fernweh verbreitet. |
||