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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Elaine
Wohnort: 
Horn-Bad Meinberg

Bewertungen

Insgesamt 737 Bewertungen
Bewertung vom 25.08.2022
Seeräubermädchen und Prinzessinnenjunge
Pickert, Nils

Seeräubermädchen und Prinzessinnenjunge


ausgezeichnet

Dieses Buch über das Seeräubermädchen Mara und den Prinzessinnenjungen Milo habe ich direkt ins Herz geschlossen und werde bestimmt immer mal wieder hineinschauen. Das liegt nicht nur an den vielfältigen Charakteren und der interessanten Geschichte, sondern auch den wunderschönen Bildern von Lena Hesse.
Inhaltlich geht es darum, dass Mara und Milo einander kennenlernen, Freund*innen werden, aber auch lernen müssen, mit gegenseitigen Vermissen umzugehen. Gemeinsam erleben sie viele Abenteuer auf einem Piratenschiffund einer künstlerisch gestalteten Schaukel und lernen, von den Fähigkeiten des anderen Kindes zu profitieren. Auch ihre beiden Begleiter*nnen - der Hund Landratte und die Puppenprinzessin Lulu - und die jeweiligen Eltern finden freundschaftlich schnell zueinander.
Die Geschichte wird lebendig und mit Tiefe erzählt und scheut sich auch nicht traurige Geschehnisse anzusprechen. Richtig schön fand ich das Meereslied zu Beginn und am Ende, das rahmt diese Geschichte richtig gut ein.

Bewertung vom 24.08.2022
Der schwarzzüngige Dieb (Schwarzzunge, Bd. 1)
Buehlman, Christopher

Der schwarzzüngige Dieb (Schwarzzunge, Bd. 1)


gut

Normalerweise mag ich die Bücher aus dem Hobbit - Press Verlag, dieses hier aber hat mich leider mehr enttäuscht, als begeistert. Der Autor Christopher Buehlmann entführt die geneigten Leser*innen in eine Fantasy Welt voller Magie, Mythenwesen, Abenteuer und Gefahr. Im Mittelpunkt stehen der Dieb Kinsch Na Shannack und die Ritterin Galva, die das Leben zusammenführt und gemeinsame Wege gehen lässt. Dabei müssen sie viele Abenteuer bestehen und mehr als einmal um ihr Leben fürchten.
Generell ist die Idee dieses Buches ja gar nicht ganz so verkehrt und das Cover lässt die Betrachter*innen Assoziationen an die Welt Tolkiens finden. Die Umsetzung hingegen ist nicht so gut gelungen. Dies liegt einmal daran, dass die Geschichte mit Infos und Verweisen so gefüllt ist, dass es schwer fällt, diese aufzunehmen und einzuordnen. Und dann stört mich persönlich die vulgär - zotige Ausdrucksweise von Kinsch Na Shannack. Da habe ich keinen Zugang zu finden können und werde mich auch nicht weiter mit beschäftigen.

Bewertung vom 24.08.2022
Vega - Der Wind in meinen Händen
Perko, Marion

Vega - Der Wind in meinen Händen


ausgezeichnet

Der Klimawandel schreitet immer weiter voran uns es wird immer deutlicher, dass es einen Verteilungskampf um Wasser geben wird. Was liegt da näher, als das Wetter mit Drohnen und Chemikalien zu beeinflussen? Was heute schon wissenschaftlich unter dem Begriff Geo - Engineering erprobt wird, ist zur Zeit dieses Buches - im Jahr 2052- schon allgemeine Praxis. Nur wenn Wasser an einer Stelle künstlich erzeugt wird, dann fehlt es an anderen Stellen, was zu Naturkatastrophen führt. Und die dabei verwendete Chemie kann zu großen Umweltkatastrophen führen. In diesem Zwiespalt steckt auch Vega, die Hauptprotagonistin dieses Jugendbuches. Als Wettermacherin kann sie gezielt Wasser herbeirufen, aber sie besitzt eine besondere Fähigkeit: Denn sie hat die magische Kraft das Wasser und den Wind zu rufen und braucht dazu keine Chemie. Und genaun diese besondere Fähigkeit lässt sie zur Gejagten werden.
Die Geschichte wird von der Autorin Marion Perko sehr spannend, berührend und jugendgerecht erzählt, so dass mensch als Leser*in unbedingt dabei bleiben muss. Und sie führt dazu, Methoden der Wetterbeeinflussung noch kritischer zu betrachten als eh schon.

Bewertung vom 09.08.2022
Die Wagemutige
Bernard, Caroline

Die Wagemutige


ausgezeichnet

Mit „Die Wagemutige“ liegt eine Biographie vor, die das Leben der Antifaschistin Lisa Fittko vor den Augen der Leser*innen lebendig werden lässt. Im Mittelpunkt steht hierbei ihre Zeit der Flucht in Frankreich und ihre Mithilfe beim Organisieren von Fluchtwegen über die Pyrenäen. Ich durfte bereits schon einige Bücher über die Fluchtrouten über die Pyrenäen lesen, Fittkos Name ist dabei bei mir aber nicht wirklich hängen geblieben, so dass es ein Verdienst der Autorin Caroline Bernard ist, dies mit diesem Buch wieder zu ändern und ihr die Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, die sie verdient. Berührt hat mich auch, dass den Leser*innen Fittko in diesem Buch nicht nur als politische Aktivistin, sondern auch als Frau mit Bedürfnissen nach Liebe und Nähe näher gebracht wird. Die Geschichte wird lebendig und herzberührend erzählt, so dass ich gerne bis zum Ende dabei geblieben bin.

Bewertung vom 08.08.2022
Findelmädchen
Bernstein, Lilly

Findelmädchen


sehr gut

Mit Findelmädchen liegt nach "Trümmermädchen" der nächste Band der Autorin Lilly Bernstein über das Schicksal von Kindern in Deutschland nach 1945 vor. Im Mittelpunkt stehen diesmal die 15 jährige Helga und ihr Bruder Jürgen, die nach Ende des Krieges von einer lieben Familie in Frankreich aufgenommen werden und erst eine Reihe von Jahren später zurück zu ihrem Vater nach Köln kommen.
Während Jürgen sich seinen Traum erfüllen kann und bei Ford arbeiten darf, werden Helga mit ihrem Wunsch nach höherer Bildung viele Steine in den Weg gelegt. Doch sie lässt sich nicht unterkriegen und kämpft für ihre Ziele.
Die Geschichte wird von der Autorin Lilly Bernstein sehr lebendig und spannend erzählt, so dass mensch gespannt dabei bleibt. Auch erhalten die geneigten Leser*innen einen guten Einblick in das Leben in Deutschland in den 1950er Jahren, was es erleichtern kann, Verhaltensweisen der eigenen Eltern bzw. Großeltern in neuem Licht zu betrachten. Wer sich für die 1950er Jahre interessiert, ist hier genau richtig.

Bewertung vom 07.08.2022
Baumschläfer
Duda, Christian

Baumschläfer


sehr gut

Nichts für schwache Nerven

Dieses Buch hallt definitiv nach und lässt die Leser*innen so schnell nicht wieder los. Im Mitelpunkt steht der junge Marius, der von einen Tag auf den anderen den Halt verliert und durch das soziale Netzt stürzt. In der Obdachlosigkeit angekommen erlebt er Haß, Gewalt und Armut, aber auch Hilfsbereitschaft, wo er sie nicht erwartet hätte. Der Schreibstil des Buches entspricht meinem Erleben des Covers: Brutal, kompromisslos, ohne Samthandschuhe und direkt. Darauf muss mensch sich beim Lesen erst mal einlassen und dabei eigene Schutzmechanismen infrage stellen. Wie gehen wir selber mit Obdachlosen um, wie denken wir über sie und was tun wir, um ihnen zu helfen?
Das Buch basiert auf einer realen Gegebenheit und die Geschichte wurde bereits schon einmal in einem Podcast den Hörer*innen vorgestellt. Es steht aber nur beispielhaft für abertausende andere Geschichten, die auch zu Gehör gebracht werden wollen. Dieses Buch ist aufrüttelnd und definitiv nichts für schwache Nerven. Lasst euch drauf ein.

Bewertung vom 07.08.2022
Die Hennakünstlerin / Jaipur Bd.1
Joshi, Alka

Die Hennakünstlerin / Jaipur Bd.1


sehr gut

Auf neuen Wegen

Das hier vorliegende Buch hat mich vom Titel und dem Cover direkt angesprochen, so dass ich neugierig war, was mich hier erwarten würde. Und ich darf im Nachklang sagen, dass ich nicht enttäuscht wurde. Die Autorin Alka Joshi entführt die Leser*innen in ihrem Debütroman in das Indien der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts. In eine Zeit, die für viele Frauen Armut, Zwangsverheiratung und Gewalt bereithielt, aber auch Chancen und neue Möglichkeiten. Diese Chancen ergreift die junge Lakshmi und wird nach ihrer Flucht aus einer Ehe, die durch Zwangsverheiratung zustande kam, zu einer bekannten Hennakünstlerin, die auch Zugang zu den oberen Schichten Indiens erhält. Doch dieses Glück ist in Gefahr, als sie ihre Vergangenheit wieder einholt.
Die Geschichte wird lebendig und berührend mit einigen Längen erzählt. Mensch bekommt schnell ein Gefühl für die damalige Zeit und die Situation von Frauen in Indien. Ob sich hier schon vieles grundlegend zum Besseren gewendet hat? Und wie sieht es bei uns in Deutschland aus?

Bewertung vom 07.08.2022
Ingeborg Bachmann und Max Frisch - Die Poesie der Liebe / Berühmte Paare - große Geschichten Bd.3
Storks, Bettina

Ingeborg Bachmann und Max Frisch - Die Poesie der Liebe / Berühmte Paare - große Geschichten Bd.3


ausgezeichnet

Der Lauf des Lebens

Wenn zwei Menschen mit unterschiedlichen Freiheitsbedürfnissen aufeinandertreffen, kann es sein, dass sie einen gemeinsamen Weg als Paar finden, oder aber sich ihre Wege bald wieder trennen.
Eine Geschichte über ein solches Paar finden die geneigten Leser*innen in dem hier vorliegenden Buch wieder, dass voller Poesie, Gefühl und auch Schmerz verfasst wurde.
Ingeborg Bachmann und Max Frisch, um die es in diesem Buch geht, sind mir beide von ihren Werken her gut bekannt, so dass ich gespannt darauf war, mehr über sie als Menschen zu erfahren. Das gelingt der Autorin Bettina Storks richtig gut und mensch kann sich beim Lesen tief in diese beiden besonderen Menschen einfühlen.
Das Buch macht auf jeden Fall neugierig darauf, sich weiten mit den Werk der beiden zu beschäftigen und dabei zu erspüren, wie sich das privat erlebte in den Büchern niederschlug.
Dieses besondere Buch lohnt sich nicht nur für alle Liebhaber*innen von Ingeborg Bachmann und Max Frisch, sondern auch für alle Interessierten.

Bewertung vom 07.08.2022
Falsche Zeugen / Strafverteidiger Pirlo Bd.2
Bott, Ingo

Falsche Zeugen / Strafverteidiger Pirlo Bd.2


sehr gut

Schon der erste Band um die beiden Rechtsanwält*innen Pirlo und Mahler hatte mir richtig gut gefallen, so dass ich gerne den hier vorliegenden zweiten Band zur Hand genommen habe. Und ich wurde nicht enttäuscht. Inhaltlich geht es um den Konflikt zwischrn einer Neonazi Gruppe und einem arabischen Clan, der sich nach dem Mord an dem Neonazi Anführer Rainer Waßmer immer weiter hochschaukelt und so auch Polizei und Medien auf das Treiben dieser beiden Gruppen aufmerksam hat. Doch wer hat ein Interesse daran, das die Situation eskaliert? Pirlo und Mahler übernehmen die Verteidigung eines Clanmitglieds und müssen viel recherchieren, bis sie die Wahrheit ans Licht gebracht haben. Dabei geraten sie mehr als einmal in kritische Situationen.
Die Geschichte wird vom Autor Ingo Bott spannend und interssant erzählt, so dass ich als Leser*in gerne dabei geblieben bin und das Buch in zwei Tagen ausgelesen habe. Mir persönlich war das private hin und her im Buch etwas zu viel, aber das ist bestimmt Geschmackssache.