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Island
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Nürnberg

Bewertungen

Insgesamt 541 Bewertungen
Bewertung vom 12.12.2022
Hannahs Reise
Steingäßer, Jana

Hannahs Reise


ausgezeichnet

Hannahs Reise beschäftigt sich aus der Perspektive der etwa 10-jährigen Hannah mit dem Wasser in den verschiedensten Facetten, bzw. mit den Problemen im Zusammenhang mit dem lebenswichtigen Element.

Zusammen mit ihren beiden Geschwistern und ihrer Mutter reist sie mit dem Camper in verschiedene Länder, zunächst nach Italien und Spanien, dann nach Marokko, Israel und Jordanien und schließlich mit einem Segelboot auf dem Mittelmeer vor Frankreich.

Dabei begegnen ihr verschiedenste Problematiken, wie teils ausgetrocknete Flussbetten, Überschwemmungen, extensiver Obst- und Gemüseanbau trotz Wassermangel, Wasserverbrauch durch Tourismus, Überfischung, Plastikmüll im Meer, etc. Neben Reiseberichten und Fotos finden sich zwischendurch auch sachliche Hintergrundinformationen, die sich auf das zuvor Beschriebene beziehen. Dadurch wird einem auf jeden Fall immer wieder bewusst, wie sehr auch wir mit unserem Lebensstil dazu beitragen, dass anderswo Wasserknappheit herrscht. Dazu passen die Tipps am Ende, wie man bereits als Kind etwas verändern kann sehr gut. Dabei gefällt mir, dass dennoch darauf hingewiesen wird, es nicht zu verbissen anzugehen.

Das Buch selbst macht einen hochwertigen und stabilen Eindruck. Die raue Haptik des Einbandes und die umweltfreundliche Herstellung passen zum Thema und dennoch ist die Gestaltung sehr ansprechend und es finden sich auch im Inneren viele Farbfotos zur Illustration.

Bewertung vom 11.12.2022
Mein Sachen suchen Riesenbilderbuch
Gernhäuser, Susanne

Mein Sachen suchen Riesenbilderbuch


ausgezeichnet

Wimmelbücher gibt es nun ja schon seit einigen Jahrzehnten, da ist es gar nicht so einfach, nochmal etwas Neues auf den Markt zu bringen. Dieses hier kann aber auf jeden Fall schon mal sehr mit seiner Größe punkten, durch die es sich von klassischen Bilderbüchern abhebt, was die Kinder einerseits zusätzlich motiviert und wodurch die Details andererseits recht gut erkennbar sind. Manche sind aber auch noch einmal zusätzlich aufgegriffen worden und am Rand vergrößert abgebildet.

Thematisch sind die Seiten ähnlich wie bei anderen Büchern gegliedert. Es gibt die Stadt, den Wald oder den Spielplatz, also Umgebungen, die die Kinder aus ihrem Alltag kennen. Hier hätte ich vielleicht auch noch eine Seite mit Urlaubsbezug, am Strand zum Beispiel, ganz nett gefunden. Die Bilder selbst wurden aber an unsere aktuelle Zeit (oder sogar noch etwas in der Zukunft) angepasst, sodass sich (auch) viele Elektrofahrzeuge und Lastenräder oder Insektenhotels im Wald finden, damit die Kinder auch den Nachhaltigkeitsaspekt von Anfang an kennenlernen. Auch ansonsten gibt es eine große Vielfalt an Dingen zu entdecken, die nicht im Standardrepertoire jedes Wimmelbuches sind, sodass sich das Buch auch gut zur Unterstützung des weiteren Sprechenlernens eignet.

Die Illustrationen sind gewohnt bunt, liebevoll und kindgerecht. Somit ist das Buch auf jeden Fall eine Bereicherung für den Bücherschrank von Kindern ab etwa 1,5 Jahren. Die Verarbeitung ist auch recht stabil, sodass nicht gleich eine Seite reißen kann, wenn die Kinder, bedingt durch die Größe des Buches, auch mal darauf herumkrabbeln.

Bewertung vom 11.12.2022
Shatter and Shine / Faith-Reihe Bd.2
Stankewitz, Sarah

Shatter and Shine / Faith-Reihe Bd.2


sehr gut

Hazel hat einen gehörlosen kleinen Bruder, weshalb sie schon als Jugendliche die Gebärdensprache erlernt hat und diese mittlerweile zu ihrem Studienfach geworden ist. Außerdem gibt sie Kurse in ihrer Heimatstadt. Vor kurzem haben sie aber der Tod ihrer geliebten Großmutter und der ihrer Jugendliebe Mason ziemlich aus der Bahn geworfen. Ihr Ex-Freund starb als Soldat in Afghanistan, einige Zeit nachdem er sich per Brief von ihr getrennt hatte, weil er meinte, sie nicht damit belasten zu wollen, wie sehr ihn der Krieg verändert hat.

Als sie sich endlich wieder dazu in der Lage fühlt, die Gebärdensprache-Kurse wieder aufzunehmen, landet Cameron in ihrer Gruppe, der im Krieg sein Gehör verloren hat und auch ansonsten viel Schlimmes erlebt hat. Die beiden finden sich nicht uninteressant, sind aber beide eigentlich noch nicht bereit für etwas Neues und es verbindet sie mehr, als sie ahnen.

Die Geschichte hat mir prinzipiell gut gefallen, beide Protagonist:innen sind sehr sympathisch und man leidet mit ihnen, beziehungsweise freut sich für sie, dass sie langsam ihren Schmerz überwinden. Ich fand es auch interessant, etwas mehr über das Leben ohne Gehör zu erfahren. Die Wendung gegen Ende erschien mir persönlich aber nicht vollkommen realistisch. Der Schreibstil war gut und flüssig lesbar, sodass man zügig vorankommt. Wie oft bei diesem Genre, wäre es mir aber lieber, wenn bei den Sexszenen etwas mehr der Phantasie überlassen würde.

Bewertung vom 11.12.2022
Wintersterben
Krüger, Martin

Wintersterben


ausgezeichnet

Nachdem man in den Walliser Alpen die zuvor gefolterte Leiche eines ehemaligen deutschen BKA-Ermittlers gefunden hat, wird die Interpol-Ermittlerin Valeria Ravelli in das touristisch wenig erschlossene Dorf Steinberg geschickt, um dort zu ermitteln, was die Hintergründe der Tat sind. Im Dorf begegnet man ihr oft wenig aufgeschlossen. Rund um den Ort hat sich zudem ein extrem reicher Ex-Fremdenlegionär ein hoch gesichertes Refugium geschaffen, wo dessen eigene Spielregeln zu gelten scheinen. Dieser zeigt sich auch wenig kooperativ. Unterstützung erhält sie zumindest von einem neuen Kollegen. Die örtliche Polizei scheint weniger Interesse an der Aufklärung des Falls zu haben. Bald gibt es auch noch weitere Todesfälle, die ans Licht kommen.

Ich fand den Thriller sehr spannend und die Handlung sehr gut in diese recht einsame und etwas mysteriös wirkende Gegend passend. Valeria Ravelli ist mir als Ermittlerin sympathisch, sie hat aber auch selbst einiges zu verbergen, was sich wohl erst nach und nach bei weiteren Fällen aufklären wird und was für zusätzliche Spannung sorgt. Was gruselige / blutige Elemente angeht, blieb es für mich gerade noch an der Grenze, dass es in Ordnung war, ich stehe aber auch grundsätzlich nicht auf zu blutige Thriller und mag es mehr, wenn der Fokus auf der Taktik des Täters und der Ermittlungsarbeit liebt. Der Schreibstil war gut verständlich.

Bewertung vom 11.12.2022
Klimafreundlich essen mit der CO2-Challenge
Eigner, Christian;Büscher, Astrid

Klimafreundlich essen mit der CO2-Challenge


ausgezeichnet

Dieses Buch der Stiftung Warentest ist eine Mischung aus einem Ratgeber und einem Kochbuch. Durch einen Einstufungstest zu Beginn bekommt man zunächst einen groben Eindruck davon, wie klimaschädlich das eigene Essverhalten bisher ist. Anschließend gibt es dann Tipps, mit welchen Verhaltensweisen, die Auswahl der Lebensmittel, die Aufbewahrung und die Zubereitung betreffend, sich wie viel CO2 einsparen lässt. Angefangen bei möglichst regionalen und pflanzlichen Produkten, über die Vermeidung von Müll und Energieeinsparungen beim Erhitzen. So gibt es viele hilfreiche Tipps, an welchen Stellschrauben man noch drehen könnte, um CO2 im Zusammenhang mit der Ernährung einzusparen. Ergänzt werden die Informationen durch dazu passende Rezepte, bei denen die vorangegangenen Ratschläge beherzigt werden. Bei diesen findet sich neben den üblichen Angaben auch die Info zur CO2-Bilanz des Gerichts. Bei den Rezepten hätte ich es jedoch konsequenter gefunden, komplett auf Fleisch zu verzichten und nicht teilweise auf Hühnchen (und teilweise auch weitere Tierarten) zurückzugreifen, das zwar klimafreundlicher ist, aber eben trotzdem schlechter als Fleischverzicht, zumal die Gerichte wohl auch ohne Fleisch funktionieren würden.
Insgesamt ist das Buch aber ein interessanter Denkanstoß, die eigenen Ernährungsgewohnheiten noch (etwas) mehr auf den Prüfstand zu stellen, was deren Klima-Bilanz angeht. Passend dazu ist das Buch umweltfreundlich hergestellt, was der Optik und dem Layout aber nicht schadet.

Bewertung vom 03.12.2022
Neubeginn im kleinen Strickladen in den Highlands / Der kleine Strickladen Bd.4
Oswald, Susanne

Neubeginn im kleinen Strickladen in den Highlands / Der kleine Strickladen Bd.4


sehr gut

Bei diesem Roman handelt es sich um einen weiteren Band der Reihe um den kleinen Strickladen in den schottischen Highlands. Amely befindet sich nach dem Krebstod ihrer Mutter bei ihren Freund:innen in Callwell am Loch Lomond, um wieder auf andere Gedanken zu kommen und sich darüber klar zu werden, wie ihr Leben nun weitergehen soll. Wenn es nach Peter, dem Inhaber der McDurmans Whiskydestillerie, ginge, sollte sie bei ihm in Callwell bleiben und auch ihre Freundin Maighread, die Inhaberin des Strichladens würde sich sehr freuen, würde Amely Glasgow den Rücken kehren.

Es ist schön zu lesen, wie Amely von den Menschen in Callwell aufgenommen und umsorgt wird. Die verschiedenen Personen im Buch sind alle sehr liebenswert und sympathisch. Ich hätte mir allerdings noch etwas mehr Lokalkolorit gewünscht. Zudem war die Handlung doch relativ vorhersehbar. Nichtsdestotrotz ist es ein schöner Wohlfühlroman, insbesondere für den Herbst und den Winter und der Schreibstil ist angenehm lesbar.

Bewertung vom 02.12.2022
Pinienduft im Hotel Toscana Mare
Holmgren, Hanna

Pinienduft im Hotel Toscana Mare


sehr gut

Emilia bricht nach einer privaten und beruflichen Enttäuschung im Zusammenhang mit ihrem Ex-Freund ihre Zelte in Deutschland ab und will in der Toscana die Renovierung eines Hotel-Projektes betreuen. Dort warten dann aber auch erstmal alle möglichen Hinternisse in Form von wenig kooperativen Nachbarn, Mitarbeitern und Politikern und dem ziemlich desolaten Zustand des alten Gebäudes auf sie. Und auch ein gut aussehender, aber geheimnisvoller junger Mann sorgt für ein weiteres Gefühlschaos bei ihr.

Der Roman spielt in einer sehr schönen Gegend, die aber noch etwas mehr in Szene gesetzt werden hätte können. Emilia als Protagonistin ist mir grundsätzlich sympathisch, manchmal wirkt sie aber doch etwas naiv und nicht alles an der Handlung war für mein Empfinden vollkommen realistisch, einiges zudem recht vorhersehbar. Der Schreibstil ließ sich aber leicht und locker lesen und so ist es ein recht netter Roman für zwischendurch.

Bewertung vom 29.11.2022
Fake - Wer soll dir jetzt noch glauben?
Strobel, Arno

Fake - Wer soll dir jetzt noch glauben?


sehr gut

Arno Strobels neuester Thriller spielt in Thüringen. Patrick Dostert, leitender Mitarbeiter eines Logistikunternehmens, der seit gut einem Jahr mit der Lehrerin Julia verheiratet ist, bekommt überraschend Besuch von zwei Kripo-Beamten aus Weimar, weil er beschuldigt wird, etwas mit dem Verschwinden einer Frau zu tun zu haben. Das behauptet zumindest deren beste Freundin. Sein Alibi für den Abend ihres Verschwindens scheint plötzlich wertlos und dann tauchen auch noch Videoaufnahmen auf, die eindeutig ihn mit dem Opfer, das er angeblich nicht kennt, zu zeigen scheinen. Schließlich landet Patrick Dostert auch wirklich als höchst tatverdächtig im Gefängnis.

Der Thriller ist handwerklich gut gemacht und auch der Schreibstil lässt sich gut lesen. Lange bleibt offen, ob Patrick Dostert wirklich so unschuldig ist, wie er selbst behauptet und wer eine so große Rechnung mit ihm offen haben könnte, dass er ihn einer solchen Tat beschuldigt und mit einem derart großen Aufwand Beweise fälscht. Die Perspektivwechsel tragen auf jeden Fall auch zur Abwechslung und zur Steigerung der Spannung bei. Mich persönlich hat der Ausgang der Geschichte aber dann nicht vollkommen zufrieden gestellt, ich hätte eine andere Wendung besser gefunden.

Bewertung vom 20.11.2022
Zeit der Sehnsucht / Die Töchter der Ärztin Bd.1
Sommerfeld, Helene

Zeit der Sehnsucht / Die Töchter der Ärztin Bd.1


ausgezeichnet

In diesem Buch gibt es, obwohl es sich um den ersten Band einer neuen Reihe handelt, der ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann, auch ein Wiedersehen mit alten Bekannten aus anderen Reihen der Autoren, nämlich Ricarda Thomasius und ihren Töchtern und auch einer der Nebenfiguren aus "Polizeiärztin Magda Fuchs".

Die Handlung beginnt in Berlin im Jahr 1928. Henny und Antonia, die Töchter von Ricarda Thomasius haben beide ebenfalls Medizin studiert. Henny hat sich mit einer eigenen Praxis, spezialisiert auf Onkologie, selbstständig gemacht, während Antonia gerade erst mit dem Studium fertig ist und nun in Afrika, wo ihre Eltern früher, als sie ein kleines Kind war, lebten, nach ihren Wurzeln suchen will. Nicht alle in ihrer Familie sind von ihrem Vorhaben begeistert und auch in Afrika läuft natürlich nicht alles ohne Komplikationen.

Ich habe mich sehr über dieses Wiedersehen mit einigen alten Bekannten gefreut und besonders Antonia ist mir als Protagonistin sehr sympathisch, wie sie bereit ist, für das zu kämpfen, was ihr wichtig ist, mutig neue Wege geht und sich nicht so schnell einschüchtern lässt. Ich fand es auch sehr interessant, nicht nur mehr über die Entwicklungen der Medizin in der damaligen Zeit, sondern auch über Ostafrika und das Leben dort mit all seinen Schwierigkeiten zu erfahren. Der Schreibstil ist, wie schon von den vorherigen Reihen gewohnt, angenehm lesbar und anschaulich.

Bewertung vom 20.11.2022
Vilma zählt die Liebe rückwärts
Skretting, Gudrun

Vilma zählt die Liebe rückwärts


ausgezeichnet

Vilma Veierød, 35 Jahre alt, könnte man wohl zurecht als ziemlich verschroben bezeichnen. Sie lebt in Oslo im Haus ihrer verstorbenen Großtante und arbeitet als Klavierlehrerin an einer Musikschule. Ansonsten hat sie nur wenige Kontakte und versucht möglichst viele Risiken, die zu einem früheren Tod beitragen können, zu vermeiden, da ihre komplette (ihr bekannte) Familie bereits verstorben ist. Dann erfährt sie aber vom Tod ihres, ihr bisher nicht bekannten, Vaters und erbt alte Briefe von ihm, in denen er von der gemeinsamen Zeit mit ihrer Mutter berichtet. Außerdem liest sie, dass auch Einsamkeit lebensverkürzend wirken kann und so beginnt sie sich langsam für andere Menschen zu öffnen, wozu auch ein Pfarrer, ein Sektionsassistent und ein begabter kleiner Klavierschüler ihren Beitrag leisten.

Mir hat der Roman trotz oder vor allem auch wegen einer gewissen Skurrilität sehr gut gefallen. Die Protagonistin und auch die weiteren Personen sind alle auf ihre Art liebenswert und es gab auch eine Dosis feinsinnigen Humor. Außerdem mag ich den Schauplatz Oslo und auch der Schreibstil der Autorin ließ sich sehr angenehm lesen. Das Cover und die Farbgestaltung haben mich ebenfalls gleich angesprochen. Somit handelt es sich um einen Wohlfühlroman mit einer Dosis Tiefgang, genau richtig für den Herbst und Winter.