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La Calavera Catrina

Bewertungen

Insgesamt 633 Bewertungen
Bewertung vom 28.03.2023
Tod in Siebenbürgen / Paul Schwartzmüller ermittelt Bd.1
Werrelmann, Lioba

Tod in Siebenbürgen / Paul Schwartzmüller ermittelt Bd.1


gut

Paul Schwartzmüller, ein erfolgreicher Investigativjournalist, ist als Kind mit seinem Vater nach Westdeutschland ausgewandert und nun als Tourist in seiner alten Heimat, um das Erbe seiner verstorbenen Tante anzutreten. Überwältigt von der Schönheit des Landes wird Paul schon bald von der Vergangenheit eingeholt. Sein ehemals bester Freund soll für einen grausamem Mord verantwortlich sein. Das kann Paul nicht glauben und versucht ihm zu helfen, indem er Leute befragt und auf eigene Faust Recherchen anstellt. Doch Paul ist kaum handlungsfähig, körperlich und geistig angeschlagen, wird er zum Spielball des Mörders. Zum Glück bekommt er unerwartet Hilfe.

Man merkt, dass die Autorin Lioba Werrelmann in Rumänien vor Ort war und mit den Bewohnern gesprochen hat. Sie beschreibt sehr lebhaft die Landschaft, die Leute, ihrer Kultur und Geschichte, und macht traditionelle Gerichte schmackhaft. Das ist so authentisch und interessant geschrieben, dass man über ein paar Schwächen des Buches hinwegsehen kann, wenn einem Lokalkolorit wichtig ist. Zur angenehmen Unterhaltung trägt der flüssige und angenehme Schreibstil bei. Der Fall ist wendungsreich inszeniert und lädt zum Spekulieren ein, hat aber seine Schwächen in punkto Vorhersehbarkeit und ungeklärten Fragen, denn die kriminalistischen Aspekt, die ich bei einem Krimi erwartet hätte, waren unbefriedigend. Auch die Figuren konnten mich nicht überzeugen, allen voran der schuldzerfressene Paul. Obwohl sein Zustand nachvollziehbar beschrieben wurde, verhält er sich bedenklich naiv, was die Ermittlungen und seine Berufung unglaubwürdig werden lässt. Auch die weiteren (geheimnisvollen) Personen, die wichtige Hinweise beisteuern, haben eher einen irritierenden Beigeschmack. Weitere Bände der Reihe werde ich wohl nicht lesen. Nichtsdestotrotz war die Mischung aus Mystik, Aberglauben, Korruption, reizvollem Lokalkolorit und mysteriösen Geheimnissen interessant inszeniert. Deswegen gibt es von mir 3,5 Sterne.

Bewertung vom 28.03.2023
Es war einmal in Brooklyn
Atlas, Syd

Es war einmal in Brooklyn


gut

Diese Coming-of-Age Geschichte erzählt von den Freunden Juliette und David. Angesiedelt im Sommer 1977 in Brooklyn steht ein ungeplanter Blackout bevor. Der siebzehnjährige David blickt in eine ungewisse Zukunft, seit er an Leukämie erkrankt ist. Seine Gefühle für Juliette gehen jedoch über Freundschaft hinaus. Er will endlich den Mut finden, sie für sich zu gewinnen. Gerade jetzt, wo sie Rico kennengelernt hat, läuft ihm die Zeit davon.

Der Schreibstil ist angenehm flüssig, weshalb man auch gern die beschriebenen Nebensächlichkeiten und Ausflüge der Kindheitserinnerungen abtaucht, um Juliette und David besser kennenzulernen. Die Kulissen-Beschreibung ist herrlich authentisch und bildhaft. Dieser Atmosphäre kann man sich kaum entziehen und das gefiel mir sehr. Den Blackout gab es wirklich, was der Geschichte noch mehr Reiz verleiht. Ebenso der Kontrast der Hauptfiguren. Juliette hat das Leben noch vor sich, kann träumen und ihre Collegezeit planen. Für David ist das zur Nebensache geworden. Er fühlt sich seiner Pläne beraubt und erkennt, was wirklich zählt, weshalb er mehr zu verlieren hat. Es ist eine Geschichte, die sehr berührt, aber keine seicht romantische Liebesgeschichte. Leider brauchte die Handlung einige Zeit, bis man in der Geschichte ankommt und die familiären Ausschweifungen waren zu viel. Ich hätte es mir gern etwas mitreißender gewünscht, mit dem Fokus auf Juliette und David.

Bewertung vom 28.03.2023
Das Meer und ich
Randau, Tessa

Das Meer und ich


sehr gut

Es geht in dieser Geschichte um eine Frau, die sich ausrangiert und überflüssig fühlt, weil ihre Kinder allmählich ihre eigenen Wege gehen, die mit dem Älterwerden hadert und dem Seitensprung ihres Mannes. Was kann sie tun, um sich wieder gebraucht zu fühlen, um für etwas zu brennen und aus dem Alltag auszubrechen?

Tessa Randau bliebt ihrer Buchidee auch in "Das Meer und ich - Wie ich mich selbst wiederfand" treu. Eine namenlose Frau steckt in einer Lebenskrise und findet im Urlaub einen beratende Gesprächspartnerin, die aufmerksam zuhört und ganz neue Perspektiven ermöglicht. Das mochte ich bereits bei ihren vorherigen Büchern "Die Berge, der Nebel, die Liebe und ich" und "Der Wald, vier Fragen, das Leben und ich“. Selbstfindung in der Natur: im Wald, in den Berge und nun das Meer und eine wunderbare Metapher, sich selbst als Schiff zu sehen, das die Möglichkeit hat, hinaus zu fahren oder im Hafen zu bleiben.

Man erlebt hautnah, wie die Hauptfigur aus den Gesprächen Erkenntnisse gewinnt und über ihr eigenen Leben reflektiert. Das liest sich wunderbar und ist zudem noch schön gestaltet. Egal, welche eigenen Baustellen man hat und selbst, wenn man sich kaum mit der Hauptfigur identifizieren kann, es gibt immer einen Denkanstoß, den man für das eigenen Leben mitnehmen kann. Dabei muss es gar nicht zu sehr in die Tiefe gehen, schließlich erfindet Tessa Randau das Rad nicht neu, greift sogar auf ein ganz bekanntes Zitat von Albert Einstein zurück, aber das macht die Gedanken nicht weniger wahr.

Für alle, die Lust auf eine inspirierende und kurzweilige Geschichte mit zwei wundervollen Frauen haben und gedanklich ans Meer reisen möchten. Da mir die beiden genannten Bücher aber einen Tick besser gefallen haben, vergebe ich vier Sterne.

Bewertung vom 28.03.2023
Die letzte Erzählerin
Barba Higuera, Donna

Die letzte Erzählerin


ausgezeichnet

„Bücher wurden unsere Sprache. Bücher wurden unser Zuhause. Bücher wurden unser Leben.“

Juli 2061: Petra Peña kann mit ihren Eltern und ihrem kleinen Bruder Javier in einem gigantischen interstellaren Raumschiff rechtzeitig von der Erde flüchten, bevor der Komet einschlägt. Die Familie soll in einen dreihundertachtzig Jahre langen Kryoschlaf versetzt werden, bis sie in einer fernen Galaxie den Planeten Sagan erreichen, der zur neuen Heimat werden soll. Petra hat Glück, denn mit ihrer Augenerkrankung hätte sie eigentlich nicht an Bord sein dürfen. Doch etwas geht schief und als Petra im Jahr 2442 erwacht, herrscht Einigkeit, sie trägt den Kokllektivnamen Zeta-1und soll ohne Erinnerungen oder freiem Willen dem Wohl des Kollektivs und der Kanzlerin Nyla dienen. Petra setzt alles daran, ihre Familie, und alles was sie geliebt hat, zu finden und dem Kollektiv zu entkommen.
"Die letzte Erzählerin" ist auf eine besondere Art anspruchsvoll. Das liegt auch ein bisschen an den spanischen Begriffen. Das passt aber hervorragende zur Geschichte und im Glossar findet man alle Übersetzungen. Durch die Ich-Perspektive von Petra ist man von Anfang an ganz nah dran und erlebt, wie schwer es ihr fällt, die Erde zu verlassen und welche Ängste sie aussteht, als sie ohne ihre Familie aufwacht. Mit dieser immensen Verantwortung wächst sie über sich hinaus. Die spannende Handlung spielt überwiegend auf dem Raumschiff und hat auch bewegende Momente, getragen von Erinnerungen, Geschichten und der Angst, aufzufliegen. Die Figuren rund um Petra wachsen einem schnell ans Herz. Vor allem, wenn Petra ihre cuentos erzählt, und alle, aber vor allem Voxy, in ihren Bann zieht. Das Cover zeigt u.a. Pflanzen von dem Planeten Sagan. Von diesen eindrucksvollen Illustrationen hätte ich gern noch mehr gesehen, denn die Aufmachung mit orangem Buchschnitt und Lesebändchen ist auch sonst sehr liebevoll. Donna Barba Higuera erzählt von Opfer- und Risikobereitschaft, der Faszination von Büchern und ihren machtvollen Geschichten, die helfen zu vergessen oder sich zu erinnern. Petra ist die letzte Erzählerin und trägt die Mythen und mexikanischen Volkssagen ihre Ahnen weiter. Diese sind speziell, märchenhaft, manchmal etwas gruselig, aber voller Liebe und Magie.

Fazit: Eine spannende Weltuntergangsgeschichte mit toller Heldin, sprachlich mitreißend, wendungsreich und bewegend. Leseempfehlung für anspruchsvolle Leseratten ab ca. 11 Jahren und Erwachsene.

Bewertung vom 28.03.2023
30 Tage Dunkelheit
Madsen, Jenny Lund

30 Tage Dunkelheit


ausgezeichnet

»Jeder Idiot kann in einem Monat einen Krimi schreiben!«, behauptet die erfolglose Schriftstellerin Hannah Krause-Bendix auf einer Buchmesse ihrem Rivalen gegenüber. Dieser provokante Aussage muss ein Beweis folgen, um ihren Ruf zu retten, der ihr außerdem zu mehr Publicity verhelfen könnte. Allerdings plagt Hannah bereits seit mehreren Jahren eine Schreibblockade. Island scheint ideal, um die nötige Inspiration und Ruhe zu finden - natürlich in einem abgelegenem Dorf - ganz ohne Ablenkung. Stattdessen wird Fiktion Realität und Hannah zur Ermittlerin, was sie schließlich in Gefahr bringt.

Jenny Lund Madsens Debüt hat mich begeistert. Ich mochte Hannah als unbequeme Protagonistin, gerade weil sie ignorant, ungeduldig, impulsiv und zynisch ist. Charaktereigenschaften, die ich an fiktiven Figuren durchaus begrüße. Ihre anspruchsvollen Werke haben zwar nicht viele Leser, begründen aber ihre Überheblichkeit gegenüber „leichtverdaulicher Lektüre“ und haben sie erst in diese interessante Lage gebracht. Die Stimmung ist atmosphärisch, der Schreibstil macht süchtig und die Handlung ist spannend, wendungsreich und clever geschrieben - bis zum Schluss. Hier würde ich mir sogar eine Fortsetzung wünschen. Leseempfehlung!

Bewertung vom 28.03.2023
Willodeen
Applegate, Katherine

Willodeen


ausgezeichnet

"Willodeen - Das Mädchen und der Wald der verschwundenen Tiere" erzählt von der elfjährigen Willodeen, die durch ein Feuer ihre Familie verloren hat. Von diesen Erlebnissen traumatisiert gilt Willodeen als Außenseiterin, ohne Freunde, die durch den Wald streift und die Gesellschaft von Tieren bevorzugt. Vor allem die von sogenannten Kreischern, aber davon sind immer weniger in der Gegend, seit es eine Abschussprämie auf die Kreischer gibt. Auch die Summibären blieben fern. Die sind allerdings sehr süß und beliebt, und ziehen viele Touristen an. Willodeen will herausfinden, ob diese Ereignisse zusammenhängen.

Ich mochte Willodeen sofort. Ihr eigenbrötlerischer Charakter ist liebenswert beschrieben und authentisch präsentiert. Sie ist zurückhaltend, aber auch zielstrebig, schlau und geht den Dingen auf den Grund. Als Connor in ihr Leben tritt, bricht er allmählich durch ihre harte Schale. Die Entwicklung war gut beschrieben und rückt die liebenswerten Figuren in den Fokus. Allgegenwärtig ist die Botschaft, dass alle Lebewesen einen Zweck erfüllen, auch wenn wir ihn nicht kennen. Willodeen vertritt die Erkenntnis, dass die Natur immer schlauer ist. Das alles ist verpackt in eine schlüßige, kluge Geschichte, die nicht zu viel will und das, worum es geht, berührend erzählt. Diese Mischung aus Aktualität, einem Hauch Magie und starker weiblicher Hauptfigur, hat mir richtig gut gefallen. Es braucht gar nicht viel Aktion und Spannung, um eine tolle Geschichte zu erzählen. Die wenigen aber sehr eindrucksvollen Illustrationen verleihen der Geschichte etwas Fantastisches. Hat mich an "Echo Mountain" von Lauren Wolk erinnert. Eine schönes Buch, dass in Erinnerung bliebt.

Bewertung vom 28.03.2023
Der kleine Beuteldachs
Schröder, Sven Maria

Der kleine Beuteldachs


ausgezeichnet

Wir lieben diese süße Geschichte von dem kleinen Beuteldachs, der sich vor dem dichten Wald fürchtet und neugierig Fragen stellt und immer mutiger wird. Es ist auch toll, dass hier einmal der Vater in den Fokus rückt, weil die Mutter zuhause bleibt, und sie sich gemeinsam auf den Weg zur Oma machen. Die reimenden Antworten des Vater sind sehr witzig und die vielen versteckten Tiere im Wald zeigen, dass da einiges im Wald wimmelt, was man nicht gleich auf den ersten Blick sieht. Aber muss man sich davor fürchten? Es ist so wunderbar detailreich dargestellt und ganz authentisch, auch ein bisschen dunkel und unheimlich. Das Ende ist einfach super und sendet eine schöne Botschaft. Das wunderbare Bilderbuch kann man sich immer wieder angucken und das Vorlesen macht richtig Spaß. Die skurrilen Vorstellungsblasen haben uns besonders gefallen.

Fazit: Eine fröhliche Vater-Sohn-Geschichte mit viel Sprachwitz und Detailreichtum, die zeigt, wie wichtig es ist, über seine Ängste zu sprechen und das manchmal alles ganz anders ist, als gedacht. Ein Vorlesebuch mit Spaßgarantie.

Bewertung vom 28.03.2023
Magische Tinte / Die Geschichtenwandler Bd.1
Perrin, Kristen

Magische Tinte / Die Geschichtenwandler Bd.1


sehr gut

Enna hilft bei ihrer Mutter im Buchladen aus und beobachtet einen Mann der doch tatsächlich in ein wertvolles Buch kritzelt. Sie erfährt, dass er das Ende des Buches umgeschrieben hat und will der Sache auf den Grund gehen.
Enna nutzt die Gunst der Stunde und erschleicht sich mit einer gefundenen Einladung einen freien Mitgliedsplatz bei »Emerald Ink«, einer Geheimgesellschaft, denn alle Geschichten, die geschrieben wurden, sind so bedeutsam, dass sie die reale Welt verändern, sobald jemand mit grüner Tinte darin herumpfuscht.

Die Buchidee ist phantasievoll und magisch, die Handlung rasant und das Ende überraschend. Dass die Geschichte in London spielt, ist das i-Tüpfelchen. Es gibt zahlreiche Anspielungen und Zitate aus bekannten Büchern, wie Harry Potter und nicht nur Enna fragt sich, was eine Buchfigur tun würde, wenn sie nicht mehr weiter weiß. Ich mochte vor allem die schräge und liebenswerte Großmutter, die sogar das melodische Pupsen zu beherrschen scheint. Deswegen fand ich es großartig, dass ihr noch eine größere Rolle in der Geschichte zukommt, als erwartet.

Eine phantasievolle Geschichte für Bücherfans und Leseratten, voller Magie, Spannung und mit schönen Illustrationen.

Bewertung vom 28.03.2023
Die spürst du nicht
Glattauer, Daniel

Die spürst du nicht


ausgezeichnet

„Das Zweitwichtigste bei einer Aussage ist der Wahrheitsgehalt, das Wichtigste die Überzeugungskraft. Wie in der Werbung. Wie in der Politik. Wie im Leben.“

Daniel Glattauer erzählt gewohnt eloquent, humorvoll und originell eine pikante Geschichte, in der es um einen tragischen Badeunfall und seine (rechtlichen) Konsequenzen geht. Das trifft aber bei weitem nicht den Kern. Es geht um die Wahrheit, Geld und Macht, Schuld und letztlich auch um Prominenz, Politik und Zuwanderung. Eine Fülle von Themen in klugen Dialogen. Der Erzählstil gefällt mir sehr. Daniel Glattauer greift das auf, was ich schon bei "Gut gegen Nordwind“ so geliebt habe, indem er Korrespondenzen einflechtet. Mit kleinen Überschriften und Kapiteln wird der Text aufgelockert und entsprechende Passagen lassen sich leicht wiederfinden. Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven. Hier rücken vor allem Tochter Sophie Luise und ihre Mutter Elisa in den Vordergrund, die Treffen mit dem Anwalt, aber auch die mediale Berichterstattung und die Postings dazu, die zwischen Zynismus und Betroffenheit, den realistischen Ton treffen. Dabei verleiht Glattauer seinen klischeehaften Protagonisten Authentizität, indem er ihnen eine ganz individuelle Ausdrucksweise verleiht. Nur die Sichtweise der Opferfamilie bliebt vorerst verborgen. Es wird aber nicht versäumt, auch ihnen eine Stimme zu geben.

„Die Wahrheit ist ein Chamäleon, sie wechselt ihre Farbe mit dem Blickwinkel des Betrachters.“

Es ist ein tragisches Buch, das nachdenklich macht, absurde Missstände aufzeigt und mich am Ende sehr berührt hat. Hier findet Glattauer die richtigen Worte, rückt sogar kurz einen bescheidenen Helden in den Fokus, aber zeigt vor allem, das es nur Verlierer geben kann, wo Gespür für Menschlichkeit auf der Strecke bleibt. Sehr empfehlenswert!

Bewertung vom 28.03.2023
Fünf Winter
Kestrel, James

Fünf Winter


ausgezeichnet

"Fünf Winter" ist eine fesselnde Geschichte über einen verhängnisvollen Doppelmord auf Hawaii, und einen rechtschaffenen Detektiv, der unermüdlich nach Gerechtigkeit sucht.

Joe McGrady soll den Tatort inspizieren und prüfen, ob es sich tatsächlich um einen brutalen Mord handelt. Wie sich herausstellt, ist der Tote der Neffe eines hochrangigen Kommandanten. Die Sache ist höchst brisant und bereits die ersten Ermittlungen verlaufen für McGrady lebensbedrohlich heikel. Gemeinsam mit Detective Ball soll er diskret vorgehen, um den Schuldigen zu fassen. Die Ermittlungen führen McGrady über Ländergrenzen hinweg mitten in den zweiten Weltkrieg nach Japan und verändern sein Leben für immer.

Mehr möchte ich von der Handlung gar nicht verraten. Daher fand ich es auch ganz passend, dass die Buchrückseite wenig verrät. Ich bin absolut begeistert von diesem originellem Thriller. Joe McGrady ist frisch verliebt und wenn der Autor seiner Hauptfigur Ausschweifungen erlaubt, dann nur für sehnsüchtige Gedanken, an das Gute in seinem Leben. Ansonsten ist McGrady sehr fokussiert, der Schreibstil klar und sachlich, aber so detailliert, dass man ganz eintauchen kann, in diese ungewöhnliche Geschichte, die den Krieg aus einer neuen Perspektive zeigt und ihren sympathischen Ermittler ganz in den Fokus rückt, ohne den Fall aus den Augen zu verlieren. Die Liebesgeschichte ist berührend, ohne in Kitsch zu verfallen, die Ermittlungen spannend und das Ende war umwerfend. Absolute Leseempfehlung!