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books and phobia
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Halle

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Insgesamt 343 Bewertungen
Bewertung vom 23.04.2021
Die Erfindung von Mittelerde
Garth, John

Die Erfindung von Mittelerde


gut

Bin ich ein riesengroßer Mittelerde-Fan? Ehrlich gesagt nicht. Dabei beziehe ich mich allerdings nur auf die Reise von Frodo, denn die Welt an sich fand ich einfach nur wunderschön und sehr Facettenreich. Da kam dieses Buch gerade rechtzeitig! Denn ich fand es schon sehr interessant woher Tolkien seine Ideen nahm, welche Landstriche ihn zu bestimmten Szenen Inspirierten oder wo sogar erst Ideen entstanden.Also ab ins Abenteuer, welches erst einmal mit einem sehr ernsten, aber auch sehr ehrlichen Vorwort punkten konnte. Der Autor gab hier nämlich ehrlich zu, dass dies nur seine Ansicht von Tolkiens Welt war und nicht die von allen. Dies nahm ich ehrlich gesagt sehr positiv auf, da er ja auch sagen können, da nur seine Theorie und Nachweise die einzig Wahren seien.

Somit war ich nur noch gespannter, denn ich hatte bisher kein weiteres Buch über Tolkiens Ideensuche gelesen und war somit gespannt, wo man mich überall hinführen würde. Kurz gesagt zu sehr vielen Orten. Besonders schön empfand ich dabei die Abschnitte über die Meere und Küsten, und über die Wasserwelten Mittelerdes denn die hätte man auch ja auch außer Acht lassen können. Doch nicht hier! Ich mochte diese Abschnitte sehr, denn ich selbst, hätte diese Aspekte wohl nicht beachtet. Zu einem mittlerweile gutem Sachbuch gehören natürlich auch Illustrationen. Und die hatte das Buch zu Genüge. Egal ob alte Karten oder Fotografien von Landstrichen, hier gab es wirklich eine Menge zu sehen. Zum Glück, denn der Autor richtete sich wirklich eher an Hardcore-Fans, als an Neuentdecker dieser Welt. Dies zeigte sich nicht nur in den unglaublich vielen Verweisen, sondern auch an den Texten selbst, welche wirklich sehr sachlich waren und somit auch eine ganz schöne Länge hatten. Man hatte es hier wirklich mit einem Sachbuch der alten Schule zutun, das möglichst viel Material unterbringen möchte. Ich hätte mich über eine lockere Erzählung eher gefreut, wo eben auch mal Fakten kurz und knapp zusammengetragen werden. So hätte man vielleicht Liebhaber der Filme eher dazu bekommen, vielleicht auch zu den Büchern zu greifen. So hatte ich aber ein wirkliches sehr steifes Buch vor mir, das zwar mit der inhaltlichen Vielfalt glänzen konnte, aber Leute wie mich, die die Filme nur gesehen haben, völlig überforderte.

Dieses Buch richtete sich wirklich eher an die Fans der Bücher, als an die der Filme. Wer einfach nur einmal sehen möchte, wo z.B. Hobbingen seine Wurzeln hat, der kämpft sich hier durch sehr sachliche Texte, die auch eine enorme Länge haben. Zum einfach mal reinschnuppern, also eher weniger geeignet. Fans der Bücher dürften hier allerdings voll auf ihre Kosten kommen, da wirklich alle Aspekte der Mittelerdes berücksichtigt werden, welche dann auch noch mit verschiedensten Illustrationen untermauert werden.

Bewertung vom 22.04.2021
Rückkehr der Sontaraner / Doctor Who Monster-Edition Bd.3
Dicks, Terrance

Rückkehr der Sontaraner / Doctor Who Monster-Edition Bd.3


ausgezeichnet

Nach den Daleks und den Cyberman ging es für mich nun zu den Sontaranern. Diese waren für mich bisher eher unbekannt, da sie auch in der Serie bisher nicht so oft vorkamen. Gut, das liegt aber wahrscheinlich auch daran, das ich noch bei Staffel 9 hänge. Doch mein Interesse war geweckt, immerhin handelte es sich hier um eine sehr kampfeslustige Rasse, welche aber auch wirklich sehr speziell aussah. Und sie nun einmal in voller Action zu erleben, wollte ich mir dann doch nicht entgehen lassen.

Um so überraschte war ich, wohin mich die Story führte. Denn egal, ob von den Sontaraner oder vom Doktor, ich las erstaunlich wenig von ihnen. Dies hing aber auch damit zusammen das die gesamte Handlung auf dem Krieg zwischen den Sontaranern und den Rutanern aufbaute. Hier ging es wirklich um das große Ganze und das führte mich eben auch an Orte, die nur ein kleiner Teil der Geschichte waren. Doch war dies schlecht? Iwo, denn es war ein wirklich unglaublicher Ausflug, der für Doctor Who-Fans völlig neue Einblicke bereithalten dürfte.

Wie schon erwähnt gab es in diesem Buch eben nicht nur die Sontaraner, Rutaner und den Doctor, sondern auch viele Gehilfen. Erstaunlich war hier, dass sie regelrecht zu Hauptcharakteren wurde, da sie große Abschnitte mit ihren Erkundungen ausfüllten. Auch dies war nicht schlecht, auch wenn ich mir zwischendurch ein wenig mehr Doktor gewünscht hätte. Trotzdem war es für mich schön, die Begleiter des 7.Doktors kennenzulernen, da ich erst ab dem 8. in die Serie einstieg. Egal ob Kurt oder Bernice, ich fand hier wirklich tolle Charaktere, die wirklich viel Witz mitbrachten.

Trotz allem war dies bisher der komplexeste Band, da hier wirklich viele Details und Szenarien zusammenliefen. Man sprang förmlich von einem Ort zum Anderen, was für mich als Geringkenner, teils wirklich anstrengend war. Ich rate daher Lesern, die wie ich nur wenig Wissen über Doctor Who haben, stets ein internetfähiges Gerät in der Nähe zu haben, um sich die fehlenden Informationen zu besorgen. Ohne dies wäre ich nämlich reichlich aufgeschmissen zu werden.

Spaß hatte ich aber trotzdem zu genüge, denn der Band bot nicht nur viele Orte und Charaktere, sondern auch die unterschiedlichsten Momente, in denen man nie wusste, was gleich passieren würde. Oder anders herum, gab es Szenen, in denen man wirklich nichts Interessantes erwartete und plötzlich etwas geschah. Für mich ein absolutes Highlight, denn so schaffte man neben den spannenden Momenten, auch hochgefährliche oder unfassbar lustige Szenarien. Egal ob Fan oder nicht, dieses Buch machte wirklich einfach nur Spaß.

Dieses Buch war von vorne bis hinten, nicht nur unglaublich spannend, sondern sorgte mit vielen überraschenden Wendungen auch dafür, dass man es nicht weglegen wollte. Für Nichtkenner des 7.Doktors dürften viele Charaktere zwar unbekannt sein, aber mit ein wenig Intersuche, dürfte man schnell die passenden Infos finden. Hat man die, kann es richtig losgehen, denn hier wartete einen nicht nur der Krieg von Sontaranern und Rutaner, sondern noch so einiges mehr.

Bewertung vom 21.04.2021
Marvel Must-Have: Iron Man: Extremis
Ellis, Warren;Granov, Adi

Marvel Must-Have: Iron Man: Extremis


ausgezeichnet

Iron-Man dürfte sich für viele durch die Filme manifestiert haben. Jedoch nur in einer bestimmten Form und nicht in den vielen verschiedenen, welche Marvel zu bieten hat. Da ich selbst noch keinen eigenen Comic von Iron-Man gelesen hatte, war ich auf die Story von „Extremis“ um so mehr gespannt. Immerhin ging es hier nicht nur darum eine biologische Waffe auszuschalten, sondern auch die Anfänge von Iron-Mans Dasein sehen dürfen. Aus meiner Sicht eine interessante Mischung.

Das was ich dann aber erlebte durfte, war kurz gesagt einfach nur krass. Was sie aber besonders hervorhob war der Zeichenstil, welcher nicht nur detailliert, sondern auch sehr realitätsnah war. Dadurch wirkten die Kämpfe nicht nur unglaublich wuchtig, nein, es gab sogar Szenen, die ich glatt dem Horror-Genre zuteilen würde. Was vielleicht eigenartig klingen mag, aber in die Story mit Extremis sehr gut passte. Immerhin verwandelte das Zeug Menschen und das auf eine nicht unbedingt schöne Art und Weise. Um so begeisterter war ich, denn dadurch fühlte sich der Band wirklich sehr erwachsen an.

Aber kommen wir wieder zur bereits gelobten Handlung, denn auf den 172 Seiten gab es wirklich eine Menge davon. Zum einen ging es natürlich um das Extremis selbst, welches durch einen Menschenversuch einen enormen Gegner für Iron-Man erschuf. Allzu viel möchte ich hier nicht verraten, denn die Story sollte man wirklich selbst erleben um sie ausreichend genießen zu können. Immerhin wurde man hier immer mal wieder überrascht.

Die wohl größte Überraschung war aber wohl Iron-Man selbst. Denn sowohl Charakter, als auch seine Rüstung unterschieden sich stark vom Film-Tony Stark. Dieser Tony Stark wirkte auf mich deutlich weicher, hatte aber trotzdem eine enorme Durchsetzungskraft. Klingt komisch, ich weiß. Aber so kam er für mich rüber. Er hatte zwar deutlich weniger Witz, aber im Zusammenhang mit der Story, war dies für mich auch nicht notwendig. Hier ging es um Action und Spannung, und die volle Konzentration auf die Sache. Der überraschende Aspekt der Rüstung war übrigens das sie noch per Hand angelegt wurde. Richtig, keine Roboterarme die halfen. Dadurch fühlte sich Tony für mich mal richtig menschlich an und das empfand ich als sehr schön.

Dieser Band der Marvel Must-Haves war eindeutig anders, als ich es wartete hatte. Aber im positiven Sinne, denn die Story überraschte nicht nur mit seiner sehr realistischen Optik, sondern auch mit einer Handlung die erschreckend, aber auch spannend zugleich war. Für alle die mal einen etwas anderen Iron-Man erleben wollen, auf jeden Fall eine echte Empfehlung.

Bewertung vom 15.04.2021
Sherlock Holmes - Das Escape Buch
Sacker, Ormond

Sherlock Holmes - Das Escape Buch


sehr gut

Wenn es um Escape Bücher geht, bin ich mittlerweile auf alles gespannt, was mir so in die Hände fällt. Immerhin gibt es in diesen Büchern wirklich tolle Abenteuer zu entdecken. Mit diesem Gedanken im Kopf ging ich auch dieses Buch, bei welchen ich mich natürlich erst einmal wunderte, warum Sherlock Holmes aus einem Wasserwerk entkommen sollte. Gefängnis, Keller oder ein Haus an sich, ok! Aber ein Wasserwerk? Ich war gespannt.

Das erste Rätsel warum ich überhaupt einem Wasserwerk entkommen musste beantwortete mir das Buch recht schnell selbst und präsentierte mir dazu auch noch die passende Geschichte. Wie schon in der Kurzbeschreibung beschrieben schlüpfte ich in die Rolle von Sherlock und musste meinen Fein Moriarty aufhalten. Das dies eben in einem Wasserwerk geschah war zwar ungewöhnlich, aber eben mal was anderes. Da hatte ich deutlich mehr Probleme mich mit der Schreibweise anzufreunden. Da man wie gesagt Sherlock war, führte man auch eben Gespräche aus seiner Perspektive und da war es für mich anfangs schon komisch wenn da „sagte er!“ statt „sagte Watson!“ stand. Man sollte wirklich das Gefühl bekommen Sherlock zu sein und so nach und nach bekam ich es wirklich.

Dabei half natürlich nicht nur die Schreibweise, sondern eben auch die Rätsel und die hatten diesmal wirklich in sich. Fangen wir damit an, das einige Rätsel aus bekannten Fällen von Sherlock Holmes waren. Wie man es bereits auf dem Cover sieht, nutzt man ein Code-Rad für einige Rätsel, welches eben auch Strichmännchen beinhalten. Lesern der Sherlock-Bücher dürften diese sehr bekannt vorkommen. Wo wir gerade beim Code-Rad sind, möchte ich noch positiv hervorheben, dass man es sich entweder hinten herausschneiden oder eben online aufrufen und nutzen kann. Dies empfand ich als wirklich toll, da ich ungerne Elemente aus Büchern schneide.

Schließlich war da noch der Schwierigkeitsgrad der Rätsel und den kann ich eigentlich nur als „gesalzen“ bezeichnen, da sie es, stellenweise, wirklich in sich hatten. Dies lag vor allem daran, das man vermehrt Rätsel aus der Zeit Sherlock Holmes nutzte, welche wir teils garnicht kennen. Doch der Frustfaktor blieb trotzdem gering, da man selbst beim nicht lösen einen kleinen AHA-Faktor erhielt. Oftmals wurden die Rätsel und ihre Nutzung erklärt, was ich ehrlich gesagt wirklich cool fand. Dies traf übrigens auch auf die Option zu, mehrere Wege gehen zu können. Dadurch gab es dann auch verschiedenen Enden, welche mal mehr und mal weniger gut ausgingen. Trotzdem kann ich schon verraten, das man in diesem Buch wirklich auf jedes Detail achten musste. Egal ob auf Bildern oder beim Lesen der Texte, es ist stets ratsam alles sehr genau durchzugehen.

Auch optisch machte das Buch auf mich einen guten Eindruck da man verschiedenen Zeichenstile mischte und somit immer etwas fürs Auge geboten bekam. Dabei übertrieb man es auch nicht, da sich Stile regelmäßig abwechselten. Da sie stets auch bestimmte Aufgaben enthielten, war dies auch nur verständlich. Ebenfalls sehr angenehm war hier auch die Länge der dazugehörigen Texte, welche maximal eine halbe Seite einnahmen. So konnte ich in aller Ruhe Abschnitt durchgehen und bei längeren Texten eben auch mal eine Pause einlegen. Ich habe das Buch übrigens zweimal durchgespielt und freue mich ehrlich gesagt jetzt schon, mich noch einmal ins Abenteuer zu werfen.


Dieses Buch dürfte selbst begeisterten Escape-Freunden die Schweißtropfen auf die Stirn treiben, denn die Rätsel haben es wirklich in sich. Schon beinah zu sehr, denn sie erfordern ein immenses Wissen und ein hohes Detailerfassen. Trotzdem machte mir der Aufbau und die Möglichkeit verschiedene Richtungen einzuschlagen sehr viel Spaß, zumal die Story richtig gut war. Es bleibt trotzdem mein bisher kniffligstes Buch.

Bewertung vom 12.04.2021
Wie wir es schaffen, ohne Müll zu leben
Krauss, Carlo; Sartin, Hannah

Wie wir es schaffen, ohne Müll zu leben


ausgezeichnet

Zero Waste oder anders gesagt auf Müll zu verzichten ist ein Trend, der immer mehr Befürworter findet. Kein Wunder denn Müll ins besondere Plastik und Technikteile sind zu einem Problem geworden, welches mittlerweile haufenweise Dokumentationen hervorbringt, die ein erschreckenderes Beispiel an das Nächste reihen. Es gibt nunmal mittlerweile mehr Müll, als wir uns in Deutschland erlauben könnten. Um so wichtiger ist es nun umzudenken und dafür bietet dieses Buch eine Menge Anregungen und Tipps.

Doch um was geht es genau? Hannah Satrin und Carlo Krauss erzählten in ihrem Buch wie sie es nach und nach schafften, ohne Müll zu leben. Damit meine ich aber nicht nur Plastik, sondern jeglichen Verpackungsmüll. Ich fand dies sehr beeindruckend, denn dies war für mich bisher der schwierigste Punkt. Doch sie zeigten, dass dies mit ein wenig Ablegen der Gemütlichkeit möglich war und das ihre Kinder, dieses Bewusstsein ebenfalls kennenlernten und schon umsetzten. Zudem erklärten Sie die wichtigsten Begriffe, denn auch hier können wir alle noch etwas lernen.

Dafür ging es in den verschiedenen Abschnitten in eine große Anzahl an Gebieten, welche neben dem eigenen Haushalt, auch das Einkaufen, Urlaube und Spielzeug beinhalteten. Ich machte mich also auf Entdeckungstour und war gleich von dem unfassbar tollen Schreibstil begeistert. Jedes Kapitel machte einfach nur Spaß, da man neben interessanten Tatsachen, auch richtig gute Tipps bekam. Besonders interessant fand ich dabei die Abschnitte, in denen sie auch mal auf Hindernisse trafen oder eine Zero Waste-Methode verwerfen mussten, da diese z.B. nicht gesund war. Trotzdem probierten sie weiter und schafften es dadurch sogar Familie und Freunde mit ins Boot zu holen.

Damit auch wir ein besseres Bild von diesem Leben bekommen könnten, wurden unglaublich viele Rezepte mit ins Buch gepackt, welche zum Ausprobieren einladen. Vom Reiniger, über Körperpflege bis hin zum selbstgemachten Deo war alles dabei. Letzteres wurde von uns tatsächlich ausprobiert und erfreut sich seitdem großer Beleibtheit. Übrigens ist dieses Buch nicht nur für Leute mit Haus. Wer eine Wohnung hat, findet hier genauso gute Tipps. Von daher heißt es sich nur zu wagen, auszuprobieren und vielleicht ein völlig neues Gefühl für unseren Planeten zu bekommen. Ok, ein wenig Geduld und Durchhaltevermögen gehört auch dazu, aber wo eigentlich nicht.

Bewertung vom 10.04.2021
Der Zwillingscode
Ruile, Margit

Der Zwillingscode


gut

Schon als ich die Kurzbeschreibung las, war mir klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen musste. Immerhin ging es hier um eine Zukunft, welche den Begriff Digitalisierung noch einmal auf eine andere Stufe stellte, in dem es z.B. Roboter-Haustiere gab. Doch so spannend auch alles klang, war bei mir recht schnell die Luft raus.


Dies lag einfach an der Tiefe der Story. Um den gesamten Inhalt ausreichend zu beschreiben, hätte es mehr als ein Buch gebraucht. Denn schon allein um Vincent´s Status in der Gesellschaft zu festigen hätte es einfach mehr gebraucht, als das Wissen das jemand mit AA-Status besser ist, als jemand mit CC. Hier gab es zwar einige Beispiele wie eben das Recht auf Schulbildung oder die Schuldfrage bei Unfällen, aber man merkte das nur an der Oberfläche gekratzt wurde.


Dies traf auch Vincent und die weiteren Charaktere zu, welche aufgrund der geringen Seitenzahl nur oberflächlich behandelt wurden und mich daher mit ihrer Geschichte nicht wirklich packen konnten. Ich könnte jetzt noch nicht mal sagen, welche Statur oder Haarfarbe Vincent hatte, da er einfach in seiner eigenen Geschichte verschwand. Dies fand ich jedoch wirklich schade, denn die Ideen hinter dem Buch, hatten wirklich Potenzial. Immerhin ging es hier um eine Zukunft, welche durch eine virtuelle Welt beeinflusst wird und uns Veränderungen bringt, an die persönlich nie gedacht hätte. Das beste Beispiel waren hier die Robo-Tiere. Denn was will man machen, wenn die Tiere verschwinden oder aussterben? Mechanische Alternativen wären da eine Möglichkeit, weswegen ich diesen Aspekt des Buches wirklich nur loben kann.


Dies trifft auch auf den Schreibstil zu, welcher zwar Tiefe vermissen ließ, aber trotzdem sehr leicht und flüssig war. Dadurch kam ich wirklich gut durch die Handlung, welche mich immerhin hin und wieder überraschte.

Dieses Buch verließ ich eindeutig mit einem lächelnden und einem weinenden Auge. Ich finde es noch jetzt mega schade, das man nicht viel mehr aus der Story geholt hatte, denn da wäre wirklich noch mehr viel gewesen. Trotzdem konnte mich das Buch an ein paar Stellen wirklich überraschen und sogar begeistern. Allerdings nicht mit seinen Charakteren, denn die waren nur oberflächlich, sondern mit seinen Ideen in Bezug auf die Zukunft, die Technik und den vielen Möglichkeiten die sich daraus ergeben.

Bewertung vom 07.04.2021
Wild Card
Casement, Nina

Wild Card


sehr gut

Da ich einen Hang zu Dystopien habe und dabei auch gerne mal zu einem postapokalyptischen Roman greife, sprach mich dieses Buch einfach an. Vollends begeistert war ich dann aber von der Kurzbeschreibung, welche zwar die alte bekannte Gefahr durch einen Meteoriten beschrieb, aber eben auch hinterfragte, ob eine Welt danach wirklich noch durchstehbar ist.

Gleich zu Anfang lerne ich dabei Kore kennen, welche bereits die Apokalypse hinter sich hatte und einen Weg suchte, wieder ins Leben zu finden. Doch Moment, hieß es nicht, man darf die Apokalypse miterleben? Darf man auch. Im Laufe des Buches wechselte man vermehrt zwischen dem Heute und dem Früher. Dies fand ich unglaublich spannend, da sich die Geschichte dadurch nicht nur selbst erklärte, sondern auch offenbarte, wie wir Menschen mit der Mitteilung, dass eine Auslöschung der Welt bevorstehe, umgehen würden. Von Nachrichtensperren, über Panik, Selbstmorde & Co. durfte man hier wirklich alles erleben und es war einfach unglaublich. Es fühlte sich unglaublich echt an und war dadurch auch sehr emotional.

Doch die Geschichte fing nach dem Weltuntergang erst einmal so richtig an und bescherte mir ein Abenteuer, das mich tief in die Psyche des Menschen sehen ließ. Immerhin hieß es nun überleben, was bei giftigen Regen und kaum vorhandenen Lebensmittel schon sehr hart ist. Um so erstaunter war ich von Kore, welche einen unglaublichen Lebenswillen besaß. Aber auch sonst war sie eine sehr sympathische Person, die clever war und nur bei Themen wie „für Nachwuchs sorgen“ etwas arg pampig reagierte. Ich verstand ja die Ansicht, dass jede Frau selbst entscheiden sollte, wann und ob sie Kinder haben wolle. Aber freundlichen Leuten gegenüber so aus der Haut zu fahren und ihnen Vorwürfe zu machen, stand ihr überhaupt nicht.

Wo ich schon bei unangenehmen Dingen bin, möchte ich noch 2 Anmerkungen machen, was mir im Buch fehlte bzw. mich verwirrte. Zum einen wäre da die Monatsblutung, welche nicht einmal angesprochen wurde. Klar, dies wird gerne weggelassen, aber wenn man Themen wie Kinder bekommen anspricht, hätte aus meiner Sicht dieses Thema auch mit angesprochen werden müssen. Das andere war die enorme Tragkraft von Kore. Klingt komisch, aber da wir hier einen Roadtrip nach einer Apokalypse erlebten, hieß es natürlich viel Laufen und alles einsammeln was es eben zu sammeln gab. Doch Kores Rucksack, nebst Trolley konnten nicht nur enorme Mengen aufnehmen, sondern verursachten bei Kore auch keinerlei Probleme. Rückenprobleme, Abdrücke der Riemen oder gar völlige Erschöpfung gab es einfach nicht und das fühlte sich einfach falsch an.

Trotzdem muss man zugutehalten, das sich die Autorin über das Thema Apokalypse unglaublich gut informiert hatte uns auch sonst sehr viel recherchierte, um eine möglichst realistische Welt zu erstellen. Und das hat sie mit Bravour geschafft. Trotz kleiner Makel kann ich dieses Buch wirklich nur empfehlen.

Was für ein spannender Roadtrip. Nina Casement erschuf mit „Wild Card“ eine wirklich unglaublich realistische Apokalypse, welche man ab der ersten Seite nur gebannt verfolgen kann. Besonders bemerkenswert fand ich dabei die Einbindung der menschlichen Psyche und wie unterschiedlich sie reagieren kann. Ja, es gab auch ein paar Kritikpunkte, aber empfehlen würde ich das Buch trotzdem jeden, der eine richtig gute Dystopie erleben möchte.

Bewertung vom 01.04.2021
Von acht Prinzessinnen, die keinen Retter brauchen
Farrant, Natasha

Von acht Prinzessinnen, die keinen Retter brauchen


ausgezeichnet

Wenn uns Bücher und Filme lange Zeit eines weismachen wollten, dann das Prinzessinnen nicht nur die zartesten Wesen überhaupt sind, sondern auch nur glücklich werden können, wenn sie endlich ihren Prinzen gefunden haben, welcher sie dann gleich auch noch rettet. Zum Glück geht dieser Trend langsam zurück und beschert uns eben Bücher wie dieses, das ganz klar zeigt, das Prinzessinnen, auch furchtlos und clever sein können.

Um das Ganze noch abzurunden, wurde man im Buch nicht einfach in die Geschichten der 8 Prinzessinnen geworfen, sondern lernte erst einmal eine gute Fee kennen, welche sich fragte, was eigentlich eine fabelhafte Prinzessin wäre. Um dies herauszufinden, schickt sie ihren magischen Spiegel auf eine Reise und sieht dabei was die 8 Prinzessinnen so fabelhaft macht.

Klingt herrlich und war es auch, denn die Geschichten handeln davon wie die verschiedensten Mädchen ihren Mut beweisen, sich Hindernissen stellen und Lösungen zu schwierigen Problemen finden. Ich habe dabei übrigens bewusst das Wort Mädchen benutzt, denn in den meisten Geschichten ging es nun einmal um Mädchen. Aber eben um Mädchen die aus sich herauswuchsen und ihre Schwächen zu Stärken umwandelten. Warum man sie trotzdem Prinzessinnen nennen sollte? Weil diese Mädchen zu Personen wurden, zu denen man gerne aufsah und an denen man sich einfach gerne orientierte. Hier spielte das Aussehen oder der Rang keine Rolle, es ging allein darum zu zeigen, das Prinzessinnen starke Persönlichkeiten sein können.

Passend dazu boten die Geschichten wirklich eine große Vielfalt an Orten und Zeiten. Vom Mittelalter, über afrikanische Staaten bis hin in Moderne, wurde stets ein oder mehrere Mädchen gezeigt, das es etwas für sich oder für andere tat. Abgerundet wurde dies durch einen wirklich sehr leichten Schreibstil, der Emotionen sehr gut vermittelte und stets mit einem AHA-Effekt auftrumpfte. Es war einfach ein großer Spaß sich stellenweise selbst wiederzufinden und z.B. zu erkennen, dass Bücherwürmer eben nicht aus der Art schlagen, sondern mit ihrem Wissen ebenso Stärke zeigen können.

Trotzdem muss ich sagen, das ich von den 8 Geschichten nur 7 wirklich loben kann. Die letzte Geschichte über die Hochhaus-Prinzessin war zwar gut durchdacht, aber fühlte sich dank einer mysteriösen Klavierspielerin einfach sehr befremdlich an.

Kommen wir aber zum Schluss noch zu etwas erfreulichen und das wäre die Aufmachung. Schon das Cover zeigte wunderschöne Aquarell-Zeichnungen, die zwar einfach aber eben wirkungsvoll waren. Im Inneren wurde ich dann aber vollends verzaubert. Neben den Geschichten gab es nämlich haufenweise Illustrationen zu entdecken, bei denen die eine schöne war als die Andere. Besonders gelungen fand ich dabei das der Titel jeder Geschichte im Stile des Covers gestaltetet wurde. Natürlich an jede Prinzessin angepasst. Man merkt schon, dieses kleine Buch hat wirklich viel zu bieten.

Wenn dieses Buch eines klarmacht, dann das jeder eine Prinzessin sein kann. Dass dieser Aspekt dann auch noch in schönen Geschichten mit Tiefgang erzählt wird, macht das Ganze nur noch besser. Zwar dürfte das Buch vorwiegend Kinder begeistern, aber ich muss sagen, dass ich mich als Erwachsene hier auch sehr wohlgefühlt habe und neben den Geschichten, auch die wunderschönen Illustrationen sehr genoss.