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Eva_G

Bewertungen

Insgesamt 1099 Bewertungen
Bewertung vom 18.09.2023
Metti Meerschwein und das große Abenteuer
Ottenschläger, Madlen

Metti Meerschwein und das große Abenteuer


ausgezeichnet

Metti auf der Suche nach den anderen Meerschweinchen

Metti Meerschwein lebt glücklich auf dem Bauernhof bei den Hasen. Dort fühlt sie sich sehr wohl, aber trotzdem spürt sie so ein Zwicken im ganzen Körper und nichts und niemand kann es vertreiben. Da wagt sie den Schritt und teilt ihren Freunden mit, dass sie sich auf die Suche nach anderen Meerschweinchen machen muss, denn sie hat noch nie eins kennengelernt. Auf dem Weg zum Meer, wo ja sicherlich die meisten Meerschweinchen leben, erlebt sie zusammen mit den beiden Hasen Oskar und Hedi ganz viele Momente, in denen Frangst (Furcht und Angst) aufkommt, aber gemeinsam meistern sie die Abenteuer und sehen am Ende sogar wirklich das Meer.

Madlen Ottenschläger und Stefanie Reich sind ein unschlagbares Team, denn ihre Kombination aus Geschichte und Illustrationen sind immer wunderschön. Madlen Ottenschläger formuliert ihre Texte in einfacher Sprache, sodass sie sich flüssig vorlesen lassen. Da immer wieder einzelne Worte oder Geräusche in anderen Schriftarten oder -größen gedruckt werden, wirkt selbst der Text auf den Seiten beim Ansehen schon interessant und weckt bei Kindern die Neugier darauf, was da wohl steht. Auch die lustigen Formulierungen sind toll und lockern die Stimmung beim Vorlesen noch zusätzlich auf. Die Illustrationen von Stefanie Reich sind einzigartig und zuckersüß und untermalen die Geschichte perfekt mit Bildern. Die farbenfrohe Gestaltung spricht Kinder wie Erwachsene sofort an.

Meine Tochter war ganz aus dem Häuschen, als sie das Buch in der Post entdeckt hat. Sie hat dann so lange gebettelt bis ich mich mit ihr hingesetzt habe, um ihr die Geschichte von Metti und ihren Freunden vorzulesen. Seither liebt sie das Buch sehr und kann gar nicht genug von Metti und ihren Hasenfreunden bekommen. Wir lieben das Buch und können es ohne irgendwelche Einschränkungen weiterempfehlen!

Bewertung vom 17.09.2023
Ein isländischer Frühling
Seifert, Eva

Ein isländischer Frühling


ausgezeichnet

Eine ganz besondere Reise nach Island

1949: Ulrike blickt voller Vorfreude auf das Jahr in Island, für das sie ihre Familie in Deutschland verlässt. Denn es geht den Menschen in der zerbombten Heimat schlecht - sie leiden an Hunger, leben in kleinen, zugigen Wohnungen und haben die Hoffnung auf eine Besserung der Zustände längst aufgegeben. Auf Island möchte sie als Helferin in der Landwirtschaft etwas Geld verdienen und so ihre Familie unterstützen. Obwohl sie und die anderen jungen Frauen, die sich auf die Arbeitsstellen in diesem weit entfernten Land beworben haben, in eine ungewisse Zukunft gehen, sind sie auch voll Vorfreude und Neugierde. Ulrike kommt schließlich auf einen kleinen Bauernhof, wo es einige Schafe und Pferde gibt und lebt mit den drei Brüdern und deren Mutter in einem Haushalt, wo sie vorallem der Mutter zur Hand geht. Aber auch Yngvi, ein Sohn des Hauses, trägt einen großen Teil dazu bei, dass Ulrike ihre Zeit in dem kargen und doch so wunderschönen Land so genießen kann.

Gegenwart: Katharina lebt mit Mann und zwei Söhnen in einem Haus. Sie arbeitet als Frauenärztin und hat alles, was sie sich immer gewünscht hat. Aber glücklich ist sie momentan nicht wirklich, besteht ihr Alltag doch nur aus Verpflichtungen und für ihre Hobbys ist schon lange keine Zeit mehr. Da kommt der Wunsch auf eine Auszeit von allem nicht überraschend. Dennoch tut sie sich schwer, ihre Familie alleine zu lassen und gibt ihrem Bedürfnis nach Ruhe und Entspannung erst nach, als sich die Gelegenheit ergibt, mit ihrer Mutter nach Island zu reisen und dort eine frühere Bekannte ihrer Mama zu besuchen.

Werden sie bei ihrem Aufenthalt auf Island wohl auch auf Spuren der jungen Deutschen Ulrike treffen?

Eva Seifert gelingt es auf eine tolle Art und Weise die beiden Zeitebenen parallel zu erzählen. Obwohl die beiden Erzählebenen lange nichts miteinander zu tun haben, hat man immer das Gefühl, dass da noch was kommt und wartet insgeheim darauf, was für mehr Spannung sorgt. Die Erzählweise der Autorin ist flüssig, die Sprache einfach und die Seiten fliegen nur so dahin.

Bisher habe ich noch nie ein Buch gelesen, das auf Island spielt und war wirklich gespannt, wie die Autorin das doch eher karge Land beschreibt - und ich bin so begeistert, dass ich mir bereits viele Bilder und eine Dokumentation über dieses einzigartige Land angesehen habe. Auch die Handlung selbst hat mich gefesselt und mir wunderschöne Lesestunden beschert. Ein ganz toller, empfehlenswerter Wohlfühlroman!

Bewertung vom 14.09.2023
Das 1000 Tiere-Wimmelbuch

Das 1000 Tiere-Wimmelbuch


ausgezeichnet

Mit viel Spaß die Tierwelt entdecken

Überall auf der Erde gibt es eine großartige Tierwelt, die es zu entdecken gilt. Die Reise beginnt in Deutschland und besucht sämtliche verschiedene Landschaftsformen, sogar bei Nacht gibt es etwas zu sehen. Weiter geht es nach Australien, Nordamerika, Asien und all die anderen Kontinente.

Christine Henkel hat einen wunderschönen, sehr realistischen Zeichenstil, der die Wimmelbilder aussehen lässt, als schaue man gerade durch ein Fenster auf die dargestellte Szene. Die unzähligen Tiere und ihre Lebensräume werden auf 64 Seiten dargestellt, sodass es lange dauert bis das Buch komplett durchgeblättert und auch jedes Detail entdeckt wurde. Da immer am rechten Rand einer Doppelseite die abgebildete Landschaft benannt wird und die dort lebenden Tierarten klein abgebildet sind, ist der Lerneffekt sehr groß.

Meine beiden Kinder mögen das Buch total gerne, denn durch seinen großen Umfang gibt es immer wieder etwas Neues zu entdecken. Wir hatten es schon mehrmals bei längeren Autofahrten dabei und ich habe festgestellt, dass Beide sich unheimlich lange mit dem Buch beschäftigen konnten. Auch die stabilen Seiten, der hochwertige Einband und das sehr gute Preis-Leistungs-Verhältnis sind große Pluspunkte für mich. Somit kann ich das Wimmelbuch uneingeschränkt weiterempfehlen!

Bewertung vom 14.09.2023
Ich war das Mädchen aus Auschwitz
Friedman, Tova

Ich war das Mädchen aus Auschwitz


ausgezeichnet

Das heldenhafte Überleben der Tova Friedman

Tova Friedman wurde als Tochter von Juden 1938 in Polen geboren. Schon zu diesem Zeitpunkt spitzte sich die Lage erschreckend zu und Juden führten ein Leben voller Unsicherheiten und nie sicher vor Antisemitismus. Gemeinsam mit ihren Eltern muss sie bald in ein Ghetto in ihrer Heimatstadt ziehen. Der Vater übt notgedrungen das Amt eines jüdischen Polizisten aus, das ihm zwar eine gewissen Sicherheit bot, aber auch unendlich viele Aufgaben, die er nur unter Zwang durchführte, um das Leben von sich und seiner kleinen Familie nicht zu gefährden. Im Alter von vier Jahren wurde die Familie dann in ein Konzentrationslager verbracht. Tova, damals noch Tola, wuchs unter erschreckenden Zuständen auf, sieht Dinge, die ein Mensch niemals sehen sollte, erst recht nicht als Kind, kennt Hunger, aber auch den Zusammenhalt der gefangenen Juden, die auch in den schrecklichsten Momenten noch zueinander halten. 1945 dann endlich die Befreiung der KZs und der Neuanfang für die wenigen Überlebenden von Auschwitz, doch auch das Leben in Freiheit ist schwer und der Antisemitismus noch lange nicht aus den Köpfen der Menschen verschwunden.

Tova Friedman schildert ihr Leben anhand von eigenen Erinnerungen und den Aufzeichnungen ihres Vater, der für die Nachwelt sämtliche Ereignisse niedergeschrieben hat. Tova möchte, dass der Holocaust niemals in Vergessenheit gerät und hat in ihrem Leben nun schon einige Dinge dafür getan, nicht zuletzt dieses Buch, das über ihren Tod hinaus an diese schreckliche Zeit erinnern wird.

Schon als ich das Buch das erste Mal gesehen habe, wusste ich, dass ich das Leben der Holocaust-Überlebenden Tova Friedman lesen möchte. Sie schildert ihr Leben so, wie es war, das heißt sie verschweigt weder die schrecklichen und schockierenden Momente noch die hoffnungsvollen und schönen Zeiten. Mich beeindruckte beim Lesen immer wieder, wie weit sich die Eltern selbst aufgaben um ihr Kind zu schützen und das oft ohne vorher nachzudenken oder abzuwägen, aber trotzdem mit einer großen Voraussicht und ausgeprägten Intuition. Niemals hätte ich gedacht, wie viel Glück dieses kleine Mädchen hatte und war tief bewegt vom Lebenswillen der Familie. Dieses Buch zeigt wieder einmal wie wichtig es ist, die Geschichte niemals zu vergessen und auch Generationen, die erst später gelebt haben, mit dem schrecklichen und unbegreiflichen Handeln der Nazis zu konfrontieren.

Bewertung vom 13.09.2023
Komm zur Ruhe, lieber Schatz! Geschichten, die garantiert beruhigen
Vogel, Kirsten

Komm zur Ruhe, lieber Schatz! Geschichten, die garantiert beruhigen


sehr gut

Entspanntes Lauschen und zur Ruhe kommen

Im Alltag kommt es immer zu Situationen, in denen es zu großen Gefühlen kommt und es einer friedlichen Problemlösung bedarf. Denn Marie Marienkäfer möchte endlich auch einmal alleine Pfannkuchen backen, auch dann noch als ziemlich viel schiefgeht. Ebenso möchte Wildschweinkind Freddy nicht im Schlamm baden, bevor es richtig spielen möchte, obwohl es nur seinem eigenen Schutz vor der Sonne dient. Auch das kleine Lamm Susi ist genervt, denn ihre beiden Brüder streiten ständig, ihre Cousine schmatzt und alle anderen Schafe sind heute so laut und unruhig, aber erst als Mama sie kitzelt wird ihre Stimmung wieder besser.

Kirsten Vogel thematisiert in ihren neun kurzen Geschichten ganz alltägliche Schwierigkeiten, wie Wut, schlechte Laune, Trauer oder Sorgen. Gemeinsam mit den kleinen Waldtieren lernen Kinder beim Hören der Geschichten, wie so manches Problem ganz einfach gelöst werden kann. Sabine Bohlmann liest die Geschichten sehr ruhig und toll betont vor, auch die Stimmen der verschiedenen Tiere ahmt sie toll nach.

Meine Tochter lauscht dem Hörbuch nun schon zum wiederholten Mal und liebt die verschiedenen Geschichten. Ich finde es richtig gelungen, wie die Autorin ganz alltägliche Situationen schildert und dann direkt tolle Lösungen anbietet und so zeigt, dass alles ganz friedlich ablaufen kann und am Ende trotzdem alle glücklich und zufrieden sein können. Allerdings stelle ich fest, dass mich die Stimme von Sabine Bohlmann auf die Dauer etwas anstrengt.

Bewertung vom 12.09.2023
Frühlingstöchter / Das Pensionat am Holstentor Bd.1
Perbandt, Anna

Frühlingstöchter / Das Pensionat am Holstentor Bd.1


ausgezeichnet

Die bewegende Freundschaftsgeschichte der vier Frühlingstöchter

Lübeck, 1899: Das Pensionat am Holstentor ist eine Schule für höhere Töchter, die dort auf ihr späteres Leben vorbereitet werden sollen. Nora kommt als letzte von sechs Schülerinnen in die Abschlussklasse, denn auf dem Gut, wo sie eigentlich mit ihrer Familie lebt, kann gerade niemand richtig für sie sorgen, da die Mutter krank darniederliegt, der Vater schon längere Zeit in Italien weilt, die Hauslehrerin gekündigt hat und ihr Bruder Henry in der nächsten Zeit viel in Lübeck zu tun hat. Nora freut sich gar nicht, doch als sie erfährt, dass auch ihr Kindheitsfreund Karl nach Lübeck gehen wird, stimmt sie zu und hofft, auch in der Stadt noch Zeit mit dem unstandesgemäßen Freund verbringen zu können. Aber der Start in der Stadt verläuft holprig. Erst die Begegnung mit den zukünftigen Mitschülerinnen, vorallem Lotte, Agnes und Fanny, wecken in Nora ein Vorfreude auf die zukünftige Zeit. Auch die neue Lehrerin Fräulein Petersen gibt den Mädchen das Gefühl, selbst wichtig zu sein und wird schnell zu einer engen Vertrauten.

Anna Perbandt erzählt die Geschichte der vier Frühlingstöchter sehr fesselnd, sodass die Seiten nur so dahinfliegen. Ihr Schreibstil ist flüssig, ohne komplizierte Satzbauten oder Fremdwörter. Die Handlung ist durchweg kurzweilig und schildert die Situation von Frauen zur Jahrhundertwende sehr realistisch.

Ich habe mich sofort in der Handlung wohlgefühlt und mich schnell als Teil des Geschehens gefühlt. Leider endet das Buch aber mit einem offenen Ende, das so einige Fragen aufwirft, weshalb ich nun ungeduldig auf den zweiten Teil warten muss...

Bewertung vom 11.09.2023
Puzzle & Buch: Städte der Welt

Puzzle & Buch: Städte der Welt


ausgezeichnet

Spielerisch die Städte der Welt entdecken

Dieses Puzzle, bestehend aus dreihundert Teilen, zeigt eine Übersichtskarte der Welt, in der die bekanntesten Städte mit ihren Sehenswürdigkeiten eingezeichnet sind. Die Gestaltung ist sehr farbenfroh und kindgerecht, sodass das Bauen großen Spaß macht. Im Begleitheft steht zu jeder eingezeichneten Stadt ein kurzer Text und das Wahrzeichen ist nochmals abgebildet.

Meine Liebe zu Puzzles hat sich mittlerweile auch auf meine Kinder übertragen und wir haben zu dritt voller Begeisterung an diesem gebaut. Für meine sechsjährige Tochter war es noch etwas zu schwer, mein elfjähriger Sohn hat sich leicht getan und seine Schwester unterstützt. Sehr positiv ist mir aufgefallen, dass die Stellen, an denen durch große Wasserflächen nur blau abgebildet ist, lustige Schiffe oder Flugzeuge abgebildet sind, sodass die Schwierigkeit nicht ganz so hoch ist. Das Puzzle ist sehr hochwertig und stabil, damit auch nach mehrmaligem Bauen noch keine Beschädigungen entstehen.

Bewertung vom 10.09.2023
Die Töchter von Kew Gardens
Lovell, Posy

Die Töchter von Kew Gardens


ausgezeichnet

Zwei mutige Frauen finden in den Kew Gardens ihr Glück

London, 1940: Daisy heiratet spontan ihre große Liebe Rex, denn er befindet sich bei der Bomberstaffel der Royal Air Force und kann jederzeit an die Front abberufen werden. Es bleiben ihnen nach der Heirat auch nur noch wenige Tage, dann muss er gehen und Daisy ängstigt sich jeden Tag um ihn. Da ihre Arbeit im Innenministerium sehr eintönig ist, lenkt auch diese sie kaum ab. Als dann ihre Mutter vorschlägt, sie könne sich ja in den Kew Gardens bewerben und dort, wie sie während dem Ersten Weltkrieg, als Gärtnerin arbeiten, wagt Daisy den Schritt. Beth arbeitet als Krankenschwester und mag ihr Arbeit, auch wenn sie eigentlich Medizin studieren möchte, was aber ihr Vater nicht erlaubt. Vom jamaikanischen Arzt Gus Campbell erfährt sie von einer Annonce der Kew Gardens, die neben Gärtnerinnen auch nach Medizinern suchen, die Interesse an der Forschung zu Arzneimitteln aus heimischen Pflanzen haben. Beth wittert nach kurzem Überlegen ihre Chance und bewirbt sich. Beim Warten vor dem Bewerbungsgespräch lernt sie Daisy kennen und die beiden verstehen sich auf Anhieb. Allerdings ist Beth enttäuscht, als sie nicht bei der Forschung, sondern als Gärtnerin eingestellt werden soll. Schließlich wagen aber beide Frauen den Schritt ins Neue und beginnen gemeinsam einen Schrebergarten anzulegen, um den Menschen zu zeigen, dass die Selbstversorgung mit Gemüse und Obst aus dem eigenen Garten auch auf der kleinsten Fläche möglich ist. 
Posy Lovell beschreibt in ihrem zweiten Roman über die Kew Gardens die Geschichte zweier junger Frauen, die es wagen, in den Gärten etwas Neues zu probieren und mit Freundschaft und Erfolg belohnt werden. Da schon Daisys Mutter Ivy während dem Ersten Weltkrieg als Gärtnerin in der Gartenanlage beschäftigt war, deren Geschichte im ersten Band der Reihe erzählt wird, bekommt nun die neue Generation während dem nächsten schrecklichen Krieg eine neue Chance, sich um den wunderschönen Park zu kümmern. Allerdings können die Bücher problemlos einzeln gelesen werden, Vorkenntnisse sind nicht zwingend notwendig.
Bereits der erste Roman der Autorin über die Kew Gardens hat es mir angetan und unheimlich gut gefallen, sodass ich mich auf das Wiedersehen mit den bekannten Personen gefreut habe. Schon nach kürzester Zeit war ich total gefesselt und konnte kaum mehr aufhören zu lesen, denn die Schicksale von Daisy und Beth sind sehr bewegend und haben mich tief berührt.

Bewertung vom 09.09.2023
Ich weiß mehr! Schlösser und Paläste
Cullis, Megan

Ich weiß mehr! Schlösser und Paläste


ausgezeichnet

Eine unterhaltsame und informative Reise durch die Schlösser und Paläste rund um die Erde

Überall auf der Erde haben sich große Herrscher Schlösser und Paläste erbaut. Genau wie die Länder, in denen sie stehen, und die Erbauer, sind auch die Gebäudeanlagen sehr unterschiedlich. So führt die Reise zur Verbotenen Stadt in Peking, nach Alhambra in Spanien, dem Topkapi-Palast in Istanbul, dem Hamptom Court Palace in London, dem Fort Amber in Jaipur, dem Schloss Versailles, dem Katharinenpalast in St. Petersburg und schließlich zum Schloss Neuschwanstein in Bayern.

Diese großen und prächtigen Bauten üben auf Kinder eine große Faszination aus, sind sie doch in Größe und Ausstattung sehr beeindruckend. Die Autorin Megan Cullis hat eine sehr gute Mischung aus bekannten Gebäuden getroffen, die dann von Illustrator Barry Ablett originalgetreu gezeichnet wurden. Dank der vielen Klappen sind viel mehr Informationen im Buch erhalten, als auf den ersten Blick ersichtlich. Die Erklärungstexte sind allesamt kurz und in gut verständlicher Sprache formuliert.

Meine beiden Kinder sind total begeistert von diesem Buch. Sie lieben es, die Klappen zu öffnen und dahinter noch mehr Details zu entdecken. Das Gelesene saugen sie dann auf wie ein Schwamm, um mich dann mit ihrem breiten Wissen über das Thema zu überraschen. Toll ist auch, dass ihnen nicht jede der Palastanlagen bekannt war und sie so noch neue Orte kennengelernt haben. Mal wieder ein rundum gelungenes Sachbuch für Kinder aus dem Usborne-Verlag.

Bewertung vom 07.09.2023
Die Engel von Berlin
Lucas, Hanna

Die Engel von Berlin


ausgezeichnet

Außergewöhnliche Taten erfordern Mut!

1931: Die junge, lebenslustige und manchmal sehr direkte Londonerin Martha möchte die einmalige Chance nutzen und sich das, sich stark verändernde Deutschland bei einem dreiwöchigen Camp der Pfadfinderinnen einmal selbst ansehen. Denn während sie gemeinsam mit der Berlinerin Annegret die Mädchen im Grunewald betreut und ihnen die Grundsätze der Pfadfinder näherbringt, ergibt sich immer wieder die Chance in die Stadt zu gehen und den Umbruch, der durch Hitler angestoßen wird, mit eigenen Augen zu sehen. Da Martha sich schon immer sehr für Politik interessiert hat, weiß sie, welche Gefahr hinter den vielen Anhängern Hitlers steckt, die dem Führer und seinen Ideologien blind folgen. Berlin gefällt ihr, trotz der drohenden Gefahr und sie würde am liebsten bleiben, vorallem auch wegen Hans, der ihr durch seinen Mut imponiert und sich schnell in ihr Herz geschlichen hat. Doch sie muss nach London zurück und kann nur tatenlos zusehen, wie der Schrecken seinen Lauf nimmt. Annegret dagegen ist durch ihren Ehemann Friedrich viel näher an der Partei, als ihr lieb ist, denn mit dessen Eintritt in NSDAP wird auch ihr Leben anders, soll sie doch keinen Kontakt mehr zu den jüdischen Nachbarn und der achtjährigen Fanny haben, die für sie doch wie eine eigene Tochter ist. Aber Annegret widersetzt sich und gibt ihr bestes, um den jüdischen Familie Mandel und Fanny zu helfen.

Hanna Lucas schildert in diesem Roman Zeitgeschichte so fesselnd und authentisch, dass es nur schwer möglich ist, bei dem dramatischen Schicksal der Protagonisten kein Mitgefühl zu entwickeln. Da die Handlung bereits 1931 beginnt, ist es den Lesern möglich, die verschiedenen Personen schon vor dem Beginn des Krieges und der extremen Judenverfolgung kennenzulernen, sodass das, was dann passiert noch mehr berührt. Da London und Berlin jeweils ein Schauplatz sind, erfährt der Leser zwei verschiedene Sichtweisen auf das weltpolitische Geschehen, was die Handlung noch interessanter werden lässt.

Mir war schnell klar, dass dieses Buch leider viel zu lange auf meinem Stapel ungelesener Bücher gelegen hat und war nun sehr froh, es endlich zu lesen, denn ich war schnell total mitgerissen von den schrecklichen Geschehnissen, aber auch dem Mut von Martha und Annegret, die beide niemals ihr Ideale vergessen und in ihrem Rahmen weiter die Grundsätze der Pfadfinder gelebt haben. Besonders gelungen fand ich auch den Pro- und Epilog, die der Geschichte einen Bezug zur Gegenwart geben, aber auch das weitere Schicksal der Familie noch in kurzer Form erläutert haben. Ein rundum perfekter Roman, der durch seine hohe Authentizität überzeugt.