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Annabell

Bewertungen

Insgesamt 437 Bewertungen
Bewertung vom 01.08.2021
Eskalation
Benrath, Nora

Eskalation


ausgezeichnet

Nervenkitzel pur
Dina Martin ist nach dem Treffen mit ihrer Freundin eigentlich auf dem Heimweg. Hinter ihr ein dunkler Wagen, der bedrohlich nah auffährt. Aus ihrer Freisprecheinrichtung kommt die Stimme "Nicht langsamer werden". Zu ihrem schlechten Gewissen nicht bei ihrer Tochter zu sein, bekommt Dina nun auch noch Angst. Dann plötzlich verlangt die Stimme "Abfahren". Eine Polizeikontrolle taucht auf. Dinas Hoffung: Alles wird gut. Doch dann, ein Schuss und der Alptraum beginnt.

Das Buch kann man als wahren Pageturner bezeichnen. Allein schon der Einstieg in die Handlung beginnt mit Herzrasen und Nervenkitzel. Dina Martin hat man noch nicht ganz kennengelernt, man weiß nicht ob sie einem sympatisch ist oder nicht und trotzdem hatte man sofort Angst um sie und hat mitgefiebert. So stark, dass man Seite um Seite lesen muss und das Buch nicht mehr weglegen kann.

Zum Pageturner beigetragen hat auch der fesselnde Schreibstil, der einen nicht mehr losgelassen hat. Die Beschreibungen fand ich klasse, ich konnte mir alles gut bildlich vorstellen.

Bei den anderen Protagonisten ging es mir ähnlich wie mit Dina. Kaum hat man nur ein wenig von ihnen kennengelernt, schon hatte man das Gefühl mitfiebern zu müssen und denkt sich bei ihren Handlungen "nein mach das nicht" oder "warum?!".

Wer aber Wert auf die Tiefe der Charaktere legt, kommt hier etwas zu kurz. Für mich aber stand der Nervenkitzel im Vordergrund und der ist auf ganzer Linie gelungen.

Bis zum Schluss wusste ich nicht wer dahintersteckt. Ich hatte zwar den ein oder anderen Verdacht, aber durch Wendungen, falsche Fährten und Überraschungen hat die Autorin einen immer wieder zweifeln lassen.

Mein Fazit:
Ein Misch aus Psychothriller und Ermittlungen mit viel Nervenkitzel. Mich konnte "Eskalation" voll und ganz überzeugen. Definitiv ein klasse Debütthriller, der unbedingt gelesen werden muss.

Bewertung vom 31.07.2021
Verhängnisvolles Lavandou / Leon Ritter Bd.7
Eyssen, Remy

Verhängnisvolles Lavandou / Leon Ritter Bd.7


sehr gut

Brutale Morde in Le Lavandou
Die Urlaubsidylle in Le Lavandou trügt. Nach den regnerischen Tagen wird am Strand die Leiche eines Jungen angespült. Er ist eingewickelt und verschnürt in einem Paket. Zudem trägt er ein Mädchenkleid. Das ruft den Rechtsmedizinier Leon Ritter und Capitaine Isabelle Morell auf den Plan. Ihre Ermittlungen führen zu einem katholischen Internat. Es soll nicht nur bei dem einen Toten bleiben. Weitere Morde geschehen und der Täter ist Leon näher als ihm lieb ist...

"Verhängnisvolles Lavandou" ist der siebte Fall für den Rechtsmedizinier Leon Ritter. Man kann es auch ohne Vorkenntnisse lesen. Der Fall ist in sich abgeschlossen nur die Vorgeschichte zu Leon & Isabell fehlt wenn man die vorherigen Teile noch nicht kennt. Man bekommt aber die notwendigsten Informationen in der Handlung mitgeliefert.

Durch die bildhafte Sprache hat mich der Autor in die Provence entführt. Er hat nicht nur alles sehr bildhaft beschrieben sondern dazu mit seinem Erzählstil auch lebendig gestaltet. Man bekam direkt Urlaubsfeeling und hat sich in die Schauplätze eingefühlt.

Die Handlung wurde in verschiedenen Erzählperspektiven der Protagonisten geschrieben. Auch der Täter kommt ab und an mal zu Wort. Das sorgt für die nötige Abwechslung und den konstanten Spannungsaufbau.

Wie man es von einer Buchreihe erwartet, kommt auch die Entwicklung des Privatlebens und die Beziehungen von Leon Ritter und seiner Familie nicht zu kurz. Die Entwicklung und die Geschehnisse in der Familie kommt alles sehr realistisch rüber.

Der Autor hat hier ein brisantes Thema aufgegriffen und sehr gut in seinem Plot verarbeitet.

Manchmal hat es mich ein wenig gestört, dass er einige Polizisten in den Himmel gelobt hat, aber andere Charaktere dafür dumm da stehen lassen hat.

Mein Fazit:
Ein schöner Krimi in Le Lavandou mit brutalen Morden und trotzdem noch schönem Urlaubsfeeling. Das Buch eignet sich auch sehr gut für Leser, die die Reihe noch nicht gelesen haben. Also zugreifen und lesen :)

Bewertung vom 28.07.2021
Old Bones - Das Gift der Mumie / Nora Kelly und Corrie Swanson Bd.2
Preston, Douglas;Child, Lincoln

Old Bones - Das Gift der Mumie / Nora Kelly und Corrie Swanson Bd.2


ausgezeichnet

In der Geisterstadt, High Lonesome, in der Wüste New Mexikos wird eine mumifizierte Leiche entdeckt. Sie lag seit mindestens 50 Jahren dort unentdeckt in einem Keller. Der Tote gibt Rätsel auf und so wird FBI-Agentin Corrie Swanson auf den Fall angesetzt. Corrie zieht ihre Freundin, die Ärchologin Nora Kelly, zu Rate. Sie stellen fest, dass der Tote an einem entsetzlichen Tod gestorben ist. Außerdem entdecken sie auch ein Goldkreuz bei ihm. Doch warum hat der Mörder es nicht an sich genommen? Die beiden fangen an zu ermitteln und begeben sich auf einen gefährlichen Weg...

"Old Bones - Das Gift der Mumie" ist der zweite Teil der Old Bones Reihe mit der FBI-Agentin Corrie Swanson und der Ärchologin Nora Kelly. Das Buch ist auch ohne Vorkenntnisse aus dem ersten Teil lesbar.

Das Autorenduo Preston & Child hat hier eine wirklich sehr interessante Geschichte entwickelt. Sie haben das Fachwissen gut mit in die Story eingebunden. Dadurch wurde es wissenschaftlich und ärchologisch hochinteressant. Zweitweise war die Story für mich nur nebensächlich, weil ich so fasziniert war von dem Fachwissen.

Den Schreibstil fand ich teilweise recht anspruchsvoll. Es gab manchmal viele Aneinanderreihungen und durch das eingeflossene Fachwissen sind auch viele Fachbegriffe aufgetaucht, wo man auf Anhieb nicht die Bedeutung gewusst hat und erstmal recherchieren musste. Daher musste ich sehr aufmerksam und konzentriert lesen, um alles mitzubekommen.

Die Umgebungsbeschreibungen der Handlungsorte fand ich klasse. Man hatte sofort seine eigenen Bilder vor Augen und gefühlt war man mitten drin mit den Hauptprotagonistinnen in der Wüste.

In der Handlung werden viele Personen mit Namen erwähnt. Manchmal auch nur sehr kurz und dann waren sie sofort wieder von der Bildfläche verschwunden. Da bin ich das ein ums andere Mal durcheinander gekommen. Auch hier musste man sich beim Lesen wieder stark konzentrieren.

Die Charaktere Corrie Swanson und Nora Kelly wurden im Vergleich zum Vorgängerband gut weiterentwickelt, aber für mein Empfinden sind sie noch nicht ganz ausgereift. Corrie ist durch ihre explosive und egoistische Art manchmal unsympatisch. Nora mit ihrere ruhigen Art und faszinierenden Arbeit mag ich dafür umso lieber.

Mein Fazit:
Eine sehr gelungene Fortsetzung. Manchmal recht anspruchsvoll zu lesen, aber dafür ärchologisch hochinteressant. Die Charaktere können noch weiter ausgebaut werden. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen und wer an Ärchologie begeistert ist, ist das Buch auf jeden Fall ein Lesemuss.

Bewertung vom 26.07.2021
Die Karte / Kerner und Oswald Bd.4
Winkelmann, Andreas

Die Karte / Kerner und Oswald Bd.4


ausgezeichnet

Joggerinnen-Morde
Die Technik hat das Lauftrainig eingeholt. Neben den Schuhen und dem Soundtrack gehört nun auch der Fitness-Tracker zur Laufausrüstung. Er teilt deine Laufstrecke online. Jeder weiß wann und wo du warst und wo du wieder sein wirst. Genau das wird dir zum Verhängnis. Du hast jemande inspiriert zu einem besonderen Kunstwerk. Er tragt vorher deine Initialien in einer digitalen Karte. Du kannst noch so schnell laufen, doch er kriegt dich trotzdem. Jens Kerner und seine Partnerin ermitteln mit Hochdruck um den Mörder zu fassen. Können sie ihn aufhalten?

"Die Karte" ist bereits der vierte Teil der Jens Kerner und Rebecca Oswald-Reihe. Er kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Der Fall ist in sich abgeschlossen. Wer die Vorgänger nicht kennt, dem fehlt nur ein wenig das Vorwissen um die beiden Hauptprotagonisten, aber die wichtigsten Informationen bekommt man in der Handlung nochmal mit.

Wie ich es von Winkelmann gewohnt bin, war der Schreibstil wieder schön flüssig zu lesen und alles war schön detailliert beschrieben, sodass die Bilder im Kopf entstanden sind.

Der Wechsel zwischen den einzelnen Perspektiven, die recht kurzen Abschnitte und die Cliffhänger an den Kapitelenden lassen den Leser kaum aufhören zu lesen.

Winkelmann hat auch in seinem neusten Werk wieder brisante Themen, wie die Gaffer an Unfallorten, Corona, die immer fortschreitende Technik und wie gefährlich das Veröffentlichen im Internet für Jederman ist perfekt in seine Handlung einfließen lassen. Als Leser merkt man, wie er es kritisiert, aber kann auch seine eigene Meinung dazu bilden.

Persönlich hat mich das "Corona-Thema" etwas gestört. Da man es tagtäglich in den Medien hört und sieht nervt es mich mittlerweile ein wenig und muss nicht auch noch in den Büchern behandelt werden. Denn da möchte ich beim Lesen etwas dem Alltag enfliehen und mal alles vergessen.

Es war spannend bis zum Schluss und am Ende gab es eine schlüssige Auflösung. Ich bin nicht dahinter gekommen, wer hinter den Morden steckt und welches Motiv es vielleicht sein könnte. Aber ein bisschen hat mir der Nervenkitzel, wie man es eigentlich gewohnt ist, gefehlt. Das kann er besser.

Mein Fazit:
Ein wirklich gelungener vierter Teil der Kerner/Oswald-Reihe. Das Corona-Thema hat mich ein wenig genervt und ein wenig mehr Nervenkitzel hat gefehlt, deswegen muss ich einen halben Stern abziehen. Daher gibt es 4,5 von 5 Sternen und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 25.07.2021
Feuer in der Hafenstadt
Marschall, Anja

Feuer in der Hafenstadt


sehr gut

Glückstadt, 1894. Der Kapitän Hauke Sötje hat nach seinem Schiffsunglück alles verloren: sein Schiff, seine Mannschaft und seinen Ruf. Er denkt über einen Freitod nach, aber nicht ohne die Verantwortlichen für seine Katastrophe vorher zur Rechnenschaft zu ziehen. Doch dann geschieht ein Mordfall, in den er verwickelt wird. Es gibt Verschwörungen um die Heringsfischerei AG. Gemeinsam mit der jungen Fabrikantentochter Sophie versucht er die Fäden zu entwirren...

"Feuer in der Hafenstadt" ist der erste Fall für den Kapitän Hauke Sötje.

Zu Beginn der Handlung hatte ich so meine Startschwierigkeiten. Es war alles etwas zäh und langatmig. Ich musste ein wenig kämpfen um weiterzulesen und das hat sich dann auch gelohnt. Zum Ende wurde es richtig spannend und ich habe bis zum Schluss mitgerätselt und spekuliert. Die ganze Zeit hatte ich kein Verdacht, wer den nun dahinter steckt.

Der Schreibstil fand ich bis auch die Plattdeutsch-Passagen angenehm zu lesen. Es wurde alles gut und detailliert beschrieben, sodass der Leser perfekt in die historische Zeit abtauchen konnte. Die Plattdeutsch-Passagen fand ich teilweise etwas schwer zu lesen und ich hätte mir auch eine Übersetzung gewünscht, weil ich nicht alles verstanden habe obwohl ich aus dem Norden komme :)

Die Zeitreise in die Vergangenheit ist der Autorin super gelungen. An den Kapitelanfängen gab es immer kleine Textpassagen aus der Zeitung "Glückstädter Fortuna". Wahre Gegebenheiten wurden super mit Fiktion verflochten.

Die Protagonisten waren super beschrieben, haben authentisch gewirkt und man konnte sich direkt einfühlen und seine Sympathien entwickeln.

Die Perspektivwechsel zwischen Hauke und Sophie haben die Handlung abwechslungsreich und spannend gemacht.

Mein Fazit:
Eine gelungene Zeitreise ins späte 19. Jahrhundert. Toller Misch aus wahren Gegebenheiten und Fiktion. Nach anfänglichen Schwierigkeiten bin ich nun gespannt auf die folgenden Fälle für den Kapitän Hauke Sötje.

Bewertung vom 25.07.2021
Ausweglos
Faber, Henri

Ausweglos


ausgezeichnet

Der Ringfinger-Mörder
Abends wollte Noah noch eben schnell die Wäsche vom Dachboden holen. Am nächsten Morgen ist er im Krankenhaus wieder aufgewacht. Er wurde Zeuge am Mord seiner Nachbarin. Ihr wurde der Ringfinger abgeschnitten. Alles deutet darauf hin, dass der damalige "Ringfinger-Mörder", der Hamburg vor Jahren in Atem gehalten hat wieder da ist. Diesmal will Kommissar Blom den Mörder endlich fassen. Doch je tiefer er in den Fall eintaucht, desto mehr verschwimmen die Grenzen. Wer ist wirklich Opfer und wer Täter? Was ist Wahrheit und was ist Lüge?

"Ausweglos" ist Henri Fabers Debüt-Thriller und der ist ihm super gelungen.

Zu Beginn wurde man direkt in die Handlung hinein katapultiert. Direkt hohes Tempo und Wechsel zwischen den einzelnen Protagonisten haben es mir etwas schwer gemacht dem Ganzen zu folgen. Aber so nach 120 Seiten habe ich mich in die Handlung eingefunden und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Die Handlung ist auch vier Perspektiven, Elias Bloom, Noah, Linda, Noahs Frau und der Ringfinder-Mörder selbst, geschrieben. Dadurch war es sehr abwechslungsreich und die Cliffhänger an den Kapitelenden haben einen dazu verleitet immer weiter zulesen. Fies war, dass nach einer beendeten Perspektive erstmal wieder eine andere kam. Dazu noch viele Wendungen und die Seiten flogen nur so dahin. Am Ende wurde alles schlüssig aufgelöst.

Erzählt wurde in der Ich-Erzählperspektive. Normalerweise mag ich diesen Stil nicht so, aber hier war er sehr gut und hat auch zur Handlung gepasst.

Der Charakter Elias Bloom war mir am Anfang etwas suspekt. Ich konnte ihn nicht wirklich einschätzen. Er kommt etwas eigenbrötlerisch und zum Teil eingebildet rüber, was sich aber im weiteren Verlauf legt und er gute Ergebnisse erzielt. Noah und Linda sind zwei die sehr sympatisch rüber kommen und man mit ihnen mit fiebert.

Mein Fazit:
Ein tolles gelungenes Thriller-Debüt mit einem Misch aus Ermittlungsarbeit und Psychothriller. Temporeich und spannend mit vielen Wendungen bis zum Schluss. Klare Leseempfehlung und 4,5 von 5 Sternen von mir.

Bewertung vom 16.07.2021
Die Bewerbung - Gefährlicher Weg - Thriller (Luke Steiner Reihe - Band 2)
Jonas, Martin

Die Bewerbung - Gefährlicher Weg - Thriller (Luke Steiner Reihe - Band 2)


weniger gut

Nachdem Laura endlich ihr Abitur in der Tasche hat, möchte sie erstmal Basis Erfahrungen in einem Hotel sammeln bevor sie in einem Jahr ihr Studium zur Hotelmanagerin beginnt. Daher bewirbt sie sich in dem kleinen Hotel in Geltow für ein Praktikum. Sie verliebt sich sofort in das schöne Gasthaus und die Umgebung. Auch ihre Kolleginnen scheinen auf dem ersten Blick sehr sympatisch. Doch der Blick trügt. Schon bald fällt die Maskerade und die Bettenburg verwandelt sich in einen Alptraum. Junge Frauen verschwinden spurlos... Ein neuer Fall für Luke Steiner, dem Kommissar aus Halle an der Saale.

"Die Bewerbung" ist der zweite Fall für den Kommissar Luke Steiner. Man kann das Buch auch ohne Vorkenntnisse lesen. Da ich den ersten Teil nicht kenne, hat mir aber etwas an Vorwissen zu Luke gefehlt.

Der Start in die Handlung fand ich echt klasse. Der Schreibstil und Erzählperspektive haben mir sehr gut gefallen. Es ließ sich schön flüssig lesen. Alles war bildhaft und authentisch beschrieben und ein roter Faden war zu erkennen.

Die Perspektivwechsel zwischen den einzelnen Protagonisten haben Abwechslung in die Handlung gebracht.

Dann aber wurde auf einmal aus der Erzählperspektive der dritten Person in die Ich-Erzählperspektive gewechselt und das hat mich völlig aus dem Konzept gebracht. Hier hatte ich dann auch das Gefühl, dass der rote Faden verloren ging. Ab da ging für mich auch die Spannung verloren, weil es zu viel drum herum war und ich dann auch schon eine Ahnung bekommen habe, wo die Reise hingehen wird.

Mein Fazit:
Ein toller und spannender Einstieg in die Handlung, aber leider lässt die Spannung dann nach. War leider nicht so mein Buch. Schade.

Bewertung vom 08.07.2021
Der Blutkünstler / Tom-Bachmann-Serie Bd.1
Meyer, Chris

Der Blutkünstler / Tom-Bachmann-Serie Bd.1


ausgezeichnet

Kunstmorde
Tom Bachmann ist der beste Profiler, den es aktuell gibt. Er seziert die Psyche von Mördern und Psychopathen. Dabei geht er sehr akribisch vor um das Verhalten zu verstehen. Nun bekommt er es mit einem neuen Psychopathen, den Blutkünstler, zu tun. Der Blutkünstler foltert seine Opfer zunächst um dann im Anschluss mit ihnen ein Kunstwerk zu erschaffen. Tom Bachmann vom BKA setzt alles dran um den Blutkünstler zur Strecke zu bringen.

"Der Blutkünstler" ist der Auftakt in eine neue Reihe mit dem BKA-Profiler Tom Bachmann.

Der fesselnde Schreibstill hat mich sofort in seinen Bann gezogen und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die Handlungsorte sowie die Handlungen selbst sind schön detailliert beschreiben. An manchen Stellen ist es aber nichts für Zartbesaitete, weil auch beschrieben wird wie der Blutkünstler seine Opfer auseinander nimmt und was er mit dessen Körperteilen anstellt. Dem ein oder anderen kann sich dann auch schon mal der Magen umdrehen.

Den Charakter Tom Bachmann fand ich sehr interessant. Er kämpft gegen seine eigenen Dämonen an und hier bin ich auch schon auf die Fortsetzung gespannt, denn seine Geschichte ist noch nicht zu Ende. Er kommt durch seine Vergangenheit und sein jetziges Verhalten sehr authentisch und verständlich rüber. Dadurch wurde er lebendig. Aber auch die anderen Charaktere hatten ihre Ecken und Kanten und blieben nicht unnahbar. Jeder hatte auf seine eigene Geschichte, die ich sehr interessant fand.

Die Kapitel waren durch die Perspektivwechsel abwechslungsreich gestaltet. Man hat Tom bei seinen Ermittlungen begleitet, aber man hat auch etwas über seine Vergangenheit erfahren, was ihn dazu gemacht hat, was er heute ist. Und dann gab es da noch die Sicht des Blutkünstlers.

Immer wieder gab es unerwartete Wendungen und Überraschungen, die das Buch spannend gemacht haben. Ich habe immer mitgerätselt wer denn der Blutkünstler sein könnte, aber ich bin nicht drauf gekommen. Super Leistung.

Mein Fazit:
Ein Thriller genau nach meinem Geschmack. So richtig schön blutig, eklig und fesselnd. Klare Leseempfehlung, aber Achtung nichts für Zartbesaitete.

Bewertung vom 04.07.2021
SCHULD! SEID! IHR! / Liebisch & Degenhardt Bd.2
Thode, Michael

SCHULD! SEID! IHR! / Liebisch & Degenhardt Bd.2


sehr gut

Ein obdachloser Mann und ein ehemaliger Polizist nehmen sich unter größten Qualen in der Lüneburger Heide scheinbar selbst das Leben. Neben ihren beiden Leichen wird jeweils eine Tarotkarte gefunden. Welche Bedeutung haben diese Tarotkarten und was verbindet die beiden Männer. Kommissar Rolf Degenhardt fängt an zu ermitteln...

"Schuld! Seid! Ihr!" ist der zweite Teil in der Reihe mit Kommissar Rolf Degenhardt. Mir war es vorher nicht bekannt, aber ich konnte es auch gut ohne die Vorkenntnisse lesen.

Der Einstieg in die Handlung war sehr stark. Schnell wurde die Spannung aufgebaut. Der Schreibstil war sehr flüssig und ließ sich auch schnell lesen. Die ziemlich kurzen Kapitel zusammen mit dem Schreibstil ließen einen nur so durch die Handlung fliegen. Man konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Die Cliffhänger an den Kapitelenden haben es noch spannender gemacht, weil man unbedingt wissen wollte wie es nun weiter geht.

Doch je weiter die Handlung fortschritt, desto langatmiger wurde es irgendwie. Die Spannungskurve ließ nach, es passierte nicht mehr wirklich viel Neues und es wurde sehr vorhersehbar. Jeder Verdacht, den ich hatte, hat sich leider am Ende bewahrheitet. Nach dem großartiegen Start gab es keine großen Überraschungen mehr.

Der Autor hatte viele Ideen, wie er die Handlung ausschmückt, aber es war kaum eine Idee wirklich zu Ende gebracht. Dann lieber auf ein, zwei Sachen intensiver konzentrieren und dafür gut zu Ende bringen.

Das Ende fand ich auch recht abgehackt. Es war als wenn ihm die Puste ausging oder die maximale Seitenzahl erreicht war. Dadurch blieben natürlich viele Fragen offen, die ich mir gerne noch beantwortet gewünscht hätte.

Dafür, dass hier die Polizei auch die Ermittlungen aufgenommen hat, war die Ermittlungsarbeit für mich zu wenig. Während die Polizei noch ermittelt, wurde für den Leser in dem anderen Handlungsstrang quasi schon aufgelöst. Das hat die Spannung weggenommen.

Die Charaktere waren gut gewählt, aber blieben mir noch ein wenig fremd. Die hätten noch besser ausgearbeitet werden sollen.

Mein Fazit:
Ein Rache-Thriller mit einem starken Beginn, der aber dann etwas an Spannung verliert. Hat auf jeden Fall noch Potenzial nach oben, deswegen gibt es von mir 3,5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 27.06.2021
Klippentod / Simon Jenkins Bd.1
Bray, Ian

Klippentod / Simon Jenkins Bd.1


gut

Eigentlich wollte der ehemalige Polizist Simon Jenkins nach seinem Schicksalsschlag nie wieder ermitteln. Aus London zog er in das ruhige Fischerdorf in Cornwall. Zu schwer liegen die Ereignisse noch auf seiner Seele. Deswegen weist er auch die verzweifelte Victoria ab, die ihn eines Abends anrief. Am nächsten Tag war sie tot, abgestürzt von einer Klippe. Alles sieht nach einem Unfall oder Selbstmord aus, aber ihre Freundin Mary ist davon nicht überzeugt. Sie bittet Jenkins um Hilfe und dieser fängt an hinter dem Rücken der Polizei zu ermitteln. Kurze Zeit später wird eine zweite Leiche gefunden...

"Klippentod" ist der erste Band der neuen Reihe mit Ex-Polizist Simon Jenkins.

Am schönsten fand ich die tollen Landschaftsbeschreibungen. Sie sind wirklich grandios. Alles ist sehr schön und detailliert beschrieben. Man bekommt richtig Urlaubsfeeling und fühlt sich als wenn man direkt vor Ort wäre. Der Schreibstil dazu war auch sehr passend. Er ist sehr detaillreich und angenehm und flüssig zu lesen.

Aber die detaillierten Landschaftsbeschreibungen sind gleichzeitig der größte Negativpunkt. Gefühlt wurde immer nur die Landschaft und das Drumherum an den Handlungsorten beschrieben, aber der Fall kam etwas zu kurz. Dazu hat sich vieles immer wieder wiederholt. Dadurch passiert nichts, es wird sehr langatmig und zähflüssig. Ich hatte das Gefühl ich komme nicht vorwärts beim Lesen und meine Gedanken schweiften immer wieder ab, sehr schade. Weniger wäre hier tatsächlich mehr gewesen.

Alles ist nur so dahingeplätschert, aber es kam kein Tempo auf. Der Spannungsbogen ist durch die Wiederholungen immer wieder abegflaut und weckte bei mir nicht mehr wirklich das Interesse an der Auflösung.

Die Charaktere haben ihre Ecken und Kanten, was ich wirklich gut fand. Dadurch sind sie nicht so aalglatt und wirken authentisch.

Mein Fazit:
Weniger wäre mehr gewesen. 250 Seiten weniger hätten dem Buch kein Abbruch getan. Es war wirklich sehr zäh und langatmig. Deswegen leider nur 2,5 Sterne. Wer es versuchen möchte zu lesen, kann es gerne versuchen, aber von mir gibt es leider keine Leseempfehlung.

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