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Jazz

Bewertungen

Insgesamt 636 Bewertungen
Bewertung vom 17.10.2022
Sechs Tage zwischen dir und mir
Atkins, Dani

Sechs Tage zwischen dir und mir


ausgezeichnet

Ich bin schon seit Jahren von Atkins Romanen ganz begeistert und mit ihrem neuesten Roman hat sie es wieder geschafft, dass ich mich in ihren Geschichten verliere. Diese ist in zwei Zeitebenen geteilt. Die Haupthandlung findet in den im Titel besagten sechs Tagen statt, in der die Protagonistin Gemma verzweifelt versucht herauszufinden, warum ihr Verlobter nicht zur Hochzeit erschienen ist und wo er sich befinden kann. In der zweiten, vergangenen Ebene, die kapitelweise abwechselt erzählt wird, beschreibt Atkins wundervoll, wie beide sich kennenlernen und ineinander verlieben. Ich persönlich liebe Kennenlerngeschichten über alles und mag es nicht, wenn dieser wichtige Punkt in Romanen übergangen wird. Hier wird er zuckersüß und sehr ausführlich beschrieben, sodass man wünschte, man wäre Gemma. Man kann gar nicht anders als sich mit ihr langsam in Finn zu verlieben, auch wenn er parallel in der Gegenwartsebene nicht immer gut wegkommt.

Insgesamt ist die ganze Idee nicht neu, aber wundervoll erzählt. Das ganze Buch hindurch zu lesen fühlte sich wie eine warme Umarmung an, die man dringend benötigt hat. Einfach pur und voller Liebe. Absolute Leseempfehlung für alle hoffnungslosen Romantiker!

Bewertung vom 15.10.2022
Die versteckte Apotheke
Penner, Sarah

Die versteckte Apotheke


sehr gut

Dieser Roman spielt in zwei Zeitebenen, die fast stringent kapitelweise wechseln. Stilistisch startet jedes Kapitel mit dem Namen der Protagonistin, die in der Ich-Person erzählt. Diese sind im Jahr 1791 die Apothekerin Nella und die 12-Jährige Eliza und in der Gegenwart Caroline.

Ich habe den Roman innerhalb von einem Tag verschlungen, da es bis zum Schluss absolut spannend war. Man muss sich nur für die Thematik interessieren und kann sich so leicht in die Geschichte fallen lassen und alles andere um sich komplett ausblenden.

Caronline, 24, seit 10 Jahren verheiratet, lebt nur für ihren Ehemann und wartet darauf schwanger zu werden, bis sie herausfindet, dass er sie betrügt, sodass sie allein auf die Jubiläumsreise anlässlich ihres Hochzeitstags von Ohio nach London aufbricht und dort eine Flasche an der Themse findet und das Rätsel um diese lösen will.

1791 hilft die Apothekerin Nella Frauen bei gewissen Problemen und deren origineller sowie krimineller Beseitigung. Mehr will ich zur zweiten Zeitebene auch gar nicht erzählen.

Eine winzige Sache bleibt am Ende offen, was mich gestört hat. Zudem ist das Ende sehr unglaubwürdig, da hier von Magie und Hexerei gesprochen wird. Da das ganze Buch hindurch bis dahin aber sehr schlüssig wirkte, war das Ende einfach etwas enttäuschend.

Bonus: In der Buchklappe ist eine alte Karte Londons eingezeichnet, in die man immer wieder gern blicken kann, um sich zu orientieren. Der Schutzumschlag als auch das Hardcover sind sehr schön gestaltet. Klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 13.10.2022
Italien! Das Goldene von GU

Italien! Das Goldene von GU


ausgezeichnet

Am Anfang gibt es ein paar Brotrezepte, zu denen es verschiedene Toppings für Paninis, Bruschetta und co. gibt. Großes Plus! Ich habe direkt Hunger bekommen! Anschließend folgen Antipasti, Pizza, Minestrone, Reis, Gnocchi, Fleisch wie Rind, Lamm und Kalb, Geflügel wie Pute, Hühnchen und Ente.

Die Zutaten sind klassisch italienisch gehalten: Tomate, Olive, Zucchini, Artischocken, Auberginen, Pilze und Paprika an Gemüse, diverse Käsesorten, ganz viel Fleisch wie Salami und Schinken, Meeresfrüchte und Fisch und natürlich auch genauso viel Teig.

Die Rezepte sind dennoch am Anfang eher sehr gemüselastig, was sehr gesund ist und daher top! Bei den Hauptgerichten in der Mitte dominiert eher das Fleisch. Danach folgen Salate, die wieder sehr leicht werden, da hier wieder das Gemüse im Vordergrund steht. Zum Schluss folgen noch Süßes wie Florentiner, Eis, Cantuccini, Amaretti und natürlich der Klassiker Tiramisu.

Mir gefiel der Backkartoffelsalat und der Auberginenauflauf sehr. Überrascht haben mich Kuchen, die ich eher aus der französischen Küche als Quiche kenne.

Fazit: Wer genauso wie ich der italienischen Küche absolut verfallen ist, dem empfehle ich das Buch von Herzen!

Bewertung vom 13.10.2022
Weber's Wintergrillbibel
Weyer, Manuel

Weber's Wintergrillbibel


sehr gut

Am Anfang erklärt Weber sehr viel rund um Grundwissen zum Grillen im Winter. Welche Vorsichtsmaßnahmen man treffen muss, Tipps wegen der Reinigung des Grills, falls er seit dem Sommer nicht mehr gebraucht wurde, die Unterschiede zu den vielen Grillarten, die Vorbereitung, Techniken und Utensilien, an die man alles denken sollte. Das ist alles sehr kompakt und so wunderbar für jeden geeignet. Er hat an alles sehr ausführlich gedacht.

Rezepte: Zunächst beginnt er kurz mit Gewürzmischungen und Saucen, Dips, Chutneys. Das alles wirkt für mich durchdacht, originell und kreativ.

Außerdem sind die Grillrezepte bei den Zutaten in Füllung, Marinade etc. unterteilt, sodass man hier einen guten Überblick behalten kann. Zudem sind die Zutaten auch nicht exotisch, sodass man sie garantiert in Supermärkten finden kann. Hauptsächlich kommen Fleisch wie Lamm, Spanferkel und Roastbeef, Geflügel wie Gans und Truthahn, Fisch wie Lachs und Meeresfrüchte, viele Alkohole und klassisches Wintergemüse wie Topinambur, Schwarzwurzel, Rote Beete, Schwarzwurzel, Wirsing, Chicorée und Kürbis vor. Aber es gibt auch Pies und Quiches, die ich so noch nie auf einem Grill zubereitet habe. Auch gegrillte Salate und viele Gemüsesuppen, manche mit Fleisch, gibt es. Kaffee auf einem Grill habe ich auch bisher nie geröstet, war für mich auch neu. Insgesamt ist das Buch aber definitiv sehr fleischlastig, daher für Vegetarier absolut ungeeignet. Die rein vegetarischen Rezepte könnte man wohl an einer Hand abzählen.

Vom Aufbau her ist das Buch sehr gut in verschiedene Kategorien eingeteilt: Rind, Kalb und Schwein, Lamm und Wild, Geflügel, Fisch und Meeresfrüchte, Gemüse, Flame Grill Smoke und zuletzt Backen. Insgesamt also sehr viele differenzierte Rezepte.

Zu jedem Rezept gibt es viele Bilder, die sehr gut Schritt für Schritt anleiten. Außerdem gibt es zu einem Rezept sogar ein Leftover Rezept, da garantiert ist, dass das alles nicht an einem Tag zu essen ist. Sehr innovativ. Man sollte aber definitiv viel Zeit einplanen für die Vorbereitung und auch das Grillen. Viele Rezepte scheinen mir zudem vom Schwierigkeitsgrad her absolut nicht für Anfänger geeignet. Nur Würstchen im Sommer grillen, reicht nicht. Man sollte schon Fortgeschrittener sein. Manchmal gibt es zu einer Hauptzutat mehrere Varianten, wie man sie mit verschiedenen Beilagen zubereiten kann.

Fazit: Für Grillfans, die gern auch im Winter grillen oder grillen wollen, sehr zu empfehlen!

Bewertung vom 12.10.2022
Rosa kocht vegan
Roderigo, Rosa

Rosa kocht vegan


ausgezeichnet

Am Anfang erklärt Rosa wirklich sehr knapp, wie sie dazu kam als für eine lange Zeit bekennende, große Fleischliebhaberin vegan zu werden. Und dann konnte ich meinen Augen nicht trauen, aber das Buch ist tatsächlich in der breiten Masse an Kochbüchern, eines, das heraussticht. Es beginnt direkt mit Rezepten ohne großes Palaver!

Die Gliederung ergibt Sinn, sie hat Frühstück, Hauptspeisen, Süßes klar unterteilt. Als Zusatz gibt sie noch zu jedem Gericht die Kalorienangaben bei, die für mich aber eher irrelevant sind. Schmecken muss es. Teilweise sind für mich neue Zutaten wie Liquid Smoke oder Kala Namak dabei, aber das ist hier absolut die Ausnahme. Vielmehr konzentriert sich Rosa auf klassische Rezepte in veganer Form, wie zum Beispiel Reibekuchen, Marmorkuchen und Lasagne. Insgesamt ist das Buch sehr international gehalten, wobei vor allem die türkische Küche (Linsensuppe, Kumpir, Menemen, Pide...) in meine Augen gestochen ist, da sie hier neben Italien sehr präsent ist. Generell findet man aber auch amerikanisch, asiatisch und deutsch. Für Pastaliebhaber ist das Buch auch sehr empfehlenswert, denn es gibt sehr viele klassische, bekannte Saucen in veganer Alternative.

Kritik: Mit den hippen Titeln und Untertiteln konnte ich wenig anfangen, aber klassische Titel würden wohl zu Rosas Charakter nicht passen. Außerdem hätte ich es bei manchen Rezepten besser gefunden, wenn die Zutaten in Teig und Füllung aufgeteilt wären. Das wäre nicht nur übersichtlicher, sondern hätte auch den Vorteil, dass man selbst kreativ werden und hier Variationen einbauen könnte.

Fazit: Das ist hier man wirklich ein rares Kochbuch, in dem kaum exotische Zutaten vorkommen und auch der Arbeitsaufwand zu schaffen ist. Absolute Empfehlung!

Bewertung vom 12.10.2022
Tohrus Japan
Nakamura, Tohru

Tohrus Japan


gut

Der Münchner Spitzen Koch und Halbjapaner Nakamura verbindet in seinem Kochbuch das Beste von seinen beiden Welten: Die deutsche Küche mit der japanischen. Mir gefällt die Idee, dass man Klassisches wie Wild, Huhn und Speck auch mit japanischen Zutaten kreativ, innovativ und erfrischend neu kombinieren kann. Das Buch ist für den deutschen Markt und rein Japanisch würde hier wohl auch kaum munden.

Die Einleitung ist mit einem Viertel des Buchs relativ lang. Er erzählt erst, wo man authentische Orte in Deutschland finden kann, die ein Stück Japans darstellen. Hier nennt er unter anderem Düsseldorf, Kaiserslautern, Berlin, Bonn und seine Heimat München natürlich. Dort kann man neben Gärten oder Gebäuden auch die Kultur und Restaurants finden ohne nach Japan reisen zu müssen. Ganz nett auch die Information, dass man da manchmal typisch japanisches Geschirr und Kochutensilien kaufen kann.

Anschließend erzählt er sehr viel Privates und vor allem über seinen Werdegang. Ich meine, man hat meist schon zum Buch gegriffen, er muss nicht weiter überzeugen und wie in einem Bewerbungsgespräch prahlen...? Daher verstehe ich den aktuellen Trend nicht, in dem so viele Seiten am Anfang mit großem Palaver gefüllt werden. Den Platz hätte man für weitere Rezepte nutzen können. Das wäre praktischer. Denn den Anfang liest man, wenn überhaupt einmal und dann nie wieder. Rezepte wird man dagegen immer wieder zu Rate ziehen, um sie nachzukochen.

Von den Zutaten her ist das Buch sehr für Fisch- und Fleischliebhaber geeignet. Die Hauptzutat ist in den meisten der 62 Rezepten unter anderem Steak, Wild, Huhn, diverse Fische, auch Tintenfisch und Meeresfrüchte. Vegetarische Rezepte gibt es nur an einer Hand abzählbare. Daher halte ich das ihnen für absolut ungeeignet. Außerdem sollte man in der japanischen Küche bewandert sein, um die Rezepte authentisch nachkochen zu können. Es gibt extrem viele Zutaten, die nicht ständig im Repertoire meiner Küche wiederzufinden sind. Man braucht daher zwingend einen Asiamarkt oder muss auf den Onlinehandel ausweichen. Neben den deutsch angehauchten Gerichten gibt es aber auch wenige komplett japanische Gerichte wie Onigiri und Mochi zum Beispiel. Bei einem Rezept sollte man eine Mikrowelle parat haben.

Vom Aufbau her hat mich das Buch komplett überrascht. Es ist nicht klassisch bekannt in Frühstück, Hauptgerichte, Desserts und Drinks unterweilt, sondern er stellt immer eine Zutat in den Vordergrund und packt sehr viel Hintergrundwissen ein, um anschließend einige Rezepte folgen zu lassen, in denen diese Zutat vorkommt. Gewöhnungsbedürftig. Schnell etwas kochen fällt da dann irgendwie schwer. Eventuell ist das in Japan so üblich, aber hier wäre die deutsche Art definitiv von Vorteil.

Bewertung vom 11.10.2022
Auf tapsigen Pfoten ins Glück / Der Weihnachtshund Bd.7
Schier, Petra

Auf tapsigen Pfoten ins Glück / Der Weihnachtshund Bd.7


gut

Auf tapsigen Pfoten ins Glück war mein erster Schier Roman und ich bin damit in ein interessantes Abenteuer aufgebrochen. Im Klappentext steht zum Beispiel nicht, dass der Weihnachtsmann samt Elfen eine große Rolle spielen werden und von einem redenden Hund wurde ich auch überrascht. Aber ich habe es mit Humor genommen. Einen solchen Roman habe ich, wenn ich mich richtig erinnere, zuletzt in meiner frühen Teenagerzeit gelesen. Das weckte süße Erinnerungen. Allerdings zeigte mir der Roman auch, dass ich aus dem Alter hinaus bin. Der Hund zum Beispiel war mir zu kindisch. Er konnte nur einfache Sätze bauen, hatte keinen eigenen, interessanten, nennenswerten Charakterzug.

Die Liebesgeschichte dagegen war ganz in Ordnung. Zwei treffen sich aus einem bestimmten Grund und müssen dann gezwungenermaßen, um das Rätsel eines Einbrechers zu lösen, gemeinsam viel Zeit verbringen und verlieben sich dabei ineinander. Klassische Story.

Die Protagonisten mit 30+ handelten mir in der Mitte des Romans teilweise ein bisschen zu unreif, sodass ich manchmal mit den Augen rollte. In ihrem Alter sollte man das mit der Kommunikation hoffentlich ein bisschen besser beherrschen, aber auch das ist wieder ein häufig vorkommendes, klassisches Element in solchen Romanen. Gedanklich passte mir die Ideologie von Oliver viel mehr als die von der etwas naiven, gutgläubigen Jana.

Am Schluss war ich nur ein wenig enttäuscht, dass kein Rezept im Anhang vorhanden war. Es wurde im Roman extrem viel gegessen, sodass ich ebenfalls immerzu etwas neben dem Lesen genascht habe.

Stilistisch schreibt Schier sehr detailreich. Wer einen süßen Liebesroman zur Weihnachtszeit lesen will und mit Weihnachtsmännern, Elfen und sprechenden Hunden kein Problem hat, dem kann ich das Buch wärmstens empfehlen.

Bewertung vom 06.10.2022
Logbuch der Leidenschaft
Bielefeld, Marc

Logbuch der Leidenschaft


sehr gut

"Wenn Sie in Frieden leben wollen, sollten Sie keine Nachbarn haben." Das ist der Satz, den dieses Buch wohl am besten trifft. Kaum einen der 13 Segler, in denen es in diesem Buch geht, hat es lange auf Land ausgehalten.

Die meisten kurzen Biographien sind spannend erzählt, mit interessanten Details. Nur zwei Geschichten konnten mich nicht sonderlich packen. In der Mitte des Buchs befinden sich zahlreiche Fotos von den abenteuerbegeisterten Seglern und ihren mindestens genauso berühmten Booten. Manche davon in Schwarz-Weiß, andere, neuere farbig. Die ersten Seiten davon sind noch streng chronologisch an die Kapitel gehalten, verliert sich die Reihenfolge an die Biographien, was etwas irritierend war, da ich mir hierzu keinen Reim machen konnte. So ist man gezwungen die passenden Bilder selbst zu suchen.

Bielefeld suchte sich für sein Werk besondere Segler aus. Nicht nur aus der vergangenen Zeit, verstorbene Seehelden, sondern auch zeitgenössische, die noch heute gern auf dem Meer kreuz und quer unterwegs sind. Die Abwechslung hat er wirklich gut getroffen.

Ein Segler stach in meinen Augen besonders hervor, sodass ich nach Beendigung des Kapitels sofort selbst mehr recherchieren musste und ich dabei nicht nur auf Positives stieß, sondern auf Lügen, das aktuell zu einer Klage führte und nun der Prozess bevorsteht. Schade, dass das mit keinem Wort Erwähnung im Buch fand.

Ein weiterer kleiner Kritikpunkt ist, dass es einen groben Fehler gibt. Bei einer Seglerin wurden Daten falsch deklariert. Der gescheiterte Militärputsch in der Türkei war nicht im Winter 2015, sondern ein halbes Jahr später.

Insgesamt aber ein solides Werk, wenn man für die See, die Geschichte und das Segeln brennt.

Bewertung vom 04.10.2022
Casa Zarrella
Zarrella, Jana Ina;Lafer, Johann

Casa Zarrella


ausgezeichnet

Ein Drittel des Kochbuchs etwa (ebook) besteht aus der Einführung: Einleitung, Vorrat etc. Das kann man gern überspringen. Der Hauptpunkt ist, dass sie viel Wert auf Nachhaltigkeit setzt und daher nicht unbedingt empfiehlt neue Geräte etc. anzuschaffen, sondern mit dem zu arbeiten, was man schon hat. Außerdem erklärt sie, dass sie seit zwei Jahren vermehrt vegetarisch unterwegs ist, wobei sie da noch Nachholbedarf hat, denn sie genießt gern Fisch und Meeresfrüchte. Daher lautet die genaue Bezeichnung pescetarisch.

Bei der Rezeptanordnung hat sie sich an das klassische System gehalten. Frühstück, Hauptspeisen und Desserts, wobei dann noch eine Rubrik zu Festen kam, was ich ganz witzig fand. Aber diese hätte man locker in die anderen Rubriken einbauen können.

Von den Zutaten: Sie versucht möglichst auf raffinierten Zucker zu verzichten und setzt daher auf Datteln und Agavendicksaft etc. Außerdem sind die Rezepte sehr Bananen und Avocado-lastig. Diesen Zutaten sollte man also zugeneigt sein.

Mir persönlich haben die Pancakes mit Haferflocken und Bananen geschmeckt, aber mir fehlt zum Frühstück ein Brotrezept. Es ist sehr Smoothie beziehungsweise Joghurt-lastig. Ich brauche aber morgens auf nüchternen Magen etwas Warmes.

Außerdem finde ich auch ihr Erdbeertiramisu lecker und die Basilikumschnecken. Das wichtigste Kriterium hat sie aber auf jeden Fall erfüllt: Die Rezepte sind durchweg alle absolut machbar!

Bewertung vom 01.10.2022
Das Verschwinden der Sterne
Harmel, Kristin

Das Verschwinden der Sterne


sehr gut

Ich bin schon seit Jahren ein großer Fan von Harmels Werken. Mein persönlicher Favorit ist zwar eines ihrer früheren Werke, welche noch keinen 2. Weltkrieg Hintergrund hatten, aber auch die letzten Romane von ihr fand ich ganz gut. Es gab stets zwei Zeitebenen, eine aus der heutigen und eine im zweiten Weltkrieg, die sich kapitelweise spannend ergänzten. Hier ist dem aber nicht so.

Dieser Roman sticht schon sehr aus den anderen heraus. Er hat sehr viel Mystisches, sehr viel Vorahnung etc. Mit dem Thema wurde ich vollkommen überrascht, da ich das nicht von ihr kenne und solche Themen mich um ehrlich zu sein auch nicht sehr interessieren, aber ich habe dem Werk aufgrund von Harmel dennoch eine Chance gegeben.

Eine weitere Überraschung war, dass das Buch nicht nur eine Geschichte erzählt, sondern vielmehr wie 3 verschiedene Bücher auf mich wirkte, die aber natürlich einen Bezug zueinander haben. Als erstes, wie gesagt, das Mystische. Inge wird als sie 2 Jahre alt ist, von einer alten, weisen Frau, die ebenfalls Dinge spürt, die bevorstehen, einen sechsten Sinn hat, entführt, um fortan mit ihr für knapp zwei Jahrzehnte durch die Wälder Polens und Belarus` zu streifen, ohne je einen festen Wohnsitz oder einer Menschenseele zu begegnen.

In Teil zwei stirbt diese Frau und von nun an schlägt sich Jona, wie Inge von der Frau genannt wurde, von alleine durch die Wälder, inzwischen aber mitten im zweiten Weltkrieg. Nach zwei Monaten trifft sie auf eine Gruppe von Juden...

Teil drei will ich gar nicht darauf eingehen, das wäre ein bisschen spoilern. Daher lasse ich es.

Insgesamt spielt der Roman somit chronologisch über mehrere Jahrzehnte, wobei der Fokus schon auf Teil 2 liegt. Allerdings hätte man eben Teil 1 viel kürzer halten können...

Außerdem gefiel mir nicht, dass die ersten zwei Juden, denen Jona begegnet ist, gleich klischeemäßig aus der Bankenbranche kamen, aber das nur als kleine Randkritik.

Gegen Ende artete mir der Roman zunehmend zu einer Religionslektion aus. Es gab etliche Sprüche aus der Thora und Bibel, teilweise auf Jiddisch, das ich komplett übersprang, da ich nichts verstehen konnte. Die Geschichtslektion wiederum mochte ich.

Fazit: Auf diesen Roman muss man sich wirklich einlassen können. Er erzählt eine Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruhen. Die Liebesgeschichte spielt nur am Rande eine Rolle. Aber dieser mehr Raum zu geben, hätte hier nicht wirklich gepasst. Dafür ist die Geschichte viel zu bedrückend. Daher hat Harmel das hier wirklich gut ausbalanciert. Allerdings hatte ich wie gesagt, eigentlich etwas anderes erwartet.