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Frankfurt

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Insgesamt 713 Bewertungen
Bewertung vom 20.01.2023
Im Pamir
Seisenbacher, Priska

Im Pamir


ausgezeichnet

Sehr faszinierend

Ich habe mich „Im Pamir“ in den letzten Tagen verkrochen und bin gedanklich weit außerhalb meiner Komfortzone gewesen. Ich habe wieder einmal bemerkt wie bunt und unterschiedlich Menschen auf dieser Erde ticken und das Alltag je nach Region und Kultur sehr stark von meiner eigenen Erfahrungswelt abweichen kann. So auch hier „Im Pamir“!
Ein Buchprojekt aus dem phänomenal guten Reisedepeschenverlag. Spoiler: Ich kannte schon einige Bücher aus ihrem Verlag und sie sind ungelogen alle gut!
Zurück zum Pamir. Was ist das überhaupt? Ein Hochgebirge, dass sich durch die Länder Afghanistan, China, Kirgistan und Tadschikistan zieht. Eine unwirtliche Landschaft, die trotzdem eine Faszination auf Priska Seisenbacher ausgeübt hat. Eine so starke, dass die Fotografin immer wieder seit 2016 zurückkehrte und den Pamir bereiste, sich mit den Menschen, die dort leben auseinandersetze. Und das nicht nur im klassischen Journalistenstil mit einem Tag vor Ort und 20 Fragen und zack weg. Nein, nein, Priska Seisenbacher ist abgetaucht im Pamir und hat uns ein großartiges Reportagenbuch darüber beschert. Tolle große Fotos gepaart mit absolut eindrücklichen Texten.
Ich schätze die unheimlich reflektierte Art von Priska Seisenbacher sehr und wie sie sich den Menschen und der Natur respektvoll nähert. Riten wie Hochzeiten miterlebt und es schafft diesen Text aus ihrer Sicht so gut zu formulieren, dass man immer weiterlesen möchte und einfach fasziniert ist.
Das gleiche gilt für die Fotos, von denen viele auf Doppelseiten abgedruckt sind. Anmutig und mit faszinierender Ausstrahlung lichtet sie die Menschen ab. Genauso wie die Landschaften beeindruckend wirken trotz karger Natur.
Fazit: Welt, du bist gut zu uns und wir sollten alle und jeden mehr schätzen auf diesem unserem Erdball.
Ein wunderbares Geschenk für alle Reisenarren und Menschen mit viel echtem Fernweh im Blut.

Bewertung vom 19.01.2023
Angepasst, strebsam, unglücklich
Stamm, Margrit

Angepasst, strebsam, unglücklich


ausgezeichnet

Überleister – das kann in der Tat nicht das Ziel sein!

Überleistung. Schon mal gehört? Ein Begriff, der in den USA schon lange etabliert ist, aber bei uns noch nicht so recht Fuß gefasst hat: overachievement. Geradezu ein Ziel ein Outperformer zu sein. Bei uns nicht ganz so offen artikuliert, nicht mal im Wortschatz vorhanden, gibt es aber dennoch dieses sehr starke Leistungsprinzip, dass sich verselbstständigt hat.
Margit Stamm, die Schweizer Professorin für Erziehungswissenschaften hat sich dem Thema angenommen und ein leicht lesbares Buch darüber geschrieben: ‚Angepasst, strebsam, unglücklich – Die Folgen der Hochleistungsgesellschaft für unsere Kinder‘.
Sie grenzt Begrifflichkeiten ab wie Hochleister und Überleister. Analysiert sehr treffend wo dieses Phänomen her kommt, welchen Anteil die Eltern an dieser Miesere haben und natürlich wie es den Kindern dabei ergeht.
Fachlich sehr fundiert ist das Buch, aber für Laien gut lesbar, kein Fachchinesisch. Ein augenöffnendes Buch, dass kurz und bündig auf weniger als 200 Seiten die Sachlage erklärt und auch Anstöße gibt wie die eigenen Kinder entlastet werden können.
Unterteilt ist das Werk in vier Abschnitte: Es beginnt mit ‚Gesellschaft und Bildungssystem: Katalysatoren von Überleistung‘ gefolgt von ‚Typen von Überleistern und ihre Merkmale‘ sowie ‚Eltern als Maximierer‘. Diese drei Abschnitte bilden die analytischen Grundlagen und wird vom vierten Teil ‚Das authentische Kind‘ mit vielen praktischen Anregungen abgeschlossen.
Ich kann dieses Buch nur allen Eltern ans Herz legen um einen Schritt zurück zu machen um zu verstehen was Bildung unseren Kindern geben sollte und was eben auch nicht.

Bewertung vom 18.01.2023
Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?
Weber, Sara

Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?


ausgezeichnet

Weitermachen wie bisher oder Arbeitswelt neu denken?

In den 1960er Jahren gab es den Vorstoß der Gewerkschaften von einer 6-Tage Arbeitswoche auf eine 5-Tage Arbeitswoche zu gehen bei fast gleichem Lohn, denn, so die damalige Argumentation, war die Produktivität erheblich gestiegen.
Wieder stehen wir als Gesellschaft an solche einem Punkt und hier kommt Sara Weber mit ihrem Buch ins Spiel „Die Welt geht unter und ich muss trotzdem arbeiten“ in dem sie unter anderem auch dafür plädiert eine 4-Tage Woche einzuführen. Soll das für eine weitaus längere Lebensarbeitszeit eine geringere Arbeitszeit pro Woche bedeuten? Island ist hier schon einen Schritt weiter. Spannende Idee.
Der Titel hängt sich übrigens daran auf, dass wir die COVID-Pandemie mental noch nicht ganz verarbeitet haben und nun schon wieder in der nächsten tiefen Krise stecken durch den Ukrainekrieg. Diese Unsicherheitsfaktoren belasten Arbeitnehmer, verunsichern sie, führen zu Verausgabung und sie landen in der Burnout-Falle oder sind einfach müde und kaputt.
Sara Weber, die von Hause aus neben ihrer Autorinnentätigkeit auch Journalistin und Digitalstrategin ist, geht aber noch mehr an in ihrem Buch. Denn sie stellt die Arbeitsweisen in Frage. Nicht nur die ad hoc ins home office gebeamten Büroangestellten, die nun ohne Pause in Telefonkonferenzen hängen und nebenbei 24/7 Emails checken und parallel chatten. Die Bürofraktion braucht einen Kahlschlag im Kalender und eine neue Meeting-Kultur, aber auch die vielen anderen Berufe brauchen Veränderung. Wenn das Pflegepersonal so knapp ist, dann muss da mehr passieren. Es wird geschimpft über wenig Servicekräfte und zu wenig Lehrpersonal. Wären die Bedingungen besser, wäre hier mehr Zuwanderung in so manches Segment zu vermelden. Sara Weber glaubt an Entlastung.
Sie geht auf die Themenfelder Inklusion und Diversität ein. Auch hier ein Spektrum an dem sich noch viel zu verbessern ließe.
Ein geistreiches Sachbuch um sich mit der Arbeitswelt von heute und mit Ideen von morgen zu beschäftigen an denen wir alle mitarbeiten können!

Bewertung vom 18.01.2023
Kampf der Träumlinge / Sansaria Bd.2
Messner, Tania

Kampf der Träumlinge / Sansaria Bd.2


ausgezeichnet

Lasst die Träumlinge bitte arbeiten!!!

Erinnert ihr euch noch an Sansaria mit dem guten Leonard Federspiel und seinen Freunden Gabriel und Philomena? Der erste Teil hieß „Träume der Finsternis“ und lies uns mit einem Cliffhanger zurück, denn die Gefahr war zwar kurzfristig gebannt, aber die Traumwelt beginnt in sich zusammenzufallen! Nun ist, auch wieder aus der Feder von Tania Messner, Band 2 erschienen: ‚Kampf der Träumlinge‘. Und genau um diese im Titel benannten fantastischen Wesen geht es: die Träumlinge. Das sind diejenigen die uns Menschen träumen lassen mit Hilfe von Glee und natürlich hat der Bösewicht, auf dem Eisbrecher in der Arktis, wieder teuflisches vor.
Eine fantasievolle und fantastische Welt, die sich hier rund um das Träumen erneut eröffnet. Ich bin der Meinung, dass man diese Reihe nur als Summe aller Teile begreifen kann, sprich: Beginnt bitte mit Band 1, sonst hat man hier nicht genug Wissen oder weniger Spaß am Folgen der Geschichte. Vor allem für junge Leser kann das nervig sein. Apropos jung. Oft senke ich persönlich die vom Verlag angegeben Altersangabe, aber hier ist es mit 10 Jahren aus meiner Sicht super getroffen. Es ist komplex zugegeben, aber Leseratten finden sich schnell ein sowie auch noch vorlesende Eltern, die Bücher suchen, die alle begeistert! Und vor allem ist es ja nur die nach unten hin begrenzende Altersangabe.
Geschrieben hat es Tania Messner in 70 kurzen Kapiteln auf knapp 350 eng bedruckte Seiten. Spannend und kurzweilig ist der Text. Aus meiner Sicht sehr gelungen für die Altersgruppe und auch genderneutral! Wer Band 1 gut fand, wird auch mit diesem Folgeband seine Freude haben und die Kreativität nur so aufsaugen, wieder eine spannende bunte Traumwelt die uns hier im Buch erreicht.
Zu Beginn jedes Kapitels gibt es eine kleine Zeichnung, die war bei meinen kleinen Lesern (beide just 10 Jahre alt geworden) beliebt, aber etwas enttäuscht, weil es leider immer die gleichen waren und sich abwechselten, keine Indikation gibt auf das Kapitel, wie bei so mach anderem Kinderbuch.
Wir glauben zu erahnen, dass es einen Band 3 geben könnte, denn Leonard hat ja noch ein wenig Malkraft….und dann sind wir natürlich wieder mit am Start um weiter zu träumen!

Bewertung vom 18.01.2023
Deliciously Ella. How To Go Plant-Based
Mills (Woodward), Ella

Deliciously Ella. How To Go Plant-Based


ausgezeichnet

Wer vegan werden möchte

Veganuary ist mal wieder voll im Gange und wer noch eine Schippe drauflegen will und sich mit veganer Ernährung vertraut machen möchte für die ganze Familie sollte einen Blick in dieses Kochbuch wagen: ‚how to go plant-based – Der definitive Guide für dich und deine Familie‘. Nun könnte ich mich gleich über den Titel im englischen ärgern, braucht ich aber nicht, denn deliciously ella ist in der veganen Kochszene als Kochbuchautorin schon sehr gekannt und da dieses Buch im Original genauso heißt, ist das hier legitim.
Nun aber zum viel wichtigeren: Inhalt! Die ersten 70 Seiten geben dir Erklärungen und Informationen rund um das Thema vegane Ernährung. Was braucht ein Kind, was ein Erwachsener. Detailliert wird der Aufbau einer pflanzenbasierten Ernährung erklärt und es gibt auch Stimmen die über ihre Erfahrungen berichten mit der Umstellung. Mir hat besonders in diesem Block der Abschnitt über die pflanzenbasierte Ernährung für Kinder einen Mehrwert geliefert.
Dann folgen natürlich unfassbar viele Rezepte für jede Tageszeit ist was dabei. Vom leichten Frühstück bis zum deftig Leckeren und auch Süßspeisen sind vertreten. Auch gibt es Rezepte für die schnelle Küche, wenn es mal razfaz gehen muss. Meine beiden liebsten Sektionen sind „Aus dem Topf“ und „Aus dem Ofen“, sicherlich auch, weil sich dort für diesen Winter viele wärmende Gerichte finden lassen.
Die Rezeptseiten sind schlicht und ansprechend gestaltet und die Schritte ließen sich beim Kochen gut nachvollziehen ohne ein lautes „Hä?“! Schon mal viel wert. Über die sehr geschmacklich gut getroffenen Food-Fotos brauch ich nicht viel verlauten zu lassen, außer dass man nach dem Blättern schon mal Hunger hat und am liebsten fünf Gerichte kochen wollen würde bzw. essen wollen würde!
Ein bisschen witzig fand ich, dass jede Ofenkartoffelvariante eine eigene Seite bekommen hat, aber nun gut.
Fazit: Ein guter Einstieg in die vegane Ernährung, auch toll für Vegetarier und Flexitarier die ihr

Bewertung vom 11.01.2023
Das Museum des Körpers
Paxton, Jennifer Z.

Das Museum des Körpers


ausgezeichnet

Der Körper offengelegt

Eintritt frei – Klappe die 14! Ja, in der Tat bereits das 14. Buch der Reihe und es ist wieder mehr als gelungen. Mein Sohn kommentierte es mit: Das ist ja gruseliger als Lord Voldemort! Aber er hat ja recht, der menschliche Körper innendrinnen kann sehr gruselig sein! Das ‚Das Museums des Körpers‘ von Jennifer Z. Paxton ist ein tolles großformatiges Buch um das eigene Innenleben zu erforschen.
Natürlich ausgezeichnet illustriert von Katy Wiedemann im Stil der Eintritt frei!-Reihe. Mit unfassbarer Genauigkeit werden alle Strukturen im Köper gezeigt. Mich hat vor allem beim ersten Blättern die Seite unserer Zähne fasziniert. Einmal das erwachsene Gebiss und dann das Kindergebiss mit den Milchzähnen und den darunterliegenden finalen Zähnen. Einfach ultraspannend und eine Frage jagd die Nächste beim Anschauen dieses Buches. Wenn das Innenliegende transparent wird, kommen da doch schon die Gedanken in Gang.
Das Buch ist laut Verlag ab 8 Jahren durch die Komplexität. Es sieht äußerlich aus wie ein Bilderbuch, aber im Grunde ist es ein Nachschlagewerk von dem man sehr lange was hat und aus meiner Sicht nicht nur auf Kinder als Zielgruppe ausgerichtet. Denn auch Erwachsene gehen in Museen und dies hier ist jederzeit zu Hause bequem betretbar.
Fazit: Entdeckt den menschlichen Körper und lasst euch von der Vielfalt der Funktionen und dessen Komplexität auf engstem Raum faszinieren!

Bewertung vom 11.01.2023
Unabhängig. Vom Trinken und Loslassen
Biringer, Eva

Unabhängig. Vom Trinken und Loslassen


ausgezeichnet

Ein Glas Wein am Abend

Wer kennt es nicht, nach der Arbeit, nach einem Tag mit zu vielen Probleme, nach viel Stress, „gönnt“ man sich das Glas Wein am Abend. Ein Verhalten, dass sich unter Frauen im mittleren Alter mit gutem bildungsbürgerlichem Hintergrund immer weiterverbreitet. Frauen mit guten Jobs und äußerlich gutem (gesunden) Leben greifen immer öfters zur Flasche. Die vielen Kompetenzen, die der Alkohol hat macht ihn so verführerisch: er kann trösten, er kann aufheitern, vergessen lassen, entspannen und betäuben. Vor allem ist Alkohol in unserer Gesellschaft so omnipräsent, dass es uns allen sehr leicht gemacht wird zuzugreifen. Und – let’s face it – es gehört ja schon zum guten Ton Wein zu trinken.
Eva Biringer ist Journalistin und hat vor allem im Bereich Food & Travel gearbeitet was es den Zugang zu Alkohol sogar im beruflichen Kontext legitimierte. Sie hat aber leider die Kurve nach einem immer exzessiveren Alkoholkonsum nicht bekommen und steckte mittendrin und fest. Sie recherchierte und beschäftigte sich viel mit der weiblichen Konsumentenbrille und draus ist dieses sehr persönliches Buch entstanden: ‚Unabhängig – Vom Trinken und Loslassen‘.
Es sind 13 Kapitel mit zwei unterschiedlichen, aber gut zueinander passenden Facetten: Zum einen ihre eigene Saufkarriere und wie sie persönlich erst rein und dann wieder rausgeschliddert ist. Zum anderen eine gute analytische feministische Aufarbeitung von exzessiv alkoholtrinkenden Frauen. Der Druck durch Karriere, Schönheit, Familie ist hoch und Alkohol ein gutes Betäubungsmitte.
Fazit: Ein gutes Buch über die weibliche Perspektive auf den Alkoholkonsum.

Bewertung vom 10.01.2023
Guinness World Records für Erstleser - Tiere (Rekordebuch zum Lesenlernen)

Guinness World Records für Erstleser - Tiere (Rekordebuch zum Lesenlernen)


ausgezeichnet

Für Kinder mit anfänglicher Hemmschwelle

Kinder sind neugierig und Kinder brauchen die Kompetenz Lesen. Dieses Erstleserbuch ist eine großartige Art beides zu kombinieren. Denn es gibt schon einige Leseanfänger, die sich von einem GANZEN Buch erschlagen fühlen und die Hürde als zu hoch empfinden. Dann ist dies hier eine große Chance die Kinder mit kurzen Texten ins Lesen zu locken. Es gibt viele unglaubliche Fakten zu entdecken. Denn ‚Guinness World Records für Erstleser‘ mit dem Thema Tiere ist wunderbar simple aufgebaut mit wenig und großem Text auf jeder Seite und wenig Bildern. Und das ist gut so! Keine unruhigen Seiten die vom Lesen ablenken, wirklich gut gestaltet sind die in Summe 64 Seiten.
Zu jedem Fakt gibt es ein Bild, eine dicke Überschrift und jeweils ca. drei Sätze, die den Record beschreiben. Da hat man als Leseanfänger:in schnell Erfolgsmomente und traut sich weiterzulesen.
Das wunderbare an dieser neuen Reihe ist, dass es für jedes Interessenfeld ein eigenständiges Buch gibt. Neben Tieren gibt es auch: Sport, Dinosaurier, Fahrzeuge. Für jede:n was dabei!

Bewertung vom 10.01.2023
Wieso? Weshalb? Warum?, Band 51: Mutig, stark und selbstbewusst
Mennen, Patricia

Wieso? Weshalb? Warum?, Band 51: Mutig, stark und selbstbewusst


ausgezeichnet

Achtsamkeit für die Kleinen unter uns

Wir sind schon lange große Fans der Sachbuch-Buchreihe ‚Wieso? Weshalb? Warum?‘ aus dem Hause Ravensburger. Wir haben mit den handlichen Juniorbüchern begonnen und nun sind etliche Bücher schon bei uns eingezogen zu vielfältigen Themen. Umso mehr hat mich gefreut, dass nun auch das Themenfeld Achtsamkeit mit Band 51 in die Reihe eingezogen ist: „Mutig, stark und selbstbewusst“.
Ein Sachbuch, dass Kinder ab 4 Jahren anspricht, aber auch noch weit in die Grundschulzeit hinein relevant ist. Es geht lehrt spielerisch wie Situationen auf die eigenen Emotionen wirken und was daraus resultiert. Was passiert mit mir, wenn das Rollschuhlaufen erst einmal nicht so klappt? Was tut sich da in mir? Weitermachen oder aufgeben? Was kann ich besonders gut und worauf bin ich stolz?
Das Buch zeigt viele Beispiele, wie immer im klassischen Stil der ‚Wieso? Weshalb? Warum?‘-Bücher mit etlichen Klappen was gemeint ist, wenn man Mut haben sollte, was Stolz ist und Frust. Es lädt auf eine unkomplizierte Art ein in ein Gespräch zu kommen und sie zum ersten reflektieren anzuregen.
Mich hat es sehr begeistert! Vor allem finde ich es auch toll, dass es ein Buch für wirklich jedes Kind ist. Nicht nur die stillen und leisen schöpfen aus ihrer Kraft, auch die lauten und forschen Kinder können hier wirklich viel mitnehmen und reflektieren wie es anderen geht bei ihrem Verhalten.
Fazit: Empathie und Selbstliebe kann man gar nicht früh genug lernen!

Bewertung vom 10.01.2023
Das glückliche Geheimnis
Geiger, Arno

Das glückliche Geheimnis


sehr gut

Unschicklicher Müllsammler

Da zieht ein junger Mann von Container zu Container und sucht nach Büchern. Es kommen Schätze zum Vorschein wie achtlos entsorgte Erstausgaben, interessanter Lesestoff und private Tagebücher. Das eine wird beim Antiquariat zu viel Geld gemacht und bietet ein Auskommen für den angehenden Schriftsteller und das andere wird aus Interesse gelesen. Und dann wirken die Tagebücher nach und beeinflussen das Schreiben des Autors enorm.
Arno Geiger, bekannter österreichischer Autor, der nach den ersten Jahren mit Durststrecken durchstartete und etliche Preise abgeräumt hat, wie den deutschen Buchpreis (2005), schrieb nun auch ein autofiktionales Buch. Ein Genre, dass mir momentan besonders en vogue zu sein scheint. Hier aber doch ein wenig spannender durch die unschickliche Müllsammlerkarriere und die daraus resultierenden Gedanken über das Schreiben und das Sinnieren über den Müll. Aus meiner Sicht ist auch der erste Teil des Romans der deutlich stärkere Text, denn die zweite Hälfte läd den Autor zum Abschweifen ein und bildet ab was ihm als dann als Autor widerfuhr, wenn er von der Selbstüberforderungen beim Schreiben berichtet oder den Blick auf seinen Verlag und den Literaturbetrieb richtet. Natürlich sind auch allerlei Informationen zu seinem Privatleben enthalten, wie der Tod der Eltern und die Beziehungen oder eben die Nicht-Beziehungen zu Frauen. Alles drin, auch wenn an vielen Stellen eher an der Oberfläche gekratzt wird, sein gutes Recht. Sein Leben, sein Text.
Aus meiner Sicht eher eine Lektüre für begeisterte Leser von Arno Geigers Romanen, die sich ein Bild vom Autor hinter den Texten machen möchten!