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Benutzername: 
EllenK87
Wohnort: 
Landshut

Bewertungen

Insgesamt 321 Bewertungen
Bewertung vom 23.11.2020
Aus dem Schatten des Vergessens / Victor Lessard Bd.1
Michaud, Martin

Aus dem Schatten des Vergessens / Victor Lessard Bd.1


sehr gut

Was ist der gemeinsame Nenner bei den verschiedenen Morden

Das Cover finde ich sehr gelungen. Es erinnert ein wenig an die kanadische Flagge welche auf der Stadt Montreal liegt.
Der Schreibstil hat einen düsteren Touch und passt zum kalten Winter in Kanada. Auch wenn man zu Beginn etwas schwer in das Geschehen eintauchen kann, so nimmt der Thriller dann ganz plötzlich Fahrt auf und man ist mittendrin in der Handlung.
Das Attentat an J.F.Kennedy wird nur kurz angekratzt und ist einer von mehreren Nebenschauplätzen. Die meisten der Nebenschauplätze werden nach dem Showdown noch abgearbeitet, sodass die Story gut abgerundet wird.
Sergent-Detectiv Victor Lessard und seine Kollegin Jacinthe Taillin nehmen die Ermittlungen auf, nachdem mehrere Menschen verwinden und die Geldbörsen bei einem Obdachlosen entdeckt werden, welcher sich von einem Dach stürzt. Sie bekommen eine Aufnahme von Lee Harvey Oswald zugespielt, der längst schon im Grab liegt. Doch was hat er mit den aktuellen Verbrechen zu tun.
Lessard und Taillin müssen an einem Ende der Geschehnisse mit ihren Ermittlungen beginnen und dabei auch mit Thematiken der CIA und des MK-Ultra-Projekts auseinandersetzen. Die Arbeit an diesem Fall konfrontieren die beiden Ermittler immer wieder mit ihren eigenen Problemen aus der Vergangenheit. Doch man will diesen Problemen nicht mehr Platz einräumen, als irgend möglich, sondern die Spuren zusammenfügen und den Fall lösen.
Lessard handelt meist klug und besonnen und verlässt sich auf seinen Spürsinn. Auch wenn ihn das ab und an ein blaues Auge kostet, so verfolgt er die Spuren zielstrebig. Nach seinem letzten Fall ist er etwas schlecht zu Fuß und psychisch immer noch etwas mitgenommen. Doch er versucht sich in seinem Arbeitsleben davon nicht unterkriegen zu lassen.
Seine Kollegin Taillin will ihn beschützen und hat Angst das er seienn Sucht nicht mehr in den Griff bekommt. Doch damit strapaziert sie ganz schön seinen Nerven.

Ein guter Krimi, der den Leser mit auf die Spuren des Mörders nimmt und aufzeigt wie Ermittlungsarbeit geht. Auch die Nebenschauplätze sind sehr gut eingearbeitet.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.11.2020
One Last Song / One-Last-Serie Bd.1 (eBook, ePUB)
Böhm, Nicole

One Last Song / One-Last-Serie Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Karriere oder Liebe – oder geht doch Beides

Das Cover ist schön und nicht zu überladen gestaltet. Es passt gut zur Story.
Nicole Böhm schafft es den Leser mit einem sehr modernen und flüssigen Schreibstil abzuholen und die Charaktere lebendig zu schreiben.
In der Geschichte durchlebt man sämtliche Gefühlsphasen, von Trauer, über Wut zu Selbstmitleid und Neid. Aber auch Hoffnung, Liebe, tiefe Freundschaft und Freude werden thematisiert. Man bekommt die Stimmung in der New Yorker Acedemy und den Flair der Stadt geliefert und kann sich hineinfühlen in die Charaktere und deren Sorgen, Ängste und Freuden.
Die Schattenseiten des Erfolges werden aufgezeigt, wohin Rum einen führen kann, aber auch das es sich trotzdem lohnt für seine Träume zu kämpfen. Sind alle Menschen berechnend oder gibt es auch noch Menschen, die einfach etwas ohne Hintergedanken machen, wenn sie einem Star begegnen.
Hauptprotagonisten sind Riley und Julien.
Riley steht noch ganz am Anfang und möchte auf die Bühne, doch es ist schwer einen Job zu finden und dadurch ihren Traum wahr werden zulassen. Doch sie lässt sich von Rückschlägen nicht desillusionieren und kämpft weiter. In ihrem Job kommt ihr dann der Zufall zu Hilfe, als sie dem Ethan -Frontmann einer Rock-Band- das Leben rettet. Doch wird sie diese Situation ausnutzen und dafür vielleicht sogar die Liebe aufs Spiel setzen?
Julian ist Bandmitglied in der Rockband von Ethan und liebt es einfach auf der Bühne zu stehen. Doch das Leben im Rampenlicht hinterlässt Spuren bei ihm, sodass er jedem Misstraut und auch eigentlich keine Frau an seiner Seite haben möchte, die selbst auf die Bühne will. Er möchte nicht nur das Sprungbrett sein und trotzdem kann er es nicht verhindern, dass Riley ihm den Kopf verdreht.
Ally und Ethan sind die Hauptcharaktere die weitere Dynamik in die Geschichte bringen. Ein Rockstar, der den Weg zu sich selbst finden muss und ein Mädchen, dass Riley eine gute Freundin wird.

Eine berührende und romantische Geschichte die aufzeigt, wie ein Mensch das Leben eines anderen Menschen beeinflussen und verändern kann und wie Liebe alte Wunden heilen kann. Wie Liebe zur Musik Menschen zusammenführt, aber auch welche Schattenseiten der Ruhm mit sich bringt.

Bewertung vom 23.11.2020
All das Ungesagte zwischen uns
Hoover, Colleen

All das Ungesagte zwischen uns


ausgezeichnet

Wenn ein Unfall das komplette Leben auf den Kopf stellt

Das Buchcover ist sehr schön gestaltet und ein echter Eyecatcher. Colleen Hoover schafft es mit ihrem Schreibstil den Leser zu fesseln und in die Gefühlswelt der Hauptprotagonistinnen eintauschen zu lassen. Die Thematik um Lügen und Trauer ist in einem leichten Schreibstil verpackt, sodass man das Buch gar nicht weglegen möchte.
Die Hauptprotagonistinnen sind Morgan und ihre Tochter Clara. Aus Sicht dieser Beiden wird die Geschichte erzählt und lässt daher zwei Blickwinkel auf die Geschehnisse zu. Dem Leser wird ein authentisches Mutter-Tochter-Verhältnis nahegebracht, mit allen Höhen und Tiefen.
Auch die Nebencharaktere fügen sich sehr gut in die Geschichte ein und sind authentisch dargestellt.
Für mich gibt es 2 Wendepunkte in dieser Geschichte, die für etwas Überraschung in dem Buch sorgen.
Morgen hat durch ihre Schwangerschaft ihre Träume aufgegeben, doch war trotzdem mit ihrem Leben glücklich und zufrieden. Er der Unfall zeigt ihr deutlich auf, dass doch nicht alles so toll war und das sie sich für ihre Familie aufgeopfert hat. Doch sie findet einen Weg, sich selbst auch ihrem Loch zu kämpfen.
Clara ist im Teenageralter und testet ihre Grenzen aus. Dabei kommt es zu Spannungen in der Familie und der Unfall reißt ihr den Boden unter den Füßen weg. Sie muss durch den Unfall früh eine Erfahrung durchmachen, die andere Teenager nicht erleben. Doch das bringt sie in ihrer persönlichen Entwicklung weiter.

Ein sehr bewegender Roman, der auch schwierige Themen, wie Ehebruch, Lügen, Familienstreit und Trauer behandelt. Aber auch die Liebe kommt im Roman nicht zu kurz.

Bewertung vom 16.11.2020
Die Krieger / Nick Marzek ermittelt Bd.1
Maurer, Martin

Die Krieger / Nick Marzek ermittelt Bd.1


sehr gut

Wenn Nachforschungen Menschenleben kosten

Die Gestaltung des Covers hat meine Meinung nach wenig mit dem Inhalt des Buches zu tun, ist aber trotzdem ansprechen.
Das Buch ist in 17 Kapitel unterteilt, die auch die Geschehnisse gut voneinander „trennen“. Man hat einen großen Handlungsstrang, der sich mit den Ermittlungen von Nick Marzek befasst und dazu noch ein paar kleiner Nebenschauplätze. Der Erzählstil ist sehr angenehm zu lesen und die Geschichte -auf der Basis von wahren Begebenheiten- wird von Autor Martin Maurer sehr gut rübergebracht.
Die Handlung „Die Krieger“ spielt in den 80ern statt und daher ist Rechtsextremismus und Faschismus ein großes Thema in dem Buch. Man bringt die Gruppe „LUDWIG“ mit einer aus Mexiko stammenden Gruppe „Die Krieger des Christkönig“ und für viele gut betuchte Familien ist es normal Rechts zu sein. Da es sich um einen wahren Fall handelt, kann man sich online über die damaligen Ermittlungsergebnisse informieren. Doch da nur 1 der 10 Attentate auf deutschem Boden geschah, ist ein Großteil des Falles nur auf Italienisch.
Hauptprotagonist ist der Hauptkommissar Nick Marzek. Nach dem tragischen Tod seiner Frau in Berlin, bietet ihm sein Freund Aki die Chance in München im Mordkommissariat 3 zu arbeiten. Sein Sohn Jo möchte in Berlin bleiben und so zieht Nick alleine nach München.
Ein Brand auf dem Straßenstrich bringt die Ermittlungen ins Rollen. Eine abgetrennte Hand schaut aus den Ascheresten hervor und so begibt sich Nick Marzek auf die Suche nach Zeugen. Vanessa – Bardame im Liverpool – kann ihm den Namen des möglichen Opfers nennen, doch da sie Angst vor ihrem Chef Josef Preuss hat, will sie nicht weiter in den Fall gezogen werden. Josef Preuss ist der Rotlichkönig in München und Besitzer des Clubs „Liverpool“. Kurz nachdem Nick Ermittlungen in Richtung Josef Preuss aufnimmt, muss er das Feuerinferno im „Liverpool“ miterleben und dabei wird seine Informantin Vanessa lebensgefährlich verletzt. Danach verbeißt er sich in den Fall, denn er möchte unbedingt wissen, wer hinter diesem Anschlag steckt. Eine Gruppe namens „LUDWIG“ hat sich zu dem Brandanschlag auf das „Liverpool“ bekannt und damit beginnt für Nick die Ermittlungsreise nach Italien, wo er den Ermittlungen zu den 8 weiteren Anschlägen auf den Grund gehen möchte, zu denen sich diese Gruppe bekannt hat. Um sich in Italien verständigen zu können, wird ihm die Putzfrau der Mordkommission 3 Graziella an die Seite gestellt, denn so schnell war kein anderer Dolmetscher aufzutreiben. Nach anfänglichen Schwierigkeiten (Graziella kann nicht richtig Lesen und Schreiben) wachsen die Zwei als Team zusammen und können langsam einige Verbindungen herstellen. Dafür müssen sie in den verschiedenen Städten mit den damaligen Ermittlern zusammenarbeiten und diese sind nicht unbedingt kooperativ. Als dann auf einmal Professor Cassata verhaftet wird, glaub man den Fall endlich gelöst zu haben, doch auch er ist nur ein kleines Puzzleteil in dieser großen Geschichte. Je mehr Nick ermittelt, umso mehr Fragzeichen tun sich auf. Wird es ihm am Ende wirklich gelingen einen Schuldigen zu finden? Wer ist wirklich alles in dieser gruppe namens „LUDWIG“ involviert und warum müssen Einige mit ihrem Leben bezahlen, wenn sie der Wahrheit zu nahekommen? Sind vielleicht sogar Politiker, Polizisten und andere Staatsorgane Italiens ein Teil dieser rechtsextremen Gruppe?
Ein Thriller mit historischen Hintergrund auf Basis einer wahren Begebenheit. Martin Maurer schafft es den Fall spannend zu gestalten und den Leser neugierig zu machen, wer sich hinter der Gruppe „LUDWIG“ verbirgt.

Bewertung vom 09.11.2020
Frostgrab
Reynolds, Allie

Frostgrab


ausgezeichnet

Ein Wiedersehen mit tragischen Folgen

Allie Reynolds schafft in ihrem Buch „Frostgrab“ eine perfekte Welt für Snowboarder, doch 10 Jahre später wird diese perfekte Welt zum Abenteuer mit Schrecken.
Der Spannungsbogen wird über das komplette Buch hoch gehalten. Die Kapitel sind kurz gehalten und der Leser springt immer vom „Heute“ in die Geschehnisse von „Vor 10 Jahren“. Allie Reynolds baut 2 Handlungsstränge auf, zwischen denen man hin und her springt. Da die Geschehnisse von vor 10 Jahren allerdings die Grundlage für den Handlungsstrang im „Heute“ ist, bleibt es für den Leser immer noch sehr gut nachvollziehbar. Die Geschichte wird aus der Sicht von Hauptprotagonistin Milla Anderson.
Handlungsstrang eins beschäftigt sich mit den Geschehnissen vor 10 Jahren. Milla ist Snowboarderin und will die Saison über in den französischen Alpen bei Le Rocher auf die Wettkämpfe vorbereiten. Dort lernt sie die Geschwister Curtis und Saskia, sowie die anderen Snowboarder Brent, Dale und Odette kennen. Dale kommt während dieser Zeit mit Heather zusammen und gemeinsam werden sie eine Clique, die jede Minute auf den Bergen verbringen und ihre neuen Tricks und Sprünge üben. Saskia ist das Biest der Geschichte, denn sie kennt keine Freundschaft, wenn es um ihren eigenen Vorteil geht. Brent ist der Freund mit gewissen Vorzügen und Odette die heimliche Freundin von Saskia. Milla fühlt sich zu Curtis hingezogen, doch gibt diesem Verlangen nicht nach – hat etwas lockeres mit Brent. Einen Tag vor den „Brits“ finden die Intrigen ihren Höhepunkt und am finalen Tag, ist Saskia auf einmal verschwunden. Odette verletzt sich sehr schwer und die Anderen aus der Clique beschließen nach diesen Vorfällen ihre Profikarriere an den Nagel zu hängen.
Der zweite Handlungsstrang dreht sich u die Zeit im Heute. Die verschollene Saskia wurde für Tod erklärt (auch ohne Leichenfund) und die Leute der Clique erhalten eine Einladung in das Panoramagebäude auf dem Gletscher „Diable“. Da Gewissensbiss und Schuldgefühle die letzten 10 Jahre ein ständiger Begleiter waren, kommt man der Einladung nach, doch was dann dort passiert, kann noch nicht mal der eigentliche Organisator des Treffens beeinflussen. Die 5 geraten in ein tödliches Spiel und auf einmal, ist nicht mehr klar, ob Saskia wirklich tot ist. Es wird versucht sie gegeneinander auszuspielen und Keiner weiß mehr, wem er eigentlich trauen kann. Es verschwinden Sachen in dem Panoramagebäude, der Strom wird mal abgestellt und dann wieder angestellt, das Wasser ist plötzlich weg und Verletzungen bleiben nicht das größte Problem in der Geschichte in den Gipfeln der französischen Alpen. Will Saskia sich nach 10 Jahren an „ihren Freunden“ rächen oder hat eine Person aus der Clique das Alles eingefädelt, um endlich zu erfahren, was an dem Tag der „Brits“ vor 10 Jahren wirklich passiert ist.

Ein eiskalter Thriller, der dem Leser vor die Aufgabe stellt herauszufinden, wer so etwas schreckliches planen würde und wer am Ende dieses Spiel überleben könnte. Wer war die /der Schuldige vor 10 Jahren, was ist wirklich mit der hinterhältigen Saskia geschehen und wie kann man von einem Gletscher ins Tal kommen, wenn die Seilbahn still steht und alle Kommunikationsmittel weg sind. Ein spannender und hochdramatischer Thriller im Schnee.

Bewertung vom 04.11.2020
Aller guten Dinge sind zwei
McFarlane, Mhairi

Aller guten Dinge sind zwei


ausgezeichnet

#trunkenvorwonne – Fake-Beziehung, Techtelmechtel, Affäre oder doch die große Liebe

Autorin Mhariri McFarlane hat in ihrem Buch „Aller guten Dinge sind zwei“ eine herzerfrischende und leicht verworrene Liebesgeschichte erschaffen, die perfekt zu dieser kalt-nassen Jahreszeit passt.
Das Cover zeigt eine Frau, die gut zur Beschreibung der Hauptprotagonistin Lauri. Der Schreibstil von Autorin McFarlane ist sehr angenehm zu lesen. Kurze Kapitel sorgen für eine schwungvolle Erzählung und der zeitliche Ablauf ist gut nachvollziehbar. Der Leser wird beim lesen jedes Kapitels neugieriger, wie sich die Geschichte um Laurie entwickelt.
Hauptprotagonisten der Story sind Laurie, Dan und Jamie. Nebencharaktere sind die besten Freunde Emily und Hatti, sowie die Eltern von Laurie und Jamie.
Laurie ist eine 36-jährige erfolgreiche Anwältin, die seit 18 Jahren mit Dan zusammen ist. Als sie mit ihn mit dem Kinderwunsch konfrontiert, kommt er ins Grübeln und beendet die Beziehung. Danach versucht Sie ihr Leben so gut es geht wieder in geordnete Bahnen zu lenken und sich selbst an erste Stelle zu setzen. In einer Beziehung ist sie dem Partner treu und unterstützt ihn, wo sie nur kann.
Dan ist ebenfalls 36 Jahre und in der gleichen Kanzlei wie Laurie angestellt. Er kommt nach 18 Jahren Beziehung ins Grübeln und meint er langweile sich mit ihr und möchte keine Kinder. Megan – Anwältin einer anderen Kanzlei – flirtet mit ihm und bringt ihn dazu, sein bisheriges Leben in Frage zu stellen.
Jamie (31) - der Casanova der Kanzlei und nicht allzu beliebt bei seinen Kollegen. Im Laufe der Geschichte bekommt man aber auch eine ganz andere, die sensible Seite von ihm aufgezeigt. Auch wenn er beruflich vorankommen will, würde er den Beruf nicht über Alles in seinem Leben stellen.
Als Laurie nach dem Aus ihrer Beziehung wieder im Büro ist, kommt es zur verhängnisvollen Begegnung zwischen Jamie und ihr, als der Lift zum Feierabend stecken bleibt und die beiden somit auf engsten Raum zusammen festhängen. Da die Feierabendpläne durch die Panne zunichte sind, gehen die Beiden spontan noch etwas trinken und dabei kommt die Idee einer Fake-Beziehung auf. Jamie möchte damit berufliche Vorteile erreichen und Laurie ihren Ex-Freund zeigen, was er verpasst. Doch ist eine Fake-Beziehung wirklich unkomplizierter und bringt sowas den gewünschten Effekt?
Auch in einer Fake-Beziehung (Bilder auf Facebook/Instagram, Verabredungen – alles außer Sex) mischen sich schnell persönliche Dinge und so lernt Laurie recht schnell, seine Eltern und seine beste Freundin kennen (und lieben?). Auch Jamie bleibt vom familiären Drama in Lauries Leben nicht verschont und so verwischen so langsam die Grenzen zwischen Fake und Realität. Doch kann eine Beziehung auf solch einer Basis gut enden oder läuft man sehenden Auges in die Katastrophe (beruflich und privat)?
Und auch Dan mischt sich immer wieder in das Leben von Laurie ein und muss sich am Ende eingestehen, dass nicht Sie das Problem in der Beziehung war. Doch hat er noch eine Chance bei ihr und vermisst sie das gewohnte Leben mit ihm?
Eine charmante Liebesgeschichte, die dem Leser man wieder beweist, dass „Jede Lüge unvorhersehbare Folgen mit sich zieht“.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.10.2020
Marigolds Töchter
Woolf, Julia

Marigolds Töchter


ausgezeichnet

Das Cover ist wunderschön gestaltet und zeigt eine Szene die im Buch immer mal wieder vorkommt. Es passt sehr gut zum Handlungsort des Buches.
Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und der Zeitverlauf ist gut nachvollziehbar. Familie Fane und ihre Nachbarn sind gut beschrieben und der Leser kann sich gut in die Veränderungen im Verlauf der Geschichte herein versetzen.
Das Buch handelt von den Veränderungen die Familie Fane durchleben muss, als Marigold auf einmal anfängt ihr Gedächtnis zu verlieren. Zur Familie Fane gehören Marigold, ihre beiden Töchter Daisy und Suze, ihr Mann Dennis und ihre Mutter Nan. Nan wohnt nach dem Tod ihres Mannes mit im Haus ihrer Tochter Marigold. Sohn Patrick ruft Nan nur selten aus Australien an. Er wollte sein Leben außerhalb von England aufbauen. Daisy ist die ältere Tochter. Sie kommt zu Beginn des Buches aus Mailand zurück. Ihr 6jährige Beziehung zu Luca ist in die Brüche gegangen und nun will sie ihr Leben zu Hause bei ihrer Familie neu ordnen. Suze ist das Nesthäkchen und möchte als Influencerin ihr Geld verdienen. Doch im Laufe der Geschichte wird es immer deutlicher, dass eigentlich eine Autorin in ihr steckt. Dennis ist ein liebevoller Mann. Er arbeitet als Tischler und hat jedem im Dorf schon mal etwas gebaut. Marigold ist die gute Seele der Familie und der Sonnenschein des Dorfes. Mit 66 Jahren liebt sie es in ihrem Dorfladen für Alle dazu sein und ihre Familie zu verwöhnen. Sie kann nur schlecht Aufgaben abgeben, muss sich aber eingestehen, dass ihr Gedächtnis ganz plötzlich nicht mehr unter ihrer Kontrolle ist. Sie versucht es mit Notizbüchern und Post-its zu verheimlichen, doch schnell merkt Daisy das etwas mit ihrer Mutter nicht stimmt. Außer Nan nehmen alle die Veränderungen wahr und versuchen sie zu unterstützen. Nan besteht darauf, dass es einfach das Alter ist, was Marigold vergesslich macht. Wie wird die Familie mit der neuen Situation fertig werden und wird Marigold anfangen Aufgaben abzugeben? Wie wird das Dorf und ihre Freunde darauf reagieren und ist es wirklich nur das Alter oder doch Demenz.
Als Nebenschauplatz wird das Leben der beiden Töchter noch mit im Buch aufgearbeitet. Daisy wollte Heiraten und Mutter sein, doch ihr Freund Luca hat das immer ausgeschlossen. Als sie nicht mehr daran glaubt, dass Luca seine Einstellung für sie ändern wird, kehrt sie nach England zurück. Dort geht sie endlich ihrer kreativen Ader nach und fängt an die Haustiere ihrer Dorfmitbewohner zu porträtieren. Als sie die Hunde von Lady Sherwood malt, erhält sie die Möglichkeit in der Scheune des Ehepaares ihr Atelier einzurichten. Nach dem plötzlichen Tod von Sir Owen Sherwood, ist sie die Stütze für Lady Sherwood. Als deren einziger Sohn Taran aus Toronto anreist und die Farm erbt, kommen sie sich irgendwann näher. Doch kann und will Daisy sich ein neues Leben wieder im Ausland aufbauen und kann sie ihrer Familie in diesem Augenblick im Stich lassen?
Suze ist verzogen und unselbständig, doch die Rückkehr von Daisy und die Vergesslichkeit ihrer Mutter Marigold verändert auch ihr Leben zusehends. Nach der Hochzeit mit ihrem Barry muss sie lernen eigenständiger zu werden, doch wird sie mit der neuen Situation ihrer Mutter zurecht kommen oder sich von ihrer Familie entfernen?

Ein sehr bewegender Roman, der den Leser eindrucksvoll ins Gedächtnis ruft, wie vergänglich das Leben sein kann. Man sollte viel mehr im Jetzt leben und weniger über die Zukunft grübeln. Die Vergangenheit lässt sich nicht mehr ändern, aber sie kann uns Lehren für die Gegenwart mitgeben. Kostet die schönen Momente im Jetzt aus und lasst das Leben auf euch zukommen! Was ist so schlecht am Jetzt?

Bewertung vom 26.10.2020
Wild like a River / Kanada Bd.1
Mohn, Kira

Wild like a River / Kanada Bd.1


ausgezeichnet

Das naives Waldmädchen und der gebildete Student aus der Stadt

Kira Mohn schafft auch im Auftakt zu ihrer Kanada-Reihe den Leser in Fernweh zu versetzen. Durch ihren sehr bildhaften Schreibstil erzeugt sie Ort zum Träumen und eine Atmosphäre in der man sich zurückfallen und wohlfühlen kann. Das Cover ist wunderschön gestaltet und setzt das Ahornblatt und die Wasserlandschaft perfekt in Szene.

Die Protagonisten sind Haven, ein Mädchen was bei ihrem Vater groß wird. Er ist Ranger und sie leben in kanadischen Jasper-Nationalpark. Sie liebt die Natur und kann gut mit sich (und der Natur) alleine sein. Auf andere Menschen wirkt sie etwas merkwürdig und auch sie weiß nicht so recht, wie sie sich in Gegenwart von Anderen verhalten soll.
Dann wäre da noch der Student Jackson. Er lebt in der Stadt und liebt den Trubel und das Stadtleben, doch als er von Haven ihre Welt gezeigt bekommt, zieht diese Welt ihn in den Bann. Er kann erlebt Haven in ihrer natürlichen Umgebung und versteht sie, aber eine Rückkehr in seine Welt ist (leider) nicht abwendbar.
Beide scheinen in den Welten des jeweils anderen etwas verloren. Können die sich entwickelten Gefühle zueinander dieses Gefühl verändern oder sind die Unterschieden zwischen ihnen einfach zu groß.
Es ist gut zu sehen, wie Jackson sich in den verschiedenen Umgebungen anpasst und dass er in der Großstadt fast ein anderer Mensch ist. Er ist beliebt und gern gesehen bei seinen Freunden, doch die Zeit mi Haven hat auch ihn verändert und das merken seine Freunde. Wird sich an den Freundschaften etwas ändern oder wird Jackson die Zeit mit Haven abtun und sein leben doch weiterleben wie bisher.

Eine süße Lovestory im idyllischen Kanada und eine Umgebung zum dahinschmelzen. Autorin Kira Mohn zeigt dem Leser, wie sich Menschen in der Umgebung anderer Menschen charakterlich verändern und welche Auswirkungen Umgebungen auf einen Menschen haben können.

Bewertung vom 26.10.2020
Zerrissen / Fred Abel Bd.4
Tsokos, Michael

Zerrissen / Fred Abel Bd.4


ausgezeichnet

Ein Boxsack mit grausigen Inhalt

Autor Michael Toskos ist es auch in seinem 4. Band um Fred Abel gelungen, den Leser in seinen Bann zu ziehen. Der Schreibstil ist sehr bildhaft, flüssig, leicht zu lesen und spannend. Der Spannungsbogen wird über die ganze Story hochgehalten und man kann sich in die Protagonisten versetzen.
Das das Buch mit vielen Fakten zur Arbeit der Rechtsmedizin und den Eindrücken in einem so speziellen Arbeitsbereich gespickt ist, kann man sich als Leser sehr gut in die Abläufe hereinfühlen.
Das Buch lebt von seinen kurzen und rasanten Kapiteln und auch die verschiedenen Handlungsstränge werden gut herausgearbeitet. Da wäre zum einen der Fall der Kindesmisshandlung. Hier handelt es sich um die Nichter von Kollegin Sabine Yao. Yao hat nicht nur ein angespanntes Verhältnis zu ihrer Schwester, auch zwischen ihr und Abel liegt eine erdrückende Atmosphäre. Abel soll vor Gericht in diesem Fall aussagen, doch wo wird seine Aussage hinführen und wer hat das Kind so über misshandelt?
Zum Anderen wäre da noch die Leiche im Boxclub. Abels langjähriger Freund Lars Moewig findet die Leichte in einem der Boxsäcke. Das Opfer wurde in den Boxsack eingenäht und dann zu Tode geprügelt. Als Moewig auf eigenen Faust ermittelt, muss er schnell feststellen, dass er ohne die Hilfe von Abel nicht weiterkommt. Bei ihren Ermittlungen finden sie sich in der Welt eines libanesischen Drogen-Clans wieder, wo die Rechtsstaatlichkeit keine Rolle spielt. Beide spielen durch ihre Nachforschungen mit dem Feuer und begeben sich in Lebensgefahr. Werden die Beiden diesen brutalen Mord aufklären können oder wird sich der Clan aus der Schlinge ziehen können.
Ein Thriller basierend auf wahren Begebenheiten macht diese Brutalität noch schlimmer. Der Rechtsstaat wird zum Teil unterwandert und Kinder misshandelt. Wie grausam muss ein Mensch sein, der das einem anderen Lebewesen antut.

Bewertung vom 26.10.2020
Die Stimme
Tremayne, S. K.

Die Stimme


sehr gut

Wie viel künstliche Intelligenz sollte man im eigenen Leben haben

Das Cover vom neuen Roman „Die Stimme“ ist ein Eyecatcher. Die recht dunkle Gestaltung mit dem eisblauen Ring zieht die volle Aufmerksamkeit auf sich. Schnell ist klar, dass der eisblaue Ring die Smart Home Assistentin Electra darstellt und die hat es in sich. Die Silhouette der Frau lässt sich mit der Hauptprotagonistin Jo Ferguson in Verbindung bringen.
Neben dem Spannungsbogen sind auch immer wieder Überraschungseffekte von Autor S.K.Tremayne gut eingebaut. Die handelten Personen wurden detailliert beschrieben und so kann man sich als Leser gut in die Handlung versetzen. Nachdem in der heutigen Zeit immer mehr ein Smart Home System in den eigenen 4 Wänden haben, ist die Geschichte aktuell gestaltet und macht einen schon etwas nachdenklich, wie gläsern wir uns als Privatperson eigentlich machen.
Jo Ferguson kommt nach der Trennung von ihrem Verlobten Arlo vorerst bei ihrer Freundin Tabitha unter. In Tabithas Wohnung gibt es einige Annehmlichkeiten und auch das Smart Home System Electra gehört dazu. Doch schnell entpuppt sich dieses System für Jo zu einem „Horrorassistenten“. Als Electra ohne Aufforderung anfängt zu reden und mit der Aussage „Ich weiß, was du getan hast“ Jo in Angst und Schrecken versetzt, kommen Erinnerungen an ihren Vater hoch, der an schizophrenen Schüben litt und sich letztendlich das Leben nahm. Electra verschickt Textnachrichten mit wüsten Beschimpfungen an die Familie und Freunde, das Konto von Jo ist auf einmal leer, die Kreditkarte überzogen und Jo kann sich das Alles nicht erklären. Hat sie die Krankheit geerbt oder will sie jemand in den Wahnsinn treiben. Wer kann von dem schlimmsten Wissen, was Jo jemals getan hat und die hat Electra davon Kenntnis erlangt? Oder nutzt das System nur die Angst von Jo aus, um sie an den Rand des Wahnsinns zu bringen? Das Leben entwickelt sich zu einem Albtraum und Jo weiß nicht mehr, wem sie wirklich vertrauen kann und ob sie ihrem Verstand trauen kann. Sie wird durch Electra immer mehr isoliert von ihrem persönlichen Umfeld und doch will sie um ihr Leben, ihre Glaubwürdigkeit und ihre Zukunft kämpfen.

Ein fesselnder, spannender und nachdenklich machender Thriller, der dem Leser vor Augen führt, was wir mittlerweile Alles der sogenannten künstlichen Intelligenz anvertrauen. Wir machen uns gläsern und angreifbar. Der Spannungsbogen wird sehr gut umgesetzt und man selbst wird sich unsicher, welcher Person im Umfeld von Jo man trauen kann.