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Musteplume

Bewertungen

Insgesamt 319 Bewertungen
Bewertung vom 10.09.2021
Die Heimkehr der Störche / Die Gutsherrin-Saga Bd.2
Graw, Theresia

Die Heimkehr der Störche / Die Gutsherrin-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Dieses Buch ist ein würdiger Nachfolger des ersten Bandes!

Diese historische Romanreihe um Dora und ihre Familie, geflüchtet nach dem Zweiten Weltkrieg aus Ostpreußen nach Deutschland ist ganz und gar großartig.

Die Autorin möchte damit auf das Schicksal ihrer Familie und den vielen anderen Familien, die ihre Wurzeln in Ostpreußen haben, aufmerksam machen beziehungsweise Zeugnis ablegen.

Das Lesen hat mich sehr berührt, habe doch auch ich dort meine Vorfahren. Ich habe ganz viel recherchiert und werde mich definitiv mit meiner eigenen Familiengeschichte eingehender auseinandersetzen.

Die Charaktere im Roman sind ganz wunderbar erschaffen, ihre Entwicklung ist absolut glaubhaft und die Geschichte um ihre Personen, ihre Beziehungen sehr fesselnd.

Ich kann dieses Buch beziehungsweise die ganze Reihe uneingeschränkt empfehlen und werde dafür sorgen, dass meine Mutter sie liest, da ihre Generation noch viel unmittelbarer von der Flucht und der Suche nach einer neuen Heimat betroffen war.

Bewertung vom 05.09.2021
Was fehlt dir
Nunez, Sigrid

Was fehlt dir


gut

Bei diesem Buch hatte mich der Klappentext sehr angesprochen und die Leseprobe fand ich vielversprechend.

Der Schreibstil begeistert mich weiterhin, aber ich komme nicht in dieses Buch rein.
Laut anderen Rezensionen soll es besser werden, bisher ist es für mich eher eine Aneinanderreihung verschiedener Kurzgeschichten und der Funke springt absolut nicht über, ich mag mich nicht immer wieder von neuem motivieren weiterzulesen, ich bin mir nicht sicher, ob dieses Buch diese Anstrengung wert ist, wobei ich das Thema wirklich sehr interessant und lesenswert finde, nur die Umsetzung ist scheinbar nichts für mich.

Die Hauptfigur erscheint mir auch ziemlich farblos und auch hier werde ich nicht gepackt, dieses Buch fesselt mich einfach nicht.

Was fehlt Dir wird mir jedenfalls nicht fehlen, wenn ich es nur halb gelesen weitergebe.

Bewertung vom 05.09.2021
Der Nachlass
Winner, Jonas

Der Nachlass


sehr gut

Der Nachlass von Jonas Winner spielt mitten in Berlin auf einer Insel im Tegeler See.

Die Mutter von vier Kindern stirbt und ihr Erbe beziehungsweise dessen Erlangung hat sie an verschiedene Wettbewerbe geknüpft, die immer skurriler werden und irgendwann ist nichts mehr so wie es scheint.



Die Charaktere sind vielschichtig gezeichnet, ich kann sie mir gut vorstellen und finde sie mehr oder minder sympathisch.

Dieser Thriller ist wahnsinnig spannend, von Anfang an bis zum Schluss. Die Kapitel sind kurz, das Leseerlebnis rasant, ich konnte das Buch kaum zur Seite legen.

Einzig die Zeitsprünge, vor allem die in die Zukunft, welche die Handlung vorausnehmen, fand ich störend und mitunter ziemlich verwirrend.
Aber zum Ende ergibt alles einen Sinn.

Der Nachlass ist für mich ein rundum empfehlenswerter Thriller mit minimalen Einschränkungen.

Bewertung vom 30.08.2021
Barbara stirbt nicht
Bronsky, Alina

Barbara stirbt nicht


gut

Barbara stirbt nicht von Alina Bronsky hat mich nach Lektüre von Klappentext und Leseprobe außerordentlich gereizt, ein amüsantes Buch mit bissigem Humor. Vielleicht eine Satire über altgewordene unselbständige Männer.

Aber die Lektüre hat mich dann doch weniger begeistert als erwartet.
Der Hauptcharakter, Herr Schmidt, wurde einfach nicht sympathischer. Im Gegenteil, es wurde beim Lesen immer deutlicher, was für ein unangenehmer, narzisstischer, frauen- und fremdenfeindlicher Idiot er ist.
Da ändern auch seine Koch- und Backversuche oder die Kontaktaufnahme mit dem ersten Sohn nichts.

Das Schlimme ist, dass es solche Menschen wirklich gibt. Menschen, die ihre Frau erziehen, die behinderte Kinder weggeben. Und wenn diese dann am Lebensabend ein Problem haben, tja vielleicht ist das Karma.

Das Buch ist gut geschrieben, ließ sich in einem Rutsch durchlesen.
Ich mag es trotzdem nicht.

Bewertung vom 28.08.2021
Dicke Biber
Balàka, Bettina

Dicke Biber


ausgezeichnet

Dicke Biber ist ein total unterhaltsamer Roman, nicht nur für Kinder.

Der Schreibstil ist absolut fesselnd, ich habe das Buch innerhalb von zwei Stunden durchgelesen, weil ich es nicht zur Seite legen konnte.

Die Charaktere sind sehr lebhaft beschrieben, man kann sie sich gut vorstellen.

Das Buch besticht durch viel Witz und Charme.

Naturschutz ist ein großes Thema, ebenso wie Vorurteile, vegane Ernährung, verschiedene Generationen und Ausländer im weitesten Sinne.

Die Themen werden kindgerecht und ansprechend dargestellt, nicht mit erhobenem Zeigefinger.

Ein Manko sind für mich die Chats in "Jugendsprache" , ich kenne keinen Jugendlichen, der sich auf diese Weise ausdrückt.

Außerdem fehlt mir der Krimiaspekt. Das einzig Wirkliche, das dem angepriesenen Naturschutz-Krimi nahekommt, passiert auf den letzten 40 Seiten.

Bei den Bildern bin ich zwiespältig. Sie sind zwar nett anzuschauen, aber meiner Meinung nach nicht unbedingt notwendig in diesem Buch.

Bewertung vom 26.08.2021
Der perfekte Kreis
Myers, Benjamin

Der perfekte Kreis


ausgezeichnet

Dieses Buch habe ich geliebt, von der ersten Zeile bis zum letzten Wort.
Es wird auch eines der wenigen sein, die einen bleibenden Platz bei mir erhalten, da es durchaus nochmals und nochmals gelesen werden kann, sollte, möchte.

Die Geschichte der zwei Freunde, dem Punk und dem traumatisierten Exsoldaten ist ruhig und einfühlsam, hoffnungsvoll, humorvoll und vor allem bildgewaltig geschrieben.

Der Schreibstil von Benjamin Myers ist ungewöhnlich, vielleicht einzigartig und ich habe mich komplett darin verloren und verliebt.
Ich möchte unbedingt mehr davon lesen und erleben.

In jeder Zeile erkennt man die Liebe des Autoren zu England, zum Land und zur Landschaft, zur Geschichte des Landes.

Wenn Myers den Geruch des Sommers beschreibt, dann kann ich ihn schmecken.

Dieses Buch hat interessante Charaktere, die Geschichte zieht mich in ihren Bann und die Einstreuungen von Wissenswertem, wie dem Falklandkrieg runden das Ganze ab und schließen den beinahe perfekten, weil unmöglich zu erreichenden Kreis ab.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.08.2021
Die Tote mit der roten Strähne
Kent, Kathleen

Die Tote mit der roten Strähne


gut

Die Tote mit der roten Strähne ist ein packender, vor Gewalt strotzender, nicht besonders subtiler Thriller.

Das Buch ist durchaus fesselnd, die Geschichte passt.

Die Charaktere sind zahlreich, ich habe teilweise den Überblick verloren.
Betty, die Hauptperson, die Ermittlerin ist gut ausgearbeitet, es wurde eine stimmige Protagonistin geschaffen.

Das Thema Homosexualität wurde passend und stimmig eingeflochten, ebenso wie die polnische Abstammung des Hauptcharakters.

Mir persönlich war das Buch etwas zu brutal, die Hauptperson nicht sonderlich sympathisch.

Am meisten stört mich jedoch, dass dieses Buch nicht nachhaltig und CO2neutral produziert wurde. Das Hochglanzcover ist seltsam beschichtet, ich mag es überhaupt nicht gerne anfassen. So etwas, diesen unreflektierten Umgang mit Ressourcen, finde ich definitiv unnötig.

Bewertung vom 20.08.2021
Die letzten Romantiker
Conklin, Tara

Die letzten Romantiker


ausgezeichnet

Die letzten Romantiker" von Tara Conklin ist ein großartiges Buch, das 4 Geschwister auf ihrem Lebensweg begleitet.

Das Leben der Vier wird von dem Tod des Vaters beeinflusst, bzw. der daraus resultierenden Depression der Mutter, welche anschließend für Jahre kaum noch ihr Bett verlässt.

Die Geschwister wachsen auf und scheinen ihren Weg zu finden, nach dem Tod des Bruders ändert sich jedoch so einiges.

Es werden viele Themen angeschnitten, die Lebenswege könnten kaum unterschiedlicher sein. Promiskuivität, frühe oder späte Mutterschaft, Hausfrauendasein oder Karriere, gewertet wird nicht.

Das Buch ist wunderbar abgeschlossen, sämtliche Lebenswege der Protagonisten werden beendet.
Die Geschichte wird aus Fionas Sicht erzählt, diese ist die jüngste Tochter und im Jahr 2079 bereits 102 Jahre alt.
Interessant fand ich auch die Anspielung auf die mutmaßlichen Bedrohungen in der Zukunft und die Hervorhebung des Umwelt- bzw. Klimaschutzes.

Das Buch wurde klimaneutral gedruckt, was leider noch kein Standart ist.

Der Schreibstil gefällt mir sehr und auch den Aufbau des Buches finde ich gelungen mit seiner Einteilung in verschiedene Zeiten und Orte und immer wieder den wechselnden Blick auf die verschiedenen Figuren.

Ich würde dieses Buch uneingeschränkt weiterempfehlen.

Bewertung vom 13.08.2021
Unsichtbar im hellen Licht
Gardner, Sally

Unsichtbar im hellen Licht


sehr gut

Dieses Buch ist zu allererst einmal hübsch. Der Buchumschlag ist ganz wunderbar gestaltet und auch im Buch sind traumhaft schöne Kapitelmarkierungen. Sogar die Seitenzahlen sind besonders gestaltet.

Das ich das Cover so sehr mag, hat mich tatsächlich durch das erste Drittel des Buches gerettet.
Ich war oft kurz davor, das Buch wegzulegen, weil ich keinen Zugang zur Geschichte gefunden habe. Aber dann dachte ich, so ein wunderschönes Buch kann doch nicht völlig blöd sein.

Und es wurde besser, nach ungefähr 100 Seiten hat mich die Geschichte gepackt, haben die Hauptfiguren mich begeistert.

Das Ende ist sehr stimmig und für mich eine gelungene Auflösung der vorhergehenden Irrungen und Wirrungen.
Rückblickend finde ich es sehr kleinlich von mir, dass es mir zu Beginn des Buches so wichtig war, den roten Faden zu finden.

Allerdings ist dieses Buch für 12jährige geschrieben. Und ich bezweifle, dass meine Tochter das Durchhaltevermögen beim Lesen hätte, dem Buch 100 Seiten lang Zeit zu geben, bevor der Funke überspringt. Und ich fand die Geschichte teilweise auch direkt psychothrillergruselig.

Fazit: Dieses Buch ist definitiv ein Leseerlebnis, voll von Farben, Licht und Phantasie, allerdings mit Startschwierigkeiten.

Bewertung vom 08.08.2021
Die Hebamme
Hoem, Edvard

Die Hebamme


ausgezeichnet

Edvard Hoem stellt in „Die Hebamme“ das Leben der Marta Kristina Andersdottir Flovik/ Nesje dar.

Stina wächst als Häuslertochter in den norwegischen Fjorden auf, bekommt eine uneheliche Tochter und später etliche weitere Kinder und wird eine der ersten ausgebildeten Hebammen Norwegens.

Diese Biographie ist hervorragend wissenschaftlich belegt und recherchiert. Das Leben von Marta Kristina wird anhand von Kirchenbucheinträgen und ähnlichen Dokumenten nachvollzogen und mit den zeitgeschichtlichen Geschehen, den Kriegen und der Entwicklung von Wirtschaft und Medizin in Zusammenhang gebracht.

Der Schreibstil ist mitreißend, die Geschichte über das Leben der Hebamme spannend und packend.
Es ist ein absolut fundiertes historisches Zeugnis.

Stina ist eine unglaublich starke und mutige Frau gewesen, die etlichen Schicksalsschlägen trotzen musste. Das Buch gibt Einblick in das Leben der damaligen Zeit, in die Schwierigkeiten und Herausforderungen des Alltags am Fjord.

Dieses Buch ist aber kein historischer Roman, wer Drama und Emotionen sucht, wird sie in diesem nüchternen Buch nicht finden.