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Lovebambaren
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Uslar

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Insgesamt 463 Bewertungen
Bewertung vom 02.12.2021
Themiskyra - Die Begegnung
Aquitaine, Dani

Themiskyra - Die Begegnung


ausgezeichnet

Es hat mich nachdenklich gestimmt

Hierbei handelt sich um den ersten Band einer Reihe.

Ell und ihr Vater leben in einer Zeit, in der die Welt zusammenbricht. Der Ölvorrat ist versiegt, es wird geplündert, Banden rauben und töten, der Zerfall allgegenwärtig.
Als Ell eines Tages vom Schwarzmarkt heimkehrt, findet sie ihren Vater tot vor, eiskalt erschossen.
Sie lässt alles hinter sich und bricht in eine ungewisse Zukunft auf. Auf ihrem Weg trifft sie zufällig auf die Welt der Amazonen. Dort herrscht Wohlstand und die Amazonen sind starke Frauen.
Hat sie dort ihr Glück gefunden? Was passiert, wenn ihr Herz für einen Mann schlägt? Männer sind in Themiskyra nicht viel wert. Für Ell beginnt eine spannende Reise.

Meine Meinung:

Diese Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Es zeigt so viele Facetten. Es geht um Familie, Freundschaft, Liebe, Gleichberechtigung, Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit, Mut, … All das ist wunderbar in der Story verpackt. Gerade durch die wundervolle Protagonistin Ell blickt man hinter viele Facetten und lässt einen selbst grübeln.

Ell habe ich so ins Herz geschlossen. Ihre Entwicklung zu verfolgen macht großen Spaß. Sie macht sich Gedanken, hinterfragt Dinge, lässt sich nicht leicht unterkriegen, wird immer mutiger und stärker. Einerseits sucht sie ihren Platz in der Gesellschaft, aber andererseits ist sie mit einigen Regeln absolut nicht einverstanden. Mit ihren Gefühlen und Gedanken steckt sie immer wieder in der Zwickmühle. Ich habe immer und immer wieder mit ihr mitgefühlt und mir teils selbst Fragen gestellt, die sie beschäftigen.

Die Amazonen sind stolze und starke Frauen. Ja, bewundernswert wie sie durch ihre Eigenständigkeit alles am Leben halten. Das ist wirklich beeindruckend. Man denkt schon selbst, dass man gerne solch eine starke Frau wäre. Aber in dieser Gesellschaft leben? Wo es keine Gleichberechtigung gibt? Wo Männer nichts wert sind? Wo die Männer schuften müssen und nur einen Hungerlohn bekommen? Wo kranke Arbeiter ignoriert werden? Wo man keinen Mann lieben darf? Männer mit Arroganz und Ignoranz behandelt werden.

Die Autorin zeigt hier ein Gesellschaftsbild, das mich ziemlich gepackt hat. Die perfekte Welt der Amazonen, die gar nicht so perfekt ist. Hier gibt es eine klare Zweiklassengesellschaft. Gleichberechtigung? Absolut nicht. Dani Aquitaine hat all das wunderbar ausgearbeitet. Sie zeigt die positiven und negativen Auswirkungen auf und entführt die Leser in ein eigenes Gedankenkarussell.

Als Ell sich auch noch verliebt, geht das Chaos los. Denn was darf eine Amazone auf gar keinen Fall? Sich in einen Mann verlieben! Doch der ihr gegenüber feindselige Louis geht ihr einfach nicht aus dem Kopf. Auch hier hat die Autorin mit ihrem sehr schönen Schreibstil die Gefühle großartig rüber gebracht. Ich habe mit Ell und auch Louis so mitgefühlt. Man wünscht ihnen einfach das Glück, aber fragt sich auch wie das funktionieren soll. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle für die beiden, aber auch als Leser.

Das Gesamtpaket ist eine absolut fesselnde Geschichte, die man nicht mehr aus der Hand legen möchte. Viel zu sehr fiebert man mit und möchte wissen wie es weiter geht.

Fazit:

Eine absolut lesenswerte Story, die so facettenreich und tiefgründig ist, dass es einen einfach packen muss. Ein Gesellschaftsbild, das viele Fragen aufwirft und zum Nachdenken anregt. Das hat die Autorin großartig umgesetzt. Dabei sticht vor allem Ell hervor. Was für eine wundervolle Protagonistin.
Diese Geschichte hat mich berührt und manchmal wütend gemacht, fassungslos.
Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 01.12.2021
Verabredung mit einer Mörderin (eBook, ePUB)
Summer, Drea

Verabredung mit einer Mörderin (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Wie weit würdest du gehen?

Manfreds Bruder wurde getötet und er will die Täterin überführen. Deswegen trifft er sich mit ihr auf ein „Blind Date“. Er hat alles ganz genau geplant. Hat er das wirklich oder hat er sich mit der Falschen angelegt?

Meine Meinung:

Drea Summer kann also auch kurz und knackig. In wenigen Seiten hat sie es geschafft eine wundervolle Spannung zu erzeugen, die den Leser frösteln lässt.

Wir haben Manfred, der die Mörderin seines Bruders überführen will und sich deswegen mit ihr verabredet. Mutig? Verrückt? Lebensmüde?
Seine Angst ist deutlich zu spüren. Kann er es wirklich schaffen, die Frau, die all ihre Verführungskünste bei ihm einsetzt, zu enttarnen?

Wie sein Bruder umgekommen ist, erfährt man stückchenweise in kleinen Rückblicken.

Besonders angetan war ich von dem Ende dieses Kurzthrillers, weil er mich mit weiteren Fragen zurückgelassen hat.

Fazit:

Kurzweilige Unterhaltung mit kribbelnder Spannung.
Wer Kurzthriller mag, für den ist „Verabredung mit einer Mörderin“ eine tolle Story, die ich ans Herz legen kann.

Bewertung vom 21.11.2021
Soultaker 1 - Die zwei Seiten der Gabe
Grünberg, Christiane

Soultaker 1 - Die zwei Seiten der Gabe


sehr gut

White oder Dark?

Alex zieht für die Liebe nach Hamburg und möchte dort studieren. Doch ahnt sie nicht wie sehr sich ihr Leben verändern wird.
Die Taker bekommen sie in die Hände und in ihr erwacht eine Gabe. Eine Gabe, die Gutes tun kann, aber ebenso düster und gefährlich sein kann. Sie kann Menschen die Lebensenergie entziehen.
Von heute auf morgen steht alles Kopf und Alex kämpft mit ihren Gefühlen und Gedanken. Was ist richtig und was ist falsch? Die White Taker wollen ihr helfen, doch dafür muss sie ihr altes Leben komplett aufgeben. Die Dark Taker versprechen ihr Freiheit. Wie wird sich Alexandra entscheiden?

Meine Meinung:

Christiane Grünberg hat hier eine tolle Geschichte aufs Papier gezaubert, von der ich sehr angetan bin. Ich habe begonnen zu lesen und war sofort in der Story.

Schritt für Schritt führt die Autorin ihre Leser in die Welt der Soultaker ein. Man lernt die Charaktere kennen und ebenso das gesamte Umfeld, und natürlich auch die Gabe, die in den Takern steckt. So kann man sich wunderbar in die Geschichte hinein fühlen.

Beim Schreibstil der Autorin hat mich besonders ihr Können, die Emotionen zu vermitteln, sehr gut gefallen. Besonders bei Alex. Ich habe ihre Zerrissenheit gespürt, ihre Ängste gefühlt und mitgezittert, wenn sie Gefahr lief die Kontrolle zu verlieren. Die Autorin hat es geschafft, dass ich tief in die Gefühlswelt eintauschen konnte. Umso mehr habe ich auch mit Alex mitgelitten.

Über die Story selbst möchte ich nicht all zu viel verraten, weil ich euch nicht spoilern möchte. Aber sie ist kreativ und in meinen Augen mal etwas anderes. Fantasievoll, spannend und emotional.
Es gibt auch einige ruhige Momente, die alles andere als langweilig sind. Doch die spannenden Szenen haben mich regelrecht mitgerissen und meinen Herzschlag beschleunigt. Diese Momente waren absolute Highlights.
Vor meinen Augen lief ein Film ab, weil ich mir alles bildhaft vorstellen konnte, und ich habe so mitgefiebert.

Die Charaktere finde ich ebenfalls überzeugend. Angefangen bei Alex, die es wirklich nicht leicht hat. Plötzlich ist alles anders und sie muss so viele Entscheidungen treffen. Eine physische, aber vor allem auch psychische starke Belastung. Ich habe ihr jeden Gedankengang, jede Gefühlsregung abgenommen und geglaubt. Ihren inneren Kampf habe ich gespürt und habe mit ihr mitgelitten.

Mein persönlicher Favorit ist Sam. Ach Sam, in ihn kann man sich schon etwas vergucken ;) Eine Mischung aus humorvoller Schelm, Beschützer und wilder Rebell. Da kann man als Leser schon mal schwach werden.
Teilweise tat er mir aber auch wirklich leid. Die Gründe dafür kann ich euch hier allerdings nicht verraten, aber wenn ihr das Buch lest, werdet ihr mich bestimmt verstehen.

Fazit:

Soultaker ist eine originelle Story, die mir viel Lesespaß beschert hat. Alex` innerer Kampf hat mich mitleiden lassen. Begeistert bin ich von den wunderbar rübergebrachten Emotionen der Autorin und den fesselnden spannenden Momenten. Ich bin sehr gespannt wie es im nächsten Band weiter geht, den ich unbedingt lesen möchte. Von Christiane Grünberg werden wir hoffentlich noch viel zu lesen bekommen.

Bewertung vom 09.11.2021
Die Legende von Sams Cliffs
Beylouny, Julia

Die Legende von Sams Cliffs


ausgezeichnet

Stille und Musik

Saila ist nicht wie andere Menschen, sie birgt ein Geheimnis, was für andere zur Gefahr werden könnte. Daher bleibt sie stumm, spricht nicht, um ihr Volk zu schützen.
Doch ausgerechnet der Musiker Eskil findet in ihr eine Muse, eine Inspiration, wie bei niemanden zuvor.
Saila entwickelt Gefühle, doch sie weiß, dass dann auch Eskil in Gefahr geraten kann. Sie sollte sich von ihm fern halten…sollte.

Meine Meinung:

Das Cover hätte mich nicht direkt angesprochen, dennoch passt es perfekt zur Geschichte von Saila und Eskil.

Die Legende von Sams Cliffs ist eine so gefühlvolle Story. Julia Beylouny bringt die Emotionen wunderschön rüber und man kann es als Leser geradezu spüren, was die Protagonisten erleben.
Sowohl die Sailas Situation mit ihren Ängsten und Sorgen, die sie sehr belasten. Genauso die Liebe und Leidenschaft, die Eskil zur Musik, und auch zu Saila, hat. Das alles ist so wunderschön beschrieben, dass es einem einfach nahe geht.

Der gesamte Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm. Die Story lässt sich flüssig lesen und man ist sehr schnell mitten drin.

Anfangs war ich kurz irritiert, weil es in der Geschichte selbst noch eine Geschichte gibt. Also, die Story in der Story. Die Verwirrung ist aber schnell gewichen, weil es deutlich wurde um was es geht.

Ich bin ja nicht der größte Romantiker, aber Julia Beylouny hat es geschafft mich mit ihren Worten zu berühren. Saila und Eskil sind zwei so außergewöhnliche Charaktere, die man nur ins Herz schließen kann. Beide sind tiefgründig, empathisch, stark, leidenschaftlich und stecken voller Emotionen. Mich haben die Zwei wirklich berührt.

Die Legende um Sams Cliffs, Saila und ihrem Volk, das alles ist herrlich zu lesen. Besonders schön fand ich aber auch, dass Eskil kein typischer „Held“ ist. Er gilt eher als ein etwas schräger Vogel, weil er eben nicht der Partymaker ist und sich lieber zurück zieht.

Die ganze Geschichte hat eine eigene Art von Dramatik, was besonders an Sailas Herkunft liegt. Und wenn ich dann gelesen habe, wie sie sich im Wasser bewegt, das war wunderschön zu verfolgen. Die Wildheit des Meeres, die Schönheit, und die Gefahren wurden bildhaft geschildert, sodass ich alles vor Augen hatte.

Doch es gibt immer wieder Menschen, die an alte Mythen glauben und diese können zu einer großen Gefahr werden. Was ist, wenn die falschen Leute herausfinden, wer Saila eigentlich ist?

Fazit:

Die Legende von Sams Cliffs ist eine wunderschöne Lovestory mit ganz viel Gefühl, tiefen Emotionen und großartigen Protagonisten, die einem ans Herz wachsen. Bildhaft und wunderschön entführt die Autorin ihre Leser in eine magische Unterwasserwelt und in die Welt der Musik.
Wer Romantik und etwas Fantasie mag, ist bei dieser Geschichte genau richtig.

Bewertung vom 22.10.2021
Als hätte der Himmel mich vergessen
Sander, Amelie

Als hätte der Himmel mich vergessen


sehr gut

So traurig

Die kleine Amelie wird misshandelt, und das von der „Mutter“. Qualen, Erniedrigungen, Einsperrung, und noch mehr muss Amelie ertragen. Ein Fehler, und das wo eh fast alles verboten ist, und sie wird bestraft.

Meine Meinung:

Es fällt mir wahnsinnig schwer solche Bücher zu lesen, aber sie sind so verdammt wichtig um den Menschen die Augen zu öffnen und nicht weg zu schauen.
Ich bewundere diejenigen, die den Mut und die Kraft finden ihre Geschichten aufzuschreiben.

Ich brauchte immer wieder Pausen beim Lesen, weil es mich so sehr erschüttert hat, was Amelie durchmachen musste. Meine Gefühle fuhren Achterbahn. Eine Mischung aus tiefem Mitgefühl für Amelie und regelrechten Hass auf ihre sogenannte Familie. Nach außen ja immer den Schein wahren, was man doch für eine liebende Familie ist, aber hinter der Fassade steckt purer Abschaum. Ein netteres Wort finde ich nicht für solche Menschen, die ein Kind dermaßen misshandeln.

Wie traurig es ist, wenn ein Kind keine Liebe erfährt. Nein, sogar ganz im Gegenteil, weil die „Mutter“ das Kind erziehen soll, was ihr Mann mit in die Beziehung gebracht hat. Wie kann man so von Hass zerfressen sein, dass das Kind so leiden muss? Ich bin fassungslos. Es reißt einem den Boden unter den Füßen weg, wenn man liest, was Amelie alles erleiden musste. Es macht mich fassungslos und zutiefst traurig.

Erneut frage ich mich, wo das Jugendamt in solchen Fällen ist. Wie kann man das alles übersehen? Das ist unglaublich. Schaut man da einfach weg? Will man es nicht sehen? All das soll niemand bemerkt haben? Eine traurige Welt!
Amelie war so eingeschüchtert, hatte überhaupt kein Selbstvertrauen. Das muss doch auffallen. Das muss man hinterfragen. Aber nein, da hält man sich lieber raus.

Darauf, dass diese Taten verjähren, möchte ich auch kurz eingehen. Denn auch ich finde, dass das nicht sein darf. Solche Grausamkeiten haben keine Verjährungsfrist. Jedes Opfer von solchen Taten trägt es tief in der Seele mit sich und wird es wohl nie vergessen.

Ich finde Amelie bewundernswert. Nicht jeder würde diese Torturen überstehen und sich irgendwann befreien können. Großen Respekt dafür.

Fazit:

Leider eine wahre Begebenheit. Sie lässt mich erschüttert und fassungslos zurück und ich werde sie sicherlich nicht vergessen. Traurig, emotional und erdrückend. Amelies Geschichte hat mich sehr bewegt und ich hoffe, dass sie Menschen dazu bringt nicht weg zu schauen, sondern zu handeln.

Bewertung vom 14.10.2021
Rotkäppchen - Werwolfjägerin
Bäumler, Sandra

Rotkäppchen - Werwolfjägerin


sehr gut

Spannendes Abenteuer

Ihr glaubt, ihr kennt Rotkäppchen? Da liegt ihr falsch. Denn Rotkäppchen, oder besser gesagt Elyra, ist eine erwachsene Frau, eine Jägerin. Ihre Bestimmung ist es Werwölfe zu jagen. Die Bestien, die einst ihre Eltern getötet haben.
Als der attraktive Jost sie anheuert um in seiner Region Werwölfe zu töten, stellt Elyras Welt sich auf den Kopf. Denn einiges ist ganz anders, als es scheint und sie muss sich auf einmal noch ganz anderen Herausforderungen stellen.

Meine Meinung:

Dieses Cover ist ein absoluter Eye Catcher! Das macht sofort neugierig und verspricht eine spannende Story. Meiner Meinung nach ein echter Hingucker im Bücherregal.

Für mich war es das erste Buch von Sandra Bäumler. Auch wenn mich ein paar Punkte gestört haben, kann ich bereits sagen, dass es nicht das letzte Buch von ihr gewesen ist.

Rotkäppchen – Welwolfjägerin ist eine spannende und abenteuerliche Geschichte, die mir viele tolle Lesestunden verschafft hat. Auch wenn der Lesefluss, durch einige Fehler in Rechtschreibung und Grammatik, nicht immer perfekt war.
Ich war von Seite eins an in der Geschichte und konnte allem wunderbar folgen.

Elyra, mit ihr habe ich mich zumindest teilweise schwer getan. Ich mag ihre Härte und ihr freche Art zu sprechen. Das passte für mich zu der kühlen, abgeklärten Frau. Doch dann kam Jost und die eiskalte Jägerin wurde zum schwärmenden Teenie. Hmm das passte für mich nicht ganz ins Bild, da die Veränderung sehr schnell und zu groß war. Für mich nahm es etwas von der Authentizität von Elyra.

Besonders gut hat mir der Sarkasmus gefallen. Dieser kam teilweise auch noch so unerwartet, dass ich immer wieder schmunzeln musste.

Ich fand es sehr interessant Elyra auf ihrem Weg zu begleiten und mit ihr viele Geheimnisse rund um die Werwölfe, aber auch um sie selbst zu ergründen. Mit ihr habe ich gemeinsam gebangt, gehofft und mitgefiebert.

Ein weiterer Pluspunkt ist die bildhafte Beschreibung. Die ist meiner Meinung nach sehr gut gelungen und ich hatte alles vor Augen, was das Ganze noch lebendiger gemacht hat. Ein bisschen mehr Kampf hätte es sein können, denn diese Szenen hatten einen Reiz und waren spannend, auch wenn die Wortwahl immer recht ähnlich war.

Über Jost kann ich gar nicht viel sagen. Es gab relativ wenig Einblicke in seine Gefühlswelt. So habe ich ihn zwar verstanden, und mag ihn auch, aber ich habe nicht das Gefühl ihn richtig kennengelernt zu haben.

Gerade zum Ende hin hat die Autorin mit einigen Überraschungen noch mal ordentlich Schwung in die Geschichte gebracht. Leider ging das alles viel zu schnell. Da hätte ich mir den Abschluss ausführlicher gewünscht. Ich glaube da hätte noch so einiges passieren können.

Fazit:

Schwierig muss ich zugeben. Trotz einiger Kritikpunkte fand ich die Geschichte ansprechend und ich hatte meinen Spaß beim Lesen. Das Hauptaugenmerk liegt bei der knisternden Anziehung der beiden Protagonisten.
Pluspunkte sind der bildhafte Schreibstil und der immer wieder vorkommende Sarkasmus.
3 ½ von 5 Sternen

Bewertung vom 12.10.2021
Geraubte Seelen (eBook, ePUB)
Scherf, H. C.

Geraubte Seelen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Erschütternd

Gibt es mehr Liebe, als eine Mutter für ihr Kind empfindet? Neun Monate lang tragen sie ihre Babys unterm Herzen. Bis es ihnen entrissen wird und sie ihr eigen Fleisch und Blut nicht einmal im Arm halten können.
Fachmännisch medizinisch versorgt und ordentlich abgelegt. So finden die Ermittler die Frauen, die ihre Babys auf grausame Art verloren haben.
Die Soko vermutet einen großen Fall von Babyhandel, doch führen ihre Ermittlungen ins Nichts. Können sie das Grauen stoppen?

Meine Meinung:

Das Cover macht schon direkt neugierig, da es erahnen lässt, dass da was Übles auf den Leser zukommt. Es passt hervorragend zur Story.

Puhhh was für eine Geschichte. Ich muss sagen, für mich war es das erste Buch von H. C. Scherf und es wird garantiert nicht mein letztes sein. Mit „Geraubte Seelen“ hat er mich umgehauen. Sowohl mein Thriller-Herz, aber auch emotional.

Es ist gar nicht so leicht eine Rezension zu schreiben, weil das Thema wirklich unter die Haut geht. Ich möchte gar nicht wissen wie viel Realität dahinter steckt.
Diese Skrupellosigkeit und Gier der Menschen, die wirklich alles tun um sich selbst besser zu fühlen, unglaublich.

H. C. Scherf hat die Geschehnisse sehr gut beschrieben, ebenfalls die verschiedenen Sichtweisen. Der Verlust des geliebten Babys auf der einen Seite, und das Glück der Adoptiveltern auf der anderen Seite.

Durch die Perspektivwechsel bekommt man einen guten Eindruck von den Figuren. Besonders interessant fand ich hier zwei Aspekte. Zum eine die Täter. Dieses eiskalte Verhalten, die Skrupellosigkeit. Hauptsache das Geld stimmt. Wie sehr man sich da wünscht, dass die Täter geschnappt und für ihre Taten bestraft werden.
Ebenso interessant ist aber auch die Seite der Adoptiveltern. Auch hier gibt es Skrupellosigkeit, auch wenn man ein stückweit mehr Verständnis aufbringen kann. Aber auch ihnen ist am Ende egal woher sie ihre Babys bekommen.
Ich finde diese Story schlichtweg erschütternd und sie hat mich emotional sehr gepackt.

Die Story ist kontinuierlich spannend und zieht sich durch das gesamte Buch. Man hält den Atem an und ist fassungslos. Immer wieder liefen mir eiskalte Schauer über den Rücken.

Das Ermittlerteam um Chef Kai Wiesner fand ich sympathisch und authentisch. Es zeigt sich hier auch wie schwierig die Ermittlungen sind und Lösungen zu finden. Eine solch verbrecherische Organisation weiß geschickt was sie tun um nicht aufzufliegen.

Fazit:

H. C. Scherf spricht ein ernstes und erschütterndes Thema an. Allein die eigene, besondere Dramatik und Spannung der Geschehnisse fesseln einen ans Buch. Gleichzeitig ist es erdrückend, weil die Handlung dermaßen unter die Haut geht. Ein schwieriges Thema wurde hier großartig umgesetzt. Ich kann „Geraubte Seelen“ nur weiterempfehlen.
4 1/2 *

Bewertung vom 10.10.2021
Remember
Terrell, Romy

Remember


ausgezeichnet

Großartiges Finale

Hier handelt es sich um den zweiten Band einer Dilogie. Daher warne ich vor SPOILERN, falls ihr Teil 1 nicht kennt.

Mia und Ryan kämpfen um ihre Liebe, um Freiheit und Seelenfrieden. Der Kampf ist hart. Verdammt hart. Ihre Gegner überraschen und der Hass sitzt viel tiefer, als man es erahnen könne.
Wird es ein Happy End für die zwei geben? Oder sitzen die Narben der Vergangenheit zu tief? Können sie ihren Qualen entkommen?

Meine Meinung:

Das Cover hat mir diesmal nicht zugesagt, aber das ist auch schon mein einziger Kritikpunkt.

Der erste Teil hat mir ja schon sehr gut gefallen, aber mit dem zweiten haut Romy Terrell noch mal richtig einen raus, Wahnsinn. Ich bin begeistert von der Story.

Ich habe begonnen zu lesen und die Autorin hat mich mit ihrem Schreibstil sofort ans Buch gefesselt. Die Atmosphäre ist sofort greifbar, die Spannung prickelt und man kann das Buch nicht aus der Hand legen.

Romy Terrell hat eine fantastische Story kreiert, die mal etwas anderes ist. Kein üblicher Bandenkrieg, keine übliche Romanze, keine übliche Vergangenheit der Protagonisten. Sie überrascht mit Geschehnissen und Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet habe.

Kontinuierlich bleibt die Spannung erhalten und hat mir einige Gänsehautmomente beschert und mir dem Atem geraubt. Aber auch die Erinnerungen, was Mia und Ryan in ihrer Kindheit alles erlebt haben, gingen nicht spurlos an mir vorbei und ich hatte manches Mal einen Kloß im Hals.

Auch die Gefühle zwischen den beiden Protagonisten eine Rolle. Wie die zwei füreinander einstehen und kämpfen, trotz all der Steine, die ihnen in den Weg gelegt werden, ist toll zu verfolgen. Da leidet man richtig mit ihnen mit. Man wüscht ihnen so sehr ein Happy End, aber bekommen sie das auch?

Mia und Ryan finde ich großartig. Mia entwickelt sich immer weiter und sie wird zu einer immer tafferen Frau. Der facettenreiche Ryan lässt mein Herz ebenso höher schlagen. Die Beiden sind ein tolles Duo, was man nur ins Herz schließen kann.

Mein persönlicher Liebling ist allerdings Owen. Als Nebencharakter hat er mich gepackt. Wenn man so einen Freund an seiner Seite hat, kann man sich nur glücklich schätzen.

Dann gibt es noch Aaron, der mich wahnsinnig gemacht hat. Warum? Das kann ich euch leider nicht verraten. Aber ich bin sicher ihr versteht mich, wenn ihr das Buch lest.

Fazit:

Spannend, turbulent, überraschend und schlichtweg mitreißend. Mit dem zweiten Band der Remember Dilogie hat Romy Terrell ein großartiges Finale aufs Papier gezaubert. Dieses Buch wird euch in den Bann ziehen und den Atem rauben. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 05.10.2021
Die Weltenfalten - Von Wasser geschützt
Völker, Jenny

Die Weltenfalten - Von Wasser geschützt


ausgezeichnet

Was für ein Abenteuer

Hierbei handelt sich um den vierten Teil einer Reihe. Solltet ihr die vorherigen Bände nicht kennen, besteht Spoilergefahr.

Mayla und ihre Familie kehren nach einer Auszeit in die Heimat nach Deutschland zurück. Doch schneller als erwartet hat die harte Realität sie wieder im Griff.
Einige Hexen sind alles andere als begeistert, dass sie mit einem von Eisenfels liiert ist. Sie zeigen ihr Misstrauen deutlich.
Als dann auch noch einer der magischen Steine gestohlen wird und Tom verdächtigt wird, kommt immer mehr Unruhe auf.
Wem kann man wirklich vertrauen? Wer verbirgt Geheimnisse?

Meine Meinung:

Ich habe die ersten drei Teile bereits verschlungen und mit Band vier haut Jenny Völker den nächsten Knaller raus, und lässt mich am Ende sogar mit offen stehendem Mund sitzen.

Die Weltenfalten sind ein großes Abenteuer, die unglaublich viel Spaß machen. Jennys Schreibstil nimmt mich sofort in Besitz und die Seiten fliegen nur so vorbei, dass man kaum merkt wie die Zeit vergeht.

Es gibt einiges Neues zu entdecken und man rätselt die ganze Zeit, was das alles zu bedeuten hat und sucht die Zusammenhänge. Doch die Autorin weiß geschickt wie sie ihre Leser im Ungewissen lässt.
Wie oft saß ich da und dachte mir: „Was? Hab ich das gerade wirklich gelesen? Wie kann das sein? Aber warum?“. Die Story ist einfach wahnsinnig unterhaltsam.

Tom…Tom, Tom, Tom… er hat mich zur Verzweiflung gebracht. Warum kann ich euch nicht sagen ohne zu spoilern. Das müsst ihr schon selbst lesen, aber ich bin mir sicher, dass ihr auch schimpfen und fluchen werdet ;)

Es lag ständig eine gewisse Spannung in der Luft. Mal etwas ruhiger, mal mit etwas mehr Aktion. So oder so fiebert man mit den Charakteren mit und hofft Antworten zu bekommen. Doch Jenny Völker lässt uns zappeln und verrückt werden. Herrlich ;)

Auch mit Mayla habe ich mitgelitten. Sie hat es wahrlich nicht leicht und muss sich ganz schön durchkämpfen. Sie ist so taff. Ich hab sie einfach richtig lieb gewonnen.

Es passiert so einiges in der Geschichte und es wird nie langweilig. Für mich war es ein herrliches Lesevergnügen, dass mir großen Spaß gemacht hat.
Nur brauche ich jetzt ganz dringend den fünften Band. Ich brauche Antworten! Denn allein das Ende…Waaaaaas??? Ganz böse liebe Jenny Völker ;)

Fazit:

Eine wundervoll gelungene Fortsetzung, die Lust auf noch mehr macht. Die Weltenfalten – Reihe hat sich in mein Herz geschlichen und ich könnte gefühlt noch ewig weiter lesen.
Ein Abenteuer, in das man abtauchen kann und in das ich am liebsten mitten rein springen würde. Einfach ein großes Lesevergnügen, das ich von Herzen weiter empfehle. Ich warte sehnsüchtig auf Band 5.

Bewertung vom 04.10.2021
Die Stadt der Leser
Tidevand, Greta

Die Stadt der Leser


ausgezeichnet

Wunderschöne Fantasy Story

Sophie zieht nach Heidelberg um nach Spuren ihres verstorbenen Vaters zu suchen. Während ihrer Recherche läuft sie dem mürrischen Nicholas über den Weg und durch dieses Aufeinandertreffen sieht Sophie die Welt mit neuen Augen. Denn sie ist eine Leserin und kann Geschichten zum Leben erwecken. Mit ihrer Fantasie werden von ihr gelesene Bücher Wirklichkeit.
Doch dieses Talent bleibt nicht verborgen und der Administrator, der Leiter der Gesellschaft der Leser, wird auf Sophie aufmerksam. Das ändert nicht nur ihr Leben, auch für Nicholas wird es gefährlich.

Meine Meinung:

Das Cover hat sofort meine Aufmerksamkeit auf sich gelenkt, weil es so schön ist und mich einfach neugierig gemacht hat.

Als ich den Klappentext gelesen habe, hat es mich zuerst etwas an die Tintenherz Trilogie erinnert, aber die Geschichte von Greta Tidevand ist doch etwas ganz anderes.

Ich habe angefangen zu lesen und war sofort in der Geschichte. Der schöne Schreibstil hat mich direkt ans Buch gefesselt. Wortgewandt und charmant entführt uns die Autorin in ihre Welt. Ebenso fantasievoll und kreativ.
Besonders gut haben mir die Dialoge gefallen, die sehr unterhaltsam sind. Zum einen erfährt man einiges, aber sie ließen mich immer wieder schmunzeln, was viel an Sophie lag.

Es gibt viele ruhige Passagen, die aber ganz und gar nicht langweilig sind. Langsam wird man in die Welt der Leser eingeführt und erfährt immer mehr, was das bedeutet und welche Möglichkeiten man als Leser hat.
Aber gerade am Ende wird es noch richtig spannend.

Für mich ist die Geschichte perfekt zum Träumen. Welcher leidenschaftliche Leser würde seine Fantasie nicht gerne zum Leben erwecken? Seine Vorstellungen wahr werden lassen? Einfach eine wundervolle Vorstellung, die mein Leserherz hat hüpfen lassen.

Sophie ist eine Nummer für sich. Wenn ihr denkt, ihr seid neugierig, dann lernt Sophie kennen. Ihre Neugier kennt keine Grenzen und sie hat hunderte an Fragen. Mir ist sie total sympathisch. Wobei sie mir im echten Leben vielleicht etwas zu anstrengend wäre ;) Ich finde es nachvollziehbar wie viel sie nachfragt und denke mir würde es da ganz genauso gehen.

Damit bringt sie Nicholas allerdings auch zum Verzweifeln. Der eh schon etwas mürrische Mann trifft auf pure Positivität und stellt sich, mehr oder weniger, einem Fragenhagel. Manchmal tat er mir schon etwas leid 

Fazit:

Eine wunderschöne Fantasy Geschichte zum Abtauchen und genießen. Da wünscht man sich selbst ein Leser zu sein. Mir hat die Story viele schöne Lesestunden beschert. Einiges bleibt noch offen und meine Gedanken machen sich selbständig, was da noch alles passieren könnte. Ich bin sehr gespannt auf die nächsten drei Bände, die noch folgen werden. Ich glaube, dass die mir noch jede Menge Spaß bringen werden.