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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Lesefee23.05
Wohnort: 
Stepenitztal

Bewertungen

Insgesamt 290 Bewertungen
Bewertung vom 25.04.2019
Engelsgleich
Krist, Martin

Engelsgleich


sehr gut

„Du darfst die Hoffnung nie aufgeben. Niemals!“

In Berlin beginnt der vierte Fall für Hauptkommissar Paul Kalkbrenner. Auf einem Fabrikgelände werden mehrere Leichen gefunden, kurz zuvor wurde ein Selbstmordopfer in seiner Wohnung gefunden. Dass es eine Verknüpfung zwischen den Vorfällen gibt, ist eher unwahrscheinlich, daher gerät der scheinbare Selbstmord erst einmal in den Hintergrund.
Aber wer hat die Kinder auf dem Fabrikgelände entsorgt und grausam misshandelt? Und hängt auch das Verschwinden des jungen Mädchens Merle mit diesen Morden zusammen? Für Paul Kalkbrenner beginnt eine komplexe Mordermittlung, während der er sich zusätzlich um seine Familie kümmern muss.

Für mich war „Engelsgleich“ der erste Thriller von Martin Krist. Im Vorfeld habe ich mich leider wohl nicht ausreichend informiert und bin so mitten in die Krimireihe um den Hauptkommissar Kalkbrenner hineingeraten. Grundsätzlich hat dies nicht dazu geführt, dass ich die Handlung nicht verstanden hätte, ich denke aber schon, dass es sinnvoller gewesen wäre, die Reihe von Beginn an zu lesen, da mir so einiges der Vorgeschichte zum Hauptkommissar fehlte. Trotzdem gefällt er mir als Hauptermittler sehr gut. Insgesamt sind die auftretenden Figuren authentisch gestaltet und wirken wie aus dem wahren Leben gegriffen. Es gibt nicht nur schwarz und weiß, sondern auch grau dazwischen und jeder handelt so, wie er es gelernt hat, oder so, wie er es auf Grund der äußeren Umstände eben muss.
„Engelsgleich“ ist ein Thriller mit komplexen Handlungssträngen und Themen, es geht um grausam misshandelte und ermordete Kinder, die verzweifelte Suche der Pflegemutter Juli nach ihrer Tochter Merle und den Drogenhandel.
Die Spannung bleibt den gesamten Krimi über hoch und zieht sich durch die gesamte Geschichte. Der Thriller ist in sich abgeschlossen, das Ende deutet aber darauf hin, dass noch nicht alle Konflikte gelöst sind und durchaus noch in weiteren Teilen der Reihe aufgegriffen werden könnten.
Es treten viele Figuren parallel zueinander auf, deren Verbindung zunächst nicht eindeutig ist. Dies hat mit zu Beginn sehr verwirrt, denn die Fülle an Namen und den damit verbundenen Personen ist wirklich groß. Dieses Problem löste sich dann aber im Laufe der Handlung nahezu vollständig auf, da die Verknüpfungen natürlich immer größer und offensichtlicher wurden. Trotzdem fand ich den ständigen Perspektivwechsel doch recht anstrengend und hatte zu Beginn des nächsten Abschnitts zu einer Person häufig schon den Ausgang des vorherigen Abschnitts vergessen, sodass ich noch einmal nachlesen musste, womit dieser geendet hatte. Dies lässt mich von den 5 zu erreichenden Sternen einen abziehen, sodass ich 4 von 5 Sternen für einen bewegenden, brutalen und packenden Thriller vergebe!

Bewertung vom 25.04.2019
Totwasser
Hofelich, Julia

Totwasser


ausgezeichnet

„Wasser, das zwischen den von beiden Seiten des Felsens kommenden Strömungen sozusagen eingeschlossen ist und sich nicht mehr bewegt.“

Linn, eigentlich eine grandiose Anwältin, ist durch einen Unfall vor Jahren nahezu vollständig ins berufliche „Aus“ geraten. Langsam kämpft sie sich zurück in ihr früheres Leben und steht nun vor einem kniffeligen Fall: Sie glaubt fest an die Unschuld ihrer Mandantin, obwohl diese den Mord an ihrem Mann gesteht und begibt sich auf der Suche nach dem Mörder schließlich selbst in Gefahr.
Ich vergebe 5 von 5 Sternen für einen gut durchdachten, fesselnden und unglaublich spannenden Krimi! Ein Buch außerhalb meiner Komfortzone, denn meistens lese ich Liebesromane… Trotzdem hat „Totwasser“ mich vollständig begeistert. Zu keinem Augenblick hatte ich das Gefühl mich zu langweilen oder gar eine Idee, wer der Täter wirklich sein könnte. Die Autorin Julia Hofelich webt einen Teppich aus Vermutungen, Ideen und Indizien, die sich erst zum Ende des Buches zu einem Ganzen zusammenfügen! Ich war begeistert und konnte das Buch nicht aus der Hand legen!

Bewertung vom 25.04.2019
Das fremde Mädchen
Webb, Katherine

Das fremde Mädchen


sehr gut

Zwei Frauen, untrennbar miteinander verbunden durch ein Waisenkind und das Schicksal, durch Vergangenheit und Gegenwart, obwohl sie sich niemals persönlich begegnet sind.
Rachel heiratet aus Vernunft den Weinhändler Richard Weekes, der ihr seit einiger Zeit den Hof macht. Durch ihn lernt sie die adlige Familie Alleyn kennen und wird als Gesellschafterin für den Hausherren Jonathan eingestellt, der im Krieg und durch den Verlust seiner großen Liebe Alice ein sehr zurückgezogenes Leben führt.
Mehr und mehr gerät sie dabei in den Sog der Vergangenheit und taucht auf der Suche nach der Wahrheit tief in die Familiengeschichte ihres und die der Familie Alleyn ein. Welche Auswirkungen aber werden ihre Entdeckungen auf ihre eigene Zukunft haben…?
Katherine Webb hat wieder einen interessanten und spannenden, zugleich aber auch düsteren und teilweise bedrückenden Roman geschrieben. Vergangenheit und Zukunft werden geschickt miteinander verknüpft und die Figuren so geschildert, dass man mit ihnen mitfühlen kann.
Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen, den Halben ziehe ich ab, da es eine Weile dauerte, bis ich die Geschichte vollends fesseln konnte. Zu Beginn plätscherte die Handlung ein wenig vor sich hin, während sie spätestens in der zweiten Buchhälfte dann rasant an Tempo zunahm und mit dazu zwang weiterzulesen!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.03.2019
Madame Piaf und das Lied der Liebe / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.9
Marly, Michelle

Madame Piaf und das Lied der Liebe / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.9


ausgezeichnet

„Madame Piaf und das Lied der Liebe“ ist ein historischer Roman von Michelle Marly über das Leben der großen, kleinen Édith Piaf. Ein Roman über den Aufstieg des Straßenmädchens zu einer gefeierten und gefragten Künstlerin. Ein Leben zwischen Rausch, Freude, Liebe und Freundschaft, aber auch Verlust, Kampf und Trauer.
Édith Piaf. Ein Name, der uns allen bekannt ist. Aber wie wurde aus dem kleinen Mädchen von der Straße diese große Sängerin?

Bevor ich den Roman gelesen habe, wusste ich von Édith Piaf nicht viel. Lediglich, den ein oder anderen Chanson kannte ich von ihr und mir war natürlich klar, dass sie früher eine große und bekannte Sängerin gewesen ist und dies eigentlich auch noch bis heute ist. Aber wer genau diese Frau war, wie sie gelebt hat und wie oder wann sie gestorben ist, war mir nicht klar. Aber genau aus diesem Grund hat mich der Roman so gereizt. Ich bin ein Fan dieser Art Romane, die ein echtes Leben in Romanform beschreiben. Natürlich bleibt ein bisschen Fiktion, literarischer Spielraum und selbstverständlich der eigene Stil der Autorin nicht aus, aber trotzdem hat man das Gefühl, etwas wirklich Geschehenes mitzuerleben und zu begreifen. In einer Zeit, die wir niemals erleben werden und durch eine echte Lebensgeschichte ein Gefühl dafür bekommen können.
Édith Piaf also, ein Mädchen von der Straße. Aufgewachsen ohne Mutter, von ihrem Vater ausgenutzt. Ein Mädchen, das durch das Singen auf der Straße, mithilfe von Freunden, Liebhabern und Protegés ein Star werden konnte.
Dabei blieb sie stets wie sie war. Lebensfroh, leicht exzentrisch, eher herrisch und chaotisch. Eine Frau mit einem großen Herzen. Ihre echten Freunde blieben stets an ihrer Seite und unterstützten sie, so gut sie es vermochten. Sie ertrugen die schlechten Seiten und ergaben sich dem Charisma ihrer „Môme“.
Michelle Marly schafft es, aus der Perspektive von Édith Piaf, deren Aufstieg zu ihren größten Erfolgen zu schildern. Ihre „Absturz“ nach dem Verlust ihrer großen Liebe lässt sie dabei bewusst aus und konzentriert sich auf die besseren Zeiten in Piafs Leben.
Der Leser taucht dabei ein in eine Welt vor, während und nach dem zweiten Weltkrieg. In ein Paris voller Elend und Entbehrungen, in Musik, die den Menschen Hoffnung gibt. Sie schildert anschaulich, wie Édith Piaf andere Künstler zu Ruhm verhilft, wie sie sie unterstützt und wie sie einen ihrer größten Erfolge, das Lied „La vie en rose“ komponiert.

Ich habe das Buch sehr gern gelesen und mich im Anschluss dazu inspiriert gefühlt, ein bisschen mehr über diese großartige Künstlerin zu lesen und mir bewusst einige ihrer Lieder anzuhören. „Non, je ne regrette rien“ beschreibt für mich am Besten das Leben von Édith Piaf. Sie lebt so, wie sie es für richtig hält. Sie legt keinen Wert auf Besitz, auf Sicherheiten, auf Geld. Sie feiert Feste, wie sie kommen. Sie unterstützt die ihren und verliert manchmal den Blick für das Wesentliche. Sie ist das, was ich mir unter einer großen Sängerin vorstelle und ich finde es interessant, dass schon in den 1930/40er-Jahren Frauen so selbstständig sein konnten.

Ich empfehle den historischen Roman über Édith Piaf jedem, der an ihrer Lebensgeschichte interessiert ist oder etwas über sie erfahren möchte ohne ganze Bibliografien oder Berichte zu lesen.
Michelle Marly hat ein tolles Buch über Piafs Leben geschrieben und schafft es den Leser in ein anderes Jahrhundert und in ein anderes, wahres Leben zu entführen.
Im Nachwort beschreibt sie ihre eigenen Beweggründe für bestimmte Handlungsorte und gewisse Handlungsabfolgen. Dies rundet den Roman ab und zeigt dem Leser klar auf, wo historische Lücken bestehen und wie sie gefüllt wurden.
5 von 5 Sternen von mir für den historischen Roman über die große Sängerin Édith Piaf!

Bewertung vom 20.03.2019
Frühlingserwachen auf Gracewood Hall / Gracewood Hall Bd.2
Rehle, Sandra

Frühlingserwachen auf Gracewood Hall / Gracewood Hall Bd.2


ausgezeichnet

„Wenn man der Liebe vertraut, dann kann alles nur großartig werden.“
„Frühlingserwachen auf Gracewood Hall“ ist ein Roman von Sandra Rehle und der zweite Band der Gracewood Hall-Reihe. Er ist in sich abgeschlossen und kann daher auch einzeln gelesen werden.
Annie Taylor ist eine junge, alleinerziehende Mutter. Mit Hilfe von Eltern und Freunden zieht sie ihre Tochter Poppy liebevoll auf und arbeitet aushilfsweise auf dem nahegelegenen Herrenhaus Gracewood Hall. Als das Osterfest und Poppys zweiter Geburtstag näher rücken, beginnt der Frühling auch die Gefühle von Annie zu ihrem besten Freund Matt durcheinander zu bringen. Könnte es sein, dass sie mehr für ihn empfindet? Doch was ist mit Edward, Poppys leiblichem Vater? Als dieser plötzlich vor Annies Tür steht, ist die Verwirrung komplett und ein spannendes Osterfest beginnt…

Sandra Rehle entführt den Leser diesmal im Frühling nach Gracewood Hall. „Frühlingserwachen auf Gracewood Hall“ knüpft grandios an den ersten Band der Reihe „Winterzauber auf Gracewood Hall“ an. Die dort begonnene Idee, Gracewood Hall als Veranstaltungsort für Hochzeiten zu etablieren, lebt weiter und wird gut aufgegriffen und weitergesponnen.
Auch die Familie Bedford trifft der Leser dadurch natürlich wieder und erfährt nebenbei, wie es mit Liz und Max weitergeht. Diese Verbindung ist wunderschön gelungen, bleibt dabei aber dennoch meist so dezent, dass sie erstens auch ohne das Lesen von Band 1 verstanden werden kann und zweitens nicht zu dominant neben den Hauptgeschichte von Annie wirkt. Lediglich an ein paar wenigen Stellen schweift die Nebenhandlung um die Familie Bedford für meinen Geschmack etwas weit aus.
Annie ist eine lebensfrohe und freundliche junge Frau. Sie liebt ihre Tochter über alles, kämpft aber trotzdem mit Zweifeln und Grübeleien darüber, wie alles einmal weitergehen soll. Momentan lebt sie bei ihren Eltern, welche sich das Leben nach dem Auszug ihrer Tochter natürlich ebenfalls anders vorgestellt hatten.
Die Autorin schafft es, die Figuren authentisch und liebevoll darzustellen. Zweifel, Gefühle und Gedanken werden anschaulich und nachvollziehbar geschildert und es fällt dem Leser leicht, sich in die Protagonisten hineinzudenken und mit ihnen mitzufiebern. Es wird großartig beschrieben, wie es sich für eine Familie anfühlen kann, wenn das eigentlich bereits großgezogene und selbstständige Kind ins Elternhaus zurückkehren und erneut unterstützt muss. Glücklicherweise sind Annies Eltern bereit, ihre Tochter mit vollem Engagement zu unterstützen. Trotzdem ruft eine solch enge Verbindung natürlich Konflikte auf, die von Sandra Rehle toll beschrieben werden.
An „Winterzauber auf Gracewood Hall“ hatte mich gestört, dass die Geschichte zu kurz und zu konstruiert auf einen sehr kleinen Zeitraum (Weihnachten) gepresst wurde. Dieses ist hier in Band 2 besser gelöst. Annie und Matt kennen sich schon seit ihrer Kindheit, die Gefühle zueinander sind im Grunde schon lange da, treten aber erst jetzt an die Oberfläche. Dies hat mir sehr gut gefallen, denn es scheint mir realistisch und nachvollziehbar. Viele Beziehungen entstehen aus Freundschaften und wer kennt die Frage nicht: Ist es noch Freundschaft oder ist es doch mehr?
Sandra Rehle hat einen leichten und geradlinigen Schreibstil. Die Handlung folgt einem roten Faden und die Spannung und Konflikte steigen klassisch bis zum Höhepunkt an, um sich dann zum Ende nach und nach aufzulösen. Dies und die Erzählperspektive in Form des personalen Erzählers in wechselnder Rolle macht es dem Leser leicht, alles gut zu verfolgen und nachzuvollziehen.
Fazit: „Frühlingserwachen auf Gracewood Hall“ ist eine gelungene Fortsetzung der Gracewood Hall-Reihe. Mir hat der Roman sehr gut und sogar besser als Band 1 gefallen. Ich vergebe jedenfalls 5 von 5 Sternen für einen fröhlichen und leichten Roman, der den Leser für ein paar Stunden in ein wunderschönes englisches Herrenhaus entführt.

Bewertung vom 10.02.2019
Bleib an meiner Seite
Burchett, Dave

Bleib an meiner Seite


gut

„Bleib an meiner Seite“ ist ein christliches Buch von Dave Burchett.
Dave Burchett und seine Frau Joni sind mit Hunden aufgewachsen. Als ihr Hund Charlie älter wird, kommt die Frage auf, ob sie auch weiterhin einen Hund halten möchten, oder ob sie die Zeit zukünftig anders nutzen wollen. Ungeplant, andere würden sagen es war Schicksal oder eben göttliche Fügung, tritt dann allerdings kurz vor Charlies Tod die junge Hündin Hannah in das Leben der Burchetts. Von Anfang an ist klar, Hannah wird bleiben und als bei Joni Brustkrebs diagnostiziert wird, entpuppt sich die energiegeladene Labradorhündin als Fels in der Brandung. Sie ist Seelentrösterin, Begleiterin und Lehrerin und hilft Dave Burchett den Weg zu Gott zu finden.
Ich habe das Buch in einer Leserunde von Lovelybooks.de gelesen. Ich habe es heute beendet und bin, wie schon die ganze Zeit während des Lesens zwiegespalten in meiner Meinung. Ich hatte etwas komplett anderes von dem Buch erwartet, als ich beim Lesen erhalten haben. Das Buch wurde bzw. wird als Liebeserklärung an die Hündin Hannah und ihren Lebenslektionen an ihre Familie beschrieben. Dass es einen christlichen Bezug geben würde, hatte ich erwartet. Ich bin evangelisch erzogen, lebe meinen Glauben aber nicht aktiv und finde es auch schwierig genau zu betiteln, an was ich in dieser Hinsicht glaube oder eben auch nicht.
Dass dann aber nicht der Hund, sondern Gott, Jesus und die Bibel 80 % des Buches einnehmen würden und ca. 30 % des Buches nicht Hannah, sondern ihre Nachfolgerin Maggie beschreiben hatte ich einfach nicht erwartet…
Der Schreibstil ist während des gesamten Romans eingängig und leicht zu lesen.
Der Autor beschreibt, wie Hannah während einer der schwierigsten Phasen seines Lebens für ihn und seine Frau da ist. Er beschreibt, dass der Mensch vom Hund viel lernen kann. Es geht um Demut, Dankbarkeit, bedingungslose Liebe, Akzeptanz und Vergebung. Er zieht Vergleiche zwischen der Beziehung Hund – Mensch auf die Beziehung Mensch – Gott und findet in diesen viel Kraft und Gottesdemut. Dabei vergisst er, die Schattenseiten von bedingungsloser Liebe, von Vergebung ohne Erwartungen und genereller Akzeptanz aufzuzeigen. Die heutige Gesellschaft besteht meiner Meinung nach leider zu häufig aus Menschen, die genau diese Wesenszüge ausnutzen, weshalb sie sicherlich erstrebenswert, aber keinesfalls immer gültig sein können und dürfen. trotzdem regen die gezogenen Vergleiche und Aussagen zum Nachdenken an.
Auch das Fallenlassen der eigenen Maske wird thematisiert und trifft den Nagel wohl auf den Kopf. Wie oft verstellen wir uns, wie oft tun oder sagen wir etwas, damit wir anderen gefallen...? Wann sind wir wirklich wir? Dies ist bei Hunden niemals der Fall. Sie sind immer echt und immer sie selbst. Dafür lieben wir sie! 3
Im letzten Abschnitt des Buches geht es dann nur noch um Maggie. Dieser Umschwung gefiel mir leider gar nicht, von Hannah hätte es noch so viel zu erzählen gegeben...
Trotzdem konnte ich Lektionen oder Denkanregungen aus dem Buch ziehen und die Zusammenfassung am Ende über das, was man sich zu Herzen nehmen sollte, finde ich doch sehr gut gelungen... Sicherlich sollten wir alle versuchen mehr im Jetzt zu leben, als mit Zweifeln und Sorgen. Wir sollten häufiger das Gute sehen, als immer nur das Schlechte und wir sollten Dinge ablegen, die uns belasten. Den jeweiligen Gottesbezug lasse ich hierbei für mich außen vor.
Sehr gut gefallen hat mir aber die Buchaufmachung, das großartige Cover und die wunderschön ausgewählten Zitate und Bilder zu jedem Kapitelanfang.
Insgesamt hat mich das Buch eher nicht überzeugt, ich hatte etwas anderes erwartet und die Geschichte konnte mich zu keiner Zeit vollends erreichen. Die Bibelzitate waren für meinen Geschmack zu präsent und nahmen zu viel Raum im Buch ein.
Ich vergebe 3 von 5 Sternen und empfehle das Buch eher christlichen Menschen, die Hunde lieben und etwas von ihnen lernen möchten, anstatt Hundemenschen wie mir

Bewertung vom 29.01.2019
Sinful Queen / Sinful Trilogie Bd.2
March, Meghan

Sinful Queen / Sinful Trilogie Bd.2


sehr gut

„Sinful Queen“ von Meghan March ist ein Erotikroman und der 2. Teil der „Mount-Trilogie“. Die einzelnen Romane knüpfen direkt aneinander an, sodass keiner einzeln gelesen werden sollte und auch die Reihenfolge zwingend beachtet werden muss, damit das Leseerlebnis nicht leidet.
Nachdem Keira Kilgore gezwungen war, sich Mount zur Begleichung ihrer Schulden zu verkaufen, taucht nun ihr verstorben geglaubter Ehemann wieder auf und stürzt Keira in ein neues Dilemma. Plötzlich bedroht nicht nur Mount ihre Familie und Freunde, sondern auch Brett verlangt Geld und droht mit Gewalt an Keiras Familie.
Plötzlich wünscht sie sich die Unterstützung von Mount und beginnt ihn in einem anderen Licht zu sehen. Kann sie ihr Herz vor dem skrupellosen und machtgierigen Mount beschützen? Und ihre Familie vor ihrem wiederauferstandenen Mann? Oder stürzt sie von einer Katastrophe in die nächste und muss erkennen, dass sie den Aufgaben nicht gewachsen ist?
„Sinful Queen“ war für mich der zweite Roman von Meghan March. Er knüpfte direkt an den Cliffhanger von „Sinful King“ an, sodass man als Leser erneut direkt mitten ins Geschehen hineinfiel.
Der wirklich gute und flüssige Schreibstil der Autorin überzeugt auch in diesem Roman. Er vermittelt eine direkte Bindung zu den Charakteren und erlaubt nahezu keine Leseunterbrechungen. Die Spannung aus Band 1 wird direkt in Band 2 übertragen, im Verlauf der Handlung flacht sie kurz ab, um dann zum Ende erneut einen Höhepunkt zu erreichen, der danach schreit sofort zu Band 3 zu greifen… Leider erscheint dieser erst Ende Februar, was mich persönlich vor ein Dilemma stellt, denn die Erwartung und Spannung ist wirklich groß und kaum auszuhalten.
Der Inhalt der Geschichte verändert sich im Vergleich zu Band 1 vollständig. Mit diesem hatte ich während der gesamten Lesezeit meine Schwierigkeiten, denn die Machtdarstellung Mounts und der Umgang mit Keira grenzte für mich an Frauenverachtung und Misshandlung. Wenn ich ihn nicht im Rahmen einer Leserunde gelesen hätte, hätte ich ihn womöglich gar nicht beendet. Erst das Ende von Band 1 überzeugte mich und Band 2 knüpft hieran zum Glück an. Nun steht allerdings nicht mehr die Erotik im Vordergrund, sondern wirklich die Beziehung von Keira und Mount. Es wird sinnlicher und romantischer, obgleich die Erotik keinesfalls auf der Strecke bleibt.
Dieser Umschwung führt dann auch dazu, dass die sich bildenden Vergleiche zu „Shades of Grey“ vollständig aufhören und die Geschichte einfach runder und – zumindest für mich – angenehmer zu lesen und schöner wurde. Ich konnte mich nun wirklich auf die Geschichte einlassen und mich vom Gedanken der Erpressung und Nötigung befreien.
Mein Fazit: „Sinful Queen“ ist eine gelungene Fortsetzung von „Sinful King“. Meghan March verleiht der Geschichte eine völlig andere Note, bleibt dabei aber ihrem Stil treu. Der Schreibstil ist flüssig und mitreißend, die Charaktere sympathisch und authentisch gezeichnet.
Die Handlung ist, wie in einem Erotikroman zu erwarten, nicht unglaublich tiefgründig und hat doch eine ernste Note. Die Entwicklung die die Hauptfiguren selbst und miteinander durchmachen ist nachvollziehbar und großartig gelungen. Der Cliffhanger am Ende sorgt dafür, dass man direkt zum finalen Band der Reihe greifen möchte.
Ich vergebe letztlich 4 von 5 Sternen. Den einen Stern ziehe ich ab, da ich finde, dass eine Aufsplittung der Geschichte in drei Bände nicht notwendig gewesen wäre. Rund 200 Seiten pro Buch hätten sich in einem wirklich guten Roman zusammenfassen lassen, die Aufteilung wirkt für mich ein wenig wie Geldschneiderei.

Bewertung vom 08.01.2019
Sinful King / Sinful Trilogie Bd.1
March, Meghan

Sinful King / Sinful Trilogie Bd.1


sehr gut

„Sinful King“ von Meghan March ist ein Erotikroman und der Auftakt der „Mount-Trilogie“, Band 2 und 3 erscheinen im Frühjahr 2019.
Keira Kilgore ist eine stolze und selbstbewusste Frau. Nachdem ihr Ehemann bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist, kümmert sie sich um die Whiskybrennerei, welche schon lange im Besitz ihrer Familie ist. Die Destillerie am Laufen zu halten gestaltet sich allerdings immer und immer schwieriger. Keira sitzt auf einem Haufen Schulden und als ob diese nicht schon hoch genug wären, steht plötzlich Lachlan Mount, der „König“ von New Orleans, bei ihr im Büro und verlangt entweder eine halbe Millionen Dollar oder Keira als Ersatz für das Geld. Keira ist hilflos. Was soll sie bloß tun? Niemand ihres Standes würde sich im Normalfall mit Mount abgeben. Er gilt als skrupellos und gefährlich, in New Orleans passiert nichts, ohne dass er davon weiß. Wo soll sie ½ Million Dollar herbekommen? Kann sie einen Ausweg finden, ohne sich selbst an Mount zu verkaufen?
„Sinful King“ war für mich der erste Roman von Meghan March. Von Beginn an ist man als Leser*in mitten in der Handlung. Die Autorin schafft es mühelos, dass ich mich sofort mit der Hauptfigur Keira identifizieren konnte und mich mit ihr verbunden fühlte.
Keira hat ein tolles Auftreten und ein großartiges Selbstbewusstsein. Sie befindet sich in einer Situation, die viele so nicht meistern könnten. Sicherlich hat auch sie schwache Momente, in diesen hat sie aber Freunde und Angestellte, welche ihr zur Seite stehend und sie unterstützen. Ihr Ex-Ehemann Brett hat ihr einen Schuldenberg und Schutthaufen hinterlassen, sie muss nun von Vorne beginnen und alles neu aufbauen. Gerade scheint sie einen Fuß in die Tür zu bekommen, da steht Mount vor ihr und überbringt ihr die Horrornachricht von weiteren Schulden.
Die Autorin beschwört eine sinnliche und zugleich düstere Atmosphäre herauf, die Mount umgibt. Er ist der mächtigste Mann der dunklen Seite von New Orleans und damit der „König“ der Stadt. Er hat alles, darf alles, bekommt alles. Was sucht er also? Eine Ablenkung von der Tristesse des Alltags, denn für ihn gibt es keine Überraschungen.
Die Aufmachung der Charaktere und auch die Darstellung der späteren Beziehung Sexspielzeuge und Aussagen wie: "Ich versohle dir den Hintern" und "Ich will, dass du dich mir hingibst, freiwillig", erinnert mich leider stark an Shades of Grey. Natürlich ist die grundsätzliche Situation eine andere und ich habe auch noch nicht so viel Erfahrung auf dem Gebiet der Erotik- und BDSM-Romane. Trotzdem lässt sich die Handlung erstmal zusammenfassen mit "Widerspenstige Frau, die sich nichts sagen lässt", trifft auf "machtgeilen und kontrollsüchtigen, dominanten Mann". Freiwillig scheint allerdings hier nichts zu sein. Obwohl Mount darauf beharrt, dass Keira sich freiwillig für den Handel entscheiden muss, bleibt ihr letztlich kaum eine Wahl, von Freiwilligkeit kann eigentlich keine Rede sein.
Dies ist auch der Grund, weshalb ich mich lange Zeit sehr schwer mit dem Roman getan habe. Obwohl der Schreibstil wirklich flüssig und mitreißend war, habe ich mich die gesamte Zeit gegen die Handlung gewehrt. Ich konnte mich nur schlecht auf die Szenen einlassen und empfand sie über weite Strecken als zu extrem und zu gewollt. Ich weigere mich zu glauben, dass solche Dinge in der heutigen Zeit geschehen können und müssen. In einer Zeit, in der Frauen nicht mehr nur als Sexobjekte gesehen werden sollten und in der jeder Mensch eine Wahl hat mit wem er wann schläft. Oder eben auch nicht… Freiheitsberaubung, Nötigung und Erpressung bekommen bei „Sinful King“ leider eine für mich nicht akzeptable Legalisierung.
Trotzdem gelang es Meghan March dann zum Ende des Buches doch, mich zu überzeugen. Die zunächst eintönig erscheinende Handlung entwickelt sich plötzlich in eine vollständig andere Richtung, die Beziehung zwischen Keira und Mount scheint sich zu verändern und der Schluss des Romans zwingt einen zum Weiterlesen.