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Wedma

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Insgesamt 546 Bewertungen
Bewertung vom 26.10.2018
Gehen. Weiter gehen
Kagge, Erling

Gehen. Weiter gehen


ausgezeichnet

Nachdem ich „Gehen. Weitergehen“ gehört habe, freute ich mich auf das Buch in gedruckter Form, denn es tut einfach gut, in diesem Band zu lesen, die tiefgründigen Gedanken auf sich nochmals wirken lassen, zusammen mit Erling Kagge Mount Everest besteigen oder zum Inselreich Mikronesien zu reisen, die tonnenschweren Steine aus schwarzem Basalt dort zu bewundern und zu rätseln, wie sie dorthin gekommen waren, sowie die alten Legenden darüber zu erfahren usw.
Es ist ein vielfältiges Leseerlebnis insgesamt: Man ist nicht nur geographisch unterwegs, man ist auch in der Zeit und in den Gedanken, anderer und den eigenen, schwer unterwegs.
Die vielen Stellen mit schönen Zitaten aufsuchen kann man als eine Art Spiel betreiben: Das Buch an einer beliebigen Stelle aufschlagen und paar Seiten lesen. Schon bald kommt es. Es sind nicht nur die eigenen Gedanken des Autors wie:
„Dass etwas unmöglich ist, ist nur eine mittelfristige Arbeitshypothese.“ S. 132.
„Unter Menschen zu sein ist das Größte Vergnügen, wenn man durch eine Stadt geht. Zu Fuß ist die Trennung zwischen dem, was du tust, geringer. Solange man geht, wird man zu einem Teilnehmer, wie es die Sozialanthropologen nennen, nicht nur zu einem Beobachter.“ S. 47.
„Je größer der Abstand zwischen denen wird, die bestimmen, und den Menschen, über die bestimmt wird, desto weniger relevant scheinen die Beschlüsse für diejenigen zu sein, für die sie gelten.“ S. 84.
Es gibt noch einige sehr gute von anderen Denkern wie von Søren Kierkegaard, Henry David Thoreau, Immanuel Kant, Milan Kundera.
Man erfährt auch die Geschichten aus Kagges Familie, die Erklärungen, warum er dies und jenes in seinem Leben getan hatte, was ihn dazu bewogen, was er sich davon versprochen hatte, z.B. der Abstieg in die Unterwelt Manhattans oder sein Gang zum Südpol usw. Man erfährt über seine Großmutter und den Großvater. Was ich auch schön fand, denn so rückt Kagge den Lesern näher, da man sieht, er hatte auch ähnliche Situationen im Leben und so war er da vorgegangen, so hatte er die Engpässe überwunden, dies und jenes ist seinen Vorfahren passiert.
Das Buch ist sehr schön gemacht: Festeinband mit dem Foto eines dichten Waldes von oben, mit goldenen Baumwipfeln und dunklerem Grün. Umschlagblatt aus weißem, etwas rauem Papier. Im Buch findet man einige Farbabbildungen: Fotos der Landschaften oder auch Bewegungsbilder der Tiere, die zeigen, dass „Die Art und Weise, in der ein Tier sich bewegt, sagt viel darüber hinaus, wie es sich fühlt“. S. 62. Am Beispiel eines hungrigen und eines satten Pinguins sieht man den Unterschied im Schwanken beim Gehen.
Man kann noch viel über dieses Buch erzählen, besser man liest es selbst.

Fazit: Ein weiteres großartiges Buch aus der Feder von Erling Kagge. Seine „Stille“ im letzten Jahr fand ich auch stark. Unterhaltsam, zum Nachdenken und vor allem zum Gehen anregend, weise, bereichernd.
Verbleibe auf weitere Werke des Autors gespannt und lese immer mal wieder in diesem Buch oder auch in der „Stille“. Helle 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung. Toll als Geschenk oder ein nettes Mitbringsel.

Bewertung vom 15.10.2018
Das Zeitalter des Überwachungskapitalismus
Zuboff, Shoshana

Das Zeitalter des Überwachungskapitalismus


ausgezeichnet

Das vorliegende Buch von Shoshana Zuboff habe ich sehr gern gelesen und empfehle es auch wärmstens weiter. Tiefgreifend, überzeugend und mutig zeichnet sie das Bild des Überwachungskapitalismus, seine Entstehung, die Gegenwart und die Zukunft, dass man sich dieser Sicht der Dinge kaum entziehen kann. Auf alle Fälle sehr lesenswert!

Klappentext beschreibt das Buch sehr treffend.
Frau Zuboff zeigt am Beispiel von Google und Facebook, womit diese Unternehmen ihr Geld verdienen, zu welchem Zweck das getan wird, welche Ziele damit erreicht werden wollen und wer davon profitiert.

Bei ihrer Argumentation zieht sie die Arbeiten von Psychologen, Philosophen, Soziologen, Politologen usw. heran, um den Lesern begreiflich zu machen, dass die heutigen Entwicklungen, bei denen unzählige Nutzer Unmengen an ihren Verhaltensdaten an die Überwachungskapitalisten täglich verschenken, die breite Masse der Menschen in ein totalitäres Zeitalter bar jeder Freiheit und der Chance zum selbständigen Denken und Fühlen hineinzwingen. Und mit der Zeit, in nicht allzu ferner Zukunft, wird man dorthin auch gelangen, zum Teil kann man die Anzeichen davon schon heute beobachten, wenn man nichts dagegen als Gemeinschaft unternimmt.

Frau Zuboff schreibt sehr anschaulich und sehr zugänglich. Jeder, der sie verstehen möchte, wird es problemlos auch tun können. Sie geht sehr strukturiert vor. Die Ausführungen der drei Teile bauen aufeinander auf. Am Ende eines jeden größeren Abschnitts gibt es Zusammenfassungen. Am Ende der Kapitel stellt sie oft sehr gute Fragen, um sie im nächsten Kapitel anhand von konkreten Beispielen, Daten und Fakten zu beantworten. Einiges wiederholt sich, von verschiedenen Aspekten aus betrachtet, das ist gut so, denn so prägt sich der Stoff besser ein, sodass jeder das Buch lesen und die Inhalte begreifen kann. Vor allem dies tun sollte, denn Frau Zuboff erzählt eindringlich, was gelaufen war, was momentan läuft und was der Menschheit blüht, wenn sie so weitermacht und die Gestaltung der Zukunft leichtgläubig den Raubrittern des Überwachungskapitalismus überlässt.

Sie schließt recht optimistisch. „Es ist jetzt an uns, unser Wissen einzusetzen, unsere Orientierung wiederzufinden, andere dazu aufzurütteln, dasselbe zu tun, und für eine neuen Anfang zu sorgen. … Dieses Buch ist als Beitrag zu dieser kollektiven Anstrengung gedacht.“

Sobald man sich reingelesen hat, kann man davon nicht so schnell ablassen, wobei Pausen zu machen auch eine gute Idee ist, um nachzudenken, um den Stoff mit Freunden und Kollegen auszudiskutieren usw. Das Ganze klingt nach. Noch lange, nach dem die letzte Seite umgeblättert wurde.

Das Buch ist hochwertig gemacht: Festeinband in Orange, Umschlagblatt aus glattem, festem Papier, Lesebändchen in Schwarz. Perfekt als Geschenk.

Anmerkungen erstrecken sich über hundert Seiten. Darin findet man weitere Erläuterungen, jede Menge online Quellen, meist auf Englisch, als weiterführende Literatur.

Fazit: Ein großartiges, opulentes Werk. Eine brillante Analyse dessen, was gelaufen ist, eine Warnung und Aufruf zum Widerstand. Unbedingte Lesepflicht!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.09.2018
Die Hungrigen und die Satten
Vermes, Timur

Die Hungrigen und die Satten


ausgezeichnet

Den neuen Roman von Timur Vermes habe ich sehr gern gehört und empfehle das Hörbuch wärmstens auch weiter.
Timur Vermes ist eine geniale Gesellschaftssatire gelungen, die dem Publikum Spiegel vors Gesicht hält: klug, mit Niveau, bis zu den Wurzeln der Dinge durchblickend, ironisch-sarkastisch, schonungslos. Die erste Hälfte hörte ich dauerschmunzelnd, paarmal musste ich auflachen. Zum Schluss wurde es immer ernster.
Christoph Maria Herbst hat kongenial gelesen. Hörgenuss auf der ganzen Linie, 15 St. 13 Min. der ungekürzten Ausgabe.
Die Handlung spielt in naher Zukunft. Für weitere Inhaltsangaben s. Klappentext. Der beschreibt das Wesentliche sehr treffend.
Sowohl die Figuren als auch die Handlung sind sehr überzeugend, alles hat Hand und Fuß. Von den Figuren gibt es meist die schrägen, bei denen man anfangs des Öfteren auflacht. Alles hat Sinn und einen festen Platz in der Handlung.
Oft wurde zwischen den Figuren geschaltet, aber umso spannender und abwechslungsreicher wurde das Ganze.
Viele Politiker kommen hier vor, zwar unter anderen Namen oder gar ohne welche, wie der Nachfolger von Merkel, der in etwa so auch genannt wurde, aber man kommt schon dahinter, wer eigentlich gemeint ist, auch weil C.M. Herbst dies mit seiner Darbietung nahelegt.
Der Privatsender, der die Starmoderatorin in das Flüchtlingslager schickt, ist eine der tragenden Figuren und offenbart viel Intimes im Verhältnis privates Medium und seine Zuschauer. Schön bissig, schonungslos die Tatsachen offenbarend und stets auf den Punkt. Wenn man auf diese Seite des Geschehens achtet, bekommt man viel Wahres in der Hinsicht vermittelt. Diese Geschichten von Astrid von Roel, die für die Starmoderatorin schreibt! So genau auf die Zielgruppe der Privatsenderzuschauer zugeschnitten, Werbung und alles, was damit zu tun hat inkl.
Nach und nach sieht man den Unterschied, die Kluft zwischen der rauen Realität und dem, was der Sender an sein Publikum vermittelt. Welch haarsträubenden Märchen da erzählt werden. Eklatant, auf welch Nebensächlichkeiten der Fokus stets fällt. Das eigentlich Wesentliche wird aber sicher ausgeklammert, kühn voraussetzend, dass der Zuschauer so etwas gar nicht wissen möchte/sollte.
Das Wie der Roels Märchen tut das Übrige. Dieses Verklärende und Getragene des Erzählstils, den die gewiefte Geschichtenerfinderin des Privatsenders hinter den Kulissen bemüht! Unbedingt mit einer Ladung von in Rosa getauchter, schnulziger Romantik. Sehr treffend und toll insg. dargeboten.
Eine der Aussagen des Romans: Alle, die können, versuchen, an den Flüchtlingen zu verdienen, egal wie verschlagen es aussehen mag. Die Fragen der Moral werden erst gar nicht gestellt. Dieser neoliberale Grundgedanke, dass man auch an menschlicher Elend Geld verdient, und davon am besten nicht wenig, ist hier im Laufe der Handlung in mehreren Szenen meisterhaft dargestellt worden.
Klar wurde auch die Tatsache, dass es um 150.000 Flüchtlinge nach Deutschland zu bringen einer strammen Organisation, eines Chefs mit Geld wie mehrere Ausführungskräfte bedarf, die Wasser, Energie-, Sanitäts- und andere Versorgung täglich zur Verfügung stellen, um so ein komplexes Unterfangen wie ein Fußmarsch von Nordafrika nach Deutschland fertig zu bringen. Und warum? Weil der clevere Boss auf noch mehr Geld spekuliert, von der EU, von den dt Steuerzahlern usw.

C. M Herbst hat kongenial gelesen. Man muss dieses Werk unbedingt hören, sonst entgeht einem viel. So toll lesen kann man selbst nicht.

Fazit: Geniale Groteske zum akuten Thema. Urkomisch, ironisch, Spiegel vors Gesicht der Gesellschaft haltend, unterhaltsam, zum Nachdenken anregend uvm. Unbedingt hören! Ein Hör-Highlight dieses Sommers!
P.S. Wer beim Thema Meiden nicht so ganz auf dem Laufenden ist, liest bei Gelegenheit „Lügen die Medien?“ von Jens Wernicke. Danach wird vieles klarer.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.09.2018
Asia 2030
Pilny, Karl

Asia 2030


sehr gut

Bei „Asia 2030“ von Karl Pilny kommt stark darauf an, wie weit man bereits im Thema ist, mit welchen Vorkenntnissen man an das Buch herangeht und was man insg. erwartet. Für Einsteiger, Schüler, ggf. Studenten ist es gut geeignet.

Das Buch ließ sich ganz gut lesen. Das Wesentliche der heutigen Lage in Asien, mithilfe von Daten und Zahlen, wurde kurz und bündig vermittelt, sowie die aktuellen Entwicklungsrichtungen, die bis 2030 bestimmte Ergebnisse bringen werden, und wie es mit dem Zusammenspiel mit der EU heute aussieht.

Das Buch ist gut strukturiert. Rund 310 Seiten sind in 3 Teile geordnet:

I. Neue Mächte, darin ein Überblick über die asiatischen Länder: China, Indien, Japan, Korea, ASEAN-Staaten (Indonesien, Malaysia, Philippinen, Myanmar, Vietnam, Singapur) u.a. nach Punkten „Hard Power“, „Soft Power“, „Smart Power“ plus noch paar anderen dazu.
II. Neue Märkte, darin: Die Seidenstraßen-Initiative, Digital God, Green Revolution, Rohstoffe, Ressourcen und Wettlauf zum Mars, Neue Methoden – Industrie 4.0.
III. Neue Menschen, darin Kulturrevolution 2.0, Konfuzianismus 2.0, Demografie und Urbanisierung, Smart Life 2030 (KI), Herausforderungen für die EU, Alte Wege, neue Ziele.
Epilog, Literatur, Register.

China wird bald USA an der Spitze der Weltmacht ablösen. Nach einigen Kriterien ist dies bereits der Fall. Auch andere asiatischen Länder entwickeln sich rasant, sind in Aufbruchstimmung und lassen sich immer neue Dinge einfallen, die sie weiter nach vorn bringen. Asien boomt. Und Europa wäre angeraten, sich da nicht allzu sehr abhängen zu lassen, so Pilny.

Die Teile 2 und 3 sind sehr China-orientiert. Andere asiatischen Länder kommen da viel weniger zur Sprache. Im Teil 3 gibt es Ausführungen zum Konfuzianismus heute, recht gut und auf den Punkt.

Einiges erschien etwas zu knapp, z.B. bei der Seidenstraßen-Initiative S. 199ff., bei Entwicklungen im Handel, S. 219 ff. Wer mehr über die chinesische Wirtschaft wissen möchte, liest „Chinas Bosse“ von Wolfgang Hirn, ebenfalls von Campus Verlag.

Im Großen und Ganzen bliebt Pilny im Erzählrahmen der Leitmedien, was sich nicht unbedingt vorteilhaft für Erkenntnisreichtum des Inhalts auswirkt. Etwas zu viel Zeitungswissen und Allgemeinplätze insg.

Was mir durchgehend im Buch gefehlt hat, waren die Quellenangaben. Bei all den Zahlen wäre sehr hilfreich zu wissen gewesen, aus welchen Quellen sie stammen und wie aktuell sie sind. Fußnoten und Anmerkungen sind in solchen Fällen ein Muss. Fehlte hier leider. Hinten gibt es Literatur, paar Titel, die keinen direkten Bezug zum Text aufweisen.

Das Buch ist hochwertig gestaltet. Festeinband in Tiefblau, Umschlagblatt aus glattem, festem Papier, Lesebändchen in Dunkelblau. Die Schrift ist etwas klein. Dafür gibt es viel Text auf jeder Seite.

Fazit: Für Einsteiger auf dem Gebiet ist „Asia 2030“ eine gute Adresse. Man bekommt den Überblick, das Wesentliche, kurz und knapp, gut strukturiert in einem Buch zusammengefasst.

Bewertung vom 11.09.2018
Ein Winter in Sokcho
Dusapin, Elisa Shua

Ein Winter in Sokcho


sehr gut

Diese eine Art Novelle, 144 S. der gedruckten Ausgabe, habe ich ganz gern gelesen. Sehr talenteiert und gekonnt erzählt sie über eine romantische Begegnung zweier junger Menschen im verschlafenen kleinen Küstenort in Südkorea.

Die junge Koreanerin erzählt uns diese Geschichte. Man erfährt über ihr Leben in diesem kleinen Ort, unweit von der nordkoreanischen Grenze, der im Sommer überfüllt von Touristen ist, im Winter aber recht ruhig und verlassen wirkt. Ihre Mutter ist Fischhändlerin, daher spielen Meeresfrüchte und ihre Zubereitung eine Rolle, sowie der Alltag in der Pension mit all den Verpflichtungen. Wie die junge Frau ihre Freizeit verbringt, wie das große Fest gefeiert wurde, bekommt man ebenfalls, recht detailliert erzählt, mit.

Der junge Künstler aus der Normandie sucht Ruhe und Inspiration für sein neues Projekt. Er zeichnet mit Tusche Comics und ist recht erfolgreich auf dem Gebiet.

Die beiden unterhalten sich mal über den Helden, der in seinen Comics schon viele Orte in der Welt bereist hat, mal über die jungen Frauen, mal über die Geschichten insg. Man erfährt auch die Meinung der jungen Frau über Seoul, wo sie studiert hat: „Den Alkohol, das Lachen, wie die Lichter einem die Augen ausrissen, der Lärm den Körper zerfetzte und an all diese Frauen, überall diese jungen Frauen und Männer aus Plastik in dieser Stadt, die ständig posierte und mit dem Hintern wackelte und immer weiterwuchs…“

Eine Art offenes Ende überrascht etwas zum Schluss, passt aber ganz gut ins Gesamtbild.

Fazit: Ein schönes Stück Literatur aus der Feder der jungen Autorin, geb. 1992. Authentisch, atmosphärisch, bildhaft und talentiert erzählt. Gern lese ich weitere Werke von ihr.

Bewertung vom 11.09.2018
Gott der Barbaren
Thome, Stephan

Gott der Barbaren


ausgezeichnet

„Gott der Barbaren“ von Stephan Thome habe ich sehr gern gelesen. Wenn es nach mir ginge, wäre dieser Roman der Gewinner des dt Buchpreises 2018.
Das Lesen machte richtig Spaß. Schön süffig, charismatisch, sehr gekonnt, mit viel Kenntnis der Materie das Ganze erzählt. Ich genoss jede Seite. Das Buch mochte ich gar nicht aus der Hand legen.
Klappentext beschreibt den Inhalt sehr treffend.
Es ist ein opulenter historischer Roman vom Feinsten, mit Niveau und Tiefgang, der seinen Lesern paar erfüllte Lesestunden bereitet.
Das Kopfkino startete sofort auf der ersten Seite. Die Figuren, es gibt jede Menge schräge und schrullige dabei, denn man besucht auch entsprechende Schauplätze, wurden wunderbar authentisch gezeichnet. Die Figuren agierten wie lebendige Menschen mit ihren Ecken und Kanten, ihrem Größenwahnsinn, Zweifeln, religiösem und anderem Fanatismus usw. vor meinem inneren Auge.
Es gibt im Wesentlichen zwei Erzählstränge:
Die Auseinandersetzungen der Engländer und Chinesen in China des 19 Jh. Authentisch, spannend und aufschlussreich dargestellt. Weltmachtgehabe der Engländer, die in China einen Krieg vom Stapel brechen, da sie der Meinung sind, dass sie die „chinesischen Barbaren“, wie sie die lokale Bevölkerung nennen, u.a. zivilisieren müssen, ist sehr plastisch, bildhaft, zum Greifen nah dargestellt worden. Auch die chinesische Seite steht in der Hinsicht, auf ihre eigene Art, im Nichts nach. Auch für die Chinesen sind die europäischen Endringlinge Barbaren, denn sie kamen in ihr Land und waren dabei, ihre Art von Ordnung aufzuzwingen.
Im Wechsel wurde das Schicksal eines jungen Mannes namens Philipp Johann Neukamp, des Sohnes eines Zimmermeisters aus dem Märkischen, erzählt. Er ging als Mitarbeiter der Basler Missionsgesellschaft nach China. Dort freundete er sich mit einigen vor Ort lebenden Engländern und Chinesen an, und wollte eines Tages, da es mit dem Missionieren nicht so rund lief, seinen chinesischen Bekannten, der nach eigenen Angaben nun einen hohen Posten bekleidete, in Nanking besuchen. Das bedeutete, dass er ein gutes Stück vom Süden nach Norden zurücklegen musste. Der Vorhaben wurde zu einem atemberaubenden und beinah das Leben raubenden Abenteuer, der seinesgleichen suchte.
Es hat echt viel Spaß gemacht, dieses Feinhumorige und Tiefgründige des Romans! Man versinkt in diesen Geschehnissen, folgt den Überlegungen des englischen Lords Elgin, der es mit den Chinesen aufgenommen hat und das Ganze von seiner Warte aus betrachtet. Er denkt über vieles nach: über die chinesische Sprache, über ihre Art zu denken, zu leben, über ihren Charakter usw. Man lauscht auch gern den Antworten seines chinesischen Sekretärs, der schon länger in China lebt und sich dort viel besser auskennt. Man hört aber auch gern von Philipp und folgt ihm auf seinen spannenden Abenteuern.
Nach und nach entsteht ein üppiges, farbenprächtiges Gemälde der damaligen Zeit mit all den hist. Ereignissen, Besonderheiten und Tücken, ob es um die gebunden Füße der chinesischen Frauen, sowie ihrer Stellung in der Gesellschaft insg., geht oder auch um die Rebellen und ihr Streben nach Macht usw. Bei all dem ist man auf den Seiten dieses Romans hautnah dabei und erlebt das Ganze unmittelbar mit. Es gibt da auch paar gruselige Ereignisse, Opium wird reichlich konsumiert, Köpfe abgehackt, dies ist aber nie ein Selbstzweck, wird eher nüchtern und kurz erwähnt.
Bin gern abends zum Roman zurückgekehrt, sich schon tagsüber darauf gefreut, da weiter lesen zu können.
Wer oder was nun Gott der Barbaren ist, soll jeder selbst für sich entscheiden. Genug Stoff zum Nachdenken bekommt man auf jeden Fall. Spätestens in der Mitte des Buches kommt man drauf. Paar gute Tipps sind hier und dort im Text verstreut.
Man kann noch viel über diesen großartigen Roman erzählen, besser, man liest den selbst.
Gekürzt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.09.2018
Kriegslicht
Ondaatje, Michael

Kriegslicht


ausgezeichnet

„Kriegslicht“ von Michael Ondaatje, gelesen von Frank Stieren, habe ich sehr gern gehört. Es ist eine ungewöhnliche Familiengeschichte, dazu unkonventionell und sehr gekonnt erzählt.

Kopfkino war sofort da und blieb bis zur letzten Minute. Erst erzählt der 14-jährige Nathaniel, dass er und seine Schwester zunächst für ein Jahr ohne Eltern leben müssen, in Obhut eines seltsamen Mannes, den sie den Falter nennen. Dann kommt ein weiterer Mann dazu, der Boxer, der dem Jungen rät, er soll sich seine eigene Familie selbst suchen. Am Ende werden diese Worte in einem ganz anderen Kontext wieder präsent.

Nach Jahren kommt die Mutter zurück. Nathaniel verbringt auch Zeit mit ihr, lernt sie aber nicht wirklich kennen.
Später erzählt der erwachsene Nathaniel, was aus den beiden zurückgelassenen Kindern geworden, wie es ihnen ohne Eltern ergangen, was aus Rachel geworden war, wie unterschiedlich die Kinder auf das Verschwinden und Wiederauftauchen der Mutter reagiert haben.

Nach Mutters Tod, kraft seines Jobs, erhält Nathaniel den Zugang zu den relevanten Daten, die die bis dahin geheimnisvolle Lebensgeschichte seiner Mutter ganz anders beleuchten. Nach und nach, aus mehreren Puzzlestücken setzt sich die wahre Geschichte zusammen. Auch die beiden Betreuer, der Falter und der Boxer, haben ihre wahren Geschichten, die zum Schluss auch ans Licht kommen und z.T. eine ganz schöne Überraschung bereiten.

Oft wurde zwischen den Zeiten, Personen und Ereignissen gewechselt. Die Orientierung ist aber absolut kein Problem. So wirkt das Ganze authentischer, als ob man Nathaniel vor sich hat und seinen Erinnerungen an seine Kindheit und seine Familie lauscht, die manchmal vllt rein assoziativ einander folgen.

Der Roman regt schön zum Nachdenken an: Was ist eine glückliche Kindheit? Was ist eine glückliche Familie? Wie weit darf der Job in das Leben der Familie eingreifen? Wie nachhaltig beeinflusst der Krieg das Leben der Kinder, auch nach dem er beendet wurde? Und noch vieles mehr. Die Rolle der Mutter, Mutter-Sohn, Mutter-Tochter Beziehung, die Rolle der Väter, sowie die Beziehung der beiden Geschwister wurden eingängig thematisiert und von mehreren Blickwinkeln betrachtet.

Am Ende hat Nathaniel die Antworten auf die ihn umtreibenden Fragen gefunden, und die Tür im Haus seiner verstorbenen Mutter, auch im symbolischen Sinn, zugesperrt.

Frank Stieren hat kongenial gelesen. Seiner professionell ausgebildeten, wohlklingenden Stimme habe ich sehr gern gelauscht. Alle Figuren und ihre Gemütszustände konnte ich prima heraushören. Die 512 Minuten der ungekürzten Ausgabe waren schnell vorbei. Laut Klappentext „…brilliert er (Frank Stieren, meine Anmerkung) mit seiner Interpretation und verleiht Ondaatjes facettenreichem Roman einen zusätzlichen Zauber.“ Das stimmt, sehe ich auch so.

Die 2 mp3 CDs wurden in einer praktischen Klappbox aus festem Karton mit glatter, wasserabweisender Oberfläche geliefert. Prima als Geschenk.

Fazit: Ein toller Roman. Unbedingt hören!

Bewertung vom 05.09.2018
Die Frau mit den grünen Augen / Shan ermittelt Bd.9
Pattison, Eliot

Die Frau mit den grünen Augen / Shan ermittelt Bd.9


sehr gut

Dieser Krimi ist sehr eigen. Vielmehr ging es dem Autor wohl darum, die Leser über die Missstände in Tibet unter der chinesischen Regierung zu unterrichten.

Shan, ehem. Häftling in 404, wo sein Sohn nun als Zwangsarbeiter sein Dasein fristet, ermittelt den Tod eines Amerikaners, der in einem alten Grab zusammen mit der Mumie eines chinesischen Soldaten und eines noch früher verstorbenen, vergoldeten Lamas in einem abgelegenen Ort in Tibet entdeckt wurde.

Viel Raum nehmen die Beschreibungen der oft erschreckenden Bilder, der unzumutbaren Zustände, die in Tibet herrschen, damals wie heute. Diese Atmosphäre, dieses seltsame Miteinander, bei dem jeder von jedem erwartet, dass er ihn bei den Behörden anschwärzt und dass man daraufhin im Straflager landet, ist schon gut präsent. Auch die Ereignisse im Jahr 1966 sind nichts für Zartbesaiteten, als die chinesische Armee in diesen kleinen, abgelegenen Ort einmarschierte und den alten Tempel samt den darin lebenden Mönchen vernichtete.

Wie die Tiber evtl. sind, bekommt man auch bildhaft vermittelt, wie tiefreligiös manche älteren sind, in welch komplett anderen Welt, voller Geister und böser Dämonen sie leben, insofern ist dieser Krimi etwas mystisch angehaucht, aber das passt, dass viele Tibeter chinesisch Mandarin gar nicht können, denn es ist für sie eine Fremdsprache wie alle anderen uvm.

Die Korruption und Willkür der oberen Militärs heute kommen auch gut zur Sprache. Wenn es ums Geld geht, denn hier geht es um nicht weniger als um den goldenen Schatz von Dalai-Lama, sind sie zur Stelle und versuchen, ihr Glück zu machen, egal wie schmutzig das Prozedere auch aussehen mag.

Mit diesem Krimi kam ich nur langsam voran. Durch die Berge an grausigen Bildern und Gesellschaftskritik insg. durchzuringen, kostete Kraft. Manche Sätze musste ich zweimal durchgehen. Als sonderlich flüssig zu lesenden Text kann ich „Die Frau mit grünen Augen“ also nicht bezeichnen.

Die eigentlichen Ermittlungen verschwanden oft hinter den alten Geschichten von damals, hinter den Beschreibungen der weniger fröhlichen Gegebenheiten von heute.

Mir war letztendlich interessant, wer hinter dem Ganzen steckt und warum? Warum musste der Amerikaner sterben? Warum wurde er gefoltert? Was durfte nicht ans Licht kommen? All das erfährt man zum Schluss und sorgt für eine gewisse Überraschung.
Paar Lebensweisheiten hier und dort im Text verstreut, taten dem Ganzen gut.

Fazit: Ein gesellschaftskritischer, nicht einfach zu lesender Krimi, bei dem Tibet und seine alten Geschichten schon fast eine größere Rolle spielen als alles andere, und bei dem letztendlich etwas zu viel reingemischt wurde. Es ist aber auch ein komplettes Eintauchen in eine ganz andere, z.T. verlorene Welt. Wer über Tibet mehr erfahren möchte, kann hier gern zugreifen.

Bewertung vom 03.09.2018
Warum wir tun, was wir tun
Förster, Jens

Warum wir tun, was wir tun


ausgezeichnet

Von diesem Buch von Jens Förster habe ich einen sehr guten Eindruck gewonnen und empfehle es gern auch weiter.

Es ließ sich sehr angenehm lesen. Dabei offenbarte es viele neue, nützliche Dinge, die den Lesern ihr Leben positiver gestalten, mit bestimmten Situationen besser umgehen helfen können und noch vieles mehr.

Die Themen sehr gut gewählt: aktuell, vielfältig, sodass jeder für sich etwas entdecken kann.

Das Buch ist prima strukturiert. Es gibt drei Teile:

Teil I: „Psychologie – Was ist das eigentlich?“
Teil II: „Die Grundpfeiler der Psychologie: Denken, Fühlen, Verhalten“
Teil III: „Alltagspsychologie – Themen, Bereiche und Problemfelder“

Das Lesen dieses Buches ähnelt einem guten Gespräch mit einem alten Bekannten, der einem über viele spannende Dinge aus dem Bereich Psychologie erzählt: die grundliegenden Konzepte, die zahlreichen Tests, ihre Ergebnisse, was diese bedeuten, und wie man sie im Alltag anwenden kann. Es geht sowohl über die Beeinflussung von Kaufentscheidungen als auch über das Miteinander am Arbeitsplatz, über Personenbeurteilung uvm. Auch was Stereotypen sind, wie sie funktionieren und unser Denken und Handeln beeinflussen, z.B. bei der Diskriminierung der Minderheiten; was Priming ist und wie man es einsetzt, um die Meinung der Menschen in gewünschte Richtung zu lenken uvm. Auch über „Lebensziele und Glück“ sowie über, „Beziehungen“, „Intelligenz und Kreativität“, „Kommunikation“, „Aggression und Hilfeverhalten“, so heißen die Kapitel im Teil III, erfährt man viele spannende und nützliche Dinge, die den Lesern bei der Bewältigung ihrer täglichen Aufgaben gut weiterhelfen können.
Die knapp 500 Seiten flogen schnell dahin. Ich mochte das Buch kaum aus der Hand legen.

Für wen kann dieses Buch von Bedeutung sein? Vor allem für die Leser, die sich für Psychologie im Alltag interessieren und den eigenen Horizont erweitern wollen. Das Buch ist eindeutig ein Gewinn: Sowohl für Einsteiger, für die das Buch hpts. geschrieben wurde, wie es mir vorschwebt, z.B. für Studenten oder diejenigen, die es noch werden wollen, als auch für Fortgeschrittene, denn auch letztere werden einige neue Erkenntnisse für sich finden können: Viele der beschriebenen Tests und die dazugehörigen Erkenntnisse sind des neueren Datums, s. Anmerkungen. Diese sind echt gut: man findet dort viele zusätzliche Infos, Kommentare, Erläuterungen und nicht nur die blanken Quellen.

Fazit: Ein sehr lesenswertes, toll geschriebenes Buch. Ein schönes Leseerlebnis insgesamt, das einige erfüllte Lesestunden und viele neue und nützliche Erkenntnisse liefert. Prima als Geschenk.

Bewertung vom 01.09.2018
Tel Aviv by Neni
Molcho, Haya

Tel Aviv by Neni


sehr gut

Von dem Buch habe ich einen sehr guten Eindruck bekommen. Es ist kein reines Kochbuch, sondern ein Mix aus Rezepten und Kurzgeschichten mit vielen dazugehörigen Fotos. Und gerade das finde ich prima. Die Geschichten und die Rezepte machen das Buch einzigartig: So atmosphärisch, so zum Greifen nah, dass mir war, ich wäre selbst dort vor Ort gewesen, den Erzählungen gelauscht, all die Menschen getroffen, Neues über die dortige Esskultur gelernt, zusammen mit ihnen die schmackhaften Gerichte gekocht, gelacht und Wein getrunken. Fernweh nach Tel Aviv ist garantiert.
Das Buch ist gut strukturiert. Jedes Gericht hat sein eigenes großes Farbfoto. Die unbekannten Bezeichnungen wurden eingehend erklärt, was damit gemeint ist und wie man dies verwendet. Die Rezepte sind hinten im Buch sowohl alphabetisch als auch nach Kapitel geordnet. Ein Glossar rundet das Ganze ab.

Es gibt 5 Teile:

Teil 1: „Gemüse, Getreide und Hülsenfrüchte“, darin „Avocado - Sandwich mit eingelegten Karotten“, „Gegrillter Mais mit Chilibutter“, 14 insg.
Zwischen den Rezepten gibt es Kurzgeschichten von Menschen, die dort leben und arbeiten.
Zahlreiche tolle Fotos begleiten die Ausführungen.
Teil 2: „NENIs Grundbaukasten“, darin Rezepte von Focaccia, Tahina, Harissa, Gemüsebrühe, Hühnerbrühe, eingelegte Zitronen, Zitronenpesto, insg. 10.
Teil 3: „Fisch“, darin „Israelische Meeresfrüchte – Paella“, „Chraime“, „Oktopus am Stiel“, insg. 12.
Teil 4: „Fleisch“, darin z.B. „Lamm- Bukeras“, „Arayes“, „Hühner – Sawarma“, insg. 13.
Teil 5: „Süßes“, insg. 12 Rezepte, darin z.B. „Ma’ Amoul Cookies“, Quittenmarmelade usw.

Interessant fand ich auch, dass man all die Menschen, die in den Stories beschrieben worden sind, auch erreichen kann. Hinten gibt es eine Seite mit Adressen und Internetseiten.

Die Rezepte sind einfach nachzukochen, wenn man schon mal was gekocht hat und am liebsten nicht nach genauen Rezepten schauen muss, sondern was richtig ist, schon im Gefühl hat. Manches wird evtl. exotisch vorkommen, manche Gewürze wird man evtl. suchen müssen, wenn man hpts. die gutbürgerliche Küche gewohnt ist. Die Mengenangaben in den Rezepten sind meist für 4 Personen, beim Dessert 4-6, bei Brot, Kuchen steht die Angabe in Stücken. Finde ich gut.

Es gibt keine Kalorien- und Zeitangaben, sie fehlen mir aber auch nicht. Sie lassen mich sonst an spaßfreie Großstadtneurotiker denken mit all ihren aufgesetzten Grenzen. Dieses Buch ist aber genau das Gegenteil davon. Es geht hier um gutes, bezahlbares Essen für sich, Freunde und Familie, bei dem man nicht ans Kalorienzählen, sondern eher an Geschmack, Wohlgefühl und Geselligkeit denkt.

Das Buch ist sehr hochwertig gestaltet: Zahlreiche Farbfotos, die die Stimmung prima einfangen, das schöne, feste Papier. Festeinband, etwas raue Oberfläche, mit in glatter Schrift eingedrücktem Titel „Tel Aviv“. Umschlagblatt aus festem Papier, auf dem der Titel in Weiß auch haptisch hervorgehoben ist: sehr glatt. Das Buch ist recht groß, 20x27cm und schwer, ca. 1,5 kg. Eine stabile Unterlage ist eine gute Idee. Es ist eine Art „gepflegter old fashioned“ Design, das passt aber gut. Auf mich macht es einen authentischen, runden Eindruck. Das macht das Buch auch so gemütlich, die Menschen zum Greifen nah. Ein schönes Leseerlebnis.

Fazit: Ein sehr hochwertig gestaltetes, atmosphärisches, ja gemütliches Buch mit ca. 60 Rezepten und etlichen Geschichten aus Tel Aviv, das nicht nur zum Nachkochen einlädt, sondern die Esskultur und Menschen aus dieser bemerkenswerter Stadt den Lesern nahebringt. Toll als Geschenk.
Gekürzt.