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friederickes Bücherblog
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Berlin
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Als Bücherblog rezensieren wir gerne unabhängig und redaktionell frei Bücher für Verlage und Autoren. Schicke uns bitte vorab eine kurze Anfrage (Buchtitel und Klappentext) per Mail. Verlage dürfen uns ebenfalls gerne kontaktieren. Unsere Schwerpunkte sind: Romane der Zeitgeschichte, Historische Romane, Frauenromane, Liebesromane und Biografien.

Bewertungen

Insgesamt 298 Bewertungen
Bewertung vom 10.05.2017
Die Magermilchbande
Baer, Frank

Die Magermilchbande


ausgezeichnet

Lebendiger Geschichtsunterricht

Das Cover:

Das Cover zeigt ein Kind der Vierzigerjahre mit einer Zigarette im Mund, was zusammen mit dem Gesichtsausdruck des Jungen sehr schön das erzwungene Erwachsensein aufgrund der Geschehnisse des Krieges symbolisiert.


Die Geschichte:

Über die Kinderlandverschickung wurden während des Krieges ganze Schulklassen aufs Land verschickt, um sie vor den Bombardierungen der Großstadt in Sicherheit zu bringen.
Diese Geschichte ist die von Max Milch, der von seinen Schulkameraden nur „Magermilch“ genannt wird. Er ist gerade mit seiner Klasse in der Nähe von Pilsen, als die feindlichen Truppen näher rücken und sie fliehen müssen.
Der Zug, in dem sie sitzen, bleibt mit einem Schaden stehen, und so wird die Klasse getrennt. Max macht sich daraufhin mit vier Freunden auf den abenteuerlichen und sehr gefährlichen Weg zurück nach Berlin.


Meine Meinung:

Von der ersten Zeile an konnte ich spüren, dass der Autor das Buch sehr gut recherchiert hat. Dazu hatte er sich mit vielen Zeitzeugen unterhalten und konnte diese Gespräche in die Geschichte einfließen lassen, was ihr sehr zugutekommt. Die Charaktere spiegeln unglaublich gut wider, was der Krieg mit Kindern gemacht hat und wie das harte Leben die kleinen Menschen gezwungen hat, von jetzt auf gleich erwachsen zu werden.
Die Situation, Kind zu sein, nicht zu verstehen, was gerade passiert, und dennoch wie ein Erwachsener agieren zu müssen, erzeugt Gänsehaut.
Das Buch ist in einer sehr verständlichen Sprache geschrieben. Die Protagonisten ziehen den Leser tief in die Ereignisse der Geschichte hinein. Die Mundartdialoge fand ich zwar an der einen oder anderen Stelle etwas anstrengend, nichtsdestotrotz aber gut und sehr passend, weil die Mundart in meinen Augen vor allem in schwierigen Situationen die Stimmungen und Gefühle der Menschen und die Härte der Zeit deutlicher widerspiegelt als das Hochdeutsche. Insgesamt habe ich tiefes Mitgefühl für die Jungs entwickelt, mit ihnen gelitten und das Elend des Krieges mitgefühlt.
Ein Buch der Zeitgeschichte, das zum Nachdenken über Krieg und Frieden anregt und das man gelesen haben sollte. Deshalb von mir eine eindeutige Leseempfehlung.


Friedericke von „friederickes Bücherblog“

Bewertung vom 27.04.2017
Monsieur Picasso und der Sommer der französischen Köstlichkeiten
Aubray, Camille

Monsieur Picasso und der Sommer der französischen Köstlichkeiten


ausgezeichnet

Ein zehn Gänge Menue des Vergnügens

Cover:

Das Cover zeigt in seinen leichten Farben ein typisches Dorf in Südfrankreich. Zusammen mit dem Klappentext, der von einem Maler und einer Köchin gewürzt mit einer großen Prise Liebe erzählt, hält man ein vielversprechendes Buch in der Hand, das die Erwartungen hochhält.


Die Geschichte (Achtung: Spoiler!):

Die junge Ondine arbeitet als Kochgehilfin der Mutter im elterlichen Café in Juan-les-Pins. Eines Tages bekommt sie den Auftrag, täglich für Picasso zu kochen und das Essen in seine gemietete Villa zu bringen. Im Laufe der Zeit sprühen kleine Funken zwischen Ondine und dem Künstler, die ein ganzes Leben andauern sollen.
Während dieser Zeit wartet Ondine aber immer noch auf die Rückkehr ihres Geliebten, der zur See gefahren ist. Nachdem sie lange nichts mehr von ihm gehört hat, soll sie, um das Café finanziell zu stabilisieren, einen reichen Bäcker heiraten, was sie nicht will und nicht kann. Sie macht sich auf den Weg, das Elternhaus zu verlassen.
Ihr Lebensweg hat eine große Reise mit ihr vor, die spannend und interessant ist und sie viele Jahre später zurück nach Juan-les-Pins führt, wo sie wieder als Köchin arbeitet.
Viele Jahrzehnte später kommt Ondines Enkelin nach Frankreich, um auf den Spuren der Familie die Vergangenheit zu suchen und zu finden.


Meine Meinung:

Als Liebhaberin der Côte d‘Azur und der französischen Küche hat mich das Buch von der ersten Seite an gefesselt und verwöhnt. Der Roman wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und ist bei der Enkelin, die die Familiengeheimnisse lüften möchte, gar in der „Ich“-Form geschrieben.

Die Verknüpfung mit der Zeitgeschichte und die Einbettung der Geschichte in das Leben eines bekannten Malers ist perfekt recherchiert, phänomenal und beeindruckend. Der Schreibstil ist flüssig, vielseitig und verständlich. Die Figuren sind so aufgebaut, dass man glaubt, man kenne sie persönlich, und wo nötig ließen sie mich beim Lesen in ihren Charakter hineinschlüpfen. Die Schauplätze sind so schön ausgeleuchtet, dass ich mich vor Ort fühlen konnte. Hinzu kommt, dass ich teilhaben durfte an der Entstehung der Menüs und Mahlzeiten, dass ich erfühlen konnte, mit welcher Liebe und mit welchen Kräutern und Gewürzen der Gaumen verwöhnt wird und warum die französische bzw. provenzalische Küche so beliebt ist. Und als Krönung stellte mir der Künstler mit seinem Umfeld Auszüge aus seinen Werken vor.
Aus all diesen Zutaten wurde für mich schließlich ein Zehn-Gänge-Menü, das mich verwöhnte und an die schöne Côte d’Azur entführte.

Das Buch hat mich von der ersten Seite an fasziniert und beeindruckt, und ich habe absolut nichts in meiner Bewertung zu kritisieren. Es gehört zu den Büchern, über die ich noch längere Zeit nachdenken werde.

Von mir gibt es eine ausdrückliche Leseempfehlung.

Friedericke von „friederickes Bücherblog“

Bewertung vom 21.04.2017
Der Tag, an dem der Sommer begann
Cohen, Julie

Der Tag, an dem der Sommer begann


gut

Drei Generationen unter einem Dach
Cover:

Das Cover ist sehr zurückgenommen in seinem Ausdruck. Zarte Farbfelder sowie ein Mädchen auf einer Schaukel in Schwarz. Eigentlich fast nichtssagend, aber doch neugierig machend, sodass man gerne den Klappentext liest.


Die Geschichte (Achtung: Spoiler!):

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Jo, ihre kleinen Kinder Oscar und Iris aus zweiter Ehe sowie Lydia, die älteste Tochter aus erster Ehe.
Jos erster Mann Stephen ist vor zehn Jahren von einer Brücke gestürzt und verstorben. Ihr zweiter Mann Richard betrügt sie mit dem Au-pair-Mädchen, die Beziehung scheitert. Zu guter Letzt stürzt ihre ehemalige Schwiegermutter Honor, die den Tod des Sohnes eigentlich nie verwunden hat, im eigenen Haus die Treppe hinunter und muss wegen ihrer Hüfte notgedrungen bei der nicht gerade geliebten Schwiegertochter einziehen. Die drei Generationen innerhalb der Patchwork-Familie ohne Mann im Haus tun sich nicht ganz leicht mit dem Zusammenleben, wobei alle, mit Ausnahme der Kleinkinder, ein mehr oder weniger großes Geheimnis mit sich herumschleppen.


Meine Meinung:

Das Buch hat es mir anfänglich nicht ganz leicht gemacht. Warum? Jo (Joana) ist eine Frau, die den ganzen Tag damit beschäftigt ist, es allen recht zu machen, obwohl sie von ihrer Schwiegermutter barsch und undankbar behandelt wird, obwohl ihre älteste Tochter pubertiert, mit sich unzufrieden ist und auch noch kurz vor den Prüfungen steht. Und nicht zu vergessen die beiden kleinen Knirpse, die die Knöpfe in öffentlichen Verkehrsmitteln traktieren, auf dem Spielplatz die Windeln überlaufen lassen und am liebsten den Supermarkt ausräumen würden. Und damit das Chaos rund wird, kommt auch noch der zweite Ehemann mit seiner neuen Flamme vorbei.
Jo denkt nie an sich selbst, rastet nie aus, schreit nie jemanden an, ist immer verständnisvoll und lässt alles mit sich machen. Respekt!

Die Geschichte floss lange Zeit so dahin, brachte neue Protagonisten sowie nach und nach kleinere und mittlere Geheimnisse zutage. Ich hätte mir gewünscht, dass Jo in der einen oder anderen Situation Nerven zeigt und ihre Neigung, alles und jeden zu verstehen, mal für einen Moment ablegt, was ja menschlich ist.

Das Buch ist sehr feinfühlig in einer verständlichen Sprache geschrieben, sodass ich nicht in Versuchung geriet, es aus der Hand legen zu wollen. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Honor, Jo und Lydia erzählt, sodass man immer mittendrin ist in der Gefühlswelt und den inneren Empfindlichkeiten. Die Figuren sind sehr gut ausgearbeitet, ihre Charaktere in der Unterschiedlichkeit und den persönlichen Lebensabschnitten und Liebesbeziehungen glaubhaft.
Positiv ist auch, dass man Verständnis füreinander lernen und sich in einer Familie zusammenraufen kann. Tiefgründigkeit verleiht der Geschichte das Erfahren von Lebenssituationen der Vergangenheit, die Verarbeitung von Verlust und Veränderung sowie das aufeinander Zugehen in dem Wissen, dass eine Familie ein Zufluchtsort sein kann.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung für eine wärmende Familiengeschichte.


Friedericke von „friederickes Bücherblog“

Bewertung vom 21.04.2017
Die Blütensammlerin / Maierhofen Bd.3
Durst-Benning, Petra

Die Blütensammlerin / Maierhofen Bd.3


ausgezeichnet

Einfach ein Buch zum Genießen

Cover und Gestaltung

Auch der dritte Band der „Maierhofen-Reihe“ von Petra Durst-Benning ist liebevoll gestaltet. Der frühlingshaft wirkende Umschlag zieht sofort die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich, und spätestens beim Anblick der Umschlagsinnenseiten bekommt man so richtig Lust auf ein Erdbeerbuffet – und natürlich auch auf das Buch. Das Covermotiv vermittelt eine rustikale Ländlichkeit im angesagten Shabby Chic-Stil und wirkt durch die glänzende Schrift des Buchtitels gleichzeitig edel.


Die Geschichte (Achtung: Spoiler!)

Nachdem Christines Noch-Ehemann Herbert aus dem gemeinsamen Haus ausgezogen ist, wird sie von ihm unter Druck gesetzt: Er verlangt Geld von ihr, ansonsten muss sie ausziehen. Doch wie soll Christine, die immer nur für ihre Familie da war, mit fast fünfzig und ohne Ausbildung auf einmal Geld verdienen? Doch ihre Maierhofener Freundinnen Therese, Greta und Magdalena lassen sie nicht im Stich. Gemeinsam mit ihnen entwickelt Christine den Plan, ein Bed & Breakfast zu eröffnen, hat sie doch ein Händchen fürs Kochen und für schöne Dekorationen. Gerade rechtzeitig zum Frühlingsbeginn wird in der „Casa Christine“ dann auch alles fertig, und bald schon kündigen sich die ersten Gäste an.

Wie jeder Band der „Maierhofen-Reihe“ wird auch dieses Buch durch thematisch passende Genießerrezepte abgerundet, diesmal für Liköre, Sirups, Bowle und Cocktails für den Frühling und Sommer.


Meine Meinung

Während die ersten Bände der Maierhofen-Reihe, „Kräuter der Provinz“ und „Das Weihnachtsdorf“, vor allem hinsichtlich der beteiligten Figuren enger zusammenhängen, kann man „Die Blütensammlerin“ in meinen Augen auch lesen, ohne die ersten beiden Bände zu kennen. Mit Ausnahme von Christine, die in diesem dritten Band die Hauptfigur ist, und streckenweise auch Magdalena, spielen die Bewohner von Maierhofen hier eher eine untergeordnete Rolle. Außerdem wird das, was man an Vorwissen braucht (z. B. Christines Vorgeschichte mit der Trennung von ihrem Mann), noch einmal kurz abgehandelt, sodass die Geschichte auch für neu hinzugekommene Leser verständlich sein dürfte.

Wieder einmal hat es Petra Durst-Benning geschafft, mich mit einem ihrer Bücher in den Bann zu ziehen. Sie versteht es mit ihrem lebendigen Erzählstil außerordentlich gut, eine Fülle von Eindrücken beim Leser zu schaffen und dessen Kopfkino in Gang zu setzen. Die Figuren sind wie immer individuell und authentisch ausgearbeitet, die Schauplätze anschaulich beschrieben, ohne dass es jedoch überladen wirkt. So sind es viele liebevolle Details, die in ihrer Gesamtheit diese besondere Magie erzeugen, die dem Genießerdorf Maierhofen innewohnt und der sich die Menschen, die dort leben oder auch nur ein paar Tage dort verbringen, nicht entziehen können. Lediglich Viktoria passte hier absolut nicht hinein, ich fand sie in ihrem Charakter teilweise auch leicht überzogen.

Selten habe ich ein Buch so schnell fertig gelesen wie dieses – und das bei immerhin über 500 Seiten. Dies lag in erster Linie an dem angenehm zu lesenden Schreibstil, aber auch an der harmonischen Atmosphäre, die in dem Buch geschaffen wird. Wie in vielen Romanen v. a. dieses Genres kann man auch hier im Laufe der Geschichte teilweise schon voraussehen, wie die Dinge enden und welcher Topf welchen Deckel finden wird. Doch dies beeinträchtigt das Leseerlebnis in keiner Weise.

Auch Tage nach Beendigung der Lektüre wirkt das wohlige, positive Gefühl, das ich beim Lesen hatte, noch immer in mir nach. Es ist einfach ein Buch zum Genießen. Daher gebe ich sehr gerne eine Leseempfehlung.

Susanne von „friederickes Bücherblog“

Bewertung vom 10.04.2017
Die Glücksliste
Woods, Eva

Die Glücksliste


sehr gut

„Wenn du nicht zurückkannst, musst du eben vorwärtsgehen.“
Die Geschichte (Achtung: Spoiler!)

Eine der liebsten Beschäftigungen von Rachel ist es, in jeder Lebenslage Listen zu verfassen. Entweder um sie nach und nach abzuhaken, wenn sie etwas auf der Liste erledigt hat, oder um sich durch das Listenschreiben über ihr Leben klarzuwerden. Sogar als sie sich von ihrem Ehemann Dan getrennt hat, schreibt sie eine Liste, und zwar mit den Dingen, „die an einer Scheidung zum Kotzen sind“. Ganz oben auf ihrer To-do-Liste steht die Suche nach einer neuen Wohnung. Bei dieser Gelegenheit lernt sie Patrick kennen, einen alleinerziehenden Vater, der ein kostenloses Zimmer zu vergeben hat und als Gegenleistung nur etwas Hilfe im Haushalt und beim Hundesitting erwartet. Spontan zieht Rachel bei Patrick, seinem kleinen Sohn Alex und dem Hund Max ein.

Meine Meinung:

Zu Beginn brauchte ich eine Weile, um in das Buch hineinzufinden. Irgendwie musste ich mich erst an die Figuren und den charakteristischen Humor gewöhnen, der mich in gewisser Weise an den Film „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“ erinnert – und das nicht nur, weil das Buch ebenfalls mit einer Hochzeit beginnt. Die vielen Listen, die Rachel schreibt, tragen ihren Teil dazu bei, dass die Geschichte insgesamt sehr witzig und humorvoll wirkt. Allerdings hätten für meinen Geschmack etwas weniger Listen auch gereicht, das ist aber mein ganz subjektives Empfinden.

Als dann Patrick und Alex hinzukamen, habe ich mich immer besser unterhalten gefühlt. Man entwickelt beim Lesen sofort viel Sympathie für die beiden und ihren Hund Max, wenn ich auch gegen Ende Patricks Reaktion Rachel gegenüber (mehr möchte ich hier nicht verraten) nicht ganz nachvollziehen konnte, aber er hat in dieser Hinsicht eben auch schlechte Erfahrungen gemacht. Besonders den kleinen Alex würde man beim Lesen am liebsten pausenlos knuddeln.
Auch die anderen Figuren haben ihren ganz eigenen, glaubhaften Charakter und sind individuell ausgearbeitet. Sympathisch fand ich zu Beginn auch Rachels Freundinnen Emma und Cynthia, im Laufe des Buches hat mich dann aber vor allem Emma mit ihrem zickigen, fast schon übertriebenen Verhalten ein wenig genervt. Hervorheben möchte ich auch Ian: Er ist ein Mann mitten aus dem Leben, mit all seinen Macken, die ihn aber liebenswert machen.

Der größte, mittlere Teil der Geschichte ist der „Abarbeitung“ der Listen durch Rachel und Patrick gewidmet. Dadurch, dass dies nacheinander geschieht und die beiden immer wieder neue Punkte abhaken können, entstehen kleine, in sich abgeschlossene Geschichten, sodass man zwischendurch auch mal das Buch weglegen könnte, ohne den Faden zu verlieren. In meinen Augen hätte man jedoch gerade diesen Mittelteil etwas straffer gestalten können, ohne dass der Gesamteindruck gelitten hätte.
Natürlich kann man wie in den meisten Liebesromanen relativ früh ahnen, wie die Geschichte mit Rachel und Patrick letztendlich wohl ausgehen wird, doch es gibt davor immer wieder unerwartete Wendungen und Hürden. Vor allem das letzte Drittel des Romans, nachdem Rachels und Patricks Listen eigentlich abgearbeitet waren, hat mich dann noch einmal so richtig gepackt.

Insgesamt handelt es sich um eine Liebesgeschichte, die sehr humorvoll und witzig, für meinen Geschmack auch „very british“ daherkommt, jedoch unter dieser Oberfläche auch nachdenkliche, leisere Töne mit einem gewissen Tiefgang in sich birgt, was ich als eine wohltuende Abwechslung empfand. Der Sprachstil der Autorin ist sehr leicht und eingängig und fügt sich harmonisch in das Gesamtbild des Romans ein. Ich gebe gerne eine Leseempfehlung.

Susanne von „friederickes Bücherblog“

Bewertung vom 30.03.2017
Die Perlenfrauen
Agnew, Katie

Die Perlenfrauen


sehr gut

Perlen der Erinnerung

Cover:

Das Cover ist mit seinen zurückhaltenden Farben und den zarten Zeichnungen ausgewogen und abgestimmt. Der Klappentext erweckt die Leselust und die Neugier.


Die Geschichte (Achtung: Spoiler!):

Sophia lebt mit einem Freund im heruntergekommenen Haus eines Bekannten, weil ihre Eltern die finanzielle Unterstützung eingestellt haben. Ihre schwer kranke Großmutter Tilly, die einst eine berühmte Schauspielerin war, sucht den Kontakt zu ihr, indem sie ihr Briefe schreibt und aus ihrem Leben erzählt. Sie bittet Sophia um einen Besuch und äußert den Wunsch, eine Perlenkette zu finden, die sie durch ihre Karriere begleitet hat. Sie hatte sie von ihrem Vater zum 18. Geburtstag bekommen und dann wiederum an ihre Tochter, Sophias Mutter, weitergegeben. Seit langer Zeit ist die Kette nun verschwunden und Tilly würde sie gerne noch einmal sehen, ehe sie sterben muss. Sophias Neugier ist geweckt, auch weil diese Kette vielleicht ihre finanziellen Nöte beheben könnte. Und so beginnt sie zusammen mit ihrem Freund und Mitbewohner mit der Suche.


Meine Meinung:

Das Buch beginnt mit einem Brief von Tilly an ihre Enkelin Sophia, doch das IT-Girl legt diesen und noch weitere Briefe zunächst einmal zur Seite. In der Folge begleitet man eine Zeit lang Sophia in ihrem unsteten Leben: beim Nichtstun, bei ihrem schlechten Verhältnis zu den Eltern und in ihrem Beziehungschaos, was aufgrund ihres vermeintlich leichtfertigen Charakters nicht gerade die Leselust fördert. Aber es ist gut, diese Einzelheiten zu erfahren, um in Sophias chaotisches Leben besser hineinblicken zu können, auch wenn es eine ganze Weile dauert. Erst als sie zu ihrer Großmutter in die Klinik fährt, wandelt sie sich, und das Buch begann mich so in den Bann zu ziehen, dass ich es nicht mehr weglegen wollte.

Die Geschichte wird in drei Strängen erzählt. Einmal aus der Perspektive des jungen Mannes Dominic in Amerika, der als Dokumentarfilmer sein Geld verdient und von seiner Frau verlassen wird. Dann ausführlicher aus der Sicht von Aiko, die als Kind in Japan in einer Familie von Perlentaucherinnen lebte. Und natürlich intensiv aus der Sicht von Großmutter Tilly.

Der Schreibstil ist sehr abwechslungsreich, wohltuend und flüssig. Die Figuren und ihre Charaktere sind gut durchdacht und ausgearbeitet. Die Autorin lässt einen tief in sie hineinschauen, sodass man später verstehen kann, warum sie so sind, wie sie sind. Die Schauplätze sind wunderbar beschrieben. Durch die Perspektivwechsel auch in andere Jahrzehnte und dazu noch in unterschiedliche Kulturen wird die Geschichte stets auf interessante Weise vorangetrieben. Besonders lehrreich fand ich den Blick in die schwere Welt der Perlentaucherinnen. Auch war es spannend, den Einfluss des Krieges auf die Lebensgeschichten der Protagonisten mitzuverfolgen.
Mit zunehmender Intensität werden die Erzählstränge zusammengeführt, dabei darf man sich auf mehrere überraschende Wendungen freuen und erfährt, warum die Perlenkette eine so große Rolle spielt. Und die
Liebe kommt später natürlich auch nicht zu kurz.

Das Buch hat mich total gefesselt, und ich lege es in Gedanken zu den Büchern, die mir auch nach dem Lesen noch präsent sind, was ein Zeichen meiner Begeisterung ist. Von mir gibt es daher eine ausdrückliche Leseempfehlung.

Friedericke von „friederickes Bücherblog“

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.03.2017
Plötzlich Gänsevater
Quetting, Michael

Plötzlich Gänsevater


ausgezeichnet

Ein wunderbarer Einblick in die Welt der Graugänse


Cover:

Schon alleine dieses wunderbare Foto zeigt, dass es sich um ein ganz besonderes Buch handelt, in dem es nicht nur um kleine Gänse geht. Die erkennbare Innigkeit zwischen den Tieren und ihrem Gänsevater lässt einen zu diesem Buch greifen und erweckt die Lust, mehr darüber lesen zu wollen.


Die Geschichte (Achtung: Spoiler!):

Michael Quetting ist Laborleiter am Max-Planck-Institut. Für ein wichtiges Forschungsprojekt soll er den Graugänsen beibringen, ihm und seinem Ultraleichtflugzeug zu folgen und auf diese Weise der Wissenschaft wichtige Daten zu übermitteln. Als sieben Gänschen schlüpfen, entdeckt er, was es heißt, als Mensch wieder ein integrierter Teil der Natur zu sein.
Quetting nimmt uns mit auf sein Abenteuer, lässt uns teilhaben an der Entwicklung der kleinen Gänse, erzählt uns, wie sie gemeinsam Land, Wasser und die Lüfte erobern, bis sie sich schließlich in die Freiheit verabschieden.


Meine Meinung:

Dieses Sachbuch ist in einer humorvollen und leichten Sprache geschrieben. Der Autor lässt mich als Leserin an seinem Abenteuer teilhaben und begeistert vom Anfang bis zum Ende. Er erzählt von seinem Sommer mit den Graugänsen, vom mühevollen Schlüpfen über die erste Zeit des Lebens, von der Entdeckung der Welt bis zu den Flugversuchen. Genauso wie bei den Menschenkindern bekommen sie alle einen Namen, ist er auf seine Kleinen stolz, macht sich Sorgen um sie und begleitet sie durch ein Stück Lebenszeit. Liebevoll und sehr detailreich berichtet er über seine Erfahrungen als Gänsevater von sieben Kindern. Er erzählt, wie sie schwimmen und fliegen lernen, und zeigt uns das auch auf bewegenden Fotos.
Ganz am Ende fällt ihm der Abschied der flügge gewordenen Gänse sehr schwer, und er erkennt, dass auch er sich verändert hat, dass die Natur ihm den Rhythmus vorgegeben hat.
Das Ganze ist weit mehr als ein Forschungsprojekt. Es ist ein Sommer voller Gefühle, aber auch voller Erkenntnisse. Das Buch liefert viele Fakten über Graugänse und lässt mich die Natur nun wieder einmal mit anderen Augen betrachten. Am Ende ging es mir wie dem Autor, denn auch mir ist der Abschied von den Gänsen schwergefallen.
Das Buch hat mich insgesamt sehr beeindruckt und in eine neue Welt entführt. Deshalb bekommt es von mir eine ausdrückliche Leseempfehlung.

Friedericke von „friederickes Bücherblog“

Bewertung vom 08.03.2017
Quiet Leadership - Wie man Menschen und Spiele gewinnt
Ancelotti, Carlo

Quiet Leadership - Wie man Menschen und Spiele gewinnt


sehr gut

„Wohin ich auch gehe, ich bleibe mir immer treu“

Meine Meinung:

Bei diesem Buch handelt es sich um keine Autobiografie im klassischen Sinne. Man erfährt nicht allzu viel über den Privatmann Carlo Ancelotti, sondern dafür umso mehr über seinen Werdegang als Spieler und Trainer. Im Zentrum steht dabei seine Art und Weise, mit Spielern und Mitarbeitern umzugehen. Er verfolgt keinen dominanten, aggressiven Führungsstil wie manche seiner Trainerkollegen, die Druck und Macht „von oben“ ausüben und dadurch zeigen, wer das Sagen hat. Vielmehr ist sein Führungsstil von Ruhe und Zurückhaltung geprägt („Quiet Leadership“), mit dem Ziel, den Respekt und das Vertrauen der Menschen in seinem Umfeld zu gewinnen – nicht durch Druck, sondern durch Überzeugung – und auf diese Weise als Führungsperson anerkannt zu werden.

Auch das Cover des Buches strahlt nach meiner Interpretation diese Ruhe und Zurückhaltung aus: Wie in vielen biografischen und autobiografischen Werken zeigt es ein Foto der betreffenden Person – hier eine unaufdringliche Schwarzweiß-Fotografie mit den orangefarbenen Autorennamen als einzigem „Farbtupfer“.

Am Ende jedes Kapitels kommen Weggefährten Ancelottis zu Wort: Trainerkollegen, ehemalige Spieler und Vorgesetzte. Sie alle untermauern die Aussagen Ancelottis über seinen Führungsstil, fügen aber gleichzeitig ihre eigene Perspektive hinzu und zeugen ohne Ausnahme von einer hohen Wertschätzung. Besonders bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang die Aussage des Co-Autors Chris Brady, dass Zlatan Ibrahimovic, der allgemein als recht exzentrisch gilt, vermutlich heute noch reden würde, „wenn ich ihm nicht nach neunzig Minuten vorsichtig nahegelegt hätte, zum Schluss zu kommen.“

Ebenfalls am Ende eines jeden Kapitels werden die darin gemachten Kernaussagen in Form von kurzen „Merksätzen“ wiedergegeben; zusammengenommen bilden sie eine Art Leitlinie oder Checkliste für Quiet Leadership, an der sich jeder orientieren kann, der in einer Führungsposition tätig ist und diesen Führungsstil praktizieren möchte. Allerdings würde ich die Lektüre des Buches nicht unbedingt jemandem empfehlen, der sich nicht für Fußball interessiert. Zwar kann er daraus schon Impulse für seine eigene Führungsarbeit gewinnen, zumal die beiden Co-Autoren zur Bekräftigung immer wieder Aussagen aus der Managementliteratur heranziehen. Allerdings bezweifle ich, dass ein Nicht-Fußballfan sich an den vielen Begebenheiten, die Ancelotti aus seiner Karriere als Spieler und Trainer erzählt, erfreuen kann. Selbst für meinen Geschmack waren es streckenweise etwas zu viele Beispiele und Anekdoten, mit denen Ancelottis Erläuterungen seines Führungsstils untermauert wurden. Dies ist vermutlich seinem sehr umfangreichen Erfahrungsschatz zuzuschreiben, doch im Laufe des Buches wiederholt sich leider manches.

Seinen Führungsstil des „Quiet Leadership“ behält Ancelotti stets konsequent bei, getreu der Maxime: „Wohin ich auch gehe, ich bleibe mir immer treu.“ Dies ist für mich einer der Kernsätze des Buches, den ich auch als Impuls für mich persönlich aus der Lektüre mitnehmen werde.

Dem Fußballfan, der hinter die Kulissen blicken, den Menschen Carlo Ancelotti und seinen Führungsstil verstehen und für sich selbst neue Ideen und Impulse gewinnen möchte, kann ich dieses Buch eindeutig empfehlen.

Susanne von „friederickes Bücherblog“

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.03.2017
Fast eine Familie
Clegg, Bill

Fast eine Familie


sehr gut

Die Macht der Gefühle

Die Geschichte (Achtung: Spoiler):

Die Geschichte erzählt das Schicksal von June Reid und ihrer Familie. Am Abend vor der Hochzeit ihrer Tochter proben sie zusammen in ihrem alten Familienhaus die Abläufe der geplanten Festlichkeiten. Doch in der darauffolgenden Nacht gibt es eine Explosion, bei der die im Haus befindlichen Familienmitglieder, Tochter Lolly und der zukünftige Schwiegersohn Will ums Leben kommen. Auch Junes Ex-Mann Adam sowie ihr Freund Luke sterben. June selbst überlebt als Einzige.
In ihrem unendlichen Schmerz setzt sie sich ins Auto und fährt einfach los. Eine Postkarte ihrer Tochter zeigt ihr nach einiger Zeit den Weg in ein kleines Motel. Sie hofft, dass sie dort in ihrer Anonymität bleiben kann und sie niemand finden wird. Während in dem kleinen Heimatort die Gerüchteküche kocht, breitet sich nach und nach zwischen den Lebensläufen der verschiedenen Figuren ein feines Netz der Menschlichkeit aus, das durchaus die Kraft hat, June ins Leben zurückzuholen.


Meine Meinung:

Ich bin aufgrund der Auszeichnungen und der Vorschusslorbeeren mit einer großen Erwartungshaltung an das Buch herangegangen.
Der Schreibstil ist anspruchsvoll und geht in die Tiefe. Etwas anstrengend fand ich für das Auge, dass die wörtliche Rede kursiv (ohne Anführungszeichen) gesetzt wurde und sich von den sehr langen Erzählpassagen optisch nicht genügend abhob.

Der Roman wird in der „Ich“-Form zunächst scheinbar ziemlich zusammenhanglos und ohne Chronologie von verschiedenen Erzählern vorgetragen. Dies erforderte meinerseits sehr viel Geduld, weil neu hinzukommende Figuren nicht eingeführt werden, sondern sofort aus ihrem Leben plaudern und gleichzeitig ihr persönliches Umfeld ausbreiten, sodass immer mehr Figuren involviert sind. Dadurch war es für mich anfänglich sehr schwer, mich in die Geschichte hineinzulesen, und ich muss ehrlich gestehen, dass ich das Buch an der einen oder anderen Stelle gerne weggelegt hätte, was ich später – wie ich jetzt weiß – zutiefst bereut hätte.
Ganz langsam setzten sich nämlich die Puzzleteile zusammen und förderten zutage, dass in dem kleinen Dorf fast jeder mit jedem etwas zu tun hatte und an dieser Katastrophe irgendwie nahe dran oder gar beteiligt war. Es stellte sich heraus, dass manch einer innerhalb und außerhalb der Familie durch eine falsche Entscheidung dazu beitrug, dass es zu einer Änderung von Lebenswegen oder zu dem Drama im Besonderen kommen konnte. Stückchen für Stückchen gelangt die Wahrheit über die Geschehnisse ans Licht, und ganz langsam werden die feinen Fäden gesponnen, die dann schließlich zum Ende der Geschichte führen.

Fazit: Es ist ein völlig anderer Roman. Er kümmert sich nicht um die Fortschreibung der Geschichte, ausgehend von den Ereignissen rund um die Explosion. Es gibt auch keine Recherchen und Ermittlungen zu dem Unglück. Viele Figuren gestatten den Blick auf ihre Kindheit, ihr Leben, auf die nachbarschaftlichen Beziehungen und die familiären Verknüpfungen, die zugegeben manchmal sehr weit hergeholt wurden, später jedoch zum Gesamtbild gehörten. Durch diese Vielschichtigkeit zwangen sie mich, sehr intensiv zu lesen, damit ich alles richtig einordnen konnte. Und trotzdem wollte ich immer wissen, wie es weitergeht, fand es immer spannender und war am Ende fasziniert, wie perfekt es dem Autor gelang, die Fäden zusammenlaufen zu lassen und menschliche Fehltritte, Schuld und Vorurteile sowie familiäre Probleme umzuwandeln in das Verzeihen und das Auflösen von Verstrickungen.
Es handelt sich nicht um leichte Unterhaltungslektüre, sondern um einen anspruchsvollen, tiefgründigen und gewaltigen Roman, der die Macht der Gefühle nachzeichnet und dem ich sehr gerne eine Leseempfehlung gebe.

Friedericke von „friederickes Bücherblog“

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.03.2017
Glückssterne
Winter, Claudia

Glückssterne


gut

Die chaotische Suche nach einem Glücksring – leider auch mit ein paar Tiefen



Meine Meinung:

Aufgrund des Covers und der Beschreibung im Klappentext bin ich mit ziemlich großen Erwartungen an das Buch herangegangen, die jedoch leider nicht ganz erfüllt wurden. Dies lag erst einmal daran, dass mir vor allem die Hauptfigur Josefine irgendwie nicht richtig sympathisch wurde, obwohl man beim Lesen gut an ihrer Gedanken- und Gefühlswelt teilhaben kann. Selbst für eine Anwältin empfand ich Josefine als zu kopflastig und in ihren Reaktionen und Handlungen nicht immer ganz verständlich, was mich hin und wieder beim Lesen sogar ein wenig nervte. Josefines Verlobter Justus ist ein Spießer par excellence, damit folgt die Autorin dem gängigen Klischee eines trockenen, rational denkenden Juristen. Demgegenüber ist Aidan der helfende Retter in der Not, der immer zur richtigen Zeit an Josefines Seite ist. Diesen Kontrast zwischen den beiden Männern empfand ich dann doch als etwas zu stark. Erfrischend fand ich dagegen Josefines Großtanten Bri und Li, die ebenso wie ihre rebellische Cousine Charlie Schwung in die Geschichte bringen.

Nicht ganz anfreunden konnte ich mich auch mit der Art und Weise, wie die Suche nach dem Ring umgesetzt wird. Josefine begibt sich zusammen mit ihren Großtanten auf eine „Abenteuertour“ quer durch Schottland, weil Charlie samt Ring wie vom Erdboden verschluckt ist. Dabei unterlaufen ihnen immer wieder Missgeschicke, und sie geraten in Schwierigkeiten. Dies wirkt jedoch über weite Strecken wie eine reine Aneinanderreihung von Ereignissen, ohne dass ich darin einen roten Faden erkennen konnte. Wie durch ein Wunder ist jedes Mal der rettende Engel namens Aidan zur Stelle, der den dreien wieder aus der Patsche hilft, bevor dann das nächste Unheil auf sie wartet.

Nach dieser für mich etwas langatmigen Suche nach dem Ring wurde ich dann durch den Schluss des Buches ein Stück weit versöhnt, wenn er auch ziemlich vorhersehbar war. Die Geschichte rund um den Familienring, die sich erst sehr spät so richtig entfaltet, hätte ruhig mehr ins Zentrum gerückt werden können. Positiv hervorheben sind auch die sehr anschaulichen Landschaftsbeschreibungen, die mir den Schauplatz Schottland auf eindrückliche Weise nahegebracht haben. Zudem gibt es einen Pluspunkt für Prolog und Epilog mit den beiden Großtanten im Mittelpunkt, der eine schöne „Klammer“ um Josefines Geschichte bildet, sowie für die schottischen Koch- und Backrezepte am Ende des Buches.

Sicher findet der Roman viele begeisterte Leserinnen, auch wenn ich subjektiv eher meine Schwierigkeiten damit hatte. Rückblickend fand ich es dann doch ein bisschen zu chaotisch, obwohl die beiden Großtanten für viel frischen Wind gesorgt haben. Leider ging dies jedoch zu Lasten der Romantik, die ich allein schon aufgrund des Covermotivs und der Buchbeschreibung erwartet hatte.

Susanne von „friederickes Bücherblog“