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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Eva L.
Wohnort: 
Osnabrück

Bewertungen

Insgesamt 303 Bewertungen
Bewertung vom 27.10.2009
Lucian
Abedi, Isabel

Lucian


ausgezeichnet

Kurzbeschreibung:
Immer wieder taucht er in Rebeccas Umgebung auf, der geheimnisvolle Junge Lucian, der keine Vergangenheit hat und keine Erinnerungen. Sein einziger Halt ist Rebecca, von der er jede Nacht träumt. Und auch Rebecca spürt vom ersten Moment an eine Anziehung, die sie sich nicht erklären kann. So verzweifelt die beiden es auch versuchen, sie kommen nicht voneinander los. Aber bevor sie noch erfahren können, was ihr gemeinsames Geheimnis ist, werden sie getrennt. Mit Folgen, die für beide grausam sind. Denn das, was sie verbindet, ist weit mehr als Liebe.

Meine Meinung:
Isabel Abedis neustes Werk liest sich zu Beginn wie ein ganz normaler Roman, und doch wird man das Gefühl nicht los, dass Lucian so ganz und gar nicht normal sein kann. Zwar gibt es keine offensichtlichen Anzeichen darauf, doch der Autorin gelingt es, eine so mystische Atmosphäre aufzubauen, dass man gar nicht anders kann als an Lucians Normalität zu zweifeln. Immer wieder wirft sie dem Leser kleine Hinweise hin, die ihn zum Grübeln bringen. Mit der Auflösung der Geschichte lässt sie sich jedoch Zeit und den Leser zappeln. An manchen Stellen ist die Spannung schier unerträglich, man möchte unbedingt wissen, was das Geheimnis von Lucian ist und wie sein Schicksal mit dem Rebeccas verwoben ist. Aber man muss sich durch gut 550 Seiten kämpfen, um des Rätsels Lösung zu erfahren, was dazu beiträgt, dass die Geschichte von Anfang bis Ende unglaublich spannend bleibt.

Isabel Abedi versteht es, jedem einzelnen Charakter eine eigene Geschichte zu geben, aber auch, diese am Ende sehr geschickt miteinander zu verweben. Die Geschehnisse sind jedoch nicht immer leicht zu verstehen und es wird dem Leser einige Zeit abverlangt, um die Hintergründe zu erfassen. Am Schluss der Geschichte werden jedoch alle Fragen geklärt, da „Lucian“ in sich abgeschlossen ist. Es hat mir sehr gut gefallen, dass ich jetzt nicht monatelang auf eine Fortsetzung warten muss.

Der Schreibstil der Autorin ist lebendig, detailverliebt und kurzweilig. Man kann sich sehr gut in die Geschichte hineinversetzen und hat das Gefühl, an allem tatsächlich teilzunehmen.

Ein wenig gestört haben mich jedoch die Anglizismen, die Isabel Abedi in ihre Geschichte eingebaut hat. Die Handlung spielt zum größten Teil in Hamburg, da finde ich Begriffe wie „Eisdealer“ oder „Diner“ einfach unpassend. Ansonsten gibt es an „Lucian“ jedoch nichts auszusetzen. Ein wirklich spannendes und interessantes Buch!

7 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.10.2009
Lieber Tod als Teufel / Jenseits GmbH Bd.1
Benson, Amber

Lieber Tod als Teufel / Jenseits GmbH Bd.1


weniger gut

Kurzbeschreibung:
Calliope Reaper- Jones, genannt Callie, ist eine normale Mittzwanzigerin. Wenn man von der Tatsache absieht, dass ihr Vater der Tod ist. Seitdem sie sich vor drei Jahren von ihrer Familie losgesagt hat, lebt sie „normal“ unter sterblichen Menschen, doch als ihr Vater entführt wird, muss Callie seinen Job übernehmen, um ihrer Familie die Unsterblichkeit zu bewahren. Das tut sie äußerst ungern, schließlich will sie mit den Geschäften ihres Vaters nichts zu tun haben. Und dann taucht auch noch Daniel auf, der „Protegé“ des Teufels, der Callies Posten nur zu gerne übernehmen würde und der zu allem Überfluss auch noch unglaublich sexy ist.

Meine Meinung:
Amber Benson, die Erfinderin der „Jenseits GmbH“, dürfte Vampirfans als „Tara“ aus der Serie „Buffy – im Bann der Dämonen“ bekannt sein. Witzigerweise ziert das Cover ihres ersten Romans eine rothaarige Frau, die der „Willow“ aus derselben Serie auf den ersten Blick recht ähnlich sieht.

Die Idee hinter „Lieber Tod als Teufel“ klingt sehr vielversprechend, leider hapert es bei der Umsetzung etwas. Amber Bensons Schreibstil ist recht schlicht und an einigen Stellen sehr langgezogen. Die Geschichte braucht einige Anlaufzeit um in Schwung zu kommen. Leider kann auch die großartige Komik nicht viel retten. Die Figur der Callie ging mir schon nach kurzer Zeit mit ihrer naiven, manchmal dummen Art gehörig auf die Nerven und auch mit den anderen Characteren wurde ich nicht richtig warm. Auch die Spannung fehlte mir während des Lesens. Sehr schade, denn ich hatte mir von diesem Buch wirklich viel versprochen.

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.10.2009
Mara und der Feuerbringer Bd.1
Krappweis, Tommy

Mara und der Feuerbringer Bd.1


sehr gut

Kurzbeschreibung:

Die 14jährige Mara Lorbeer ist das, was unter Teenagern heute als Freak bezeichnet wird. Sie hat keine Freunde, ist ständig in Tagträume versunken und bekommt von ihrer Umgebung sehr wenig mit. Der Vater hat die etwas verrückte Mutter, die glaubt, eine Hexe zu sein, verlassen. Als eines Tages ein Zweig mit ihr spricht, glaubt Mara zuerst, nun endgültig verrückt zu werden. Aber nein, sie ist eine Seherin, die letzte ihrer Art, und es ist an ihr, die Welt vor dem Untergang zu bewahren.

Meine Meinung:
„Mara und der Feuerbringer“ ist das Romandebüt des Allroundtalents Tommy Krappweis, der vielen bekannt sein dürfte als Erfinder von Bernd, dem ewig brummeligen Brot, das sich mit furztrockenem Humor in die Herzen der Zuschauer schlich. Diesen typischen Humor finden wir auch in der Geschichte um Mara, das herrlich verschrobene Mädchen aus München, wieder. An vielen Stellen ist der Witz ist nicht offensichtlich, doch hat man ihn gefunden, fällt das Lachen umso lauter aus. Maras Sicht der Dinge ist erfrischend anders, mehr als einmal dachte ich beim Lesen: „DARAUF muss man erstmal kommen.“ Auch die anderen Figuren in der Geschichte, wie Maras Mutter oder Professor Weissinger, erscheinen ulkig, aber sympathisch. Man hat das Gefühl, dass der Autor sich intensiv mit seinen Characteren auseinandergesetzt hat.

Interessante Informationen erhält man über die germanische Mythologie. An einigen Stellen sind die Ausführungen etwas langatmig, meistens aber interessant und informativ. Durch dieses Buch können die Leser noch einiges lernen.

Der Schreibstil macht deutlich, dass „Mara und der Feuerbringer“ ein Buch für ältere Kinder und Jugendliche ist. Jedoch ist es aufgrund seines ganz eigenen Charmes auch für interessierte Erwachsene geeignet.

4 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.10.2009
Dunkle Umarmung / Meridian Bd.1
Kizer, Amber

Dunkle Umarmung / Meridian Bd.1


gut

Kurzbeschreibung:
Seit ihrer Geburt wird Meridian von kleinen Tieren verfolgt, die sich ihr nähern und dann sterben. Das Mädchen ist ein Außenseiter, ständig krank und fühlt sich für den Tod verantwortlich. Nichts wünscht sie sich mehr, als ein normales Leben zu führen. Doch an ihrem 16. Geburtstag wird Meridian beinahe Opfer eines Mordanschlags, der ihr Leben völlig verändert. Endlich erfährt sie, wie besonders sie ist, doch ihr Leben ist von nun an permanent in Gefahr.

Meine Meinung:
Auf dieses Buch habe ich mit großer Spannung gewartet, wurde aber leider etwas enttäuscht. Die Idee, die hinter der Geschichte steht, ist sehr interessant, die Umsetzung lässt leider ein wenig zu wünschen übrig. An manchen Stellen macht die Handlung in wenigen Sätzen riesige Sprünge, an anderen wiederum zieht sie sich in die Länge. Leider gelingt es der Autorin nicht wirklich, einen Spannungsbogen aufzubauen. Die Story plätschert vor sich hin, zeigt aber keine großartigen Höhen und Tiefen. Langweilig ist das Buch nicht, man kann es durchaus lesen, mehr aber auch nicht.

Sehr schön dargestellt fand ich die Beschreibung der „Fenestrae“ und ihrer „Arbeit“ sowie die Entwicklung von Meridian, die sie in der kurzen Zeit bei ihrer Tante durchmacht. Tens blieb für mich jedoch eher undurchsichtig und farblos.

Das Ende ist recht offen gehalten, was darauf schließen lässt, dass eine Fortsetzung folgen könnte. Ich weiß allerdings nicht, ob ich sie lesen würde, denn im Großen und Ganzen bin ich von „Meridian – dunkle Umarmung“ eher enttäuscht. Schade!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.10.2009
Schattenträume / Vampire Academy Bd.3
Mead, Richelle

Schattenträume / Vampire Academy Bd.3


sehr gut

Kurzbeschreibung:
Im Kampf gegen die Strigoi konnte Rose ihr Talent als Wächterin beweisen und sich so Ruhm und Respekt verschaffen. Doch das Alles hat auch seine Schattenseiten: den Tod ihres Freundes Mason kann die junge Dhampirin nicht überwinden und steht kurz davor, dem Wahnsinn zu verfallen. Die verbotene Liebe zu ihrem Mentor Dimitri macht die ganze Sache noch komplizierter, und eines Tages wird Rose vor eine Entscheidung gestellt, bei der sie nur verlieren kann.

Meine Meinung:
Band drei der Serie „Vampire Academy“ verzeichnet noch mal eine deutliche Steigerung im Vergleich zu den ersten beiden Bänden. Die etwas anstrengende Beziehung zwischen Lissa und Rose nimmt nur wenig Platz in der Handlung ein, doch auch ihre Liebe zu Dimitri spielt nicht die Hauptrolle. Rose alleine steht in diesem Band im Vordergrund, der Leser erfährt sehr viel über sie, ihre Gedanken und Gefühle, was dazu führt, dass man sich sehr gut in die junge Wächterin hineinversetzen kann.
Einige andere Figuren, allen voran Eddie, der in „Blaues Blut“ schon Erwähnung fand, erhalten in diesem Buch eine größere Rolle, was die Geschichte noch mal interessanter macht.

„Schattenträume“ ist, im Gegensatz zu seinen beiden Vorgängern, deutlich düsterer und melancholischer, worunter leider der Witz der Geschichte etwas gelitten hat. Die Spannung kommt aber nicht zu kurz, langgezogene Stellen gibt es, wenn überhaupt, nur sehr wenige. Habe ich mich beim ersten Band noch stellenweise sehr gelangweilt, konnte ich den dritten Teil kaum aus der Hand legen.

Das Ende ist ein dicker Cliffhanger, der die Neugierde auf den vierten Band stark schürt. Die Autorin versteht es, den Leser bei der Stange zu halten. Es ist nicht so, wie ich es mir gewünscht habe, aber: die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, also hoffe ich weiter und warte gespannt auf Band vier der Vampire Academy.

5 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.10.2009
'Grüße und Küsse an alle'
Pressler, Mirjam

'Grüße und Küsse an alle'


ausgezeichnet

„Das Tagebuch der Anne Frank“ dürfte den meisten Menschen ein Begriff sein. Die junge Jüdin Anne berichtet über ihr Leben im Hinterhaus, in dem sie sich mit ihrer Familie und vier weiteren Menschen zwei Jahre lang vor den Nazis versteckt hielt, bevor sie deportiert wurden. Anne, ihre Schwester Margot und ihre Mutter Edith überlebten das KZ nicht. Annes Vater Otto Frank veröffentlichte die Tagebücher seiner Tochter und schrieb damit ein Stück Literatur-, Theater- und auch Filmgeschichte.

„Grüße und Küsse an alle“ schenkt uns einen Einblick in das Leben der Verwandten von Anne Frank. Mirjam Pressler hat in Zusammenarbeit mit Buddy Elias, dem Cousin Annes, sowie seiner Frau Gerti, aus vielen tausend Briefen, die vor, während und nach dem Krieg zwischen den Familienmitgliedern geschrieben wurden, sowie aus Erinnerungen von Buddy Elias ein Werk geschaffen, das den Leser teilhaben lässt an der Geschichte der Familien Frank und Elias. Man erhält Informationen über wichtige Persönlichkeiten dieser Familie, etwa Annes Großmutter Alice, ihre Tante Leni, den Vater Otto, aber auch den berühmten Cousin Buddy.

Im Buch befinden sich Drucke der Originalbriefe sowie Gemälde und Fotos. Man hat das Gefühl, durch das Fotoalbum eines guten Freundes zu blättern, so tief und intim sind die Einblicke, die dem Leser gewährt werden.
An manchen Stellen liest sich die Geschichte wie ein Familienroman, doch man wird immer wieder daran erinnert, dass sie real ist und dass der Familie wirklich so viel Leid widerfuhr. Spätestens ab dem Punkt, an dem Otto Frank aus dem KZ freikommt und in seinen Briefen von der Suche nach seiner Frau und seinen Töchtern berichtet, wird man die Beklemmung nicht mehr los. Ich fand es sehr heftig, den Brief zu lesen, in dem er seiner Familie schließlich erst mitteilt, dass seine Frau im KZ verstorben ist und schließlich berichten muss, dass auch Anne und Margot nicht überlebt haben. Die Geschichte Otto Franks wird bis zu seinem Tode 1980 zu Ende erzählt.

„Grüße und Küsse an alle“ berichtet auch über die Entstehung des Buches „Das Tagebuch der Anne Frank“ sowie des Theaterstückes und des Films. Man erfährt viele Details, die man vorher nicht wusste (ich zumindest nicht), z.B., dass Otto Frank 50 000 Dollar an einen Drehbuchautor zahlen musste, weil dieser ihn verklagt hatte, oder dass es Gerichtsverhandlungen gab, weil Rechtextreme Annes Tagebücher als Fälschungen deklarierten. Auch über die Gründung der Anne Frank Stiftung und des Anne Frank Fonds erhält man Informationen.

Der Autorin ist es mit diesem Buch gelungen, dem Leser die Familie der Anne Frank so nahezubringen, dass man das Gefühl hat, diese Menschen persönlich zu kennen. Ich finde es sehr schön, durch „Grüße und Küsse an alle“ so viel über sie erfahren zu dürfen und kann es jedem, der sich für die Geschichte Anne Franks interessiert, dieses Buch nur ans Herz legen. Es ist sicherlich nicht einfach und „schnell weg“ zu lesen, dieses Buch verdient es, dass man sich ihm in Ruhe und mit Zeit widmet. Aber für die Leser, die bereit sind, sich darauf einzulassen, wird es eine Bereicherung sein

7 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.09.2009
Mitternachtsmädchen
Wekwerth, Tanja

Mitternachtsmädchen


ausgezeichnet

Kurzbeschreibung:
Die Zwillinge April und May werden kurz nach ihrer Geburt von ihrer Mutter fortgegeben und getrennt. May wächst in einem Hotel an der Küste des englischen Kilborough auf, April, die Margarethe genannt wird, bei einem deutschen Ehepaar in Berlin. Im Laufe ihres Lebens treibt es sie an die verschiedensten Orte der Welt, immer auf der Suche nach sich selbst, während May in Kilborough auf die Heimkehr ihrer Schwester wartet. Werden die „Mitternachtsmädchen“ einander wiedersehen?

Meine Meinung:
Wer den heiteren, lustigen Ton der Kolumnen der Autorin erwartet, wird von diesem Buch enttäuscht sein. Ernsthaft und tiefgreifend schildert sie die Geschichte der Zwillingsmädchen April und May. Man erfährt zu Beginn des Buches viel über die Hintergründe, die dazu führten, dass die Mädchen nach ihrer Geburt getrennt wurden und so unterschiedlich aufwuchsen. Der Anfang zieht sich leider etwas in die Länge, es gibt einige Passagen, die mit der Haupthandlung nur wenig zu tun haben. Andere Stellen hingegen werden recht kurz abgehandelt, man hätte sich als Leser jedoch noch mehr Informationen gewünscht.

Ab dem Zeitpunkt der Geburt der Mädchen wird die Geschichte sehr interessant. Ausdrucksstark und detailliert beschreibt Tanja Wekwerth das Leben von May im Old Inn und das Aprils in Berlin und Afrika. Durch ihre Schreibkunst kann man sich sehr gut in die Handlung hineinversetzen, die raue Landschaft an der englischen Küste kann man sich beinahe bildlich vorstellen. Der Leser wird hineingezogen in die Räume des Old Inn zur blauen Stunde, man möchte die Hand ausstrecken und bei Miss Molly einen Tee bestellen. Liebhabern Englands ist dieses Buch alleine schon wegen der wunderbaren Landschaftsdarstellungen zu empfehlen!

Das Ende kam für meinen Geschmack etwas zu abrupt. Ich hätte mir ein bisschen weniger „Vorspann“, dafür aber ein ausführlicheres und weitreichenderes Ende gewünscht. Dies tut der Geschichte jedoch keinen Abbruch. Mit „Mitternachtsmädchen“ hat Tanja Wekwerth einmal mehr bewiesen, dass sie auch in der Lage ist, über ernste Themen zu schreiben und einen wunderbaren Roman geschaffen.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.09.2009
Zeit deines Lebens
Ahern, Cecelia

Zeit deines Lebens


gut

Kurzbeschreibung:
Lou ist ein erfolgreicher, karrierebesessener Workaholic, für den es nichts Wichtigeres gibt als seine Arbeit. Seine Familie vernachlässigt er sträflich und scheint dieses nicht einmal zu bemerken. Um seine Kinder kümmert er sich nur wenig, Versprechen hält er nicht ein und das Familienleben muss hinter dem Beruf zurückstehen. Doch eines Tages begegnet Lou dem Obdachlosen Gabe, der ihn in ein Gespräch verwickelt. Lou besorgt dem Mann einen Job in seiner Firma, doch eigentlich hat Gabe eine ganz andere Aufgabe…

Meine Meinung:
Der sechste Roman der erfolgreichen irischen Autorin hebt sich schon durch die Gestaltung des Buches von den vorherigen Bänden, die alle blau sind, ab. Wer eine Liebesgeschichte erwartet, wird eventuell etwas enttäuscht werden, denn in „Zeit deines Lebens“ geht es hauptsächlich um die Beziehung zwischen Lou und Gabe. Die Ehe von Ruth und Lou spielt eher eine Nebenrolle.

Der Schreibstil ist typisch Ahern, detailliert, romantisch und an manchen Stellen etwas blumig, aber wie gewohnt sehr schön. Der Geschichte fehlt meiner Meinung nach leider etwas der Tiefgang, den man sonst von der Autorin kennt. Was die Geschichte des Junges, der den Truthahn in das Fenster seines Vaters geworfen hat, mit der Lous zu tun hat, wurde mir auch nicht ganz klar.

Der Gedanke, der hinter Allem steht, ist jedoch wieder wunderbar. Cecelia Ahern gelingt es auf eine schöne Weise, ihre Message an den Leser zu bringen und ihn zum Nachdenken über sein eigenes Leben anzuregen.

12 von 15 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.09.2009
Das Herz ihrer Tochter
Picoult, Jodi

Das Herz ihrer Tochter


gut

Kurzbeschreibung:
Fünf Jahre nach dem Unfalltod ihres ersten Mannes verliert June Nealon ihre siebenjährige Tochter Elisabeth und ihren zweiten Mann Kurt durch einen grausamen Mord. Shay Bourne, ein arbeitsloser Handwerker, den die schwangere June eingestellt hat, damit er ihr Haus repariert, hat mit gezielten Schüssen ihre Familie ausgelöscht.
Elf Jahre später: Junes zweite Tochter Claire leidet an einem Herzfehler. Nur ein Spenderorgan kann ihr junges Leben noch retten. Da tritt der zum Tode verurteilte Shay Bourne an sie heran mit dem Wunsch, Claire nach seinem Tod sein Herz zu geben und so die Morde an Elisabeth und Kurt wiedergutzumachen.

Meine Meinung:
Wie gewohnt behandelt das neue Buch der amerikanischen Schriftstellerin Jodi Picoult eine brandheiße Thematik. Dieses Mal geht es um Ethik, Moral und Todesstrafe, gepaart mit dem Thema Organspende und christlichem Glauben. An einigen Stellen erinnert die Geschichte sehr stark an Stephen Kings „The Green Mile“.

„Das Herz ihrer Tochter“ wird wieder aus den verschiedenen Perspektiven der einzelnen Beteiligten erzählt. Die Passagen des Pfarrers Father Michael waren mir persönlich zu religiös. Zu Beginn der Geschichte war es noch auszuhalten, aber je weiter die Geschichte fortschritt, desto theologisch verworrener wurden seine „Gedanken“. Zum Schluss habe ich seine Kapitel nur noch überflogen, da mir das ganze Gerede über das Thomasevangelium usw. auf die Nerven ging.

Junes Geschichte fand ich etwas übertrieben. Ihr Schicksal war mir zu viel, erst stirbt ihr erster Mann bei einem Autounfall, dann werden ihr zweiter Mann und ihre Tochter ermordet UND ihre zweite Tochter wird sterben, es sei denn, sie erhält ein Spenderherz. Diese Fülle an Schicksalsschlägen lässt die Geschichte unglaubwürdig werden. Dazu noch Shay Bournes „Gabe“ und dem Leser war jeglicher Realitätsgedanke genommen. Ein bisschen weniger wäre für diese Geschichte sicher von Vorteil gewesen.

Der Autorin gelingt es gut, die brisante Thematik „Todesstrafe“ in die Handlung einfließen zu lassen. Sie bleibt dabei aber wunderbar neutral, zwingt dem Leser nicht ihre Meinung auf, sondern regt lediglich dazu an, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und sich eine eigene Meinung zu bilden.

Auch die ein oder andere Überraschung hält sie bereit, so dass die Geschichte bis zum Schluss spannend bleibt. Alles in Allem ist „Das Herz ihrer Tochter“ ist ein schönes Buch mit kleinen Makeln, das sich aber auf jeden Fall lohnt.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.