Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Marianne
Wohnort: 
Attenhofen

Bewertungen

Insgesamt 478 Bewertungen
Bewertung vom 18.11.2019
Die hinreißende Lady Charlotte / Regency Romantik Bd.2
Miller, Carolyn

Die hinreißende Lady Charlotte / Regency Romantik Bd.2


ausgezeichnet

Endlich ist Charlottes großer Tag da! Sie ist jetzt endlich eine erwachsene Frau. Als Adelige wird sie am Hof präsentiert. Das ist der Startschuss für die große Liebe, denn nun dürfen heiratswillige Männer um ihre Hand anhalten. Charlotte ist sehr aufgeregt. Bei ihrer Cousine Lavinia beobachtet sie, wie eine liebevolle Ehe aussieht. Wer wird wohl der Richtige für sie sein?

Es mangelt nicht an charmanten, gutaussehenden Verehrern. Aber mit so einer hübschen Tochter hegen Charlottes Eltern große Hoffnungen auf eine besonders gute Partie. Zu dieser Zeit, im Jahr 1814, werden schließlich meistens Zweckehen eingegangen. Es gilt standesgemäß zu heiraten und einen Erben zur Welt zu bringen.

Charlotte ist hin und her gerissen. Soll sie entgegen den Wünschen ihrer Eltern ihren Favoriten wählen? Oder soll sie zustimmen den verwitweten Herzog zu heiraten, den sie unattraktiv und schrecklich langweilig findet?

Dieser Roman spielt in England, in der beliebten Regency Ära. Die Besonderheit dieser Zeit wird sehr gut eingefangen. Zusammen mit Charlotte und ihren Freunden erlebt der Leser aufregende Bälle, eine bunte Parade und anstrengende Kutschenfahrten.

Charlotte ist am Anfang des Buchs etwas selbstsüchtig und oberflächlich. Doch durch das Vorbild ihrer Cousine lernt und reift sie. Sie bemüht sich beispielsweise bewusst nicht eigensinnig zu sein, und sie lernt zu vergeben. Sie überdenkt auch ihre Beziehung mit Gott. Besondern in Schwierigkeiten erweist sich ihr Vertrauen auf Gott als Stütze.

Dem Herzog fällt es schwer sich zu öffnen und zu vertrauen, denn er wurde stark enttäuscht. Auch er findet Trost in seinem Glauben. Obwohl stets präsent, wirkt der Glaube sehr natürlich. Der Leser wird nicht angepredigt, stattdessen spürt er, wie Menschen durch ihren Glauben Kraft finden.

In diesem Buch ist Liebe ein Hauptthema. Dabei geht es nicht um romantische Gefühle, sondern um eine opferbereite Liebe, wie in 1. Korinther 13 beschrieben. Die Szenen, in denen sich die Liebenden näher kommen sind berührend, ohne kitschig zu wirken.

Und nicht zuletzt fliegen die Seiten auch deshalb, weil es Geheimgänge, Übeltäter und Rätsel gibt. Vor allem am Ende des Buchs wird es spannend und dramatisch.

Fazit: Es macht einfach Spaß dieses Buch zu lesen! Die Charaktere wachsen dem Leser schnell ans Herz. Einige Gedanken fordern zum Nachdenken über das eigene Leben heraus. Empfehlenswert für alle, die gern Romane lesen, und besonders wertvoll für junge Erwachsene, die sich fragen, was wahre Liebe auszeichnet.

Bewertung vom 07.11.2019
Sturmfohlen / Mein Feuerpferd Bd.2
Schreiber, Chantal

Sturmfohlen / Mein Feuerpferd Bd.2


ausgezeichnet

Die zehnjährige Eva hat es richtig gut. Auch wenn ihre Eltern getrennt sind, verstehen sich alle noch prima, und sie hat eine neue Mutter und einen neuen Bruder gewonnen. Zusammen mit ihrer Mutter, reist Eva zu ihrem Vater und seiner neuen Familie nach Island. Nach den Feiertagen muss ihre Mutter zurück, aber Eva darf noch eine Weile bleiben.

Es ist die Vorweihnachtszeit, und da haben die Isländer ihre eigenen Gebräuche und Geschichten. Eva taucht begeistert in die Kultur ihrer zweiten Heimat ein. Am meisten freut sie sich aber ihr geliebtes Isländerpferd wiederzusehen.

Es ist Evas zweiter Besuch in der Heimat ihres Vaters, und sie hat dort auch schon eine Freundin. Diese verreist zwar über Weihnachten, aber es wird eine Verwandte ihrer Stiefmutter, die zwölfjährige Emma, erwartet. Doch so sehr Eva versucht sich mit Emma anzufreunden, Emma bleibt verschlossen. Es kommt aber noch schlimmer, Eva fühlt sich von Emma angegriffen und hintergangen. Sie weiß nicht, wie sie sich verhalten soll und sie würde am liebsten ganz schnell abreisen.

Doch dann kommt die Nacht, die alles verändert. Mehrere Notfälle in einer Nacht fordern die beiden Mädchen und Evas Familie heraus. Dabei erlebt Eva etwas einmalig Schönes. Und sie lernt viel über Vergebung und Freundschaft.

Diese Pferdegeschichte ist sehr schön geschrieben. Die Erlebnisse Evas, vor allem die Konflikte, werden altersgerecht geschildert. Ein besonderes Plus ist die unvergleichbare Landschaft Islands, die anschaulich beschrieben wird.

In dieser Jahreszeit gibt es kaum Tageslicht. An die ganz andere Lebensweise der Isländer im Winter wird der Leser immer wieder erinnert. Dazu kommen warme Stricksachen, ein kuscheliges Zuhause und viele weihnachtliche Bräuche. Alles zusammen ergibt eine winterliche Geschichte zum Wohlfühlen.

Am Anfang fließt eine Zusammenfassung des ersten Bandes in die Geschichte ein. Darum muss der Leser den ersten Band nicht gelesen haben, auch wenn man ihn sich danach vermutlich gerne besorgt, um noch mehr Zeit mit Eva und ihrer Familie zu verbringen.

Fazit: Eine schöne, altersgerechte Mädchengeschichte, die vor allem Pferdeliebhaberinnen begeistern wird. Empfehlenswert!

Bewertung vom 05.11.2019
Wunder - was ist wirklich dran?
Wunder

Wunder - was ist wirklich dran?


ausgezeichnet

Als Journalist, geht Lee Strobel gerne einer Sache auf den Grund. In diesem Buch stellt er sich die Frage: Gibt es heute noch echte Wunder? Was sagt die Wissenschaft dazu? Oder sind sogenannte Wunderheiler allesamt Scharlatane?

Der Autor war selbst ein Kritiker des christlichen Glaubens. Als seine Frau sich dem Glauben zuwandte, suchte er Beweise, um ihre neugewonnene Überzeugung zu widerlegen. Stattdessen staunte er, wie viel Indizien für die Wahrheit der Bibel sprechen. Heute ist er überzeugter Christ.

Das Buch beginnt mit verschiedenen Wunderberichten und der Frage: Sind Wunder echt? Kommen sie in unserer Zeit vor? Können sie wissenschaftlich bewiesen werden?

Lee Strobel geht dann auf eine Reise. Quer durch Amerika sucht er verschiedene Menschen auf, die in ihrem Fachgebiet herausragen, und die etwas zu dem Thema Wunder zu sagen haben.

Die Reise beginnt mit einem Skeptiker. Für diesen Mann steht fest, es kann nichts geben, dass die Naturgesetze unserer Welt durchbricht. Nach diesem Gespräch sucht der Autor Antworten auf die vielen Einwände dieses Skeptikers.

Seine Reise führt ihn zu Naturwissenschaftlern, Philosophen und Theologen. Er stellt fest, dass eine große Zahl von Wundern dokumentiert wurde. Anhand von Zeugenberichten und ärztlichen Untersuchungen wurde eindeutig festgestellt, dass etwas Unerklärliches geschehen war.

Aber Gott wirkt nicht nur durch Wunder. Vor allem in der muslimischen Welt begegnen viele Menschen Jesus in einem Traum. Sie bekommen teilweise unerklärliche Hinweise auf Christen, die ihre Fragen beantworten können, sodass sie schließlich selbst Christen werden.

Gespräche über das Wunder der Schöpfung und das Wunder der Auferstehung runden das Bild von Gottes übernatürliches Wirken ab.

Der Autor trifft aber auch tiefgläubige Menschen, die verzweifelt um Heilung beten, ohne dass dieses Gebet erhört wird. Mit den Berichten von Heilungen, aber auch von vergeblicher Hoffnung, ergibt dieses Buch eine sehr umfassende Übersicht über Wunder und Heilungen.

Design und Gestaltung des Buchs sind ansprechend. Der Schreibstil des Autors ist angenehm zum Lesen. Die Aussagen und Beweise sind fast alle in Form von Gesprächen festgehalten, sodass das Buch lebendig wirkt.

Beim Lesen stellt man schnell fest, dass der Autor voreingenommen ist. Das ist nicht weiter schlimm, denn vermutlich hat fast jeder zu diesem Thema eine eigene Meinung, aber die einführenden Worte machen eher den Eindruck, er sei selbst auf der Suche nach einer Antwort. Darum ist Buch eher für Christen geeignet, oder solche, die sich für den christlichen Glauben interessieren. Ein Kritiker würde sich vielleicht an der Vorgehensweise des Autors stören.

Die einzelnen Themen und Fragen geben eine gute Übersicht über Gottes übernatürliches Wirken. Es ist schön, dass auch das Thema Träume und Visionen enthalten ist, und nicht nur Wunder im Sinne von Heilungen oder übernatürliche Bewahrungen.

Fazit: Ein gutes, informatives Buch mit vielen Argumenten und Beweisen für Wunder in unserer heutigen Zeit. Obwohl das Buch nicht die Dokumentation über tatsächliche Wunder enthält, gibt es viele Hinweise auf weiterführende Literatur und Quellenhinweise. Sehr zu empfehlen für Menschen, die mehr über Gottes wunderbare Wirken in unserer heutigen Zeit wissen wollen!

Bewertung vom 05.11.2019
Mein Zuhause zum Aufatmen
Smith, Myquillyn

Mein Zuhause zum Aufatmen


sehr gut

Wie soll mein Zuhause aussehen? Gemütlich, sodass sich jeder Gast sofort bei mir wohlfühlt? Oder eher passend zum Trend der Zeit, minimalistisch, sodass so wenig wie möglich im Wege steht? Die Autorin dieses Buchs meint, beides ist wichtig.

In diesem Buch nimmt die Autorin den Leser mit auf eine Reise. Es geht los mit dem Kauf eines alten Hauses für ihre Familie. Die Autorin ist sich selbst nicht sicher, ob diese Entscheidung gut ist, denn es steckt viel Arbeit in diesem neuen Zuhause. Bei der Arbeit an ihrem Haus erkennt Myquillyn Smith ihre Fehler. Sie lernt loszulassen und sie findet den optimalen Weg ihr Haus zu verschönern.

Denn Schönheit, so meint die Autorin, tut uns allen gut. Als Ebenbilder Gottes gestalten wir gern, und freuen uns an Schönheit. Es ist auch einfacher Gäste in ein Haus einzuladen, für das man sich nicht schämt.

Zu dem Weg, den die Autorin beschreibt, gehören einige Gegensätze: gemütlich, doch minimalistisch, einfach, doch verschwenderisch, und schön, aber auch nützlich.

Der Weg zum Wohlfühl-Zuhause beginnt mit dem Leerräumen eines Zimmers. Nach einer Zeit des Besinnens, wird eine Sache nach der anderen wieder ins Zimmer geräumt. Dabei gilt es eine bestimmte Reihenfolge zu beachten. Und natürlich wird man dabei feststellen, dass nicht alles gebraucht wird, oder dass etwas anderes besser ins Zimmer passen würde. Die Autorin versteht das Zögern des Lesers und geht verständnisvoll darauf ein. Sie beschreibt auch vieles mit wohltuendem Humor.

Myquillyn Smith gibt ganz praktische und nützliche Ratschläge weiter, ob zur Gestaltung oder zum Möbelkauf. Die vielen Bilder zeigen ihre Inneneinrichtung. Dabei erklärt sie oft, was gut oder weniger gut aussieht. Zum Schluss findet sich eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Gedanken.

Bei diesem Buch geht es ausschließlich um das Verschönern der Inneneinrichtung. Obwohl in einem christlichen Verlag erschienen, gibt es kaum Hinweise auf den Glauben der Autorin. Themen wie Minimalismus und Loslassen werden auch nur am Rande angesprochen. Wer aber gerne sein Zuhause verschönern möchte und dazu Anregungen und Vorschläge sucht, ist bei diesem Buch genau richtig.

Der Anfang zieht sich ein wenig. Myquillyn Smith geht auf ihre Vorstellungen von Gemütlichkeit und Minimalismus ein, dabei drehen sich die Gedanken, wie in einem Kreis, immer wieder um dasselbe. Von Kapitel zu Kapitel wird das Buch jedoch praktischer. Manche wiederkehrenden Gedanken können eine große Hilfe sein beim Loslassen. So sagt die Autorin, dass wir doch nicht „Kram-Manager“ sein wollen, ständig damit beschäftigt unsere Unmengen an Sachen aufzuräumen und aufzuschichten. Und die Stapel ungelesener Zeitschriften im Wohnzimmer? Ob gewollt oder nicht, sie sind Deko! Solche Überlegungen können den Leser aufrütteln und helfen Dinge loszulassen.

Fazit: Ein Buch für Menschen, die unzufrieden sind mit ihrem Zuhause, und die Ideen und Tipps suchen, um es zu verschönern.

Bewertung vom 03.11.2019
Die Furchtlosen Fünf
McPartlin, Anna

Die Furchtlosen Fünf


ausgezeichnet

Jeremy ist gerade dreizehn Jahre alt geworden, als er und seine Freunde etwas Schreckliches tun. Sie wissen, dass es falsch ist. Sie haben große Bedenken. Sie rechnen damit den Rest ihres Lebens im Gefängnis zu verbringen. Aber sie sind überzeugt, sie müssen es einfach tun!

Die furchtlosen Fünf sind allesamt sehr sympathisch. Da gibt es den kräftigen, zwölfjährigen Sumo, der zwar wie ein Boxer aussieht, aber sehr liebevoll und sanftmütig ist. Was auch immer sie machen, er möchte niemandem wehtun. Walker ist mit seinen dreizehn Jahren der Denker der Gruppe. Er sieht auch aus wie ein Streber. Charlie ist zwölf und das einzige Mädchen in der Gruppe. Jeremy ist nicht so glücklich, dass sie dabei ist, denn er befürchtet, dass sie ihm seinen besten Freund wegnehmen könnte. Und das ist Johnny J, ein gutaussehender, beliebter Dreizehnjähriger. Mit einem sehr großen Problem.

Johnny Js Mutter ist krank. Die Kinder erfahren, dass es keine Hoffnung mehr für sie gibt. Sollte sie sterben, müsste Johnny J weit wegziehen, um bei einer Verwandte zu leben, die Johnny kaum kennt und gar nicht mag. Vor allem möchte aber Jeremy nicht seinen guten Freund verlieren.

Für die naiven Kinder ist klar, in Amerika ist alles möglich. Wenn sie nur das Geld auftreiben könnten, um Johnny Js Mutter in Amerika behandeln zu lassen, könnte sie geheilt werden und alle Probleme wären gelöst. Aber schon allein die benötigte Summe für das Flugticket übersteigt ihre Vorstellungen.

Sie haben ein paar gute Geschäftsideen, aber das Geld reicht hinten und vorne nicht. Wie gut, dass alle Bürger der Stadt im Weltmeisterfieber sind. Denn es ist 1990, und Irland ist ganz vorne mit dabei. Wenn alle das wichtige Spiel verfolgen, könnten die Kinder versuchen das benötigte Geld zu beschaffen. Das ist zwar illegal, aber für sie steht fest, nur so können sie Johnny Js Mutter retten.

Die furchtlosen Fünf versuchen ihr Glück und erleben so viel mehr. Ihr Weg führt sie immer weiter in Verstrickungen, bis schließlich ein blinder, alter Mann ihre Rettung ist. Dabei wird aber ihre Freundschaft auf eine harte Probe gestellt.

Dieses Buch ist, trotz des schweren Themas, wunderbar leicht und unterhaltsam geschrieben. Lustige Fußnoten ergänzen den Text. Jeremy hat Ähnlichkeiten mit Greg in Gregs Tagebüchern. Er versucht gute Lösungen zu finden, aber das gelingt nicht immer. Er erlebt peinliche Situationen, über die er offen berichtet. Dadurch wird er dem Leser sehr sympathisch.

Die Themen dieses Buchs sind Freundschaft und „das Richtige tun“. Die Kinder lernen sich Erwachsenen anzuvertrauen und Hilfe anzunehmen. Sie lernen auch, dass ihr Handeln Folgen hat.

Fazit: Ein sehr lesenswertes Buch, das wichtige Werte vermittelt, aber auch einfach Spaß macht zu lesen. Gut geeignet für Kinder von 10 – 12 Jahren, aber es ist so gutgeschrieben, dass es auch Erwachsenen gefallen wird.

Bewertung vom 03.11.2019
Fuchs und Dachs
Feurer, Melissa C.

Fuchs und Dachs


ausgezeichnet

Die fünf Geschichten in diesem Buch nehmen Kinder mit durch das Jahr. Schauplatz ist der Wald und im Mittelpunkt stehen zwei junge Tiere, ein Fuchs und ein Dachs.

Der Dachs ist gemütlich und ein bisschen ängstlich. Der Fuchs fürchtet sich vor fast nichts und er ist ein bisschen zu sehr von sich selbst überzeugt. Aber so unterschiedlich die beiden Freunde auch sind, sie halten zusammen und sie helfen einander.

Das beginnt im Sommer, als sie sich am Ufer eines Sees kennenlernen, und der Dachs lernt seine große Angst zu überwinden. Im Herbst lernen sie, dass jeder etwas anderes gut kann. Auch im Winter merken sie wie unterschiedlich sie sind, denn der Dachs schafft es einfach nicht wachzubleiben. Er braucht seinen Winterschlaf. Ohne ihn erlebt der Fuchs ein Krippenspiel. Und im Frühling müssen beide schließlich ihre Heimat verlassen.

Die Geschichten beschreiben sehr schön die Lebenswelt des Waldes. Menschen und Dinge werden aus der Perspektive der Tiere beschrieben. Die unterschiedlichen Charaktere werden gut wiedergegeben. Aber auch die Gefühle und Ängste der beiden kleinen Tiere werden so gut beschrieben, dass Kinder sich damit identifizieren können.

Ganz zarte Hinweise auf einen liebenden Gott flammen immer wieder auf. So wird Gott mehrmals als guter Schöpfer beschrieben, und in der Geschichte von Weihnachten als „Gott in der Krippe“. Die Hinweise auf Gott sind altersgemäß und können als Einstieg ins Gespräch dienen. Gut sind aber auch die Impulse zu den Themen Mut, Freundschaft, Verlust der Heimat und Unterschiedlichkeit.

Die Illustrationen sind einfach und farbenfroh. Auf manchen Seiten überwiegt der Text, einige Seiten sind ganzseitig bemalt.

Fazit: Ein liebevoll gestaltetes Buch, mit schönen Geschichten über wichtige Themen. Die Länge einer Geschichte ist genau richtig für eine Gute-Nacht-Geschichte. Sehr zu empfehlen!

Bewertung vom 31.10.2019
Dirty Glory - Deutsche Version
Greig, Pete

Dirty Glory - Deutsche Version


ausgezeichnet

Um die Jahrhundertwende beginnt in einer britischen Kleinstadt eine einfache Gebetsbewegung. Pete Greig hat eine Vision, und doch kann er nicht ahnen, welche Kreise diese Bewegung ziehen wird.

Im Buch „Red Moon Rising“ berichtet er über die Anfänge dieser Bewegung. Inzwischen sind zwanzig Jahre vergangen und diese kraftvolle Bewegung hat sich ausgebreitet. In sehr vielen Ländern der Erde wird nicht nur gebetet. Mitarbeiter der Bewegung setzen sich aufopferungsvoll für ihre Überzeugung ein, und kümmern sich um die Menschen, die von anderen vergessen werden.

In diesem Buch begleitet der Leser den Autor auf seiner Reise zu verschiedenen Gebetsstätten. In einem finsteren Ort in Mexiko lebt eine mutige, junge Frau inmitten von Prostituierten. Sie betet und sie liebt. An einem verrückten und verruchten Partyort kümmert sich ein Team um Betrunkene. Sie beten und lieben.

Und dann gibt es zu einem Friedhof in Amerika. Für den Autor ist dieser Ort kennzeichnend für Menschen, die sich mit weniger zufriedengeben, als sie erreichen könnten. Es ist ein Ort, an dem Siedler begraben sind, die eine Reise angetreten haben, nur um auf halbem Weg stecken zu bleiben. Dieses Bild ist für Pete Greig ein Mahnruf sich nicht mit dem Erreichten zufriedenzugeben, sondern immer weiter Neues mit Jesus zu wagen.

Dieses kompakte Buch enthält jede Menge inspirierende Geschichten über das Gebet. Das Buch liegt angenehm in der Hand und das Lesebändchen ist definitiv ein Plus. Das Cover ist etwas ungewöhnlich, passt aber optisch zum ersten Band.

Pete Greig schreibt sehr offen und ehrlich, auch über sein persönliches Glaubensleben und seine eigenen Schwierigkeiten. Seine Berichte über die vielen Menschen, die sich mit Haut und Haaren für andere einsetzen, sind herausfordernd. Besonders wertvoll ist der Gedanke, dass es beim Gebet in erster Linie darum geht die Gegenwart Gottes zu genießen.

Wo gebetet wird, geschehen Wunder. Auch in diesem Bereich hat der Autor viel zum Erzählen. Benötigte geldliche Mittel werden bereitgestellt oder erscheinen auf übernatürliche Weise. Menschen fühlen sich von Gott berufen und erleben erstaunliche Bestätigungen dieses Rufs. Vor allem aber kehren Menschen um, weil sie geliebt werden, und die Macht des Gebets erleben.

Bei manchen Geschichten fragt man sich, ob so etwas wirklich geschehen kann. Der Schreibstil ist ungewohnt, da der Autor manchmal etwas hin und her springt. Trotzdem lässt sich das Buch gut lesen. Der freche und humorvolle Stil des Autors lässt die vielen Seiten fliegen. Am Ende des Buchs findet sich ein Leitfaden für Gruppengespräche zu den einzelnen Kapiteln des Buchs.

Fazit: Ein gut geschriebenes Buch, inspirierend und herausfordernd. Mit Berichten aus der ganzen Welt, regt dieses Buch an sich in die Gegenwart Gottes zu begeben und Großes von ihm zu erwarten. Sehr zu empfehlen!

Bewertung vom 31.10.2019
Auschwitz # 34207
Geise, Nancy Sprowell

Auschwitz # 34207


ausgezeichnet

Mittlerweile ist Joe Rubinstein, ein Überlebender des schrecklichen Konzentrationslagers Auschwitz, fast hundert Jahre alt. Wie durch ein Wunder übersteht er Jahre in dieser Hölle und wird später zu einem gefeierten Schuhdesigner in Amerika. Lange Jahre schweigt er beharrlich über seine grauenvollen Erlebnisse, bis er sich schließlich der Autorin dieses Buchs anvertraut.


Der 1920 geborene Jude Joe Rubinstein lebt mit seiner Familie in Polen. Obwohl sie nicht viel zum Leben haben, ist seine Kindheit von Liebe und Geborgenheit geprägt. Sein Vater stirbt, als Joe noch ein Kind ist. Sein ältester Bruder sorgt dafür, dass alle Geschwister die alleinerziehende Mutter unterstützen. Darum lernt Joe schon früh hart zu arbeiten.

Besonders viel Spaß macht es ihm Schuhe zu entwerfen und herzustellen. Von seinem jüdischen Lehrmeister lernt er sehr viel. Als die Stimmung in Polen immer judenfeindlicher wird, verlässt der Geschäftsmann jedoch das Land.

Der junge Joe versteht nicht, warum er auf einmal als Jude verachtet wird. Wie kann es sein, dass Nachbarn einander auf einmal verraten, und Juden ohne Grund verprügelt werden?

Und dann kommt der schreckliche Tag. In den frühen Morgenstunden wird Joe von einem lauten Hämmern an der Tür geweckt. Deutsche Soldaten nehmen ihn mit. Er darf sich noch nicht einmal anziehen. Er hat auch keine Möglichkeit sich von seiner Familie zu verabschieden.

Mehrere Tage verbringt er frierend und hungernd, zuerst auf einem Lastwagen und dann in einem Viehwagon, bis er schließlich das Ziel erreicht: Auschwitz. Dort erlebt er unvorstellbare Qualen und Demütigungen. Der Tod ist dort etwas Selbstverständliches. Viele verhungern oder sterben an Krankheiten, aber besonders schlimm sind die Gaskammern und die grausamen Spiele der Bewacher.

Joe kann die Grausamkeiten, die er erlebt, nicht begreifen. Sie belasten ihn so stark, dass er nach seiner Befreiung nie darüber spricht. Aber nach siebzig Jahren will er sein Schweigen brechen. Als einer der letzten Augenzeugen dieser Hölle, will er nun von dem berichten, was er erlebt hat.

Weil es so schmerzhaft ist, dauert es mehrere Jahre, bis er der Autorin von seinen Erlebnissen berichtet hat. Sie ergänzt und bestätigt das Gehörte durch umfangreiche Recherchen. Das Ergebnis ist dieses bewegende Buch.

In leisen Moll-Tönen erzählt, begleitet der Leser Joe von seiner glücklichen Kindheit zu den Vernichtungsstätten Hitlers, und schließlich nach Amerika, wo er ein erfolgreicher Schuh-Designer wird. Der Schwerpunkt liegt auf dem Erleben in Auschwitz. Die kurzen Kapitel beschreiben die Menschen, die nach einer anstrengenden Reise ankommen, nur um bald zu sterben, und sie machen den Hunger, die Strafen und die Hoffnungslosigkeit spürbar.

Das Erschütternde an diesem Bericht ist der Kontrast zwischen der Sicht Joes und seiner Bewacher. Während er in jedem Häftling einen wertvollen Menschen und Individuum sieht, sehen die Ausführenden von Hitlers Wahnsinn nur eine menschlose Masse.

Neben der Erzählung Joes enthält dieses Buch umfangreiche vertiefende Informationen. Drei Bildteile enthalten passende Bilder. Die Bilder zeigen allerdings nicht Joes ersten Jahre, da er keine Bilder retten konnte. Die meisten Bilder stammen aus verschiedenen geschichtlichen Quellen und machen das Erzählte auf schmerzhafte Weise lebendig.

Sehr schön ist die Ausführung und Gestaltung dieses wertvollen Buchs. Die etwas größere Schrift ist auch für ältere Leser gut geeignet.

Fazit: Ein wichtiges Zeugnis eines Überlebenden über die schrecklichen Zustände in einem Konzentrationslager im Dritten Reich. Nüchtern erzählt ein Mann mit viel Lebenserfahrung von grauenhaften Erlebnissen, aber auch von seiner Liebe zum Leben, zu Gott und zu seinen Mitmenschen. Sehr zu empfehlen!

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.10.2019
Wo die Welt schreit
Wegener, Andrea

Wo die Welt schreit


sehr gut

Nach wie vor versuchen viele Flüchtlinge nach Europa zu kommen. Bis sie ihr erstes europäisches Ziel erreichen, haben sie oft einen langen, leidvollen Weg hinter sich. Schwer traumatisiert steigen Menschen aller Altersgruppen aus hinfälligen Booten an der Küste der griechischen Insel, Lesbos. Sie kommen in ein überfülltes Lager auf einem ehemaligen militärischen Gelände. Das Lager Moria beherbergt viel mehr Menschen, als dort eigentlich Platz hätten.

Die Autorin dieses Buchs, Andrea Wegener, arbeitet schon seit über zehn Jahren in der Verwaltung einer christlichen Hilfsorganisation, als sie den Eindruck hat, sie soll selbst hingehen, wo Not herrscht. Anstatt weiterhin in einer sicheren Umgebung zu verwalten und organisieren, möchte sie als einfache Helferin dorthin „wo die Welt schreit“.

Ihre Organisation entsendet sie auf die Insel Lesbos, wo sie sich, zusammen mit vielen ehrenamtlichen Helfern, um die ankommende Flüchtlinge kümmert. Es ist für alle Seiten frustrierend, dass die Menschen hier so lange bleiben müssen. Auf engem Raum warten sie monatelang auf die Anerkennung ihrer Asylanträge.

Das Leid in Moria ist so groß wie die Anzahl der Menschen. Die sanitären Anlagen reichen bei weitem nicht. Der Wohnraum ist unvorstellbar knapp berechnet. Frauen müssen vor Vergewaltigungen geschützt und kämpfende Männer auseinandergerissen werden. Immer wieder können die vielen Hilfsgüter unter den notleidenden Menschen verteilt werden, doch es ist nie genug.

Die kurzen Kapitel dieses Buchs lesen sich wie Tagebuch- oder Blogeinträge. Von November 2018 bis Mai 2019 berichtet die Autorin über Menschen, Erlebnisse und persönliche Eindrücke. Meistens ist sie im Lager damit beschäftigt die vielen Spenden zu organisieren und zum Verteilen vorzubereiten. Aber es ist ihr ein Anliegen so viel Zeit wie möglich unmittelbar im Lager dabei zu sein.

Nicht jeder Tag ist gleich. Es gibt Lichtblicke, wie gemeinsame Gottesdienste oder liebevolle Begegnungen. Es gibt aber auch regnerische, kalte Tage, in denen die Kanalisation die Wege überflutet, und die Menschen verzweifelt frieren. Der Leser erlebt Hoffnung und Enttäuschung, Freude und Trauer der Autorin mit. Gerüche und Geräusche des Lagers werden lebendig. Beeindruckend ist der Wunsch der Helfer wirklich jedem Menschen mit Respekt zu begegnen.

Besonders wertvoll sind die fünf Zeugnisse, die zwischen den Erlebnissen eingestreut werden. Es sind Geschichten von Menschen, die an irgendeinem Punkt ihrer Reise in diesem Lager gelebt haben. Sie haben Jesus gefunden, manche schon vorher, manche durch Begegnungen mit den christlichen Mitarbeitern. Ihre Geschichten sind sehr berührend. Obwohl sie großes Leid erlebt haben, sind sie dankbar für das Geschenk eines neuen Lebens mit Jesus.

Einige Einträge wurden bereits auf dem Blog der Autorin veröffentlicht. Das ist vielleicht eine Enttäuschung für Menschen, die viel im Internet unterwegs sind. Neu sind jedoch die vielen Bilder, die einen guten Eindruck vom Lager Moria geben.

Dieses Buch ist interessant für jeden, der nicht nur einen Eindruck von den Lebensumständen in einem griechischen Lager bekommen will, sondern dabei miterleben und mitfühlen will wie schwer, aber auch lohnend, der Einsatz unter diesen Menschen sein kann.

Fazit: Traurige und hoffnungsvolle Einblicke in eine Welt, die sich so sehr von unserer deutschen Wirklichkeit unterscheidet. Es ist wichtig zu wissen, was die Flüchtlinge in unserer Umgebung mitgemacht haben. Dieser wertvolle und nachdenklich machende Bericht ist sehr zu empfehlen, vor allem für Menschen, die über den Tellerrand hinausblicken wollen.