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Benutzername: 
Ritja
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Deutschland
Über mich: 
Bücher, Bücher, Bücher...viele Träume und Geschichten, die einem atemlos, traurig, fröhlich oder nachdenklich machen. Sie sind gute und geduldige Begleiter durch das Leben und schaffen Platz für Kreativität und Ruhe. https://buchstabenfestival.blogspot.com/
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 781 Bewertungen
Bewertung vom 28.06.2020
Ich bleibe hier
Balzano, Marco

Ich bleibe hier


ausgezeichnet

Die Geschichte hat mich nachdenklich zurückgelassen. Südtirol wurde von mir stets in Verbindung mit Wanderferien, Berge und Sonne, leichte Lebensart und Erholung gebracht. Und jetzt, nach der Lektüre von Marco Balzanos Werk, mit Vertreibung, mit Krieg und Verlusten und einem Staudamm, der den Menschen aus Graun die Heimat nimmt.

Man hat es schon einmal gehört und gesehen, bei den deutschen Dörfern, die Kohlebergwerken weichen mussten. Ein ähnliches Spiel mit den gleichen Verlieren - den Einwohnern der Dörfer.

Hier in "Ich bleibe hier" ist es Trina, die man begleitet und die sich durch die Jahre kämpft und kein leichtes Leben hat. Es wird aus ihrer Sicht geschrieben. Der Verlust ihrer Tochter, ihrer Freundinnen und ihrer Heimat. Der Krieg, der sie zum ersten Mal flüchten lässt. In die Berge und in die Kälte. All das überlebt sie, um am Ende doch an einer Staumauer zu scheitern. Trina ist stark und klug und schafft es durch ihren Willen immer wieder einen Ausweg zu finden. Erich, ihr Mann, zieht mit und kämpft ebenfalls. Erst im zweiten Weltkrieg, dann gegen die Erbauer des Staudamms. Man kann die Angst, die Hoffnungslosigkeit und Resignation spüren. Die Verzweiflung, die nach jedem Strohhalm greifen lässt, um am Ende doch wieder nur enttäuscht zu werden.

Marco Balzano hat es geschafft auf nur 280 Seiten eine eindringliche, traurige und beeindruckende Geschichte zu schreiben. Er hält sich nicht mit Nebensächlichkeiten auf. Keine großen Ausschmückungen oder unnötige Füllwörter, er nutzt den geraden Weg, um den Leser das schwere Leben (Schicksal) der Bauern von Graun zu zeigen.

Besonders eine Aussage der Mutter von Trina hat mir gefallen und ist auch im Gedächtnis hängen geblieben.

"Es wird schon seinen Grund haben, wenn Gott uns die Augen vorne eingesetzt hat! Das ist die Richtung, in die wir schauen müssen, sonst hätten wir die Augen an der Seite wie die Fische." (S.95)

Bewertung vom 14.06.2020
Provenzalischer Stolz / Pierre Durand Bd.7
Bonnet, Sophie

Provenzalischer Stolz / Pierre Durand Bd.7


gut

Ich folge ja gern Pierre Durand, dem etwas eigenwilligen Dorfpolizisten. Aber diesmal hat er es mir nicht einfach gemacht. Pierre Durand ist arbeitslos. Er ist suspendiert worden und muss sich nun mit Mitte 40 neu orientieren. Aber er schafft es nicht. Er vertrödelt seinen Tag und zerfließt in Selbstmitleid. Seine Freundin Charlotte versucht ihn zu motivieren und zu drängen, aber nichts hilft. Er bildet sich ein, dass niemand zu ihm steht und verkriecht sich. Für andere Tätigkeiten fühlt er sich zu überqualifiziert, weit weg will er nicht gehen und so lässt er sich gehen.

Es bleibt, Gott sei Dank, nicht so, denn ein Mord bringt ihn wieder auf die Spur. Erst nicht so ganz offiziell und später mit Hilfe des Präfekten kann er wieder ermitteln. Es ist ein etwas verworrener Fall, der mit einem Kettenbrief alles ins Rollen bringt. Es geht um den Kampf der Kulturen, um Religionen und dem Glauben, um Missverständnisse und um Prophezeiungen.

Die Geschichte war mir diesmal zu verworren und zu sehr gewollt. Für mich waren es zu viele Mythen und Seitenhandlungen, die mit anderen Glaubensrichtungen und Kulturen (gens du voyage) verstrickt worden, so dass ich dem Verwirrspiel nur schwer folgen konnte. Das Abtauchen in den Fall fiel mir schwer. Zudem haderte ich schon auf den ersten Seiten mit Pierre, denn Männer, die im Selbstmitleid schwimmen, sind nicht wirklich motivierend. Ich fand auch schade, dass Louis einfach verschwand, obwohl er zu Beginn der Geschichte eine große Rolle spielte. Was wurde aus ihm? Was wurde aus der engen Bindung von Louis und Pierre? Darauf fehlten mir die Antworten, aber vielleicht kommen sie im nächsten Band.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.06.2020
City of Girls
Gilbert, Elizabeth

City of Girls


weniger gut

Ich bin mit einer gewissen Erwartungshaltung an das neue Buch von Elizabeth Gilbert herangegangen. Das letzte Buch, welches ich von ihr gelesen habe, war "Das Wesen der Dinge und der Liebe". Es hatte mir gut gefallen und ich konnte in der Geschichte abtauchen und mich treiben lassen.

Das hat mir diesmal leider komplett gefehlt. Eine fast 90jährige Frau erzählt einer 70jährigen, ihr unbekannten, Frau in einem Brief von ihrem Leben, als wären sie beste Freundinnen und schon viele Jahre befreundet. Sie erzählt von wilden Parties, von arrangierten Sex, nur um endlich keine Jungfrau mehr sein zu müssen, von dem Theater, das kurz vor dem Untergang steht und für das sie die Kostüme näht und dem vielen Alkohol. Enttäuschenderweise geht das dann über fast 500 Seiten in verschiedenen Variationen so weiter.

Die Charaktere bleiben farblos und ohne Tiefgang. Vivian kann mich nicht einfangen und mitreißen. Sie schwebte in ihrer ganz eigenen Welt aus Naivität, großen Gefühlen und kleiner Theaterwelt. Die Geschichte schleppt sich über die Seiten und schafft es nicht eine gewisse Spannung aufzubauen und den Leser in einen New Yorker Strudel zu ziehen. Es war weder witzig, noch charmant. Ich bezweifle, dass eine Neunzigjährige in einem Brief so sehr in intime Details geht und auch die Sprache, die sie verwendet, ist für dieses Alter eher untypisch.

Die Autorin konnte mir so auch nicht die Theaterwelt der 40iger Jahre näherbringen. Es wirkte eher wie eine nicht so gute Seifenoper. Sehr schade, denn Cover und Klapptext hatten mehr versprochen.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.06.2020
DUNKEL / HULDA Bd.1
Jonasson, Ragnar

DUNKEL / HULDA Bd.1


sehr gut

Ja, was für ein Ende. Damit hatte ich tatsächlich nicht gerechnet. Aber es war gut und ich finde, es hat auch gut gepasst. Bis zum überraschenden Ende war die Suche von Hulda Hermannsdóttir nach der russische Frau spannend und interessant. Hulda eckt an und gibt sich auch sonst nur wenig Mühe in ein Team zu passen. Doch jetzt ist es dafür sowieso zu spät. Hulda muss in den Ruhestand gehen. Der Ton und die Art und Weise, wie sie nach Jahren aus dem Dienst entfernt wird, entsetzt nicht nur Hulda. Man spürt die Aggressionen und die Feindseligkeiten im Revier. Dass sie nicht ganz unschuldig ist, wird im Laufe der Geschichte immer deutlicher. Auch ihre private Geschichte enthält einige Überraschungen, dass man kaum von ihr loskommt. Nach außen ist sie stark und sie gibt kaum nach, doch im Inneren bekommt man das Gefühl, dass sie nicht mehr kann. Doch nachgeben und etwas ruhen zu lassen, ist nicht ihre Stärke.

Die Geschichte hat drei Handlungsstränge, die man aber gut auseinanderhalten kann. Sie lassen tief in die Seele der Ermittlerin blicken und erahnen, was sie alles erlebt hat. Manchmal wirkte sie etwas hilf- und orientierungslos und während der Leser so langsam ahnte, wer in diesem Fall wohl der Täter war, übersah Hulda das ein oder andere Indiz.

Der Schreibstil des Autors ist gut und lässt sich sehr gut lesen. Man wird direkt in einen dunklen Sog gezogen und stochert zusammen mit Hulda in vergangenen Fällen nach neuen Hinweisen. Es ist ein typischer isländischer Roman. Dunkel, düster, teilweise depressive Stimmung und etwas trostlos und wer verschwindet, bleibt wohl verschwunden.

Bewertung vom 04.06.2020
Eine Liebe in Neapel
Goodrich, Heddi

Eine Liebe in Neapel


weniger gut

In diesem Buch gibt eindeutig zwei Lieben. Die Liebe zwischen Heddi und Pietro und die Liebe zu Italien.

Die Autorin lässt den Leser diese Liebe stets spüren und geht in Details, die die Geschichte leider etwas aufblähen. Denn die Liebegeschichte zwischen den beiden Hauptcharakteren ist eigentlich recht schnell erzählt und ich hatte zwischendurch mal das Bedürfnis dieser Liebe zu entkommen. Sie ist so groß und so kitschig, dass es mich immer wieder mal geschüttelt hat. Da fand ich die Passagen mit dem Blick auf Neapel viel besser und ich bin lieber durch die Straßen gelaufen, als den Briefen von Pietro (der Mann kann durchaus im Mitleid baden - leider) zu folgen. Ich konnte mich mit den beiden Charakteren nicht so richtig anfreunden. Es bleibt (trotz der vielen Seiten) oberflächlich und zieht sich über die Seiten.

Eigentlich könnte man auf 500 Seiten richtig viel erzählen, aber hier hat es leider nicht funktioniert. Ich glaube das Kürzen der Geschichte um gut 100-150 Seiten hätte ihr gut getan. Manchmal holperte es im Text, d.h. es waren Widersprüche bzw. Ungereimtheiten in der Geschichte, die mich etwas irritierten.

Wer Italien genauso stark liebt, wie die Autorin, kann das Buch fast als kleinen Reiseführer (wobei ich nicht weiß, ob ich Beschreibungen von Neapel stimmen) lesen. Die Liebesgeschichte konnte mich leider nicht überzeugen. Sie ließ mich unberührt zurück.

Bewertung vom 01.06.2020
Seitensprung
Starr, Jason

Seitensprung


sehr gut

Wer schon Bücher von Jason Starr gelesen hat, wird wissen, nichts ist so, wie es scheint. Alles wird anders kommen und am Ende muss der Leser mit einer Überraschung rechnen. Genau diese Aussichten bringen mich immer wieder zu den Thrillern von Jason Starr.

Sie sind anders. Etwas überdreht und teilweise zu dramatisch, aber eben auch tragisch, weil seine Hauptcharaktere eigentlich arme Seelen sind. Sie geraten in einen Strudel aus Missverständnissen, eigener Unfähigkeit und bösartigen Zufällen. So auch Jack Harper, der ewige Verlierer. Kein Rockstar, obwohl er ganz gut Gitarre spielt. Kein wohlhabender Mann, obwohl er Immobilienmakler in Manhattan ist. Seine Ehe schwer am Ende und seine einzigen Freunde sind die Menschen bei den trockenen Alkoholikern. Seine einzige Freude ist sein Sohn und diesem widmet er seine Zeit und Kraft.

Das Hamsterrad lässt sich nur schwer durchbrechen und so lockt wohl ewig das fremde Weib. Die Online Dating-Seite. Man ahnt es schon und ist trotzdem fasziniert dabei, da Jack Harper auch kein Held im Fremdgehen ist. Er hat ein Gewissen und viele Zweifel und diese plagen ihn sehr. Er nimmt die Hürde und springt ins Verderben.

Der Roman startet gemächlich und man hat Zeit sich mit den Charakteren anzufreunden (oder auch nicht). Doch dann dreht sich das Blatt und das Tempo nimmt zu. Jack Harper gerät in einen derartigen Strudel, dass man fast schon ein wenig Angst um ihn hat. Alles bricht zusammen und an jeder Ecke lauert der nächste Vorfall. Spannend geschrieben mit vielen kleinen Fallen und Wendungen und einem überraschenden Knall.

Herrlich. Ein gelungener Thriller, der den Leser durch die Seiten jagt und mitreißt. Auch wenn ich manches etwas übertrieben fand, war es eine Story, die gefesselt hat. Bis zum nächsten Mal, Herr Starr.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.05.2020
Das Kind in mir will achtsam morden / Achtsam morden Bd.2
Dusse, Karsten

Das Kind in mir will achtsam morden / Achtsam morden Bd.2


sehr gut

"Achtsam morden" geht weiter und ja, auch das Kind in Björn Diemel möchte achtsam morden. Es geht nahtlos mit der Achtsamkeit beim Lösen von Problemen weiter. Es gibt keine Verschnaufpause für Björn Diemel und seinen Mitstreitern. Zwei Mafia-Clans zu leiten und eine Fassade, die schon sehr beachtlich ist, aufrecht zu halten, ist nicht so einfach und so benötigt Björn dann doch irgendwann wieder die Hilfe von Joschka Breitner. Auch auf dringendem Anraten seiner Frau besucht er den Therapeuten. Diesmal ist es das innere Kind, dessen Wünsche viele Jahre nicht gezählt haben und nun will und muss es raus und leben.

Man kann nur sagen, es lebe der böse schwarze Humor, der hier so wunderbar verpackt wird. Ich habe stellenweise herzlich lachen können und war immer wieder über die Kreativität des Autors (eigentlich auch fast schon wieder erschreckend, wie man sich so etwas ausdenken kann) begeistert. Trotz der einen oder anderen (nicht ganz legalen) Aktion wird stets auf die Achtsamkeit geachtet und alles wird gut überlegt und besonnen durchgeführt.

Herrlich, was man aus den Achtsamkeitsratschlägen machen kann. Wer das Vorgängerbuch nicht gelesen oder gehört hat, wird wahrscheinlich ein paar Probleme bei den Zusammenhängen haben. Da "Achtsam morden" fast noch ein Tick besser war, lohnt es sich mit Band eins zu starten.

Ich kann es empfehlen, wenn man schwarzen Humor verträgt, schräge Aktionen nicht zu ernst nimmt und endlich mal wieder achtsam sein möchte.

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Bewertung vom 23.05.2020
Die Schule am Meer
Lüpkes, Sandra

Die Schule am Meer


gut

"Die Schule am Meer" ist eine Geschichte, die viele historische (und wahre) Komponenten und Charaktere beinhaltet. Die Autorin ist auf Juist aufgewachsen und kennt somit die Begebenheiten auf der Insel. Es ist eine gut recherchierte Geschichte, die die Zeit von 1925-1934 beleuchtet und man kann lesen, wie sich das Gedankengut des Nationalsozialismus innerhalb der Inselbewohner ausgebreitet hatte.

Die reale Geschichte ist interessant und informativ, aber der Stil des Erzählens war leider nicht meins. Ich hatte einige Probleme mit den Charakteren warm zu werden und so richtig in die Geschichte abtauchen, konnte ich auch nicht. Der Schreibstil hat mich nicht mitgenommen und so blieb ich immer Zaungast. Die gute Recherche der Autorin konnte man bis ins kleinste Detail lesen. Manchmal einfach zu detailliert, so dass man nicht vorankam und die Geschichte etwas langatmig und langsam wurde.

Für die zahlreichen Charaktere wäre ein Personenregister am Ende des Buches ganz schön gewesen, damit man sie besser zuordnen bzw. sich besser zurecht finden kann. Auch der Perspektivenwechsel, der ja durchaus auch Spannung erzeugen kann, war hier eher hinderlich und brachte den Lesefluss etwas ins Stocken. Die Spannung verlor sich leider in den vielen Details und Personen.

Und trotzdem würde ich das Buch empfehlen, weil es ein anderes Schulmodell (reformpädagogische Schule) näher beschreibt, voller historischer Fakten und Begebenheiten ist und die Insel Juist dem Leser näher bringt.

Bewertung vom 19.05.2020
Fehlstart
Messina, Marion

Fehlstart


gut

Noch nie wurde ich von einem Buch bzw. dem Inhalt so angeschrien. Es steckt so viel Wut und Frust in dieser Geschichte, dass man sie nicht lesen sollte, wenn man eine zarte Seele hat. Es gibt kaum eine Seite, die optimistisch und positiv ist. Das Buch kann den Leser herunterziehen.

Und warum?
Weil Aurélie es nicht schafft dem Arbeitermilieu ihrer Eltern zu entkommen. Weil sie es nicht schafft, das Studium in Paris erfolgreich fortzusetzen. Weil sie es nicht schafft, sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser zu halten oder sich eine eigene Wohnung leisten zu können.

Wer ist Schuld?
In diesem Buch irgendwie immer die Anderen. Doch Aurélie geht unvorbereitet nach Paris, nur mit der Wut im Bauch - weg aus dem Arbeitermilieu, aus dem kleingeistigen Kreis der Eltern. Sie zieht in eine der teuersten Städte ohne einen Job oder eine Wohnung. Das Studium langweilt sie und so lässt sie es schleifen und sich selber etwas gehen. Sie macht Jobs, die ihr nicht gefallen, die wenig Geld bringen und sie nicht geistig fordern. Das einzige, was ihr bleibt, ist die Wut nicht voran zu kommen. Oder ist es nicht doch nur Selbstmitleid und die Unfähigkeit etwas anzupacken und dranzubleiben? Warum ausgerechnet Paris und keine kleinere Stadt mit geringeren Mieten und vielleicht besseren Jobs, da die Konkurrenz nicht so groß ist?

Das Ende hat mich nicht wirklich überrascht, obwohl ich es nicht vorhersehen konnte.

Bewertung vom 19.05.2020
Mission Blindgänger / Kommando Abstellgleis Bd.3
Hénaff, Sophie

Mission Blindgänger / Kommando Abstellgleis Bd.3


gut

Ach, schade...der dritte Band konnte leider nicht an die zwei Vorgängerbücher anschließen. Ich habe mich durchaus gut über die eigenwilligen Charaktere amüsiert, allerdings war der Krimianteil fast nicht vorhanden. Es geschieht ein Mord und es kommt zu Ermittlungen und das war auch schon der Krimi. Die Ermittlungen sind sehr chaotisch, wenig nachvollziehbar und teilweise so absurd, dass es unglaubwürdig wird.

Die alten Charaktere, die in den ersten beiden Büchern für Stimmung und Schmunzler gesorgt haben, geben ihr Bestes, aber leider wirken sie in dieser Geschichte recht überdreht und büßen dadurch etwas von ihrem Charme ein. Der Funke wollte diesmal nicht so richtig überspringen, obwohl das Buch gut geschrieben ist und man schnell durch die Geschichte gleitet. Für mich war aber der Krimi einfach zu flach, um spannend zu sein und der Einsatz der Ermittler bei der Filmproduktion war einfach ein wenig zu viel des Guten. Es gab einige witzige Szenen und ich mag nach vor Capitaine Eva Rosière mit ihrem Hund Pilou - ihr divenhaftes Auftreten und der leichte Größenwahn sind einfach amüsant. Dafür haben leider die anderen Charaktere etwas von ihrem Glanz verloren.

Nach den zwei tollen Vorgängern nun doch leider eine Enttäuschung.