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Benutzername: 
harakiri
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Ostalb
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1053 Bewertungen
Bewertung vom 24.05.2022
Kaltherz
Faber, Henri

Kaltherz


ausgezeichnet

Als Clara nur kurz auf die Toilette muss, verschwindet ihre Tochter Marie spurlos. 4 Monate später nimmt Kim Lansky, Polizistin, die Spur auf und sticht in ein Wespennest.

Vielschichtige Charaktere, jeder anders interessant machen die Handlung zu einem Vergnügen. Nichts ist wie es scheint und alles hängt zusammen. Kim war mir als Protagonistin fast etwas zu übermotiviert, aber ihre Art hat mir dann doch gefallen.
Faber schreibt einfach klasse. Spannend, auf den Punkt, mit überraschenden Twists und mit einer guten Prise Humor, die er seiner Protagonistin verpasst, macht das Lesen einfach Spaß.
Die Handlung wird aus der Sicht von 4 Charakteren beschrieben: Kim Lansky, die unangepasste Kommissarin, Clara Lipmann, die am Boden zerstörte Mutter, Jakob Lipmann, der Vater für den die Karriere über alles steht und – am bewegendsten: Marie.
Mit dem Ende habe ich so nicht gerechnet und auch auf die Wendung mit Marie wäre ich im Leben nie gekommen. Chapeau Herr Faber.
Fazit: wieder ein Thriller der Extraklasse, der dafür sorgt, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann.

Bewertung vom 21.05.2022
Der Rätselmann
Haller, Elias

Der Rätselmann


ausgezeichnet

Ein mysteriöser Leichenfund und eine ebenso mysteriös verfasste Postkarte an der Leiche rufen den Kryptologen Arne Stiller zu Ermittlungen auf. Schnell stellt er fest, dass es sich bei dem Rätsel auf der Karte um einen Enigma-Code handelt, den man kaum entschlüsseln kann. Als weitere Morde geschehen und weitere Rätsel gefunden werden, wird klar: der Täter spielt Katz und Maus mit den Ermittlern.
Endlich schwerere Rätsel. Wie Haller selbst im Nachwort schreibt, waren seine Leser oft enttäuscht von den Chiffren, die in seinen Büchern vorkamen. Ich selbst auch, waren die doch oft auch ohne Kryptologie entschlüsselbar. Ganz anders in seinem neuen Buch. Sicher ist man wieder selbst dabei und versucht die zu lösen, aber das kann kaum gelingen.
Mir hat Hallers Sprachstil wieder sehr gut gefallen. Richtige Spannung kam aber erst gegen Ende auf, als klar wurde, was der Täter wirklich bezweckt. Vorher lebte die Handlung von den Rätseln, was mir auch sehr gut gefallen hat.
Der Band ist in sich abgeschlossen und kann unabhängig von den Vorgängerbänden gelesen werden.
Fazit: Haller versteht es, seinen Leser außer Atem zu bringen, nur durch Worte. Aber die haben es meist in sich.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.05.2022
Ein Leben für das Glück der Kinder / Die Hafenärztin Bd.2
Engel, Henrike

Ein Leben für das Glück der Kinder / Die Hafenärztin Bd.2


sehr gut

Anne Fitzpatrick, die Hafenärztin, arbeitet neben ihrer Praxis in den Auswandererhallen von Hamburg. Als ein Kind unter mysteriösen Bedingungen stirbt, will sie dem nachgehen und gerät selbst in Gefahr. Ihre Freundin Helene Curtius unterrichtet die Auswandererkinder als Teil ihrer Ausbildung und hilft Anne bei ihren Nachforschungen.
Ich habe mich sehr über einen neuen Teil der Hafenärztin gefreut. Bereits den ersten Band habe ich verschlungen und mochte die Charaktere sehr gerne. Anne kämpft immer noch um Anerkennung. Denn im Jahre 1911 hatten Frauen noch nicht dieselben Rechte wie heute. Diesen Kampf nimmt die Autorin auf und flicht ihn unterhaltsam in die Handlung mit ein.
Besonders interessant finde ich auch die Schilderung der Fortschritte der Kriminaltechnik. Das Fingerabdrucknehmen steckt noch in den Kinderschuhen und ist sehr mühsam. Was heute selbstverständlich ist, muss erst noch aufgebaut und verfeinert werden.
Das Buch ist zwar in sich abgeschlossen, aber man sollte den ersten Band gelesen haben, weil im zweiten schon die Auflösung des ersten steckt.
Fazit: wieder ein sehr unterhaltsamer historischer Roman mit sympathischen Charakteren und am Ende sehr spannender Unterhaltung.

Bewertung vom 20.05.2022
Abgerechnet / Atlee Pine Bd.4
Baldacci, David

Abgerechnet / Atlee Pine Bd.4


ausgezeichnet

Atlee Pine ist immer noch auf der Suche nach ihrer Schwester Mercy. Will sie sie doch endlich wiedersehen und das Geheimnis um den Tod von Joe lösen. Doch Mercy will sich nicht finden lassen und so ist es letztlich der Zufall, der die beiden Schwestern zueinander führt.

Der Abschlussband ist ein wenig anders aufgezogen als die Vorgänger, denn jetzt lernen wir Mercy kennen, wie sie sich nach ihrer Flucht durchgeschlagen hat und was ich da gelesen habe, hat mir sehr gut gefallen.
Die Handlung wechselt zwischen Atlee, Pine und ihrem Verfolger und läuft irgendwann zusammen. Das war so gut geschrieben, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Alle 3 Stränge für sich sind spannend und der Wechsel hält die Spannung noch einmal extra hoch.
Rückblicke in die bisherigen Bände machen das Wiedereinfinden in die Handlung leichter. Man sollte aber die Vorgängerbände der Reihe kennen, damit man die Handlung dieses Bandes auch versteht. Die Vorgeschichte von Atlee und Mercy ist wichtig um die komplexe Struktur zu erfassen.
Auch wenn die Story teilweise etwas brutal anmutet, ist der Schreibstil von Baldacci nicht allzu blutig, dafür sehr mitreißend und der Umgang der Protagonisten miteinander auch sehr gut gelungen. Hier stechen vor allem die Zwillinge und natürlich Carol Blum heraus.
Fazit: wieder ein absolutes Highlightbuch, das mich einen ganzen langen Nachmittag gefesselt hat, weil ich es nicht weglegen mochte.

Bewertung vom 20.05.2022
Die 17. Informantin / Der Club der Ermittlerinnen Bd.17
Patterson, James;Paetro, Maxine

Die 17. Informantin / Der Club der Ermittlerinnen Bd.17


ausgezeichnet

Eine Mordserie an Obdachlosen hält Lt. Lindsay Boxer in Atem. Staatsanwältin Yuki Castellano kämpft hingegen in einem neuen Fall um die Wahrheit: war es eine Vergewaltigung oder ein Fake? Beide Frauen geraten dabei an ihre Grenzen.
Bereits der 17. Fall für den Womens murder Club. Wobei Claire und Cindy weit in den Hintergrund geraten. Im Mittelpunkt des neuen Buches stehen eindeutig Yuki und Lindsay. Wobei Yukis Fall noch mehr Raum bekommt und auch sehr interessant geschrieben ist. Ich bin froh, dass ich weder Anwältin noch Richterin bin, denn ich hätte auch nicht gewusst, wem ich glauben soll.
Patterson schreibt gewohnt bildgewaltig und man kann sich die Szenen sehr gut vorstellen. Die Charaktere sind sehr sympathisch und auch das Privatleben spielt eine Rolle, ohne die beiden Fälle zu stören.
Wie beim letzten Band laufen wieder zwei Fälle parallel ab, die man gut hätte trennen und in ein eigenes Buch packen können. Ich mag es immer mehr, wenn die 4 Frauen gemeinsam an einem Fall arbeiten.
Fazit: wie immer bei Patterson: rasant geschrieben und spannend zu lesen. Ich freue mich bereits auf Band 18. Auf Englisch geht die Reihe schon bis Band 22 und ich hoffe, dass diese Bände auch bald auf Deutsch erscheinen.

Bewertung vom 15.05.2022
Im Leben wie im Tod / Peter Decker & Rina Lazarus Bd.26
Kellerman, Faye

Im Leben wie im Tod / Peter Decker & Rina Lazarus Bd.26


sehr gut

Ein neuer Fall für Lazarus und Decker.
Wobei Lazarus eher zur Randfigur wird.
Ein Mann mit eingeschränkten kognitiven Fähigkeiten verschwindet bei einem Ausflug spurlos. Eine fieberhafte Suche nach dem Mann beginnt. Als eine Leiche gefunden wird, sind Decker und sein Partner gefragt und müssen alles geben, um den 10 Jahre zurückliegenden Mord aufzuklären.
Ich verfolge Lazarus und Decker schon seit dem ersten Band und freue mich über jedes neue Buch mit den beiden. Die Charaktere und ihre Familie sind einfach sympathisch und man fühlt sich als Leser beinahe schon als Teil der Familie. Leider kommt die in diesem Band etwas zu kurz.
Einen Cold Case aufzuklären ist nicht einfach und so mühen sich Decker und sein Partner durch zähe Zeugenbefragungen und suchen Puzzleteil für Puzzleteil das Gesamtbild. Viele kleine Hinweise verdichten sich zu einem Ergebnis und das macht es auch für den Leser spannend, der Handlung zu folgen. Kellermans Krimis sind nicht blutrünstig, sie leben durch die Ermittlungen und die damit einhergehende Spannung. Als Leser weiß man nie mehr als die Ermittler und das eignet sich hervorragend mit Mitraten.
Leider sind die Fälle irgendwie ein wenig durcheinander aufgebaut und von dem ursprünglichen Fall gibt es einen großen Sprung zum Nächsten ohne den ersten komplett aufzuklären. Das Buch endet dann auch mit einem Cliffhanger, der wiederum Lust auf das nächste Buch macht.
Fazit: mir hat das Buch gut gefallen, wenn es auch nicht das stärkste aus der Reihe ist. Ich freue mich bereits jetzt auf ein Wiedersehen mit den Charakteren im Herbst 2022 wenn es heißt „Der Zorn sei dein Ende“

Bewertung vom 12.05.2022
Todesglut / Akademie des Verbrechens Bd.1
Moeller, Cathrin

Todesglut / Akademie des Verbrechens Bd.1


sehr gut

„Denkt wie ein Mörder“. Das ist die Devise von Henry Zornik, einem ehemaligen Kriminalpolizisten, der nun an einer Kriminalakademie seinen Schülern das Lösen von Verbrechen unterrichtet. Grundlage ist ein 3 Jahre zurückliegender Todesfall, der als Selbstmord durchgeht. Henry und seine Schüler sind nicht davon überzeugt und beginnen zu ermitteln. Einzeln und doch gemeinsam gehen sie den Fall an und bringen sich selbst in Lebensgefahr. Denn der Täter ist ihnen immer einen Schritt voraus.
Ich war sehr schnell in der Handlung drin, der Autorin ist es gelungen, mich von Anfang an an die Seiten zu fesseln. Besonders gefesselt hat mich die Herangehensweise der jungen Leute und dass jeder einen anderen Ansatzpunkt hatte, um etwas herauszufinden. Der Wettbewerb hat dann alles noch mehr aufgestachelt und spannend gemacht.
Die Charaktere mochte ich auch sehr gerne. Auch wenn sie nicht richtig vertieft wurden, gelang es Moeller, sie mit kurzen Worten gut zu skizzieren, so dass man ihr Handeln gut verstehen und eine gewisse Bindung zu ihnen aufbauen konnte.
Auch der Fall war sehr gut aufgebaut und anfangs nahezu unlösbar dargestellt. Durch winzige Hinweise können die Ermittler dann irgendwann das Puzzle überschauen.
Einen kleinen Kritikpunkt muss ich aber dennoch anbringen. Mich hat Zorniks ständiges „verfluchte“ total genervt. Davon abgesehen, dass ich das „e“ am Ende nicht verstanden habe, flucht Zornik gefühlt auf jeder Seite wie Marten S. Snejder, der vielleicht ein wenig als Vorbild dient.
Fazit: Ich kannte die Autorin bisher nicht, bin jetzt aber ganz heiß auf den nächsten Fall mit Zornik und seinen Schülern.

Bewertung vom 01.05.2022
Der Tote aus Zimmer 12
Horowitz, Anthony

Der Tote aus Zimmer 12


ausgezeichnet

Susann, die ehemalige Verlegerin der Atticus Pünd-Romane, ist nach dem Tod ihres Autors und dem Verlust des Verlages nach Griechenland gezogen und führt dort ein Hotel. Aus Geldsorgen nimmt sie das Angebot eines Paares an, dessen Tochter verschwunden ist, nachdem sie herausgefunden hatte, dass ein Mörder unschuldig im Gefängnis sitzt.
Fand ich „Die Morde von Pye Hall“ teilweise etwas langgezogen, war ich bei „Der Tote aus Zimmer 12“ von Anfang an geflasht. Horowitz versteht es, seine Leser zu fesseln, seine Schreibweise ist einfach einmalig. Ich kenne keinen anderen Autor, der seine Handlungen so raffiniert aufbaut und verschachtelt und somit am Ende für einen AHA-Effekt sorgt, der es in sich hat.
Er lässt die Leser mit raten, gibt ihnen auch die Chance, selbst auf den Täter zu kommen, allerdings sind deine Hinweise so perfide und oft erst am Ende des Buches zu verstehen, dass man eigentlich gar nicht damit rechnet, den Täter selbst entlarven zu können, sondern sich gleich dem Genuss hingibt und seinen Worten begierig folgt.
Ähnlich wie beim Vorgängerband gibt es wieder ein Buch im Buch, aber dieses Mal sogar einen kompletten Pünd-Roman, der zur Lösung des Verbrechens beitragen soll. Auch hier versucht man beim Lesen die Parallelen zu finden oder gar Hinweise auf den Täter. Ich fand diese Idee sehr gelungen. Auch ganz am Ende, Susans Jagd, bei der Horowitz den Leser noch über viele versteckte Hinweise aufklärt, fand ich genial.
Fazit: bei Horowitz ist jedes Wort und jedes Satzzeichen im Buch wichtig. Versteckte Andeutungen und überraschende Lösungen sind seine Spezialität und setzen den I-Punkt für die gloriose Auflösung.

Bewertung vom 28.04.2022
Affenhitze / Kommissar Kluftinger Bd.12
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Affenhitze / Kommissar Kluftinger Bd.12


ausgezeichnet

An einer Ausgrabungsstätte wird ein toter Mensch gefunden und der Interims-Polizeipräsident Adi Kluftinger hat eine schwer zu lösende Aufgabe. Verdächtige gibt es genügend, aber die Ermittlungen gestalten sich als schwierig. Vor allem in der Gemeinschaft der lieben Frau, deren Mitglieder sich an den Grabungsarbeiten beteiligen und von einer starken Persönlichkeit gelenkt werden. Und dann sind da ja auch noch die privaten Probleme Kluftis.
Ein interessantes Thema greifen die beiden Klufti-Autoren in ihrem neuen Krimi auf: der Fund des Affen Udo im Allgäu. Ausführliche Recherchen der beiden, auch vor Ort, merkt man dem Buch an. Ich fand die Story sehr authentisch. Auch erzählerisch war die Handlung wieder auf hohem Niveau und sehr humorvoll erzählt, vor allem die Pizzabestellung fand ich zum Prusten komisch.
Ein wenig straffen hätte man die Geschichte aber können. Ich lese zwar sehr gerne von Klufti, aber die Privatseite hat in diesem Buch die Ermittlungen fast überlagert. So ist die Flohmarkt-Episode zwar nice to read, bringt aber die Handlung nicht voran. Gespannt bin ich aber schon, wie die Sache mit Frau „Wohlfahrt“ weitergeht.
Sehr amüsiert habe ich mich aber über Kluftis Internetversuche. Herrlich, wie er zum Facebook-Star wird oder seine Begabung für Langhammers Drohne.
Fazit: wieder ein sehr kurzweiliges Abenteuer für unseren Kommissar im Allgäu.

Bewertung vom 27.04.2022
Der böse Hirte / Colter Shaw Bd.2
Deaver, Jeffery

Der böse Hirte / Colter Shaw Bd.2


ausgezeichnet

Colter Shaw ist Prämienjäger, das heißt, er sucht Verschwundene, für deren Finden es eine Belohnung gibt. Als er die Jugendlichen Adam und Erick sucht, stößt er auf die Fährte einer ominösen Organisation. Und macht es sich zur Aufgabe, diese zu zerschlagen. Doch dabei gerät er fast an seine Grenzen.
Ich habe mich sehr auf das neue Buch von Jeffery Deaver gefreut und wurde wie immer nicht enttäuscht. Bereits auf den ersten Seiten war ich voll in der Handlung gefangen und das hat auch nicht nachgelassen bis zum Ende. Leider musste ich zwischendurch kurz abbrechen, um zu schlafen.
Die Suche nach den Jungen ist nur der erste Teil und schon der war sehr trickreich. Wie Shaw seinen Konkurrenten abhängt, das hatte schon etwas Besonderes. Auch der Abschnitt im Camp war sehr interessant und es gab reichlich Hintergrundwissen zu Sekten. Ein wenig gestört hat mich, dass bei Colter alles so glatt ablief, spannender wäre ein Antagonist gewesen, der ihm auf der Spur zu sein scheint. Dennoch gefiel mir die Handlung wieder sehr gut.
Deaver hat so seine eigene Erzählweise. Dadurch, dass Colter seine Pläne nie verrät und der Leser meistens erst nachträglich aufgeklärt wird, sinnt man immer mit, wie Colter wohl aus dieser Situation herausfinden könnte.
Durch das Ende ist bereits der Grundstein für ein neues Abenteuer gelegt, auf das ich mich schon jetzt freue.
Fazit: Colter Shaw ist schon ein besonderer Charakter, der Deaver hier gelungen ist. Und auch das Setting in einer Sekte hat mir sehr gut gefallen.