Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Yvonne von lesehungrig
Wohnort: 
Oberfranken
Über mich: 
Ich lese für mein Leben gern

Bewertungen

Insgesamt 647 Bewertungen
Bewertung vom 29.08.2021
Let me Glow
Eden, Francis

Let me Glow


ausgezeichnet

Was ist dein Leben wert, wenn du dich selbst verloren hast?

Kurz zum Inhalt:
Andy wird von ihrem Freund vor vollendete Tatsachen gestellt und flüchtet nach Hartwell. Eine Kleinstadt, in der alles anders läuft, als sie es bisher gewohnt ist. Wird sie dort den Mut finden, endlich zu erkennen, was jeder längst sieht und schafft sie das Unmögliche, über sich hinauszuwachsen?

Figuren die bewegen:
Andy Summers ist lieb, angepasst und blass. Im Grunde ist von ihr nach vier Jahren Beziehung mit Jacob nicht mehr viel übrig. Was ist Jacob nur für ein Mensch und was für einer Andy, weil sie sich das alles gefallen lässt? Ich freue mich, als ich bemerke, wie die Autorin Andy immer bunter gestaltet und damit Leben in sie bringt. Ein Leben, das lebenswert ist und nach so viel mehr schreit.

Ian Green ist mürrisch, wirkt Andy gegenüber leicht überheblich und mit jeder Faser seines Körpers ablehnend. Und genau in diesen Momenten hat mich Eden, weil ich zwischen den Zeilen lese, was tatsächlich in Ian vor sich geht, ehe dieser bereit ist, sich das einzugestehen. Seine Entwicklung ist angenehm, stellenweise witzig und zu jeder Zeit nachvollziehbar.

Ich habe die Protagonisten tief in mein Herz geschlossen.

Zur Umsetzung:
Eden führt mich nach Hartwell. Das ist ein Ort, der seine Schwächen und Stärken hat. Je länger ich mich dort aufhalte, umso wohler fühle ich mich. Und auch Andy lässt sich zusehends mehr auf die Kleinstadt und ihre Bewohner ein.

Mich begeistert der Aufbau der Geschichte. Die Story wechselt im ersten Drittel immer wieder zu Rückblenden, was im Nachgang wichtig ist, da es mein Verständnis für Andy erhöht. Sie lebt mit Jacob in einer toxischen Beziehung und ich tauche in Szenen ein, die mich wütend machen. Dann lese ich wieder in der Gegenwart und darf Andy erleben, wie sie Ian gegenüber tritt. Ihre Entwicklung benötigt jede Menge Zeit, ist aber erlebbar geschildert und ich drücke ihr die Daumen, dass es ihr gelingt, über sich hinauszuwachsen. Ob das wirklich passiert, müsst ihr schon selbst lesen.

Ian benimmt sich Andy gegenüber schroff, taut aber nach und nach auf, und ich wünsche mir, dass etwas von seiner warmen, liebevollen Art, die er anfangs gut versteckt hält, auf sie abfärbt. Vielleicht kann so das Gift, das Jacob durch Andys Adern fließen lässt, neutralisiert werden. Die Geschichte wird aus den Ich-Perspektiven von Ian und Andy im Präsens geschildert, was prima zum Buch passt.

Was mich glücklich macht:
Eden hat ein Gespür für den kleinen Moment, der große Spuren hinterlässt und zieht meine Aufmerksamkeit auf winzige Details, die spielend in meinem Kopf ein Bild entstehen lassen und mich auf diese Art mitten in eine Szene katapultieren. Was für ein Lesegenuss. Ich durchlebe dunkle Augenblicke, flammende Leidenschaft, ungesunde Abhängigkeit, Unsicherheit bei Ian und Andy, Romantik, tiefe Freundschaften und jede Menge Wohlfühlatmosphäre. Lebendige Dialoge, Figuren, die Herzen öffnen und die Umsetzung eines wichtigen Themas machen das Buch zu etwas Besonderem. Jetzt freue ich mich auf Band 2, wo Melissa und Caleb ihre Geschichte erhalten werden.

Das Buch ist mit liebevollen Illustrationen ausgestattet, die alle aus der Feder der Autorin stammen. Auf ihrer Homepage könnt ihr euch zudem einen wunderschönen Trailer zum Buch ansehen. Den solltet ihr euch nicht entgehen lassen.

Mein Fazit:
„Let me Glow“ packt mich mit der ersten Seite. Dank des tiefgründigen und flüssigen Schreibstils stecke ich zu jeder Zeit knietief in der Geschichte drin. Mich überraschen der Aufbau der Story, die Entfaltung der Figuren und der Humor, der sich mit einem leisen Lächeln durch die Zeilen zieht und dadurch die Schwere etwas abfängt. So bleibt es durchgehend ein Wohlfühlbuch, das man bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit genießen kann, um seinem Alltag zu entfliehen.

Von mir erhält „Let me Glow“ 5 berührende Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

Bewertung vom 27.08.2021
Wild Creek Heart
Sturm, Carolina

Wild Creek Heart


sehr gut

Beim Kauf des Buchs war mir nicht klar, dass ein zweiter Teil dazugehört und dieser hier mit einem fiesen Cliffhanger endet. Solche Überraschungen liebe ich überhaupt nicht und ich hätte mir gewünscht, dass der Klappentext Aufschluss darüber gegeben hätte. Der 2. Teil dazu heißt Wild Creek Soul und erscheint am 12.09.21. Für alle, die gerne zusammenhängend lesen möchten, lohnt es sich, die wenigen Tage abzuwarten.

Die Figuren:
Josh Wild arbeitet zusammen mit seinem Bruder Sam auf der elterlichen Farm in dem kleinen Ort Grandview in Texas. Er wird immer wieder von Dämonen heimgesucht und ich erfahre in einem angenehmen Tempo, was sich zugetragen hat. Sein Herz schlägt seit Ewigkeiten für Holly, obwohl er sich vor weiblichen Angeboten kaum retten kann. Seine große Leidenschaft gehört dem Bullenreiten. Ein verdammt gefährliches Hobby, für das Josh bereit ist, alles unterzuordnen.

Holly Combs ist 26 Jahre alt und die Freundin von Elli, Sams Verlobte. Holly ist ein Mädel vom Lande und kann zupacken. Sie schminkt sich nicht und liebt praktische und legere Klamotten. Sie wohnt auf der Ranch ihrer Eltern, hat ihren eigenen Laden und steht fest im Leben. Ich mag Holly total. Mit ihr habe ich jede Menge Spaß. Ein Charakter zum Pferdestehlen.

Neben Holly und Josh erlebe ich Elli, Sam und Rose. Die Entwicklung der Figuren ist nachvollziehbar geschildert.

Zur Umsetzung:
Der Schreibstil liest sich wunderbar. Total flüssig, leicht, mit dem Blick fürs Detail, ohne an den falschen Stellen auszuufern und dabei immer lebendig. Das ist nach meinem Geschmack. Die Dialoge sind aus dem Leben gegriffen und nichts wirkt aufgesetzt. Ich erlebe den Hitzkopf Josh, den sanftmütigen Josh, den liebevollen Josh, den ehrgeizigen Josh und den traumatisierten Josh. Von ihm zeigt mir Sturm alle Facetten, was ich total genieße.

Auf Holly prasselt so viel herein, das sie mir echt leidtut. Das sich einige Personen dabei aus Gründen der Liebe, ihr gegenüber übergriffig verhalten, macht es leider nicht besser. Und genau so spielt es sich tagtäglich im wahren Leben ab und das regt mich extrem auf. Als ob jemand das Recht hat, sich in das Leben eines anderen einzumischen, nur damit es ihm selbst besser geht.

Jeder muss die Konsequenz seines Handelns tragen und die Verlustrechnung dazu. Jede Entscheidung, jede Veränderung sollte immer aus einem selbst kommen und nicht durchs Umfeld beeinflusst werden. Egal mit welchen Mitteln. Aber lest selbst, wie Holly und Josh in der Geschichte damit umgehen.

Ein absoluter Lesegenuss sind die zahlreichen expliziten Szenen. Jede Einzelne ist ein Highlight. Das hat Sturm echt drauf. Sie bringt mein Blut in Wallung und überall prickelt und kribbelt es. Gott, wie ich das liebe.

Was mir nicht gefällt:
Die fehlende Verhütung.

Ich schlüpfe in zu viele Perspektiven. Mit zwei, maximal drei komme ich gut klar, aber fünf sind mir eindeutig zu viel. Hier hätte ich mir gewünscht, immer bei Holly und Josh zu bleiben und alles Notwendige durch sie und die Handlung zu erfahren. Aber das ist und bleibt Geschmacksache. So erfahre ich von allen etwas, aber nie genug, außer von Josh. Da ist es Sturm gelungen, mir alles Wesentliche zu präsentieren. Die anderen bleiben etwas blass und hinter ihren Möglichkeiten zurück.

Mein Fazit:
„Wild Creek Heart“ beschäftigt mich beim Lesen, weil Verhaltensweisen auftauchen, die mich im realen Leben maßlos ärgern. Damit hat mich Sturm fest in den Seiten, da ich unbedingt wissen muss, wie es ausgeht. Und da bin ich beim nächsten Punkt des überaus gemeinen Cliffhangers, den ich nicht voraussehen konnte. Die Story vereint alles, was ein Buch braucht, um mich aus meinem Alltag zu entführen. Tolle Figuren, Herzschmerz, flammende Leidenschaft, Verzweiflung, Hoffnung und Schmerz. Auch wenn mich die Umsetzung nicht komplett überzeugt, genieße ich tolle Lesestunden.

Von mir erhält „Wild Creek Heart“ 4 packende Sterne von 5 und eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 25.08.2021
Das Licht in meiner Dämmerung
Saxx, Sarah

Das Licht in meiner Dämmerung


sehr gut

Eleonore und Ethan, entweder man liebt sie oder nicht. Ein dazwischen gibt es nicht!

Ich glaube, ich bin ein Fan-Girl von Saxx:
Dies ist mein 12. Buch von Sarah Saxx und die letzten Geschichten, die ich von ihr gelesen habe, waren alle so Feel-Good-Romane. Mit „Das Licht in meiner Dämmerung“ tanzt sie völlig aus der Reihe und reißt mich mit.

Was für bewegende Figuren:
Eleonore Zander ist 21 Jahre alt und lebt mit ihrem Zwillingsbruder in Washington. Sie macht eine Ausbildung zur Krankenschwester und trägt das Herz am rechten Fleck. Ich bewundere El für ihre Geduld in gewissen Situationen, ihren Mut und ihr Durchhaltevermögen. Sie ist eine ehrliche Haut und nicht auf den Mund gefallen.

Ethan McConnor ist 27 Jahre alt und im Duden findet man unter seinem Namen die Definition für mürrisch! Obendrein ist er ungeduldig und distanziert. Er wurde als Kind schwer traumatisiert, was ihn bis heute belastet. Regelmäßig suchen ihn seine Dämonen heim. In dem kleinen Ort Noxon in Montana wird er von den meisten Einwohnern argwöhnisch beäugt und gemieden. Für ihn fehlen mir an manchen Stellen die Worte, umso eindrücklicher ist seine Entwicklung.

Zur Umsetzung:
Wow, es wird sofort Dunkel in den Seiten und der Spannungspegel schnellt in die Höhe. Ich liebe die Mischung aus Love, S*x und Crime und genau das finde ich alles in der Geschichte, wobei sich die expliziten Szenen in Grenzen halten. Auch die Crimeanteile beschränken sich auf das erste und letzte Drittel des Buches, aber die Mischung machts.

Die Protagonisten schenken sich nichts und ich erlebe ein Feuerwerk der Emotionen, Leidenschaft, Wutausbrüche, Hoffnung, Verzweiflung und Erotik. Mir gefällt es, das die Figuren ausreichend Raum erhalten, in der Geschichte anzukommen und sie mit Leben zu füllen. Ihrem Leben, ihrem Schmerz und den komischen Gefühlen, die sich hinterrücks ins Herz schleichen und einen einfach nicht mehr entkommen lassen. Zudem transportiert Saxx treffend das Stimmungsbild, das trotz Momente des Sonnenscheins die Angst, die nach Eleonore greift, nicht vergessen macht. Unterschwellig ist sie immer da. Wie die Filmmusik, die dem Zuseher verdeutlicht, dass das Böse jederzeit losschlagen kann. Das ist ihr perfekt gelungen.

Die Annäherung von El und Ethan folgt ihren eigenen Regeln und hebt sich dabei wohltuend von der Masse der Dark Romance Bücher ab. Was für ein Lesegenuss. Die Geschichte wird aus der Sicht von Ethan und Eleonore in der Ich-Perspektive in der Vergangenheit geschildert, wobei Eleonore öfter zu Wort kommt. Jedes Kapitel bietet mir eine ansprechende Deko, was ich total liebe.

Was mir nicht gefällt:
Beim Taschenbuch ist mir leider das Schriftbild zu eng gesetzt, was den Lesegenuss schmälert. Nach einer Weile gewöhne ich mich daran, aber da ich alle Bücher gleich bewerte, muss ich hierfür einen Abzug vornehmen. Bei einem eBook ist dieses Problem logischerweise nicht gegeben. Wie es beim Hardcover ist, entzieht sich meiner Kenntnis.

Es gibt kleine Schwächen in der Geschichte bezüglich der Crimeelemente, wo ich mir hin und wieder selbst einige Fragen stelle, aber das kommt nicht oft vor.

Mein Fazit:
„Das Licht in meiner Dämmerung“ ist eine dunkle und spannungsvolle Lovestory, die mich bis zum Schluss in den Seiten fesselt. Durch Saxx‘ gelungenen Schreibstil fliege ich nur so durchs Buch und habe Dauerkopfkino. Die Protagonisten erhalten Raum und Zeit, um sich zu entfalten, und die Handlung bietet mir einige Überraschungsmomente. Mit den Figuren identifiziere ich mich zu hundert Prozent und trage noch immer die Atmosphäre des Buches in mir. Keine Frage, die Story hallt nach. Auf so eine Geschichte war ich bei diesem Titel nicht gefasst. Saxx hat mich damit megaüberrascht im positiven Sinn.

Von mir erhält „Das Licht in meiner Dämmerung“ 4 begeisterte Sterne von 5 und eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 21.08.2021
Jake - Er wird alles verändern (eBook, ePUB)
Frazier, T. M.

Jake - Er wird alles verändern (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Das Buch ist nichts für schwache Sehnerven!

Kurz zur Handlung:
Abby und Jake sind zwei gebrochene Seelen, die sich zueinander hingezogen fühlen. Sie haben beide Schreckliches in ihrem jungen Leben erfahren, doch ineinander sehen sie einen Hoffnungsschimmer auf bessere Zeiten. Und in genau diesem Augenblick schlägt das Schicksal erneut brutal zu und der Hoffnungsfunke verbrennt in einem Feuerball aus Grausamkeit, ebenso wie ich.

Zu den Figuren:
Abby Ford ist zu Beginn des Buches 17 Jahre alt und lebte seit einiger Zeit bei ihrer Granny in Coral Pines. Davor ging sie durch das staatliche Pflegesystem, bei dem sie nur schlimme Erfahrungen gemacht hatte. Von ihren Eltern will ich erst gar nicht anfangen. Was für ein grausiges Leben. Trotz allem hat sie die Highschool ein Jahr früher erfolgreich beendet als ihre Mitschüler. In ihr steckt ein unfassbarer Überlebenswille, der immer wieder von Finsternis überdeckt wird. Ich mag sie so sehr.

Jake Dunn ist 22 Jahre alt und hat vor vier Jahren sein Elternhaus wegen schrecklichen Ereignissen verlassen. Er mordet im Auftrag anderer und ist gut in seinem Job. In ihm steckt so viel Feingefühl, wie ich es ihm nie zugetraut hätte. Jake ist voller Düsternis, Kälte und Empfindungslosigkeit. Aber er steckt auch voller Wärme und Empathie. Es kommt eben darauf an, ob er jemanden liebt und wenn er das tut, dann gibt es nichts, was er nicht für ihn auf sich nehmen würde. Dennoch hat er reichlich Ecken und Kanten und sein Fehlerkonto sprengt jeden Rahmen.

Die Entwicklung der Figuren ist enorm und berührt mich tief. Doch auch wenn beide den Kern des Guten in sich pflegen, werden sie am Ende nie Schmusekätzchen sein.

Die Umsetzung:
Das Buch wühlt mich derart auf, das ich nach Beendung einige Zeit brauche, um es zu verarbeiten. Allen sei gesagt, dass es stellenweise unfassbar brutal wird. Es gibt keine Beschönigung und kein Glitzerpflaster. Für Neulinge des Genre Dark Romance würde ich es nicht empfehlen, denn mit vorsichtig antasten ist hier nichts. Der Leser wird ins Eiswasser geworfen und sich selbstüberlassen. Die Sprache ist rau, derb und direkt, was zu den Personen passt. Die Handlung über lange Strecken grausig. Ich habe den Fehler gemacht, es noch vor dem Schlafengehen zu lesen, was ich nicht empfehlen kann, da mich die Geschichte bis weit in meine Träume verfolgt hat.

Ich komme an eine Stelle, bei der ich Angst habe, weiterzulesen und ich weiß, es ist nicht mehr aufzuhalten. Einen Zeitraffer später lande ich vier Jahre weiter in der Geschichte und verspüre sofort, das ich gerne noch mit Abby vor dem Zeitsprung geblieben wäre, um mehr zu erfahren. Direkt mit zu erleben. Gott, sie ist so stark. Ich ziehe meinen imaginären Hut vor ihr.

Es gibt eine Entscheidung von Jake, die ich nicht nachvollziehen kann und die zu einem Hauptkonflikt wird. Alles andere ist für mich logisch und auch gewisse Konsequenzen werde ich nicht moralisch werten, weil ich nicht die Schuhe der Betroffenen getragen habe. Die Geschichte wird überwiegend aus Abbys Ich-Perspektive in der Vergangenheit geschildert. Hier hätte ich auch gerne mehr von Jakes Sichtweise gelesen.

Mein Fazit:
„Jake – Er wird alles verändern“ ist ein nervenaufreibender Roman mit einer dunklen Lovestory, heftigsten Crimeanteilen und wenigen expliziten Szenen. Ich liebe genau das beim Lesen und habe spannungsvolle Lesestunden. Der Band gehört zur King-Reihe, aber der King selbst und seine Leute finden keine Erwähnung. Deshalb ist die Geschichte losgelöst von allen Büchern aus dieser Reihe lesbar. Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Band, indem es um Rage gehen wird. T. M. Frazier hat mich wieder voll mitgerissen.

Von mir erhält „Jake – Er wird alles verändern“ 5 explosive Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

Bewertung vom 20.08.2021
NOLA Knights: Mine to Keep (eBook, ePUB)
Morgan, Rhenna

NOLA Knights: Mine to Keep (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Zum Inhalt:
Bonnies Bruder steckt in Schwierigkeiten und zieht damit den Rest der Familie in den Schlamassel. In ihrer Not wendet sich Bonnie an ihre Freundin Cassie, die umgehend ihre Familie in Alarmbereitschaft versetzt. Und mit dem Mafiaclan an ihrer Seite fällt Bonnie von einem Extrem ins nächste.

Ich habe kaum die ersten Seiten gelesen und fühle mich schon wieder pudelwohl. Wie macht das Morgan nur. Eine Story, die düster um die Ecke kommt und Figuren, die weit von Glitzer und Feenstaub entfernt sind, reißen mich einfach mit. Im Nu erliege ich Romans Charme, der erst auf den siebten Blick zu entdecken ist.

Zu den genialen Figuren:
Roman Kozlov ist der Vollstrecker einer Mafia Familie in New Orleans. Groß, breitschultrig und einschüchternd tritt er in Erscheinung. Er kennt kein zögern, wenn es um seinen Job geht. Roman ist privat herrisch, dominant, besitzergreifend und dabei erstaunlich geschickt in seinem Vorgehen, wenn er bekommen möchte, was sein Herz begehrt. Sämtliche Männer der bravta sind angsteinflößende und kompromisslose Gegner, die in den Armen ihrer Frauen zu Kampfschmusern mutieren. Gott, wie ich das liebe.

Bonnie Drummond ist 25 Jahre alt und hat früh ihr Elternhaus verlassen. Nur leider ändert das nichts daran, das sie immer wieder die Schulden ihres Vaters und Bruders abbezahlt und dabei selbst nicht vorwärtskommt. Das Geld reicht ebenso, um über die Runden zu kommen, obwohl sie in einigen Jobs schuftet. Bonnie hat das Herz am rechten Fleck und ist privat isoliert. Sie schämt sich für ihre Herkunft und ihre Familie, die kein Problem hat, in immer neue Gaunereien verwickelt zu werden. Ich schließe sie sofort ins Herz.

Als Nebenfiguren agieren Kir und Sergei sowie deren Frauen. Auch auf ein paar Haven-Brotherhood-Bewohner muss ich nicht verzichten. Geschickt werden sie in die Story eingewoben und ich genieße jeden Augenblick mit ihnen.

Zur Umsetzung:
Der Schreibstil von Morgan ist flüssig und leicht zu lesen und transportiert passend zu jeder Szene das entsprechende Stimmungsbild. Als Roman und Bonnie sich gegenüberstehen, knistert es derart in den Seiten, das sich mein Puls beschleunigt. Beide lassen sich erst einmal nichts anmerken und ich muss eine Weile geduldig bleiben, ehe ich in den Genuss weniger expliziter Momente kommen darf, aber dafür genieße ich sie intensiv. Der Handlungsverlauf startet zügig mit einem Spannungsmoment, der sich wie ein roter Faden durch die Seiten zieht. Für mich liest sich die Entwicklung der Figuren authentisch und in Anbetracht der Haven-Brüder und jetzt der bravta, absolut nachvollziehbar. Diese Männer können nicht anders und legen alles in die Waagschale, um das Herz ihrer „Braut“ zu gewinnen. Dabei bringen sie mich mehr als einmal zum Schmunzeln. Ich erfahre alles aus Sicht der 3. Person, abwechselnd durch Roman und Bonnie.

Mein Fazit:
Ich liebe die Welt, die Rhenna Morgan spielerisch erschafft. Es gibt kaum einen Ort, an dem ich mich geborgener fühle. Beim Lesen lasse ich total los und gebe mich der Geschichte hin und jedes Mal fegt Morgan damit über mich hinweg. Wer es ein wenig spannungsvoll liebt, verführerisch heiß, minimal roh und dabei humorvoll, liest mit diesem Buch richtig. Alltag und Sorgen ade und Film ab. Dank des bildhaften Schreibstils bleibt kein Auge trocken.

Von mir erhält „NOLA Knights: Mine To Keep“ 5 entzündende Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

Bewertung vom 17.08.2021
Die Zeit der Kirschen
Barreau, Nicolas

Die Zeit der Kirschen


sehr gut

Wenn der Alltag auf die Liebe trifft!

Dies ist mein erstes Buch von Nicolas Barreau und dank seines bildhaften Schreibstils versinke ich zügig in der Geschichte.

Kurz zum Inhalt:
André und Aurélie sind seit gut einem Jahr ein Paar und der Alltag zupft an allen Seiten ihrer Liebe. Eine Verführung hier, ein Missverständnis da und schon nehmen die Turbulenzen ihren Lauf.

Zu den Figuren:
André Chabanais ist Cheflektor eines Verlags und schreibt unter einem Pseudonym Bücher. Er ist ein charmanter Charakter, der weiß, was er will, doch leider hat er nicht immer ein goldenes Händchen in der Umsetzung.

Die Köchin Aurélie Bredien ist eine unabhängige Frau, die ein eigenes Restaurant leitet, welches sie von ihrem geliebten Vater übernommen hat. Aurélie ist ein offener, ab und an etwas sturer Charakter, aber absolut liebenswert.

Die Umsetzung:
Es liegt eine gewisse Melancholie in den Zeilen, die mich berührt. Barreau schreibt bildhaft, charmant und flott. Meine Sinne werden angesprochen, denn klar, es gibt einige Köche in diesem Buch und so ist Essen ein Thema in den Seiten, was mir oft das Wasser in den Mund treibt. Bitte nicht mit Hunger lesen. Eifersucht ist ebenso ein großes Thema und die Umsetzung passt zu den Figuren.

Mir gefällt die Entwicklung. Es wird turbulent und ich muss immer wieder lachen. André kommt auf Ideen, die mich den Kopf schütteln lassen. Einiges kann ich nachvollziehen, an manchen Stellen ist er drüber, was alles etwas schräg macht, aber im positiven Sinn. Verfilmt muss das großartig rüber kommen. Da hätte es den Anstrich einer überzogenen flotten Komödie.

Ich genieße meine Zeit in Paris. Das französische Lebensgefühl wird eindrucksvoll transportiert und ich atme tief die Pariserluft in die Lungen ein. Ebenso bin ich gerne an der Seite der Protagonisten, die sich beweisen müssen, denn die anfängliche Verliebtheit muss nun dem Alltag standhalten und dieser bringt einige Herausforderungen mit sich.

Mein einziger Kritikpunkt:
Die Emotionen der Figuren erreichen mich nicht immer. Einige bleiben leider auf der Strecke, aber die, die mich zu fassen bekommen, gehen total tief rein.

Mein Fazit:
„Die Zeit der Kirschen“ bietet mir unterhaltsame Lesestunden, die ich bis zur letzten Seite genieße. Figuren mit Ecken und Kanten, ein gelungenes Setting, das mich im Nu nach Paris versetzt und die verführerischen Kochszenen packen mich. Es wird bisweilen chaotisch, romantisch, witzig und charmant. So fliege ich durchs Buch und habe es in wenigen Stunden durchgelesen.

Von mir erhält „Die Zeit der Kirschen“ 4 packende Sterne von 5 und eine unbedingte Leseempfehlung.

Bewertung vom 15.08.2021
Like Gravity
Johnson, Julie

Like Gravity


sehr gut

3,5 Sterne

Zum Inhalt:
Brooklyn hält sich von allen Beziehungsgeschichten fern und scheut emotionale Nähe. Doch dann trifft sie auf Finn und ihre strategisch abgesteckten Grenzen drohen sich zu verschieben, was Brooklyn eine Heidenangst macht.

Näheres zu den Figuren:
Brooklyn Turner ist ein spannender Charakter, der etwas aus der Rolle fällt. Ihre Unfähigkeit, sich an Menschen zu binden, weckt eindeutig meine Neugier. Sie ist durch ein Ereignis in ihrer Kindheit geprägt, das sie ewig begleiten wird. Sie studiert im 2. Jahr Jura an der staatlichen Uni in Virginia und hat so ihre eigenen Methoden, mit der Vergangenheit fertig zu werden. Leider agiert sie nicht immer logisch im Verlauf der Handlung.

Finn Chambers ist ein dunkler und geheimnisvoller Charakter, der sich bedeckt hält und es versteht, meine Neugier zu wecken. Er studiert an der gleichen Uni wie Brooklyn und ist nebenbei der Sänger einer Band. Ihm liegt die Frauenwelt zu Füßen, was natürlich ein gewisses Klischee erfüllt, mich aber nicht stört.

Und dann ist da Lexi. Dieser sprühendrote Funkenflug an Brooklyns Seite. Sie ist eine überdrehte Freundin, mit der man viel Spaß haben kann, und rundet die Story gelungen ab. Ich freue mich total, Zeit mit ihr zu verbringen, was mir leider mit den Bandmitgliedern von Finn nicht vergönnt ist. Speziell Ty hätte ich gerne besser kennengelernt.

Die Annäherung der Figuren unterliegt ihren eigenen Gesetzten. Da steckt Feuer drin, jede Menge widerstreitende Gefühle und ein Geheimnis.

Die Umsetzung:
Die Geschichte beginnt mit einem packenden Prolog 14 Jahre vor dem Heute und mich überläuft die erste Gänsehaut, so realistisch ist die Szene darin geschildert. Der Schreibstil von Johnson ist flüssig zu lesen und sprüht dabei vor Esprit, Lebendigkeit und Emotionen. Für mich ist er jedes Mal ein Highlight. Ich genieße schlagfertige Streitgespräche und erlebe alles aus der Ich-Perspektive von Brooklyn in der Vergangenheit. Überraschend für mich sind die Crime-Anteile im Buch, die mir am Ende ein Herzschlagfinale bescheren. Immer wieder mischen sich Rückblenden in die Geschichte, die die vergangenen Geschehnisse lebendig werden lassen und für mich erlebbarer gestalten. Es ist einiges vorhersehbar, was den Lesegenuss etwas schmälert.

Was mir nicht gefällt:
Die fehlende Verhütung ist leider wieder ein Thema.
Dass die Rückblenden in kursiver Schrift geschrieben sind, liegt mir überhaupt nicht.
Der Hintergrund von Finn ist mir zu wenig ausgearbeitet.
Die Vorhersehbarkeit gewisser Handlungsstränge.
Das Ende ist für meinen Geschmack recht kurz gehalten. Ich vermisse mindestens ein intensives Gespräch zwischen Finn und Brooklyn zu einem Thema im Buch.

Mein Fazit:
Mit der Reihe „Forbidden Royals“, hat sich Julie Johnson fest in mein Herz geschrieben und mit „Like Gravity“ hat sie mir einige schöne Lesestunden geschenkt. Dieses Buch vereint die perfekte Mischung aus Love, etwas S*x und Crime, wie ich es liebe, auch wenn mich die Umsetzung nicht immer komplett aus den Schuhen gehoben hat.

Aufgrund meiner oben genannten Kritikpunkte vergebe ich 3,5 gelungene Sterne von 5 und eine Leseempfehlung. Wo keine halben Sterne möglich sind, runde ich auf.

Bewertung vom 14.08.2021
Player / Dirty-Reihe Bd.2
Keeland, Vi

Player / Dirty-Reihe Bd.2


ausgezeichnet

Eine Dirty Office Romance!

Man nehme eine Handvoll Figuren, die berühren, unterhalten und ihren Leser verführen, schicke diese in eine Handlung, die Wohlfühlatmosphäre bietet und voilà, fertig ist eine amüsante Romanze, die ihre Leserschaft glücklich macht.

Kurz zum Inhalt:
Emerie wird von einem Betrüger übers Ohr gehauen und landet so in Drews Kanzlei, im Glauben, dort Räume für ihre Praxis gemietet zu haben. Was dann auf mich herein prasselt, lässt mich lachen und meinen Alltag vergessen.

Zur Umsetzung:
Dieser Band unterhält mich durchweg bestens. Mit Leichtigkeit zieht mich Keeland in die Welt von Drew Jagger, einem Starscheidungsanwalt, in die plötzlich die Paartherapeutin Emerie Rose hineinplatzt. Und von diesem Moment an bekomme ich das Grinsen kaum aus meinem Gesicht. Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig zu lesen, dabei frech, flott, charmant und bei Drew immer mit einer rauen Note versehen, was ihn für mich noch realer macht.

Im Buch erwarten mich einige Konflikte, die authentisch gelöst werden. Mein Herz erleidet keinen Stillstand und ich bekomme auch keine Atemaussetzer, doch Keeland gelingt es spielend, mir immer wieder einen bunten Schwarm Schmetterlinge durch den Bauch zu scheuchen. Es prickelt heftig beim Lesen. Die Figuren sind liebevoll ausgearbeitet und direkt, offen und sympathisch. Becks ist der heimlicher Star, aber Kunststück, wer verliebt sich nicht in diesen süßen Jungen?

Mitreißende Figuren:
Die Chemie zwischen Drew und Emerie stimmt. Sie liefern sich einen Schlagabtausch nach dem anderen. Gott, ich liebe humorvolle und doppeldeutige Dialoge und die beiden sind wahre Meister darin. Der Spruch „Gegensätze ziehen sich an“, lässt sich hier unterschreiben, doch am Ende ist klar, dass sich Drew und Emerie bei den wesentlichen Punkten des Lebens ähnlich sind, weshalb diese Story so wunderbar funktioniert.

Mich überzeugt Drew sofort. Seine direkte, selbstbewusste Art, kommt ungekünstelt rüber und sein rauer Charme ruft ein Kribbeln bei mir hervor. Drew ist in der Vergangenheit selbst verletzt worden und durch seinen Beruf sieht er jeden Tag, wohin die Liebe die Paare führt. Dadurch ist er extrem bindungsscheu geworden. Seine Entwicklung ist immer nachvollziehbar. Ein Mann mit Ecken und Kanten und einem großen Herzen.

Emerie glaubt an die Liebe und versucht beruflich, zu retten, was zu retten ist. Da prallen mit Emerie und Drew logischerweise Welten aufeinander. Ich liebe Emeries Natürlichkeit, ihren Humor und ihre liebevolle Seite. Sie ist ein angenehmer Charakter, den ich sofort ins Herz schließe.

Mein Fazit:
Mit „Player“ ist es Keeland erneut gelungen, mich irre schnell durch ein Buch zu führen. Ich habe es in 1,5 Tagen inhaliert und in dieser Zeit meinen Alltag komplett ausgeblendet. Ich freue mich jetzt schon auf einen neuen Band von Vi Keeland, der selbstverständlich bereit liegt. Für mich ist sie ein Garant für die perfekte Unterhaltung. Locker und leicht, sinnlich und prickelnd, humorvoll und berührend – so lässt sich die Geschichte am ehesten beschreiben. Mit diesem Buch macht niemand etwas falsch.

Von mir erhält „Player“ 5 begeisterte Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

Bewertung vom 10.08.2021
Gegen den bittersten Sturm / Compass Bd.2 (eBook, ePUB)
Cherry, Brittainy

Gegen den bittersten Sturm / Compass Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Herzzerreißend:
Es gibt Bücher, die machen die Welt ein Stückchen besser. Und „Gegen den bittersten Sturm“ gehört definitiv dazu. Die Botschaften, die in den Seiten liegen, sind so klar, so einleuchtend, so selbstverständlich und doch sind es die größten Exoten in unserer überdrehten Welt.

Unvergessliche Figuren:
Im Buch bin ich fest an Aaliyah Winters Seite. Ich begleite sie durch kleine Zeitsprünge während ihres Journalismusstudiums bis ins Heute, wo sie als Nachwuchsredakteurin arbeitet. Aaliyah ist ein bodenständiger, warmherziger und ehrlicher Charakter, der mich mit den ersten Worten für sich gewinnt. Menschen wie sie sind die Perlen unserer Gesellschaft. In ihrer Nähe fühle ich mich total wohl.

Als Gegenpart findet Connor Roe den Weg in die Seiten. Er ist der reinste Goldesel, beruflich gesehen. Für seinen Erfolg arbeitet er hart und ordnet ihm alles unter. Connor ist ein Südstaatenjunge, der seine Wurzeln nie vergessen hat. Im quirligen New York lebt er für seine Arbeit und seine Firma wächst und gedeiht. Doch Connor ist so viel mehr als nur ein erfolgreicher Geschäftsmann. Sein Herz ist größer als Feuerland und die Liebe zu seiner Mutter lässt mich glücklich lächeln. Mit Connor hat Cherry eine Figur erschaffen, die mich lange begleiten wird. Und als ich nicht mehr damit rechne, zeigt sie mir eine scharfe Kante an ihm. Eine Kante, die höllische Schmerzen verursacht, wenn man sie berührt.

Was für eine packende Umsetzung:
Mit der ersten Seite läuft mein Kopfkino an, als hätte ich den Fernseher eingeschaltet. Die Entwicklung der Story ist fesselnd angelegt. Ernste Themen dominieren die Handlung, doch Cherry versäumt es nicht, mich hin und wieder zum Lachen zu bringen. Das Buch startet mit einem Prolog acht Jahre vor dem Heute und ich fliege durch die Geschichte.

Die Leichtigkeit, mit denen mich Cherry an ihre Protagonisten heranführt, mich entzündet und somit bestens unterhält, verblüfft mich auch diesmal. Es warten überraschende Wendungen auf mich. Das flüssige und lebendige Sprachbild ist mit etwas Poesie durchzogen, welche nie überhandnimmt. Authentisch und ungeschönt zeigt Cherry mir alles. Ich bin dankbar für jeden Liebesblitz und habe mich in einer Nacht in beide Figuren verliebt.

Mein Fazit:
„Gegen den bittersten Sturm“ ist tiefgründig, kriecht unter die Haut und ist wahnsinnig gefühlvoll. Ein Buch, das mich lachen, weinen und schier auseinanderbrechen lässt. Das geniale Setting möchte ich unbedingt hervorheben, ebenso die zauberhaften Botschaften, die allesamt ohne erhobenen Zeigefinger daherkommen.

Ich vergesse den Alltag und verliere mich auf den Dächern New Yorks neben Connor und Aaliyah. Damian taucht in der Geschichte auf. Ein Nebencharakter, von dem ich hoffe, viel mehr zu lesen. Ich wünsche ihm seine eigene Story, damit ich mehr Zeit mit ihm habe. Was für eine geniale Reihe. Zwei weitere Bücher werden noch erscheinen und ich kann es kaum erwarten. Und mir geht es wie Connor: Ich wünsche euch allen mehr Menschen ohne Erwartungen an eure Seite.

Von mir erhält dieser Band 5 herzzerreißende Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

Bewertung vom 10.08.2021
Cry my love
Sharp, Bonnie

Cry my love


ausgezeichnet

Es gibt Neues von Bonnie Sharp und ich tauche mit Begeisterung in die Geschichte ein, denn Dark Romance mit Cowboys kann ich nicht widerstehen und schon gehts los:

Zur Umsetzung:
Sharp bietet mir ein hervorragend ausgearbeitetes Setting mit Charakteren, die mich das Fürchten lehren. Cassis Familie ist mächtig, reich, kaltschnäuzig und berechnend. Ihrem Vater Jacob Hunter gehört die größte Rinderfarm des amerikanischen Westens, und es ist eine Welt für sich, die Hunters Gesetzen unterliegt.

Keine 08/15 Figuren:
Es dauert einige Seiten, ehe ich Cassi greifen kann. Anfänglich zeigt sie sich emotionslos und distanziert, ebenso wie Cree. Das ist etwas, was beide verbindet. Doch je näher ich ihnen komme, umso mehr identifiziere ich mich mit ihnen.

Cassi hat eine vorlaute Klappe und eine derart unverblümte Sprache, das sie mich ab und zu die Brauen hochziehen lässt. Das ist vermutlich der raue und immer noch wilde Westen, der sich darin spiegelt. Zimperlich darf man dort nicht sein.

Cree ist wortkarg, mit unzähligen Narben auf Körper und Seele gezeichnet und in seinem Job als Vorarbeiter auf der Ranch ohne Skrupel. Sein Charakter macht mich neugierig. In ihm steckt so viel mehr, als mir Sharp zu Beginn zeigt. Durch seine Adern fließt indigenes Blut, was mich zusätzlich anspricht.

Von den Nebenfiguren haben einige größere Auftritte in den Seiten und es gibt nicht wenige, die ich am Buffalo Jump gut aufgehoben sehen würde, räusper.

Wer kann, der kann:
Die Entwicklung der Geschichte ist von Anfang an überraschend und ich frage mich mehr als einmal, wie die Autorin manches zusammenführen möchte, aber es gelingt ihr spielend. Wo Bonnie Sharp drauf steht, ist Bonnie Sharp drin und dementsprechend dunkel wird es in den Seiten. Und damit meine ich nicht die behagliche Dunkelheit an Wintertagen, bei denen das Kaminfeuer im Wohnzimmer tanzt, sondern die, die dich nachts auf einer einsamen Straße umgibt. Wo hohe Sträucher finstere Schatten auf den Weg werfen und dich jedes Rascheln im Gebüsch zusammenfahren lässt. Und genau da setzt Sharp an. Sie jongliert mit dem Tempo der Story wie ein Artist mit Bällen in der Manege, zieht die Spannungsbögen an, ehe sie sie kurz sinken und mich Atem holen lässt. Mein Herzschlag beruhigt sich erst am Ende der Geschichte wieder.

Ich wette, meine Gesundheitsapp zeichnet für diesen Lesetag keine empfehlenswerten Pulskurven auf. Aber genau so brauche ich es. Ich will gepackt und mitgerissen, schockiert und herausgefordert werden. Kuschelbücher dominieren ohnehin meine Regale und zwischendurch benötige ich eben eine große pechschwarze Portion Dark Romance vom Feinsten, bei der es mitunter recht heiß wird. Die Kapitelzierden möchte ich unbedingt erwähnen, weil sie mir supergut gefällt. Die Story wird aus den abwechselnden Ich-Perspektiven von Cassi und Cree in der Vergangenheit geschildert.

Mein Fazit:
„Cry my love“ begeistert mich und ist Balsam für den ausgehungerten schwarzen Teil meines Herzens. Ich lerne Charaktere kennen, die von ihrem Leben gezeichnet sind. Es ist dunkel, brutal und jeder steht für sich alleine, bis, ja, das lest ihr besser selbst. Die Entwicklung überzeugt mich und reißt mich mit. Von der ersten Seite an stecke ich tief im Buch drin und lege es nur ungern weg. Diese Story empfehle ich allen, die kein Problem mit der einen oder anderen Leiche haben, nicht allergisch auf gut ausgearbeitete Spannungsbögen reagieren und sexy Cowboys unwiderstehlich finden. Für mich ist es definitiv ein dunkles Highlight.

Von mir erhält „Cry my love“ 5 nachtschwarze Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.