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Baerbel82

Bewertungen

Insgesamt 919 Bewertungen
Bewertung vom 23.01.2022
Grenzfall - Ihr Schrei in der Nacht / Jahn und Krammer ermitteln Bd.2 (eBook, ePUB)
Schneider, Anna

Grenzfall - Ihr Schrei in der Nacht / Jahn und Krammer ermitteln Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die Vergangenheit holt einen immer ein

„Grenzfall - Ihr Schrei in der Nacht“ von Anna Schneider, der zweite Fall für das deutsch-österreichische Ermittlerteam Alexa Jahn und Bernhard Krammer, ist noch besser, spannender als der Vorgänger. Worum geht es?
Mitten im Schneechaos verschwindet in der Jachenau eine junge Frau auf dem Weg zu ihrem Elternhaus. In Innsbruck kommt es zu einem Zwischenfall in einem Studentenwohnheim, zwei Studentinnen werden seitdem vermisst.
Alexa ermittelt in Deutschland, Bernhard in Österreich. Gibt es eine Verbindung zwischen den Fällen? Beide tun sich schwer, miteinander zu reden. Erst als zwei weitere Vermisstenmeldungen eingehen, erkennen sie, dass die Fälle zusammenhängen müssen...
Anna Schneider setzt in ihrer Geschichte eher auf die leisen Töne. Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik und einen durchgängigen Spannungsbogen bis zum Schluss. Ihre Krimis verknüpfen Spannung nicht mit unbändiger Action, sondern mit psychologischer Tiefe.
Akribische Polizeiarbeit, das ist genau mein Ding. Die Weiterentwicklung der Charaktere. Auch die Mischung aus Kriminalfall und Privatleben. Und so freue ich mich schon auf die Fortsetzung „Grenzfall - In der Stille des Waldes“, die im Frühjahr 2023 erscheinen soll.

Fazit: Fall Nr. 2 für Alexa Jahn und Bernhard Krammer. Noch besser, spannender als „Grenzfall - Der Tod in ihren Augen“.

Bewertung vom 15.01.2022
Ostfriesensturm / Ann Kathrin Klaasen ermittelt Bd.16 (eBook, ePUB)
Wolf, Klaus-Peter

Ostfriesensturm / Ann Kathrin Klaasen ermittelt Bd.16 (eBook, ePUB)


sehr gut

I’ll be with you when the deal goes down (Bob Dylan)

„Ostfriesensturm“ ist bereits der 16. Fall für Ostfrieslands Kultkommissarin Ann Kathrin Klaasen und ihr Team. Der Fall ist in sich abgeschlossen und kann unabhängig von den vorherigen Bänden aus der Serie gelesen werden. Worum geht es?
Eine mysteriöse Mordserie hält Ostfriesland in Atem. Diesmal handelt es sich nicht um einen Serienkiller, sondern um einen sogenannten Hitman, einen Auftragskiller, der Männer umbringt und verstümmelt, die anscheinend Dreck am Stecken haben.
Ein Cosy-Krimi ist der neue Ostfriesenkrimi von Klaus-Peter Wolf sicher nicht. Denn es geht auch um Alkoholsucht und um häusliche Gewalt. „Ostfriesensturm“ ist zudem ein Buch, das Mobbing thematisiert. Und das alles unter Corona-Bedingungen.
Last but not least bietet Dr. Bernhard Sommerfeldt wieder seine Hilfe an. Allerdings wirkt die Themenvielfalt ein wenig überfrachtet. Das Ende außerdem unglaubwürdig. Am besten haben mir Rupert und Jessi Jaminski gefallen.

Fazit: Fall Nr. 16 für Ann Kathrin Klaasen. Zugleich Klaus-Peter Wolfs persönlichstes Buch.

Bewertung vom 11.01.2022
Grabesstern / Heloise Kaldan Bd.3 (eBook, ePUB)
Hancock, Anne Mette

Grabesstern / Heloise Kaldan Bd.3 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Auge um Auge, Zahn um Zahn

„Grabesstern“ von Anne Mette Hancock ist bereits der dritte Fall für Investigativ-Journalistin Heloise Kaldan und Kommissar Erik Schäfer von der Kopenhagener Polizei. Worum geht es?
Heloise recherchiert über das Thema Sterbebegleitung und baut eine vertrauensvolle Beziehung zum todkranken Jan Fischhof auf. Als er eine schwere Schuld andeutet, kann Heloise nicht anders, als nachzuforschen. Mit Hilfe von Erik stößt sie auf nie gelöste Vermisstenfälle aus den 90er Jahren. Heloise fährt nach Südjütland, an die Flensburger Förde.
Der Anfang ist etwas zäh, erst zur Mitte hin nimmt die Geschichte Fahrt auf und die Dinge überraschende Wendungen bis zum unerwarteten Ende. Nichts ist wie es scheint. Niemand ist, wer er zu sein scheint. Und tatsächlich geht es bei Heloises Besuch in Sønderborg nicht (nur) darum, in Jans Vergangenheit aufzuräumen. Spannend, unterhaltsam und manchmal witzig.
Über das Wiedersehen mit Heloise und Erik habe ich mich sehr gefreut. Denn sie sind mir inzwischen ans Herz gewachsen. Und so bin ich schon gespannt auf ihren nächsten Einsatz. Am Ende zeigt sich sogar eine zaghafte Entwicklung der Hauptfigur. Wie so oft, finde ich den Originaltitel „Pitbull“ besser, weil passender. Aber das erschließt sich dem Leser erst ganz zum Schluss.

Fazit: Fall Nr. 3 für Heloise Kaldan und Erik Schäfer. Für mich das bisher beste Buch der Reihe.

Bewertung vom 10.01.2022
Der Holländer / Liewe Cupido ermittelt Bd.1
Deen, Mathijs

Der Holländer / Liewe Cupido ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Das Watt relativiert die eigene Existenz.

Da ich das Meer liebe, hat der Klappentext zu „Der Holländer“ von Mathijs Deen sofort meine Neugier geweckt - und mich voll und ganz überzeugt. Worum geht es?
Zwei Wattwanderer auf dem Weg vom ostfriesischen Festland nach Borkum. Nur einer erreicht die Insel, der andere wird auf einer Sandbank tot aufgefunden, in umstrittenem deutsch-niederländischen Grenzgebiet. Da die offiziell Zuständigen auf beiden Seiten der Grenze sich nicht einig werden, muss ein inoffizieller Ermittler her: Liewe Cupido, in Deutschland geboren, aber auf der niederländischen Insel Texel aufgewachsen - genannt: der Holländer …
„Der Holländer“ gibt interessante Einblicke über das Watt als Naturraum, über die Gezeiten, die Strömungen, auch ein bisschen Geschichte und natürlich über das Wattwandern. Dass man bei Hochwasser in einem an Stangen aufgehängten Netz hängt, wusste ich zum Beispiel nicht. Und wozu ein Peilstock gut ist, auch nicht.
Ja, „Der Holländer“ ist anspruchsvoll. Aber es ist auch ein Buch, das als Krimi überzeugt, ein klassischer ‚Who done it‘. Alles andere als ruhig und beschaulich. Eine spannende Geschichte, die in höchster literarischer Qualität erzählt wird. Ich bin begeistert!

Fazit: Der erste echte Wattthriller. Atmosphärisch, düster, brillant.

Bewertung vom 08.01.2022
Das Loft
Geschke, Linus

Das Loft


ausgezeichnet

Atmosphärisch dicht und unglaublich spannend

Linus Geschkes Reportagen für Tauchmagazine habe ich geliebt. Aber die Krimi-Reihe um den Journalisten Jan Römer mochte ich nicht.
Doch die Leseprobe zu „Das Loft“ hat mich sofort gepackt. Denn die Geschichte ließ auf einen fesselnden, psychologisch raffinierten Thriller hoffen. Genau mein Ding. Und ich wurde nicht enttäuscht. Worum geht es?
Eine blutige Küche in einem schicken Hamburger Loft. Sarah Hauptmann und Marc Lammert stehen unter Verdacht, ihren Mitbewohner Henning Järisch ermordet zu haben. Nichts ist wie es scheint. Niemand ist, wer er zu sein scheint.
„Das Loft“ ist ein lupenreiner Thriller, der in Sachen Atmosphäre und Spannung seinesgleichen sucht. Die Geschichte wird aus wechselnden Perspektiven erzählt: überwiegend aus Sicht von Marc und Sarah sowie in der dritten Person, wenn von den Vernehmungen im Polizeipräsidium Hamburg die Rede ist.
Am besten ist Linus Geschke da, wo es um exotische Schauplätze geht: auf Bali und in Nicaragua. Die Art und Weise wie er scheibchenweise durchblicken lässt, was passierte, ist beeindruckend. Gekonnt seziert der Autor Marcs und Sarahs Gedanken und Gefühle. Und so fiebert man mit ihnen mit, ob am Ende die Freiheit wartet.

Fazit: Keine Chance, die „Lösung“ zu erraten. Wow!

Bewertung vom 04.01.2022
Eiszeit für Beck / Nick Beck Bd.2
Voss, Tom

Eiszeit für Beck / Nick Beck Bd.2


sehr gut

Beck ist zurück

…und der Elbripper anscheinend auch. „Eiszeit für Beck“ ist nach „Hundstage für Beck“ der zweite Fall für Nick Beck und Cleo Torner. Es lohnt sich, zunächst den ersten Band zu lesen, da die Fälle sich inhaltlich überschneiden.
Um es gleich zu sagen, Band 2 hat mir besser gefallen als der Vorgänger. Denn Nick Beck trinkt inzwischen weniger, fühlt sich aber immer noch schuldig am Tod seiner Kollegin Betty. Und wie das so ist, wiederholt sich die Geschichte.
Zwei Frauen wurden brutal ermordet und zur Schau gestellt. Nick und die schwangere Cleo ermitteln. Auch, wenn bereits nach 40 Seiten feststeht, dass nicht der Elbripper der Killer ist, sondern ein Fan, ein Nachahmungstäter, wird Spannung aufgebaut - und gehalten.
Nick ist ein harter Hund, hat aber auch eine dunkle Seite. Im Sommer hatte er schließlich eine Leiche verschwinden lassen. Diesmal nimmt er billigend den Tod eines Mannes in Kauf.
Tom Voss ist ein Pseudonym von Sven Koch. Erneut gelingt dem Autor mit dem zweiten Band ein atmosphärischer, spannender Kriminalroman. Und so freue ich mich schon auf die Fortsetzung, die im Herbst erscheinen soll.
Allerdings hätte man dem Autor ein aufmerksameres Lektorat gewünscht. Denn Loser schreibt sich nur mit einem o (Seite 288).

Fazit: Fall Nr. 2 für Nick Beck. Besser, spannender als Band 1.

Bewertung vom 02.01.2022
Das Zeichen
Haller, Elias

Das Zeichen


ausgezeichnet

Ein neues, blutiges Rätsel für den Kryptologen

„Das Zeichen“ von Elias Haller ist bereits der dritte Fall für den Kryptologen Arne Stiller und seine Kollegin Inge Allhammer von der Dresdner Mordkommission. Der Fall ist in sich abgeschlossen und kann unabhängig von den vorherigen Bänden aus der Serie gelesen werden.
Stefan Mahner stirbt einen qualvollen Tod als man ihm mit einem Skalpell das Gesicht entfernt. Am Tatort stößt Arne auf ein mysteriöses Zeichen. Handelt es sich um eine Koordinate? Das wäre wohl zu einfach.
In einem weiteren Handlungsstrang lernen wir den Computerfreak Ralf Wetzel kennen. Eines Tages findet er auf einem gestohlenen Handy ein Snuff Video. Doch erst als ein dritter Mord geschieht, erkennt der Kryptologe die Verbindung…
„Das Zeichen“ ist spannend und unterhaltsam, ein Pageturner im positiven Sinne. Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Immer mal wieder sind Rückblicke in die Vergangenheit eingestreut. Sie verleiten zu unterschiedlichen Spekulationen.
Arne und Inge sind mir inzwischen ans Herz gewachsen. Aber Rechtsmedizinerin Martina Schweitzer mag ich auch. Oh, là, là, da geht doch was…
Das Nachwort hat mich schlauer gemacht. Danke dafür! Und so freue ich mich schon auf „Der Rätselmann“, der im Juli 2022 erscheinen soll.

Fazit: Fall Nr. 3 für den Dresdner Kryptologen Arne Stiller. Hochspannung gepaart mit Lokalkolorit.

Bewertung vom 22.12.2021
Im Auge des Zebras / Olivia Holzmann Bd.1 (eBook, ePUB)
Kliesch, Vincent

Im Auge des Zebras / Olivia Holzmann Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Wie kann eine Person an mehreren Orten zugleich sein?

Um es vorweg zu nehmen, die beiden Vorgänger um Severin Boesherz kenne ich nicht. Doch in „Im Auge des Zebras“ von Vincent Kliesch ermittelt diesmal Kommissarin Olivia Holzmann vom LKA Berlin. Worum geht es?
Auf magische Weise wurden von ein und derselben Person zeitgleich sieben Jungs im Teenageralter entführt. Seitdem fehlt von ihnen jede Spur. Zwei Tage später werden deren Eltern getötet. Wo liegt das Motiv?
Olivia bittet ihren ehemaligen Kollegen und Mentor Severin Boesherz sowie die pensionierte Kommissarin Esther Wardy um Hilfe, die in einer 20 Jahre zurückliegenden Entführung ermittelt hatte. Gibt es Parallelen zum aktuellen Fall? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt...
„Im Auge des Zebras“ startet spannend mit einer spektakulären Szene. Man lernt Olivia kennen, die verzweifelt versucht, ihren Fall zu lösen. Sie steht im Mittelpunkt der Handlung, ist gut gezeichnet, aber eine dämliche Kuh (Olivia über Olivia).
Wechselnde Perspektiven beleuchten jeden Blickwinkel, wir bekommen auch Einblick in die kranke Psyche des Täters. Mein Highlight waren die Actionszenen im den Spree Studios. Es gibt einige Wendungen, für den aufmerksamen Leser ist die Lösung aber vorhersehbar.
Begleitet wird das alles mit einem nervigen Soundtrack: Save Your Kisses for Me von Brotherhood of Man. Und ein Zebra kommt natürlich auch vor.

Fazit: Vertrackte Geschichte. Spannend, aber vorhersehbar.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.12.2021
Strahlentod / Sabine Kaufmann Bd.6 (eBook, ePUB)
Holbe, Daniel; Tomasson, Ben

Strahlentod / Sabine Kaufmann Bd.6 (eBook, ePUB)


sehr gut

Mord in der hessischen Provinz

Eigentlich bin ich kein Fan von Daniel Holbe, kannte die Kommissare Sabine Kaufmann und Ralph Angersbach bisher nicht. Aber „Strahlentod“ hat mich positiv überrascht. Worum geht es?
Irgendwo im hessischen Nirgendwo, zwischen Knüll und Vogelsberg, explodiert ein alter VW-Camper. Ralph ist geschockt, als er den Tatort erreicht: Der völlig zerstörte Wagen kann nur seinem Vater gehört haben - und auf dem Fahrersitz befindet sich eine verkohlte Leiche.
Schnell steht fest, dass es sich bei dem Toten nicht um Ralphs Vater handelt, sondern um einen guten Freund, der ein ähnliches Auto fuhr. Eine Verwechslung? Als auch noch Ralphs Halbschwester Janine in Berlin überfallen wird, ist Ralph überzeugt, dass es jemand auf seine Familie abgesehen hat.
„Strahlentod“ ist spannend und unterhaltsam. Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Ab und zu sind Rückblicke in die Vergangenheit eingestreut, neun Jahre zuvor, als bei einer Protestaktion gegen Atommülltransporte ein Polizist getötet wurde.
Die Figuren sind gut gezeichnet. Aber weder Sabine noch Ralph waren mir sympathisch, zu viel Privatgedöns. Die Geschichte nimmt immer neue Wendungen bis zum überraschenden Finale. Am Ende ist alles stimmig aufgelöst. Und auch der Titel passt.

Fazit: Fall Nr. 6 für Sabine Kaufmann und Ralph Angersbach. Lesenswert.

Bewertung vom 16.12.2021
Der Gräber (eBook, ePUB)
Persson Winter, Fredrik

Der Gräber (eBook, ePUB)


gut

Wesen, die in der Erde hausen und an den Wänden scharren?

„Der Gräber“ von Fredrik P. Winter hat mich etwas enttäuscht. Es handelt sich nicht um einen Thriller, sondern einen Horrorroman. Doch worum geht es?
Göteborg, 8. November. Der Gräber, ein Killer, der unter der Erde lebt, hat wieder zugeschlagen. Kommissarin Cecilia Wreede ermittelt seit fünf Jahren in dem Fall...
In einem weiteren Handlungsstrang sind Annika Granlund und ihr Mann auf der Suche nach einem neuen Haus, als der Lektorin ein Manuskript zugespielt wird. Der Titel lautet: Ich bin der Gräber. Und jedes Detail stimmt mit dem Kriminalfall überein.
Nach „In ewiger Freundschaft“ von Nele Neuhaus ist „Der Gräber“ erneut ein Buch, das die Verlagsbrache thematisiert. Dem starken Anfang folgt ein schwacher Mittelteil. Ab einem bestimmten Punkt wird die Geschichte zudem ziemlich vorhersehbar.
Jedem Kapitel ist ein Zitat vorangestellt, geschrieben aus der Perspektive des Gräbers: „Du bildest dir ein, in deinem Haus sicher zu sein. Dass niemand an deiner abgeschlossenen Tür, deiner Alarmanlage vorbeikommt. Aber ich komme von unten, durch den Fußboden.“
Ab Teil 2 sind Rückblenden in die Vergangenheit eingestreut, sechs Jahre zuvor, als Jan Apelgren, einer von Annikas Autoren, und seine Frau spurlos verschwanden.
Die Geschichte plätschert so vor sich hin und nimmt erst am Ende Fahrt auf. Kratzende Geräusche, unterirdische Kreaturen? Schade, dass es dafür keine logische Erklärung gab.

Fazit: Der Anfang macht Lust auf mehr - was dann kommt, enttäuscht. Schade...