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Philo
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Bewertungen

Insgesamt 407 Bewertungen
Bewertung vom 26.10.2016
Im Wald / Oliver von Bodenstein Bd.8
Neuhaus, Nele

Im Wald / Oliver von Bodenstein Bd.8


gut

Ich bin ein absoluter Fan der Taunuskrimis von Nele Neuhaus, deshalb war das neueste Buch "Im Wald" ein absolutes Muß. Ein zum Teil spannender Krimi, gut erzählt, aber teilweise mühsam zu lesen. Ich hatte schon kein gutes Gefühl, als ich die Aufzählung der vielen Personen, die im Buch eine Rolle spielen, sah, damit habe ich (und offensichtlich nicht nur ich) immer Probleme. Die Autorin hat es geahnt und deshalb ein Personenverzeichnis vorangestellt, in welchem ich des öfteren nachschauen mußte. Zu verwirrend waren die Beziehungen der einzelnen Personen untereinander. Über vieles habe ich hinweggelesen, was nichts von der Handlung genommen hat. Ging es doch eigentlich um einen alten Fall von 1972 und um das Verschwinden des zehnjährigen Artur, dem Sohn von russischen Eltern, die kurz zuvor nach Ruppertshain gezogen waren. Jakob schloß sich an Oliver von Bodenstein an und wurde dessen bester Freund. Das aber haben seine anderen Freunde nicht gewollt und haben Artur gemobbt, wo sie nur konnten. Im August 1972 verschwindet Artur spurlos und wird auch nicht aufgefunden. (Anmerkung: auch im Jahr 2014 folgte auf den 13. Oktober der 14. Oktober und nicht der 15.)

40 Jahre später werden in Ruppertshain mehrere Menschen ermordet, und es hat den Anschein, daß diese Morde mit dem Verschwinden von Artur zu tun haben. Oliver von Bodenstein und Pia Sander vom K11 setzen alles daran, Licht ins Dunkel zu bringen.

Die Menschen aus Ruppertshain schweigen, obwohl Oliver und Pia sich sicher sind, daß sie alle etwas wissen, aber nichts preisgeben wollen. Nun spielen noch viel mehr Personen als nur Olivers ehemalige Freunde eine Rolle, und da die meisten verdächtig sind, ziehen sich die Ermittlungen endlos in die Länge.

Ausführlich beschrieben wird auch die private Situation von Oliver von Bodenstein, der sich für ein Jahr von der Arbeit im K11 hat beurlauben lassen. Die jahrelange Arbeit als Leiter des K11 hat ihn zermürbt und der neue Fall in seinem Heimatdorf hat seine letzten Reserven gekostet. Die Frage ist, ob er wiederkommen wird. Ich fände das schade.

Der Fall war spannend und die Auflösung überraschend, nachdem es im Laufe der Handlung immer neue Verdächtige gab. Und auch wenn ich dieses Mal nicht 100% überzeugt bin von diesem Taunuskrimi warte ich doch gespannt auf eine Fortsetzung, schon allein, weil ich die Gegend gut kenne. Und auch, wenn ich mit den vielen Personen Schwierigkeiten hatte, wußte ich immer ganz genau, wo sich die Protagonisten gerade aufhielten.

Auch wenn mich an dem Buch einiges gestört hat, habe ich es spannend gefunden und möchte es gerne weiterempfehlen.

Bewertung vom 20.10.2016
Die Stille der Lärchen / Commissario Grauner Bd.2
Koppelstätter, Lenz

Die Stille der Lärchen / Commissario Grauner Bd.2


ausgezeichnet

Allein das Cover hat mich schon eingenommen für dieses Buch. So wunderschön ist Südtirol. Und beim Lesen sind auch die Karten auf den Innenseiten hilfreich. Eine tolle Idee. Ich habe mehrmals zurückgeblättert, um mich über die beschriebenen Orte zu informieren. Und da ich die Gegend kenne, konnte ich mich direkt in die Örtlichkeiten hineinversetzen. Kommissar Grauner, der hier im Ultental seinen zweiten Fall löst, muß sich in die Menschen hineinversetzen, was gar nicht so einfach ist. Die Einwohner von St. Gertraud sind eine verschwiegene Dorfgemeinschaft. Man bespricht sich im Wirtshaus, aber nicht mit der Polizei. Außerdem hat hier der Pfarrer das Sagen und alle richten sich nach ihm.
Nun aber ist im Ultental ein Mord geschehen. Die 17jährige Marie wird tot an den Urlärchen sitzend aufgefunden. Sofort gibt es einen Geständigen, aber der Kommissar glaubt nicht an dessen Schuld. Seine Recherchen reichen weit zurück bis zu einem Mord, der hier vor 100 Jahren geschah. Hängen die beiden Fällen zusammen?
Der Kommissar ist ein ruhiger und sympathischer Mann, der zielstrebig und wohlüberlegt seine Ermittlungen aufnimmt.
Der Autor beschreibt wunderbar die herrliche Landschaft des Südtiroler Ultentals mit seinen kleinen Ortschaften und die Schwierigkeiten im Umgang mit den Menschen, um ihnen ihre Geheimnisse zu entlocken. So legt der Autor auch mehr Wert auf die Ermittlung als auf die Tat selbst, was mich auch immer am meisten interessiert. Auf welchem Weg kommt der Ermittler zu einem Ergebnis? Aus welchem Grund hat der Täter seine Tat begangen? Daß der Kommissar in seinem Privatleben auch noch "Viechbauer" ist, und das mit ganzem Herzen, tut seinen kriminalistischen Fähigkeiten keinen Abbruch. Er löst den Fall mit seiner eigenen Methode und Gründlichkeit, und das Ende ist ganz anders als erwartet. Das macht einen guten Kimi aus. Ich hoffe, die Leser dürfen sich auf weitere Fälle für den Kommissar freuen und auch auf seinen Ispettore Saltapepe, der sich so ganz langsam an die Südtiroler zu gewöhnen scheint.

Bewertung vom 02.10.2016
Im dunklen, dunklen Wald
Ware, Ruth

Im dunklen, dunklen Wald


sehr gut

Von philo
Das Cover ist unheimlich und düster, passend für einen Thriller und den dunklen Wald. Die von einem Thriller erwartete Spannung kommt jedoch erst in der zweiten Buchhälfte zum Tragen. Zunächst einmal fand ich die Geschichte etwas merkwürdig. Leonora (Nora, Leo, Lee) fährt mit ihrer Freundin Nina nach langer Überlegung zum Junggesellinenabschied ihrer früheren Freundin Clara, die sie seit 10 Jahren nicht mehr gesehen hat. Sie wundert sich sehr über die Einladung. Mit von der Partie sind noch Tom, Melanie und Flo, die die Party auch organisiert hat und alle in ein Haus ihrer Tante eingeladen hat. Nun passiert nichts, was man von einem Junggesellinenabschied erwartet hätte. Peinliche Spiele, viel Alkohol und gegenseitiges Mißtrauen lassen keine Stimmung aufkommen. Ich fand die Erzählung bis zur Mitte des Buches weder spannend noch interessant. Was der Leser bis dahin schon wußte, war, daß Nora nach einem Autounfall verletzt im Krankenhaus lag, sich aber an nichts erinnern konnte.
Das ließ mich weiterlesen, was sich wirklich gelohnt hat.

Plötzlich kam Spannung auf. Die Rückblenden zu Noras Krankenhausaufenthalt wurden häufiger und zuletzt drehte sich alles um die Geschehnisse in dem Haus im Wald. Indem man die Protagonisten nun besser kannte, war klar, daß hinter der Einladung etwas Dunkles verborgen war. Die Polizei verhört Nora im Krankenhaus und verdächtigt sie des Mordes. Nora aber weiß nicht, was in dem Haus passiert ist und wer zu Tode gekommen ist. Was hat sie mit dem Mord zu tun? Ist sie Täterin oder Opfer? Aufgrund der Geschehnisse ist man als Leser total verunsichert. Wer von den Protagonisten versucht, die anderen hinters Licht zu führen? Das Ende ist dann wirklich überraschend, aber einleuchtend.

Die zweite Hälfte des Buches hat dann alles, was einen guten Thriller ausmacht und wiegt den weniger gelungenen Teil des Buches wieder auf. Der zweite Teil ist auch sprachlich besser geschrieben und liest sich gut. Die Protagonisten sind ausführlich beschrieben. Man kann sich in jeden hineindenken. 4 Sterne hierfür und eine Leseempfehlung, wenn man ein bißchen Geduld mitbringt bis die Spannung beginnt. Dann aber lohnt sich das Weiterlesen.

Bewertung vom 30.09.2016
Brot backen in Perfektion mit Hefe
Geißler, Lutz

Brot backen in Perfektion mit Hefe


ausgezeichnet

Dieses Buch hat es mir wirklich angetan. Das tolle Cover verrät schon viel über den Inhalt. Und ich muß sagen, ich habe viel gelernt. Zunächst einmal habe ich sehr sorgfältig alles "Von Anfang bis Ende: Was brauche ich zum Brotbacken" (Seite 12 des Buches) gelesen, manches mehrmals. Das große Geheimnis für mich war die Verwendung der Hefe. Ich konnte das Gelesene kaum glauben, und also habe ich es ausprobiert. Mit nur 0,7 g habe ich tatsächlich genau nach Anleitung die Zimtschnecken (Seite 171) gebacken. Ich konnte beobachten, wie der Teig sich verändert, und das Ergebnis kann sich wirklich sehenlassen. Es hat geduftet in meiner Küche und natürlich kamen die Zimtschnecken sofort auf den Kaffeetisch. Die Bilder können das Ergebnis beweisen, leider nicht den Duft und den Geschmack.

Als nächstes werde ich mit dem Brotbacken beginnen. Ich bin überzeugt, daß alles genauso gut gelingt, wie meiner erster Backversuch.

Dem Autor ein ganz großes Lob für dieses Buch. Mit sehr viel Liebe zum Detail und sehr kenntnisreich gibt er sein Wissen über das Brotbacken an die Leser weiter und fügt jedem Rezept noch ein wunderschönes Foto bei. So müssen Kochbücher sein. Wenn die Illustrationen, wie in diesem Buch, so gut gelungen sind, macht das Ausprobieren echten Spaß. Auch die in den "Tipps" gegebenen Anregungen und zusätzlichen Hinweise finde ich sehr gut und hilfreich.

Die Auswahl an Rezepten ist groß und beinhaltet fast alle Brotwünsche. Ich werde mich an die Vorgaben des Autors halten und noch einige Dinge, z. B. einen runden gußeisernen Topf, beschaffen, damit das Brotbacken besser gelingt. Die meisten Dinge sind im Haushalt ja vorhanden.

Dieses Buch werde ich wohl oft zur Hand nehmen und schließe zum Schluß mit dem bemerkenswerten wahren ersten Satz des Vorwortes "Hartes Brot ist nicht hart. Kein Brot, das ist hart".

Bewertung vom 20.09.2016
Der Angstmann / Max Heller Bd.1
Goldammer, Frank

Der Angstmann / Max Heller Bd.1


ausgezeichnet

Dies ist der erste Krimi mit dem Ermittler Max Heller und er ist gleich gelungen. Max Heller, ein sympathischer Kriminalist, errmittelt in Dresden im Kriegswinter 1944/45, der für Dresden mit der schrecklichen Bombennacht vom 13. Februar 1945 ein grausames Ende nahm. Der Autor, der in Dresden geboren ist, beschreibt eine schlimme Zeit in seiner Heimatstadt und siedelt hier auch den ersten Fall für Max Heller an. Max Heller ist ein gradlieniger und zielstrebiger Ermittler, der aber bei seinem Vorgesetzten Klepp kein hohes Ansehen genießt. Klepp, selbst überzeugtes Parteimitglied, verübelt es Heller, daß dieser sich der Partei nicht angeschlossen hat und wirft ihm, wo er nur kann, Steine in den Weg. In Dresden ist ein Mörder unterwegs, der junge Frauen bestialisch ermordet. Dies ist der Angstmann sagen die Dresdner und insbesondere die Kinder fürchten sich. Heller verfolgt ihn drch die Trümmer von Dresden, aber der Täter ist schneller. Auch private Sorgen drücken Heller. Er und seine Frau Karin bangen um ihre beiden Söhne, die sich im Kriegseinsatz befinden. Nichtsdestotrotz setzt Heller seine ganze Kraft ein, um den Täter hinter Schloß und Riegel zu bringen. Der Autor ruft mit seinen Schilderungen der letzten Monate des Zweiten Weltkrieges in Dresden mit all seinen Schrecken, Ängsten und Verlusten viele dunkle Erinnerungen wach. Die Verbindung mit einem Krimi ist sehr gut gelungen. Der Sprachstil gefällt mir gut, und das Buch läßt sich flüssig lesen. Für Kommissar Heller kommt die Lösung des Falles überraschend und für den Leser auch. Ein empfehlenswerter Krimi.

Bewertung vom 12.09.2016
Die Wahrheit
Raabe, Melanie

Die Wahrheit


weniger gut

Ich habe "Die Falle" von Melanie Raabe gelesen und war begeistert. Nun stellt man hohe Anforderungen an das nächste Buch. Aber weit gefehlt. Dem Buch fehlt als Thriller jede Spannung. Das Geschehen wirkt arg konstruiert und die Handlungen der Protagonisten oftmals unlogisch. Je länger ich über die Geschichte nachdenke, umso unwirklicher erscheint sie mir. Nachdem Sarah 7 Jahre mit ihrem Sohn allein gelebt hat, taucht plötzlich ihr Mann Philipp, der auf einer Geschäftsreise nach Kolumbien entführt wurde, wieder auf. Sarah erkennt ihn nicht wieder, läßt aber zu, daß der "Fremde" sich in ihrem Haus aufhält. Die beiden belauern sich gegenseitig in einer Art und Weise, die mir völlig unverständlich war. Aber es fehlt zu jeder Zeit der Nervenkitzel, der die Bezeichnung Thriller gerechtfertigt. Die Auflösung des Rätsels konnte mich auch nicht überzeugen.

Bewertung vom 11.09.2016
Lebensgeister
Yoshimoto, Banana

Lebensgeister


ausgezeichnet

Ein stilles und besinnliches Buch, auf das schon das gut gelungene Cover hinweist. Die Autorin schreibt über die Trauer nach dem Verlust eines geliebten Menschen so beeindruckend und anrührend, daß das Gelesene noch lange nachwirken wird. Sayoko verliert bei einem Autounfall ihren Freund Yôichi, einen Künstler, und wird selbst schwer verletzt. Sie hätte sich gewünscht an Yôichis Stelle zu sterben, damit er weiterleben kann. Im Krankenhaus hat sie ein Nahtoderlebnis, in dem sie auf ihren vestorbenen Großvater trifft, dem sie sehr verbunden war, und sie begreift daß man den geliebten Verstorbenen immer verbunden bleibt. So beginnt sie, gemeinam mit Yôichis Eltern sich um dessen Kunstwerke zu kümmern und sein Atelier aufzulösen. Sie lebt wieder bei ihren Eltern und findet in einer Bar, in die sie am Abend geht, in dem Besitzer einen Freund, mit dem sie alles besprechen kann. Als sie bei ihrem morgendlichen Gang zum Bäcker jeden Tag aufs Neue den Geist einer Frau an einem Fenster entdeckt, zieht sie in deren Zimmer ein und stellt so eine Verbindung zwischen den Toten und den Lebenden her und findet allmählich ins eigene Leben zurück.

Das Buch hat mich sehr beeindruckt und nachdenklich gestimmt. Sehr poetisch und einfühlsam führt die Autorin ihre Protagonistin durch die Zeit der Trauer. Indem sich Sayoko mit den Lebensgeistern auseinandersetzt, lernt sie mit ihrer Trauer umzugehen und wieder ins eigene Leben zurückzufinden. Sehr empfehlenswert .

Bewertung vom 08.09.2016
Meine geniale Freundin / Neapolitanische Saga Bd.1
Ferrante, Elena

Meine geniale Freundin / Neapolitanische Saga Bd.1


weniger gut

Ich gestehe, ich bin drauf reingefallen. Das Ferrante-Fieber geht um, aber ich habe mich nicht infiziert. Selten habe ich mich beim Lesen eines Buches so gelangweilt, wie bei diesem. Endlose Wiederholungen und keinerlei Spannung. Die ersten Seiten machen noch neugierig. Da verschwindet Elenas beste Freundin im Alter von 66 Jahren. Sie verwischt alle Spuren als hätte es sie nie gegeben. Zugegeben, ein toller Einstieg. Aber wohin ist die Freundin entschwunden? Das hätte mich brennend interessiert und hätte Stoff für ein spannendes Buch sein können. Bis zu dieser Enthüllung bedarf es aber noch drei Bücher, die ich aber mit Sicherheit nicht auch noch lesen werde. Haarklein erzählt Elena in diesem ersten Band von ihrer Kindheit und Schulzeit und dem Kennenlernen von Lina. Dabei kann nicht unbedingt von einer genialen Freundschaft die Rede sein, die beiden sind eher Rivalinnen im Wettstreit um besondere Leistungen. Beide wissen, daß sie nur mit Bildung ihren ärmlichen, kleinbürgerlichen Verhältnissen entkommen können. Schade, daß es der Autorin nicht gelungen ist, hieraus eine interessante und spannende Geschichte zu machen mit einer Auflösung des Rätsels zum Schluß. Hierzu wäre ein Buch sicher ausreichend gewesen, es sei denn, es geht nur um eine Steigerung der Verkaufszahlen. Das würde die Werbekampagne verständlich machen.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.08.2016
Die langen Tage von Castellamare
Banner, Catherine

Die langen Tage von Castellamare


ausgezeichnet

Castellamare, eine kleine Insel vor der Küste Siziliens, vor 90 Jahren. Hier tritt der Arzt Amedeo Espeseto seinen Dienst als Inselarzt an. Als Findelkind geboren, hat er es dem Arzt des Waisenhauses zu verdanken, daß er seinen Berufswunsch verwirklichen konnte. Die Menschen auf der Insel lieben ihn, bis ihm eines Tages die Geburt von zwei Jungen zum Vehängnis wird. Am gleichen Tag bringen seine Frau und seine Geliebte ein Kind zur Welt. Zwillinge von zwei verschiedenen Müttern, sagen die Inselbewohner und sind empört. Die Zulassung, als Arzt zu arbeiten, wird Amedeo entzogen. Gezwungenermaßen zieht er mit seiner Frau in das "Haus am Rande der Nacht" und eröffnet hier eine Bar. Pina, seine Frau, braucht lange Zeit, um sich von der Schmach zu erholen, aber dann hält sie bedingungslos zu ihrem Mann. Die beiden bekommen noch drei Kinder, zwei Jungen und ein Mädchen. Die Bar bleibt Mittelpunkt der Familie und der Inselbewohner über drei Generationen hinweg, obwohl nicht alle Familienmitglieder auf der Insel bleiben. Aber die, die bleiben, hängen mit ganzem Herzen an der Bar. Hier erfährt man alles aus erster Hand über die Geschehnisse auf der Insel.

Die Autorin hat mit ihrer bildhaften Sprache der Geschichte Leben eingehaucht, so daß man sich als Leser mit der Familie Espeseto und den Inselbewohnern verbunden fühlte und Zeuge wurde, wie Glück und Unglück nahe beieinander lagen. Dieses Buch ist so wunderbar geschrieben. Man glaubt, die einzelnen Protagonisten persönlich zu kennen und verabschiedet sich mit Wehmut am Ende des Buches. Ein herrliches Familienepos, das 5 Sterne und eine Leseempfehlung wirklich verdient hat.

Bewertung vom 21.08.2016
Ein Zimmer über dem Meer
Paul, Dana

Ein Zimmer über dem Meer


sehr gut

Das Cover ist sehr gelungen, paßt zum Titel und nimmt einen mit an die Felsenküste von Cornwall. Dorthin fährt Kim, um sich ins Meer zu stürzen. Ihre große Liebe Jake ist bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen, und jetzt möchte sie ihrem Leben auch ein Ende setzen. Hier begegnet ihr Janet, eine alte Inselbewohnerin, die Kims Vorhaben erkennt und sie kurzerhand mit zu sich nach Hause nimmt. Hier tun ihr Enkel Dan und Janet alles, um Kim wieder ins Leben zurückzuholen. Und es gibt noch eine zweite Geschichte im Buch. Kim erhält von Janet ein altes Tagebuch, in dem Leandra, eine stumme und unglückliche Frau ihr Leben schildert.

Beide Geschichten sind gut geschrieben und bereiten einige Stunden unterhaltsames Lesevergnügen. Ich hätte mir aber gewünscht, daß das Schicksal von Leandra zum Ende des Buches aufgeklärt würde. So bleibt eine gewisse Unzufriedenheit zurück.

Das Schicksal von Kim ist vorhersehbar. Dies tut der Geschichte aber keinen Abbruch. Auch wenn man den Ausgang ahnt, ist es zu keiner Zeit langweilig weiter zu lesen, weil einem die Personen ans Herz wachsen, insbesondere die liebenswürdige und altersweise Janet. Ich habe das Buch gerne gelesen und kann es bestens weiterempfehlen.