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chuckipop
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Bünde

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Insgesamt 305 Bewertungen
Bewertung vom 03.01.2020
Vaterland, wo bist du?
Oppenlander, Annette

Vaterland, wo bist du?


ausgezeichnet

Authentisch, erschütternd, beeindruckend - eine Familiengeschichte von 1940 - 1953!

In "Vaterland, wo bist Du?" erzählt Annette Oppenlander ihre eigene Familiengeschichte bzw. die ihrer Eltern und Großeltern im Kriegs-/ Nachkriegsdeutschland.

Erzählt wird jeweils aus der Sicht von Lilly bzw. von Günter, die zu Beginn 7 bzw. 11 Jahre alt sind und die das Schicksal später zusammenführt.

Die Autorin schildert die Geschehnisse in dieser schlimmen Zeit aus der Sicht zweier Kinder bzw. Teenager, und das so lebensecht und authentisch, dass es sich genauso anfühlt, wie damals, als mein Opa mir einige seiner Erfahrungen aus dieser Zeit erzählt hat.

Als ob Lilly nicht schon genug durchzustehen hätte und hilft , wo sie nur kann, wird sie doch von ihrer Mutter stets schlecht behandelt oder ignoriert. Wichtig ist immer nur der kleine Bruder Burkhart. Das muss besonders schlimm sein, wenn schon alles andere schrecklich ist, wichtige Personen fehlen (der Vater ist in den Krieg gezogen) und die, die noch da sind nicht einmal ein bißchen Liebe und Wärme vermitteln!

Günter ist unheimlich stark und mutig, er riskiert einiges, um in den letzten Kriegstagen nicht eingezogen zu werden, sondern bei seiner Familie sein und diese unterstützen zu können.

Nach Kriegsende wird der Hunger noch größer, Lilly muss arbeiten gehen, um die Familie zu unterstützen. Für Günter wird es etwas einfacher, er hat noch etwas mehr von seiner Kindheit und Jugend.

Schön ist, dass die beiden später, wenn auch mit Hindernissen, zusammenfinden und eine glückliche Ehe führen.


Es ist schon erstaunlich, zu welchen Empfindungen und Handlungen außergewöhnliche Ereignisse die Menschen fähig machen. Manche rücken näher zusammen, andere plündern, Morden, sind komplett rücksichtslos… Man könnte hier ewig weiterschreiben.

Auf alle Fälle ist dies ein Roman, der mich sehr nachdenklich gemacht hat und mich noch lange beschäftigen wird! Eine Fortsetzung wäre toll, die Familiengeschichte der Oppenlanders ist bestimmt auch nach 1953 interessant :)

Mein Fazit: unbedingt lesen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.01.2020
Lovers, Sharks And Lions
Lang, Ivy

Lovers, Sharks And Lions


sehr gut

Eine Mafiageschichte mit gut gelungenem Mix aus Krimi und Liebesgeschichte
„Lovers, Sharks And Lions“ von Ivy Lang ist ein Mix aus Krimi und Liebesgeschichte, was der Autorin wirklich gut gelungen ist. Die Handlung war nicht kitschig, aber knisternd und zugleich spannend.

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig, es ist stellenweise spannend und das Buch hat mich gut unterhalten.
Wer keinen reinen Krimi oder nicht „nur“ einen Liebesroman lesen will, sondern einen gelungenen Mix aus beidem, der ist hier genau richtig

Bewertung vom 02.01.2020
Nebeljagd
Hofelich, Julia

Nebeljagd


ausgezeichnet

Nebeljagd - Linn Geller kämpft in Ochsenwang gegen Engstirnigkeit und Vorurteile

"Nebeljagd" von Julia Hofelich ist ein sehr spannender Krimi, in dem der Leser auf 400 Seiten bestens unterhalten wird und einige Wendungen, Kehrtwenden und Überraschungen erleben darf!
Das Cover mit dem einsam gelegenen Haus in schwarz-weiß mit den gitfgrünen Elementen lässt einen in der Buchhandlung erstmal zugreifen, auch wenn man (so wie ich) den ersten Band der Linn Geller - Reihe noch nicht kennt. Das ist aber gar nicht schlimm, es fehlen auch ohne Kenntnisse des ersten Bandes beim Lesen keine wichtige Informationen o.ä.
Ochsenwang, ein kleines Dorf auf der schwäbischen Alb: Ines Schneider wird ermordet, und einVerdächtiger ist schnell gefunden - Jo Haug, der Pflegesohn des Opfers. Dieser ist bereits vorbestraft und wird beschuldigt, seine vor 15 Jahren verschwundene Jugendfreundin Vanessa grausam getötet zu haben.
Als Pflichtverteidigerin bekommt Haug Linn Geller zugewiesen, die sich allerdings nicht dem allgemeinen Tenor anschliesst und ihren Mandanten vorverurteilt, sondern sie versucht, selbst die Wahrheit herauszufinden. Das gestaltet sich schwierig, denn die Dorfgemeinschaft von Ochsenwang hält fest zusammen und die Menschen hier stecken voller Vorurteile und Hass...
Linn Geller stößt auf eine Mauer des Schweigens, die Dorfbewohner sind engstirnig und voller Vorurteile...und auch in einen inneren Zwiespalt, denn der Beschuldigte ist nicht gerade sympathisch und zwischendurch zweifelt auch Linn am Wahrheitsgehalt seiner Aussagen.
Julia Hofelich lässt den Leser die Dorfatmosphäre perfekt spüren, niemand will reden, jeder scheint etwas zu verbergen zu haben...die Polizei ermittelt schlampig, es könnte möglich sein, dass Haug die Tatwaffe, der Insulin-Pen seiner Pflegemutter untergeschoben wurde - warum sollte er ihn bei sich behalten, wenn er schuldig wäre?!
Im Verlauf der Handlung , immer wenn man glaubt, man sei nah dran an der Lösung, gibt es eine Kehrtwende und das Ende war für mich ebenfalls eine Überraschung.
"Nebeljagd" ist keinen Moment langweilig und hat mir einige spannende Lesestunden beschert, mein Fazit: unbedingt lesenwert!

Bewertung vom 29.12.2019
Der Aussteiger / Kommissar Tom Simon Bd.1
Kirves, Thorsten

Der Aussteiger / Kommissar Tom Simon Bd.1


ausgezeichnet

Klasse Hamburg - Krimi mit Tempo , Action und Überraschungen

Kommissar Tom Simon wird von den Kollegen beobachtet - er hat nämlich einen Zwillingsbruder, Marco, der derzeit vermisst wird und unter Mordverdacht steht...kann Marco über Tom gefasst werden und ist Tom absolut vertrauenswürdig?!

Dann werden Tom und seine Kollegin Mira Holbing zu einem Tatort gerufen - der Unternehmens- und Politikberater Lars Luttenroth wurde erschlagen - die Spuren führen zu einem Pharmaskandal von immensem Ausmaß!

Die Ermittlungen gestalten sich spannend, über das Mordopfer Luttenroth kommen einige Geheimnisse auf den Tisch, von denen nicht einmal seine Familie etwas geahnt hat (oder gerade die nicht...) - und auch die private Komponente mit Toms verdächtigen Zwillingsbruder ist brisant.

Die Lage spitzt sich langsam aber sicher im Verlauf der Story zu, und am Ende bekommt der Leser einen actiongeladenen Showdown mit überraschender Auflösung - was will man mehr, da macht das Lesen richtig Spaß!

Der Schreibstil gefiel mir ausgesprochen gut, die Handlung entwickelt sich langsam, aber stetig, um gegen Ende richtig Fahrt aufzunehmen!

Das Boxmilieu und die Metropole Hamburg als Drumherum haben das Ganze noch abgerundet, es ist alles stimmig und ich bin schon gespannt, wann der nächste Fall für Tom und Mira ansteht!

Bewertung vom 10.12.2019
Eiskalte Hölle / Teresa Battaglia Bd.1
Tuti, Ilaria

Eiskalte Hölle / Teresa Battaglia Bd.1


sehr gut

Eiskalter Thriller in eisiger Landschaft - ein spannender Fall für Commissario Teresa Battaglia

"Eiskalte Hölle" von Ilaria Tuti hat mir an sich sehr gut gefallen, nur die Hauptermittlerin Commissario Teresa Battaglia ist etwas gewöhnungsbedürftig mit ihrer harschen Art gegenüber ihren Kollegen...wobei sie auch eine herzliche Seite zeigt!

Gleich von Anfang an ist man durch detaillierte Beschreibungen der Landschaft und Umgebung des Leichenfundortes mitten im Geschehen...

In einem norditalienschen Dorf in den Bergen wird inmitten des winterlichen Waldes die Leiche eines Mannes gefunden. Man hat ihm die Augen herausgeschnitten...ein grausiger Fund!

Commissario Teresa Battaglia , eine erfahrene Ermittlerin, und ihr junger Kollege Inspettore Massimo Marini , der noch eine Menge zu lernen hat, beschäftigen sich mit dem Fall.

Die Spuren deuten auf ein ehemaliges Waisenhaus, wo Kinder unter furchtbaren Bedingungen leben mussten...ist der Täter hier aufgewachsen? Wurde seine Seele hier so geschändet und verkrüppelt, dass er zu der schrecklichen Tat fähig war?

Teresa hat gesundheitliche Probleme, die ihr mächtig zu schaffen machen, das merkt man während der Ermittlungen und es macht sie menschlich...trotzdem konnte ich mit ihrer Art insgesamt nicht ganz warm werden, mir ist sie etwas zu taff...

Die psychologischen Elemente sind außergewöhnlich und lassen den Leser schaudern - die Spannung baut sich kontinuierlich auf und hält einen bis zum Ende in Atem...

Italienische Krimis / Thriller habe ich bisher noch nicht viele gelesen, ich denke aber, Ilaria Tuti kann man sich merken, und da kommt ganz bestimmt lesenswerte Lektüre nach!

Bewertung vom 09.12.2019
Das Erbe
Sandberg, Ellen

Das Erbe


gut

Das Erbe - sehr interessantes Thema, leider eher mässig umgesetzt...

"Das Erbe" von Ellen Sandberg hat eine sehr interessante Thematik, Nachkriegszeit, Judentum sowie Neid und Missgunst, die zutage treten, als Mona ein Haus von ihrer Großtante Klara erbt.

Klara hat das Erbe mit der Bitte versehen, Mona möge das Richtige tun...so recherchiert Mona, was ihre Großtante damit wohl gemeint haben könnte und findet Dinge heraus, mit denen sie nicht gerechnet hatte! Außerdem sitzt ihr permanent die Familie im Nacken mit Neid, Geldgier und Missgunst, so dass das Erbe eine Bürde statt einer Freude wird.

Ellen Sandberg hat die Protagonisten mit derartigen charakteristischen Merkmalen ausgestattet, dass Mona als Einzige wirklich sympathisch ist und man ihr wünschte, sie hätte es leichter...und alle Anderen waren in verschiedenster Weise unsympathisch.

Der erste Teil des Buches ist richtig spannend und lässt sich in einem Rutsch lesen, es gibt 3 unterschiedliche Handlungsstränge, die im Verlauf des Buches miteinander verwoben werden.

Leider war der Mittelteil dann sehr langatmig und ereignisarm und konnte die Neugier auf den Fortgang nicht aufrechterhalten, so dass der wieder besser zu lesende dritte Teil das dann letztendlich leider nicht mehr herausreissen konnte. Zumal sich in diesem dritten Teil dann plötzlich die Ereignisse förmlich überschlugen, dabei aber unauthentisch und konstruiert herüberkamen. Vielleicht wollte die Autorin hier einfach zu viel unterbringen und es ist in die verkehrte Richtung umgeschlagen - schade!

Mein Fazit: Ich hatte vorher schon Bücher von Ellen Sandberg und Inge Löhnig (der wahre name der Autorin, Ellen Sandberg ist ja das Pseudonym) mit Begeisterung gelesen und bin von diesem recht enttäuscht. Es ist nicht richtig Krimi, nicht richtig historischer Roman und nicht richtig Familiensaga...Also für mich insgesamt nicht rund!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.12.2019
Winteraustern / Luc Verlain Bd.3 (1 MP3-CD)
Oetker, Alexander

Winteraustern / Luc Verlain Bd.3 (1 MP3-CD)


ausgezeichnet

Der dritte Fall für Luc Verlain - ein spannender Frankreich - Krimi im Austernfischer - Milieu

"Winteraustern" von Alexander Oetker ist ein spannender Frankreichkrimi und der dritte Fall für Commissaire Luc Verlain und seine Partnerin und Lebensgefährtin Anouk.

Es herrscht Hochbetrieb bei den Austernzüchtern auf dem Bassin dÁrcachon Weihnachten steht bevor und die Franzosen speisen dann am Liebsten Austern - somit haben die Austernfischer alle Hände voll zu tun.

Allerdings gibt es auch Neider und Kriminelle, die den Austernfischern ihren Fang stehlen, darum sind regelmässig Patrouillen mit einem Boot auf dem Bassin unterwegs. Bei einer dieser Bootstouren sind Luc und sein Vater Alain mit dabei, da Alain, selbst ehemaliger Austernzüchter, nun schwer erkrankt ist und seine einstige Wirkungsstätte noch einmal besuchen möchte.

Plötzlich kommt ein Hilferuf herein: ein Austerfischer wurde überfallen und hinterrücks niedergeschlagen.

Bei dessen Rettung machen Luc und Alain eine eher zufällige grausige Entdeckung: Die Leichen von 2 jungen Männern, festgebunden an Pfählen und von der Flut überrollt...Es handelt sich um die Söhne zweier Austernfischer...

Hat der Fund etwas mit den Diebstählen zu tun oder hatte der Täter persönliche Motive?

Luc und Anouk ermitteln, die Ereignisse führen sie schließlich von Bordeaux aus nach Paris, weil es einen Verdächtigen gibt...das Geschehen ist äußerst spannend, die Protagonisten sind sympathisch und ausführlich charakterisiert und man muß nicht die Vorgängerbände kennen, um dem Geschehen folgen zu können.

Auch die private Note sowie Lokalkolorit und einige Einblicke in die französische Gourmetküche fehlen nicht, so dass der Hörer hier voll und ganz auf seine Kosten kommt!

Der Sprecher Frank Arnold macht seinen Job brillant, er hat so eine warme Stimme mit toller Ausstrahlung, durch die die französischen Namen noch besser herüberkommen. Außerdem spricht er stets ruhig und besonnen, während das Geschehen Fahrt aufnimmt - so wird das Ganze noch eindringlicher.

Mein Fazit: Hätte ich das Buch gelesen, hätte ich nur 4 Sterne gegeben, weil mir das (private) Ende nicht so gefiel, aber dank des hervorragenden Sprechers 5 Sterne und meine absolute Hörempfehlung!

Bewertung vom 03.12.2019
Das Barackenmädchen
Mainka, Peter

Das Barackenmädchen


ausgezeichnet

Erschütternde, bewegende und wichtige Familiengeschichte aus der unmittelbaren Nachkriegszeit!

"Das Barackenmädchen" von Peter Maika ist ein Buch, das man unbedingt lesen sollte!

Der Autor hat einen wunderbaren Schreibstil, die Geschichte nimmt den Leser voll mit ins Geschehen.

Oma Helene erzählt ihrer Enkelin Selina an ihrem 90. Geburtstag die Geschichte ihrer Vertreibung als Deutsche aus Brünn (Tschechei) unmittelbar nach Kriegsende. Das Auseinanderreissen von Familien, die Flucht, der Hunger, der Hass... Die Deutschen erleben hier einen ständigen Spiessrutenlauf, sie sind DER FEIND, und nachdem der Krieg für Deutschland offiziell verloren ist, werden sie zu Freiwild...

Helene schildert hier ausführlich , was ihr und ihrer Familie wiederfahren ist, und lässt nichts aus, obwohl sie auch selbst Dinge tun musste, die sie nicht tun wollte, um ihre Lieben zu schützen und um ihrer aller Leben zu kämpfen.

Wir erfahren hier die Geschichte von der 17-jährigen, selbstbewussten und mutigen Helene, ihren Eltern, dem Bruder Karli und Jan, ihrer grossen Liebe. Es handelt sich um eine fiktive Geschichte, die auf wahren historischen Begebenheiten basiert (der Brünner Todesmarsch).

Es ist absolut heftig, wie die Menschen damals behandelt wurden und mit welch widrigen Umständen sie zu kämpfen hatten, von ihren "normalen Einzelschicksalen" mal ganz abgesehen...Besonders erschreckend fand ich das "Kartoffelschälen"...Und: Es sollte mehr Dvoraks auf dieser Welt geben!

Die erschütternden Details sind pragmatisch und oft nur ganz nebenbei geschildert, so dass der Autor das Gegenteil von dramatisiert...das emfand ich als sehr angenehm, und so hat mich das umso mehr zum Nachdenken angeregt und stark bewegt! Hier ist mir wieder mal bewusst gemacht worden, wie gut es uns hier und heute geht und welch lächerliche Dinge die Menschen als Probleme betrachten - es gibt definitiv nichts Wichtigeres als das Leben und die Gesundheit...

Die Bezeichnung Thriller ist evtl. etwas irreführend, aber auf alle Fälle ist das Buch meiner Meinung nach unbedingt lesenswert und prägnant, man sollte es nicht verpassen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.11.2019
Missing Boy
Fox, Candice

Missing Boy


sehr gut

Interessanter Fall mit außergewöhnlichen Ermittlern und überraschendem Ende

"Missing Boy" von Candice Fox hat mir relativ gut gefallen, was zu einem Großteil Uve Teschner geschuldet ist - sein Vorlesen hat mich mit in die Handlung genommen und mir das schräge Ermittlerduo Conkaffey / Pharrell nähergebracht.

Der achtjährige Ritchie Farrow ist aus einem Hotelzimmer verschwunden - und weder seine Freunde, die mit ihm zusammen dort waren, noch irgendwelche Hotelgäste wollen etwas gesehen haben...

Die Mutter des verschwundenen Ritchie engagiert Ted Conkaffey, einen Privatdetekiv, um bei der Suche nach ihrem Sohn zu helfen. Seine Kollegin Amanda Pharrell ist ganz vorne mit dabei, obwohl das dem leitenden Ermittler der Polizei gar nicht gefällt!

Die beiden Privatermittler haben eine belastende Vorgeschichte und eine Menge Probleme, was sie in meinen Augen sehr menschlich und äußerst sympathisch macht. Ted Conkaffey, der seinerzeit aus dem Polizeidienst entlassen wurde, weil man ihn (zu Unrecht) des Kindesmissbrauchs beschuldigt hatte, ist ein super Protagonist. Er will eigentlich nichts als seine Ruhe und ein friedliches Dasein, hat aber jede Menge Ärger und begegnet ständig Vorurteilen. Amanda Pharrell, die in ihrer Jugend "versehentlich" einen Mord begangen hatte, schien mir zwar fast wie eine Kopie von Lisbeth Salander, aber ich mochte sie dennoch. Ihr Zwist mit der Polizistin Joana war mir ein bisschen zu heftig, gerade zum Ende hin fand ich die Geschehnisse etwas übertrieben...

Zur Lösung des Falles tragen die beiden ganz erheblich bei, allerdings war mir recht früh klar, wer Ritchie entführt / ermordet hatte...

"Missing Boy" lässt sich gut hören und ist auch weitestgehend spannend, man braucht die ersten beiden Teile der Reihe nicht zu kennen, aber da ich den Täter früh entlarvte und manches sehr übertrieben fand, reicht es "nur" für vier Sterne.