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MaWiOr
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Bewertung vom 27.07.2023
Literatur Tagesabreißkalender 2024. Tischkalender für jeden Tag mit den Größen der Literatur. Tageskalender 2024 zum Abreißen mit Literatur-Quiz für Bibliophile
Anders, Ulrike;Lotz, Brigitta;Michel, Dirk

Literatur Tagesabreißkalender 2024. Tischkalender für jeden Tag mit den Größen der Literatur. Tageskalender 2024 zum Abreißen mit Literatur-Quiz für Bibliophile


ausgezeichnet

Der Harenberg Literatur Tageskalender ist seit vielen Jahren ein literarischer „Dauerbrenner“ auf meinem Schreibtisch. Jedes Jahr steckt der Kalender voller Überraschungen - auch für einen langjährigen Literaturfreund. So bietet die 2024-Ausgabe wieder an allen 366 Tagen des folgenden Jahres Informationen über deutschsprachige und internationale Literatur. Auf der Vorderseite der Kalenderblätter wecken Fotos, Gemälde oder historische Abbildungen (z.B. Autorenporträts, Buch-Cover oder Szenefotos von Theateraufführungen) in Farbe oder Schwarz-Weiß das tägliche literarische Interesse, während man auf der Rückseite Kurzporträts von Autoren und Verlegern, Hinweise auf Erstveröffentlichungen, berühmte Theater-Uraufführungen und Verfilmungen findet.

Im Mittelpunkt des Tageskalenders stehen literarische Jubiläen und die gibt es reichlich im kommenden Jahr. So wird am 22. Januar an den 175. Geburtstag des schwedischen Dramatikers August Strindberg erinnert, an den 100. Todestag von Franz Kafka (3. Juni), den 50. Todestag von Erich Kästner (29. Juli) oder den 100. Geburtstag der österreichischen Schriftstellerin Friederike Mayröcker (20.12.). Aber keine Angst, es ist kein nostalgischer Kalender, denn es überwiegt die zeitgenössische Literatur, sodass man aktuelle Lektüreanregungen erhält. Da wird z.B. die nigerianische Schriftstellerin Sefi Atta (8. Mai) oder der ghanaisch-amerikanische Shootingstar Yaa Gyasi (20. Januar) vorgestellt.

Darüber hinaus punktet der abwechslungsreiche Tageskalender durch regelmäßig wiederkehrende Rubriken: Autorenporträt, Krimi, Gedicht, Roman, Hörbuch, literarische Auszeichnung, Sachbuch, Theater oder Literaturverfilmung. Diese Rubriken sind alle (auf Vorder- und Rückseite) farblich unterschiedlich gekennzeichnet und so auf den ersten Blick erkennbar.

Eine lange Tradition hat auch die tägliche Quizfrage „LiteraLogisch“, wo man sein Wissen testen kann. Am 24. Mai lautet z.B. die Frage: „Heinrich Böll war Teilnehmer welcher Schriftstellervereinigung?“ - a) Gruppe 39, b) Gruppe 47 oder c) Gruppe 53. Der pfiffige Literaturfreund weiß natürlich, dass die Antwort b richtig ist. Doch keine Bange, am darauffolgenden Tag gibt es stets die Auflösung.

Die Kalenderrückseiten bieten neben den Hintergrundinformationen zum jeweiligen Tagesthema weitere Namen literarischer Geburtstagskinder, das Sternzeichen und die Namenspatronen des Tages sowie die Auf- und Untergangszeiten von Sonne und Mond. Ein Serviceteil im Anhang bringt neben einem Register aller vorgestellten Autoren/innen und ihrer Werke zusätzlich noch eine Übersicht über die Schulferien in Deutschland sowie eine Jahresübersicht für 2024 und 2025.

Fazit: Der Harenberg Literatur Tageskalender, der eine stabile Vorrichtung besitzt, ist zum Aufstellen und Aufhängen geeignet. Mit seiner beeindruckenden Vielfalt gibt er jeden Tag eine literarische Anregung - so wird Vergessenes aufgefrischt und Neues wartet auf Entdeckung.

Bewertung vom 19.07.2023
Secessionen

Secessionen


ausgezeichnet

In der letzten Dekade des 19. Jahrhunderts gründeten junge Künstler und auch Künstlerinnen in München, Wien und Berlin die Secessionen als Gegenentwurf zu den etablierten Künstlervereinen sowie dem offiziellen Ausbildungs- und Ausstellungs-programm, das die Akademien betrieben. Die Ausstellung „Secessionen – Klimt – Stuck – Liebermann“ in der Berliner Alten Galerie (23. Juni bis 22. Oktober 2023) widmet sich erstmals den drei Kunstmetropolen an der Jahrhundertwende im Vergleich. Die Ausstellung umfasst rund 200 Gemälde, Skulpturen und Grafiken von 80 Künstler*innen. Darüber hinaus werden auch einige Werke von Gustav Klimt präsentiert, die erstmals in Berlin zu sehen sind.

Im Hirmer Verlag ist der vorzügliche Begleitkatalog zu dieser bemerkenswerten Ausstellung erschienen. In mehreren Essays von renommierten KunsthistorikerInnen wird die große Bedeutung der Secessionen für die europäische Kunstentwicklung bis in die Gegenwart hinein beleuchtet, wobei der Blick besonders auf die herausragenden Künstlerpersönlichkeiten (Gustav Klimt, Franz von Stuck, Max Liebermann, aber auch Edvard Munch, Ferdinand Hodler, Käthe Kollwitz oder Auguste Rodin) gerichtet ist. Darüber hinaus sind aber auch Arbeiten von KünstlerInnen vertreten, deren Namen heute nur noch regional bekannt sind. Die Gegenüberstellung der drei Secessionen verdeutlicht gemeinsame Ziele und Ambitionen. Durch ihre Netzwerke miteinander verbunden, strebten sie nach Anschluss an die internationale Kunstentwicklung.

Der Katalog schafft es wie die Ausstellung, die Vielfalt und Einzigartigkeit der drei Secession-Kunstmetropolen auf eindrucksvolle Weise zu dokumentieren. Er bietet außerdem viel Hintergrundwissen zur Geschichte und Bedeutung der Secessionen. Durch seine überaus üppige Illustration lässt sich die Ausstellung gut nachvollziehen. Sehr empfehlenswert!

Bewertung vom 17.07.2023
Aufbau Literatur Kalender 2024

Aufbau Literatur Kalender 2024


ausgezeichnet

Seit der ersten Ausgabe 1968 ist der Aufbau-Literaturkalender mein ständiger und zuverlässiger Jahresbegleiter in Sachen Literatur, der mich stets neben Informationen auch mit Anregungen versorgt hat. Mit der 2024- Ausgabe liegt nun bereits der 57. Jahrgang des wohl dienstältesten deutschsprachigen Literaturkalenders vor. Wie seine Vorgänger ist er neben der klassischen vor allem der internationalen, zeitgenössischen Literatur verpflichtet.

Das Titelblatt des Kalenders ist der französischen Schriftstellerin Annie Ernaux (geb. 1940) gewidmet, die im Vorjahr mit dem Literaturnobelpreis geehrt wurde. Es ist längst eine gewohnte Tradition, dass der Aufbau-Kalender an literarische Jubiläen des Jahres erinnert. 2024 sind das z.B. der 150. Geburtstag des englischen Erzählers und Dramatikers William Somerset Maugham (25. Januar), der 100. Todestag von Franz Kafka (3. Juni), der 50. Todestag von Erich Kästner (29. Juli) oder der 100. Geburtstag der österreichischen Schriftstellerin Friederike Mayröcker (20.12.).

Der Kalender besticht durch seine abwechslungsreiche Vielfalt und macht dabei auf viele internationale SchriftstellerInnen aufmerksam, die bisher der deutschen Leserschaft eher unbekannt waren – z.B. die irisch-amerikanische Schriftstellerin Maeve Brennan (1917-1993), die erste afroamerikanische Dichterin Phillis Wheatley (1753-1784) oder die rumänische, deutschsprachige Dichterin Selma Merbaum (1924-1942), die mit 18 Jahren in einem NS-Arbeitslager starb. Also genügend Anlässe zum zukünftigen Kennenlernen.

Jedes Wochenblatt ziert eine großformatige Abbildung (schwarz/weiß oder farbig). Meist sind es historische Fotos, Gemälde, Karikaturen oder Zeichnungen, die den kurzen literarischen Text illustrieren. Dazu gibt es eine Kurzbiografie des jeweiligen Autors oder der jeweiligen Autorin. Das Kalendarium tritt mit einer kleineren Schriftgröße dezent in den Hintergrund. Trotzdem sind zu jedem Kalendertag bis zu zehn Geburts- oder Sterbejahre von Autoren der Weltliteratur angeführt.

Die 2024-Ausgabe präsentiert sich jedenfalls wieder als ein verlässlicher Jahresbegleiter, der viele Anregungen zur Lektüre und zur Beschäftigung mit der Literatur gibt. Mit seinen Illustrationen ist er ein Wandschmuck und mit seinen informativen Texten zugleich ein kleines Literaturlexikon. Aufgrund der langen Tradition ist der Kalender natürlich auch ein Sammlerobjekt.