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Benutzername: 
Christian
Wohnort: 
Neuenrade

Bewertungen

Insgesamt 118 Bewertungen
Bewertung vom 02.01.2021
Café Liebe 05
Miman

Café Liebe 05


ausgezeichnet

Das Finale dieses Bandes ist so spannend, dass ich unbedingt die Bände 6 und 7 aus Japan haben musste. Und ich kann sagen: Es geht super spannend weiter!! Am liebsten würde ich Hime schütteln, damit sie endlich zu ihren Gefühlen steht. Aber so leicht macht sie es uns Lesern nicht.

Darum geht es

Besondere Teesorten, die von den Schülerinnen des Lyzeum Liebe angepriesen werden, ergänzen die bisherige Tee Karte. Dumm nur, dass für Hime jeder Schwarztee gleich schmeckt und sie gar nicht weiß, wie sie ihren Tee anpreisen soll. In einer gemeinsamen Shoppingtour mit Kanoko kauft Hime ein paar sehr persönliche Geschenke und hofft auf eine Annäherung an Mitsuki. Diese ist mal freundlich, mal abweisend. Was geht nur in ihr vor?

Aufmachung des Buches

Der Manga erscheint im Taschenbuchformat. Die ersten Seiten sind farbig bedruckt. Am Ende jedes Bandes meldet sich die Autorin zu Wort und gibt Einblicke in die Entstehung der Geschichte und ihren Alltag als Mangaka.

Umsetzung

In dieser Geschichte stehen wieder Hime und Mitsuki im Vordergrund. Ihre Beziehung zueinander ist äußerst schwierig. Mitsuki kümmert sich liebevoll um ihre kleine Schwester, behauptet aber, dass sie Hime nicht leiden kann. Hime hingegen will unbedingt, dass Mitsuki sie lieb hat. Für Konflikte ist gesorgt.

„Mitsuki Ayanokoji“ ist mein warmherziges ich. Sie verletzt keine Menschen, die ihr am Herzen liegen. Sie lässt keine Freundschaften zerbrechen, die ihr etwas bedeuten. Ich möchte auch gerne so warmherzig werden. Für den Tag, an dem ich erneut etwas habe, das mir am Herzen liegt." - Miman: Café Liebe Band 5, 2020

Ein Blick in Mitsukis Vergangenheit zeigt, wer sie sein möchte, aber nur schwer sein kann. Zwischenmenschliche Beziehungen stellen sie vor große Herausforderungen. Sie gibt sich selbst die Schuld dafür. Das letzte Kapitel nähert sich Mitsuki und ihren Ängsten sehr emotional. Die Beschreibungen sind eindringlich – am liebsten würde ich sie in den Arm nehmen.

Die Tatsache, dass Hime immer wieder ihre Rolle spielt, hat bereits in der Vergangenheit zu Problemen geführt. Mitsuki weiß nicht, wie sie mit ihr umgehen soll. Was ist echt? Was ist Schauspiel? Ich hoffe, dass Hime ihre Rolle irgendwann für Mitsuki aufgeben kann. Denn ihr Wille, den ihr wichtigen Menschen zu helfen, ist echt.

Dieser Yuri-Manga ist anders als die bisher von mir gelesenen. Normalerweise knutscht das spätere Liebespaar bereits im ersten Band. Durch die intensiven Beschreibungen des Lyzeum Liebe und der Tatsache, dass alle Figuren in ihrer Tiefe beschrieben werden, nimmt die Liebesgeschichte weniger Platz ein und entwickelt sich langsamer. Auf der anderen Seite ist die Geschichte genau deshalb rund. Sowohl das Café, als auch die Figuren sind mir dadurch viel näher.

Dieses ständige Hin und her zwischen Hime und Mitsuki, ohne das es deutlich vorwärts geht, ist aufreibend. Ich hoffe sehr, dass sich die beiden im kommenden Band näher kommen. Der Cliffhanger ist so spannend gemacht, dass ich mir kaum vorstellen konnte, wie das möglich sein soll. Besonders deshalb musste ich die Fortsetzungen aus Japan lesen.

Und hier die Kurzzusammenfassung
+ Interessante Figuren
+ Gegensätzliche Charaktere
+ Opulente Bilder
+ Auch Nebenfiguren sind bedeutend
+ Spannender Cliffhanger am Ende

Meine Meinung

Dieser Manga fesselt mich total. Mitsuki steht hier im Vordergrund und der Leser erfährt etwas über ihre Ängste und Zweifel. Sie wird mir damit nur noch sympathischer. Ich kann kaum erwarten, dass die deutsche Übersetzung von Band 6 erscheint.

Bewertung vom 02.01.2021
Café Liebe 04
Miman

Café Liebe 04


ausgezeichnet

Darum geht es

Sumika will Kanoko dazu bringen ihre Liebe aufzugeben. Sie erzählt ihr, wie die Liebe zwischen zwei Mitarbeiterinnen des Cafés das harmonische Miteinander in der Vergangenheit zerstört hat. Sie will unbedingt verhindern, dass dies noch einmal geschieht. Gleichzeitig läuft die Wahl zur Blume weiter und es läuft auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Sumika und Mitsuki hinaus. Für Kanoko steht fest: Mitsuki darf es nicht werden.

Aufmachung des Buches

Der Manga erscheint im Taschenbuchformat. Die ersten Seiten sind farbig bedruckt. Am Ende jedes Bandes meldet sich die Autorin zu Wort und gibt Einblicke in die Entstehung der Geschichte.

Umsetzung

Auch dieser Band ist wieder ernst. Er gewährt einen Rückblick in Sumikas Vergangenheit. Zu Beginn oft als Fashionista bezeichnet, ist sie jemand, der sich sehr um seine Mitmenschen sorgt. Und auch jetzt liegt ihr nicht nur das Café am Herzen, sondern auch Kanokos Wohlergehen.

Eine Stärke dieser Geschichte – über alle Bände hinweg – ist, dass alles erklärt wird. Das Konzept des Café Liebe wird in jedem Band Stück für Stück erweitert, sodass ich als Leser immer besser hineinfinde. Ebenso werden alle Figuren – auch die Nebenfiguren – sehr genau beschrieben, mit ihren Gefühlen, Ängsten, Hoffnungen. Damit werden sie alle ein wichtiger Teil der Geschichte.

Abgerundet wird der Band wieder mit einer Doppelseite, in der Miman über ihre Arbeit berichtet und davon erzählt, wie sie in Zusammenarbeit mit der Redakteurin ihre Geschichte Stück für Stück entwickelt.

Tatsächlich entwickeln sich alle Figuren ein bisschen weiter. Und es wird auch langsam offensichtlich, was Kanoko schon in band eins aufgefallen ist: Hime verändert sich. Sie fällt mehrfach aus ihrer Rolle als niedliches Mädchen.

Da Miman der bisherige Verlauf sehr ernst vorkamen, hat sie diesen band extra mit einem lustigen Kapitel beendet und das hat es in sich: Während allen Schülerinnen die neue Sommeruniform steht, wirkt sie an Mitsuki mit ihren großen Brüsten sehr aufreizend. Sie selbst stört nicht, wie sie auf andere wirkt und so entgeht ihr, dass Hime den ganzen Arbeitstag mit hochrotem Kopf durch das Café läuft. Allein für dieses Kapitel hat der Band schon fünf Sterne verdient. Ich habe mich vor Lachen weggeschmissen.

Und hier die Kurzzusammenfassung

+ Interessante Figuren
+ Gegensätzliche Charaktere
+ Opulente Bilder
+ Auch Nebenfiguren werden vorgestellt
+ Das letzte Kapitel ist super lustig

Meine Meinung

Die Wahl zur Blume geht auf Hochtouren weiter. Doch in diesem Band vertieft sich die Beziehung zwischen Sumika und Kanoko deutlich. Endlich findet Kanoko einen Menschen, neben Hime, dem sie sich anvertrauen und mit dem sie über alles reden kann. Das nach den langen, ernsten Dialogen am Ende wieder eine lustige Passage eingeschoben wird, lockert die Geschichte sehr auf.

Bewertung vom 25.10.2020
Fotografieren für Blogger
Dielenhein, Katharina

Fotografieren für Blogger


sehr gut

Mit den technischen Gegebenheiten der Kamera zu beginnen finde ich gut und richtig. Die Autorin stellt verschiedene Kameratypen vor und welche Vor- und Nachteile sie mit sich bringen. Zu verstehen, wie Aufnahmen von Blende, Verschlusszeit und ISO beeinflusst werden ist die Grundvoraussetzung, um bewusst ansprechende Fotos schießen zu können.

Neben den technischen Aspekten werden auch ästhetische angesprochen, so zum Beispiel der bewusste Einsatz von Tiefenschärfe. Zudem erhält man Tipps und Tricks zur Bildgestaltung, also zum gezielten Einsatz von Farben, Symmetrie, Kontrasten und mehr.

Bei den praktischen Beispielen geht Katharina Dielenhein auf acht verschiedene Blogthemen ein: „Food & Kochen“, „Fashion & Beauty“, „Porträt & Familie“, „Living & Lifestyle“, „DIY & Design“, sowie „Reise & Erleben“. Jedem dieser Bereiche ist eine Tabelle vorgestellt, in der sie auflistete, welche Ausrüstung „unverzichtbar“, „empfehlenswert“ und „nice to have“ ist. Tatsächlich benötigen Blogger nicht viel Ausrüstung, um starten zu können.

Jedes Thema stellt seine eigenen Anforderungen an Ausrüstung und Bildgestaltung. Auf diese wird detailliert eingegangen. Rundherum gibt es Ratschläge, mit denen bessere Fotos entstehen können. Da es auch immer wieder auf die richtigen Hinter- und Untergründe ankommt, gibt es verschiedene Vorschläge, um kostengünstig an Materialien zu gelangen, mit denen Fotos nicht eintönig wirken.

Ich selbst habe dieses Buch gekauft, weil mich die Themen Kochen, Reisen und Bücher (diese werden unter „Living & Lifestyle“ behandelt) interessieren. Dennoch habe ich mir alle Ratschläge zu den diversen Blogthemen durchgelesen. Das solltet ihr auch tun, denn manche Tipps lassen sich auch für andere Fotos übernehmen.

Das Buch konzentriert sich allerdings mehr auf Blogs mit Freizeitthemen. Wer über Politik, Gesellschaft, Philosophie, Psychologie – also eher „ernste“ Themen – schreibt, findet hier keine Anknüpfungspunkte.

Dieses Buch richtet sich in erster Linie an Nutzer von Fotokameras. Viele Infos und Tipps, wie die Bildgestaltung, können auch mit Smartphones umgesetzt werden, bei technischen Aspekten und Ausrüstung spielen sie aber keine Rolle.

Tipps zu kostengünstigen Anschaffungen gibt es leider nur zu Untergründen und Deko. Was die Kameras selbst betrifft, schreibt Katharina Dielenhein meist über die Kameras, die sie selbst nutzt und diese sind in der Regel von Canon. Die Anschaffung von Kamera und verschiedenen Objektiven kann da schnell mehrere hundert Euro kosten. Andererseits habe ich selbst schon die Erfahrung machen müssen, dass günstige Kameras eher eine schlechte Wahl sind. Eine günstige Kompaktkamera, die ich wieder zurückgegeben habe, machte selbst im Sommer zur Tageszeit nur verwackelte Bilder…

Das letzte Kapitel über die Bildnachbearbeitung hat mir nicht geholfen. Ich nutze weder Photoshop, noch Lightroom, während kostenlose Alternativen wie GIMP vernachlässigt werden. Da dieses Kapitel nur etwa 30 Seiten umfasst und zusätzlich hilfreiche Informationen zu Formaten und SEO für Suchmaschinen und Soziale Netzwerke enthält, bleibt entsprechend wenig Platz für Erklärungen zur Bildbearbeitung.

Und hier die Kurzzusammenfassung

+ leicht verständlich
+ sehr viele Beispiele
+ klar strukturiert
+ behandelt technische und ästhetische Aspekte des Fotografierens
- vernachlässigt Bilder mit Smartphones
- die Bildbearbeitung kommt zu kurz

Meine Meinung

Für mich hat sich die Anschaffung gelohnt, denn ich nutze eine Fotokamera für meine Bilder und die für mich relevanten Blogthemen werden in diesem Sachbuch behandelt. Neben technischen Aspekten wird auch die Bildgestaltung umfangreich behandelt. Ich kann viele Anregungen aus diesem Buch mitnehmen. Die Regeln zur Bildgestaltung gelten auch für Smartphones, auf Technisches oder Ausrüstung für diese wird aber nicht eingegangen. Ebenso finde ich den Teil über die Bildbearbeitung zu kurz.

Bewertung vom 25.10.2020
Sketch Your Day Challenges
Pluntke, Ute

Sketch Your Day Challenges


gut

Inhalt

Das Buch kann man grob in zwei Teile gliedern. In der ersten Hälfte geht es um Materialien, Inspirationsquellen, sowie das Zeichnen selbst. Nachdem verschiedene Layouts vorgestellt wurden, gibt es in der zweiten Hälfte 12 Herausforderungen, denen man sich stellen kann. Jede fokussiert sich auf einen Aspekt des Malens und anhand von Schritt-für-Schritt-Anleitungen zeigt die Autorin, wie sie die Ideen umgesetzt hat.

Umsetzung

Das Buch beginnt mit einer Übersicht der verwendeten Materialien. Ute Pluntke stellt dabei eine Vielzahl von Marken, aber auch günstige Alternativen vor. Darüber hinaus benennt sie Vor- und Nachteile. Bei den verschiedenen Bildern geht sie immer wieder auf die Materialien ein, die sie benutzt hat.

Die Vielzahl an Anregungen für eigene Kunstwerke hat mich beeindruckt. Erinnerungsstücke aus der Vergangenheit, ein besonderen Tag, das eigene Outfit – vieles kann man in schönen Bildern festhalten. Dementsprechend abwechslungsreich sind die verschiedenen Herausforderungen, die mehr als Anregungen verstanden werden können, denn genau das sollen sie sein. Zu jeder Challenge gibt es ein paar Beispielfragen, anhand derer man selbst bestimmen kann, was man festhalten möchte und was welche Bedeutung auf dem Papier bekommt.

Die Challenges unterscheiden sich nicht nur thematisch. Die Autorin nutzt jede, um einen anderen Aspekt des künstlerischen Schaffens zu beleuchten. Farbiges Papier, Collagen oder die Kombination von verschiedenen Malutensilien, wie Buntstiften und Aquarellfarbe werden vorgestellt.

Was mir nicht so gut gefallen hat ist der Fokus auf Aquarellfarben. Ich selbst besitze keine und habe ehrlich gesagt noch nie mit welchen gemalt. Zu den Maltechniken gibt es etliche Tipps – sie helfen halt nur nicht bei Buntstiften oder so. Auch wenn manche Tipps und Tricks nur mit Aquarellfarben umzusetzen sind, so kann man aber die Grundideen auch mit anderen Materialen umsetzen. Ich zum Beispiel arbeite nur mit Bleistiften, Buntstiften oder Finelinern.

Die Autorin bringt es selbst auf den Punkt:

"Dies ist kein Anleitungsbuch zum Zeichnen, trotzdem möchte ich dir einige Tipps geben, wie du auf sehr einfache Art und Weise Objekte zeichnen kannst." - Ute Pluntke: Sketch Your Day Challenges, 2020

Dementsprechend spärlich fallen die Beschreibungen zum Zeichnen von Objekten, Figuren und Schriften aus. Meiner Meinung nach hätte man diesen Teil weglassen und sich mehr auf die Challenges konzentrieren sollen. Denn diese Tipps sind bereits in Büchern wie „Sketchnotes im Alltag“, ebenfalls vom mitp Verlag enthalten, neben sehr detaillierten Anleitungen, mit denen man in die Welt der Visualisierung eintaucht. Wer sich mit Zeichenn/Malen auskennt, benötigt die Tipps nicht. Wer ganz neu einsteigt, erhält keine Anleitungen, sondern Verweise auf andere Bücher.

Und hier die Kurzzusammenfassung

+ Viele, abwechslungsreiche Anregungen
+ Es macht viel Spaß und entspannt
+ Breite Übersicht über Zeichenutensilien
- Konzentriert sich auf Aquarellmalerei
- Kaum Anleitungen für Anfänger

Mein Eindruck

Ich bin zwiegespalten, was dieses Buch angeht. Auf der einen Seite liefert es tatsächlich verschiedenste Anregungen, um den eigenen Tag in Bildern festzuhalten oder besondere Momente zu skizzieren. Auf der anderen Seite konzentriert sich Ute Pluntke fast ausschließlich auf Aquarellmalerei, darüber hinaus sind die Kapitel über Schriften, Container und Symbole so kurz gehalten, dass sie hätten weggelassen werden können.

Bewertung vom 25.10.2020
Café Liebe 03
Miman

Café Liebe 03


sehr gut

Darum geht es

Sumika hat herausgefunden, dass Kanoko in Hime verliebt ist. Sie befürchtet nun, dass diese Liebe die Harmonie zwischen den „Schülerinnen“ zerstören kann und versucht sich zwischen Kanoko und Hime zu stellen. Gleichzeitig beginnen die Vorbereitungen zur Wahl der „Blume der Liebe“. Alle Schülerinnen bemühen sich nach Kräften von den Gästen unterstützt zu werden.

Aufmachung des Buches

Der Manga erscheint im Taschenbuchformat. Die ersten Seiten sind farbig bedruckt. Am Ende jedes Bandes meldet sich die Autorin zu Wort und gibt Einblicke in die Entstehung der Geschichte und ihren Alltag als Mangaka.

Umsetzung

Die Schülerinnen sind die Hauptfiguren im Café Liebe. Sie strahlen Glanz und Glorie aus. Um tiefer in der Geschichte versinken zu können, muss man sie also näher kennenlernen. Und dem kommt dieser Band nach, denn eine Nebenfigur, Kanoko, spielt jetzt die Hauptrolle.

Die Fguren sind alle unterschiedlich. Hime wirkt zuerst oberflächlich und selbstbezogen. Doch es gibt Menschen, die ihr wichtig sind. Sie wählt diese nur sehr sorgfältig aus. Kanoko ist sehr schüchtern, sie kann nur mit Hime ohne Schwierigkeiten sprechen. Mitsuki ist gewissenhaft, gar pedantisch, und schert sich nicht darum, was andere von ihr denken. Sie sucht sich ihren Weg. Mai und Sumika sind bisher eher blass geblieben. Ich hoffe, dass sie ebenfalls große Auftritte haben.

Die zwei Gesichter jeder Figur, ihre Sehnsüchte und die opulenten Bilder im Café ziehen mich in ihren Bann.

Und hier die Kurzzusammenfassung

+ Interessante Figuren
+ Gegensätzliche Charaktere
+ Opulente Bilder
+ Auch Nebenfiguren werden vorgestellt

Meine Meinung

Dieser Band widmet sich nun einer Nebenfigur: Kanoko. Man lernt sie besser kennen und taucht damit tiefer in die Geschichte ein. Diese Nähe zu den Figuren ist toll. Die beginnende Wahl zur Blume der Liebe sorgt für Wettbewerb zwischen den Schülerinnen und alle geben sich besondere Mühe, Aufmerksamkeit zu erregen.

Bewertung vom 25.10.2020
Café Liebe 02
Miman

Café Liebe 02


ausgezeichnet

Darum geht es

Schock für Hime: Ihr Schwesterherz Ayanokoji entpuppt sich als Mitsuki Yano. Ein Mädchen, dass sie in der Grundschule verraten hat und das sie hasst. Die Schwesternschaft der beiden scheint zerbrochen und die Gäste haben den Eindruck, dass Hime dazu gezwungen wird, die kleine Schwester zu spielen. Schnell wenden sich einige Gäste gegen Yano und beide stehen vor der schweren Frage: Ist ein Neuanfang möglich?

Achtung Spoiler: Bei meiner Buchbesprechung gehe ich davon aus, dass ihr die vorhergehenden Bände gelesen habt.

Aufmachung des Buches

Der Manga erscheint im Taschenbuchformat. Die ersten Seiten sind farbig bedruckt. Am Ende jedes Bandes meldet sich die Autorin zu Wort und gibt Einblicke in die Entstehung der Geschichte und ihren Alltag als Mangaka.

Umsetzung

Dieser Band setzt sich intensiv mit dem Verhältnis von Hime und Mitsuki auseinander. Der Rückblick in die gemeinsame Vergangenheit zeigt zwei Dinge: Beide standen sich äußerst nah, doch scheinen sie aneinander vorbeizureden.

Endlich geht die Geschichte in Richtung Yuri. Auch wenn Hime ihre alte Freundin nicht wiedererkannt hat, so wollte sie ihr instinktiv nahe sein. Ihr scheint klar zu werden, dass sie gegenüber Mitsuki Zuneigung empfindet.

"Es sollte für mich einfach nur eine Rolle sein. Aber ich wollte die ganze Zeit von ihr gemocht werden. [Hime]" - Miman: Café Liebe, 2019

Der Zeichenstil ist äußerst schön und das Café Liebe strahlt wieder Glanz und Glorie aus – alles dank seiner Schülerinnen.

In diesem Band wird Ayanokoji begreifbar. Sie ist ein grundguter Mensch, doch mit ihrer korrekten Art eckt sie oft an. Im Gegensatz zu Hime ist es ihr egal, was andere von ihr denken.

Gab es im vorhergehenden Band immer wieder witzige Einschübe, so bleiben diese hier aus. Im Mittelpunkt steht der emotionale Konflikt, der von der ersten bis zur letzten Seite packend ist.

Und hier die Kurzzusammenfassung

+ Interessante Figuren
+ Gegensätzliche Charaktere
+ Opulente Bilder

Meine Meinung

Der zweite Band von Café Liebe ist großartig. Der Konflikt zwischen Hime und Mitsuki eskaliert. Beide sind durch Hass und Liebe miteinander verbunden. Es gibt die ersten Anzeichen, die auf eine Annäherung der beiden hindeuten. Doch der Weg wird für beide steinig. Ich bin hin und weg.

Bewertung vom 25.10.2020
Das Dorf der toten Seelen
Sten, Camilla

Das Dorf der toten Seelen


ausgezeichnet

Die Geschichte wird aus drei Perspektiven erzählt. Die Gegenwart betrachtet man aus Alices Sicht, die herausfinden möchte, was in Silvertjärn geschah. Einen Einblick in die Vergangenheit bieten ihr die Briefe von Aina, der kleinen Schwester ihrer Großmutter. Und schließlich begleitet der Leser Elsa, Alices Urgroßmutter, durch das sterbende Dorf.
Diese Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart sind Camilla Sten absolut gelungen und machen einen großen Reiz der Geschichte aus.

Die Art und Weise, wie die Geschichte erzählt wird, gefällt mir super gut. Der Erzählstil hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen – ich konnte es einfach nicht mehr aus der Hand legen.

" Ich weiche zurück, strauchele, stürze aus der Tür. Jetzt sehe ich hoch, sehe zum Kruzifix. Aber der Jesus hat seinen Kopf nicht gedreht, schaut mich nicht an. Sein finsterer Blick ist nach vorn gerichtet. Auf das Dorf. Auf Silvertjärn." - Camilla Sten: Das Dorf der toten Seelen, 2020

Beim Lesen des Buches fand ich mich an „The Blair Witch Project” erinnert. Tatsächlich gibt es kaum einzelne Schockmomente. Es ist vielmehr so, dass die Spannung kontinuierlich hoch gehalten wird. Es gibt auch keinen Mörder, der immer wieder auftaucht. Vielmehr sind es kleine Zwischenfälle und Andeutungen, die für Unsicherheit und Spannung sorgen. Die Umsetzung ist wirklich gut, ich habe mich teils echt

"„Was genau hast du gesehen?“, frage ich nach. Auf einmal werde ich mir unangenehm der vielen dunklen Fensterhöhlen bewusst, die uns anstarren, der Gassen, die sich spinnennetzartig vom Marktplatz in alle Richtungen erstrecken. So viele verwaiste Winkel. So viele Wände, hinter denen man sich verbergen kann. Lass es gut sein, da ist niemand, ermahne ich mich." - Camilla Sten: Das Dorf der toten Seelen, 2020

Konflikte gibt es reichlich in der Geschichte. Alice und Emmy waren zu Studienzeiten beste Freundinnen. Durch Alices schwere Depression ist diese Freundschaft zerbrochen. Sie müssen nun als Team zusammenarbeiten, haben sich aber nie über die Vergangenheit ausgesprochen. Mit Tone scheint auch etwas nicht zu stimmen. Sie nimmt Medikamente, doch warum bleibt im Verborgenen. In der Vergangenheit wiederum entfremdet sich Aina von ihrer Mutter und Elsa muss dabei zusehen, wie ihr Mann zum Alkoholiker wird.

Neben der Hochspannung erzählt dieses Buch auch eine sehr tragische Geschichte. Silvertjärn ist eine Bergarbeitersiedlung. Doch als das Bergwerk geschlossen wird, stirbt die Stadt. Manche Bewohner ziehen weg, andere flüchten sich in die Religion und wieder andere werden depressiv oder trinken. Der Niedergang des Dorfes hat mich bewegt.

"Seine Augen sind blutunterlaufen. Seine Wangen unrasiert. Er sieht aus wie ein Trunkenbold. So wie sie Einar manchmal im Kirchenschiff vorgefunden hatte, bevor sie ihn in die Sakristei gezogen hat, damit er seinen Rausch ausschlief.
Elsa wartet darauf, dass sie wütend wird. Das tut Staffan auch, sie kann es daran sehen, wie er ihrem Blick ausweicht. Aber sie hat keine Kraft dazu, wütend zu werden. Sie verspürt keinen Zorn. Nur Kummer." - Camilla Sten: Das Dorf der toten Seelen, 2020

Und hier die Kurzzusammenfassung

+ Nervenaufreibende
+ Gruselig
+ Genialer Erzählstil
+ Thriller und Drama werden verknüpft
+ Die Geschichte verbindet Vergangenheit und Gegenwart

Meine Meinung

Dieses Buch finde ich unbeschreiblich gut. Ich habe um 22:30 Uhr mit dem Lesen begonnen, um 05:19 Uhr war ich durch – ich konnte es nicht zur Seite legen. Der Erzählstil hat mich gefesselt und die Beschreibungen waren so eindringlich, dass ich das Gefühl hatte, mitten in diesem ausgestorbenen Dorf zu stehen. Ich rate euch das Buch bei Nach zu lesen. Die umgebende Dunkelheit und Stille haben mich bei der Lektüre gruseln lassen.

Bewertung vom 25.10.2020
Café Liebe 01
Miman

Café Liebe 01


ausgezeichnet

Darum geht es

Hime ist ein niedliches Mädchen, das ganz auf sein äußeres Erscheinungsbild bedacht ist – sie will so einen Millionär an Land ziehen und zur Oberschicht gehören. Durch ihre Träumereien abgelenkt verletzt sie ungewollt Mai, die deshalb nicht arbeiten kann. Hime übernimmt daraufhin ihren Job im Café Liebe, einem Themencafé, bei dem die Bedienungen Schülerinnen an einem fiktiven Mädchenpensionat spielen. Es fällt ihr schwer, sich in diese Umgebung einzugewöhnen, doch zum Glück erhält sie Hilfe von Ayanokoji. Einem Mädchen, mit dem sie mehr verbindet, als sie zunächst glaubt.

Aufmachung des Buches

Der Manga erscheint im Taschenbuchformat. Die ersten Seiten sind farbig bedruckt. Am Ende jedes Bandes meldet sich die Autorin zu Wort und gibt Einblicke in die Entstehung der Geschichte und ihren Alltag als Mangaka.

Umsetzung

Der Zeichenstil war für mich anfangs ein wenig gewöhnungsbedürftig. Doch er passt sehr gut zur Szenerie. Immer wieder gibt es in Szene gesetzte Bilder, in denen die Bedienungen ihrem Anspruch gerecht werden und Glanz und Glorie versprühen.

Am Ende des Manga erzählt Miman auf einer Doppelseite, wie sie auf die Idee zu ihrer Geschichte kam und diese zusammen mit ihrem Redakteur weiterentwickelte.

Die Figuren sind interessant und zum Teil undurchsichtig. Hime ist ein super niedliches Mädchen, das sich allein durch seine Niedlichkeit einen Millionär angeln und ein gutes Leben führen will. Abgesehen von ihrem gekonnten Auftreten, mit dem sie alle verzaubert, scheint sie allerdings keine Fähigkeiten zu haben und scheitert im Café schon an den einfachsten Aufgaben. Mai und Sumika, zwei der Gründerinnen des Cafés, bleiben in diesem Band blass, und auch über Himes Freundin Kanoko erfährt man wenig. Ayanokoji ist mir ein Rätsel. Im Café kümmert sie sich rührend um Hime, doch hinter den Kulissen scheint sie diese zu hassen. Das Ende hat mich überrascht – beide haben eine gemeinsame Vergangenheit.

Das Café stellt ein deutsches Mädchenpensionat dar. Deutsche Begriffe, die erklärt werden, werden in diesem Band in einer altertümlichen Schrift abgedruckt.

Ein Reiz dieser Geschichte ist die Wandelbarkeit der Figuren, denn alle haben zwei Gesichter. Im Café gehen sie ganz in ihren Rollen auf und benehmen sich wie vornehme Schülerrinnen. Privat aber, sind sie zum Teil ganz anders. Das sorgt bei Hime immer wieder für reichlich Verwirrung.

Auch die Sprache passt sich der Umgebung an. Sie wirkt hochgestochen, passend zu einem alten Liebesroman.

"Wenn man den Eindruck hat, dass du dem Müßiggang frönst, so werde am Ende ich dafür gescholten. [Ayanokoji]" - Miman: Café Liebe, 2018

Das Ende ist grandios, ich musste sofort weiterlesen, denn eine Frage beschäftigte mich die ganze Zeit: Woher kommt die Hass-Liebe zwischen Hime und Ayanokoji?

Himes Name ist übrigens passend zu ihrem Auftreten und Ziel, ein Teil der Oberschicht zu werden. Übersetzt bedeutet er nämlich „Prinzessin“.

Und hier die Kurzzusammenfassung

+ Interessante
+ Gegensätzliche
+ Opulente Bilder

Meine Meinung

Mit Café Liebe habe ich eine neue, spannende, Manga-Reihe entdeckt. Zwischen Hime und Mitsuki gibt es keine Liebe auf den ersten Blick, ganz im Gegenteil. Umso spannender ist, wie sich die Beziehung der beiden entwickelt. Die teils opulenten Bilder kann ich mir immer wieder ansehen.

Bewertung vom 25.10.2020
Der gute Sohn
Yu-jeong, Jeong

Der gute Sohn


sehr gut

Dieses Buch hat mich total gefesselt. Es beginnt ganz seicht mit einer Kindheitserinnerung von Yu-jin und plötzlich findet man sich in seinem Zimmer wieder. Er beginnt erst allmählich zu begreifen, dass etwas nicht stimmt. Ich finde, dass man die Geschichte mit einem Strudel vergleichen kann. Ich befand mich am äußersten Rand und wurde ganz seicht mitgezogen. Und plötzlich – ich hatte nicht gemerkt wie – befand ich mitten drin und konnte das Buch nicht mehr aus den Händen legen.

Yu-Jin erinnert sich nicht mehr die vergangene Nacht und an das, was passiert ist. Er ist quasi ein Detektiv, der in seinem eigenen Fall ermittelt. Vergessen, sich erinnern, leugnen, die Wahrheit suchen. Yu-Jins Gedanken springen hin und her und was als Suche nach seiner Erinnerung beginnt entwickelt sich für ihn in eine gänzlich unerwartete Richtung. Denn plötzlich muss er sich fragen: Wer bin ich?

"An der Glasscheibe der Tür, die gegenüber dem Schreibtisch liegt und zur Dachterrasse führt, zeichnet sich ein fremder Mann ab: Die Haare stehen ab wie Ziegenhörner, und das Gesicht ist so rot, als ob die obere Hautschicht völlig abgezogen wäre. In den Augen glänzt allein das Weiß des Augapfels. Mir wird schwindlig. Bin etwa ich dieses rote Tier?" - Jeong Yu-jeong: Der gute Sohn, 2019

Die Handlung selbst findet zu einem Großteil in der Penthaus-Wohnung statt. Geschildert wird alles aus der Perspektive von Yu-jin. Neben ihm gibt es nur drei wichtige Personen: seine Mutter, seine Tante und seinen Adoptivbruder. Durch die wenigen Schauplätze und Figuren wirkt die Geschichte besonders intensiv.

Das aktuelle Geschehen, aus Sicht von Yu-Jin erzählt, wird immer wieder unterbrochen. Mal verliert er sich in Erinnerungen aus seiner Kindheit, dann erinnert er sich an Bruchstücke des Abends. Und als er das Tagebuch seiner Mutter findet, wirft diese ein weiteres Schlaglicht auf Yu-Jin.

Den Schreibstil von Jeong Yu-jeong finde ich super und mit Yu-Jin ist ihr eine vielschichte Figur gelungen. Ich finde die Erzählweise einfach nur intensiv und berauschend.

"Angestrengt versuche ich nachzudenken. Über mein Leben, das mit gerade mal fünfundzwanzig Jahren scheitert. Über sein Ende, das bevorsteht. Über die Dinge, die ich tun kann, und jene, die außerhalb meiner Macht liegen. Nichts kann mich mehr retten. Die Hoffnung gleitet mir aus der Hand wie glitschige Seife. Eisige Angst ergreift mich. Eine trostlose Angst, denn es gibt kein zurück." - Jeong Yu-jeong: Der gute Sohn, 2019

Die Familienverhältnisse sind sehr angespannt. Den größten Hass empfindet Yu-Jin gegenüber seiner Tante, die er als „Zickentante“ in seinem Smartphone gespeichert hat.

Zu Beginn habe ich geglaubt, dass Yu-Jin übertreibt. Auf mich wirkte es eher so, als würde sich seine Mutter sehr um ihn sorgen, hat sie doch schon ihren Mann und ihren ältesten Sohn verloren. Erst nach und nach entfaltet sich die ganze Wahrheit.

Einen Stern muss ich dann doch abziehen. Dieses Buch hat mich total mitgerissen. Doch dann kam das letzte Kapitel. Die Spannung war plötzlich raus. Alles war klar, Yu-Jin hatte sich an alles erinnert. Doch nun ging es für ihn darum Entscheidungen zu treffen. Diesen Prozess fand ich langatmig. Dieses Ende habe ich nicht kommen sehen, trotzdem war im letzten Viertel des Buchs irgendwie die Luft raus.

Und hier die Kurzzusammenfassung
+ Toller, intensiver Erzählstil
+ Spannende Geschichte
+ Tiefgründige
- Das letzte Viertel der Geschichte ist langatmig

Meine Meinung

Wer Psychothriller mag, sollte dieses Buch lesen. Schicht um Schicht werden Wahrheiten offengelegt, die sich am Ende zu einem Ganzen zusammenfügen. Die Geschichte ist intensiv und Abgründe tun sich auf – Ich konnte das Buch kaum aus den Händen legen. Die Figuren sind vielschichtig und der Sprachstil von Jeong Yu-jeong ist einfach nur super. Einzig das letzte Viertel der Geschichte hat sich gezogen.

Es gibt ein weiteres Buch der Autorin in Deutsch „Sieben Jahre Nacht“. Es ist sofort auf meine

Bewertung vom 11.08.2020
Glück für alle Felle / Für alle Felle Bd.1
Rosoff, Meg

Glück für alle Felle / Für alle Felle Bd.1


ausgezeichnet

Darum geht‘s

Mama Peachy ist es Leid für alle zu kochen, aufzuräumen, Streit zu schlichten und den Wecker zu spielen. Sie nimmt sich ihre Yogamatte und tritt in den Streik. Zu Beginn jubelt die Familie, doch schnell wird klar: Es ist ganz schön doof, wenn sich niemand um den Haushalt kümmert. Derweil möchte Betty einen Hund adoptieren und so zieht Mister Tavish bei seiner neuen Familie ein. Gemeinsam mit Betty versucht er dem Chaos Herr zu werden.

Umsetzung

Die Idee zu dieser Geschichte finde ich toll. Hier fragt man sich wirklich, ob die Familie den Hund adoptiert oder ob es nicht doch umgekehrt ist. Fest steht: Mister Tavish ist ein ausgefuchster Hund, der sich liebevoll um seine neue Familie kümmert.

„Mister Tavishs Entscheidung, die Familie Peachy zu adoptieren, war nicht die vernünftigste in seinem Leben. Er spürte sofort, dass sie nicht zu den pflegeleichten Familien gehörte, die sich mühelos an das Leben eines Hundes anpassen. Er spürte: Sie waren eine Familie mit Problemen.“

Welches Kind kennt sie nicht, die schwierigen Eltern? Besonders Olli und Ava freuen sich, als ihre Mama verkündet in den Streik zu treten. Nur Betty hat da so ihre Bedenken.

„Am Anfang freuten sich die jüngeren Peacheys.
„Schluss mit gesundem Essen!“, rief Ollie, zwölf Jahre alt, und riss begeistert die Arme hoch.
„Schluss mit mütterlicher Unterdrückung!“, ächzte Ava, vierzehn Jahre alt, und blickte von dem Buch auf, das sie gerade las (Die Familie – Eine Geschichte der Verzweiflung).“

Das ganze Buch über bleibt die Mutter mit ihren Yogaübungen präsent. Und plötzlich merkt man: Es ist schon ganz schön viel Arbeit, die im Haushalt anfällt und wenn Mama keine Lust mehr hat, sich darum zu kümmern, dann wird es eng.

Alle Figuren dieser Geschichte sind sehr sympathisch. Olli und Ava kommen so langsam in die Pubertät, da ist alles ätzend – vor allem die Eltern. Betty als Nesthäkchen hat die Familie aber ganz gut im Griff. Die fast Neunjährige bildet ein tolles Gespann mit Mister Tavish. Die Mutter ist nach ihrer Kündigung tiefenentspannt und genießt ihre neue Freiheit in vollen Zügen. Der Vater hingegen wirkt leicht überfordert und gereizt. Insgesamt ergibt das eine sehr unterhaltsame Mischung.

„Ava hielt diese Unterhaltung sorgfältig in einem braunen Notizbuch fest. Sie hoffte, dass sich ihr Buch Erinnerungen an eine zerrüttete Kindheit irgendwann für sehr viel Geld verkaufen und ein internationaler Bestseller werden würde.“

Am Ende des Buches gibt es das Rezept zur leckeren Hühnerbrust mit Reis, die Betty für Mister Tavish zubereitet. Ebenso ein paar Hinweise zur Hundehaltung.

Meg Rosoff hat ein Herz für Hunde. Deshalb spendet sie ihr Autorenhonorar an Blue Cross. Am Ende des Buches stellt sie die Organisation kurz vor. Und sie wirbt dafür Tiere aus Heimen ein liebevolles Zuhause zu geben.

Und hier die Kurzzusammenfassung
witzig
sympathische Figuren
aus dem Alltag einer Familie
Wertschätzung für die Arbeit im Haushalt

Meine Meinung

Ich habe immer wieder herzlich lachen müssen. Die Familie Peachy hat so einige Probleme, aber zum Glück ist Mister Tavish bereit sie zu adoptieren. Er heckt mehrere Pläne aus, um die Missstände bei den Peachys zu beheben. Diese Geschichte ist lustig und trotzdem ernst. Wenn Mütter in den Streik treten, merkt man ganz schnell, was sie im Haushalt leisten und das man das allzu gern als selbstverständlich wahrnimmt.