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Benutzername: 
Pip
Wohnort: 
Belm

Bewertungen

Insgesamt 1024 Bewertungen
Bewertung vom 27.05.2024
Man sieht sich
Karnick, Julia

Man sieht sich


sehr gut

Über viele Jahre begleiten wir Frie und Robert die sich in der Schule kennengelernt haben, beste Freunde werden und es nie so richtig mit der Liebe passt. Mal ist es Oliver wegen dem Robert zu spät dran ist, mal ist es Svenja die im Wege steht. So fängt dieser Roman an. So entwickelt es sich auch weiter. Die beiden treffen sich immer wieder und immer wieder ist einer Single und er andere in einer Beziehung. Bis sie beide in den Fünfzigern sind. Es ist nie zu spät für die Liebe. Aber manchmal zu früh.
Als Leser begleiten wir die beiden durch ihr Leben, wir lesen über ihre Jugend und ihre Erfahrungen die sie sehr geprägt haben. Am Beispiel der beiden werden alle Formen von Liebe ob gut oder schlecht beschrieben. Wir erfahren etwas über eine Hausfrauenehe. Ein eigenartiges Wort aber dahinter steht ein ganzes abhängiges Leben. Ein Beispiel für Frie nie so zu werden.
Diese Beschreibungen ob nun schön oder traurig. Sind sehr intensiv und gleichzeitig gegenüber den Protagonisten sehr rücksichtsvoll beschrieben. Nie ist da im Hintergrund ein - ich hätte es besser gemacht - sondern oft dafür kämpfe ich das es mir nicht so ergeht.
Es ist unter anderem ein Mutmachbuch. Es ist nie zu spät für alles was man möchte. Der Schreibstil schwankt zwischen fröhlich und nachdenklich, je nach dem wie die Situation es erfordert. Die Beschreibungen passen egal in welchem Alter die Personen gerade sind. Als ob die Autorin sich selbst auf eine Zeitreise durch ihr Leben begeben hat.

Bewertung vom 18.05.2024
Willkommen auf Tuga
Segal, Francesca

Willkommen auf Tuga


gut

Eine abgelegene Insel die die Hälfte des Jahres nicht erreichbar ist, ihre Bewohner sind dadurch etwas anders als die restliche Bevölkerung der Welt. Genügsam, miteinander vernetzt und auch skeptisch gegenüber Außenstehenden. Manche müssen die Insel verlassen um neue Erkenntnisse zu sammeln und dann nach Jahren um Erfahrungen und Wissen reicher wieder zurück zu kehren und diese Erkenntnisse zu teilen und zum Wohle der Inselbvölkerung zu nutzen.. Klingt ziemlich hochgestochen, trifft aber als abstrakte Zusammenfassung ganz gut. Dieses Buch ist aber noch viel mehr. Auch Fremde kommen auf die Insel und machen ihre ganz eigenen Erfahrungen.
Die Beschreibung des Insellebens ist charmant und freundlich. Ohne die vielfältigen Probleme solcher Abgeschiedenheit unter dem Teppich zu kehren. Eine ausgewogene Mischung aus Anekdoten, Liebesgeschichte und alltäglichen Dramen.
Die Menschen wirken überwiegend sympathisch, mit kleinen und großen Fehlern und kleinen oder großen Geheimnissen.
Auch Charlotte die für ein Forschungsjahr auf die Insel kommt hat solche Geheimnisse., ihre Aufklärung wirft sie ziemlich aus der Bahn. Aber sie wächst auch daran.. Das hat die Autorin überzeugend dargestellt. Das Buch hat ein versöhnliches Ende und es bleiben ein paar kleine Fragen offen, anscheinend wird es irgendwann einen weiteren Band geben, das würde mich freuen.

Bewertung vom 16.05.2024
Die Orchideenfrauen
Santana, Lea

Die Orchideenfrauen


gut

Holly ist Immobilienmaklerin, in dieser Eigenschaft trifft sie auf Annabel, die allein in ihrem Haus in Cornwall lebt. Umgeben von wunderschönen Orchideen. Sie züchtet und zeichnet sie, davon lebt sie mehr recht als schlecht. Jetzt im Alter wo die Finger und Augen nach lassen hat sie nicht mehr genug Einkommen und muss ihr Haus verkaufen oder eine der berühmten Orchideen. Die will sie nur einem geben einem Sammler in Italien. Also hilft Holly ihr auf dieser Reise.
So einfach wie es klingt ist die ganze Geschichte nicht. In Rückblenden wird von der jungen Annabel erzählt. Ihre Familie, ihre Leidenschaften und ihre große Liebe. Auch Holly ist von der Liebe enttäuscht. Das ist die einzige Gemeinsamkeit zwischen den beiden Frauen. Sie kommen sich auf der Reise näher, werden trotz des Altersunterschieds so etwas wie Freundinnen.
Ich habe bereits andere Bücher der Autorin gelesen, die waren unterhaltsam und konnte man gut nach verfolgen.
Hier hat mich einiges gestört. Fehler sogar Schuld werden verharmlost. Als ob der Zweck die Mittel heiligt. Rache ist das erste Mittel der Betroffenen. Es schaukelt sich hoch, und dann ist auf einmal Friede Freude Eierkuchen.
Schade, Der heimliche Star eine blaue Vanda kommt dabei fast zu kurz.

Bewertung vom 15.05.2024
Donald Duck - Bitte lächeln!
Disney, Walt

Donald Duck - Bitte lächeln!


ausgezeichnet

In sehr kurzen Comics feiert Donald und seine Freunde den neunzigsten Geburtstag von ihm. So fidel und fit kommt selten ein Neunzigjähriger daher. Aber bei dieser Ente war schon früher alles anders, warum sollte es heute anders sein. Ich war schon immer ein sehr großer Fan von Walt Disney die Comics aus Entenhausen haben mich schon immer begleitet. Wie schön das es jetzt eine neue Art der Darstellung gibt. Die Zeichnungen und die Sprache sind gleich geblieben, alles andere wäre unverzeihlich. Aber die sehr kurze Form, vier Bilder und es ist eine ganze Geschichte erzählt, erinnert an die Vater und Sohn Bilderreihen die ganz ohne Worte auskamen.
Es sind Comics für kleine Lesepausen, man könnte sogar sagen es ist die perfekte Lektüre für das stille Örtchen.
Es ist das Gefühl entstanden, diese Sammlung wendet sich an Fans die schon das Erwachsenenalter erreicht haben, nicht nur an Kinder die Comics lieben. Es ist ein Buch für jeden, egal wie alt, ob Disney Fan oder jemand der es erst noch werden will.
Es ist nicht nur ein Comic, es ist Kult.

Bewertung vom 10.05.2024
Der Vertraute
Bardugo, Leigh

Der Vertraute


gut

Eine Mischung aus Historie, Aberglauben und Fantasy. Wie immer eine gewaltige Mischung. Spanien ist zum ersten Mal geschlagen. Die englische Ketzerkönigin hat König Phillipe eine böse Schlappe zugefügt. Die Inquisition verfolgt Andersgläubige, Hexen und Zauberer, sie hat die Macht alles das Anders ist als ihre angeblich von Gott gegebenen Vorgaben, zu verurteilen und die Menschen zu drangsalieren oder zu töten. Aber der König will unbedingt göttlichen Beistand in seinem Krieg gegen England. Also werden wundertätige Menschen gesucht, jeder der einen passenden Schützling hat, hat Einfluss beim König. Luzia kann kleine Wunder wirken, sie soll gegen andere antreten um das größte Wunder zu finden. Sie begibt sich auf einen schmalen Grat, auf der einen Seite die Aussicht auf ein besseres Leben und auf der anderen Seite ein grauenvoller Tod. Guillén Santangel wird ihr Vertrauter denn er hat unsterbliches Wissen und ist genau wie sie gefährdet.
Man kann die Figuren allen voran Luzia gut verstehen, die meisten sind sehr ehrgeizig und gehen teilweise über Leichen, während sie nur ein immer größeres Risiko für sich eingeht. Dadurch hat sie einen großen Sympathie- Vorsprung. Man kann der Geschichte gut folgen, weil die historischen Tatsachen allgemein bekannt sind, ebenso das Vorgehen der Kirche.
Der Fantasybereich ist nur etwas außerhalb der Norm, so wie "es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde die kann man nicht rational erklären". Dadurch ist die Geschichte spannend ohne zu überfordern, man muss sich nicht in eine andere Welt hineindenken.

Bewertung vom 09.05.2024
Das Licht in den Birken
Fölck, Romy

Das Licht in den Birken


ausgezeichnet

Thea kehrt nach langen Jahren der Abwesenheit in die Lüneburger Heide zurück. Sie war nach Portugal ausgewandert, um alles hinter sich zu lassen, aber die alte Heimat ist stärker. Zusammen mit zwei Ziegen zieht sie auf Bennos Gnadenhof, der Grantler braucht dringend Geld um eine Zukunft für sich und seine Tiere zu haben. Mit Mühe lassen sich die beiden aufeinander ein, sie brauchen einander aber keiner will auf den anderen einen Schritt zugehen. Da kommt Juli, sie will von Mecklenburg nach Amsterdam wandern, allein laufen, sie hat einen Unfall und wird von den beiden auf den Hof aufgenommen. Sie wird das Bindeglied auf das sich Thea und Benno mit Vorbehalt einlassen können.
Drei Menschen mit verschiedenen Lasten aus der Vergangenheit, die sich nicht abschütteln lassen. Sie haben sie geprägt, sie zu dem werden lassen, was sie nun sind. Misstrauisch, einsiedlerisch aber auch selbstbewusst, fähig das Leben in die eigenen Hände zu nehmen. Gleichzeitig haben sie Grenzen um sich gesteckt, für sich und für die anderen. Diese Grenzen gilt es zu überwinden. Sich auf andere einlassen, Fehler verzeihen, das Gute sehen nicht nur das Schlechte.
Die Geschichte ist nicht neu, aber die Art sie zu erzählen ist eine andere. Die Feinheiten, wie die drei sich ganz langsam bewegen, die neuen Regeln akzeptieren, sich öffnen nicht nur gegenüber den Tieren sondern auch zu den Menschen. Romy Fölck erschafft Figuren nicht nur mit Ecken und Kannten sondern auch mit Tiefe. Die Gründe die sie für das Verhalten erschaffen hat, sind nicht einfach sondern vielschichtig. Sie lässt ihre Figuren nach einiger Zeit ihr Verhalten selbst in Frage stellen und daraus Erkenntnisse gewinnen die aber nicht immer angewandt werden. Menschlich eben.
Diese Menschlichkeit zeichnet ihre Bücher aus, dazu eine Liebe zur Natur die sie in schönen gedanklichen Bildern zeichnet.

Bewertung vom 07.05.2024
Don Cavelli und der Schattenpapst (eBook, ePUB)
Conti, David

Don Cavelli und der Schattenpapst (eBook, ePUB)


gut

Es ist der zehnte Band um Don Cavelli, für mich diesmal ein Buch hätte ich es als erstes gelesen, wäre die Serie nichts für mich gewesen. Aber auch Buchhelden und Autoren werden älter genau wie wir Leser.
Ein hochrangiger Vatikanmitarbeiter verschwindet, seine Assistentin in der umfangreichen Bibliothek macht sich Sorgen und wendet sich an Don Cavelli eine Art Privatdetektiv im Vatikan. Eigentlich Professor für Papstgeschichte. Deswegen sind es auch seine Kenntnisse, die diesen Fall rasant voran bringen. Zu schnell für meinen Geschmack. Ein paar Verfolgungsjagden, ein paar schaurige Elemente und geschichtliche Kenntnisse und schon war der Fall gelöst, vor allem gut gelöst auch im Sinne der Amtskirche.
Es gab wieder ein paar interessante Informationen zum Vatikanstaat, seinen Aufbau, seine Mitarbeiter und ihren Aufgaben. Der religiöse Staat als ein sehr großer Haushalt. Diese im Grunde Insider Informationen heben diese Serie von anderen ab. Vor allem weil auch immer noch nicht das Rätsel um den Vorfahren vom Dr. Cavelli gelöst wurde. Was hat er getan um lebenslange Dankbarkeit auch über Generationen hinweg der Päpste zu erlangen? Ein Grund um die Serie weiter zu verfolgen. Es wäre doch schön wenn Don bei seinem immerwährenden Nachforschungen in alten Schriften irgendwann mal darauf stoßen würde.

Bewertung vom 05.05.2024
Bücher und Barbaren / Die Viv-Chroniken Bd.2
Baldree, Travis

Bücher und Barbaren / Die Viv-Chroniken Bd.2


ausgezeichnet

Viv muss nach einer Kampfverletzung eine Pause in der verschlafenen Küstenstadt Musk einlegen. Was kann man dort außer Essen nur machen. Die Auswahl ist nicht groß, ein etwas herunter gekommener Trödelladen der nie geöffnet hat und eine ebenso aussehende Buchhandlung. Also lesen, gehört nicht unbedingt zu den Lieblingsbeschäftigungen der Kämpferin. Die Buchhändlerin Fern weiß aber genau was ihre Kunden lesen wollen oder sollten. Sie empfiehlt Viv Bücher im Gegenzug hilft sie ihr den Laden wieder herzurichten. Eine Freundschaft bahnt sich an. Genau so ergeht es Viv mit der sehr talentierten Bäckerin Maylee.
Die Figuren sind herrlich, Viv ist eine Ork ( sofort hatte ich die Orks aus Herr der Ringe vor Augen ) aber Viv ist dermaßen liebenswert, sie schämt sich sogar als sie wegen ihrer Schmerzen den Feenarzt angegangen ist. Fern ist eine Rätin und Maylee eine Zwergin man stellt sich automatisch die Größenunterschiede vor.
Nicht nur das ist amüsant. Auch was die Bewohner und Gäste des Ortes gern lesen und ihre Reaktionen auf die Bücher brachte mich öfter zum schmunzeln. Natürlich bleibt es nicht bei Essen und Lesen obwohl beides eine Hauptrolle in diesem Buch spielen, es gibt auch noch unheimliche Elemente die für Spannung sorgen. Jede Seite birgt eine Überraschung, es hat unendlich viel Spaß gemacht das Buch zu lesen.

Bewertung vom 05.05.2024
Der Glashund
Conrad, Iris

Der Glashund


gut

Ein Überleben im Untergrund scheint schier unmöglich, aber Henriette und Benjamin haben es geschafft, im Gegensatz zu tausenden anderer Juden hatten sie den unmenschlichen Überlebenswillen den Nazis nicht in die Fänge zu geraten.
Kurz vor der Deportation gelingt es der jungen Kunststudentin zu fliehen, von nun an lebt sie von Stunde zu Stunde von Tag zu Tag, mal hier mal da, hungrig ohne Schlaf und dann selten durch mitleidige Hilfe auch mal eine Nacht etwas bequemer und mit etwas Essen im Bauch.
Die Stadt judenfrei zu machen, ist das erklärte Ziel, trotzdem gelingt es einigen durch das engmaschige Netz zu entkommen. Für wie lange, das hängt nicht allein von ihnen ab. Es gibt trotz allem ein paar Menschen die aus den unterschiedlichsten Gründen für ein paar Stunden manchmal sogar Tage ihre helfende Hand reichen. Viele profitieren davon, Arbeitskraft, Geld oder anderes. Uneigennützig sind nicht alle.
Die Autorin beschreibt diese Zeit sehr ausführlich, sie hält sich an Tatsachen, dramatisiert nicht oder beschönigt die Situation. Akribisch hat sie aus den Berichten der Überlebenden und den geschichtlichen Tatsachen einen Roman zusammengestellt der auf der einen Seite den Mut und die Kraft der Flüchtigen darstellt und auf der anderen Seite den unbedingten Willen der Verfolger sie zu erwischen.
Sie lässt nichts aus, sie stellt Menschen dar, egal welcher Religion, Gesinnung ohne Ansehen der Person. Dadurch wirkt die Geschichte eindringlich. Die Geschichte hinter der Geschichte ist die Frage die sich für jeden Protagonisten stellt und die wir Leser auch haben. Wie lebe ich mit dem Wissen und meinem Gewissen?

Bewertung vom 04.05.2024
Mord im Antiquitätenladen
Lehnertz, Waldi

Mord im Antiquitätenladen


weniger gut

Ein Toter im Antiquitätenladen, vielleicht passt er gut zu dem alten Trödel denn einige Dinge kann man beim besten Willen nicht als Antiquitäten bezeichnen. Aber dann ist er plötzlich nicht mehr da, obwohl Siggi nicht geträumt hat, nicht alkoholisiert war oder ähnliches. Niemand glaubt ihm, alle denken er will sich wichtig machen oder sie verkohlen. Nur Doro die wie vom Himmel gefallene neue Reinigungskraft glaubt ihm. Gemeinsam beginnen sie zu ermitteln. Denn irgendwer muss der Tote sein und irgendwohin muss er verschwunden sein.
Soweit so gut, ein angenehmes Grundgerüst für einen Cosy Crime. Aber es gehört mehr dazu, als ein gemütlicher Händler, eine gutaussehende junge Putzhilfe und ein sturer Polizist. Es fehlte an Überraschungen, an Wortwitz, an Spannung. Außerdem passten die einzelnen Puzzleteile nicht genau zueinander. Der Schreibstil passte zu dem sehr gemütlichen Waldi wie er im Fernsehen bei Bares für Rares agiert. Für mich hatte es zu viele Längen. In der Sendung sind da die anderen die Tempo beziehungsweise Humor oder Fachwissen einbringen. Hier fehlte es an solchen Mitspielern. Dafür tauchten Elemente als schmückendes Beiwerk auf, auf die man auch hätte verzichten können.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.