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hapedah

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Insgesamt 682 Bewertungen
Bewertung vom 26.09.2024
Das verratene Herz / Empire of Sins and Souls Bd.1
Kehribar, Beril

Das verratene Herz / Empire of Sins and Souls Bd.1


sehr gut

Fesselnder, opulenter Schreibstil, düstere Atmosphäre

Um sich selbst und ihre kranke Mutter versorgen zu können, betätigt Zoé sich als Diebin und Prostituierte. Als im Bordell eine Situation eskaliert, tötet sie einen Freier, so scheint es kaum verwunderlich, dass die junge Frau kurz darauf hingerichtet wird. Zu ihrer Überraschung findet sich Zoé daraufhin allerdings in Xanthia wieder, einer Zwischenstation für Sünder, ehe ihre Seelen endgültig der Hölle oder aber geläutert dem Himmel zugewiesen werden. Graf Alexei, der über Xanthia gebietet, schlägt ihr einen Pakt vor: Zoé soll drei Relikte für ihn stehlen, danach darf sie in ihr früheres Leben zurück kehren....

"Empire of Sins and Souls 1 - Das verratene Herz" ist das erste Buch, das ich von Beril Kehribar gelesen habe - es wird mit Sicherheit nicht das letzte bleiben. Dieser Roman bildet den Auftakt einer Trilogie, deren Handlung fortlaufend erzählt wird, so dass ich jetzt schon sehr gespannt auf den Nachfolger bin. Zoé war mir schnell sympathisch, obwohl sie ihrer Sünden wegen in Xanthia landet, sah sie sich zu ihren Taten gezwungen, um in ihrer schwierigen Zeit überleben zu können. Die Protagonistin und alle Figuren um sie herum - seien es Menschen oder Xathyr - fand ich authentisch und lebensecht dargestellt, dadurch war ich emotional schnell in der Geschichte versunken.

Den Schreibstil kann ich nur als fesselnd bezeichnen, einmal begonnen mochte ich das Buch zwischenzeitlich kaum aus der Hand legen. Meiner Meinung nach gelingt es der Autorin wunderbar, die Atmosphäre in Zoés Leben einzufangen, der düstere Hintergrund erinnert mich an ein historisches Setting, das den Alltag der Unterschicht ungeschönt präsentiert. Die "Vorhölle" Xanthia habe ich dagegen fast schon malerisch empfunden, obwohl deutlich thematisiert wurde, dass sich jedes Lebewesen hier (inklusive der Pflanzen) von Blut und Sünden ernährt. Ein paar kleinere Logiklücken (besonders währen Zoés Suche nach den Relikten) haben das Lesevergnügen kaum geschmälert, ich habe mich insgesamt fantasievoll unterhalten gefühlt und spreche für diesen Auftaktband gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Der fesselnde Schreibstil und die fantasievolle Handlung haben mich gefesselt und begeistert. Zu manchen Ereignissen hätte ich mir etwas mehr Erläuterung gewünscht, um den Ablauf als logisch zu empfinden, dennoch hatte ich wunderbare Lesestunden und freue mich schon auf die Fortsetzung. Diese unterhaltsame Lektüre empfehle ich gern weiter.

Bewertung vom 23.09.2024
We Conquer the Dark / Angels and Demons Bd.1 (eBook, ePUB)
Scott, Emma

We Conquer the Dark / Angels and Demons Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Nicht das Niveau, das ich sonst von Emma Scott kenne und liebe

Als die introvertierte Lucy von der Arbeit nach Hause kommt, findet sie einen leblosen Mann in ihrem Hinterhof - der unerklärlicherweise schwarze Flügel hat. Casziel ist ein Dämon, der seine dunkle Existenz beenden möchte, doch vorher ist er für 11 Tage auf der Erde, um Lucy zu ihrem Glück zu verhelfen. Denn seit ihr Vater gestorben ist, kapselt sich die junge Frau von der Welt ab und lebt ihre Emotionen nur noch durch das Lesen von Liebesromanen aus. Bald schon fühlt sie eine intensive Verbundenheit zu Casziel, in ihren Träumen begegnet sie ihm sogar in seiner Vergangenheit als Mensch, doch trotz ihrer Sehnsucht stößt der Dämon Lucy immer wieder von sich - werden die wenigen Tage, die ihnen verbleiben ausreichen, um Erlösung für ihn zu finden?

"We Conquer the Dark" von Emma Scott ist der erste Ausflug der Autorin ins Fantasy-Genre - und obwohl ich begeisterter Fantasyleser bin, konnte mich das Buch leider nicht wirklich überzeugen. Lucy fand ich in ihrer Schüchternheit zwar durchaus sympathisch, aber in meinen Augen blieb sie während der gesamten Handlung reichlich blass, so als ob ihre Persönlichkeit mit dem Tod des geliebten Vaters einfach an Farbe verloren hätte.

Casziel dagegen war eine recht spannend angelegte Figur, als Mensch lebte er im historischen Sumer, erst der Verlust jedes einzelnen geliebten Menschen hat ihn ihn die Fänge seines Dämonenherren getrieben. Dafür dass er Jahrtausende als bitterböser Dämonenlord gelebt hat, der mit seinen Untergebenen durch das Schüren von Zorn Krieg, Tod und Verderben über die Menschen gebracht hat, fand ich ihn allerdings erstaunlich liebenswert. Diese Gegensätzlichkeit hat auf mich ein wenig unglaubwürdig gewirkt, besonders als ich erfahren habe, dass er Lucy über die Jahrtausende hinweg in jedem ihrer Leben beschützt hat und trotzdem von sich selbst glaubt, dass er all die Zeit nur böse war und kein Fünkchen Liebe mehr in ihm wohnt.

Den Schreibstil fand ich gewohnt fesselnd, dennoch komme ich nicht umhin zu bemerken, dass besonders Casziel so in seinem eigenen Kopf feststeckt und Lucy gegenüber immer wieder das selbe Verhaltensmuster an den Tag legt, wodurch sich die Handlung eine Zeit lang gefühlt im Kreis dreht. Drei Epiloge zum Abschluss waren meiner Meinung nach zu viel des Guten, einer hätte es auch getan und besonders der letzte war für mich eindeutig drüber. Den Plot an sich fand ich durchaus reizvoll, an der Umsetzung haperte es noch ein wenig, nichtsdestotrotz bin ich geneigt, auch den Folgeband zu lesen, weil ich weiß, dass die Autorin es einfach besser kann.

Fazit: Trotz des fesselnden Schreibstils hatte dieser Roman seine Schwächen und konnte mich nicht in dem Maß begeistern, wie ich es sonst bei beinahe jedem Buch von Emma Scott kenne und liebe.

Bewertung vom 19.09.2024
Dunkle Künste und ein Daiquiri (eBook, ePUB)
Marie, Annette

Dunkle Künste und ein Daiquiri (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Zauberhaftes Lesevergnügen, Wohlfühlatmosphäre und humorvoller Schreibstil

Immer noch ist Tori als einziger Mensch im Pub einer magischen Gilde beschäftigt, die Arbeit macht ihr Spaß und einige der Gäste, besonders die Magier Aaron, Kai und Ezra sind inzwischen zu guten Freunden geworden. Als das Magier-Trio sie bittet, als Lockvogel für ihre Jagd nach einem Abtrünnigen zu fungieren, ist Tori sofort dabei - das letzte Entführungsopfer erinnert sie schließlich sehr an ihre eigene Teenagerzeit. Als es ihr tatsächlich gelingt, Kontakt mit dem Entführer aufzunehmen, geht trotz gründlicher Vorbereitung alles schief und Tori muss sich ohne Kontakt zu ihren Freunden in einer völlig ungeahnten Situation zurecht finden.

"Dunkle Künste und ein Daiquiri" von Annette Marie ist der zweite Band einer humorvollen Reihe um die temperamentvolle Tori und ihre Lieblings-Magier Aaron, Kai und Ezra. Die Protagonistin war mir bereits im ersten Teil ans Herz gewachsen und ich habe mich gefreut, endlich wieder in ihre Welt eintauchen zu können. Auch die drei Magier mochte ich schon seit der ersten Begegnung, in diesem Buch spielen sie allerdings eher eine untergeordnete Rolle. Dafür zeigt Tori wieder einmal, was in ihr steckt - nicht nur jede Menge Mut, Witz und Einfallsreichtum, auch die seelischen Verletzungen aus ihren Jugendtagen werden thematisiert.

Den Schreibstil habe ich genau so fesselnd empfunden, wie es beim Vorgänger der Fall war, einige überraschende Twists haben die Spannung in meinen Augen auf einem konsequent hohen Niveau gehalten. Dennoch fand ich die Atmosphäre regelrecht gemütlich, auch der Humor kam nicht zu kurz, ich habe jede einzelne Leseminute genossen. Das fantasievoll erdachte Magiesystem, die diversen Arten der Anwendung und natürlich die vielfältigen magischen Wesen, die unentdeckt von den Menschen existieren, tut ein Übriges, diese Geschichte zu einem wunderbaren Lesevergnügen zu machen, das ich begeistert weiter empfehle.

Fazit: Wie schon der Vorgängerband hat mich auch diese Fortsetzung von der ersten bis zur letzten Seite bezaubert, für diesen farbenfroh erzählten Roman spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 17.09.2024
Ich fürchte, Ihr habt Drachen
Beagle, Peter S.

Ich fürchte, Ihr habt Drachen


sehr gut

Märchenhaft, ironisch und sehr fantasievoll

Robert hat von seinem Vater den Beruf des Drachenbekämpfers geerbt, dabei führt er sein Gewerbe eher widerwillig aus - denn heimlich mag er die Drachen, die von den meisten seiner Mitmenschen eher als Ungeziefer betrachtet werden. Prinzessin Cerise soll standesgemäß heiraten, ist allerdings von der Unmenge an Prinzen, die sich zu ihrer Begutachtung regelmäßig im elterlichen Schloss einfinden, unfassbar gelangweilt. Prinz Reginald aus dem benachbarten Königreich Corvinien reist auf Geheiß seines Vaters umher, um ritterliche Tugenden zu erlernen, als er zufällig Cerise begegnet. Obwohl ihm der Sinn nicht nach Brautschau steht, ist die Prinzessin von Reginald hingerissen und geniert sich für den heruntergekommenen Zustand des Schlosses - der erste Schritt zur Renovierung ist die Beseitigung der Drachen, die sich hier überall tummeln - was Robert auf ganz neue, berufliche Chancen hoffen lässt.

"Ich fürchte, Ihr habt Drachen" von Peter S. Beagle ist eine humorvoll geschriebener Roman, der mich schnell in seinen Bann gezogen hat. Der Schreibstil mutet zum Teil märchenhaft an, hat aber auch einen deutlich ironischen Einschlag, der Autor nimmt gängige Heldenklischees augenzwinkernd auf die Schippe. Ganz besonders hebt sich die Darstellung der Drachen von sämtlichen anderen Fantasygeschichten ab, sie werden von den Menschen als Ungeziefer betrachtet, ähnlich wie Ratten, die es in den Augen der meisten Bewohner zu bekämpfen gilt. Roberts tägliche Arbeit gleicht daher eher der eines Kammerjägers als dass er ein ruhmreicher Drachentöter wäre. Dabei zeigen die Szenen in seinem heimischen Umfeld, wie liebenswert und klug die kleinen Drachlinge doch sein können, hier werden sie eher wie niedliche Haustiere beschrieben.

Die Figuren hätten für meinen Geschmack gern noch etwas umfassender personalisiert sein dürfen, ich hatte den Eindruck sie mit großem emotionalen Abstand zu erleben - was für mich den Anschein einer Märchenerzählung noch verstärkt hat. Alle wurden mit nur wenigen Charakterzügen vorgestellt, gerade so viel, wie es für den Handlungsverlauf vonnöten war. Auch das Ende der Geschichte fand ich etwas knapp gefasst, ein paar Seiten mehr wären meiner Meinung nach angebracht gewesen. Dennoch habe ich mich von diesem Buch gut unterhalten gefühlt, wer die Lektüre nicht ganz ernst nimmt, sondern mit einem Augenzwinkern betrachten kann, findet ein wunderbar humorvolles Lesevergnügen, das ich gern weiter empfehle.

Fazit: Die sicherlich nicht ganz ernst gemeinte Heldengeschichte mit ihrem märchenhaft angehauchten, aber auch leicht ironischen Schreibstil hat mich auf amüsante Weise unterhalten, so dass ich dafür gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Bewertung vom 11.09.2024
Der Kuss der Nachtigall / Nightbirds Bd.1
Armstrong, Kate J.

Der Kuss der Nachtigall / Nightbirds Bd.1


sehr gut

Fantasievoll und farbenfroh geschriebener Reihenauftakt

Matilde, Sayer und Æsa arbeiten als Nightbirds - sie verkaufen ihre Magie, die mit einem Kuss übertragen werden kann, an zahlungskräftige Mitglieder der Gesellschaft. Das tun sie im Verborgenen, denn offiziell ist Magie in Simta verboten, besonders die Kirche geht streng gegen alle magischen Substanzen und Personen vor. Als eines Nachts ein Anschlag auf die Nightbirds verübt wird, beginnen die jungen Frauen, alles was ihnen über ihre Gaben erzählt wurde zu hinterfragen. Nachdem sie schließlich aus ihrem vertrauten Umfeld fliehen mussten, entdecken sie, wie weitreichend sich die Magie in ihrer Heimat tatsächlich entfaltet.

"Nightbirds, Band 1: Der Kuss der Nachtigall" von Kate J. Armstrong ist der Auftaktband einer Fantasyreihe, bei den es etwas gedauert hat, ehe ich mich emotional in die Geschichte hinein gefunden habe. Zu Beginn werden die drei Nightbirds, aus deren Perspektiven die Handlung abwechselnd beschrieben wird, in ihrem Alltag vorgestellt. Erst nach und nach bekam ich das Gefühl, Matilde, Sayer und Æsa etwas besser kennen zu lernen, deshalb bin ich auch eher langsam mit ihnen warm geworden. Spätestens ab der Buchmitte hatte mich der Lesefluss aber gepackt und die Protagonistinnen sind mir ans Herz gewachsen.

Das Magiesystem, das den Hintergrund dieses Romans bildet, fand ich sehr neu und andersartig - möglicherweise lag es auch daran, dass ich zunächst etwas mit der Geschichte gefremdelt habe. Die fantasievoll erdachte Welt, in der die Nightbirds leben, hat mich dennoch sehr fasziniert, den Schreibstil habe ich als sehr farbenfreudig und mitreißend empfunden und all die Facetten der Magie, die in Simta existieren, haben meine Begeisterung noch gesteigert. Die Spannung, die ich anfangs noch etwas vermisst hatte, nahm mich irgendwann so gefangen, dass ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen wollte und es in relativ kurzer Zeit durchgeschmökert habe. Das Ende hat mich neugierig zurück gelassen, so dass ich mich jetzt schon sehr auf den Fortsetzungsband freue, obwohl ich mich bis zu dem Erscheinungstermin noch lange gedulden muss. Für diesen farbenfrohen und fesselnden Reihenauftakt spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Nach einen eher gemächlichen Einstieg hat mich die spannende Geschichte it ihrem farbenfrohen Hintergrund und in ihrem Bann gezogen und bis zur letzten Seite gefesselt und begeistert. Das wunderbare Leseerlebnis empfehle ich daher gern weiter.

Bewertung vom 26.08.2024
Five Broken Blades / The Broken Blades Bd.1
Corland, Mai

Five Broken Blades / The Broken Blades Bd.1


ausgezeichnet

Spannender Reihenauftakt mit einem Hauch Fantasy

Aus verschiedenen Ecken des Reiches machen sich fünf Personen auf den Weg in die Hauptstadt - mit einem gemeinsamen Ziel, sie alle wurden angeheuert, den Gottkönig Joon zu töten. Mit ihnen reist der verbannte Prinz, der nach dem Tod seines Bruders die Drachenkrone übernehmen soll. Jeder hat andere Gründe, sich auf diesen Verrat einzulassen, doch um erfolgreich zu sein, müssen sie zusammen arbeiten und einander sogar vertrauen. Gar nicht so einfach, den keiner der engagierten Verräter ist gewillt, sich von den Anderen in die Karten schauen zu lassen.

"Five Broken Blades" von Mai Corland ist der spannende Auftakt einer Fantasy-Reihe, der mich bis zur letzten Seite gefesselt und begeistert hat. Der Anfang gestaltet sich gemächlich, zunächst habe ich die Protagonisten nach und nach kennen gelernt - jeden aus seinem eigenen Blickwinkel. Diese Schreibweise fordert beim Lesen Konzentration, ich habe mich mehr als einmal dabei ertappt, zum Kapitelanfang zurück zu blättern, um noch einmal nachzuschauen, wessen Perspektive ich gerade mit erlebe. Dadurch hatte ich aber auch das Gefühl, alle sechs Verschwörer intensiv kennen zu lernen, so dass ich emotional stets an ihrer Seite war - trotzdem sie Lügner, Diebe und sogar Mörder sind, habe ich jede Person in dieser zusammengewürfelten Truppe gemocht.

Vordergründig bewegt sich die Handlung um die gefährliche Reise der Gefährten und ihren unmöglich erscheinenden Auftrag, die Fantasy hielt sich erst einmal dezent im Hintergrund. Lediglich die Historie des Reiches, in der von einem Drachenherrscher die Rede war, der für die nachfolgenden Könige einige magische Artefakte schuf, sowie ein paar mystische Tiere, ließen erkennen, dass es sich nicht um eine reine Abenteuergeschichte handelt. Die Spannung hat sich meiner Meinung nach immer weiter gesteigert, zwischenzeitlich mochte ich den E-Reader kaum aus der Hand legen. Das Ende hat mich überrascht und die Lust auf den Fortsetzungsband geweckt, auf den ich mich bereits sehr freue. Insgesamt hatte ich ein äußerst unterhaltsames Leseerlebnis, das ich gern weiter empfehle.

Fazit: Die Geschichte wird aus sechs verschiedenen Perspektiven erzählt, was war zu Beginn einige Konzentration verlangt, mich aber emotional tief in die Handlung hinein gezogen hat. Für diesen fesselnden Reihenauftakt mit einem Hauch Fantasy im Hintergrund, spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 26.08.2024
Starling House
Harrow, Alix E.

Starling House


ausgezeichnet

Fesselnde Gruselgeschichte

Seit frühester Jugend ist Opal fasziniert vom Starling House, obwohl die meisten Kleinstadtbewohner das verfallene Anwesen eher meiden. Oft träumt sie träumt sie sogar von dem alten Herrenhaus und findet die schwache Fensterbeleuchtung in dunklen Abendstunden äußerst anheimelnd. Einst lebte dort die Autorin des Buches "The Underworld", eine Geschichte die in Opals Kindheit dauerhaft präsent war. Inzwischen ist sie erwachsen, lebt allein mit ihrem Bruder Jasper in einem Motelzimmer und rackert sich in mehreren Jobs ab, um ihm eine bessere Zukunft zu ermöglichen - da kommt ihr das Angebot von Arthur Starling, einen Putzjob in seinem Anwesen zu übernehmen, wie gerufen. Neben der guten Bezahlung bietet sich ihr die Möglichkeit, nun jeden Tag das Haus aufzusuchen, zu dem Opal eine merkwürdige Verbindung spürt, doch was hat es mir dem Fluch auf sich, von dem die Leute in Eden ständig munkeln?

"Starling House" von Alix E. Harrow ist eine Geschichte, die mich praktisch von der ersten Zeile an in ihren Bann gezogen hat. Opal ist in meinen Augen zwar keine typische Sympathieträgerin, dennoch habe ich sie von Anfang an gemocht und war emotional sofort in ihrer Welt versunken. Nach dem Tod der Mutter hat sie die Verantwortung für ihren jüngeren Bruder übernommen, diese Fürsorglichkeit hat mich trotz Opals eher negativem Selbstbildes sehr für die Protagonistin eingenommen. Ein wenig länger hat es gedauert, ehe ich mit Arthur warm geworden bin, er lebte so lange allein, dass er zunächst kaum etwas von sich preis gibt, erst nach und nach zeigt sich in kleinen Schritten sein wirkliches Wesen.

Den Schreibstil habe ich als sehr fesselnd empfunden, die Spannung zog sich für mich auf einem konsequent hohen Niveau durch die gesamte Handlung. Die unterschiedlichen Geschichten, die Opals Mitmenschen von der Vergangenheit des Starling Houses und über die damit verbundenen Personen erzählen, ließen mich vom erzählerischen Aufbau her an einen Krimi denken, bei dem ich auf der Suche nach der Wahrheit vielen verschiedenen Spuren folge. Die etwas düstere Atmosphäre der Kleinstadt fand ich authentisch dargestellt, auch die Personen wirkten auf mich lebensecht. Durch die detaillierte Beschreibung des Hintergrunds hatte ich ständig Bilder vor meinem geistigen Auge, die Ereignisse liefen beinahe wie ein Film in meinem Kopf ab. Insgesamt kann ich von einem faszinierenden Lesevergnügen sprechen, von dieser Art Buch möchte ich gern mehr kennen lernen.

Fazit: Mich hat die Geschichte von der ersten bis zur letzten Seite begeistert, die düster-atmosphärische Beschreibung der Kleinstadt und der stelleweise fast märchenhaft anmutende Erzählstil vereinen sich zu einer fesselnden Lektüre, für die ich gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Bewertung vom 21.08.2024
Three Swedish Mountain Men / Why Choose Bd.1 (eBook, ePUB)
Gold, Lily

Three Swedish Mountain Men / Why Choose Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Unterhaltsame Geschichte mit viel expliziter Erotik

Nachdem Daisy überstürzt nach Schweden gereist ist, läuft ihr ausgerechnet ein Elch vor das Auto. Der mürrische Ranger Cole hilft ihr aus dem Wrack und da sich ein Sturm ankündigt, nimmt er sie notgedrungen mit in seine Hütte. Coles Mitbewohner, der Arzt Riven und der Skilehrer Eli, sind sofort angetan von der hübschen Besucherin und es dauert nicht lange, bis Daisy in ihre starken Arme sinkt. Nur Cole bleibt misstrauisch - ahnt er, warum sie aus ihrem alten Leben in die abgelegene schwedische Bergwelt geflüchtet ist?

"Three Swedish Mountain Men" von Lily Gold ist eine nette Geschichte für zwischendurch, die mit reichlich erotischen Szenen gewürzt ist. In dieser Hinsicht übertreibt der Klappentext nicht, wer das Buch lesen möchte, sollte von den sehr explizit beschriebenen Aktionen nicht überrascht sein, trotz des so unschuldig anmutenden Covers handelt es sich um eine Reverse-Harem-Romance. Mich hat der Roman schnell in seinen Bann gezogen, sowohl Daisy als auch die drei Bergmänner waren mir schnell sympathisch und ich bin emotional tief in ihrer abgelegenen Welt versunken. Sämtliche anderen Personen habe ich eher als Randfiguren empfunden, der Großteil der Handlung spielt sich in der verschneiten Berghütte ab.

Den Schreibstil habe ich durchaus als fesselnd empfunden, zwischenzeitlich mochte ich den E-Reader kaum aus der Hand legen. Dass der Hintergrund von Daisys Flucht aus der Heimat vielleicht etwas konstruiert war (auch die Reaktion ihrer Eltern, mit denen sie davor doch ein recht gutes Verhältnis gehabt hatte, fand ich ein wenig befremdlich), hat dem Lesevergnügen meiner Meinung nach keinen Abbruch getan. Wer Lust auf eine locker-leichte Geschichte mit jeder Menge Spice hat, dem empfehle ich dieses Buch gern weiter.

Fazit: Mich hat die Geschichte gut unterhalten, Daisys Geheimnis fand ich zwar ein klein wenig an den Haaren herbei gezogen, insgesamt hatte ich aber ein entspanntes Leseerlebnis, das ich gern weiter empfehle.

Bewertung vom 14.08.2024
One Dark Window - Die Schatten zwischen uns / The Shepherd King Bd.1
Gillig, Rachel

One Dark Window - Die Schatten zwischen uns / The Shepherd King Bd.1


sehr gut

Im Königreich Blunder fürchten sich die Menschen vor dem Nebel, der geheimnisvolle Magie überträgt, denn die königliche Garde hat Befehl, jeden zu töten, in dem sich eine magische Begabung zeigt. Elspeth Spindle ist es allerdings gelungen, den Häschern zu entkommen, seit Kindertagen lebt sie im Haus ihrer Tante und verbirgt das düstere Wesen, das in ihrem Körper haust, vor der Welt. Bis sie eines Tages Ravyn Yew begegnet, der als Hauptmann der Königsgarde auf gar keinen Fall von ihrem Geheimnis erfahren darf - doch Ravyn hat eigene Geheimnisse und zur Umsetzung seiner Pläne ist er auf Elspeths Hilfe angewiesen, denn nur sie kann die magischen Karten sehen, die er benötigt, um das Land vom Nebel zu befreien.

"One Dark Window - Die Schatten zwischen uns" von Rachel Gillig ist der Auftaktbande einer fantastischen Dilogie, der mich sofort in seinen Bann gezogen und bis zur letzten Seite nicht wieder los gelassen hat. Elspeth war mir schnell sympathisch, auch wenn es etwas länger gedauert hat, ehe ich das Gefühl bekam, sie besser zu kennen. Denn von Anfang an war ihre Perspektive von den inneren Gesprächen mit dem Nachtmahr erfüllt, was ihren eigenen Charakter ein wenig in den Hintergrund gerückt hat. Ravyn wurde fast ausschließlich durch Elspeths Augen betrachtet, daher bin ich ihm ebenfalls nur langsam näher gekommen und auch das im Klappentext versprochene Knistern zwischen ihnen hätte für meinen Geschmack gern etwas intensiver ausfallen dürfen. Dennoch habe ich sowohl die Protagonisten, als auch alle anderen Figuren als authentisch und lebensecht empfunden.

Der Schreibstil hat mich während der gesamten Lektüre gefesselt, den fantasievollen Ansatz um die Herrin des Waldes und die magischen Karten habe ich sehr gemocht. Auf mich wirkte die Handlung besonders im Hinblick auf die historische Geschichte des Königreiches wie ein düsteres Märchen, gemischt mit einem guten Teil Fantasy, was dieses Buch für mich zu einem mitreißenden Lesevergnügen gemacht hat. Der Ausklang von Elspeths innerem Kampf hat mir bereits Lust auf den Folgeband gemacht, auf den ich mich sehr freue. Für diesen fantastischen Auftaktband spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Mich hat die spannende Fantasygeschichte stellenweise an ein düsteres Märchen erinnert, ich war von Anfang bis Ende gefesselt und empfehle dieses Lesevergnügen gern weiter.

Bewertung vom 09.08.2024
Unlock My Heart / Golden Heights Bd.1
Louis, Saskia

Unlock My Heart / Golden Heights Bd.1


sehr gut

Gemütliche Atmosphäre und dennoch ein gutes Maß an Spannung

Lexie verkauft an der Golden Heights University gefälschte Ausweise und manchmal sogar Prüfungsergebnisse, damit sie sich ihr eigenes Studium an einer weniger renommierten Hochschule finanzieren kann. Als Logan Maxx sie anspricht, blockt sie zunächst ab, der Milliardenerbe zieht zu viel Aufmerksamkeit auf sich, während Lexie lieber im Hintergrund bleibt. Logan benötigt allerdings ihre Hilfe und bezahlt diesen Deal so gut , dass Lexie nicht ablehnen kann. Doch je mehr Zeit sie mit ihm verbringt, umso deutlicher spürt sie Logans Anziehungskraft.

"Unlock My Heart" von Saskia Louis ist der erste Band eines Zweiteilers, der an der Golden Heights University spielt, kann aber auch gut als Einzelbuch gelesen werden. Die Liebesgeschichte ist in sich abgeschlossen, im Folgeband wird ein anderes Paar im Mittelpunkt des Geschehens stehen. Lexie war mir schnell sympathisch, sie sieht sich zwar gezwungen ihren Lebensunterhalt und die Studiengebühren auf illegalem Weg zu verdienen, hat sich aber vorgenommen, niemals so tief in die Kriminalität abzurutschen, wie es bei ihrem Vater der Fall war. Logan hat am Anfang nicht viel von seinen Gefühlen preis gegeben, um sich aufdringliche Mitmenschen vom Leib zu halten, zeigt er nach außen hin meistens eine recht arrogante Fassade. Dennoch hat es nicht lange gedauert, bis ich ihn ebenfalls gemocht habe.

Den Schreibstil habe ich als angenehm empfunden, die Spannung war genau richtig dosiert, so dass ich schnell in dem Buch versunken war und es zwischenzeitlich kaum aus der Hand legen mochte. Besonders gefiel mir die Atmosphäre, trotz einiger Schwierigkeiten, mit denen die Protagonisten zu kämpfen hatten, fand ich die Stimmung wunderbar gemütlich, so dass ich einige wirklich entspannte Lesestunden hatte. Das eine oder andere Problem hat sich möglicherweise etwas zu glatt und in sehr kurzer Zeit wieder aufgelöst, insgesamt habe ich mich dennoch gut unterhalten gefühlt und spreche für diese cozy anmutende Liebesgeschichte gern eine Leseempfehlung aus. Am Ende gab es noch einen kleinen Cliffhanger mit dem Protagonisten des Folgebandes, der die Lust auf´s Weiterlesen geweckt hat.

Fazit: Die eine oder andere Schwierigkeit wurde eventuell etwas schnell und unkompliziert wieder glatt gezogen, dennoch hatte ich mit diesem Roman einige angenehme Lesestunden. Die Wohlfühlatmosphäre und das in meinen Augen genau richtige Maß an Spannung haben die Geschichte für mich zu einer wunderbaren Lektüre gemacht, die ich gern weiter empfehle.