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Benutzername: 
rapoed
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Berlin

Bewertungen

Insgesamt 51 Bewertungen
Bewertung vom 25.02.2024
Töchter des Aufbruchs / Das Pensionat an der Mosel Bd.1
Pierre, Marie

Töchter des Aufbruchs / Das Pensionat an der Mosel Bd.1


ausgezeichnet

Brillanter Auftaktband - historischer Roman

Die Autorin nimmt uns hier auf eine interessante, spannungsgeladene, aufregende Zeitreise mit. Der Roman hat mir so viel wissenswertes über die politischen Umbrüche, die buntgemischte Bevölkerung im malerischen Mosel Städtchen Diedenhofen, des Reichsland Elsaß-Lothringen um 1910 vermittelt. Ich sage euch, dass war viel besser als jeder Geschichtsunterricht.

Die Handlung des Romans ist in einem Mädchenpensionat für höhere Töchter angesiedelt. Aufgabe der Pensionsleiterin und Lehrerin Pauline ist es, die jungen Mädchen zu selbstbewussten, eigenständigen Frauen zu erziehen. Kein leichtes Unterfangen, ganz besonders Suzette tanzt gern mal aus der Reihe und sorgt für mächtig viel Aufregung.

Wir begegnen hier wunderbar und vielfältig gezeichneten Charakteren. Die Handlung ist spannend, absolut unterhaltsam, so dass ich viel zu schnell am Ende des Buches angekommen war. Nun freue ich mich ganz doll auf die folgenden Bände.

Mit ihrem bildgewaltigen, fesselnden, emotionalen und hervorragend recherchierten Schreibstil hat mich Marie Pierre vollkommen begeistert und wunderbare Lesestunden geschenkt. Besonders hervorheben möchte ich auch noch das anschließende, umfangreiche Nachwort, dass so viel interessantes Hindergrundwissen zur Geschichte Lothringens, der saar-moselanischen Grenzregion und den dort zusammen gebrachten Menschen, so unterschiedlicher Herkunft und Prägungen offenbart. Ich habe so viel Wissenswertes erfahren.

Das Pensionat an der Mosel hat seine Türen ganz weit für uns geöffnet, hervorragende Einblicke gewährt. Kurzweilig und unterhaltsam. Also worauf wartet ihr noch? Ich verspreche euch faszinierende Lesestunden. Im August 2024 erscheint Band zwei und ich kann es kaum erwarten.

Ein brillanter Auftakt, mit einer Bandbreite an Gefühlen und Emotionen, die nicht nur von den Backfischen ausgehen. Spannung, Drama, Freundschaften, Herausforderungen der Zeit, charakterliche Entwicklungen, ein Buch das sich wunderbar liest und meine Leseempfehlung mehr als verdient.

Bewertung vom 22.02.2024
Helenes Träume / Die Fabrik der süßen Dinge Bd.2
Romes, Claudia

Helenes Träume / Die Fabrik der süßen Dinge Bd.2


ausgezeichnet

Ich habe mich riesig gefreut, dass nun Helenes Geschichte weiter erzählt wurde. Die Handlung des Romans beginnt im Jahr 1933 und endet am ersten September 1939, als Deutschland Polen überfiel und der 2. Weltkrieg begann. Der Autorin ist ein nahtloser Übergang gelungen und ich war sofort wieder im Geschehen rund um das Familienunternehmen derer von Ratschek und natürlich von Helene, der Bonbonmacherin gefesselt. Ich habe auch diesen 2. Band wieder regelrecht verschlungen, da es so kurzweilig und unterhaltsam war. Helene hatte sich nach ihrer Ausbildung für die Familie, die Süßwarenmanufaktur und Georg als Ehemann entschieden. Gemeinsam mit Bruder Alfred führt sie das Unternehmen an. Sie ist bei den Angestellten sehr beliebt und geachtet. Mit ihrer Kreativität hat sie es geschafft, dass schwarze Zahlen geschrieben werden, nicht leicht in Zeiten der Weltwirtschaftskrise. Als in der Fabrik ein schwerer Arbeitsunfall passiert, setzt sie sich für die junge Arbeiterin ein. Das passt natürlich nicht jedem. Die NSDAP erfährt immer mehr Zuwachs, auch ihr Bruder Alfred ist Mitglied der Partei und Strukturen werden zunehmend unterwandert. Helenes Engagement und fortschrittliches Frauenbild passt natürlich nicht in das der zu gedachten Rolle, nur Frau und Mutter zu sein. So kämpft sie an mehreren Fronten, findet sich letztendlich in einem inszenierten Gerichtsprozess wegen Plagiatsvorwürfen, zu von ihr kreierten Rezepten, wieder. Auch ihr Mann macht sich ziemlich rar und sie kann die emotionale Ablehnung kaum noch ertragen.

Der Schreibstil der Autorin ist absolut faszinierend, die Emotionen werden hervorragend rüber gebracht. Ich habe beim Lesen so manche Träne vergossen. Ich konnte mich so gut in die unterschiedlichsten Charaktere einfühlen, sie sind authentisch und realitätsnah gezeichnet. Ich habe mit ihnen gelitten, aber auch die schönen Momente sehr genossen. Auch die damaligen politischen Entwicklungen wurden hervorragend eingearbeitet. Offene Fragen aus Band eins wurden geklärt, aber das gegenwärtige Ende, wirft neue auf bzw lässt mich auf einen weiteren Band hoffen. Ich würde mich riesig darüber freuen. Ich mag die mir so ans Herz gewachsenen Protagonisten einfach noch nicht endgültig ziehen lassen. Ich konnte aus diesem Roman wieder so viel für mich mitnehmen.

Freunde von historischen Romanen kommen hier definitiv auf ihre Kosten. Ich habe wundervolle Lesestunden geschenkt bekommen. Ich kann eine klare Leseempfehlung aussprechen.

Bewertung vom 22.02.2024
Sturmmädchen
Bernstein, Lilly

Sturmmädchen


ausgezeichnet

Sehr bewegend und tiefgehend

Ein Schwur aus Kindertagen, der die drei Freundinnen Elli, Margot und Käthe verbindet: alle für eine, eine für alle. Doch die unbeschwerte Kinder und Jugendzeit ist schnell vorbei, als die Braunhemden, der erstarkende Nationalsozialismus auch vor dem kleinen Eifel Dorf, nahe Mondschau nicht halt macht. Käthe ist von der neuen Ideologie begeistert und schließt sich dem Frauenbund an. Margot ist Jüdin wird zur Zielscheibe der Ausgrenzung und muss schlimmste Repressalien erdulden. Elli anfangs relativ naiv, von der Mutter behütet, wächst letztendlich über sich hinaus und möchte ihrer Freundin unbedingt helfen.

Die Autorin schreibt schonungslos offen, wenn man sich dem System der Nationalsozialisten widersetzt hat das Konsequenzen. Die ganze Härte der neuen Gesetze bekommen nicht nur Juden, anders Denkende, sondern auch all jene die "Makel" behaftet sind, zu spüren. Auch Elli ist anders, seit frühester Kindheit hat sie ein "wehes" Bein und ist als Hinkemädchen Spott und Häme ausgesetzt.

Mich hat die Geschichte zutiefst berührt, aufgewühlt, manchmal fassungslos gemacht, zuwas die Nazigetreuen fähig waren. Ich habe beim Lesen so viele Emotionen durchlebt. Ereignisse die mich schockiert zurück gelassen haben.

Aber es gab auch Hoffnung, dass es Menschen gab, die sich dem ganzen Wahnsinn widersetzt haben, die so menschlich und selbstlos gehandelt haben. Elli so ein wunderbarer Charakter, die über sich hinaus gewachsen ist. Ich habe viele Tränen vergossen, da mir die Schicksale so nahe gingen. Die Autorin ist hier auch über sich hinaus gewachsen und hat uns sehr authentisch, aufwühlend gelebte Geschichte nahe gebracht. Zeitzeugnis und Mahnung zugleich, Vergangenheit und aktuelle Entwicklungen, wir dürfen davor niemals die Augen verschließen.

Dieser Roman wirkt definitiv nach.

Von mir gibt es eine klare, unbedingte Leseempfehlung. Für mich war die Geschichte ein unvergessliches LeseHighlight.

Bewertung vom 05.02.2024
Geteilte Träume / Kinderklinik Weißensee Bd. 4
Blum, Antonia

Geteilte Träume / Kinderklinik Weißensee Bd. 4


ausgezeichnet

Äußerst gelungener Abschluß der Kinderklinik Weißensee Reihe

Nun heißt es endgültig Abschied zu nehmen, von einem Ort, der Kinderklinik Weißensee und beschriebener, gelebter Geschichte in diesem erinnerungswertem Haus. Aber auch von den Geschwistern Marlene und Emma, ihren Familien, die sich hier wunderbar eingebracht haben. Ihr unerschöpfliches Engagement für die kleinen Patienten, ihre herausragende Entwicklung auf allen Ebenen. War ihr Weg als einstige Waisenkinder alles andere als leicht. Sie haben bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Auf eindrucksvolle Weise werden im Abschlussband die schweren Nachkriegsjahre beschrieben, in einem Berlin, das in vier Zonen der Sieggermächte aufgeteilt ist. Wobei die Kinderklinik zum sowjetischen Sektor gehört. Marlene und ihre Familie dagegen, musste in einer Nacht und Nebelaktion in den britischen Sektor flüchten. Als Adlige unterstellte man ihnen eine Naziverbundenheit, die gnadenlos und ungeprüft enteignet wurden. Durch unterschiedliche politische Meinungen geraten die Schwestern in einem riesen Konflikt und Streit. Kann dieses Zerwürfnis jemals gekittet werden? Auch Lissis Antritt der Assistentsärztinnenstelle wird von diesem Ereignis überschattet. Sollte doch Marlene, ihr langjähriges Vorbild, ihre Mentorin in der Klinik sein.

Mit welchen Widrigkeiten Lissi und auch die Klinik zu kämpfen hat, dass solltet ihr schon selbst herausfinden. Es lohnt sich.

Mich hat die Autorin und das bereits seit Band 1, mit ihrem mega fesselnden, authentischen, hervorragend recherchierten, unterhaltsamen und interessanten Geschichten voll überzeugt. Die Charaktere und ihre Entwicklung so lebendig, überzeugend beschrieben, aber auch nicht unfehlbar, total menschlich. Offen für Veränderungen und mit vollem Einsatz um den Hindernissen der damaligen Zeit den Kampf anzusagen. Ich habe die volle Bandbreite an Emotionen mit ihnen erlebt. Das war äußerst spannend, unterhaltsam, lehrreich, fesselnd und ich konnte das Buch kaum aus den Händen legen.

Ein bisschen traurig bin ich nun, dass die Reihe mit diesem Band zu Ende erzählt ist. Immerhin habe ich geschichtlich viele Jahrzehnte mit ihnen erlebt. Ich gehe aber mit der Gewissheit, dass mich die Autorin hoffentlich bald mit neuen Lesestoff überraschen wird.

Der Abschluss ist hier wunderbar gelungen, für mich ein faszinierendes LeseHighlight, das ich so schnell nicht vergessen werde. Auch das Cover finde ich mega, es reiht sich perfekt an die bisher erschienenen Bände an, hat einen großen Wiedererkennungswert.

Ich kann diesen historischen Roman, den Abschlussband, sowie die komplette Reihe uneingeschränkt und mit voller Begeisterung weiterempfehlen.

Bewertung vom 30.01.2024
Was die Dünen verheißen / Die St.-Peter-Ording-Saga Bd.2
Janz, Tanja

Was die Dünen verheißen / Die St.-Peter-Ording-Saga Bd.2


sehr gut

Tolles Nordseefeeling, ein absoluter Wohlfühlroman

Ich habe mich sehr auf die erneute Reise nach St.-Peter-Ording und Gelsenkirchen gefreut. Seit dem Auftaktband der Saga sind geschichtlich ca. 20 Jahre vergangen. Wir schreiben das Jahr 1978 und Sabine und Toms Zwillinge sind inzwischen 17 Jahre alt. Zur damaligen Zeit war ich in einem ähnlichen Alter. Ich konnte mich super in Ihre Wünsche, Vorstellungen vom Leben, den Auseinandersetzungungen mit den Eltern hineinversetzen. Die Autorin hat mich mit ihrem leichten, flüssigen Schreibstil überzeugt. Ich bin mit einer Leichtigkeit und einem wundervollem Wohlgefühl durch die Geschichte gewandelt. Ich habe das Buch innerhalb kürzester Zeit ausgelesen und konnte mich super gut in die Protagonisten einfühlen. Es war wunderschön auf mir vertraute Charaktere zu stoßen und Neue kennenzulernen. Bemerken- und bewundernswert ist der Familienzusammenhalt. Man ist in der Familie und im Freundeskreis uneingeschränkt füreinander da. Natürlich ist nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen. Auch ernste Thematiken werden behandelt, auf welche ich hier nicht näher eingehen möchte, um nicht zu spoilern. Tochter Julia die große Träume hat, die dann so nicht realisierbar sind, lässt euch überraschen.

Der zweite Band liest sich wunderbar, ich wurde gut unterhalten und konnte dabei selbst ein wenig entschleunigen. Ich habe mich an den beschriebenen Ortschaften wohl gefühlt. In wenigen Situationen hat mir ein bisschen mehr Auseinandersetzung gefehlt. Nicht immer reagieren Eltern so ohne Vorbehalte und verständnisvoll. Manchmal hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht. Nichts desto trotz ist es ein Wohlfühlroman, der mir eine wundervolle Auszeit vom Alltag geschenkt hat. Der mich in eine Zeit zurück versetzt hat, die ich selbst sehr intensiv erlebt habe. Ich habe mich in St.-Peter-Ording absolut wohlgefühlt, wurde im Hotel und im Strandcafe bestens umsorgt. Ich freue mich heute schon auf den nächsten Band der tollen Saga.

Das Cover reiht sich perfekt an den Vorgängerband an und der Farbschnitt ist ebenfalls eine Augenweide. Ich kann definitiv eine klare Leseempfehlung aussprechen.

Bewertung vom 26.01.2024
Diebin des Herzens
Albers, Maria

Diebin des Herzens


ausgezeichnet

Ein beeindruckender historischer Krimi Debütroman

Debütromane sind für mich immer besonders reizvoll. Die Autorin hat mit ihrer Geschichte hier voll abgeliefert. Dieser historische Krimi hat mich hervorragend unterhalten und total faszinierende, spannende Lesestunden geschenkt.

Die Hauptprotagonisten in ihren vielfältigen Facetten sind authentisch gezeichnet. Echte Sympathie - und Emphatieträger sind natürlich Rachel und auch Margaret, diese beiden Charaktere haben sich sofort in mein Herz geschlichen. Die Story total spannend und faszinierend. Rachel hatte es nicht leicht in ihrem Leben und auch der Ausstieg aus der Sherwood Gang war mit Hindernissen gespickt. Von der Mutter als Baby vor dem Waisenhaus abgelegt zu werden, sich trotzdem durchs Leben zu kämpfen, immer für andere da zu sein, sie hat mich beeindruckt. So eine starke junge Frau. Schön zu lesen, dass sie ihr Gottvertrauen wieder gefunden hat.

Ich habe beim Lesen so unglaublich viele Emotionen durchlebt, das war eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Die Autorin hat es geschafft mich mit dieser Geschichte von Anfang an mitzunehmen und der Spannungsbogen bleibt bis zum Schluss ungebrochen. Sie hat einen echt begnadeten Schreibstil. Der Ausgang der Story hat mich sehr zufrieden und glücklich zurück gelassen. Ich freue mich auf weitere so geniale Geschichten der Autorin. Auch das Cover finde ich äußerst gelungen, es fängt die Londoner Atmosphäre zum Ende des 19. Jahrhunderts super ein.

Liebhaber von historischen Kriminalromanen werden so wie ich voll auf ihre Kosten kommen. Ich kann euch das Buch mit Freude weiterempfehlen.

Bewertung vom 26.01.2024
Glänzende Zeiten / Das Haus Kölln Bd.1
Becker, Elke

Glänzende Zeiten / Das Haus Kölln Bd.1


ausgezeichnet

Fantastischer Auftaktband zur großen Kölln Saga - gelebte Familiengeschichte

Wir alle kennen sie, die Köllner Haferflocken in grob und zartem Schmelz. Aber über die Familie und die Entdeckung und Produktion war mir bisher nichts bekannt.

Die Autorin nimmt uns mit auf eine interessante, historische Zeitreise, ins Familienunternehmen derer von Kölln, nach Elmshorn im Jahr 1886 mit. Peter, das Familienoberhaupt hat viel vor, die Erweiterung der Ausbau der Firma steht an. Aber dann schlägt das Schicksal erbarmungslos zu. Bei einem Arbeitsunfall verliert er sein Leben. Der älteste Sohn ist noch nicht so weit, um in die Fußstapfen des Vaters zu treten. Mutter Charlotte bleibt keine Zeit zur Trauer. Es gilt das Familienunternehmen zu retten, die Produktion am laufen zu halten, aber Frauen zur damaligen Zeit sind die Hände gebunden. Was für eine Herausforderung.

Mich hat die Geschichte von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und begeistert. Der Schreibstil so spannend, flüssig , dramatisch und äußerst unterhaltsam. Großes Kompliment an die Autorin. Ich habe tolle, interessante, vielfältige Charaktere kennen lernen dürfen, absolut authentisch und hervorragend recherchiert. Vor allem die mutigen Frauen, die für mehr kämpfen als ein Anhängsel des Mannes zu sein. Es wird sehr gut herausgearbeitet, wie schwer das war. Sich gegen Konventionen, Gepflogenheiten der damaligen Zeit zur Wehr zu setzen. Auch mit Rückschlägen klar zu kommen, sich nicht entmutigen zu lassen, wieder Aufzustehen und weiter zu machen. Wir haben diesen Frauen viel zu verdanken.

Ich genieße mein Frühstücksmüsli mit Köllner Haferflocken jetzt noch mit ganz anderen Augen. Die Geschichte beinhaltet für mich alles, was einen guten historischen Roman ausmacht. Ich habe das Buch regelrecht gesuchtet, so fesselnd und herausragend geschrieben. Mit großer Neugier und Spannung freue ich mich heute schon auf die Fortsetzung.

Äußerst authentisch, hervorragend recherchiert war ich hautnah mit der Familie verbunden. Eine unterhaltsame, interessante Geschichte, die bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Für dieses LeseHighlight kann ich eine ganz klare Leseempfehlung aussprechen.

Bewertung vom 20.01.2024
Die kleine Farm am Meer
Wellen, Jennifer

Die kleine Farm am Meer


ausgezeichnet

Wundervoller Wohlfühlroman

Tamlyn lebt mit ihrer Mutter in London. Ihr Leben besteht nur aus Arbeit, mit dem Ziel die Karriereleiter hoch zu klettern.

Dann flattert ganz überraschend ein Notarschreiben ins Haus. Hier erfährt sie, dass sie eine kleine Farm, einen Ziegenhof geerbt hat. Von ihrem Vater, den sie nie kennengelernt hat, dessen Namen und Existenz ihr ihre Mutter all die Jahre verheimlicht hat. Als wäre das nicht genug, erfährt sie, das es noch eine Halbschwester gibt. Diese ist nach einem Verkehrsunfall an den Rollstuhl gefesselt und lebt auf der Farm.

Kann sich eine Großstädterin damit anfreunden dieses Erbe anzunehmen und zukünftig auf der Farm zu leben? Noch dazu als ihre Mutter davon erfuhr, fast durchdreht und mit allen Mitteln versucht, das zu verhindern. Dann ist da noch der neue Tierarzt, der ihr seit ihrem ersten Aufeinandertreffen in London nicht mehr aus dem Kopf geht. Besagter hat in Schottland seine Wurzeln zurück gelassen und lebt und arbeitet jetzt in Cornwall.

Kaum hatte ich begonnen, dieses Buch zu lesen, konnte ich es nicht mehr aus den Händen legen. Wunderschöne Landschaftsbeschreibungen, wundervolle Begegnungen mit den Tieren, die hier auf dem Hof zu Hause sind. Die fantastisch gezeichneten Protagonisten, die mich zum Lachen und Weinen gebracht haben. So viele Emotionen, zu bewältigende Hürden, die Annäherung der Geschwister, die funkensprühenden Begegnungen zwischen Scott und Tamy, so mega toll zu lesen. Dann steht auch noch die Enthüllung eines Jahrzehnte unter Verschluss gehaltenem Familiengeheimnisses auf der Tagesordnung.

Ihr merkt schon, hier ist jede Menge los. Die Autorin hat mir hier unglaublich faszinierende Lesestunden geschenkt. Ein absolutes Wohlfühlbuch, mit interessanten Thematiken, die nicht unter den Teppich gekehrt werden können. Ein unglaublicher Spannungsbogen, der mich in Atem gehalten hat.

Ich freue mich heute schon so sehr auf die Fortsetzung. Ihr solltet euch die Geschichte auf keinen Fall entgehen lassen. Ich würde zu gern mehr als 5 Sterne vergeben. Dieser Auftaktband ist mein erstes LeseHighlight dieses Jahres, mit einer ganz deutlichen, unbedingten Leseempfehlung.

Bewertung vom 19.01.2024
Die zur See fahren
Bürger, Sabine

Die zur See fahren


ausgezeichnet

Eine Seefahrt mit Folgen - bewegende Familiengeschichte

Die Autorin erzählt uns hier eine sehr bewegende Geschichte, nach einer wahren Begebenheit. Das Gelesene wühlt auf und berührt.
Marie Luise tritt mit ihrem zur See fahrenden Ehemann im Jahr 1965 eine sechsmonatige Schiffsreise auf einem Hochseefrachtschiff an. Während der Reise vertraut sie all ihre Erlebnisse, Empfindungen, Eindrücke ihrem Tagebuch, ihrer "Blue Lady" an.

Inzwischen liegt ein bewegtes Leben hinter ihr, sie verbringt ihre oft einsamen Tage in einem Altenheim. Ihre schwere Erkrankung versucht sie zu verbergen, als sie der jungen Kosmetikerin Cosima begegnet. In ihr findet sie eine wunderbare Freundin. Es war wie Magie auf den ersten Blick, als sie sich kennen lernten, dass sie mehr als Sympathie verbindet war nicht absehbar, aber sofort spürbar.

Die Autorin gewährt uns hier in ihrem historischen Roman tiefe Einblicke in die Realitäten der ehemaligen DDR, Marie Luise hatte das große Privileg mit ihrem Ehemann diese Schiffsreise ins westliche Ausland, über Ländergrenzen hinweg reisen zu dürfen. Die Hürden für eine Genehmigung waren extrem hoch. Eine abenteuerliche Reise die ihr weiteres Leben bestimmt haben, eine Reise mit Folgen und einem lange gehütetem Geheimnis. Mehr kann ich hier nicht preisgeben.

Ein historischer Roman, der mich tief bewegt hat, eine Familiengeschichte die in ihrer ganzen emotionalen Tragweite offenbart wird. Wenn wie hier Unwissenheit, Vermutungen, Zweifel, mangelndes Vertrauen schaden anrichten, falsche Entscheidungen getroffen werden, die Auswirkungen aufs weitere Leben haben. Trotzdem die tiefe Liebe der Hauptprotagonisten allgegenwärtig und spürbar ist.
Ich habe so mitgefühlt. Die Autorin hat das alles wunderbar beschrieben.

Ein Roman den man definitiv nicht so schnell vergisst, weil er tief in die Seele des Seins vordringt. Absolut fantastisch. Ich kann eine ganz klare Leseempfehlung aussprechen.

Bewertung vom 15.01.2024
Mina Wirbelfee (Bd. 1)
Magdalena, Zoe

Mina Wirbelfee (Bd. 1)


ausgezeichnet

Fantasievolles, lustiges Kinderbuch

Minas 7. Geburtstag steht an und damit die große Frage, welche Feengabe ihr zugedacht ist.

Voller Ungeduld sehnt sie diesen Tag herbei. Dann ist der langersehnte Tag da, aber oh Schreck, keiner kann die unleserliche Schrift entziffern. Was habe ich denn nun für Feenkräfte? Das kann sie nur bei Feenkönigin Mirabella in Erfahrung bringen.

Sie begibt sich mit Rüdiger, dem Familiendackel und der wandernden Warze auf eine abenteuerliche Reise. Dabei gilt es eine Blumemwiese mit bösen Blumen, einen Wald mit tieftraurigen Bäumen und die starken, brutalen Meerjungfrauenmänner zu überwinden, um bei der Feenkönigin vorzusprechen. Ja Minas Geduld wird auf eine harte Probe gestellt, wo sie doch so ungeduldig ist. Das Ergebnis ihrer inne wohnenden Kraft ist dann sehr erquickend. So mancher von uns würde sich diese Gabe wünschen.

Das Cover und die Illustrationen sind echt mega, mega schön. Die Schriftgröße und der dazugehörige Text ist altersgerecht gewählt. Eignet sich gut zum Vorlesen und auch Erstlingsleser können sich daran versuchen. Die Kapitel, Stationen zur Feenkönigin sind voller Abenteuer und sehr fantasievoll. Einzig die Geschichte bei den Meerjungfrauenmänner, empfinden wir für Kinder dieses Alters etwas überzogen (rülpsen, furzen, popeln), ist das pädagogisch wertvoll? Auch wenn die Kleinen gerade das sehr lustig fanden.

Wir hatten viel Spaß beim Vorlesen und die vermittelten Botschaften werden gut transportiert. Wir werden die sehr fantasievolle, lustige Geschichte noch oft zur Hand nehmen, es gibt noch jede Menge zu entdecken.

Gerne empfehlen wir dieses Kinderbuch weiter und freuen uns schon auf Folgebände.