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Benutzername: 
Dani
Wohnort: 
Wiesbaden

Bewertungen

Insgesamt 67 Bewertungen
Bewertung vom 16.08.2023
Tasmanien
Giordano, Paolo

Tasmanien


gut

Ein weiterer aktueller Roman der mich mit einem sehr zwiespältigen Gefühl zurücklässt.
Ich habe bisher nichts von Paolo Giordano gelesen und mich ganz auf den Klappentext verlassen der von der (autobiographischen?) Suche nach einem Sinn und einem hoffnungsvollen Leben in schwierigen Zeiten auch ohne eigenes Kind erzählt.

Das Buch an sich war dann so ganz anders als erwartet - teils eher trockener Wissenschaftsroman der über Wolkenformationen und den Klimawandel aufklärt, teils verliert er sich in wirklich grausamen Schilderungen von den Auswirkungen der Atombombe. An die Menschen um die es geht bin ich beim Lesen nie wirklich nah gekommen und ich kam mir zum Teil vor wie in einem dieser wortreichen französischen Filme voller unglücklicher Paare und generell schlechtgelaunten Menschen.

Merkwürdigerweise habe ich das Buch trotzdem verschlungen und auch gerne fertig gelesen.
Vielleicht ein Text der noch ein Weilchen in mir arbeiten muss - aktuell bin ich doch eher ratlos was ich nun für mich daraus mitnehmen kann/soll.

Bewertung vom 04.08.2023
Der Frühling ist in den Bäumen
Revedin, Jana

Der Frühling ist in den Bäumen


weniger gut

Ein Roman welcher mich doch ziemlich ratlos zurück gelassen hat.
Nach über 250 Seiten bin ich erschöpft und als Leserin ganz und gar unbefriedigt da die Handlung mir so wenig erzählenswert vorkommt.

Etwas gerettet wird das Ganze dadurch, dass es sich um eine mehr oder weniger wahre Geschichte handelt da es sich bei der Protagonistin Renina um die Mutter der Autorin handelt.

Trotzdem weiß ich nun nicht was mir die Lektüre gebracht hat!? Unterhalten wurde ich nur mäßig, viele große Namen und Persönlichkeiten der Zeit werden zwar erwähnt oder kommen vor aber mehr über sie erfahren tut man nicht.
Renina und ihre Familie bleiben mir durchweg fremd und die Entstehung der deutschen Frauenzeitschrift "Lady" kann in mir nicht annähernd genug Interesse wecken.
Insofern bleibt bei mir das schale Gefühl hier ein sehr sehr seltsames Buch gelesen zu haben welches leider trotz eines wirklich gut lesbaren und sehr angenehmen Schreibstils schnell wieder in Vergessenheit geraten wird.

Bewertung vom 31.07.2023
Nichts in den Pflanzen
Haddada, Nora

Nichts in den Pflanzen


weniger gut

Puhh, was schreibt man über einen Roman den man abbrechen musste?!

An sich bin ich jemand die sehr gerne "junge" Romane liest die über Menschen in den 20ern, ihre Selbstzweifel, Sinnkrisen und das Abarbeiten an der heutigen Gesellschaft liest. Kann mich da auch öfters noch mit identifizieren denn auch wenn ich mit 40+ nicht mehr zur Zielgruppe gehöre so fühle ich mich doch noch nicht "richtig" erwachsen und weiß eigentlich nicht wer ich genau bin und wohin es gehen soll.

Insofern hatte ich echt Vorfreude aufs Buch, gesteigert noch durch das wirklich schön gestaltete Cover und die hochwertige Haptik der Ausgabe.

Dann bringt die Protagonistin im ersten Kapitel die geliebte Katze ihres Partners um - und ich war raus.

Wer auch immer dies liest, denkt nun wahrscheinlich (und mit recht) "Was für ein Weichei!" aber so ist das.
Habe mich noch einige Kapitel weiter durch den zwar gut geschriebenen aber durch und durch unsympathischen Text gekämpft aber da war die Luft bereits raus.
Für andere vielleicht eine Entdeckung, für mich war es nix.

Bewertung vom 15.07.2023
Sommertage im Quartier Latin / Paris und die Liebe Bd.1
Martin, Lily

Sommertage im Quartier Latin / Paris und die Liebe Bd.1


gut

Hach, wie gerne würde ich nun eine durch und durch begeisterte Rezension verfassen - ganz im Bann von prickelnder Liebesgeschichten, dem betörenden Duft frischer Viennoiserie und einer der charmantesten Ecken der französischen Hauptstadt.

Leider bin ich mittlerweile jedoch ein zu großer Zyniker um mich von leichtfüßigem Eskapismus einnehmen zu lassen egal wie sehr ich mich auch danach sehne.

Die Handlung ist nett erdacht, alles ist gut geschrieben und recherchiert aber ich kann keine wirkliche Freude beim Lesen empfinden wenn die erschaffene rosarote Welt so gar keine Brüche enthält.
Ich liebe genau diese Ecke von Paris sehr und habe mich wirklich gefreut auf einen leichten Roman aus meiner wohlvertrauten Rue Monge und Umgebung. Trotzdem ist mir ist es alles "beaucoup trop" aber denke andere Leser werden durchaus Gefallen finden an diesem sommerlichen Ausflug nach Paris.

Das Cover ist meinem Empfinden nach auch etwas lieblos gestaltet und tut dem durchaus vorhandenen Zauber der Geschichte absolut keinen Gefallen.

Bewertung vom 16.06.2023
Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie / Die Dresden Reihe Bd.1
Stern, Anne

Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie / Die Dresden Reihe Bd.1


sehr gut

Ein Buch ganz nach meinem Geschmack - eine spannende Epoche in der Geschichte Deutschlands, groß aufgezogen mit mehreren Bänden und dann auch noch die berühmte Semperoper im Fokus!
Für einen Opernfan und generell theaterbegeistertem Mensch wie mich ein Volltreffer.
Sprachlich wie immer bei Anne Stern eine runde und schön bis blumig beschriebene Sache.
Inhaltlich bisher einen Hauch zuviel Schema F, sehr vorhersehbar und ohne Überraschungen aber passend zu einem Roman dieser Gattung. Manchmal habe ich etwas zu stark gemerkt, dass hier gut recherchiert wurde und alles Wissen überall einfließen muss - wirkt dann leicht verkrampft.
Insgesamt aber doch eine runde Sache die mir große Lust auf die nachfolgenden Bände gemacht hat und mir den Anstoß gegeben hat doch mal wieder nach Dresden zu reisen und auf Entdeckungstour zu gehen.

Bewertung vom 21.05.2023
Der treue Spion / Offizier Gryszinski Bd.3
Seeburg, Uta

Der treue Spion / Offizier Gryszinski Bd.3


sehr gut

Mir war während der Lektüre nicht bewusst, dass es sich bei "Der treue Spion" um Teil 3 einer Reihe handelt und ich bin auch ohne Vorkenntnisse sehr gut reingekommen in Handlung und Personengefüge.
Die Handlung spielt auf zwei unterschiedlichen Zeitebenen die miteinander verknüpft sind was gut funktioniert.
Was mir als absolutes Highlight in Erinnerung bleiben wird, ist die wirklich wunderschöne Sprache. Keine Floskeln, keine nervigen Wiederholungen und alles von feinem Humor und Liebe zum Detail geprägt. Die Beschreibungen von München, Paris und St.Petersburg Ende 19./Anfang 20. Jahrhundert sind so plastisch, dass ich beim Lesen auf eine wirkliche Zeitreise gehen konnte.
In der eigentlichen Krimihandlung erschien mir manches dann doch zu konstruiert und auch die Lösung am Ende erschien mir etwas gehetzt und wenig glaubwürdig - trotzdem ein wunderbar zu lesender historischer Krimi der mir nun Lust auf die vorherigen Bände gemacht hat.

Bewertung vom 16.05.2023
Seventeen / Die Seventeen Reihe Bd.1
Brownlow, John

Seventeen / Die Seventeen Reihe Bd.1


gut

Um eins vorweg zu sagen: ich bin kein großer Thriller Leser und erst recht kein Fan von Actionfilmen. Insofern habe ich mir hier bei der Lektüre in ziemlich unbekanntes Terrain gewagt und weiß nun leider immer noch nicht so recht was ich davon halten soll.

John Bronlow hat eine wunderbar lakonische Art zu schreiben, voller Ironie Humor nimmt er seine eigenen Figuren nie zu ernst und bricht damit die actiongeladene und todernste Handlung auf angenehme Art.

Sein Protagonist "17" ist mit allen Wassern gewaschen, allen immer einen Schritt voraus und durchschaut (fast) alles. Mir ist das irgendwie zu glatt, ich kann mit dem coolen Typen trotz seiner schwierigen Vergangenheit seiner selbstironischen Art wenig anfangen und wüsste, dass ich mich in einer Verfilmung bei all den Schießereien und Verfolgungsjagden sehr langweilen würde. Wer am Ende jetzt wirklich der Bösewicht ist und warum war für mich zeitweise doch ziemlich undurchsichtig.

Trotzdem für Fans des Genres sicherlich ein gelungener Beginn einer neuen Reihe!

Bewertung vom 17.04.2023
Der weiße Fels
Hope, Anna

Der weiße Fels


weniger gut

Es gibt Bücher die treffen einfach zu falschem Zeitpunkt auf ihren Leser und bekommen dann nicht die Aufmerksamkeit die sie eigentlich verdient hätten...oder auch nicht.
Ich lese quasi alle Genres querbeet und war "Der weisse Fels" gegenüber auch offen eingestellt aber zumindest aktuell haben wir beide nicht zusammengefunden. Der Roman ist eigentlich keiner sondern besteht aus 9 Kurzgeschichten zusammengehalten von eben diesem Küstenabschnitt mit dem weißen Fels in Mexico. Keiner der Protagonisten bekommt einen greifbaren Namen, alles bleibt zutiefst unnahbar.
Lesen lässt sich alles sehr flüssig und sprachlich gibt es schöne, treffende Momente nur leider kommt kein Funken Spannung bzw. Interesse meinerseits auf wie es weitergehen wird. Ich war nach 30 Seiten bereits so gelangweilt, daß ich immer schneller lesen musste und dem Text damit vermutlich nur noch weniger gerecht wurde.
Vielleicht zu einem anderen Moment nochmal aber aktuell kann ich wenig positives zu diesem Buch sagen.

Bewertung vom 09.04.2023
Abschied auf Italienisch / Commissario Grassi Bd.1
Bonetto, Andrea

Abschied auf Italienisch / Commissario Grassi Bd.1


sehr gut

Von Beginn an waren mir drei Dinge klar:

Ein Krimi angesiedelt in einer beliebten Urlaubsregion der pünktlich zu Beginn der Reisesaison auf den Markt kommt.

Ein deutscher Autor unter italienischem Pseudonym für mehr Glaubwürdigkeit.

Ein weiterer kantiger Kommisar der scheinbar überall aneckt und am Ende trotzdem den Fall lösen wird.

Insofern erwartete ich "nur" solide Unterhaltung vor pittoresker Kulisse und genau dies habe ich auch geliefert bekommen.
Vito Grassi ist ein sehr menschlich charakterisierter Kommisar und wirkt "rund" auf mich während seine Amtskollegen und auch seine Familie (bisher) noch blass bleiben.
Der Autor kann definitiv schreiben und alles wirkt zumindest auf einen ziemlichen Italien Laien wie mich gut recherchiert.
Die eigentliche Krimihandlung war eigentlich das Schwächste am Buch, der Fall plätschert erst vor sich hin und zum Ende hin geht alles ganz schnell und nicht ganz überzeugend.
Da dies aber der Beginn einer dieser Reihen ist, die man mehr des Eskapismus wegen liest als in Erwartung atemloser Spannung, ein gelungener Beginn!

Bewertung vom 20.03.2023
Roxy
Bülow, Johann von

Roxy


gut

Irgendwie hatte ich vom Cover und dem Titel her was ganz anderes erwartet - eine wilde Geschichte angesiedelt in der Münchner Schickeria.

München und die Schickeria sind zwar nicht ganz verkehrt aber der Roman ist eine ziemlich klassische coming of age Erzählung der beiden Freunde Marc und Roy. Der eine eher zurückhaltend und bürgerlich, der andere flamboyant und großkotzig.

Berichtet wird aus Marcs Perspektive insofern konnte ich Roy nie so richtig greifen und Marc blieb aber seltsamerweise auch blass.
Es sind teils toll beschriebene, feine Beobachtungen drin die man am liebsten unterstreichen und sammeln will. Aber irgendwas für mich schwer zu beschreibendes hat mir im Buch gefehlt.
Könnte mir den Text sehr gut als Film vorstellen mit viel 80er/90er Atmosphäre und Stil aber als Roman funktioniert es für mich nicht ganz.