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Benutzername: 
Ella
Wohnort: 
Berlin

Bewertungen

Insgesamt 43 Bewertungen
Bewertung vom 02.06.2021
Letzte Entscheidung / Die Arena Bd.2
Barker, Hayley

Letzte Entscheidung / Die Arena Bd.2


ausgezeichnet

Was für ein grandioses Buch. Ich bin richtig froh, dass ich zum Ende des Jahres noch so eine tolle Dilogie gelesen habe und zähle somit beide Bücher zu meinen Jahreshighlights für 2019.

Ich habe das erste Buch absolut geliebt und das hat natürlich die Messlatte für den zweiten Band ziemlich hoch gesetzt. "Die Arena: Letzte Entscheidung" steht seinem Vorgänger in absolut nichts nach. Es hat alle meine Erwartungen sogar übertroffen und es war im Endeffekt fast noch, als ich erwartet hatte. Nachdem ich vor ein paar Wochen bereits Band 1 gelesen hatte, wusste ich, dass ich die Fortsetzung so schnell wie möglich lesen muss, denn Teil 1 endete für mich einfach in einem absoluten Cliffhänger. Und nun kann ich nicht anders, als zu spekulieren, ob das letzte Kapitel eine Vorbereitung auf einen potenziellen dritten Teil war... Ich bin einfach auch noch nicht bereit, Ben und Hoshi loszulassen.

Kurz umrissen: Wir befinden uns in einer futuristischen Welt, in der die Menschen in zwei Gruppen, Pures und Dregs, aufgeteilt sind. Die Pures sind die überlegene Gruppe und behandeln die Dregs, als wären sie der reinste Abschaum. Dann gibt es da noch den Zirkus, in dem die Dregs zur Belustigung der Pures‘ auftreten und gefährliche Spektakel vollführen, die oft auch tödlich enden.

ACHTUNG SPOILER:
Band 2 knüpft direkt an die Stelle an, bei der der erste Band mit unseren Hauptfiguren aufgehört hat. Ben und Hoshi konnten fliehen. Der Zirkus inklusive Sabatino liegt in Schutt und Asche. Eine Weile können Hoshi, Ben und Greta entkommen und somit sind sie Tag täglich auf der Flucht. Doch das ist nur die Ruhe vor dem Sturm. Denn dies soll leider nicht so bleiben. Der Zirkus wird wieder aufgebaut und er wird schrecklicher und schlimmer werden als je zuvor, denn nun unterliegt er der Gunst Vivianne Banes.

Was mir leider nicht ganz so gut gefallen hat, ist das unsere Protagonisten Ben und Hoshi zudem sehr zeitig im Buch voneinander getrennt werden und erst sehr spät im Buch wieder aufeinander treffen. Die Dynamik der zwei ist einfach zu schön gewesen im ersten Band. Für den Fortlauf der Geschichte war es jedoch absolut notwendig, damit wir an den verschiedenen Fronten erfahren, wie es nun weiter gehen wird.

FAZIT: Absolutes Highlight - ich werde diese Reihe definitiv noch einmal lesen und auch zukünftig nach weiteren Werken von Hayley Barker Ausschau halten.

Bewertung vom 02.06.2021
Cryptos
Poznanski, Ursula

Cryptos


ausgezeichnet

Für mich war “Cryptos” von Ursula Poznanski definitiv eines meiner absoluten Top Kandidaten in diesem Jahr. Ursula Poznanski rutscht damit in die Liste meiner absoluten Lieblingsautor*innen.

Es handelt sich hierbei um einen dystopischen Jugendthriller mit einige Sci-Fi Elementen rund um das Thema Virtual Reality. Die Erde ist durch den Klimawandel nicht mehr bewohnbar und so flüchten sich die Menschen mittels Ganzkörperanzügen & Helmen in virtuelle Realitäten. Unsere Protagonistin Jana ist eine von vielen Weltendesigner*innen und somit ist ihre Aufgabe die Überwachung aller Bewohner in den von ihr erschaffenen Welten. Doch plötzlich verschwinden immer mehr Bewohner aus genau ihren Welten und sind im System nicht mehr aufzufinden. Jana macht sich große Sorgen und begibt sich eigenhändig auf die Suche nach der Ursache des Problems. Plötzlich gerät sie zwischen zwei Fronten, von denen sie nicht einmal ahnte, das sie existieren…

Das Worldbuilding jeder einzelnen Welt ist einfach so faszinierend, der Plot umglaublich fesselnd und dazu noch erschreckend aktuell. Ich hätte gern noch stundenlang mit Jana durch die einzelnen Welten wandern können, sehr schade, dass es sich hier nur um einen Einzelband handelt. Ich weiß jetzt schon, dass ich dieses Buch noch das ein oder andere Mal re-readen werden! Jana als Protagonistin dieser Geschichte war mir von der erste Seiten an unglaublich sympathisch. Ich mag es, dass sie nichts auf sich sitzen lässt. Sie ist neugierig, mutig und sehr clever und begibt sich auf eine Quest der ganz eigenen Art einerseits um die Mordfälle aufzudecken, andererseits um steht versteckt zu bleiben und ihr eigenes Leben zu retten.

FAZIT: "Cryptos" ist ein unglaublich fesselndes und vor allem action-geladenes Buch und für mich ein wirklich gelungener Jugendthriller.

Bewertung vom 02.06.2021
Code: Elektra
Engstrand, Maria

Code: Elektra


gut

Zwischen Glauben und Wissenschaft steckt immer auch ein Fünkchen Magie

“Code Elektra” von Maria Engstrand ist der zweite Band der Lerum-Trilogie.

SPOILER: Das Orakel ist gefasst, Elektra geht es gut und in Lerum kehrt wieder Ruhe ein - zumindest bis an Halloween plötzlich ein neuer mysteriöser Brief auftaucht und Malin und Orestes erneut vor einem Rätsel stehen. Sie wissen immer noch nicht, wer das sagenumwobene Rutenkind nun sein soll, ist es wirklich Elektra oder doch Orestes oder vielleicht sogar Malin? Und was hat es mit dem verschwundenen Mädchen Mesina auf sich?

Ich habe das Buch in nur einem Tag ausgelesen. Die Lerum-Trilogie ist bisher eine sehr einzigartige und gleichzeitig informative Geschichte, die sich vor allem mit dem Entschlüsseln von Codes und Chiffren befasst. Obwohl es sich auch hier um eine Suche nach Hinweisen (Quest) und dem Lösen von Rätseln handelt, habe ich bisher noch nichts Vergleichbares gelesen. Tatsächlich gefiel mir der zweite Teil nochmal um einiges besser als der erst, so dass ich gespannt auf den finalen Band “Code Mesina” warte. In dem ersten drittel des Buches bekommt der Leser nochmal eine kurze Zusammenfassung und einige Rückblicke zum ersten Band, weswegen man hier auch nach Monaten einen sehr guten Anschluss an die Geschichte findet. In meinen Augen ist Maria Engstrand auch mit „Code Elektra“ ein wundervoller Mystery-Krimi für jung und altgelungen. Was mir im zweiten Teil wirklich sehr gut gefallen hat, ist die spürbare Entwicklung von Malin und Orestes. Man merkt, das sie mit ihrem Alter und ihren Aufgaben wachsen.

FAZIT: Ich hoffe der letzte Band wird sehr schnell übersetzt, da ich unbedingt wissen will, wie die Geschichte rund um Malin, Orestes und nun Mesina ausgeht.

Bewertung vom 02.06.2021
Sturmläufer / Zane gegen die Götter Bd.1
Cervantes, J. C.

Sturmläufer / Zane gegen die Götter Bd.1


sehr gut

„Sturmläufer – Zane gegen die Götter“ ist ein neuer Jugend-Fantasy-Roman, der im originalen vom Rick Riordan Presents Imprint veröffentlicht wurde und nun mit der Übersetzung von Ravensburger Bücher auch den deutschen Lesern zugänglich gemacht wurde.
Ich, die von Rick Riordan bisher noch kein einziges Buch gelesen hat (es aber nun definitiv nachholen wird) war von diesem Buch sehr überrascht.

Der Protagonist der Geschichte, Zane Obispo wohnt zusammen mit seiner Mutter, seinem Onkel und seiner Hündin Rosie ziemlich weit abgelegen in New Mexiko. Wie wir zu Beginn der Geschichte erfahren, wurde Zane ein Jahr lang Zuhause unterrichtet, da seine Mutter ihn aus der Schule genommen hat, nachdem er dort wegen seinem Handycap oft gemobbt wurde. Nun soll Zane jedoch auf eine neue Schule gehen und darauf freut er sich überhaupt nicht. Viel lieber lernt er Zuhause für sich allein und geht mit Rosie auf Streifzüge zum Vulkan hinter seinem Haus. Denn von diesem wird er fast magisch angezogen. Was Zane nicht weiß, ist das dieser Vulkan ein Geheimnis der Maya verbirg und das sein Schicksal unwiderruflich mit dem Vulkan in Verbindung steht. Dann taucht auch noch plötzlich dieses geheimnisvolle Mädchen Brooks, das er in der Schule gesehen, bei ihm vor der Haustür auf. Sie muss Zane dringend vor etwas warnen…

Das Buch begann für ein Jugendbuch meiner Meinung nach ziemlich langsam, konnte aber mit der Zeit an Spannung aufbauen, weshalb mir die Handlung zum Ende hin immer mehr Spaß bereitet hat.
Während bei Rick Riordan die griechische Mythologie im Fokus steht, tauchen wir bei „Sturmläufer“ ein in die Mythen der Maya. Ich habe durch mein Studium im Fach Kryptologie bereits ein wenig über die Maya gelesen und erinnere mich deshalb an einige Grunddaten, muss aber auch gestehen, dass die Sagen und Mythen der Maya mir schon immer sehr komplex erschienen und für viel Verwirrung geführt haben.

Zane war jedoch als Charakter und Held der Geschichte absolut bezaubernd. Ich habe so viel Neues über die Maya und die gesamte Mythologie gelernt und dieser Teil gefiel mir auch mit am aller besten.
Auch gefiel mir Zanes Entschlossenheit Brooks zu retten und Rosie zu finden. Er ist ein sehr treuer Freund und auf ihn ist immer Verlass. Die Reise auf die sich Brooks, Zane und sein Onkel machen war voller kleiner Mini-Abenteuer. Was mir ein bisschen gefällt hat war das Gefühl von Spannung. Irgendwie stieg und sank meine Lust auf das Buch mit jedem neuen Kapitel, weswegen ich etwas länger als gewöhnlich für das Buch gebraucht habe. Zudem fehlte mir ein bisschen der Humor in dieser Geschichte. Als Leser konnte ich mich nicht oft in die Geschichte du Zane reinversetzen um die Dinge wirklich aus seiner Perspektive zu sehen. Ich fühlte mich eher wie ein Außenseiter, der in diese Welt nur einen Einblick bekommt.

FAZIT: Toller Einblick in eine andere Kultur, neue Mythen und interessante Charaktere, aber ein bisschen langatmig erzählt.

Bewertung vom 02.06.2021
Left to Fate. Die Ausgesetzten
Trutnau, Gloria

Left to Fate. Die Ausgesetzten


ausgezeichnet

Es war grandios!
Alles an diesem Buch hat für mich einfach gestimmt. Es mag sein, dass ich voreingenommen bin, da ich mich gerade so oder so in dem Genre Dystopie Zuhause fühle und deshalb wahrscheinlich etwas mehr Freude an der Geschichte hatte, als so manch anderer. Nichtdestotrotz finde ich es, gerade weil es ein Debutroman ist, eine wirklich grandiose Leistung. Wobei ich finde, dass der Titel „Left to Fate. Die Ausgesetzten“ der Geschichte vielleicht nicht ganz so gerecht wird.
Der ausschlaggebende Grund, wieso ich es ursprünglich vor einigen Wochen bereits auf meine Wunschliste gesetzt hatte, war das unglaublich schöne Cover. Aufmerksam geworden bin ich auf dieses Buch nämlich nicht durch Bookstagram, sondern durch eine Amazon Empfehlung. Der Klappentext hatte es mir dann voll und ganz angetan.

Der Schreibstil gefiel mir persönlich sehr gut. Ich kam wirklich sofort in die Geschichte rein, hatte einen super guten Lesefluss und war durchweg gespannt, was nun als nächstes passieren wird, da es immer wieder überraschende Wendungen gab. Die Umgebung, die Menschen, die Schauplätze, wirklich alles war so gut beschrieben, ohne wirklich zu sehr ins Detail zu gehen, aber genau so viel, dass ich mir alles bildlich vorstellen konnte und wortwörtlich einen Film im Kopf gedreht habe.

Die Protagonistin Samantha war mir sehr sympathisch und ganz besonders haben es mir einige der Randfiguren angetan, die trotz alledem nie zu kurz gekommen sind und mir daher mit der Zeit sehr ans Herz gewachsen sind.
Die Handlung an sich ist zwar nichts Neues und erinnerte mich besonders am Anfang sehr an Divirgent, Maze Runner und Royals, aber durch den Spannungsbogen war ich trotzdem nie ganz vorbereitet auf das, was mich noch erwartete. Teilweise konnte man es vorhersehen und wiederum manchmal haben mich die Plottwists so überrascht und aus dem Konzept gebracht, dass ich gerade zum Ende hin, das Buch oft zugemacht habe und es angeschrien habe, weil ich nicht wahr haben wollte, was gerade passiert ist und was wahrscheinlich gleich passieren wird. Das Ende hat mich wirklich geflasht. Ich war glücklich, aber gleichzeitig auch unglücklich und irgendwie emotional überladen.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass aus diesem Buch mal ein Film entstehen könnte, den ich mir auf jeden Fall ansehen würde.

Fazit: Ein atemberaubendes Lese-Erlebnis - fesselnd, bewegend, und erschreckend realistisch.

Bewertung vom 01.06.2021
Rot wie Feuer / Vanitas Bd.3
Poznanski, Ursula

Rot wie Feuer / Vanitas Bd.3


sehr gut

"VANITAS - Rot wie Feuer" ist der dritte und letzte Band der VANITAS-Reihe. Von der Optik her passen die drei Bücher einfach perfekt zusammen. Und tatsächlich finde ich, dass von Band zu Band die Cover immer schöner wurden und der dritte Band somit mein absolutes Lieblingscover der Reihe hat.

Sagte ich noch vor etwa einem Jahr, das ich keine Thriller-Leserin bin, kann ich mittlerweile bestätigen: Ursula Poznanski hat mich durch ihre Reihe “VANITAS” zur Thriller-Leserin gemacht. Demzufolge fieberte ich dem dritten Band jetzt schon seit einigen Monaten entgegen und als er endlich da war, hatte ich regelrecht Angst, das er nicht meinen doch recht hohen Erwartungen entsprechen könnte.

Der Einstieg fiel mir dann aber doch auf den ersten knapp 25 Seiten tatsächlich eher schwer, weswegen ich vorab auch erst noch einmal zu Band 1 & 2 gegriffen habe, um wieder voll in der Geschichte drin zu sein und wirklich alle Details im Kopf und feinen Nuancen des sich langsam entwickelnden Plots zu haben. Das ist nämlich, wie ich finde, mit eines der ausschlaggebenden Gründe, wieso ich diese Reihe so sehr liebe: die Details und feinen Einzelheiten der Hintergrundgeschichte und wie sie Stück für Stück zusammengewoben werden.

In "VANITAS - Rot wie Feuer" erfahren wir nun endlich was wirklich in Frankfurt passiert ist und Carolin nimmt ihr Schicksal selber in die Hand. Sie spielt mit den ganz Großen und lässt sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen. Im Vergleich zu den vorherigen Bänden hat der dritte Band eindeutig mehr Aktion, mehr Gewaltszenen und noch mehr Paranoia. Trotzdem empfand ich ihn teilweise als etwas langatmig. Es war ein ständiges vor und zurück und ich hatte das Gefühl Carolin tanz ein bisschen auf der Stelle, riskiert dann doch mit jedem Zug etwas (zu) viel und hat trotzdem nahezu immer "Glück" im Unglück und kommt jedes Mal irgendwie durch verquere Ereignisse davon. Dadurch verlor sich zwischenzeitlich bei mir ein wenig die Spannung der Handlung.

FAZIT: Für mich nicht der stärkste Band dieser grandiosen Thriller-Reihe, jedoch ein absolut würdevolles und spannungsgeladenes Ende.

Bewertung vom 01.06.2021
INFINITUM - Die Ewigkeit der Sterne
Paolini, Christopher

INFINITUM - Die Ewigkeit der Sterne


sehr gut

Wer hätte das gedacht, ich bin tatsächlich fertig - nach Monaten endlich, endlich!

EDIT:
Sage und schreibe 3 Mal habe ich von vorne begonnen, da ich es 2 Mal nach knapp 100 Seiten immer abgebrochen hatte. Aber: third time's a charm. Und nach den ersten 150 Seiten konnte und wollte ich dann auch nicht mehr aufhören. Wer hier ebenfalls Probleme hat dran zu bleiben, da es mit über 800 Seiten doch schon ein eher Zeitaufwendiges Lesevergnügen ist, ist mit dem Hörbuch wirklich sehr, sehr gut bedient. Ich habe immer abwechselnd gelesen und gehört um stetig am Ball zu bleiben. Obwohl ich also zu Anfangs große Einstiegsprobleme hatte, ist mir das Buch nach wie vor einfach so stark im Kopf geblieben, dass ich auch jetzt noch oft an die Geschichte denken muss und von Tag zu Tag mehr darüber sinniere, mich noch einmal in die knapp 32 Stunden Hörvergnügen zu stürzen.

EDIT: RE-READ 21.05.21
C.Paolini ist sicherlich vielen bekannt und ich bin sicherlich eine der wenigen, die die Eragon-Reihe nicht gelesen hat. Weswegen ich wenig bis keine Erwartungen an “Infinitum” hatte.

Das Buch ist meiner Meinung nach eine interessante Kombination aus Science Fiction und Fantasie-Elementen.

Ich glaube, dass das Buch tatsächlich nicht für jede Person geeignet ist. Zumindest würde ich es nicht jedem einfach so empfehlen. Zum einen gibt es eine übergroße Anzahl von Charakteren nd mir viel es manchmal auch schwer zwischen den einzelnen Charakteren in den schnelleren Szene zu unterscheiden. Kira schließt auf ihrer Reise viele Freundschaften und Allianzen, die der Geschichte rund um das Überleben der Menschheit, sehr viel Humor, Emotionen und Charme geben. Eine meiner Lieblingsfiguren ist Gregorovich, die Schiffspersona (wird als eine Art übergroßes, weiterentwickeltes menschliches Gehirn beschrieben), der die Systeme auf der Wallfish überwacht & steuert. Seine Unterhaltungen mit Kira sind einfach urkomisch; klassischer trockener Humor, der die Geschichte gut auflockert, aber auch nicht jedem zusagen wird.
Zum anderen gibt es (sehr) viele Weltraumschlachten zwischen Menschen, Jellies und Nachtmaren, die mit allen möglichen futuristischen, mir unvorstellbaren Waffen ausgetragen werden. Zusätzlich gibt es aber auch viele andere Science-Fiction-Elemente wie FTL-Reisen, Kryoschlaf, genetische Manipulation und Nano-Technologien zur Produktion von Supermenschen, Antimaterie-Kraftstoff und vieles mehr.
Wer solche High-Si-Fi Geschichten mag, kommt hier definitiv auf seine Kosten, denn C.Paolini geht wirklich bis ins kleinste Detail um die Konzepte dem Leser nahezubringen, zu erklären und vorstellbar zu gestallten. Daher hat das Buch auch teilweise seine Längen, wenn es um die Beschreibung von Theorien und Technik geht. Mir persönlich hat das Buch beim zweiten Mal Lesen deswegen auch um einiges besser gefallen, da ich mir mehr auf den Plott konzentrieren konnte und mit der Welt und den einzelnen Elementen, die vielleicht schwieriger zu verstehen waren, bereits vertraut war.

FAZIT: Alles in allem ist “Infinitum” aber auf jeden Fall die Zeit wert. Obwohl dies kein perfekter Roman war, bin ich beeindruckt von der unglaublichen detaillierten Arbeit, die hier rein geflossen ist. Ich schließe nicht aus, dass ich es in Zukunft auch noch ein drittes oder viertel Mal lesen bzw. hören werden.

* Ich habe das Buch bei Droemer Knaur gewonnen.

Bewertung vom 01.06.2021
Dein Lächeln um halb acht
Williams, Laura Jane

Dein Lächeln um halb acht


sehr gut

„Dein Lächeln um halb acht“ ist eine lustige Rom-Com-Story über Nadia, 29, und Daniel, der (natürlich) in Nadia verknallt ist, dabei kennen sich die beiden noch überhaupt nicht.

Die Protagonistin Nadia ist gerade frisch Single, hat eine eher unangenehme und harte Trennung hinter sich und ist dementsprechend von der Liebe nicht mehr wirklich überzeugt. Wovon sie aber überzeugt ist, sind Neuanfänge und Pläne schmieden.
Klar, ihr Leben war in letzter Zeit ein bisschen durcheinander, aber jetzt hat sie einen neuen Plan, sie wird ihren Lebensstil ändern, endlich eine gesunde Routine entwickeln und sie ist entschlossen ihr Leben somit endlich in den Griff zu bekommen. Sie wird das Paradebeispiel von Organisationstalent sein … und der Rest wird auch schon irgendwie an seinen Platz fallen.
Eine der Änderungen in ihrer Routine besteht darin, sicherzustellen, dass sie in jeden Morgen pünktlich den Zug um 7.30 Uhr zur Arbeit nimmt. Und so tut sie es ... (fast) jeden Montag, manchmal sogar am Dienstag. Dann schleicht sich das Leben wieder ein - späte Nächte mit Freunden, ein bisschen Netflix, zu viel Wein ... und die neue Routine? Mit der kann man auch wieder am Montag starten.

Daniel sieht Nadia auf dem Weg zur Arbeit immer mal wieder in seinem 7:30 Uhr Zug, aber er ist einfach zu schüchtern, um mit ihr ins Gespräch zu kommen. Schließlich kann man doch nicht einfach jemanden im Zug ansprechen. Um ihre Aufmerksamkeit zu erregen, beschließt er, ihr eine Nachricht in einer Londoner Zeitung im Bereich "Missed Connections" zu hinterlassen. Nadia ist fasziniert und möchte wissen, wer der mysteriöse Mann aus dem Zug ist. Die beiden tauschen ein paar Nachrichten in der Zeitung aus, aber leider laufen die Dinge natürlich nicht so glatt wie geplant und Nadia und Daniel verpassen sich zufällig immer und immer wieder, nicht nur im Zug …

Das Buch fing für mich direkt mit einigen lauten Lachanfällen an. Nadia und ich sind einfach vom gleichen Schlag und ihr Plan um neu anzufangen und ihr Leben in eine Routine zu questen, kam mir einfach so stark bekannt vor. Ich habe mich direkt mit ihr identifizieren können und mochte sie dementsprechend als Charakter aber der ersten Seite. Auch wenn der Einstieg etwas langsame ist, war ich einfach Feuer und Flamme für die Geschichte, nicht nur weil sie in meiner liebsten Zweitheimat London spielt, sondern weil sowohl Nadia, als auch ihre Freundinnen oder der Love Interest Daniel einfach mal absolut erfrischend sind. Diese Art von Charakteren habe ich bisher so eher selten in dem Genre gesehen und das gefiel mir einfach unheimlich. Die Unterhaltungen sind witzig, spritzig, pfiffig und immer mit einem Schmunzeln auf den Lippen zu verstehen. Die Geschichte im gesamten war von Anfang bis Ende herzerwärmend schön und vor allem sehr modern, mit genau der richtigen Prise Kitsch.
Nur in unserer Zeit kann es als gruselig angesehen werden, ein Gespräch in der U-Bahn zu beginnen, aber natürlich ist es ganz normal nach jemandem auf Instagram zu suchen um an aktuellen Fotos zu kommen.

Des Öfteren musste ich laut lachen und habe oft einige der Zeilen noch einmal gelesen. „Dein Lächeln um halb acht“ beinhaltet nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern die Charaktere reflektieren auch über andere es Themen wie z.B. der Konflikt der soziale Medien in unserer Gesellschaft, Politik, Feminismus und die Auswirkungen des Verlust eines Elternteils auf das eigene Liebesleben.

FAZIT: Alles in allem kam „Dein Lächeln um halb acht“ für mich genau zur richtigen Zeit. Nach einer langen Leseflaute und Zweifel an meinen Auswahlkriterien war dies endlich wieder ein Buch, bei dem ich voll und ganz mitgefiebert und mitgefühlt habe.

Bewertung vom 01.06.2021
Royal Blue
McQuiston, Casey

Royal Blue


weniger gut

Wenn ihr in letzter Zeit auf #Bookstagram unterwegs wart, stehen die Chancen sehr hoch, dass ihr mehr als nur einmal eine Lobeshymne auf „Royal Blue“ von Casey McQuiston gelesen habt. Versteht mich nicht falsch, auch ich habe das Buch direkt auf meine Wunschliste gesetzt, als ich es das erste Mal im englischsprachigen BookTube gesehen habe. Ich frage mich jetzt im Nachhinein nur, wieso? Ich wollte es so sehr lieben wie alle anderen und davon in den höchsten Tönen schwärmen, aber hier zeigt sich wohl wieder ganz eindeutig, Geschmäcker sind doch sehr verschieden und diese Story war eindeutig nichts für mich.

Fangen wir bei dem Hauptproblem an: Die Charaktere sind flach, uninspiriert und ehrlich gesagt gerade heraus langweilig bzw. in Alex Fall regelrecht unsympathisch. Henry hatte wenigstens noch etwas Interessantes, vielleicht sogar Liebevolles an sich, aber Alex war als Hauptfigur einfach nur ein unhöfliches, wertendes, unerträgliches Ar*****ch. Er ist nicht mal nur unsympathisch, sondern direkt grausam sein Mitmensch gegenüber nur weil er nicht weiß, was er will und mit sich selbst unzufrieden ist, muss er das nicht direkt an anderen auslassen. Sein „Humor“ geht grundsätzlich zu Lasten seiner Mitmenschen und dazu noch hinter deren Rücken. Zudem wurde mir ein ums andere Mal zu oft „im Scherz“ erwähnt, dann man gern jemanden umbringen würde – für mich einfach ein No-Go was „Humor“ angeht. Auch die Stereotypisierung von Henry hat mich zunehmend genervt. Es kam mir vor, als hätte Casey McQuiston gegoogelt was typisch britisch ist und beschlossen all diese Eigenschaften in Henry zu vereinen.

Die Beziehung der beiden hatte ein ums andere Mal einige nette, vielleicht sogar romantische Momente, war aber weitestgehend höchst unrealistisch und vor allem äußerst dysfunktional. Irgendwo zwischen den Beleidigungen muss wohl der Funke übergesprungen sein, aber ich fand den Umgang besonders von Alex einfach nur respektlos und für mich war es persönlich sehr unangenehm zu lesen. Gefühle kamen da bei mir definitiv keine an.

Hinzu kommt, dass der Schreibstil teilweise so holprig und unangenehm zu lesen war. Die Geschichte sprang teilweise von Szene zu Szene und manchmal kam es mir eine willkürliche Aneinanderreihung von Sätzen vor ohne einen erkennbaren Zusammenhang der Geschehnisse. Ich kann euch gar nicht sagen, wie oft ich zurück springen musste um einige Sätze nochmal zu lesen und mich zu fragen, wo da jetzt der Zusammenhang war und wie wir jetzt bitte von A nach B in nur drei Sätzen gekommen sind. Ich habe trotz alle dem das Buch nicht abgebrochen und muss sagen, dass es ab der Hälfte etwas erträglicher wurde. Ich hatte mich ein bisschen an den Schreibstil gewöhnt und wollte zumindest wissen, wie es am Ende nun ausgeht, denn zumindest für Henry hatte ich einen klitzekleinen Softspot entwickeln.

FAZIT: Für mich ist dieses Buch absolut nichts Besonderes, maximal mittelmäßig und tendenziell sogar einfach viel zu overhyped.

Bewertung vom 01.06.2021
Grau wie Asche / Vanitas Bd.2
Poznanski, Ursula

Grau wie Asche / Vanitas Bd.2


ausgezeichnet

"VANITAS - Grau wie Asche" ist eine absolut grandiose und würdige Fortsetzung. Ich bin für gewöhnlich kein Thriller-Leser und mache um dieses Genre normalerweise einen sehr weiten Bogen. Den ersten Band "VANITAS - Schwarz wie Erde" hatte ich mehr aus Langeweile als aus wirklichem Interesse letzten Sommer als Hörbuch angefangen. Nach nur wenigen Minuten war es damals um mich geschehen, denn bereits der erste Band zog mich absolut in seinen Bann. Ich verschlang ihn in nur einer einzigen Nacht und das (Hör-) Buch wurde dementsprechend auch zu einem meiner Jahreshighlights in 2019. Wer hätte gedacht, dass sich das Ganze noch so steigern könnte, denn tatsächlich gefällt mit der zweite Teil sogar noch ein bisschen besser.

Von der Optik her passen beide Bücher perfekt zusammen. Besonders gut gefallen mir beim zweiten Band die tiefen Lila Farbtöne und auch die Haptik des Covers ist hier wieder ein kleiner, aber feiner Pluspunkt.

Ich mochte "Carolin" bereits im ersten Buch sehr und der zweite Band brachte sie mir noch um einiges näher. Ich verstand sie immer besser und dementsprechend wuchs auch meine Sympathie ihr gegenüber mit jedem Kapitel. Ich konnte alle ihre Handlungen und Entscheidungen grundsätzlich jedes einzelne Mal nachvollziehen. Das ist ein Faktor, der mich bei so einigen Büchern stört - Charaktere, die wechselnde Motivatoren haben. Bei "Carolin" ist das absolut nicht der Fall. Man kann ihre Paranoia und Unruhe förmlich spüren und saugt dieses damit verbundene langsam herankriechende ungute Gefühl Satz für Satz in sich auf bis die Luft nur so voller Spannung knistert und man nur noch auf den großen Schlag wartet mit dem alles zu Ende geht. Stück für Stück werden mehr Einzelheiten aus "Carolins" Vergangenheit offen gelegt, fast schön Häppchenweise wird man damit gefüttert, was die Spannung konstant aufrechterhält.

Ursula Poznanski hat einen sehr angenehmen, fließenden, ja fast schon sanften und beruhigenden Schreibstil. Das steht natürlich im direkten Kontrast mit der eher unruhigen Protagonistin, doch irgendwie passt diese Kombination für mich. Man kann das Buch wunderbar in einem Rutsch durchlesen, was gut ist, da die Handlung einen wirklich ab der aller erste Seite am Ball hält und sich die Spannung von Seite zu Seite immer mehr aufbaut.

FAZIT: Nach VANITAS 1&2 wird der nächste Thriller von Ursula Poznanski sicherlich sehr bald bei mir einziehen. Sie konnte mich letztendlich doch absolut vom Erwachsenenthriller-Genre überzeugen. Alles was ich jetzt nicht sagen kann ist: ich hoffe SO (!) sehr, dass wir einen dritten Band bekommen, denn die Geschichte ist noch lange nicht vorbei.