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Benutzername: 
Claudia
Wohnort: 
Bonn

Bewertungen

Insgesamt 136 Bewertungen
Bewertung vom 18.08.2024
Alles, was ich geben kann - The Last Letter
Yarros, Rebecca

Alles, was ich geben kann - The Last Letter


ausgezeichnet

Berührend

Als Alleinerziehende Mutter von Zwillingen hat Ella es nicht leicht. Wie sie mit der Situation umgeht, beschreibt sie ihren Brieffreund, Chaos, und ihren Partner Beckett in „Alles, was ich dir geben kann“.
Ellas Bruder ist beim Militär. Bei einem Einsatz verliert er sein Leben. Dennoch erhält Ella Briefe von „Chaos“- nichtsahnend, dass dieser ein Freund ihres Bruders war…
Ich habe das Buch geliebt. Ella und Chaos schreiben sich sehr einfühlsame Briefe und auch im persönlichen Kontakt eröffnet sie Beckett neue Sichtweisen. Daher hat das Buch für mich einen absoluten Romantikcharakter, auch wenn Ella und Beckett ihre Zeit brauchen. Hervorheben möchte ich auch die Sprache- sehr bildlich und voller Gefühle beschreibt Yarros, wie sich eine Situation für die Charaktere darstellt. Die Spannung wird vor allem durch Nebenhandlungen aufgebaut, was das Buch in meinen Augen zur perfekten Lektüre macht- entweder etwas leichtes für zwischendurch, für alle, die die Umstände hinnehmen, oder als Stoff zum nachdenken für alle, die sich mit dem amerikanischen Militär beziehungsweise dessen Gesundheitssystem befassen möchten. Fünf Sterne.

Bewertung vom 05.08.2024
Die Sache mit Rachel
O'Donoghue, Caroline

Die Sache mit Rachel


ausgezeichnet

Irisch

Eine Studentin auf der Suche nach sich selbst und der Liebe. Die Schwärmerei für ihren Professor bleibt dabei ebenso wenig aus wie ihr schwuler Mitbewohner. Das ist die Grundlage in „Die Sache mit Rachel“.
Das Cover zeigt die Silhouette des Gesichts einer Frau. Eventuell ist dies Rachel. Das Cover ist in bunten Farben gestaltet und macht Lust auf den Inhalt.
Rachel ist eine geborene Irin und studiert in Dublin. Während ihres Studiums (Literatur) geht ihr Vater auf Grund des Black Fridays an der Börse pleite und sie sucht sich einen Job im Buchladen. Dort trifft sie ihren künftigen besten Freund und Mitbewohner James, mit dem sie viele Anekdoten verbindet. Auch ihr Dozent, ein Ire, der über irisches Nationalgefühl schreibt, spielt in der Freundschaft eine Rolle- ebenso wie James Liebe für Männer und die Namen bzw. Bedeutungen. Jahre später arbeitet Rachel als Journalistin und wird mit ihrer Vergangenheit konfrontiert…
Ich habe das Buch gefeiert. Da ich mich im Studium mit Großbritannien und Irland befasst hatte (Kontakt zu einen waschechten Iren inklusive), war mir die Thematik vertraut. Generell ist es von Vorteil, sich mit der irischen Geschichte und den Leben / Studium in Irland (Stichwort Studiengebühren) zu befassen . Aber auch ohne Vorwissen kann man die Geschichte genießen. Die Sprache ist bildlich und einfühlsam, voller Vergleiche und Rhetorik, sodass ich das Buch flüssig lesen konnte. Hinzukommt, dass immer wieder neue Thematiken angesprochen werden. Auf eine charmante und einladende Art nimmt Rachel uns mit auf eine Reise- voller Liebe, Schmerz , Selbstfindung und Zweifeln. Für mich eine tolle Sommerlektüre, auch wenn es sich zwischenzeitlich etwas zog. Fünf Sterne.

Bewertung vom 02.08.2024
Glutmoor / Janosch Janssen ermittelt Bd.2
Engels, Lars

Glutmoor / Janosch Janssen ermittelt Bd.2


ausgezeichnet

Super Krimi

Wer hat ein Motiv für einen Vierfach Mord? Und welche Geheimnisse haben die Opfer? Das versucht Janosch Jansen mit seinem Team in „Glutmoor“ aufzuklären.
Das Cover zeigt ein verlassenes Haus an einem Wald , dazu düsterer Himmel. Eine mystische und spannende Stimmung entsteht. Entsprechend motiviert, einen spannenden Krimi zu lesen, widme ich mich den Buch. Und dieses ist etwas anders als erwartet.

Janosch hat mit einer Doppelbelastung zu kämpfen: seine Frau ist hochschwanger und er hat einen neuen Fall. Jemand hat ein älteres Ehepaar und den Sohn nebst Enkel, welche zu Besuch waren, ermordet. Die Überlebende Tochter des Ehepaars ist eine enge Freundin von Janoschs Frau Helen, was den Fall noch schwieriger macht. Während Janosch, seine Chefin und Schwiegermutter Diana und die übrigen Ermittler versuchen, den Fall zu klären, kommen immer mehr Geheimnisse ans Tageslicht…
Der Krimi hat meinen Geschmack total getroffen. Auch wenn er nicht so düster war, wie das Cover versprach, war es spannend bis zum Schluss. Ich habe es sehr genossen, wie Nehring- ein Ermittler, mit dem Janosch seine Probleme hat- stets aufs Korn genommen wurde und auch Janosch an seine Grenzen kommt. Das ganze wird ein wenig überspitzt, aber dennoch realistisch und mit dem nötigen Feingefühl geschildert. Hinzu kommen viele Geheimnisse, die den ein oder anderen Twist im Plot einbringen und auf ein blutiges finale zusteuern.

Die Charaktere finde ich ebenso klasse wie die gesamte Story. Ich kann mich gut in den Menschen aber auch in den Ermittler Janosch einfühlen. Auch die anderen Charaktere sind gut dargestellt. Nicht alles ist schwarz und weiß, wie am Beispiel Nehring verdeutlicht wird. Er kümmert sich zwar um seine an MS erkrankte Frau, hat jedoch auch längere Jahre eine Affäre. Er hat Aggressionspotenzial, ist aber ein brillanter Ermittler.
Untermauert werden die Charaktere von einer super Sprache. Diese passt sich der Situation an und ist stets adäquat und auf angemessenen Niveau. Das einzige, was ich an diesen Krimi kritisieren könnte, wäre der Fakt, dass einige Spuren nicht zu Ende verfolgt wurden und unklar ist, was sonst geschah. Nichtsdestotrotz gebe ich den Krimi Fünf Sterne.

Bewertung vom 22.07.2024
Mitternachtsschwimmer
Maguire, Roisin

Mitternachtsschwimmer


gut

Erst schwach, dann spannend

Im Frühjahr 2020 wurden weltweit Pläne über den Haufen geworfen. Viele Länder befinden sich auf Grund des Corona Virus im Lockdown. Doch was ist, wenn man damals gerade mitten in einer Auszeit und frisch getrennt ist? Das wird exemplarisch in „Mitternachtsschwimmer“ verdeutlicht.
Evan möchte eigentlich nur eine Auszeit. Dafür mietet er sich bei der einbrödlerischen Grace in einem irischen Dorf ein. Doch der Lockdown wird nicht das einzige Problem…
Der Start in die Geschichte war nicht einfach. Die Zeichen der wörtlichen Rede fehlten komplett, sodass ich regelmäßig überlegen musste ob Grace sprach oder dachte beziehungsweise angesprochen wurde. Auch schien die beschriebene Welt und speziell Grace unnahbar. Doch mit Fortschreiten der Geschichte habe ich mich immer besser zurechtgefunden. Das liegt vor allem an Evan nebst Sohn Lucas. Evan mietet sich für eine Auszeit bei Grace ein, im Lockdown kommt Lucas dazu. Lucas ist traumatisiert und stumm, spricht über Gebärden oder sein Handy. Als Lucas verschwindet, hilft das ganze Dorf bei der Suche- was zeigt, wie sehr man ihn und seinen Vater mag. Auch ich finde den Jungen mit großen Schuldgefühlen sehr sympathisch und aufgeweckt. Allerdings belastet der Unfalltod von Lucas Schwester seine Eltern (beide suchen die Schuld beim Vater) und auch ihn selber (denkt, er ist schuld). Das finde ich schwierig, da Lucas so selber zum Opfer wird. Erst Grace schafft es, sich den Jungen anzunehmen. Dadurch finde ich auch einen besseren Zugang zu Grace, die ihr eigenes Trauma hat und die Geschichte wird richtig spannend.
Alles in allem ist Mitternachtsschwimmer sehr interessant und spannend geschrieben. Allerdings braucht man Zeit, um sich auf die Geschichte und ihre wichtigen Themen einlassen zu können. Ich gebe drei Sterne (aufgrund der fehlenden Redezeichen und den schwachen Start) und empfehle das Buch eingeschränkt weiter.

Bewertung vom 22.07.2024
Am Himmel die Flüsse
Shafak, Elif

Am Himmel die Flüsse


ausgezeichnet

Bindeglied Wasser

Wasser ist in unseren Leben omnipräsent. Wir trinken es für gewöhnlich jeden Tag mehrmals, nutzen es zum kochen und waschen, es gibt Wasserstoff als Energie. Doch wie tiefgründig die Geschichte der Menschheit mit Wasser verbunden ist, zeigt Elif Shafaks „Am Himmel die Flüsse“ exemplarisch.

Den Ursprung der im Buch dargestellten Verbindung liegt bei Assurbanipal, der einst über die reiche Stadt Ninive herrschte. In dieser Stadt ist seinerzeit eine große Bibliothek mit dem wertvollen Gilgamesch-Epos. Der fasziniert nicht nur in der Antike die Völker, sondern auch im 19. Jahrhundert Arthur. Arthur ist ein mittelloser Forscher aus London, der aufgrund seiner Geburt an der Themse auch als König der Abwasserkanäle verschrieen ist. Sein Können beruht darauf, dass er alte Erinnerungen und Daten vor seinen inneren Auge sieht.

Ein ähnliches Phänomen hat Narins Großmutter vorzuweisen. Auf der Flucht der beiden Richtung Irak im Jahr 2014 offenbart sie, dass sie mit den Flüssen kommunizieren kann. Narin ist fasziniert und beschäftigt sich mit der Vergangenheit, sodass sie auf Arthurs Grab stößt.

Die letzte Protagonistin ist Zaleekhah, die sich mit Wasser als Wissenschaft beschäftigt. Sie erkennt, dass die Talsperre am Tigris nicht funktionieren würde und erfährt bei ihrer Recherche mehr über den Fluss und die Geschichten um ihn herum.

Ich finde das Buch klasse geschrieben. Sicherlich könnte man Shafak vorhalten, das Szenen wie Arthurs Geburt oder Narins Flucht nicht leicht zu lesen sind und sich die Szenen teils in die Länge ziehen, aber alles hat seinen Sinn und ergibt ein tolles Gesamtbild. Nicht zu vergessen, dass es Shafak stets gelingt, die Sprache anzupassen und so eine runde Situation zu erschaffen. Besonders gut gefällt mir, dass Shafak allen gesellschaftlichen Problemen Raum gibt und so auch oft vergessene Fakten zur Sprache kommen. Fünf Sterne.

Bewertung vom 15.07.2024
Der Club der Bücherfreundinnen
Green, Amy Lynn

Der Club der Bücherfreundinnen


sehr gut

Zwischen Trümmern, falschen Männern und vielen Geschichten

Das Cover ist simpel und prägnant zu gleich: zwei Frauen stehen- umgeben von gefüllten Bücherregalen- am Fenster und schauen in die Ferne. Durch dieses Cover werde ich abgeholt auf eine Reise in die USA der 1940er Jahre.
Während die meisten Männer an der Front sind, erhält vor allem Avis die Privatbibliothek von Louise am Leben. Regelmäßig trifft sich nun dort der Buchclub, erst vier Frauen, dann die halbe Stadt. Langsam kommen die Damen sich näher und Geheimnisse werden offenbart.
Ich habe die Lektüre sehr genossen. Nicht nur der flüssige Schreibstil machte es mir leicht, mich zurechtzufinden. Auch der auktoriale Erzähler in der dritten Person, der mich als Leserin mit Hintergrundwissen versorgte, ist super gelungen. Hinzukommt das Zusammenspiel der einzelnen Figuren. So hätte ich zum Beispiel niemals geahnt, was Freddy in der Bücherei wollte. Oder die Geschichte um Ginnys Mann, welche tragisch endet. Und die enge Bindung von Ginny und ihrem Sohn zu Büchern. Aufgelockert werden die Geschichten und Schicksale durch Briefe, Protokolle und andere Schriftstücke. Ich habe mich sehr wohl beim lesen gefühlt, auch wenn die Spannung phasenweise fehlte.
————-
Eine Kiste aus einem Frauenhaus, das schon lange geschlossen ist, spielt eine zentrale Rolle im Roman „Die verheimlichte Tochter“ von Soraya Lane. Dies ist der dritte und letzte Band in einer Reihe um Töchter und Geheimnisse, kann jedoch sehr gut separat gelesen werden.
Die Kiste kommt im London der Gegenwart durch einen Nachlass in die Hände von Ella, einer Künstlerin mit Selbstzweifeln. Da Ella neugierig ist, begibt sie sich mit der Rückendeckung ihres Partners auf die Suche in Griechenland.
Der andere Erzählstrang gehört Alexandra. Ihre Eltern waren in den 60er und 70er Jahren enge Berater des griechischen Königs. Nachdem ihre Mutter verstorben ist, wird Alexandra zu ihrer Tante nach London gebracht, wo sie sich in den Musiker Bernard verliebt…
Ich finde den Roman klasse. Für mich sind alle wichtigen Punkte- vom Familiengeheimnis bis hin zum Happy End- klasse umgesetzt. Sicher sind einige Dinge mehr als absehbar, aber da sehe ich getrost (fast) drüber weg. Auch die Symbolik der Musik beziehungsweise Kunst und der Verlust eines geliebten Menschen kommen gut zur Sprache. Mein persönliches Highlight ist jedoch die Gefühlslage von Ellas Mutter Madeleine. Sie nimmt es ihrer Mutter Alexandra nicht übel, wie die Dinge gelaufen sind, sondern dankt ihr für die Chance auf ein Leben in einer intakten Familie und mit einer Schwester.
Sprachlich ist der Roman auch sehr gut. Die Sprache passt zu den Charakteren und ihren Leben. Auch werden die Situationen und Dinge gut beschrieben, sodass es mir persönlich leicht fällt, mich in den Roman einzufühlen. Insgesamt gebe ich vier Sterne für diesen kurzweiligen Roman.

Bewertung vom 14.07.2024
Anna O.
Blake, Matthew

Anna O.


sehr gut

Wer haftet im Schlaf?
Durchschnittlich verbringen die Menschen 1/3 ihres Lebens mit schlafen. Doch was passiert, während wir schlafen? Und sind wir auch im Schlaf für unser Handeln verantwortlich? Der Thriller „Anna O.“ von Matthew Blake untersucht exemplarisch, ob eine junge Frau ihre besten Freunde im Schlaf umgebracht hat.
Anna O. wurde mit blutverschmierter Kleidung und der möglichen Tatwaffe in der Hand aufgefunden. Doch auch nach vier Jahren kann der Fall nicht geklärt werden, denn Anna liegt seit der Tat im Koma. Der Psychiater Ben Prince versucht, der Wahrheit auf die Spur zu kommen. Und dann wacht Anna auf…
Die Story beginnt vier Jahre nach der Tat. Hauptsächlich Ben beschreibt in einem lebendigen und detaillierten Stil den Fall und die aktuelle Lage, wodurch ein Kontrast zur schlafenden Anna entsteht. Allerdings hat Ben keine Vorurteile, was man von einigen Nebencharakteren nicht behaupten kann. So sieht Lola beziehungsweise Harriet die Schuld nicht bei Anna, während Annas Mutter Anna für krank hält. Durch die voreingenommenen Nebencharaktere entsteht viel Verwirrung, gepaart mit jeder Menge Fragen. Nicht alles kann zum Schluss geklärt werden.
Ein Thema, was mich sehr in den Bann zieht und in Anna O. behandelt wird, ist das Thema „Schlaf“. Dank Ben erfahre ich sehr viel über Schlaf und Schlafwandeln. Nicht immer verstehe ich alles, aber vieles leuchtet ein. So kann ich zu einem gewissen Punkt nachvollziehen, dass Anna freigesprochen wird- beim Schlafwandeln ist man nicht zu 100% zurechnungsfähig und somit nur vermindert Schuldfähig. Trifft das auch für Anna zu? Leider bleibt diese Frage nicht geklärt, viel mehr wird Anna als ihr eigenes Opfer präsentiert.

Mir ist vor allem der Start in die Geschichte leicht gefallen, was an Ben und seiner Art, zu erzählen, liegt. Durch Bens Fragen entsteht ein Spannungsbogen, der kontinuierlich steigt. Unterbrochen wird dieser Spannungsbogen jedoch, wenn Lola oder eine andere Person erzählen. Auch Annas Notizen tragen nur bedingt zur Spannung bei, da dieser Sachverhalt teils verwirrend ist. Das Ende ist dann mangels Auflösung sehr enttäuschend. Insgesamt kann ich den Thriller eingeschränkt weiter empfehlen und vergebe vier Sterne.

Bewertung vom 12.07.2024
Glow Like Northern Lights / Strong Hearts Bd.1
Stankewitz, Sarah

Glow Like Northern Lights / Strong Hearts Bd.1


ausgezeichnet

Wohlfühlroman

Zwillinge stehen sich häufig sehr nah, vor allem, da sie sich die ersten neun Monate den Bauch der Mutter teilen. Aber wie geht man mit dem Verlust des eigenen Zwillingsbruders um? Das wird in „Glow like the Northern Lights“ thematisiert.

Lillys Zwillingsbruder Luca ist Herzkrank. Häufig musste sie wegen seiner Erkrankung zurückstecken- ehe an Silvester das unausweichliche kommt. Luca stirbt. Und während ihre Mutter ihr sogar die Nähe zu Lucas Sachen untersagt, stürzt ihr Vater sich in Arbeit. Kein Platz für Lilly. So bricht diese zu einem Online freund nach Island auf- in der Hoffnung, dort Raum zum trauern zu finden. Aber auch Aron hat sein Päckchen zu tragen und eine menge Geheimnisse…
Zunächst einmal muss ich sagen, dass ich selber kein Zwilling habe, Lilly aber definitiv verstehen kann. Sie möchte die Verbundenheit zu Luca nicht verlieren, also weder übergehen noch ignorieren. Damit kommt sie bei ihren Eltern, die auf ihre Art trauern, nicht weit. Daher ist Island für mich die logische Konsequenz. Und das es ihr schwerfällt, Aron die Wahrheit zu sagen, zeigt, wie tief der Schock und die Trauer noch sind. Allein dieser Umstand hat für mich schon genug Gefühle für das halbe Buch. Aber da ist noch mehr.
Zwischen Partys mit Freunden, Ausflügen und Streitgesprächen kommen Aron und Lilly sich näher. Eine Romanze bahnt sich an. Doch dann kommt es zum Showdown.
Sicherlich kann man sagen, dass die Geschichte von Aron und Lilly klischeehaft ist. Ich sehe hinter den Klischees jedoch mehr. Da ist eine Liebeserklärung an Island und die Nordlichter, versteckte philosophische Botschaften in Lucas Notizbuch, Arons Freunde bringen mich zum Lachen, sein Egoismus macht mich wütend und das Ende ist einfach nur traurig. Das alles wird von einer frischen, jugendhaften Sprache zusammengehalten, die ich auch mit über dreißig noch genießen kann. Daher ist „Glow like the Northern Lights“ in meinen Augen ein Wohlfühlroman mit vielen versteckten Botschaften. Fünf Sterne.

Bewertung vom 11.07.2024
Ein Mann zum Vergraben
Casale, Alexia

Ein Mann zum Vergraben


ausgezeichnet

Wichtiges Thema

Irgendwann halten sie es nicht mehr aus. Die Demütigung, die Schläge- so setzen sich die Frauen in „Ein Mann zum vergraben“ teils mit Bratpfanne und co zur Wehr. Doch was ist mit den Leichen?
Auch die schönste Beziehung kann schnell kippen. Und so ziehen Erzählerin Sally, Janey, Samira und Ruth die Reisleinen und töten ihre handgreiflichen Gatten- quasi in Notwehr. Doch wie lässt man vier Leichen während des Lockdowns verschwinden? Die Damen haben diverse Pläne und Ideen- so manche Überraschung inbegriffen.
Ich habe das Buch sehr gemocht. Trotz des ernsten Themas wurde viel Humor angewandt, um mit dem Thema umzugehen. Auch die Schuldgefühle kommen nicht zu kurz. Einige Ideen waren so komisch, dass sie fast zu gut waren. Besonders die Fahrt zu den Höhlen am Meer wurde sehr unterhaltsam gestaltet. Dabei hilft auch der lockere Schreibstil, der alles realistisch wirken lässt. Und mir gefiel die Überraschung am Ende.
Nichtsdestotrotz möchte ich den Gedanken der Autorin aufgreifen, dass Betroffene sich rechtzeitig Hilfe suchen sollen und nicht alleine sind. Da dieser Krimi das Thema sehr unterhaltsam aufgreift ohne den Ernst der Lage zu verkennen, gebe ich fünf Sterne.

Bewertung vom 08.07.2024
Funny Story
Henry, Emily

Funny Story


sehr gut

Amüsant
Alte Liebe rostet nicht- das muss auch Daphne erfahren, als ihr Verlobter Peter sie für seine Ex Freundin Petra verlässt. Als sie dann aus Geldnot zu Petras Ex Miles zieht, sind die Grundlagen für eine „Funny Story“ komplett.
Während ihrer früheren Beziehung hat sich Daphne an ihren Freund orientiert- sein Freundeskreis, seine Heimatstadt und seine Karriere stand im Vordergrund. Nach der Trennung versucht sie mit Miles Hilfe, sich alles neu aufzubauen- inklusive Beziehung. Da sind amüsante Situationen und Fettnäpfchen vorprogrammiert…
Ich habe das Buch sehr gemocht. Sei es der Schreibstil oder die tollpatschigen Charaktere- ich habe sie alle geliebt. Und durch diverse Fettnäpfchen und Unwissenheit ging die Spannung nicht verloren. Einziger Kritikpunkt aus meiner Sicht sind die zahlreichen Nebencharaktere- da bräuchte ich gerade zum Ende eine Übersicht, wer in welcher Verbindung zu wem steht. Ansonsten ist es eine sehr unterhaltsame Funny Story, die vier Sterne verdient.