Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Christiane
Wohnort: 
Bremen
Über mich: 
Ich liebe Lesen!!!

Bewertungen

Insgesamt 364 Bewertungen
Bewertung vom 15.09.2024
Bad Vöslau in Flammen
Ruhrhofer, Norbert

Bad Vöslau in Flammen


ausgezeichnet

Den Kriminalroman “Bad Vöslau in Flammen” hat Norbert Ruhrhofer im September 2024 gemeinsam mit dem Verlag emons herausgebracht. Das Titelbild passt gut in das Genre. Der Titel und der Name des Autors sind leicht lesbar. Es ist der vierte Band mit den Pokornys aus Bad Vöslau. Er kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Mit Vorkenntnissen macht es mehr Spaß. Ich empfehle diese gnadenlos komische Reihe von Beginn an zu lesen.
Als ich den neuen Krimi von Norbert Ruhrhofer entdeckt habe, da hat mein Herz vor Freude Rad geschlagen. Endlich Neues von den Pokornys. Toni, die beste Ehefrau von allen, und der schrecklich eingefahrene Willi Pokorny haben mit ihrer Beaglehündin Maxime längst einen reservierten Platz in meinem Krimiherzen. Völlig gespannt schlage ich das Buch auf und beginne zu lesen.
In Bad Vöslau brennt ein Hotel und in der abgebrannten Ruine findet sich ein Toter. Die Hotelbesitzer heißen Schrott und sind finanziell in einer angespannten Lage. Schnell ist von einem warmen Abriss die Rede. Die Nachbarin der Schrotts ist sich sicher, sie kennt den Namen des Täters, doch auch sie wird zum Schweigen gebracht. Die Pokornys sind gefordert und starten live und in Farbe in den bisher abenteuerlichsten Fall ihrer Ermittlerkarriere.
Schnell bin ich in die Geschichte eingetaucht. Als Schnellleser habe ich extra langsam gelesen, damit ich mehr von dem typischen Ruhrhofer-Humor habe. Vom ersten bis zum letzten Buchstaben habe ich jede Zeile genossen. Den Schreibstil des Autors möchte ich mit den Worten modern und flüssig, leicht und locker, bildhaft und humorvoll beschreiben. Er ist etwas gemäßigter als in den früheren Bänden. Damit ist er massentauglicher geworden.
Herrlich amüsant sind die liebevoll ausgebauten Charaktere in Szene gesetzt. Frau Katzinger hält sich in diesem Abenteuer eher im Hintergrund und dennoch wird ihre Brille erwähnt. Die Zwatzel hat den Auftritt ihres Lebens und bei Bio-Berti möchte ich immer noch nicht einkaufen. Über das Treffen mit der Wehli freue ich mich und ich hoffe auf ein Wiedersehen mit den skurrilen und leicht überzeichneten Bewohner von Bad Vöslau in Band 5. Hoffentlich muss ich nicht so lange warten.
Norbert Ruhrhofer hat mit “Bad Vöslau in Flammen” einen herrlich vergnüglichen Krimi aus Bad Vöslau auf den Büchermarkt gebracht, der einfach Spaß macht. Gerne empfehle ich diese Erzählung all denen weiter, die auch bei einem Krimi auch mal lachen mögen. Wer Regionalkrimis liebt, kommt hier auf seine Kosten. Von mir bekommt der Autor verdiente 5 Lesesterne.

Bewertung vom 11.09.2024
Ruhe sanft am Neusiedler See
Pellmann, Lukas

Ruhe sanft am Neusiedler See


sehr gut

Als Autor sagt mir der Name Lukas Pellmann noch nichts. Da ich gerne Kriminalromane aus dem Verlag emons: lese und immer neugierig auf neue Autoren bin, habe ich gleich zugegriffen. “Ruhe sanft am Neusiedler See” hat Lukas Pellmann gemeinsam mit dem Verlag emons: im August 2024 herausgebracht. Es ist der 3. Teil mit dem Ex-Polizisten Nikolaus Lauda. Er kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden.
Gespannt starte ich in den Krimi. Nach ein paar Seiten hat mein Geist in der Geschichte Fuss gefasst und ich finde mich an der Seite von Nikolaus Lauda wieder. Er wird mit einem Erbschaftstreit einer Unternehmerfamilie konfrontiert. Das Unternehmen steht kurz vor dem Konkurs und dann taucht im Keller eine mumifizierte Leiche auf.
Der Kriminalfall ist solide aufgebaut und lädt seinen Leser zum Rätseln ein. Er ist zu jeder Zeit spannend. Geschickt setzt der Autor an die richtigen Stellen unerwartete Wendungen und übertreibt damit auch nicht. Nach und nach entblättert sich beim Lesen eine fesselnde Geschichte, die mich immer tiefer und tiefer in das Buch zieht. Je weiter ich lese, desto schwieriger wird es für mich, es auch mal wieder aus der Hand zu legen. Es ist einfach viel zu spannend.
Das Spiel mit dem Namen Nikolaus Lauda hätte ich nicht gebraucht und finde es auch nicht lustig. Sehr gut gefällt mir die sanfte Atmosphäre rund um den Neusiedler See und der sorgfältige Auf- und Ausbau seiner Charaktere.
Alles in allem hat Lukas Pellmann einen spannenden Regionalkrimi auf den Büchermarkt gebracht, den es sich zu lesen lohnt. Mit dieser Erzählung habe ich viele unterhaltsame Lesestunden ab vom Alltag verbracht und somit empfehle ich ihn gerne ohne Einschränkungen weiter. Von mir bekommt er verdiente 4 Lesesterne.

Bewertung vom 05.09.2024
Die Mur schweigt
Wieser, Gudrun

Die Mur schweigt


sehr gut

Den historischen Kriminalroman “Die Mur schweigt” hat Gudrun Wieser im August 2024 gemeinsam mit dem Verlag emons: herausgebracht. Das Cover passt perfekt zur Geschichte und in das Genre. Es ist auf den ersten Blick als historischer Kriminalroman ersichtlich.
Dies ist mein erstes Buch von Gudrun Wieser. Da ich gerne neue Autoren kennen lerne, mache ich mich neugierig ans Werk. Der Einstieg gelingt mir schnell. Ihr Schreibstil ist der Zeit angepasst und lässt sich flüssig lesen. Ein freundlicher Humor blitzt mir durch die Zeilen entgegen. Ehe ich mich versehe, finde ich mich in der Kaiserzeit wieder.
Der Gendarm Wilhelm und die Hauslehrerin Ida gefallen mir auf Anhieb. Beide wirken sofort sympathisch und es macht Spaß, ihnen durch die Zeilen zu folgen. Wilhelm hat mit seiner Vergangenheit zu tun und Ida ist sehr damit beschäftigt, ihm zu Hilfe zu eilen. Sie sucht den Täter, denn in Graz sind mehrere Menschen, die mit dem ältesten Gewerbe der Welt zu tun haben, ermordet worden. Der Bevölkerung hingegen scheint völlig klar zu sein, dass der Tod die Strafe der Sünde ist.
Einmal mit dem Lesen gestartet fällt es mir schwer, den Roman wieder aus der Hand zu legen. Immer möchte ich wissen, wie es denn nun weitergeht und so lese ich die ca. 254 Seiten in drei Abschnitten.
Gudrun Wieser hat mit ihrem Regionalkrimi ”Die Mur schweigt” einen historischen Kriminalroman auf den Büchermarkt gebracht, der im Jahr 1883 in Graz spielt. Mir hat dieser Krimi viel Spaß gemacht und ich empfehle ihn gerne weiter. Von mir bekommt die Autorin verdiente 4 Lesesterne.

Bewertung vom 04.09.2024
Blutrotes Weimar
Miglar, Astrid

Blutrotes Weimar


ausgezeichnet

Den Kriminalroman “Blutrotes Weimar” hat Astrid Miglar gemeinsam mit dem Greifenverlag im März 2024 herausgebracht. Das Cover erinnert mich an den Vorspann im sonntäglichen Tatort. Die komplementären Farben gelb und lila lassen mich genauer hinsehen. Ich frage mich, was es mit der Frau auf sich hat, wende das Werk und beginne zu lesen. Das Buch hat ein handliches Format und lässt sich trotz kleiner Buchstaben gut lesen. Es liegt gut in der Hand und ist in viele, kurze Kapitel gegliedert. Das macht das Lesen angenehm. Die Kapitel sind nummeriert und viele sind mit einem Zitat unterlegt. Jedes einzelne ist passend ausgesucht.
Astrid Miglar kenne ich bereits aus “Die schwarze Gräfin”. Die Erzählung hat mir soviel Spaß gemacht, dass ich mich gleich auf “Blutrotes Weimar” gestürzt habe. Die Autorin startet mit dem Tod von Margaux. Auf ihrer Hochzeit wird sie in der Kirche von dem herabstürzenden Jesus erschlagen. Ein Zufall? Sicher nicht! Wer schon einmal ein Buch von Astrid Miglar gelesen hat, der ahnt bereits, dass eine spannende und facettenreiche Geschichte darauf wartet erzählt zu werden. Mit einer spitzen Feder und einer ordentlichen Portion Sarkasmus lese ich von Elsbeth, der es immer schlechter geht. Ihre Chefin Margaux, die eigentlich Margot heißt, mobbt sie auf Teufel komm raus. Das geht so weit, dass Elsbeth den Freitod wählt. Das jedoch gefällt Eva ganz und gar nicht. Als Kosmetikerin im 1000schön schwört sie Rache für Elsbeth und macht sich hochmotiviert ans Werk. Sie will jeden rächen, der ihre Freundin in den Tod getrieben hat. Und das sind gar nicht so wenig.
Mit einem erfrischenden schwarzen Humor und einem Schreibstil, der Wiedererkennungswert hat, gelingt es der Autorin mit nur wenigen Sätzen, meinen Geist in die Geschichte zu ziehen. Vom ersten bis zum letzten Buchstaben hat mich diese Erzählung so sehr gefesselt, dass ich die ca. 392 Seiten in drei Abschnitten gelesen habe. Wer einmal mit dem Lesen beginnt, wird Schwierigkeiten haben, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Mir ist das kaum möglich. Immer möchte ich wissen, wie es denn nun weiter geht.
Ähnlich wie in “Die schwarze Gräfin” fasziniert mich Astrid Miglar wieder mit ihren facettenreichen Persönlichkeiten. Die Rachegöttin Eva, Elsbeth und Margaux werden nach und nach immer plastischer, bis sie in meinem Kopf lebendig werden.
“Blutrotes Weimar” von Astrid Miglar ist eine wunderbar erfrischend bitterböse erzählte Geschichte, die mich an “Die Apothekerin” von Ingrid Noll erinnert. Mir hat dieser Kriminalroman soviel Spaß gemacht, dass ich ihn gerne weiterempfehle. Von mir bekommt er von 5 verdiente Lesesterne.

Bewertung vom 29.08.2024
Rübentod
Rosenbauer, Dagmar

Rübentod


ausgezeichnet

Den Regionalkrimi “Rübentod” hat Dagmar Rosenbauer im Juli 2024 gemeinsam mit dem Verlag emons: herausgebracht. Das Cover ist kriminell gut. Es wirkt atmosphärisch düster auf mich. Der perfekt platzierte schwarze Rabe kündigt Unheil an. Das ländliche Brandenburg wird durch das Gatter und den Hof im Hintergrund betont. Die nebelige Landschaft sorgt bei mir für eine Gänsehaut. Der Titel passt perfekt zur Geschichte und ist gut lesbar. Nina Schäfer präsentiert sich mit diesem Cover wieder als Anwärterin für das Cover des Jahres.
Es hat nur wenige Sätze gedauert und mein Geist hat sich in die Geschichte vertieft. Der Schreibstil von Dagmar Rosenbauer liest sich leicht und locker. In einer Rübenmiete in Brandenburg wird eine verweste Leiche gefunden. Marley Leonhardt, frisch gebackene Polizeichefin in Neuruppin, benötigt dringend einen Erfolg. Leider sieht es zunächst gar nicht danach aus. Lange ist unklar, wer denn die Tote ist. Doch da ist noch Richard Said Wagner, der freigestellte Berliner Polizeisprecher. Können die beiden gemeinsam den Fall lösen?
Dagmar Rosenbauer hat ihre Haupt- und Nebenfiguren entsprechend ihrer Rollen unterschiedlich fein und ausreichend gezeichnet. In ihren Persönlichkeiten agieren sie logisch und nachvollziehbar, das lässt sie lebendig werden. Mit Marley und Richard hat sie zwei Charaktere an den Start geschickt, die mir beide gut gefallen. Marley kämpft mit ein wenig Übergewicht und den unterschiedlichsten Anforderungen, die an sie gestellt werden. Richard kämpft mit seiner persönlichen Geschichte. Beide gefallen mir auf Anhieb. Es macht mir Spaß, den zweien durch den Krimi zu folgen.
Lange habe ich keine gute Idee, wer denn der Täter sein könnte. Dagmar Rosenbauer ist geschickt und lässt mich fleißig rätseln. Sie führt mich in die Irre und überrascht an sorgfältig ausgesuchten Stellen mit unerwarteten Wendung. Ihren Kriminalfall löst sie kurz vor Schluss auf. Meine Fragen sind beantwortet und es bleibt die Neugier auf ihr neues Werk. Ich hoffe, ich muss nicht so lange warten.
Alles in allem hat Dagmar Rosenbauer mit “Rübentod” einen ausgezeichneten Kriminalroman auf den Büchermarkt gebracht, mit dem ich einige spannende Lesestunden verbracht habe. Gerne empfehle ich diesen Regionalkrimi uneingeschränkt weiter. Von mir bekommt die Autorin für ihr erstaunlich ausgereiftes Erstlingswerk verdiente 5 Lesesterne.

Bewertung vom 25.08.2024
Tod in der Wiek
Schlennstedt, Jobst

Tod in der Wiek


ausgezeichnet

Den Regionalkrimi “Tod in der Wiek” hat Jobst Schlennstedt im August 2024 gemeinsam mit dem Verlag emons: herausgebracht. Das unheilvoll wirkende Cover passt hervorragend zur Geschichte und in das Genre. Der Titel und der Name des Autors sind gut lesbar.
Von Jobst Schlennstedt habe ich schon einige Regionalkrimis gelesen. Sie haben mir alle gut gefallen. So habe ich nicht gezögert, als mir “Tod in der Wiek” in die Hände gefallen ist. Gespannt fange ich an zu lesen.
Am Ufer des südlichen Priwalls treibt eine Leiche im Wasser. Es handelt sich um einen Restaurantbesitzer. Das Lübecker Ermittlungsteam stößt auf eine zerstrittene Familie und auf viele Verdächtige. Morton Sand, Kommissar, kämpft noch mit seinem persönlichen Trauma. Er hat einen Menschen erschossen. Dann bekommt der ehemalige Ermittler Birger Andresen einen Anruf und es wird klar, das noch mehr Menschen in Gefahr sind.
Jobst Schlennstedt startet mit einem Prolog, der mir Gänsehaut verursacht. Früh präsentiert er seine erste Leiche. Der erste Verdächtige ist schnell ausgemacht und lange deutet alles darauf hin, das er es auch gewesen sein könnte. Mir ist diese Lösung jedoch zu einfach und so beschäftige ich mich mit der Suche nach dem wahren Täter. Der Autor ist geschickt. Er liefert dem Lübecker Ermittlungsteam und mir viele Hinweise. Gerne auch falsche. Er führt mich in die Irre, lässt mich neu denken und löst zum Schluss seinen Kriminalfall mit einem spannenden Showdown auf, der mir heute schon Lust auf den nächsten Band macht.
Der Schreibstil des Autors liest sich gewohnt flüssig. Er nutzt die modernen Worte und geizt nicht mit Spannung. Das Tempo ist hoch und ich bin vom ersten bis zum letzten Buchstaben voll dabei. Einmal mit dem Lesen begonnen, ist es kaum noch möglich, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Immer möchte ich wissen, wie es denn nun weitergeht und so habe ich die ca. 288 Seiten in nur zwei Abschnitten gelesen.
Alles in allem hat Jobst Schlennstedt mit “Tod in der Wiek” einen ausgezeichneten Kriminalroman auf den Büchermarkt gebracht, mit dem ich einige spannende Lesestunden ab vom Alltag verbracht habe. Gerne empfehle ich diesen Regionalkrimi uneingeschränkt weiter. Von mir bekommt der Autor verdiente 5 Lesesterne.

Bewertung vom 23.08.2024
Die Quokka-Insel
Vorndran, Helmut

Die Quokka-Insel


ausgezeichnet

Den Kriminalroman “Die Quokka-Insel” hat Helmut Vorndran im Juli 2024 gemeinsam mit dem Verlag emons herausgebracht. Das Titelbild mit dem Mammutbaum passt gut zur Geschichte. Der Name des Autors und der Titel sind gut lesbar.
Es ist mein erstes Buch mit Helmut Vorndran und ich bin bereits nach den ersten Sätzen von seinem feinen Humor und dem irrsinnigen Sprachwitz restlos begeistert. Der Autor zwingt mich zum langsam lesen. Normalerweise lese ich ca. 100 Seiten in einer Stunde. In dieser Erzählung habe ich 50 Seiten gelesen, damit mir auch nichts entgeht.
In der Bamberger Gegend verschwinden Menschen. Sie tauchen an anderen Stellen wieder auf. An fremden Stränden in der Südsee. Allerdings nicht im Originalzustand. Dann gibt es Tote und die Bamberger Polizei ist gefordert. Kommissar Haderlein, Lagerfeld und die Neukommissarin Kira Sünkel versuchen einem wahnsinnigen Mörder Einhalt zu gewähren.
Mit Spannung geizt der Autor nicht. Es gelingt ihm, seine Erzählung so zu gestalten, dass ich vom ersten bis zum letzten Buchstaben gebannt im Buch bleibe. Mal wechselt er den Erzählstrang, mal präsentiert er mir neue Informationen und dann versucht er mich abzulenken, was ihm durchaus auch gelingt.
Nach und nach lerne ich die Protagonisten kennen und lieben. Besonders Kira Sünkel hat es mir mit ihrer herrlichen direkten Art angetan und ich habe jede Szene mit ihr genossen. Der Dachdeckergeselle hat mich zum Schmunzeln gebracht und der kleine Alexsander hat mein Herz berührt. Dieser Krimi hat einfach alles, was eine gute Geschichte ausmacht.
Helmut Vorndran hat mit “Die Quokka-Insel” einen erstaunlich guten Krimi aus Franken auf den Büchermarkt gebracht, der einfach lesenswert ist. Gerne empfehle ich diese Erzählung all denen weiter, die auch bei einem Krimi auch mal lachen mögen. Von mir bekommt der Autor verdiente 5 Lesesterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

Bewertung vom 19.08.2024
Vielleicht können wir glücklich sein
Hennig von Lange, Alexa

Vielleicht können wir glücklich sein


ausgezeichnet

Den Roman “Vielleicht können wir glücklich sein” hat Alexa Hennig von Lange am 13. August 2024 gemeinsam mit dem Verlag DuMont herausgebracht. Es ist der 3. Teil der Heimkehr-Trilogie und damit der Abschluss. Der Roman kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Ich empfehle jedoch, die Reihe in der richtigen Reihenfolge zu lesen.
Es hat nur ein paar Sätze gedauert und schon war ich in die Geschichte versunken. Alexa Hennig von Lange erzählt in einem literarischen Schreibstil, der sich locker und leicht lesen lässt. Für jeden, der das Wort mag, ist jede Zeile ein Genuss.
In erster Linie beschäftigt die Autorin den Leser mit der Zeit um 1945. Klara müht sich ab, so gut sie kann. Sie kümmert sich um ihre vier Kinder. Gleichzeitig kämpft ihr Mann Gustav in Schlesien um das Überleben. Der schreckliche Krieg neigt sich dem Ende entgegen und es kommen die Alliierten. Klara fragt sich, ob es einen neuen Anfang geben kann. Lockere 50 Jahre später beschäftigt sich Klaras Enkelin Isabell mit dem Nachlass ihrer Großmutter. Tonbandaufnahmen erzählen ihr aus Klaras Leben und Isabell entdeckt viele Seite an Klara, die ihr bisher verborgen geblieben sind.
Alexa Hennig von Lange erzählt aus der dunklen Vergangenheit Deutschlands. Klara ist eine starke Frau. Sie bemüht sich, in einer schwierigen Zeit das richtige zu tun. So versteckt sie über 10 Jahre ein jüdisches Flüchtlingsmädchen und gibt sie als ihre Tochter aus. Später verschickt sie das Mädchen nach England, wo es nie ankommt. Klara lässt die Frage nicht los, was mit dem Mädchen geschehen ist.
Das Besondere an dieser Geschichte ist das Gefühl das die Autorin mir beim Lesen vermittelt. Es ist eine Gänsehautmischung aus Neugier, Empathie, Achtung und der Frage, was hätte ich in der Zeit gemacht? Wäre ich auch so mutig gewesen?
Mit dieser Erzählung habe ich viele unterhaltsame und berührende Lesestunden ab vom Alltag verbracht. Die Geschichte “Vielleicht können wir glücklich sein” empfehle ich gerne allen Lesern, die sich für die deutsch-deutsche Geschichte interessieren.

Bewertung vom 16.08.2024
Die Melodie von rotem Ahorn
Jähnel, Sven

Die Melodie von rotem Ahorn


sehr gut

Nachdem mir “Kathmandu & Ich” von Sven Jähnel gut gefallen hat, wollte ich gerne “Die Melodie von rotem Ahorn” lesen. Das Titelbild wirkt warmherzig und romantisch auf mich. Es passt gut in das Genre und zur Geschichte. Aus der Reihe “Weltweit Verliebt” habe ich fast alle Teile gelesen und so bin ich gespannt in diese Geschichte gestartet.
Der Kölner Nick, der für einen japanischen Automobilzulieferer arbeitet, soll für eine Weile nach Japan gehen. Für ihn ist es die Gelegenheit, mehr über seine japanische Mutter und ihr Heimatland herauszufinden. Leider ist es Herbst und in Japan fallen die Blätter. Nick wäre lieber im Frühjahr zur Kirschblüte gereist. Mitten in Nagoya läuft ihm Lisa über den Weg und ruckzuck verlieben die zwei sich ineinander. Für Nick läuft die Zeit. Seine Geschäftsreise nährt sich dem Ende entgegen und er verlässt Japan. Lisa, die nicht an die Liebe auf Distanz glaubt, gibt Nick einen Korb. Ist das auch das Ende der Liebe zwischen Lisa und Nick?
Der Schreibstil des Autors liest sich angenehm flüssig, locker und leicht. Die modernen Worte wandeln sich beim Lesen in herrliche Bilder und atmospärische Situationen. Ich kann mir alles gut vorstellen und habe beinahe das Gefühl, ich sei in Japan live dabei. Geschickt führt Jähnel mich durch die japanische Kultur, die so ganz anders ist, als die Deutsche. Es ist vor allem die Rolle der japanischen Frau, die sehr rückständig ist. Da ich selber mal in einem weltweiten Kaffeekonzern gearbeitet habe, kann ich das gut nachvollziehen.
Einmal mit dem Lesen gestartet, fällt es mir schwer, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Immer möchte ich wissen, wie es denn nun weitergeht und so habe ich diese Geschichte über ca. 341 Seiten in drei Abschnitten gelesen.
Amüsant finde ich die Beschreibung von Lisa, die mich ein wenig an Prinzessin Leia aus den Star Wars Filmen erinnert. Lisa, ihre Freunde, Nick und seine Kollegen sind entsprechend ihrer Rollen unterschiedlich fein gezeichnet und für mich sind sie beim Lesen alle in Ordnung. Etwas schnell ging mir das Überwinden der großen Angst vor dem Singen in der Öffentlichkeit bei Lisa.
Alles in allem hat Sven Jähnel einen romantischen und lebendigen Liebesroman auf den Büchermarkt gebracht, den es sich zu lesen lohnt. Mit dieser Erzählung habe ich viele unterhaltsame Lesestunden verbracht und empfehle ich ihn gerne ohne Einschränkungen weiter. Wer Lust auf eine Reise nach Japan hat, der ist hier gut aufgehoben. Von mir bekommt der Autor verdiente 4 Lesesterne.

Bewertung vom 15.08.2024
Die Schwarze Gräfin. Geheimnisse an der Eisenstraße
Miglar, Astrid

Die Schwarze Gräfin. Geheimnisse an der Eisenstraße


ausgezeichnet

Den Roman “Die schwarze Gräfin” hat Astrid Miglar gemeinsam mit dem Verlag emons: am 22. August 2024 herausgebracht. Das Cover ist ein großer Hingucker. Auf Anhieb habe ich mich für das Buch interessiert und zugegriffen. Es passt gut zur Geschichte und in das Genre. Magdalena, die schwarze Gräfin, wirkt wunderschön, etwas verrucht und sinnlich auf mich. Der Titel und der Name der Autorin sind gut lesbar. Astrid Miglar kenne ich bisher noch nicht. Da ich gerne neue Autoren kennenlerne bin ich neugierig auf ihre Geschichte.
Ich beginne zu lesen und lerne Magdalena kennen. Sie lebt in ärmlichen Verhältnissen und leidet unter den Wutausbrüchen ihres trunksüchtigen Ehemannes. Magdalena hat nur ein Ziel. Sie will ihren Mann loswerden und im Luxus Leben. An der Seite von Oscar Schneeberg. Dem Erben der Hammerherrendynastie.
Der Schreibstil der Autorin ist der Zeit angepasst. Er lässt sich flüssig lesen und so finde ich mich nach nur wenigen Sätzen in der Geschichte wieder. Vor meinen Augen entsteht Satz für Satz eine dörfliche Landschaft, die besonders im Winter ganz schön trist ist.
Zügig serviert Astrid Miglar den ersten Toten. Magdalena sorgt dafür, dass ihr Ehemann Gustav in einer eiskalten Winternacht erfriert. Wer denkt, Gustav hat ein tragisches Schicksal getroffen, der irrt. Wer denkt, jetzt wird alles gut, irrt ebenfalls. Magdalena wird das Erbe nicht zuerkannt und so kommt sie als Haushälterin beim örtlichen Pfarrer unter und das Unglück nimmt seinen Lauf. An den richtigen Stellen setzt die Autorin gekonnt unerwartete Wendungen ein. Es sind nicht viele, doch sie sitzen richtig. Diese Erzählung ist so spannend gestaltet, dass ich die ca. 222 Seiten in nur zwei Abschnitten gelesen habe.
Ihr ganzes Können legt Miglar in die Zeichnung der Persönlichkeiten. Mir wird erst nach und nach klar, wie berechnent Magdalena ist. Mindestens ebenso faszinierend wie Magdalena sind der örtliche Pfarrer Matthias, Vitus und Oscar Schneeberg. Es ist schon erstaunlich, wie vielschichtig abgründig diese Figuren skizziert sind.
Die schwarze Gräfin” von Astrid Miglar ist eine kunstvoll erzählte Geschichte, die 1949 an der Eisenstraße spielt und die von einer herrlich bitterbösen und sehr berechnenden Magdalena lebt. Von mir bekommt die Autorin völlig verdiente 5 Lesesterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung.