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lisolino

Bewertungen

Insgesamt 32 Bewertungen
Bewertung vom 20.11.2023
K.O.
Fiorino, Maurizio

K.O.


ausgezeichnet

Biagio wächst, nur mit seinem Vater als Familie, in den 80er Jahren in einem süditalienischen Dort auf. Er ist ein klassischer Außenseiter, auch mit seinem Vater spricht er kaum. Das einzige was er macht und halbwegs kann ist boxen. Aber auch das ist keine Leidenschaft sondern einfach nur das einzige was er macht.

Das Buch ist sehr fokussiert aus Biagios Perspektive geschrieben. Damit weiß der Leser nur was und wie es Biagio erlebt. Das Dorf und seine Bewohner sind für ihn, wie auch der Vater, absolut trostlos und bieten keinerlei Halt im Leben. Seine Andersartigkeit fußt auf einer kognitiven Einschränkung und seiner nicht akzeptierten sexuellen Ausrichtung. Wobei im Buch eher auf seine Beziehung zu Sara eingegangen wird, die er heiratet, und auf die Unfähigkeit zu ihr wirklich eine Beziehung aufzubauen. Man hat das Gefühl er steht immer nur neben seinem Leben.

Das Buch ist sehr gut und fesselnd geschrieben. Es ist mir in seines absoluten Trostlosigkeit und Tristesse sehr unter die Haut gegangen.

Bewertung vom 13.11.2023
Faule Äpfel
Helmut, Jäger

Faule Äpfel


gut

Ein Paketbote verschwindet und in dem aufgerissenen Paket von Francesca findet Carl Sopran ein Päckchen Kokain. Er kann es nicht lassen. Das Päckchen behält er und fängt an der Sache nachzuspüren. Es dauert nicht lange und ein Obstlieferant verschwindet ebenfalls, dafür wird ein Obsthändler tot aufgefunden. Carls Sopran hat derweil keinen richtigen Plan uns lässt sich von seinem Instinkt treiben. Dieder (der das Glück) lassen ihn immer an der richtigen Stelle auftauchen.

Carl Sopran als einsamer, instinktgetriebener Wolf hat mir gut gefallen. Er lässt sich einfach treiben, hat dabei aber immer einen guten Riecher. Dazu der Lokalcharme, der immer in Beschreibungen der Gegend, der Berge und der Sicht auf das Alpenpanorama präsent ist. Da wir schon mehrmals in der Gegend Urlaub gemacht haben, hatte ich immer latente Urlaubsgefühle.

Die beiden Frauen an seiner Seite bleiben leider gegen Carl Sopran etwas farblos. Auch hatte ich irgendwann Probleme die ganzen verschiedenen Stränge übereinander zu bekommen. Alles in allem aber ein abwechslungsreicher, spannender Krimi.

Bewertung vom 05.11.2023
Die Zukunft in meiner Hand
Simon, Andreas Z.

Die Zukunft in meiner Hand


sehr gut

Als Jonas eine spannende App entdeckt, die ihm Fragen zur Zukunft beantworten kann, kann er der Versuchung nicht widerstehen und lädt sie herunter. Tatsächlich weiß die App die Antworten auf seine Fragen. Aber er muss Aufgaben erfüllen damit er sie weiter nutzen kann.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Idee mit der App ist zeitgemäß und für Kinder lebensnah. Die Fragen sind typische Fragen, die Kinder haben: Was sind die Lösungen für den nächsten Test und wer schießt das entscheidende Tor im nächsten Fussballspiel. Aber die Aufgaben bringen Jonas noch viel interessantere Erkenntnisse. Denn als die App verlangt, dass er seine Oma besuchen soll, staunt er wieviel interessantes sie ihm zum Thema Zeitreisen zu erzählen hat.

Eine schöne spannende Geschichte, sympathische Figuren, und Denkanregungen für das Thema Zeitreisen. Dabei werden soziale Punkte des miteinander nicht vernachlässigt, sondern auch thematisiert. Das alles ohne erhobenen Zeigefinger.

Bewertung vom 04.11.2023
ZIG-ZAG Roman 1: Finde den Schatz - Teil 1 Schwert und Schild
Schmidt, Toni

ZIG-ZAG Roman 1: Finde den Schatz - Teil 1 Schwert und Schild


gut

Theo und sein bester Freund Richie können ihre Väter bei einer Forschungsreise zu einer unbekannten Insel begleiten. Doch ihr Flugzeug stürzt ab. Erstaunt stellen sie fest, dass die Bruchlandung auf genau dieser Insel erfolgte. Noch erstaunter sind sie als sie herausfinden, dass fünf der Jugendlichen, die ihre Eltern begleiten, Nachfahren der legendären Zig-Zag Krieger von Zecuador sind.

Das Buch ist der erste Band einer Reihe und somit steht das Kennenlernen der Personen und der fantastischen Welt mit im Vordergrund. Die fünf jungen Krieger haben es dabei nicht leicht. Erst einmal müssen sie sich ihre Ausrüstung verdienen und so zu den Zig-Zag Kriegern werden.

Das Buch folgt ein bisschen einem Schema wie in einem Computerspiel. Challenge erkennen, bestehen, Ausrüstung gewonnen, Informationen freigeschaltet. Und dann auf zur nächsten Challenge. Dabei wird es nicht langweilig und die Challenges in Form von Kämpfen sind abwechslungsreich. Die Jugendlichen sind nicht steril und nett, sondern haben ihre Ecken und Kanten. Aber trotz allem ist jedem klar: Die Zig-Zag Krieger stehen zusammen.

Ich denke, dass Buch ist gut geeignet für (jüngere) Leser, die eine spannende, lineare Fantasystory suchen.

Bewertung vom 01.11.2023
Die letzte Welle
Sjögren, Cecilia

Die letzte Welle


gut

Rezension des Hörbuchs

Im Altersheim Ömheten gibt es einen Toten. Eigentlich nicht ungewöhnlich in einem Altersheim, daher glaubt niemand dem pensionierten Polizisten Tore, dass er nachts einen Einbruch in der Wohnung seines nun toten Nachbarn beobachtet hat. Veronica macht bei der örtlichen Zeitung ein Praktikum. Sie soll Alte in Ömheten interviewen. Als ihr Tore von seinem Mordverdacht erzählt wittert sie die Chance zu einer großen Story. Die Ermittlungen der beiden kommen finanziellen Ungereimtheiten in der Führung des Altersheims auf die Spur.

Gleichzeitig werden in einem zweiten Erzählstrang Geschehnisse während des zweiten Weltkrieges geschildert. Hängt der Mord vielleicht doch mit einem Geheimnis der Vergangenheit zusammen?

Ich muss leider sagen, dass ich mit der Sprecherin nicht klargekommen bin, was vor allem mit der Aussprache der schwedischen Orte und Namen zusammen hängt. Manche Namen wurde eher amerikanisch ausgesprochen, manche skandinavisch. Wobei mir nicht klar war worauf das beruhte. Ebenso wurde der Ort in dem Veronica bei der Zeitung ist, nicht einheitlich ausgesprochen, sondern in zwei Varianten. Auch hier nicht erkennbar warum. Zusammen mit der Fülle an Personen, Orten, Handlungssträngen und Details hatte ich große Probleme zu folgen und möchte nicht ausschließen, dass ich Zusammenhänge einfach verpasst habe.

Bewertung vom 27.10.2023
Triumph der himmelblauen Nacht
Brenk, Lisa

Triumph der himmelblauen Nacht


ausgezeichnet

Arkas Nachtfell ist ein Wächter. Seine Aufgabe ist es auf das Gleißen, den Schatz der Bären, aufzupassen. Doch in eines Nachts wird es gestohlen.. Er macht sich auf in den beginnenden Winter, um es zurückzuholen.

Das Buch ist ein absolutes Schätzchen. Sprache und Geschichte sind märchenhaft. Dabei unterstreichen die Wortfindungen, die sich alle irgendwie vertraut anfühlen, den zauberhaften Charakter der Geschichte. Die von der Autorin geschaffenen Illustrationen, sind ebenfalls verträumt und zauberhaft. Die Farben erinnern dabei an die Aurora Borealis und lassen den Leser häufig die klirrende Kälte und den Charakter der einzelnen Tiere spüren.

Bewertung vom 17.10.2023
Damenprogramm
Roth-Hunkeler, Theres

Damenprogramm


gut

Anna kämpft nach dem Tod ihres Mannes vor einem Jahr immer noch mit dem Verlust. Die Beziehung zu ihrer drogensüchtigen Tochter ist auch nicht leicht. Dazu ist das Buch durchzogen von Erinnerungen an bestimmte Lebensabschnitte, Beziehungen und Personen. Eine konstante in ihrem Leben ist Ruth, ihre beste Freundin, mit der sie sich zu allen Themen austauscht. Und Ruth hat Pläne für ihrer beider Zukunft ...

Ich bin etwas zwiegespalten was meine Gesamtmeinung zum Buch betrifft. Bei Büchern mit einer zielgerichteten Handlung ist es häufig einfacher sich eine Meinung zu bilden. Entweder das Buch war spannend und am Ende hat sich alles gefällig aufgelöst oder nicht. Aber so eine Beurteilung ist bei diesem Buch nicht möglich. Ich habe etwas damit gehadert, dass ich Anna als unsympathisch empfunden habe. Irgendwie eine Nörgeltante, die sich nicht spontan für etwas begeistern kann. Sondern immer erst einmal versucht das Schlechte zu finden. Trotz allem hat mich das Buch in mehreren Punkten zum Nachdenken angeregt und die Personen sind mir irgendwie nahe gekommen.

Ich glaube dieses Buch wird ein paar Jahre in meinem Regal schlummern und dann werde ich es wieder zur Hand nehmen. Wenn ich es dann zum zweiten Mal lese, werde ich mich wundern wie anders ich das gleiche Buch wahrnehme. Denn das Wissen um den Schluss und die vergangene Zeit werden den Blickwinkel ändern.

Bewertung vom 11.10.2023
Klassenfahrt außer Kontrolle
Janotta, Anja

Klassenfahrt außer Kontrolle


ausgezeichnet

Die Klasse 6g kommt eigentlich nicht gut miteinander aus. Aber als bei einer gemeinsamen Bergwanderung erst der Lehrer umknickt und zurück muss und dann auch noch ein Gewitter zeigt sich, dass es auch anders geht.

Das Buch hat mir aus verschiedenen Gründen sehr gut gefallen. Die Geschichte ist spannend und gut erzählt. Dabei aber knapp gehalten, so dass die kindlichen Leser alles mitbekommen auch wenn vielleicht das Lesen etwas schwerer fällt oder langsamer ist. Auch die Struktur ist auf Leseanfänger ausgelegt oder Kinder, denen das Lesen nicht so leicht fällt. Keine langen, verschachtelten Sätze, statt dessen kurze Abschnitte und überschaubare Kapitellängen. Auch abwechselndes lesen ist durch die kurzen Absätze gut möglich.

Ein paar Illustrationen hätte ich schön gefunden. Das gäbe beim Lesen noch die eine oder andere Gelegenheit zum pausieren und würde das Buch noch interessanter machen.

Bewertung vom 05.10.2023
Die Erfindung des Lächelns
Hillenbrand, Tom

Die Erfindung des Lächelns


ausgezeichnet

1911 wurde die Mona Lisa aus dem Louvre gestohlen. Doch von wem und was ist mit ihr passiert?

Die Handlung des Buches gleicht zu Anfang einem Kaleidoskop. Viele Handlungsstränge mit den unterschiedlichsten Protagonisten laufen erst einmal parallel nebeneinander her. Doch nach und nach kreuzen sich die verschiedenen Wege bis zum Ende alle zusammenlaufen. Mittendrin als verbindendes Element die verschwundene Mona Lisa. Mal als wirkliches Bild, mal als das Objekt dem man hinterherjagt oder mit dem man nichts zu tun haben möchte.

Angesiedelt ist die Geschichte (natürlich) in Paris. Dabei wird die Stadt und die Atmosphäre so deutlich und anschaulich beschrieben als wäre man dort. Auch die einzelnen Figuren werden mit all ihren Stärken und Schwächen dargestellt. Dabei geben sie ein umfassendes Bild der damaligen Zeit wieder: Künstler, Polzisten, Anarchisten und viele mehr tummeln sich in der Stadt.

Das Buch hat aufgrund seiner Atmosphäre und seines Schreibstils sehr viel Spaß gemacht zu lesen. Bis zum Ende habe ich mit dem Schicksal der Joconde und den einzelnen Figuren mit gefiebert. Ich muss allerdings zugeben, dass ich mehrere Wörter, Begriffe und handelnde Personen recherchiert habe. Dadurch hat das Buch in meinen Augen noch an Tiefe gewonnen. Je mehr Vorbildung der Leser im Bereich Kunst, Sprache, Literatur und geschichtlichem Hintergrund mitbringt, desto mehr wird das Buch Spaß machen. Ich könnte mir allerdings vorstellen ein Leser, der sehr handlungsgetrieben liest und nur der Auflösung entgegenfiebert hat vielleicht weniger Freude an dem Buch und empfindet es als zu weitschweifig und durch die Masse an Personen und Namen als verwirrend.