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Benutzername: 
Ann-Katrin
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Enger

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Insgesamt 60 Bewertungen
Bewertung vom 24.09.2018
Die Sonnenschwestern
Rees, Tracy

Die Sonnenschwestern


ausgezeichnet

Nora ist fas vierzig als alles aus den Fugen gerät. Sie stellt ihr derzeitiges Leben infrage, trennt sich von ihrem Partner und kündigt ihren Job. Einer Eingebung folgend reist sie nach Tenby, einem kleinen Ort im Süden von Wales, an dem sie als Kind bereits gewesen ist, um dort herauszufinden wie es weiter gehen soll. In den fünfziger Jahren fährt Chloé jedes Jahr in den Ferien nach Tenby. Sie und ihr bester Freund Llew verbringen dort jede freie Minute miteinander und sind nahezu unzertrennlich. Ein dramatischer Vorfall entzweit die beiden. Sie sehen sich nie wieder, können einander aber nicht vergessen. Viele Jahre später findet Nora in Tenby nicht nur zu sich selbst, sondern kommt auch einem Familiengeheimnis auf die Spur.

Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. In der einen werden Noras Erlebnisse in der Gegenwart, in der zweiten die von Chloé in den fünfziger Jahren beschrieben.
Ich bin ganz gut in die Handlung hinein gekommen, obwohl ich ein paar Seiten gebraucht habe, um mit Nora warm zu werden. Als ich dann aber einen Bezug zu ihr aufgebaut hatte, war sie mir sehr sympathisch. Ich konnte mich gut in sie hinein versetzen und mit ihr fühlen. Die kleine Chloé war mir auf Anhieb sympathisch. Die Figuren sind der lebendig und detailreich gezeichnet, sodass sie sehr authentisch wirken.

Die Erzählweise mit den zwei Zeitebenen bzw. Perspektiven hat mir gut gefallen. Zum einen waren beide Geschichten interessant und zum anderen wurde hierdurch eine gewisse Spannung aufgebaut, da man als Leser anfangs nicht weiß, ob zwischen Nora und Chloé eine Verbindung besteht und wie diese möglicherweise aussieht. Erst nach und nach wird das Geheimnis gelüftet.

Ich habe bereits die beiden historischen Romane von Tracy Rees, „Die Reise der Amy Snow“ und „Die zwei Leben der Florence Grace“, gelesen. Besonders ersterer hat mich regelrecht begeistert. Der Roman „Die Sonnenschwestern“ steht den beiden anderen Büchern in nichts nach. Tracy Rees hat mit ihrem tollen, ansprechenden Schreibstil wieder einen schönen, gefühlvollen Roman geschaffen, dessen Geschichte mich in ihren Bann zog und gut unterhalten hat. Ich freue mich schon sehr auf weitere Bücher der Autorin.

Bewertung vom 12.09.2018
Blutrausch - Er muss töten / Detective Robert Hunter Bd.9
Carter, Chris

Blutrausch - Er muss töten / Detective Robert Hunter Bd.9


ausgezeichnet

In Los Angeles wird die brutal verstümmelte Leiche einer jungen Frau gefunden. In ihre Haut wurde eine Botschaft geritzt: „Schönheit umgibt sie“. Der Fundort, das Schlafzimmer der Frau scheint wie ein Kunstwerk arrangiert zu sein. Profiler Robert Hunter und sein Kollege Carlos Garcia jagen also einen Mörder mit Künstlerseele, der seine Opfer wie Ausstellungsstücke darzubieten scheint.

Robert Hunter und Carlos Garcia sind Detectives beim LAPD. Ich kenne die beiden bereits aus anderen Büchern der Reihe und finde sie sehr sympathisch. Besonders Robert Hunter, aber auch Carlos Garcia, sind scheinen sehr kompetent zu sein. In „Blutrausch – Er muss töten“ wird der neunte Fall der beiden beschrieben. Da es sich bei diesem Buch, wie auch bei seinen Vorgängern, um jeweils abgeschlossene Fälle handelt, kann man dieses Buch auch ohne Kenntnis der anderen Bücher lesen.

Ich bin, wie immer, sehr gut in die Geschichte hinein gekommen. Sie beginnt gewohnt spannend. Diese Spannung wird über den gesamten Handlungsverlauf aufrecht erhalten und zum Ende hin noch einmal gesteigert. Die Handlung zog mich schnell in ihren Bann und fesselte mich von Anfang an. Die Geschichte ist logisch aufgebaut und das Ende schlüssig. Die Handlung war für mich zu keinem Zeitpunkt vorhersehbar.

Ich mag Chris Carters Schreib- und Erzählstil sehr. Die Geschichte ist flüssig geschrieben und lässt sich flott lesen. Er beherrscht den Spannungsaufbau und –erhalt wie kaum ein zweiter. Geschickt baut er an den Kapitelenden immer wieder Cliffhanger ein, die dafür sorgen, dass man das Buch zwischenzeitlich gar nicht aus der Hand legen mag.

Ich bin ein großer Fan der Reihe. Auch „Blutrausch – Er muss töten“ hat mir wieder ausgesprochen gut gefallen. Es handelt sich, wie auch bei den Vorgängern, um einen tollen, spannenden Thriller mit einer packenden Handlung, die den Leser zu fesseln vermag. Ich kann dieses Buch bzw. diese Reihe jedem Thrillerfan nur wärmstens empfehlen.

Bewertung vom 15.08.2018
Todeskäfig / Sayer Altair Bd.1
Cooper, Ellison

Todeskäfig / Sayer Altair Bd.1


ausgezeichnet

In Washington, D.C., wird in einem leer stehenden Haus die Leiche eines Mädchens gefunden. Ihr Mörder sperrte sie in einen Käfig und ließ sie dort verdursten. FBI Special Agent Sayer Altair wird mit den Ermittlungen betraut. Der Druck ist groß, denn bei dem toten Mädchen handelt es sich um die Tochter eines einflussreichen Senators. Außerdem gibt es Hinweise auf ein weiteres Opfer, das möglicherweise noch lebend gefunden werden kann. Die Jagd auf den erbarmungslosen Killer beginnt.

Bei „Todeskäfig“ handelt es sich um den ersten Fall für FBI Special Agent Sayer Altair. Sie ist eine Ermittlerin mit Ecken und Kanten, die sich auch mal über die Anweisungen ihrer Vorgesetzten hinweg setzt und auch mal die Beherrschung verliert. Dennoch ist sie ein interessanter und sympathischer Charakter. Ihren Beruf übt sie mit viel Kompetenz aus.

Die Geschichte beginnt mit dem Auffinden der Leiche des Mädchens direkt spannend. Diese direkt zu Beginn aufgebaute Spannung bleibt während des gesamten Handlungsverlaufs erhalten und kann zwischendrin immer noch mal wieder gesteigert werden. Immer wieder gab es Cliffhanger und überraschende Wendungen, die es mir unmöglich machten, das Buch aus der Hand zu legen. Die Auflösung am Ende war für mich keinesfalls vorhersehbar.

Der Schreib- und der Erzählstil von Ellison Cooper haben mir sehr gefallen. Die Geschichte ist flüssig geschrieben und lässt sich flott lesen. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Die eher kurzen Kapitel sorgen zusätzlich für Tempo. Die Handlung ist logisch aufgebaut und das Ende schlüssig.

Bei „Todeskäfig“ von Ellison Cooper handelt es sich um einen rundum gelungen Thriller, der mich begeistern konnte und toll unterhalten hat. Die Geschichte ist spannend, mitreißend und hat mich regelrecht gefesselt. Ich habe das Buch innerhalb kurzer Zeit beendet, weil ich es zwischenzeitlich einfach nicht aus der Hand legen konnte. Ich hoffe sehr auf weitere Fälle für Sayer Altair und freue mich sehr darauf.

Bewertung vom 10.08.2018
Ein Teil von ihr
Slaughter, Karin

Ein Teil von ihr


sehr gut

Andrea Oliver glaubte ihre Mutter zu kennen. Als die beiden bei einer grauenvollen Schießerei in einem Einkaufszentrum nur knapp entkommen, lernt Andrea eine Seite von Laura kennen, die nichts mit dem ruhigen, gutmütigen Charakter der Mutter zu tun hat, die sie großgezogen hat. Andrea hat viele Fragen, doch Laura, die von einem ominösen Fremden verfolgt wird, zwingt sie zur Flucht. Während sie dem Fluchtplan ihrer Mutter folgt, enthüllt sich nach und nach die wahre Identität von Laura. Wer ist Andreas Mutter wirklich?

Die Geschichte beginnt mit interessanten Andeutungen im Prolog und im darauffolgenden mit der Schießerei im Einkaufszentrum direkt spannend. Diese direkt zu Beginn aufgebaute Spannung bleibt zwar nicht während des gesamten Handlungsverlaufs auf diesem hohen Niveau, aber trotzdem die ganze Zeit erhalten. Immer wieder gib es Spannungsspitzen. Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. Zum einen wird über Andy Erlebnisse der Gegenwart, zum anderen über die einer Frau in der Vergangenheit, Ende der 80er Jahre, berichtet. So werden nach und nach Geheimnisse über Laura enthüllt und es ergibt sich ein umfassendes Gesamtbild. Außerdem trugen diese Zeitwechsel und die häppchenweise präsentierten Informationen zur Aufrechterhaltung der Spannung bei. Da es bei den Zweitwechseln immer eine Seite gab, auf der nur das Datum, zu dem sich die Ereignisse des Folgenden ereigneten, stand, war es sehr leicht den Überblick zu bewahren.

Andrea hat mir als Protagonistin gut gefallen. Sie hat ihre Ecken und Kanten und ist auf ihre Art sympathisch. Es gelang mir gut, mich in ihre Situation hinein zu versetzen und auf ihrer Flucht mit ihr zu fiebern. Auch zu der Frau aus den Passagen aus der Vergangenheit konnte ich eine Beziehung aufbauen.

Karin Slaughters Schreib- und Erzählstil haben mir, wie immer, gut gefallen. Die Geschichte ist flüssig geschrieben und lässt sich flott lesen. Einzig die recht langen Kapitel haben mich ein wenig gestört. Zum einen mag ich es lieber, wenn diese eher kurz sind, zum anderen nimmt es der Geschichte an der ein oder anderen Stelle ein wenig das Tempo. Die Handlung ist logisch aufgebaut, das Ende zwar nicht überraschend, da sich die Wahrheit im Verlauf der Handlung nach und nach enthüllt, aber schlüssig.

Ich bin großer Fan der Will-Trent-Reihe von Karin Slaughter. Ich war sehr gespannt auf „Ein Teil von ihr“ und wurde nicht enttäuscht. Das Buch war zwar etwas anders, als ich es von den anderen Büchern, die ich bisher von der Autorin gelesen oder gehört habe, gewohnt war, aber es vermochte dennoch, genau wie die anderen, zu überzeugen. Es handelt sich um einen spannenden Thriller mit einer interessanten Handlung, die mich in ihren Bann gezogen, mitgerissen und sehr gut unterhalten hat.

Bewertung vom 07.08.2018
Solange wir uns haben
Ulmer, Andrea

Solange wir uns haben


gut

Jessica Hanser ist geschieden und lebt mit ihrer sechzehnjährigen Tochter Miriam in einem Haus mit Garten. Sie dachte, sie hätte ihr Leben als alleinerziehende, berufstätige Mutter im Griff. Doch dann hat sie plötzlich Panikattacken und kann nicht mehr arbeiten. Miriam scheint wenig Verständnis für ihre Mutter zu haben. Diese erhält jedoch unerwartet Hilfe von ihrer seltsamen Nachbarin Hildegard, die sich als große Stütze in einer schwierigen Zeit entpuppt. Als Miriam plötzlich wegläuft, ist Jessica panisch. Kann sie es schaffen, ihre Krankheit zu überwinden und ihre Tochter zurückholen?

Jessica ist eine sympathische Protagonistin. Lange will sie nicht wahrhaben, dass sie krank ist. Dadurch ist ihr Verhalten für jemanden, der noch nie mit einer Angsterkrankung zu tun hatte, oft irrational und nicht unbedingt nachvollziehbar. Oft wirkte sie wie ein trotziges Kind. Trotzdem gelang es mir mich in sie hinein zu versetzen und ihre Situation nachzuempfinden. Ich habe Jessica gern begleitet und ihr gern dabei zugesehen, wie sie anfängt ihr Verhalten zu überdenken und eine Veränderung durchmacht.

Der Schreibstil von Andrea Ulmer hat mir gut gefallen. Die Geschichte ist flüssig geschrieben und lässt sich flott lesen. In den Vorbemerkungen steht, dass die Autorin in diesem Buch die Angsterkrankung eines nahen Angehörigen verarbeitet. Das zeigt, dass sie sich mit dem Thema auskennt und macht die Geschichte authentisch. Das Thema wurde glaubhaft dargestellt.

Der Roman „Solange wir uns haben“ von Andrea Ulmer hat mir gut gefallen. Ich hatte bisher zum Glück noch nicht mit dem Thema Angsterkrankung zu tun. Das Buch hat mich zum Nachdenken angeregt. Ich kann dieses Buch jedem, der sich beruflich zu viel Stress aussetzt, nur ans Herz legen. Man sollte es als Warnung sehen, was passieren kann.

Bewertung vom 31.07.2018
Vier.Zwei.Eins.
Kelly, Erin

Vier.Zwei.Eins.


gut

Kit und Laura sind im Sommer 1999 Zeugen einer totalen Sonnenfinsternis in Cornwall. Laura glaubt, im Dämmerlicht danach eine Vergewaltigung beobachtet zu haben. Der Mann bestreitet jedoch alles. Die Frau schweigt. Einige Zeit nach der Gerichtsverhandlung tritt die Frau plötzlich wieder in Lauras und Kits Leben. 15 Jahre später leben Laura und Kit unter falschem Namen an einem geheimen Ort. Sie versuchen möglichst unauffindbar zu sein, denn Laura lebt in ständiger Angst, dass die Frau sie finden könnte.

Die Geschichte wird sowohl aus Lauras, als auch aus Kits Perspektive erzählt. Durch die Perspektivwechsel ergibt sich ein umfassendes Gesamtbild. Die Geschichte spielt auf verschiedenen Zeitebenen, zum einen in der Vergangenheit, zum anderen in der Gegenwart. So erfährt man nach und nach, was in der Zeitspanne von 1999 bis zum Jahr 2015 geschah. Außerdem erhält man Einblicke in das gegenwärtige Leben des Paares.

Der Klappentext war vielversprechend und auch der Einstieg in die Geschichte gelang mir mühelos. Durch viele Andeutungen wird direkt Spannung aufgebaut, die auch über den gesamten Handlungsverlauf erhalten bleibt. Leider gab es zwischendrin auch immer mal wieder etwas langatmige Passagen. Die beiden Protagonisten konnten mich nicht so recht überzeugen. Laura und Kit waren wenig sympathisch. Ihre Handlungen waren für mich oft nicht nachvollziehbar. Die Charaktere waren, meiner Meinung nach, ein wenig flach dargestellt, so dass es mir nicht gelang eine Verbindung zu ihnen aufzubauen.

Der Schreib- und der Erzählstil von Erin Kelly haben mir gut gefallen. Die Geschichte ist flüssig geschrieben und lässt sich flott lesen. Die Autorin lässt immer wieder Andeutungen einfließen, die dafür sorgen, dass immer eine gewisse Spannung vorhanden ist und die zum Weiterlesen animieren. Sie schafft es, den Leser mit unvorhersehbaren Wendungen immer wieder in die Irre zu führen. Die Auflösung am Ende war für mich völlig unerwartet.

Eigentlich hat Erin Kelly vieles richtig gemacht, dennoch konnte mich das Buch nicht so recht überzeugen. Die Geschichte konnte mich nicht mitreißen und auch wenn immer eine gewisse Spannung vorhanden war, war ich zu keiner Zeit gefesselt. Ich hatte nie das Gefühl, das Buch nicht aus der Hand legen zu können bzw. zu wollen. Die Handlung war zwischenzeitlich etwas langatmig und wirkte zeitweise etwas konstruiert. Die Charaktere konnten nicht überzeugen. Ich kann mich den Lobgesängen von Gillian Flynn, „Packend, hypnotisierend, unvergesslich“, nicht anschließen. Für mich war „Vier.Zwei.Eins.“ ein leider nur eher mittelmäßiges Buch.

Bewertung vom 25.07.2018
A Stranger in the House
Lapena, Shari

A Stranger in the House


sehr gut

Als Karen Krupp nach einem Autounfall im Krankenhaus aufwacht, kann sie sich nicht mehr an dessen Geschehen und die Zeit vor dem Unfall erinnern. Wenige Tage später wird in der Nähe des Unfallorts eine männliche Leiche gefunden. Die Polizei vermutet einen Zusammenhang zwischen den beiden Ereignissen. Hat Karen wirklich etwas mit dem Tod des Mannes zu tun oder war sie nur zufällig in der Nähe des Tatorts?

Die Geschichte beginnt mit Karens Unfall direkt spannend. Durch geschickt platzierte Cliffhanger und unvorhersehbare Wendungen bleibt diese Spannung über den gesamten Handlungsverlauf erhalten. Nach und nach erhält der Leser teilweise recht pikante Informationen über die einzelnen Personen. Man weiß nie so recht, wem man trauen kann. Auch dadurch bleibt das Spannungsniveau sehr hoch. Stellenweise wollte ich das Buch gar nicht aus der Hand legen. Das Ende hat mich allerdings ein wenig ernüchtert zurück gelassen. Die Auflösung hatte ich so zwar nicht vorhergesehen, ich wurde überrascht, aber dennoch hat irgendetwas gefehlt. Vielleicht lag es daran, dass alles mehr oder weniger nur so nebenbei erwähnt wurde und so der große Knall gefehlt hat, ich weiß es nicht genau. Das Ende war für mich auf jeden Fall nicht ganz rund.

Die einzelnen Charaktere konnten leider nicht so recht überzeugen. Sie blieben allesamt sehr flach und waren auch nicht unbedingt sympathisch. Ich konnte zu niemandem einen Bezug aufbauen.

Den Schreib- und Erzählstil von Shari Lapena kenne ich schon von ihrem ersten Buch. Beides hat mir wieder gut gefallen. Die Geschichte ist flüssig geschrieben und lässt sich zügig lesen. Die kurzen Kapitel tragen zum Aufbau und zur Aufrechterhaltung der Spannung bei. Der Plot war logisch aufgebaut und das Ende schlüssig.

Wie auch schon beim ersten Buch von Shari Lapena handelt es sich bei „A Stranger in the House“ um einen spannenden Thriller, der mich gefesselt und gut unterhalten hat. Die spannende Handlung konnte die eindimensionalen Charaktere wett machen.

Fazit: Auch wenn mich das Ende nicht so recht überzeugen konnte, handelt es sich dennoch um ein durchaus lesenswertes Buch.

Bewertung vom 04.07.2018
Ohne ein einziges Wort
Walsh, Rosie

Ohne ein einziges Wort


weniger gut

Die frisch geschiedene Sarah trifft in ihrem Heimatort auf Eddie. Schnell wird ihr klar, dass Eddie der Mann ihres Lebens ist. Die beiden verbringen eine wunderschöne Woche miteinander und schmieden Zukunftspläne. Nach dieser Woche verreist Eddie und verspricht, sich auf dem Weg zum Flughafen zu melden. Doch der erwartete Anruf bleibt aus. Auch danach meldet sich Eddie nicht mehr. Sarahs Freunde raten ihr, denn Mann zu vergessen. Doch Sarah ist sicher, dass etwas vorgefallen ist, dass es einen Grund für sein Verschwinden geben muss. Mit der Zeit findet sie heraus, dass sie Recht hatte. Es gibt einen Grund und dieser nennt sich die Wahrheit.

Am Anfang hat mir die Geschichte ganz gut gefallen. Man ist direkt mitten im Geschehen und lernt Sarah und Eddie kennen. Die beiden scheinen schwer verliebt zu sein. Sie kommen zu Beginn recht sympathisch herüber. Dann kommt der Punkt, an dem Eddie sich nicht mehr meldet. Anfangs konnte ich Sarahs Gefühle noch einigermaßen nachempfinden, auch wenn ich nicht ganz nachvollziehen konnte, dass man nach einer Woche, die man mehr oder weniger in einer urlaubsähnlichen Situation miteinander verbracht hat, vom der Liebe des Lebens sprechen kann, aber gut. Irgendwann ging mir ihr Gejammer einfach nur noch auf die Nerven. Sarah verhält sich nicht wie eine fast vierzigjährige Frau, sondern eher wie ein Teenager, der gerade seinen ersten Liebeskummer hat. Dies zog sich über gut zwei Drittel des Buches. Ich war immer wieder versucht, abzubrechen, aber es gab Cliffhanger, die mich doch zum weiterlesen animierten. Im letzten Drittel wurde das Durchhalten dann belohnt. Die Geschichte wurde interessant, es gab eine unvorhergesehene Wendung und Emotionen kamen ins Spiel.

Der Schreibstil von Rosie Walsh ist ganz ok. Die Geschichte ist flüssig geschrieben und lässt sich flott lesen. Vom Aufbau der Geschichte und den Charakteren bin ich, wie schon beschrieben, allerdings nicht so überzeugt.

Der Klappentext von Ohne ein einziges Wort“ klang sehr vielversprechend. Ich erhoffte mir eine schöne, emotionale und berührende Geschichte. Doch da hatte ich wohl zu viel erwartet. Die ersten zwei Drittel des Buches zogen sich wie Kaugummi, die Protagonistin war nervig und konnte überhaupt nicht überzeugen. Erst das letzte Drittel bot die Geschichte, die ich mir erhofft hatte. Dies stimmte mich zwar ein wenig versöhnlich, konnte den langatmigen Beginn und Mittelteil aber auch nicht wieder wett machen. Hier hat man es mit einer bestenfalls mittelmäßigen Geschichte zu tun.

10 von 17 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.06.2018
Agnetas Erbe / Die Frauen vom Löwenhof Bd.1 (2 Audio-CDs)
Bomann, Corina

Agnetas Erbe / Die Frauen vom Löwenhof Bd.1 (2 Audio-CDs)


sehr gut

Agneta hat sich schweren Herzens von ihrer Familie losgesagt, um in Stockholm ein freies Leben als Malerin zu führen. Ihre Familie hieß diesen Schritt nicht gut. Nun wird sie durch ein Telegramm ihrer Mutter nach Hause gerufen. Dort erfährt sie, dass ihr Vater bei einem Brand ums Leben kam. Sie soll nun sein Erbe antreten und Gutsherrin des Löwenhofs werden. Obwohl ihre Träume andere sind, nimmt sie die Aufgabe an und stellt sich der Pflicht und Familientradition.

„Die Frauen vom Löwenhof – Agnetas Erbe“ ist der Auftakt einer dreiteiligen Familiensaga. Das Buch spielt 1913 in Schweden. Corina Bomann hat die Verhältnisse zur damaligen Zeit glaubhaft und authentisch dargestellt. Ich habe mich gut in die Zeit Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts hinein versetzt gefühlt.

Der Einstieg in das Hörbuch gelang mir mühelos. Der Hörer ist sofort mitten im Geschehen. Die Geschichte wird aus der Sicht von Agneta erzählt. Als Hörer erhält man so gute Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt. Die junge Frau ist eine sympathische Protagonistin, zu der ich schnell einen Zugang gefunden habe. Ich konnte mich gut in sie hinein versetzen, ihre Situation nachempfinden und mit ihr fühlen. Die Handlung war stellenweise ein wenig vorhersehbar, aber das hat mich eigentlich überhaupt nicht gestört. Sie konnte mich dennoch überzeugen.

Nora Jokhosha hat mir als Sprecherin sehr gefallen. Sie hat ihre Sache sehr gut gemacht. Ich habe ihrer angenehmen Stimme gern zugehört. Ihre Stimme und ihre ansprechende, gefühlvolle Art, mit der sie die Geschichte vorträgt, passten sehr gut zum Erzählten. Sie schaffte es, mich mitzureißen und völlig in Agnetas Welt abtauchen zu lassen.

Mit dem Hörbuch „Die Frauen vom Löwenhof – Agnetas Erbe“ konnte mich Corina Bomann mal wieder begeistern. Wie auch schon die anderen Hörbücher, die ich bisher von der Autorin gehört habe, hat auch dieses mir sehr gefallen. Agnetas Geschichte zog mich schnell in ihren Bann, fesselte mich und unterhielt mich sehr gut. Ich freue mich schon sehr auf die beiden Folgebände der Familiensaga und bin gespannt, wie es den Bewohnern des Löwenhofs ergehen wird und mit welchen Schwierigkeiten sie es zu tun bekommen werden.

Bewertung vom 05.06.2018
Goldener Zorn / Children of Blood and Bone Bd.1
Adeyemi, Tomi

Goldener Zorn / Children of Blood and Bone Bd.1


sehr gut

In Orïsha lebten einst viele Magier. Auch Zélies Mutter war eine davon, bis zu der Nacht an der die Magie verschwand und ihre Kräfte versiegten. In dieser Blutnacht ließ der machthungrige König alle Magier töten, darunter auch Zélies Mutter. Nun hat das Mädchen die einmalige Chance die Magie zurückzubringen. Ihre Mission verlangt ihr und ihren Begleitern alles ab. Sie muss ihren Feinden, besonders dem Kronprinzen von Orïsha, der mit aller Macht versucht zu verhindern, dass die Magie zurückkehrt, immer einen Schritt voraus sein.

Die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven von Zélie, der Königstochter Amari und dem Kronprinzen Inan erzählt. So ergibt sich für den Leser ein umfassendes Gesamtbild, da man durch Zélie Einblicke in die Welt der Magier, den Maji, und deren Nachkommen, und durch Amari und Inan in die Sichtweise des Königshauses bekommt. Außerdem sorgen die Perspektivwechsel für eine rasante Geschichte, sowie für den Aufbau und die Aufrechterhaltung der Spannung.

Zélie ist eine Devîné. Devînés zeichnen sich äußerlich durch dunkle Hautfarbe und weiße Haare aus. Sie verfügten vor der Blutnacht über magische Begabung. Nun handelt es sich bei ihnen um eine Minderheit, die von der Bevölkerung verachtet und unterdrückt wird. Die siebzehnjährige Zélie ist ein starker, kämpferischer Charakter, der häufig etwas unüberlegt und vorschnell handelt. Im Großen und Ganzen war sie mir sympathisch, auch wenn ich ihre Taten und Gedankengänge nicht immer nachvollziehen konnte oder mochte.
Amari, die Tochter des Königs, bricht aus ihrem Leben aus. Zunächst erscheint sie als unsicheres, verwöhntes Prinzesschen. Im Verlauf der Handlung macht sie die größte Verwandlung durch. Amari war mein Lieblingscharakter in diesem Buch, weil sie über sich hinausgewachsen ist und man immer das Gefühl hatte, dass sie sich dabei selbst treu geblieben ist.
Inan, der Kronprinz ist seinem Vater treu ergeben und will mit aller Macht verhindern, dass die Magie zurückkehrt. Er war mir von Anfang an unsympathisch. Er ist wankelmütig und bleibt sich selbst nicht treu.

Der Einstieg in die Geschichte war ein wenig holprig, da man in die fremde Welt einfach hineingeworfen wird und sich zunächst einmal zurechtfinden muss. Die anfänglichen Schwierigkeiten legten sich zwar schnell, dennoch hätte ich mir an der ein oder anderen Stelle ein wenig mehr Beschreibungen oder Erklärungen gewünscht.
Die Handlung nahm schnell an Fahrt auf. Die Seiten flogen nur so dahin. Ein Ereignis jagte das nächste. Atemlos verfolgte ich das Geschehen. Es war mir oft unmöglich aufzuhören und das Buch zur Seite zu legen.
Trotz aller Spannung gibt es auch kleinere Kritikpunkte. An einigen Stellen verlief mir alles ein wenig zu glatt. Einzelne Szenen wurden mir ein wenig zu schnell abgearbeitet. Beides führte dazu, dass man manchmal das Gefühl hatte, dass die Handlung nicht ganz ausgereift ist oder die Autorin etwas zu viel gewollt hat. Außerdem gab es ein paar inhaltliche Details, die sich mir von der Logik her nicht erschlossen haben und weiteren Erklärungen bedurft hätten.
Das offene Ende lässt einen zwar ein wenig ratlos zurück, macht aber neugierig auf den zweiten Band.

Die erst 24-jährige Tomi Adeyemi hat mit diesem Jugendbuch ein tolles Debüt vorgelegt. „Children of Blood and Bone – Goldener Zorn“ ist ein toller Trilogieauftakt. Die Handlung ist kurzweilig, unterhaltsam und spannend. Trotz kleinerer Kritikpunkte schaffte die Autorin es, mich mitzureißen und so sehr zu fesseln, dass ich das Buch gar nicht aus der Hand legen wollte. Ich bin schon sehr gespannt darauf, was Zélie, Tzain und Amari im zweiten Band erleben werden und wie sich ihr Weg weiterhin gestaltet.

Fazit: Ein trotz kleinerer Kritikpunkte gelungener Trilogieauftakt