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alasisa

Bewertungen

Insgesamt 70 Bewertungen
Bewertung vom 21.04.2024
Unter dem Moor
Weber, Tanja

Unter dem Moor


ausgezeichnet

Eine spannende Zeitreise
Der Roman "Unter dem Moor" von Tanja Weber hat mir von Anfang an sehr gut gefallen. Die Geschichte wird in drei Zeitebenen erzählt. Im Mittelpunkt stehen drei Frauen, deren Leben wie Puzzleteile ineinander greifen. Gemeinsam ist allen: das Stettiner Haff.
1936 werden 30 junge Mädchen als " Belohnung" auf einen Gutshof an das Stettiner Haff gebracht. Hier erwartet sie aber nur Schwerstarbeit, Ausbeutung und Züchtigung. Gina wird vom Sohn des Gutsbesitzer vergewaltigt. Sie wird vorzeitig nach Hause geschickt und wandert mit ihren Künstlereltern aus. Die zweite Zeitebene spielt ab 1979. Sigrun hat jung geheiratet und lebt mit ihrem Mann und ihrem kleinen Sohn in einem Dorf am Stettiner Haff. Mit ihr erlebt der Leser den DDR Alltag mit Haushalt, Krippe und Arbeit, aber auch die Ängste vor Überwachung und Bespitzelung und der Wunsch nach Freiheit. Die dritte Zeitebenen spielt in der Jetztzeit. Die frustrierte Ärztin Nina zieht sich mit ihrem Hund zu einer Auszeit in eine Ferienwohnung an das Stettiner Haff zurück. Sie will sich über ihre Zukunft klar werden.
Der Autorin gelingt es mühelos zwischen den Zeitebenen zu springen und diese drei Geschichten miteinander zu verbinden. Der Schreibstil ist direkt, schnörkellos und gut zu lesen. Für mich war das Buch nirgendwo langweilig. Dazu kommt noch eine sehr einfühlsame Beschreibung der Region. Ich kann das Buch ohne Einschränkung empfehlen

Bewertung vom 12.04.2024
Bedrohliche Provence / Commissaire Leclerc Bd.10
Lagrange, Pierre

Bedrohliche Provence / Commissaire Leclerc Bd.10


ausgezeichnet

Spannende Provence
Das neue Buch von Pierre Lagrange " Bedrohliche Provence" reiht sich nahtlos an die vorangegangenen Krimis dieser Reihe an. Im Mittelpunkt stehen die Kommissare Castel und Theroux, sowie der Ex- Commissaire Albin Leclerc, sowie sein treuer Begleiter: der Mops Thyson.
Die Story ist von Anfang an spannend und dieser Spannungsbogen wird auch bis zum Schluss aufrecht erhalten.
Leclerc wird von einem Bekannten, dessen Nichte und deren Lebensgefährte verschwunden sind, um Hilfe gebeten, diese zu finden.
Schnell werden zwei Leichen gefunden, wenig später noch zwei weitere. Leclerc ermittelt auf Hochtouren. Wie immer ohne offiziellen Auftrag, dafür mit viel Sachverstand und Engagement. Zum Schluss gerät er selbst in große Gefahr. Aber er trägt natürlich maßgeblich zur Lösung dieses Falls bei.
Lagranges Schreibstil zeichnet sich dadurch aus, dass er den Leser sowohl auf eine spannende Kriminalgeschichte mitnimmt, aber gleichzeitig auch viel von dem provenzalischen Charme und Landschaft einfließen lässt. Man kann sich als Leser hineinfallen lassen und genießen. Dabei ist es unerheblich, ob man die vorhergehenden Bände gelesen hat. Man wird gut in die handelnden Personen und Beziehungen hineinversetzt, ohne daß es langweilig wird.
Wieder ein durchaus gelungener Band dieser Krimireihe und nicht nur für Fans der Provence.

Bewertung vom 07.04.2024
Mord unterm Reetdach / Kristan Dennermann ermittelt Bd.1
Weißmann, Eric

Mord unterm Reetdach / Kristan Dennermann ermittelt Bd.1


sehr gut

Sylter Spannung
Im Mittelpunkt des Krimis " Mord unterm Reetdach", der auf Sylt spielt, steht der Immobilienmakler Kristan Dennermann. Ihm wird das alte Reetdachhaus von Hinnerk Petersen zum Verkauf angeboten. Bevor es auf dem Markt kommt, wird der Besitzer ermordet und stehen direkt schon mehrere Interessenten bereit. Außerdem gibt es da noch zwei Söhne, die aber nur am Verkaufserlös interessiert sind, eine mysteriöse junge Frau und eine seit Jahren verschwundene Ehefrau. Dennermann gerät zunächst selbst in das Visier des ermitteltenden Kommissars und wird später auch selber bedroht. Also macht Dennermann sich auf, selber den Fall zu lösen. Nicht vergessen darf man natürlich den Prince of Wales, einem Corgi und treuen Wegbegleiter. Weissmann hat in diesem Buch einen schönen Regionalkrimi mit interessanten Protagonisten geschaffen. Auch die Landschaft und das Besondere an Sylt kommen nicht zu kurz. Allerdings ist es mir manchmal etwas langatmig, etwas umständlich geschrieben. Außerdem habe ich ich den Eindruck, dass sich immer mal etwas wiederholt. Die Geschichte selbst ist aber spannend, interessant und überraschend in ihrer Auflösung. Nicht nur etwas für Syltfans.

Bewertung vom 26.03.2024
Meeresfriedhof / Die Falck Saga Bd.1
Nore, Aslak

Meeresfriedhof / Die Falck Saga Bd.1


ausgezeichnet

Spannung in Norwegen
In dem neuen Roman von Aslak Nore "Meeresfriedhof" wird der Leser mit düsteren Familiengeheimnissen und historischen Verwicklungen konfrontriert.
Die Geschichte spielt vorwiegend in Norwegen. Schon das auffallende Cover führt den Leser dorthin.
Im Mittelpunkt stehen drei Generationen der Familie Falck. Ein Zweig der Familie und Inhaber der Saga Stiftung ist einflußreich und mächtig. Aber es gibt auch den verarmten Zweig. Als die Mutter/Großmutter und Schriftstellerin Vera stirbt und man kein Testament finden kann, drohen verborgene Konflikte zu eskalieren und die Familie auseinander zu brechen.
Alles scheint seine Ursachen in einem Schiffsunglück 1940 vor der Küste Norwegens zu haben, dass Vera und ihr kleiner Sohn überlebt haben.
Vera hat dieses Ereignis in dem Manuskript "Meeresfriedhof" verarbeitet, dass aber auch verschwunden ist. Ihre Enkelin und Vertraute macht sich auf die Suche und stellt Nachforschungen an. Es kommt zu Verwicklungen und Intrigen.
Der erste Teil dieser Trilogie ist eine komplexe und spannende Geschichte, die nicht nur ein Krimi, sondern auch eine Familiensaga ist und alles vor einem gut recherchierten historischen Hintergrund. Fakten und Fiktion werden geschickt miteinander vermischt. Obwohl dieser Roman in verschiedenen Zeitebenen spielt, viele Personen eingebunden werden müssen, gelingt es Nore den Spannungsbogen aufrecht zu erhalten. Zum Schluss nimmt er noch einmal richtig Fahrt auf, so dass man sehr gespannt auf den nächsten Band ist.

Bewertung vom 16.03.2024
Das Schweigen des Wassers
Tägder, Susanne

Das Schweigen des Wassers


sehr gut

Mörderisches Mecklenburg Vorpommern
Susanne Tägder wurde zu ihrem Roman "Das Schweigen des Wassers" von einem wahren Fall inspiriert.
Hauptkommissar Groth wird kurz nach der Wende und nach Problemen in seiner alten Dienststelle in Hamburg, in seine Heimatstadt in Mecklenburg Vorpommern versetzt. Er soll hier westdeutsche Ermittlungsarbeit den Kollegen näher bringen. Klar, dass diese nicht begeistert sind. Aber auch Groth ist noch nicht "angekommen". Eine Leiche wird gefunden. Mord? Selbstmord? Unfall? - alles ist möglich . Im Laufe der Ermittlungen stößt man auf einen ungeklärten Mordfall aus der Vergangenheit. Groth soll den aktuellen Fall möglichst schnell abschließen und den Cold Case erst gar nicht aufrollen. Das spornt ihn aber umso mehr an.
Susanne Tägder gelingt es in ihrem Roman ein stimmungsvolles Bild von der Aufbauarbeit Ost kurz nach der Wende zu schaffen. Die Charaktere sind interessant, mit Ecken und Kanten, und scheinen alle Geheimnisse zu haben. Nach und nach erfährt der Leser immer mehr und langsam verbinden sich die Fäden. Die Handlung vollzieht sich eher ruhig und bedächtig. Trotzdem gelingt es der Autorin den Spannungsbogen aufrecht zu erhalten und kommt dabei ganz ohne Action aus. Für Krimifreuden ganz ohne Gruselmomente durchaus zu empfehlen.

Bewertung vom 09.03.2024
Kosakenberg
Rennefanz, Sabine

Kosakenberg


sehr gut

Bewegende Geschichte
Wie so viele junge Menschen verlässt auch Kathleen nach dem Abitur ihr Heimatdorf Kosakenberg, ein Dorf, dass in der ehemaligen DDR liegt, knapp 100 km von Berlin entfernt. Zurück bleiben die Alten und wenige Junge ohne wirkliche Perspektive. Kathleen geht zunächst zum Studium nach Berlin und nimmt dann einen Job in London an: ein neues Leben in einem fremden Land. Sie ist erfolgreich und macht Karriere. In unregelmäßigen Abständen besucht die ihr altes Dorf und ihre zurück gelassene Familie. Sie sehnt sich nach Respekt und Anerkennung ihres beruflichen Erfolges. Ihr schlägt aber nur Misstrauen und Geringschätzung entgegen. Sie gehört nicht mehr dazu. Sabine Rennefanz beschreibt in ihrem neuen Roman eindringlich das Gefühl die Heimat zu verlieren, Zuhause zu sein, aber nicht dazu zu gehören, sogar abgelehnt zu werden.
Die Sprache ist klar und schnörkellos, aber auch ohne Spannung.

Bewertung vom 03.03.2024
Die Spaghetti-vongole-Tagebücher
Maiwald, Stefan

Die Spaghetti-vongole-Tagebücher


sehr gut

Eine kulinarische Reise
Das Buch ist erfrischend anders mit Leineneinband und Lesebändchen. Und so hochwertig soll auch das geplante Geburtstagsessen werden.
Dazu begibt sich der Autor auf eine Reise durch die Region zwischen Veneto und dem Friaul. Er ist auf der Suche nach den besten Zutaten und erhält Tipps von den besten Köchen für die jeweiligen Lebensmittel.
Hierbei erfährt der Leser auch viel über die regionale Küche, aber auch meist humorvolle Geschichten über die Lebensmittel, die Zubereitung und die Region.
Diese interessante Reise gibt zudem auch Einblicke in das Leben einer italienischen Familie und deren Beziehungen.
Aber was ist das Buch? Ein Familienroman? Ein Kochbuch? Ein Sachbuch? Vielleicht ein wenig von allem, aber doch nicht so richtig. Weder Fisch noch Fleisch, will man beim Kochen bleiben. Dazu ist alle paar Seiten eine farbige Seite eingefügt, die einen kurzen Text wiederholt. Ohne Frage ist das Buch leicht und gut zu lesen, stellenweise amüsant. Aber so ganz hat es mich nicht überzeugt

Bewertung vom 18.02.2024
Nostalgia Siciliana
Di Stefano, Patrizia

Nostalgia Siciliana


sehr gut

Sehnsuchtsland Sizilien
In dem Buch "Nostalgia Siciliana" beschreibt Patrizia Di Stefano eine Gatsarbeiter-Familiengeschichte.
Ihr Vater Gianni wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf einem Hof in Sizilien auf. Er hatte dort eine glückliche Kindheit, aber keine Zukunft. So geht er Anfang der sechziger Jahre mit großen Hoffnungen als Gastarbeiter nach Berlin. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, findet hier sein privates und berufliches Glück. Aber eine tiefe Sehnsucht nach dem Land seiner Kindheit, führt ihn und seine Familie jedes Jahr nach Sizilien. So lernt auch seine Tochter Tita dieses Land kennen und lieben. Gianni stirbt früh. Nach seinem Tod fährt die Familie nicht mehr dorthin. Nach 26 Jahren erfährt Tita , dass sie, ihr Bruder und ihre Cousinen den alten Hof geerbt haben. Sie reist zurück in ihre Vergangenheit um die Erbschaftsangelegenheit zu regeln und verliebt sich neu in dieses Land und die Menschen.
Es ist eine wunderbare Geschichte über Armut, Hoffnung, Liebe , Erfolg und Heimat. Der Schreibstil ist, obwohl sich die Beschreibung der tiefen Sehnsucht nach Sizilien immer mal wiederholt, gut zu lesen und es wird nicht langweilig.

Bewertung vom 16.02.2024
Kackadiesisch! Darwins großes Regenwurm-Spektakel
Owen, Polly

Kackadiesisch! Darwins großes Regenwurm-Spektakel


ausgezeichnet

Spannendes Lebewesen
Das vorliegende Buch von Polly Owen und Gwen Millward ist schon optisch ein Highlight: ein tolles Cover mit einem "spektakulären kackadiesischen " Titel. Die Texte sind kurz, leicht verständlich und vermitteln trotzdem viel Information. Der Leser erfährt sowohl alles wichtige über den Regenwurm als auch über die Arbeit eines Wissenschaftlers, über Fragestellungen und das Finden von Antworten, über Rückschläge und das Weiterforschen und das auch Zufälle manchmal zur Lösung beitragen. Außerdem kann man sich den Regenwurm und seinen Einfluss auf die Vegetation problemlos in freier Natur ansehen. Uns hat es Spaß gemacht das Buch gemeinsam zu lesen. Dazu haben sicher auch die schönen Zeichnungen beigetragen, die den Text ideal unterstützen. Ein wirklich schönes Sachbuch zum Vorlesen oder auch für Leseanfänger ohne belehrend zu sein.

Bewertung vom 11.02.2024
Der Sturm - Vergraben / Engelhardt & Krieger ermitteln Bd.4
Sander, Karen

Der Sturm - Vergraben / Engelhardt & Krieger ermitteln Bd.4


ausgezeichnet

Spannende Ostsee
Der Schauplatz des Romans von Karen Sander "Der Sturm Vergraben " ist die Halbinsel Fischland-Darß.
Der Krimi beginnt mit einem Prolog: im August 1989 geschieht ein brutaler Doppelmord am Ostseestrand. 30 Jahre später werden bei einer Sturmflut in den Dünen die Überreste von zwei Skeletten gefunden. Sind es weitere Opfer des Darß- Rippers? Kriminalhauptkommissar Tom Engelhardt und die Kryptologin Mascha Krieger (LKA) versuchen mit ihrem Team die Opfer zu identifizieren und den Mörder zu finden. Gleichzeitig erfährt man noch einiges über andere Ermittlungen, die die Protagonisten beschäftigen und über ihre privaten Situationen und Beziehungen.
Es ist ein spannender Regionalkrimis mit reginalem Bezug zu einer schönen Landschaft und deren Bewohnern. Hat also alles was ein Regionalkrimi braucht.
Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Flüssig und gut zu lesen und der Schluss hält auch noch die Spannung offen für den nächsten Band. Auch das Cover ist sehr passend: weiße und rote Schrift an einer stürmischen Küste. "Vergraben" lädt zum nächsten Band ein.