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Lesefee
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Oberberg

Bewertungen

Insgesamt 24 Bewertungen
Bewertung vom 22.12.2014
Engelsgleich / Kommissar Kalkbrenner Bd.4
Krist, Martin

Engelsgleich / Kommissar Kalkbrenner Bd.4


sehr gut

Erschütternd

Dieser Krimi liest sich sehr rasant. Die verschiedenen Schauplätze und handelnden Personen wechseln sich in einem unheimlichen Tempo ab. Das führt zwar dazu, daß es nie langweilig wird, aber teilweise haben mich diese ständigen Wechsel schon etwas verwirrt. Dennoch liest sich das Buch sehr gut. Der Schriftsteller versteht es auf jeden Fall, gut zu schreiben. Den Titel des Buches fand ich weniger gelungen, ich kann hier leider schwerlich nachvollziehen was das Erzählte mit "Engelsgleich" zu tun hat, außer daß einer der ermittelnden Polizisten einen Glücksbringer als Engel an seine Tochter weitervererbt.Es geht um das schlimme Thema Kindesmissbrauch und Misshandlungen durch Päderasten. Dabei auch noch um Menschen- und Drogenhandel. Gut fand ich, daß der Schriftsteller auch ohne allzu grausige Einzelheiten auskommt. Die Art seines Beschreibens macht das Grauen und das unvorstellbare Geschehen schon deutlich genug.

Das osteuropäische junge Mädchen Anezka ist von 2 Männern in einen Kofferraum gesperrt worden. Schon seit einiger Zeit wurde es von zu Hause fortgelockt mit einem Versprechen auf ein besseres Leben. Statt dessen gab es Missbrauch und Folter. Im Kofferraum liegt ein toter Junge, der offenbar genauso wie Anezka auf einem alten Fabrikgelände fortgeschafft werden soll. Doch die beiden Männer werden von einem jungen Pärchen gestört. Das Mädchen wird sofort erschossen, der junge Mann verletztm kann jedoch flieht. Anzeka gelingt daraufhin auch die Flucht, zusammen mit Kevin, dem jungen Mann. Den beiden steht eine schreckliche schmerzhafte Odysse bevor. Die Leiche des jungen Mädchens wird auf dem Fabrikgelände von der Polizei entdeckt. Allerdings werden im Zuge der Ermittlungen noch weitere Leichen entdeckt. Aus Koakebecken holt man 11 Kinderleichen. Jungen und Mädchen, teilweise mit unsagabaren Wunden und Verstümmelungen. Kommissar Kalkbrenner und seine Kollegen sind entsetzt. Zudem wundern sie sich, warum diese Kinder niemand vermisst hat. Die Ermittlungen beginnen schleppend und zunächst malt sich niemand aus, welches Ausmaß dieser Fall annimmt. Dann gibt es noch das Pärchen Juli und Yvonne, die sich liebevoll um 3 Pflegekinder kümmern. Als das älteste Kind, Merle, eine 15-Jährige verschwindet, ist Juli, die ihr besonders nahestand, verzweifelt. Noch schlimmer wird es für sie, als sie keine Unterstützung seitens ihrer Familie und der Polizei erfährt. Jeder scheint anzunehmen, daß Merle, die eine schwere Kindheit hinter sich hatte, schon wieder ausgebüxt ist. Doch Juli gibt mit ihrer Suche nach Merle nicht auf und verliert bald alles in ihrem Leben.
Der junge Markus führt ein Leben im Drogenmilieu. Er verkauft Drogen und lebt gefährtlich. Mit allen Mitteln versucht im Milieu aufzusteigen. Er möchte richtig Geld verdienen und läßt sich mit gefährlichen Hintermänner aus Tschechien ein. Nach und nach schließt sich der Kreis um alle Personen und Handlungen, dabei hat mir jedoch das Ende nicht so zugesagt. Hier war ich etwas enttäuscht. Es ist leider kein richtiges gutes Ende, aber leider ist es im wahren Leben auch oft so, daß man diese schrecklichen Verbrecherringe nie ganz aufbrechen kann.
Auf jeden Fall ist dieser Krimi einer der besonderen Art, die man lesen sollte.

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Bewertung vom 22.12.2014
Die Lichtung / Jan Römer Bd.1
Geschke, Linus

Die Lichtung / Jan Römer Bd.1


gut

Bin von diesem Krimi etwas enttäuscht

Von diesem Krimi hatte ich mir leider deutlich mehr versprochen und bin daher schon etwas enttäuscht. Der Einstieg begann sehr vielversprechend. Der Journalist Jan Römer ist bei einer Zeitung angestellt und soll vertretungsweise das Ressort eines Kollegen übernehmen. Dieses Mal gilt es über ein vor 27 Jahre begangenes Verbrechen, das nie aufgeklärt wurde, zu berichten. Damals feierten mehre Jugendliche in einer Blockhütte auf dem Land und hier kam es zu 2 Todesfällen. Ein junges Mädchen wurde vergewaltigt und ermodert und ein junger Mann wurde ebenfalls in der Nähe erschlagen aufgefunden. Den Täter hat man nie ermittlen können. Als Jan Römer hierüber nun recherchieren und berichten soll, bricht er zusammen. Was seine Kollegen und sein Chef in der Zeitungsredaktion nicht ahnen können, ist, daß er damals einer der Jugendlichen war, die mitgefeiert haben. Die Erinnerungen überwältigen ihn, der diese Geschehnisse von damals doch so gut verdrängt hat. Dennoch ist schließlich sein Interesse und seine Neugier geweckt, nachdem er die Polizeiakte gelesen hat. Er ist auf ein Detail gestoßen, daß ihn nun sehr nachdenklich macht. Außerdem stellt sich nach und nach heraus, daß Jan Römer und die anderen Jugendlichen damals der Polizei gar nicht alles erzählt haben. Der Leser wird neugierig, was denn damals wirklich geschehen ist. Der Schriftsteller schweift daher in seinem Kriminalroman auch kapitelweise immer wieder in die Vergangenheit des damals 16-jährigen Jan Römer zurück bis zum Tag der schrecklichen Tat ab. Jan Römer begibt sich auf die Suche nach seinen damaligen Freunden, die ihm vielleicht noch einiges erzählen könnten. Doch viele wollen nichts mehr von damals wissen. Schließlich wird es für Jan Römer immer klarer, daß der Täter damals aus den Reihen seiner eigenen Freunde gekommen sein muß und eben dieser Täter weiß, daß er ihm auf der Spur ist. Schließlich droht Jan Römer immense Gefahr, aber er läßt sich nicht abschrecken, denn er will jetzt die Wahrheit über damals wissen.

Der Einfall zu diesem Kriminalroman ist gelungen. Die Rückblicke in die Vergangenheit sind auch sehr gut gewählt, aber: das aufkeimende Interesse der Jugendlichen am anderen Geschlecht wird hier doch mehr als ausführlich beschrieben. Mir ist zwar bewußt, daß der Schriftsteller hier das Lebenfsgefühl und die erste Liebe der Jugendlichen beschreiben will, aber ich hatte hier doch sehr häufig das Gefühl, daß ich die Sparte "sexuelles Erwachen" in einer Jugendzeitschrift lesen würde. Außerdem sind die Rückblenden in die Zeit vor 27 Jahren zu ausführlich geraten wenn ich diese mit dem recht aprubten Ende vergleiche. Das fand ich sehr schade. Man hätte deutlich mehr aus dieser Krimi-Idee machen können und die Sprache deutlich niveauvoller gestalten können.

Bewertung vom 22.12.2014
Waidmannstod / Kommissar Voss Bd.1
Leo, Maxim

Waidmannstod / Kommissar Voss Bd.1


sehr gut

Dieser Kriminalroman, der in der Mark Brandenburg spielt, gefiel mir sehr gut. Er ist solide und unterhaltsam geschrieben. Es ist ein Buch, das man auch einmal ein paar Tage aus der Hand legen kann, denn dieser Krimi sorgt nun nicht unbedingt für schlaflose Nächte, aber er ist gelungen. Der Schriftsteller beschreibt gut die Umgebung und die Örtlichkeiten und wenn man es noch nicht kennt, Abläufe in der Waldwirtschaft und beim Jagen. Dies geschieht immer auf unterhaltsamen und informativen Wege. Was mich ein bischen störte, war der manchmal ein wenig teilnahmslose Schreibstil, er war nicht immer so lebendig, wie ich es von anderen Romanen kenne.
Kommissar Voss, um den es hier hauptsächlich geht, ist Anfang 40 und ledig. Offenbar liegt seine letzte Beziehung zu seiner Verlobten schon etwas zurück. Kürzlich ist sein Vater, ein wortkarger Mensch, gestorben. Seine Seine Mutter ist auf die Hilfe einer polnischen Pflegerin angewiesen und da Daniel Voss bisher in Stuttgart tätig war, meinte es eine Kollegin gut und wollte ihm eine Stelle in seiner früheren Heimat verschaffen. Doch er wollte gar nicht nach Hause. Schließlich aber hat er sich doch entschlossen, heimzukehren. Nun wohnt er voerst in seinem alten Kinderzimmer und ist nicht wirklich zufrieden mit seinem Umzug ins alte Leben. Auch wenn es hier nicht viele Fälle für ihn geben wird, geschieht doch schon der erste seltsame Mord. Am Ende einer Treibjagd haben die Jäger einen Jagd-Kollegen tot aufgefunden. Man stellt fest, daß er erschlagen und dann erschossen wurde. Spuren findet man keine allzu brauchbaren. Nach und nach stellen sich Facetten des Ermordeten heraus, mit dem man anfangs nicht gerechnet hat. Kommissar Voss erfährt auch, daß der Ermordete genug Feinde hatte. Er wollte seinen Wald verkaufen, damit dort Windräder gebaut werden können. Damit hätte er finanziell ausgesorgt gehabt. Die geplanten Windräder stießen jedoch auf Widerstand in der Bevölkerung und somit hatte er viele Gegner, die auch handgreiflich wurden. Allerdings gibt es auch eine sehr junge Geliebte und noch andere Personen, die nicht gut auf den Toten zu sprechen waren. Eine heiße Spur findet Voss jedoch nicht, zudem muß er sich auch erst mit seinen neuen Kollegen zusammenraufen. Noch während der Ermittlungen geschieht ein weiterer Mord, auf die gleiche Weise. Wieder handelt es sich um einen Jäger und auch dieser scheint in die Geschäfte mit Waldverkäufen verwickelt zu sein. Voss Vorgesetzter wird immer nervöser, er fürchtet einen Serientäter. Und so hat der Kommissar recht viel um die Ohren, dabei kann er jedoch auf die freundliche Hilfe der polnischen Pflegerin Maja setzen, die ihm mehr und mehr zugetan ist. Auch mit den Kollegen klappt es immer besser und so gelingt es ihnen am Schluß gemeinsam Schlimmeres zu verhindern, als der Täter seinen Rachefeldzug zu Ende bringen will.