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jacky1304

Bewertungen

Insgesamt 71 Bewertungen
Bewertung vom 16.09.2023
Nur eine Lüge - Zwei Familien, eine tödliche Verbindung
Stehn, Malin

Nur eine Lüge - Zwei Familien, eine tödliche Verbindung


sehr gut

Es soll ein ganz besonderer Tag werden, denn es ist der Hochzeitstag von Emily und William. Nicht nur Freunde und Familie sind eingeladen - aufgrund von Williams sozialem und beruflichem Status sind auch zahlreiche Pressevertreter an der Eventlocation vertreten. Und somit werden auch sie Zeuge von den tragischen Ereignissen, die den Tag zu einem wahren Albtraum machen: einer der Gäste wird am Abend der Hochzeit tot aufgefunden. War es abscheulicher Unfall oder gar Mord? Diese Frage gilt es nun zu beantworten.

Malin Stehn erzählt die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven und auf mehreren Zeitebenen. Zum Einen befindet sich der Leser in der Gegenwart und wird Zeuge des Leichenfunds. Zum Anderen wird nach und nach ein schlimmes Ereignis in der Vergangenheit der Familien aufgedeckt. Denn eins kann ich direkt verraten: sowohl die Familie der Braut, als auch die des Bräutigams tragen ihre Geheimnisse mit sich. Und keiner ist gewillt die Wahrheit mit samt ihren Konsequenzen ans Tageslicht kommen zu lassen.

Die Protagonisten fand ich allesamt wenig sympathisch. Sie sind ziemlich mit sich selbst beschäftigt - einen wirklichen Zusammenhalt gibt es dort eher nicht. Aber das hat das Leseerlebnis nicht geschmälert. Der Schreibstil ist kurz und bündig, die Kapitel nicht wirklich lang. Durch die Perspektiv- und Zeitebenenwechsel fliegt man nur so durch das Buch.

Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut und hätte mich im Buchladen sofort angesprochen.

Alles in allem ein durchaus gelungener Roman - keine herausragende Spannung, aber man möchte trotzdem immer weiterlesen. Die Auflösung kam für mich nicht vollkommen überraschend, aber ich denke, dass sie trotzdem einige Leser überraschen wird.

Bewertung vom 30.08.2023
Der Trip - Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand.
Strobel, Arno

Der Trip - Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand.


gut

Kurz vorweg: von Herrn Strobel bin ich besseres gewohnt. „Der Trip“ ist leider der erste Roman von ihm, der mich ziemlich enttäuscht hat. Warum, erläutere ich gleich genauer.

Evelyn ist Psychologin und unterstützt das Landeskriminalamt bei ihren Ermittlungsarbeiten in Morddelikten. Doch seit vor zwei Jahren ihr Bruder Fabian mit seiner Frau im Frankreich-Urlaub verschwand, ist sie nicht mehr dieselbe. Der Fall konnte nie aufgeklärt werden, die Ermittlungen wurden lange eingestellt - doch nun scheint es eine Verbindung zur aktuellen Mordserie des „Campers“ zu geben. Und Evelyn entreißt es den Boden unter den Füßen.

Die komplette Story war leider ziemlich vorhersehbar. Eigentlich bin ich es von Herrn Strobel gewohnt, dass er zahlreiche Wendungen einbaut und der Leser irgendwann gar nicht mehr weiß, was er glauben soll, weil ständig neue Täter infrage kommen. Das war hier nicht der Fall. Ich wusste bereits nach ca. einem Drittel, wohin die Reise gehen wird. Ab da habe ich an Evelyns Wahrnehmung gezweifelt. Wie solch eine labile und manipulierbare Frau von der Polizei um Mithilfe gebeten werden kann, ist mir ein Rätsel.
Sicher geht ein solches Schicksal an keinem spurlos vorbei - trotzdem war mir ihr Gejammer irgendwann einfach zu viel. Ihre Gedanken drehten sich im Kreis und brachten die Story nicht wirklich voran.
Die detaillierten Schilderungen von Evelyns Albträumen hätte es für mich nicht gebraucht. Gefühlt arbeitet diese Frau zwei Stunden am Tag, fährt dann nach Hause, legt sich aufs Sofa, fällt in einen unruhigen Schlaf, bevor sie dann um die Häuser zieht und zu viel Alkohol konsumiert.

Normalerweise freue ich mich immer über Perspektivwechsel. Hier konnten mich die kurzen Passagen aus Tätersicht aber nicht überzeugen. Sie wirkten für mich eher als Platzhalter und erschlossen sich für mich nicht.

Die Kapitel sind, wie man es vom Autoren kennt, kurz und flüssig zu lesen. Aber für mich fehlten die so bekannten Cliffhanger am Kapitelende. Einige Versuche waren da, die Umsetzung aber eher schwach.

Warum habe ich trotz zahlreicher Kritikpunkte doch noch 3 Sterne vergeben? Gute Frage. Ich mag das Cover und die Grundidee hat mir auch gefallen. Dass ich innerhalb weniger Tage durch die Geschichte gekommen bin, liegt Schreibstil. Der gefällt mir einfach. Und sicherlich gab es auch einen (halben) Stern zusätzlich, weil ich die Hoffnung habe, dass mich sein nächstes Buch wieder überzeugen wird.

Diesmal leider eher mau, schade.

Bewertung vom 27.08.2023
Die Unbekannte
Musso, Guillaume

Die Unbekannte


gut

Musso war mir bisher als Autor von spannenden Romanen bekannt. Anders als es die Cover und/oder Titel meistens vermuten lassen, handelt es sich eher um Spannungsromane, als 0815-Liebesromane. Und genau das hat mir sonst gut gefallen.
Leider muss ich bei „Die Unbekannte“ aber sagen, dass das Buch nichts für mich war. Die Handlung klang vielversprechend und genau das war es das erste Drittel des Romans auch. Doch dann driftete es für mich in eine skurrile Thematik ab, mit der ich nicht gerechnet habe und die auch leider gar nichts für mich war.
Allgemein wurde mir das ganze Thema um die griechische Mythologie zu sehr in den Vordergrund gestellt. Die eigentliche Handlung, die mir der Klappentext suggeriert hatte, trat vollkommen in den Hintergrund.
Viele Charaktere, über die ich gerne mehr erfahren hätte (beispielsweise die junge Assistentin Valerie), fielen irgendwann hintenüber.
Außerdem enthielt mir das Buch zu viele Fremdworte, die ich erstmal nachschlagen musste - und dabei geht es nicht um allgemein gebräuchliche Worte! Das hat den Lesefluss ziemlich behindert. Ein Hoch auf meinen E-Reader, der als Nachschlagewerk fungiert. Wer das Buch in haptischer Form liest, wird es noch umständlicher finden.

Alles in allem höchstens mittelmäßig. Die Story hätte deutlich mehr Potenzial gehabt, welches der Autor diesmal leider nicht genutzt hat.

Bewertung vom 18.08.2023
Cleopatra und Frankenstein
Mellors, Coco

Cleopatra und Frankenstein


ausgezeichnet

Wer denkt, dass es hier um eine romantische Liebesgeschichte geht, der wird überrascht sein.
Anfangs geht es tatsächlich um das Kennenlernen der jungen, verrückten Künstlerin Cleo und dem 20-Jahre älteren Frank - Inhaber einer Werbeagentur und Lebemensch durch und durch. Es geht um eine intensiv-aufflammende Liebe, eine Heirat nach wenigen Wochen und die Zeit „Danach“.

Aber dieser Roman ist so viel mehr. Es gibt zahlreiche Charaktere, die eine wichtige Rolle spielen - sowohl für die Entwicklung der Beziehung von Cleo und Frank, als auch für die Geschichte an sich. Es geht um Suchtkrankheiten. Es geht um Partyexzesse. Es geht um psychische Probleme. Es geht um Kindheitstraumata. Es geht um Verlust. Es geht um zwischenmenschliche Konflikte. Es geht um Freundschaften, die vielleicht gar keine sind.

Ich muss gestehen, dass ich während des Lesens gar nicht so ein wirkliches Highlight in dem Buch gesehen habe. Mir hat die Geschichte zwar durchgehend gefallen, das „Wow-Erlebnis“ kam aber erst nach Zuschlagen des Buches. Denn da hallt noch so viel nach. Es gibt etliches, das es noch intensiver zu überdenken gilt.

Die Charaktere sind lebendig beschrieben. Aufgrund der Vielschichtigkeit der Personen ist für jeden Geschmack mit Sicherheit etwas dabei. Ob es Cleos „durchgeknallte“ Freunde sind oder Franks deutlich jüngere Schwester, die noch in der Findungsphase ist und die neue Schwägerin so gar nicht leiden kann. Erwähnenswert fand ich aber auch Eleanors Mutter, die einen Spruch nach dem nächsten raushaut. Was habe ich gelacht!
Der Schreibstil von Coco Mellors hat mich wunderbar durch den Roman geführt und die Perspektivwechsel haben mir sehr gefallen.
Die Tatsache, dass sich die Geschichte über mehrere Monat erstreckt, macht die Entwicklungen gut nachvollziehbar.

Ich kann nur jedem, der gerne alles außerhalb von „Friede-Freude-Eierkuchen“-Romanen liest, raten sich dieses Werk anzusehen. Auch wenn das Cover nicht das Ansprechendste ist, lasst euch gesagt sein: es passt. Und auch den Titel finde ich genial gewählt, wenn man erst einmal die Geschichte gelesen hat.

Ich glaube, man merkt wie begeistert ich bin. Ich hoffe, dass ich einige Leser dieser Rezension neugierig machen konnte und sie vielleicht genauso on fire sind wie ich.

Bewertung vom 27.07.2023
Die Affäre Alaska Sanders
Dicker, Joël

Die Affäre Alaska Sanders


ausgezeichnet

Endlich wieder ein Roman von Joël Dicker, wie wir ihn kennen und lieben! Endlich wieder Marcus Goldmann als Protagonist! Endlich wieder miträtseln und sich auf falsche Fährten bringen lassen!

Marcus Goldmann und sein Polizisten-Freund Sergeant Gahalowood haben wieder einen Fall zu lösen. Diesmal geht es um die junge Alaska Sanders, die vor 11 Jahren ermordet wurde. Zwar wurde damals ein Täter überführt, der auch seine Strafe im Gefängnis absitzt, aber nun gibt es zahlreiche Hinweise darauf, dass man hinters Licht geführt wurde und die falsche Person verhaftet wurde.

Der Plot ist wie gewohnt direkt von Beginn an spannend. Joël Dicker erzählt die Geschichte auf verschiedenen Zeitebenen und aus verschiedenen Perspektiven. Der Leser weiß durch die „Überschriften“ aber jederzeit wer wann was wo berichtet.
Die Protagonisten sind wieder sehr gut dargestellt:
Ich mag Marcus Goldmann einfach. Und in Kombination mit Gahalowood ist es genial. Die Dialoge sind teilweise zum schießen. Das trifft genau meinen Humor und lockert so die Ermittlungsarbeit total auf.

Sehr zufrieden bin ich auch mit der Auflösung des Falls. Es gab zahlreiche Momente in denen ich mir sicher war den Täter zu kennen - bloß um ein paar Seiten später wieder alles über Bord zu werfen. Joël Dicker weiß einfach wie man endlos viele Fäden gekonnt zu einem großen Ganzen zusammenführt.

Was habe ich auf das Erscheinen dieses Buches hingefiebert und ich wurde zum Glück nicht enttäuscht. Eine große Empfehlung von mir!

Bewertung vom 02.07.2023
Die Familie gegenüber
Trope, Nicole

Die Familie gegenüber


weniger gut

Für mich leider eine ziemliche Enttäuschung. Der Klappentext wirkte total vielversprechend. Ich habe aber etwas komplett anderes erwartet und war deshalb eher lustlos das Buch zu lesen. Es hat mich fast in eine Leseflaute gestürzt.
Die Geschichte war voller Klischees: schwere Kindheit und entsprechendes Abdriften in Gewalt und Kriminalität; alte, kinderlose, sehr neugierige Nachbarin, die sich in alles einmischt; Eheprobleme in einer Familie mit Kindern und und und.
Zudem haben mich die Charaktere sehr genervt. Ich habe zu keinem eine Beziehung aufbauen können - sie waren mir wirklich egal.
Das Ende (bzw. die Zeit „danach“) hat mich leider mit den Augen rollen lassen. Mehr Klischee geht kaum. Ich war froh, als das Buch endlich zu Ende war.
Einzig der Wendepunkt in der Handlung war für mich positiv erwähnenswert. Ich habe lange Zeit in eine andere Richtung tendiert und wurde hier sehr überrascht. Das ist der Autorin absolut gelungen!

Ich möchte jedoch folgendes noch hinzufügen:
Für Leser, die im Thriller-Bereich wenig Erfahrung haben, könnte ich mir vorstellen, dass das Buch besser sein könnte, als ich es an dieser Stelle bewertet habe. Ich bin Thriller-Vielleser und deshalb auch sehr kritisch. Lasst euch also nicht von meiner Bewertung abschrecken.

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Bewertung vom 16.06.2023
Morgen mach ich bessere Fehler
Hülsmann, Petra

Morgen mach ich bessere Fehler


sehr gut

Endlich, Petra Hülsmann ist zurück!! Als echter Fan dieser Autorin habe ich so sehr auf den Erscheinungstermin dieses Buches hingefiebert - und war dann erst enttäuscht, als ich las, dass Hamburg nur eine Nebenrolle spielt und auch mein geliebter Knut aus den Vorgängerbänden nicht wirklich vorkommt.
Im Nachhinein muss ich aber sagen, dass das Buch „trotzdem“ toll war. Genau die richtige Menge Humor wurde getroffen, ich musste öfter beim Lesen laut lachen. Einfach seichte Unterhaltung, wie wir es von Frau Hülsmann gewohnt sind. Die Charaktere sind wieder sehr gelungen. Besonders die Entwicklung von Heinz gefiel mir und wirkte keinesfalls an den Haaren herbeigezogen.
Ich habe vor allem die kleine Paula und den griesgrämigen Onkel Heinz absolut ins Herz geschlossen. Aber auch die anderen Protagonisten werden mir fehlen. Es fühlte sich mal wieder an, als würde man dazugehören.
Die Idee mit Kaninchen Rosa ist genial. Aber auch die Fahrradhelm-Thematik hat mir gefallen. Auf sowas muss man erstmal kommen!

Warum habe ich keine 5 Sterne gegeben? Vielleicht waren meine Erwartungen dann doch etwas zu hoch nach der längeren Pause. Manche Dialoge fand ich anstrengend und einige Themen wurden mir zu oft wiederholt. Ellis Gedankengänge bezüglich Sami fand ich sehr skurril. Außerdem fehlte mir Knut - der gehört einfach dazu (die kleine Gastrolle zählt für mich nicht wirklich).

Lobend erwähnen möchte ich aber noch das Schlusswort. Die Worte haben mich sehr berührt und absolut einen Nerv bei mir getroffen. Danke für die Offenheit an dieser Stelle und Willkommen zurück, Frau Hülsmann!

Bewertung vom 01.06.2023
The Catch - Sie sagt, er sei perfekt. Doch ich weiß, dass er lügt ...
Logan, T.M.

The Catch - Sie sagt, er sei perfekt. Doch ich weiß, dass er lügt ...


ausgezeichnet

Irgendetwas stimmt mit dem jungen Mann nicht. Dessen ist sich Vater Ed ganz sicher, als er seinen neuen potentiellen Schwiegersohn Ryan zum ersten Mal trifft. Das jedoch Tochter Abbie und Ehefrau Claire beizubringen, wird zur Herausforderung. Denn dieses Gefühl hat Ed nicht zum ersten Mal - bereits bei Abbies Exfreund ließ sich das ungute Gefühl nicht abschütteln. Übertreibt er? Oder ist der vorbildliche Ryan wirklich nicht der, der er zu sein vorgibt? Bald vermischen sich Wahn und Realität und Ed steckt immer tiefer im Sog, um die Wahrheit herauszufinden.

Die Geschichte wird größtenteils aus Ed‘s Sicht dargestellt. Dadurch bekommen wir hautnah mit, wie er direkt beim ersten Treffen schon Misstrauen gegenüber seinem Schwiegersohn entwickelt. Da ihm aber niemand glaubt und er nach und nach seine komplette Familie gegen sich aufbringt, sogar seinen Job schleifen lässt und alles nur noch auf Ryan abstimmt, weiß der Leser bald nicht mehr, was los ist. Seine Gedanken sind nachvollziehbar, trotzdem hinterlässt die Tatsache, dass das nicht das erste Mal der Fall ist, einen faden Beigeschmack. Der Leser fiebert mit Ed mit - auch wenn er oft für „Kopfschüttel-Momente“ sorgt.

Ed‘s Familie hatte es in der Vergangenheit nicht leicht, denn sie mussten vor einigen Jahren einen schweren Schicksalsschlag verkraften. Wie dieses Thema in die Geschichte integriert wurde, ist äußerst gelungen dargestellt. Und so merkt man bald, dass auch Ed zahlreiche Geheimnisse hat.