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Eternity

Bewertungen

Insgesamt 58 Bewertungen
Bewertung vom 12.10.2021
Der Sucher
French, Tana

Der Sucher


gut

Irland. Ein Land voller Mystik, rauen und naturgewaltigen Landschaften, grünen Wiesen und derben Steinen. Doch auch wolkenverhangen und nebelig, düster und schweigsam. Einsam.

Wenn Tana French eins kann, dann ATMOSPHÄRE! Ich kenne kaum Krimis und Romane, die so außergewöhnlich atmosphärisch sind wie ihre!

In "Der Sucher" sind wir im herbstlichen, kalten und feuchten Irland, mitten im nirgendwo in einem kleinen Dorf. Cal Hooper, ein Amerikaner und ehemaliger Polizist, der neu hinzugezogen ist und sich außerhalb des Dorfes ein kleines Häuschen gekauft hat, das er nun renoviert, hat es nicht ganz einfach in die eingeschworene Dorfgemeinschaft hineinzukommen. Auch wenn sein Nachbar Mart sich große Mühe gibt, Cal mit den Gepflogenheiten des irischen Dorfes vertraut zu machen.
Doch dann steht plötzlich Trey vor Cals Haustür, ein Kind, das nach seinem großen Bruder sucht, der spurlos verschwunden ist. Cals Polizeispürsinn ist geweckt und auch wenn er seine berufliche Vergangenheit eigentlich ad acta gelegt hat, kann er die Sehnsüchte und Hoffnungen von Trey nur zu gut verstehen und macht sich auf die Suche. Cal wird zum Sucher. Und worauf er stößt, hätte er niemals erwartet...

Der Krimi ist von der Stimmung her wirklich richtig gut positioniert und eingefangen. Selbst mit herbstlichem Wetter vor dem Fenster, kann man sich mit Decke und Tee auf die Couch kuscheln und lesen. French zeichnet die Szenarien in diesem kleinen, irischen Dorf gekonnt und realistisch ein.

Doch das große Manko ist die Story an sich. Sie ist an einigen Stellen zu langatmig, die Spannung, die aufgebaut wird, fällt auch schnell wieder ab. So manches Mal liest sich die Geschichte wie ein Kaugummi, das sich zieht und zieht und zieht... Schade!

Bewertung vom 12.10.2021
Stadt des Zorns
Meller, Marc

Stadt des Zorns


gut

Das Chaos regiert die Stadt, nichts geht mehr - Ausnahmezustand! Die Polizei und Rettungskräfte kommen nicht durch das Verkehrschaos und der Mob schaltet und waltet, wie er will. Und all dies gehört zum großen Plan des Marionettenspielers, des Genies, das sich all das ausgedacht hat - Janus.

Die Ideen, die in diesem Escape-Room-Thriller stecken, sind wirklich großartig! Marc Meller beweist eine Kreativität dabei, die wirklich beeindruckt!
Auch sein Schreibstil gefiel mir sehr. Das Buch ist angenehm zu lesen und durch die kurzen Kapitel wird es durchaus zum Pageturner. Ab und an gibt es vielleicht zwei, drei Lücken, die man sich als Leser erschließen muss, die erst ein paar Seiten weiter "beim Namen genannt" werden, obwohl diese Information zu Beginn das Kapitels schon wichtig gewesen wäre. Aber darüber lässt sich gut hinweg lesen!

Jetzt kommt leider das große ABER bei mir. Und das tut mir ehrlich leid und ich bin mir sicher, dass es viele geben wird, die es anders sehen als ich, und das ist auch gut so! Ich kann Hannah nicht leiden. Es tut mir leid, aber sie ist mir zu großen Teilen einfach unsympathisch. Und das macht es mit dem Lesen schon etwas schwierig. Ich verstehe, dass sie als Hauptperson "mehr Einblick" in die Handlungen von Janus haben muss, aber ich hatte teilweise das Gefühl, dass sie eine Art "Übergöttin" ist, die alles weiß und alles kann und immer die richtige und zündende Idee hat. Das ging mir leider auf Keks. Sorry!!!!!

Bewertung vom 12.10.2021
Abgetrennt / Paul Herzfeld Bd.3
Tsokos, Michael

Abgetrennt / Paul Herzfeld Bd.3


ausgezeichnet

Da ist "gerade wieder" etwas Ruhe in das Leben von Dr. Paul Herzfeld eingekehrt, nachdem er und seine kleine Familie dem Mordanschlag seines ehemaligen Kollegen entgangen sind, und schon überschlagen sich wieder die Ereignisse!
Aber ich möchte gar nicht zu viel vom Inhalt erzählen. Die Story ist rasant, teilweise schier unglaublich und besonders mit dem Hintergrund, dass die verarbeiteten Aspekte einen realen Kern haben, lässt einen beim Lesen fassungslos zurück.

Ich liebe, liebe, liebe einfach die True-Crime-Thriller von Michael Tsokos! Für mich sind sie wahre Pageturner. Man hat das Gefühl, nie tief durchatmen zu können, weil immer etwas passiert, man immer unter Hochspannung steht und die Nerven bis zum Letzten gespannt sind. Da die Handlung nie einspurig fährt, sondern immer mehrere Stränge gleichzeitig ablaufen, hat man wirklich nie eine Down-Phase. Und trotzdem verknoten sich diese Stränge nie, sondern führen am Ende alle zusammen und ergeben ein Gesamtbild, dass sich so manches Mal erahnen lässt, sich aber im Vorfeld noch nie ganz offenbart.

Mit diesem Band endet vorerst die Reihe um Dr. Paul Herzfeld, ein sehr angenehmer und sympathischer Charakter, wenn manchmal vielleicht etwas stur und eigensinnig. Aber gerade das macht es ja aus! Dass niemand perfekt ist und Dr. Herzfeld ganz sicherlich auch nicht! Im Nachhinein wird er sich auch denken: "Hättest Du vielleicht anders lösen können..."

Aber ich bin mir sicher, dass wir Dr. Herzfeld irgendwann und irgendwo nochmal wiederlesen werden! Und wenn nicht, lesen wir die Bücher eben einfach nochmal von vorne! :)

Bewertung vom 05.09.2021
Kasi Kauz und die komische Krähe / Kasi Kauz Bd.1
Wnuk, Oliver

Kasi Kauz und die komische Krähe / Kasi Kauz Bd.1


ausgezeichnet

Kasi Kauz (der kleine neugierige Vogel), Pia Langbein (die Zitterspinne), Bartholomäus Biber (mit einem abgebrochenen Zahn und leichtem Sprachfehler), Frau Schnatter-Schnabel (die Ente) und Herr von Schwan (der Schwan), Familie Flitz (die Eichhörnchen) und viele andere Tiere leben glücklich vereint in einem Wald. Sie kennen sich gut, jeder lebt sein Leben und geht seinen Aufgaben nach. Susi Wildschwein gräbt die Erde um, damit ihre Frischlinge Futter finden. Familie Fitz bereitet sich auf den Winter vor und legt viele Vorräte an.
Und dann auf einmal sitzt da eine komische Krähe, von Kopf bis Fuß knallebunt und schreit "Blödmann"! Was ist denn das? WER ist denn das? Und was will er in unserem Wald?
Die Waldtiere reagieren reserviert und halten erst einmal Abstand zu diesem Vogel. Das versteht Kasi Kauz aber mal so gar nicht! Diese komische Krähe ist doch auch ein Wesen auf dieser Erde. Warum sollte sie nicht dazu gehören?
So macht der kleine Vogel Kasimir sich auf die Suche nach der Antwort, warum viele Tiere (und auch Menschen) im ersten Moment immer so abweisend gegenüber Neuen sind!

Die Geschichte ist einfach herzerwärmend! Der Schreibstil unterhält junge und ältere Leserinnen und Leser und die Wortwitze sind einfach herrlich! Da kommen definitiv auch die Vorleser auf ihre Kosten! :)

Auch die Intention und die "Moral von der Geschicht" ist fein und einfach wichtig! Natürlich kennt man das Neue, die Neue oder den Neuen noch nicht. Aber gerade das ist doch das Tolle! Wir können jemanden oder etwas Neues kennenlernen, dazu lernen, die Welt, Gesellschaft und Tradition entdecken, von der wir bisher keine Ahnung hatten!
Lasst uns nicht die Augen vor der Welt und all' ihrer Neuheit oder auch "neuen Altheit" verschließen, nur weil wir uns auf unserem kleinen Platz Erde wohlfühlen. Es gibt noch so viel, wo und womit wir uns auch wohlfühlen können! Da ist Kasi Kauz sich sicher! :)

Bewertung vom 30.08.2021
Der Sohn des Odysseus
Thor, Annika

Der Sohn des Odysseus


ausgezeichnet

Kennt Ihr den Namen Telemachos? Nein? Ich kannte ihn auch nicht. Aber ich wette, Ihr alle kennt seinen Vater Odysseus, der sagenumwobene Held und Krieger, der die Idee mit dem Holzpferd in Troja hatte und so die Stadt zum Fall brachte und den Krieg beendete. Und dies ist nur ein Abenteuer von Odysseus. Auf dem Heimweg aus dem Krieg erlebte er noch viele weitere!
So spannend und atemberaubend Odysseus' Abenteuer sind, wer hat beim Lesen oder Zuhören der Geschichten auch nur einen kleinen Moment an seine Frau Penelope gedacht? Oder gar an seinen kleinen Sohn Telemachos? Wohl keiner...
Telemachos war gerade ein Jahr alt, als sein Vater Odysseus in den Krieg nach Troja zog. Jahr um Jahr verging und der kleine Junge, der tagtäglich auf die Rückkehr seines Vaters wartete, wuchs heran. Er wurde älter und größer und ohne rechtes Vorbild seines Vaters wurde er zu einem zarten jungen Mann, der das Gespött der anderen Jünglinge, die stärker und kräftiger waren, über sich ergehen lassen musste.
Doch Telemachos gab seine Hoffnung nicht auf. Irgendwann. Irgendwann wird sein Vater Heim kehren. Und dann würde alles gut werden!

Die Geschichte ist in einer sehr schönen Sprache geschrieben. Sie mutet an die alten Sagen um die Götter an und hält sich auch bei Gewalt und Brutalität, die damals als Lösung eines Problems galt, nicht zurück.
Die Idee, einige von Odysseus Abenteuern als Träume in die Geschichte hinzuflechten, finde ich sehr ansprechend und erzählend.
Auch wenn die griechischen Namen nicht ganz so leicht zu lesen und merken sind, lohnt sich die Geschichte sehr! Sie ist toll erzählt und die hübschen Illustrationen von Ishtar Bäcklund Dakhil sind ein Traum!

Bewertung vom 30.08.2021
Tote schweigen nie / Raven & Flyte ermitteln Bd.1
Turner, A. K.

Tote schweigen nie / Raven & Flyte ermitteln Bd.1


sehr gut

Cassie Raven ist eine ungewöhnliche, junge Frau. Nicht nur, dass sie unkonventionell mit ihrem eigenen Look durchs Leben geht, sie hat auch einen unkonventionellen Beruf. Sie arbeitet in der Rechtsmedizin und bereitet die Leichen für die Obduktion vor. Dabei ist sie so empathisch und einfühlsam, dass die Toten mit ihr reden.
Und dann passiert eines Tages das, was wahrscheinlich für die meisten Rechtsmediziner das Grauen ist: auf dem Stahltisch liegt eine ihnen bekannte Person.
Bei Cassie ist es ihre heiß geliebte Lehrerin, die sie vor der Straße und dem Abgrund des Lebens gerettet hat. Dass dieser Tod ein tragischer Unfall sein soll, kann Cassie nicht glauben. So macht sie sich selbst auf die Suche nach der Wahrheit um den Tod ihrer Lehrerin.

Der Auftakt zu der Serie um Cassie Raven und der Polizistin Flyte ist wirklich gelungen. Die Geschichte beinhaltet unzählige Windungen und Wendungen und jegliche Vermutung, die man während des Lesens aufstellt, vernichtet sich selbst nur wenige Seiten später.
Aber besonders durch die Protagonistin Cassie Raven wird dieser Thriller zu etwas Besonderem. Sie ist eine großartig gezeichnete Figur, die Wärme, Empathie und Selbstbewusstsein gleichzeitig mit Angst, Zweifeln und emotionaler Distanziertheit vereinigt. Eine wirklich spannende Mischung!

Bewertung vom 28.07.2021
Die Verlorenen / Jonah Colley Bd.1
Beckett, Simon

Die Verlorenen / Jonah Colley Bd.1


sehr gut

Ein neuer Simon Beckett! Da schlägt das Thriller-Herz höher vor Freude, denn der Meister ist mit einer neuen Reihe zurück!

Der Start des Buches war ehrlich der Knaller! Ich konnte es überhaupt nicht mehr aus der Hand legen. Es war so spannend wie man einen Beckett eben kennt. Der absolute Wahnsinn! Meine Erwartungen wurde da definitiv übertroffen. Wie sollte die Story nur weitergehen, wenn er mit so einem Auftakt startet?
Tja, und genau das war vielleicht das Problem... Denn die atemraubende Spannung, die beim Einstieg in die Geschichte herrschte, verflüchtigte sich schnell. Danach dümpelte die Story in entspannter Krimi-Manier daher. Nicht zwingend schlecht, aber eben auch kein Beckett-Thriller-Highlight.

Vielleicht hat die Geschichte bei mir einen so faden Nachgeschmack hinterlassen, eben weil der Anfang so bombastisch war. Das war Thrill pur! Und danach eben entspannter Sonntagabend-Tatort-Krimi. Wer das mag, kommt hier definitiv auf seine Kosten!
Wer aber nach einem überstrapazierten Spannungsbogen, einem wahren Pageturner, einem Herzraser-Thriller sucht, der wird hier vielleicht nicht recht fündig... Schade!

Bewertung vom 28.07.2021
Dein Herz in tausend Worten.
Pinnow, Judith

Dein Herz in tausend Worten.


sehr gut

Bücher, eine Welt voller Geschichten, die jede Leserin und jeden Leser willkommen heißt. Welten, so vielseitig wie vielschichtig, die einen abtauchen, vergessen und lieben lassen. Die jeden Menschen so sein lassen wie er oder sie ist.
Dank der unzähligen Geschichten auf dieser Welt darf man sich aus dem Alltag retten und vielleicht auch mal jemand ganz Anderes sein.

Millie liebt Geschichten! Sie arbeitet in einem kleinen Verlag im traumhaft schönen Notting Hill in London und so kann man sagen: Ihr Leben besteht aus Geschichten! Denn Millie liebt und liest nicht nur liebend gern Geschichten, sie rettet sie auch vor dem Vergessen. Viele Manuskripte erreichen den kleinen Verlag, doch natürlich schaffen nicht alle den Weg zum gedruckten Buch. Millie verliebt sich in diese Geschichten und bewahrt sie nicht nur in ihrem Herzen, sondern auch in ihrer Wohnung auf. Doch diese eine besondere Geschichte, die hat es ihr besonders angetan. Sie fühlt diese Geschichte, sie lacht, sie weint, sie ist mittendrin.
Und dann plötzlich vermischt sich diese Geschichte mit ihrer Geschichte, mit Millies Leben und Realität.

Dieses Buch ist wahrlich etwas fürs Herz! Millie ist eine zauberhafte Protagonistin, die so ihre Schwierigkeiten im Alltag hat und sich glücklich schätzt, einen tollen Bruder und Freundin an ihrer Seite zu haben. So schwierig Millie ihr Leben manchmal vorkommt, so sehr taucht sie dann ab in Geschichten und Literatur.
Ich habe das Buch verschlungen. Es ist leicht und süß und zugleich voller Sehnsucht und harter Realität, dass das Leben eben nicht immer einfach ist und jeder Mensch seinen Rucksack zu tragen hat.

Wer Bücher, Geschichten und das Lesen liebt, wird dieses Buch und Millie auch lieben! :)

Bewertung vom 05.05.2021
Die kleine Bücherei in der Church Lane
Lucas, Rachael

Die kleine Bücherei in der Church Lane


sehr gut

Lucy ist Geschichtslehrerin mit Leib und Seele! Sie interessiert sich nicht nur für vergangene Zeiten, sondern auch für ihre Schützlinge. Doch irgendwann wird der Druck der Schule und des Alltags so hoch, dass ihr Körper streikt. Lucy zieht die Reißleine und in ein kleines Cottage in Little Maudley, direkt neben Bunty, einer älteren Dame, auf die Lucy ein Auge werfen soll. Schnell stellt sich heraus, dass Bunty gar keine Babysitterin braucht, aber dafür eine Freundin.
Es entwickelt sich eine zarte Freundschaft und Lucy verliert ihr Herz nicht nur an der alten Dame und ihren Geschichten aus alten Zeiten, sondern auch an das kleine Dorf...

Eine Geschichte, die einfach nur gut tut! Die zeigt, dass das Leben immer Windungen und Wendungen für einen bereit hält. Pläne können über den Haufen geworfen werden und man kann immer wieder neu beginnen, man braucht nur den Mut dazu! Auch wenn "alles in trockenen Tüchern" ist, ist dies vielleicht nicht der richtige Weg oder nicht mehr. Also höre stets auf dein Herz und deinen Bauch! Denn man lebt nur einmal!

P.S. Ich fand den Titel vielleicht etwas verwirrend, denn natürlich kommt eine kleine Bücherei in dem Buch vor, jedoch nicht hauptsächlich, sondern fast nebensächlich. Trotzdem eine tolle Geschichte! :)

Bewertung vom 08.04.2021
Die Verlorenen
Halls, Stacey

Die Verlorenen


gut

Es ist das 18. Jahrhundert in London. Die Straßen sind dreckig und stinken, die Kluft zwischen arm und reich ist groß. Viele Menschen arbeiten den ganzen Tag, um abends erschöpft in ein kaltes, kahles Zuhause zurückzukehren, etwas zu essen und schlafen zu gehen, um genügend Kraft für den nächsten Tag zu haben. Ein Hamsterrad des Elends.

Bess lebt mit ihrem Vater und ihrem spielsüchtigen Bruder in einer kleinen Wohnung. Sie verkauft den ganzen Tag über Krabben, ein harter Job, bei dem sie den ganzen Tag auf den Beinen ist. Sie arbeitet um zu leben und sie lebt, um zu arbeiten.
Doch eines Tages trifft sie auf einen jungen Mann. Ihre Wege kreuzen sich nur kurz, doch dieses Schicksal hat weitreichende Folgen. Bess wird schwanger und in ihren jungen Jahren und einer Tätigkeit, bei der sie den ganzen Tag durch London laufen muss, kann sie sich nicht um ein Baby kümmern. Sie gibt ihr Kind ab, doch in Gedanken ist sie täglich, stündlich, minütlich bei ihrer Tochter. Sie spart so viel Geld wie möglich, um ihren Traum, ihr Kind wieder bei sich zu haben, ermöglichen zu können.
Der Tag kommt und Bess möchte ihre Tochter Clara aus dem Kinderheim abholen. Doch Clara ist nicht da.
Wo ist ihre Tochter? Lebt sie noch? Geht es ihr gut? Warum ist ihr Kind nicht mehr da?

Die Geschichte zeigt Schicksale über Schicksale, die das Leben den Menschen spielt. Es zeigt ein hartes Leben in London im 18. Jahrhundert, das die Menschen stärker machte, das sie vor Herausforderungen stellte, die man bewältigen musste.
Doch die Geschichte zeigt auch persönliche Schicksale wie die harte Entscheidung, ein Neugeborenes abzugeben, weil die Mutter weiß, dass sie dem Baby kein gutes Leben bieten kann. Der Kampf, mit diesem Schicksal umzugehen, muss Bess bestreiten.
Die Geschichte zeigt aber auch, dass Schicksale einen stärker machen, sie einen zu Menschen führen, die das eigene Leben bereichern können. So hart und heftig jeder Schicksalsschlag sein kann, so geht das Leben stets irgendwie weiter. Und ob dieser Weg positiv oder negativ verläuft, liegt in der Hand jedes Individuums!

Die Idee hinter der Geschichte gefiel mir gut. Der Schreibstil war sehr angenehm und man befand sich mitten in London des 18. Jahrhunderts. Leider fehlte so manches Mal für mich der Spannungsbogen in der Geschichte. Es gab immer wieder Passagen, wo die Story trübe dahindümpelte und man das Gefühl hatte, dass gerade nicht viel passierte.