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lesefee.blogspot.com
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Kreis GT

Bewertungen

Insgesamt 26 Bewertungen
Bewertung vom 28.09.2012
Die statistische Wahrscheinlichkeit von Liebe auf den ersten Blick
Smith, Jennifer E.

Die statistische Wahrscheinlichkeit von Liebe auf den ersten Blick


sehr gut

Persönliche Zusammnfassung:
Hadley kann sich schöneres vorstellen als das kommende Wochenende, denn sie muss sich auf den Weg zur Hochzeit ihres Vaters machen. Nicht nur das sie sich mit ihm in letzter Zeit sowieso nicht so gut versteht, seine baldige Frau mag sie auch nicht – auch wenn sie sich noch nicht persönlich begegnet sind. Trotzig und angenervt macht sie sich auf zum Flughafen und eine unbestimmte Angst packt sie, als sie daran denkt in dem kleinen Flugzeug stundenlang zu sitzen, nur um nach England zu kommen.
Am Gate aber trifft sie auf Oliver und die beiden verstehen sich auf Anhieb. Nicht nur, dass sie beide das selbe Flugziel haben, nein sie sitzen auch noch nebeneinander.
Und als die Reise beginnt, ist Angst das letzte was Hadley hat, denn mit Oliver an ihrer Seite fühlt sich alles plötzlich so leicht an.

"Er ist wie ein Song, den sie nicht aus dem Kopf kriegt. So sehr sie es auch versucht, die Melodie ihres Zusammentreffens läuft wie eine Endlosschleife durch ihr Hirn, jedes Mal genauso erstaunlich betörend wie zuvor, wie ein Schlaflied, wie ein Choral, und sie kann sich nicht vorstellen, dass sie jemals müde werden wird, sie zu hören."
(S. 108, letzter Absatz - S. 109, erster Absatz)

Rezension:
„DsWvLadeB“ klingt als Titel schon mal sehr lang und erinnert eher an eine Wissenschaftsarbeit. Das Buch dagegen ist recht kurz gehalten und verzichtet somit auf zu viel Kitsch und übertriebener Liebesmüh.
Die Autorin schafft es die Leser in ein Flugzeug zu führen, das über den Wolken eine leichte Liebesgeschichte entspinnen lässt. Es ist eine zufällige Begegnung die die beiden Protagonisten zueinander führt, denn es sind nur vier Minuten, die Hadley um den eigentliche reservierten Flug bringen. Doch verändern diese vier Minuten ihr Leben.
Zuerst scheint die Botschaft des Buches jedem Leser ins Auge zu fallen, denn immerhin ist es klar betitelt, dass es um Liebe geht. Im Laufe der Geschichte aber, tritt auch immer mehr die Familie in den Vordergrund. Denn auch wenn Angst und Wut die Beziehungen zu unseren nahen Verwandten bestimmen können, gehören sie trotz allem an unsere Seite.
Dies lernt Hadley in der Geschichte, denn auf ihren Vater sauer zu sein scheint eine lange Zeit ihre einzige Möglichkeit gewesen ihn ihr näher zu bringen. Ohne seine Sichtweise und sein Vorhaben Preis zu geben erzählt Oliver ihr Dinge, die sie nachdenklich machen und ihr und dem Leser wird klar, wie wichtig diese Menschen für einen sind, auch wenn man von ihnen enttäuscht worde ist.
Als die Geschichte der beiden scheinbar mit dem "aus den Augen verlieren" am Flughafen endet, ist man schon etwas enttäuscht und erwartet kaum, dass es weiter geht.
Doch schafft es Jennifer Smith den Leser zu überraschen und über all die fröhlichen Feierlichkeiten einen Schatten zu werfen.
Mich hat die Geschichte gefesselt, da sie so viele verschiedene Elemente enthält und einen immer wieder zum lachen, aber auch zum traurig sein bringt.
Der Schluss lässt sich vorhersehen, aber dadruch das die vorangegangene Geschichte mit so viel aufwartet, kann man das verschmerzen.
Ein Buch für alle die nicht an die Liebe auf den ersten Blick glauben und die dennoch einmal gerne diese Hoffnung spüren würden. Eine schöne Geschichte nicht wie ein Flug, sondern wie eien Achterbahnfahrt mitten ins Herz.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.09.2012
Das Mädchen mit den gläsernen Füßen
Shaw, Ali

Das Mädchen mit den gläsernen Füßen


ausgezeichnet

Persönliche Zusammenfassung:
Ida Mclaired kommt zurück auf die mysteriöse Insel St. Hauda's Land.
Bei ihrem letzten Besuch traf sie auf Henry Fuwa, der ihr ein Geheimnis anvertraut hat, das sie bisher an niemande verraten hat. Doch scheint er der Einzige zu sein, der ihr helfen kann, denn ihre Füße verwandeln sich nach und nach in Glas.
Auf der Suche nach ihm, trifft sie Midas, der auf der Insel lebt, und beide ergreifft eine tiefgehende Sehnsucht. Sie weiht ihn ihr Geheimnis ein, und schnell ist ihm klar, dass er ihr helfen muss. Doch bahnt sich das Glas immer weiter einen Weg durch ihren Körper und beiden ist klar, das sie nicht mehr viel zeit miteinander haben, denn es scheint sich nicht aufhalten zu lassen.

Rezension:
Ein besonderes Buch, mit einer besonderen Geschichte.
Mich hat der Zauber dieses Buches gleich umhüllt. Die Geschichte scheint gleich mystisch, denn wie sonst sollten sich die Füße eines Menschen in Glas verwandeln? Doch ist diese Geschichte auch eine Reise in die Vergangenheit.
Ali Shaw beginnt gleich mit der Begegnung von Midas und Ida. Aus beiden Blickwinkel beschreibt er diese und deren Gedanken. Dem Leser ist schnell klar, das das schüchterne Mädchen sein Geheimnis für sich bewahren mag und der zurückhaltende Midas nicht genau weiß, was er von diesem Mädchen halten soll. Doch als sich die Gefühle ihre Wege bahnen, wird auch das Geheimnis um Ida zur Wahrheit und lässt sich nicht mehr verbergen.
Vor dem Leser entspinnt sich eine zarte Liebesgeschichte, die voller Hoffnungn, Zweifeln und Ängsten liegt. Immer wieder werden die Vergangenheiten einzelner Protagonisten erzählt und die Figuren erhalten ihre klar umrissenen, gemeinsamen Verbindungen.
Je weiter das Glas sich den Weg durch Idas Körper sucht, umso mysteriöser wird die Geschichte. Dennoch werden im Laufe neue Wege gefunden und Menschen die sich einmal aus den Augen verloren haben, versuchen zumindest einen Weg zu finden, wieder miteinander zu leben.
Der Schreibstil Shaw's lässt den Leser kaum los und die Darstellungen der Insel formen Bilder vor den Augen.
Ein Buch ohne das erhoffte Happy End, das aber dennoch einen gelungenen Abschluss findet, auch wenn die Geheimnisse der Insel nicht entschlüsselt werden.

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.09.2012
Wirst du da sein?
Musso, Guillaume

Wirst du da sein?


ausgezeichnet

Persönliche Zusammenfassung:
Elliott Cooper, gerade 60 geworden, blickt auf seine Jahre zurück und kann sich glücklich schätzen. Seine Arbeit als Arzt hat ihn immer erfüllt und seine Tochter ist sein Glück. Nur eines wirft einen Schatten über seine Vergangenheit: der Tod seiner großen Liebe Ilena.
Vor genau dreißig Jahren starb sie – und noch immer gibt er sich die Schuld daran. Sein größter Wunsch ist es sie noch einmal wieder zu sehen, auch wenn dies unmöglich ist.
Als sich dann plötzlich doch eine Möglichkeit auftut noch mal einen letzten Blick mit ihr zu tauschen, wagt er einen ungeheuren Schritt und verändert damit nicht nur seine Zukunft…

Rezension:
Nach „Nachricht von dir“ war ich schon ganz gespannt auf ein weiters Buch von Musso. „Wirst du da sein“ ist ein Buch, das den Leser tief berührt und lange nicht mehr los lässt.
Man wird auf eine unvorstellbare Reise geschickt, wenn man dieses Buch öffnet und wird zwischendurch immer wieder vor traurige und positive Ereignisse gestellt. Die erste Begegnung der Elliotts wirkt noch recht stümperhaft und chaotisch, doch je öfters die Zeiten sich miteinander verbinden, desto klarer ist, was passieren wird.
Doch wenn man zu Anfang noch hofft, dass Elliott es irgendwie schaffen wird, seine Liebe zu retten, kann man seinen Sinneswandel schnell nachfühlen.
Dieses Buch trägt eine wichtige Botschaft in sich: Denn es kommt nicht darauf an, welche Fehler man in der Vergangenheit evtl. gerne wieder gradebiegen oder ungeschehen machen würde; sondern darum das man sieht, was man mit einer Veränderung der Vergangenheit in der Zukunft bewirken würde. Plötzlich wäre das gelebte Leben ganz anders als an das man sich erinnern kann.
Jeder der einen Weg eingeschlagen hat, wird dies aus irgendeinem Grund getan haben und auch wenn er behoben wird, heißt es nicht, dass damit alles besser wird.
Dies lernt auch Elliott, denn anstatt seine Vergangenheit positiv zu ändern, fällt er in ein tiefes Loch und kommt dort alleine nicht mehr raus.
Eine phantastische Geschichte um die unendliche Liebe, die auch über den Tod und die Jahre hinaus nie endet und ungewöhnliche Wege findet, wieder zurück zu kommen. Musso schafft es mit dem Buch eine berührende, mystische und tiefgehende Geschichte zu beschreiben, die den Leser bis zur letzten Seite umschlingt und erst nachdem die Protagonisten allen Mut zusammen genommen haben, wieder sanft loslässt.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.09.2012
Der verborgene Garten
Morton, Kate

Der verborgene Garten


ausgezeichnet

Persönliche Zusammenfassung:
Cassandras Großmutter Nell scheint bis kurz vor ihren Tod ein Geheimnis in sich verschlossen zu haben. Auf der Beerdigung aber erfährt Cassandra etwas von der verwirrenden letzten Aussage ihrer geliebten Oma und kann dies nicht auf sich beruhen lassen.
Sie macht sich auf die Suche nach der Wahrheit, die nur noch mehr Fragen aufwirft: Wo kommt sie her? Wer ist ihre Familie? Und viel wichtiger, wer ist sie selbst?
Cassandra, in Australien lebend, begibt sich auf die Suche nach Spuren, findet Tagebücher ihrer Vorfahren und erbt Blackhourst Manor, den Familienbesitz. Dort aber begegnet sie nicht nur alten Geistern, einem Fremden und entdeckt einen verborgenen Garten. Denn dort deckt sie ein lang gehütetes Familiengeheimnis auf, dass nicht nur ihr Leben verändert.

Kurz-Rezension:
Kate Morton schafft es mit „Der verborgene Garten“ den Leser in die Vergangenheit zu führen und ihn dort dennoch nicht im Stich zu lassen.
Sie baut eine Geschichte in der aktuellen Zeit auf, die nicht nur für die Familie, über die erzählt wird, einiges verändert, sondern auch für den Leser...
Morton springt erzählerisch in den Zeiten hin und her und erklärt mit jedem Sprung einen weiteren Teil der Vergangenheit und deckt somit Verbindungen auf, die sich dem Leser nur nach und nach erschließen. Es ist spannend und interessant und man kommt gar nicht davon los, Cassandras Reise in die Vergangenheit zu verfolgen. All die bewahrten Geheimnisse um sie selbst, scheinen fast unglaublich, stellen aber immer mehr klare Formen dar und auf einmal hat man das Gefühl, dass in der Geschichte alles viel tiefer geht und verworrener ist, als es zu Beginn den Anschein hat.
Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und hat trotz aller aufregenden Geschehnisse und unfassbaren Ereignisse einen beruhigenden Klang. Was zu Anfang noch etwas undurchsichtig erscheint, wird im Laufe der Geschichte von hinten aufgeräumt und man lauscht zwei Geschichten, die am Ende eins sind und den Leser stark berühren.
Auch wenn man zu Beginn die dicke des Buches abschreckend finden könnte, ist schon nach ein paar Seiten klar, dass keine unnötigen Umschreibungen enthalten sind. Doch ist die Geschichte so umfassend, unglaublich und überraschend, dass weniger Seiten viele Fragen offen gelassen und kein so schönes Ende gezaubert hätten.

3 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.09.2012
Abgehauen
Poppe, Grit

Abgehauen


ausgezeichnet

Persönliche Zusammenfassung:
Es ist September im Jahre 1989, Deutschland ist ein geteiltes Land und das Leben in Ost und West könnte nicht unterschiedlicher sein.
Von der Mutter schon als Baby verstoßen, hat sich Gonzo bisher immer gut durchs Leben in den verschiedensten Heimen und Einrichtungen geschlagen. Nun aber sitzt sie in Torgau, eine Art Jugendgefängnis. Drohungen, Beleidigungen und Schläge sind für die Jugendlichen dort fast alltäglich, denn die Wärter kennen nur ihre Regeln und setzen diese brutal durch. Schon der kleinste Fehler hat harte Konsequenzen. So landet Gonzo in Dunkelhaft und verliert sich dort fast selbst.
Als sie endlich wieder ans Licht darf, verschwindet ihre beste Freundin und keiner weiß was passiert ist. Auf Transport flieht Gonzo und schlägt sich durch das Land - immer mit der Angst im Rücken- nur mit dem Ziel in den Westen zu gelangen und Anja zu finden…

"Der erste Riegel schob sich in ihren Magen.
Der zweite durchbohrte ihr Herz.
Der Schlüssel drehte sich in ihrem Hirn."
(S. 48, Zeile 17 - 19)

Rezension:
„Abgehauen“ ist ein rasanter Roman, der die Erlebnisse im Osten kurz vor dem Fall der Mauer erzählt.
Die Protagonistin hat in ihrem Leben kaum etwas Gutes erlebt, wurde von Heim zu Heim geschickt und nach jedem Fluchtversuch härter bestraft. Doch Gonzo ist stark und hat es bisher immer geschafft sie selbst zu bleiben. In Torgau aber änders sich alles: hier verändert sich auch die starke Gonzo immer mehr in eine gebrochene Jugendliche. Vertrauen kann sie nur Anja, ihrer besten Freundin. Als diese spurlos verschwindet ist Gonzo klar, dass sie sie finden muss.
Auf der Flucht durchs Land begegnet sie vielen Menschen, aber es ist die Angst die die Oberhand behält. Da trifft sie auf René ebenfalls auf der Flucht in den Westen – wenn auch aus anderen Gründen. Gemeinsam machen sie sich auf die gefährliche Reise nach Tschechien und zum ersten Mal lernt Gonzo auch anderen zu vertrauen.
Grit Poppe beschreibt dem Leser ein Szenarium das sich so echt anfühlt, dass man die Gitterstäbe hinter den eigenen Fenstern zu erkennen meint.
Schon zu Beginn landet man in dem Gefängnis und ein rasanter Ablauf der Geschehnisse findet statt. Wer selbst im Westen aufgewachsen ist, kann sich die Brutalität kaum vorstellen, doch war es im Osten alles andere als leicht.
Man erlebt Gonzos Flucht mit Haut und Haar. Die Szenen bohren sich so tief in das Herz, das man die Angst gut nachempfinden kann. Dennoch hofft man immer wieder, dass Gonzo doch zu irgendwem vollständiges Vertrauen finden kann und wird. Die Szenen, die sich in der Botschaft in Tschechien abspielen sind bedrückend. Zusammengepfercht auf kleinsten Raum leben hunderte von Menschen ohne regelmäßiges Essen, mit kaum Möglichkeiten sich zu waschen und in einer Ungewissheit, die erst spät im Buch durch Klarheit abgelöst wird.
Dieses Buch stellt nicht nur die geschichtlichen Geschehnisse der Wende dar, sondern auch eine Reise, die als Selbstfindung dient. Das Buch ist spannend, bedrückend, berührend und macht dem Leser dennoch Mut und Hoffnung.
Egal ob man selbst erlebt hat wie sich die Wende vollzogen hat; ob man noch zu jung war etwas mitzubekommen; oder ob man noch gar nicht auf der Welt war, dieses Buch ist eine Erzählung, die jeder in sich spüren sollte und die vielleicht die Gedanken mancher Menschen, die z.B. immernoch in Ost und West denken, verändern.
Denn Deutschland ist ein Land und die Mauer gab es einmal und wird (hoffentlich) niemals wieder neu entstehen. Und ein Land, sollte auch einen gemeinsamen Weg gehen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.09.2012
Das Ende von Alice
Homes, A. M.

Das Ende von Alice


gut

Persönliche Zusammenfassung:
Es sind nicht erst ein paar Tage, sondern 23 Jahre die "Chappy" im Gefängnis sitzt. In all den Jahren hat er immer wieder Post von draußen bekommen: Beleidigungen, Anfragen für Interviews, Hochzeitsanträge etc..
Doch bisher konnte ihn nur eine Kontaktaufnahme wirklich fesseln: Sie nennt sich Alice, ist neunzehn Jahre jung, und schreibt dem verurteilten Kinderschänder und Mörder von ihren Versuchungen einem Jungen gegenüber; der jünger ist als sie und den sie für ihre Spiele ausnutzen und verführen will. Fasziniert von ihren Beschreibungen, schwelgt er in Erinnerungen an seine Taten und gerät damit in einen gefährlichen Sog.

Rezension:
Dieses Buch wurde als Skandal angekündigt und von vielen Kritikern in der Luft zerrissen. Das Thema ist schon sehr gewöhnungsbedürftig, aber interessant dargestellt.
A.M. Homes erzählt die Geschichte eines Kinderschänders unverblümt und gnadenlos, die man abstoßend findet, aber auch interessiert verfolgt.
Der Täter selbst erzählt seine Geschichte, beschreibt seine Beweggründe und zieht den Leser so in den Bann. Zu Beginn ist es schwer in die Sprache die genutzt wird reinzukommen; nachdem man sich aber daran gewöhnt hat, folgt man Satz für Satz im raschen Tempo. Dennoch hat man immer irgendwie das Gefühl, das die Sprachwahl und Worte fast nicht aus dem Mund dieses Menschen, der solch brutale und abscheungswürdigen Taten verübt hat, stammen könnte.
Alice wird als junge Frau beschrieben, die eine unerklärliche Sehnsucht nach „kleinen Jungs“ hat. Detailreich werden die Beschreibungen um ihre Taten und Pläne aufgezählt und zeitweise verliert sich der Protagonist in ihren Erzählungen, die er aus ihren Briefen an den Leser weiterreicht.
Immer wieder erhält man kleine Einblicke in die Worte die Alice geschrieben hat, dann wieder springt die Geschichte schnell wieder in die Erzählwesie des Täters. Manchmal etwas zu abrupt, so das man erst überlegen muss, wer nun was tut und was real ist.
Nach und nach gerät aber der Täter selbst in einen Sog der Erinnerunge und er berichtet über die wahre Alice. Die Alice, die ihn ins Gefängnis gebracht hat, die die er getötet hat.
Es ist ein Buch das Abscheu in einem aufkommen lässt. Aber nicht nur gegenüber dem Täter, der kleinen wehrlosen Kindern böses getan hat, auch gegenüber anderer, wie den Mädchen. Denn die zu Beginn unbescholtenen und naiven Mädchen, werden nach seine ersten Berührung plötzlich zu Tätern und verlangen mehr..
Das Ende ist trotz all der Taten eine Überraschung. Denn es gestaltet sich ganz anders als erwartet. Und da fragt man sich, wer in diesem Fall der wahre Täter ist, wobei keinerlei Fragen gegenüber der Tat des Mannes stehen, denn seine Schuld ist deutlich.
Ein Buch das wirklich nur der lesen sollte, der keine Albträume von zu detailierten Beschreibungen bekommt.
Trotz des Themas, das eine große Abneigung in mir geweckt hat, ist dieses Buch dennoch eine interessante Mischung, aus den verschiedensten Erzählweisen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.