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Benutzername: 
lucyca
Wohnort: 
Maienfeld

Bewertungen

Insgesamt 200 Bewertungen
Bewertung vom 18.07.2024
Das Baumhaus
Buck, Vera

Das Baumhaus


weniger gut

Nach «Wolfskinder» nun «das Baumhaus» von Vera Buck.

Die Geschichte wird hauptsächlich aus der Sicht von vier Protagonisten erzählt; Nora, Henrik, Rosa und Marla. Der Start beginnt mit einem geplanten Sommerurlaub in einem Sommerhaus in Schweden. Nora und Henrik sowie ihr kleiner Sohn Fynn fahren dahin, das Sommerhaus welches Henrik von seinem Grossvater geerbt hat. Alles sieht stark verwildert aus, trotzdem idyllisch. Eine Spannung baut sich Langezeit nicht auf, bis zu dem Tag, als Fynn verschwindet. Nora und Henrik, sehr unterschiedlichen Charakteren, machen sich gegenseitig Riesenvorwürfe. Endlich baut sich etwas Spannung auf.

Nora, ist eher ein Kopfmensch, erfolgreich im Beruf, Henrik ein Romantiker und weniger erfolgreich als Schriftsteller. Was ihn auszeichnet ist seine Phantasie in Geschichtenerzählen, die bei seinem Sohn sehr gut ankommen. Doch die Erwachsenen allen vor an sein Vater stellen ihn, wenn immer möglich als Lügner dar.

Im letzten Drittel geht es in meinen Augen ziemlich wirr zu und her. Lange Zeit fragte ich mich, was hat das eine mit dem anderen zu tun. Warum so viele weitere Personen auftauchen, die auch noch etwas mit der Geschichte zu tun haben. Von hier weg habe ich die Seiten nur noch überflogen, bis endlich ein na ja aufschlussreicher Schluss folgte.

Insgesamt bin ich von diesem Buch eher enttäuscht, für meinen Geschmack mischten hier zu viele Personen mit. Macht alles schwerfällig und störte mich auch im Lesefluss.

Vera Buck ist auch eine gute Geschichtenerzählerin mit einem Hang ins Böse. Leider fehlt es an der Umsetzung.

Bewertung vom 14.07.2024
Totholz / Kreuthner und Wallner Bd.11
Föhr, Andreas

Totholz / Kreuthner und Wallner Bd.11


ausgezeichnet

Der 11. Krimi aus der Feder von Autor Andreas Föhr ist wie schon seine Vorgänger einfach unterhaltend und von der kriminellen Seite her toternst.

Allen voran Kreuther, seines Zeichens Regionalpolizist mit Sonderrechten, dann Manfred, 93-jähriger Grossvater des Kommissars Wallner, der immer wenn möglich gerne mitmischt, sehr zum Missfallen seines Enkels. Und neu dazu kommt jetzt Pippa Trautmann, die mit allen Wassern gewaschen und kein unbeschriebenes Blatt ist.

Nach einem Hinweis entdecken Wallner und seine Crew eine im Wald vergrabene Leiche. Da diese schon länger dort lag, bleibt deren Identität unbekannt. Die grosse Frage, wer fand dort seine letzte Ruhe?

Andreas Föhr versteht es, mich gleich von der ersten Seite in seinen Bann zu ziehen. Mit seinem humorvollen, sehr bildhaften Schreibstil sowie die bayerischen Dialoge sorgen für Unterhaltung und dass nicht immer alles tierische ernst zu nehmen ist. Im Hintergrund agieren jedoch Schwerverbrecher, die sich nicht scheuen, ihre Gegner wenn immer möglich kaltblütig auszuschalten. Geschickt versteht es Andreas Föhr, die vielen losen Fäden so zusammen zu führen, dass alles zu einem genialen Abschluss geführt wird.

Auch «Totholz» hat mir wiederum sehr gut gefallen, mit überraschen Plots und ganz speziellen Protagonisten. Mir gefällt es, wenn ich während des Lesens eines Krimis schallend lachen darf. Ich freue mich, auf den nächsten Streich mit Kreuthner, Wallner und Pippa.

Bewertung vom 07.07.2024
Der Familiensammler (Thriller)
Schwarz, Gunnar

Der Familiensammler (Thriller)


ausgezeichnet

Im «der Familiensammler» müssen das erfolgreiche Ermittlerteam aus Bielefeld Emma Bajetzky und Alex Kuper einen Fall klären, der einem gleich unter die Haut fährt.

Am Tatort sitzt an einem schöngedeckten Tisch eine Frau, deren Kehle aufs brutalste aufgeschnitten wurde. Dabei ist viel Blut geflossen, doch die Spurensicherung findet keine weiteren Hinweise, was wirklich geschehen ist und wer der Täter sein könnte. Im ersten Moment gerät der verschwundene Ehemann unter Verdacht. Auch die beiden kleinen Buben des Ehepaares bleiben unauffindbar. Wenig später wird der Vater der Kinder in einer Wohnung gefunden, ebenfalls mit durchgeschnittener Kehle. Emma und Alex stehen vor einem Rätsel, das beide an ihre persönliche belastbare Grenze bringt. Wo sind die Kinder abgeblieben? Die Zeit drängt, denn der Täter hat bereits die nächste Familie im Visier.

Auch wenn es bereits das dritte Buch mit diesem Ermittler-Team ist, ist es mir nicht schwergefallen, einen Bezug für diesen Fall aufzubauen. Der angenehme, ziemlich temporeiche Schreibstil trägt viel dazu bei, dass es spannend ist und bleibt. Die brutalen Szenen gehören für mich zu einem Thriller. Die einzelnen Kapitel sind vornehmlich aus der Sicht der Ermittler geschrieben. Dazwischen gut erkenntliche Einschübe aus der Sicht der Täterschaft. Lange ist nicht klar, was deren Antrieb war. Für eine Überraschung sorgt dann doch die Aufklärung, und die Begründung. Die vielen Twists führen die beiden Ermittler immer wieder in eine Sackgasse. Erst gegen Schluss werden die beiden endlich erlöst.

Das sympathische Team fühlt sich besonders herausgefordert. Alex, gerät zusehends immer mehr unter psychischen Druck, da seine Schwester ebenfalls zwei kleine Kinder hat, an denen er sehr hängt. Auch Emma lässt diesen Fall überhaupt nicht kalt, doch sie scheint hier mehr die Oberhand zu behalten. Gunnar Schwarz beschreibt seine involvierten Protagonisten ausführlich und gefühlvoll. Das Cover passt gut zu den Vorgänger-Bücher.

Fazit: Der Fall ist super aufgebaut mit einem Finale, der stimmig ist. Ich empfehle diesen Thriller gerne und vergebe fünf Punkte.

Bewertung vom 30.06.2024
Redemptio
Gerling, Volker

Redemptio


ausgezeichnet

Dies ist mein erster Thriller, wo die KI die Hauptrolle übernimmt.

Ich möchte mir nicht vorstellen, wenn so was in Wirklichkeit geschieht. Gleich von der ersten Seite an hat mich dieses Buch in seinen Bann gezogen. Lange war für mich nicht klar, wer der Vater hinter dieser brutalen Software sein könnte. Was alles geschehen kann, wenn der Mensch ein solches Instrument in seine Hände bekommt und dieses noch selbständig wird.

Spannung, brutale Szenen, egoistische machtgierige Menschen, alles ist hier in diesem Buch enthalten. Die einzelnen Charaktere gut intrigiert. Sogar der Schluss lässt offen, ob Redemptio wirklich besiegt und kaltgestellt wurde.

Das Cover passend gewählt mit dem Tiefblau, denn es ist ein technischer Thriller, kalt und unberechenbar.

Ich habe mich bestens unterhalten.

Bewertung vom 05.06.2024
Das Schweigen des Wassers
Tägder, Susanne

Das Schweigen des Wassers


sehr gut

Die Autorin hat diesen Mordfall, der auf Tatsachen beruht, in einen fiktiven Mordfall umgeschrieben und ausgearbeitet.

1991 kehrt Hauptkommissar Groth wieder in seine Heimat in Mecklenburg-Vorpommern zurück. Dort unterstützt er seine Kollegen als Aufbauhelfer Ost, was nicht von allen geschätzt wird. Anfänglich fühlt er sich persönlich sehr verloren, da er seinen alten Arbeitsplatz in Hamburg nicht ganz freiwillig verlassen musste. Wenige Tage später wird er von einem Mann angesprochen, der irgendwie seine Hilfe sucht. Seine Erscheinung ist auffällig, da er stark nach Alkohol riecht und wahrscheinlich eher auf der Strasse lebt als sonst wo. Doch bevor es zu einem weiteren Gespräch kommt, wird er tot am See beim Bootssteg gefunden. Siegmar Eck, Bootsverleiher und Songwriter ist ertrunken. Groth fragt sich war es ein Unfall oder steckt da mehr dahinter? Bei seinen ersten Ermittlungen findet er raus, dass Eck vor gut 10 Jahren in Verdacht gerät, ein junges Mädchen getötet zu haben. Doch Akten betreffend diesen Fall sind alle verschwunden oder nicht mehr auffindbar. Zudem findet er keine grosse Unterstützung bei seinen Kollegen und Vorgesetzten.

Der Erzählstil der Autorin ist nicht effektheischend, eher ruhig mit aufregenden Einschüben. Die involvierten Personen haben alle ihre Ecken und Kanten, die einen nicht sofort einnehmen. Groth selbst zeigt sich als einen Ermittler, der nicht lockerlässt. Dank seiner Verbissen- und Sturheit kommt er der wahrscheinlichen Wahrheit immer näher und deckt diese schonungslos auf. Eine Kellnerin, die ebenfalls in irgendeiner Form in diesen Fall involviert ist, sowie ein Journalist bringen schlussendlich Licht ins Dunkel. In nichtallzu langen Kapiteln, die aus verschiedenen Richtungen geschrieben sind, baut sich langsam eine Spannung auf.

Ein Debüt-Krimi, den ich durchaus als sehr gelungen bewerte und gerne empfehle.

Bewertung vom 05.06.2024
Die Suche (eBook, ePUB)
Harper, Jane

Die Suche (eBook, ePUB)


gut

«Die Suche» ein weiteres Buch mit Sonderermittler Aaron Falk, der von seinem Freund zur Taufe seines Sohnes eingeladen wurde. Genau zur gleichen Zeit findet das traditionelle Weinfestival statt. Vor einem Jahr geschah ein schicksalhaftes Ereignis. Kim Gillespie verschwand, nur ihren kleinen sechs Wochen alten Sohn liess sie im Kinderwagen mitten im Geschehen stehen. Die grossangelegte Suchaktion blieb erfolglos, keine Kim aber auch keine Leiche. Die grosse Frage, wo ist sie abgeblieben? Verschiedene Zeugenaussagen und Beobachtungen sorgen eher für Verwirrung, denn für Klärung. Zoe, Kims 17-jährige Tochter hat nach einem Jahr die Hoffnung noch nicht aufgeben. Sie ist überzeugt, ihre Mutter ist nicht einfach so verschwunden. Mit einem erneuten Aufruf hofft sie, mehr Antwort zu bekommen.

Jane Harper versteht es eindrücklich, das Geschehen zu schildern. Ihr sehr ausführlicher Schreibstil sorgt aber auch, dass die Spannung auf der Strecke bleibt. Die verschiedenen Personen sehr intensiv beschrieben, fast bis zum Exzess. Das hat mich mit der Zeit ziemlich gelangweilt. Erst gegen den Schluss nimmt das Ganze Fahrt auf und wird gekonnt zu einem aufklärenden Ende geführt.

Fazit: Ein schicksalhafter Roman (kein Thriller) mit etwas Krimianteil.