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Claire

Bewertungen

Insgesamt 97 Bewertungen
Bewertung vom 19.11.2022
Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen
Sträter, Torsten

Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen


sehr gut

Sehr geehrter Herr Sträter,

vielen Dank für dieses Buch, das mir eine große Hilfe im Haushalt ist. Wie das, fragen Sie? Das kann ich Ihnen erklären. Schon auf den ersten Seiten musste ich lachen, so dass ich meinem Mann die entsprechende Stelle vorlesen wollte. Gesagt, getan. Doch dann kam wieder eine lustige Stelle und noch eine und noch eine.... Als mein Mann dann in der Küche stand, um den Abwasch zu erledigen (ja, wir besitzen tatsächlich keinen Geschirrspüler), wollte ich ihm natürlich helfen. Ich kam nicht mal dazu von der Couch aufzustehen, denn mein Mann sagte direkt: „Du brauchst nicht helfen, lies weiter!“ Also hat er den Abwasch erledigt, während ich ihm Ihr Buch vorgelesen habe.
Heute probiere ich dann mal aus, ob das auch klappt, wenn es ums Bad putzen geht....

Ich hatte ja ein bisschen „Angst“ dieses Buch zu lesen, denn Sie sind für mich der Großmeister der Schachtelsätze und haben einen ganz eigenen und besonderen Erzähl-Stil. Ich war mir nicht sicher, ob der in einem Buch genauso gut zur Geltung kommt. Kommt er! Während man liest hat man nämlich die ganze Zeit Ihre Stimme im Ohr, was ich großartig finde. Auch kannte ich vieles aus dem Buch noch gar nicht und das, obwohl ich gerade in letzter Zeit viele Ihrer Auftritte nochmals in Internet und TV angesehen habe.

Dass Sie auch ernstere Themen ansprechen, gefällt mir und finde ich wichtig. Dennoch hätte ich mir dafür dann doch eher ein weiteres Buch gewünscht, um nicht von einem lustigen Thema in ein ernstes Thema zu fallen. Die Gegensätze waren mir teils etwas zu krass und haben mich aus der „Stimmung“ gerissen.
Nicht so gut gefallen haben mir die Corona-Papiere. Das liegt aber nur daran, dass man von Corona einfach genug hat. Wenn ich das mal so sagen darf. Natürlich sollte man nicht die Augen davor verschließen. Aber wenn ich ein Buch lese, möchte ich die reale Welt einfach mal für einen Moment ausschalten und mich ablenken lassen.
Das Ganze dann mit den kleinen Filmretrospektiven abzuschließen, war eine großartige Idee. Besonders gelacht haben wir über den Highlander, zumal wir hier kleine Fun-Facts erfahren haben, die uns tatsächlich gar nicht bewusst waren. Dennoch war es Mr. Miyagi, von dem ich dann nach dem lesen tatsächlich geträumt habe ;-) Da können Sie mal sehen, wie sehr man in ihren Geschichten und Erzählungen versinken kann.

Deshalb wird das auch definitiv nicht das letzte Buch von Ihnen gewesen sein, dass ich gelesen habe. Deshalb - und natürlich, weil noch einiges im Haushalt getan werden muss ;-)

Mit freundlichen Grüßen,

eine Leserin, die schon Ausschau nach dem nächsten Buch von Ihnen hält

Bewertung vom 23.10.2022
This Charming Man / The Stranger Times Bd.2
McDonnell, C. K.

This Charming Man / The Stranger Times Bd.2


ausgezeichnet

Wer kennt das nicht: ein tolles Buch und man wartet sehnsüchtig auf den nächsten Teil, der dann kommt und doch eher enttäuschend ist. Beim zweiten Teil der „Stranger Times“-Trilogie ist das zum Glück nicht der Fall! Im Gegenteil - nicht nur, dass Teil 2 dem ersten Band in nichts nachsteht, es hat mir tatsächlich sogar noch besser gefallen.

Das Buch selbst ist, genau wie beim ersten Teil, toll gestaltet. Ein farbiges Cover mit einer Applikation, in der es viele kleine Details zu entdecken gibt. Dazu ein farbiger Seitenschnitt, durch den sich das Buch von anderen Büchern abhebt. Schon das macht Spaß. Noch mehr Spaß macht die Story. Hier stimmt wirklich alles - britischer Humor as it´s best, dazu eine Prise Spannung und skurrile Charaktere, die man einfach mögen muss.

Es kam beim lesen nicht eine Minute Langeweile bei mir auf. Hier treffen alte und neue Freunde aufeinander und immer wieder konnte ich mir ein breites Grinsen nicht verkneifen. Großer Fan bin ich von Zeke dem Hund geworden, von dem ich hier aber natürlich nicht mehr verraten möchte. Nur soviel: ich hoffe, er wird auch in Teil 3 wieder mit dabei sein. Selbst Banecroft ist mir inzwischen mit seiner unglaublich unsympathischen und schroffen Art ans Herz gewachsen, so dass ich ihn nicht mehr missen möchte. Denn ich glaube, tief (gaaanz tief) in seinem Herzen ist er gar nicht so ein Grummel... .er weiß es nur nicht ;-)
Etwas zu kurz kam mir diesmal der Teamgeist der Stranger Times Angestellten, da in diesem Buch jeder irgendwie sein eigenes Süppchen kocht. Aber auch das gehört dazu, schließlich gibt es eine Zeitung zu leiten und wenn recherchiert werden muss, kann man nicht ständig nur aufeinander hocken. Dadurch bleibt das Miteinander etwas auf der Strecke, dennoch war auch hier wieder zu merken, dass da eine ganz besondere Truppe zusammengefunden hat. Und dafür sind tolle neue Figuren aufgetaucht, die hoffentlich als Freunde erhalten bleiben.

Meiner Meinung nach kann man den zweiten Teil übrigens auch dann lesen, wenn man den ersten Band nicht kennt. Die Ereignisse aus Teil 1 werden kurz angerissen und man braucht nicht unbedingt soviel „Insiderwissen“, um sich in Teil 2 zurecht zu finden. Trotzdem würde ich dazu raten, erst Band 1 zu lesen, einfach um die Charaktere besser kennen- und verstehen zu lernen. So macht das neue Buch noch mehr Spaß, als es das sowieso schon tut.

Insgesamt lässt sich auch Band 2 fließend lesen, der Autor hat einen sehr angenehmen Schreibstil, der gut zur Geschichte passt. Nicht zuviel drumherum, aber auch nicht zu wenig - einfach genau richtig, um immer interessiert an der Story dran zu bleiben. Und genau wie beim ersten Teil bekommt der Leser immer wieder kleine Artikel aus der Stranger Times präsentiert, was das Ganze noch zusätzlich auflockert.
Besonders lustige Stellen im Buch wollte ich meinem besten Kumpel unbedingt vorlesen, weil ich so begeistert war. Irgendwann hab ich ihm gesagt, er soll das Buch einfach selber lesen, weil es soviele lustige und „schrullige“ Szenen gab und ich ihm dann eh schon das halbe Buch vorgelesen hätte.

Band 2 greift alles auf, was mir an Band 1 schon gefallen hat und setzt dann noch einen drauf. Wer Fantasy mag, das Ganze aber mal von der humorvollen Seite erleben möchte, sollte sich unbedingt eine Zeitung kaufen - nämlich die Stranger Times!

Bewertung vom 20.09.2022
Gesund essen durchs Jahr (eBook, ePUB)
Schocke, Sarah

Gesund essen durchs Jahr (eBook, ePUB)


gut

Puh, dieses Buch zu bewerten fällt mir schwer.
Fakt ist, dass die Autorin viel Herzblut hineingesteckt hat und das rechne ich ihr hoch an. Trotzdem bin ich mit ganz anderen Erwartungen an das Buch herangegangen.

Positiv ist definitiv der Aufbau des Buchs. Jeden Monat stellt die Autorin unter ein anderes Thema, z.B. Fasten, Wildkräuter, veganer Monat etc. Zu jedem Thema gibt sie einiges an Informationen, Tipps und Tricks. Dabei wird die Leserschaft dazu ermutigt, auch mal etwas Neues auszuprobieren, z.B. sich einen Monat vegan zu ernähren, und das alles ohne erhobenen Zeigefinger. Als Leserin habe ich mich niemals genötigt gefühlt, sondern eher, als bekomme ich einen gutgemeinten Ratschlag bei dem es an mir selbst ist, was davon ich umsetze. Das macht mir die Autorin sympathisch.

Am Ende jeden Monats werden die „Monats-Helden“ vorgestellt, Gemüse, dass im jeweiligen Monat Saison hat und passend dazu im Anschluß jeweils 5 Rezepte. Da beginnen dann allerdings auch schon die Negativpunkte für mich. Die Rezepte sind mir teilweise zu simpel oder machen mir nicht wirklich Appetit und regen mich somit auch nicht zum nachkochen an. Das gilt aber nicht für alle Rezepte, das muss hier jetzt auch mal gesagt werden! Für mich aber insgesamt zu „durchwachsen“.
Dazu kommt die geringe Anzahl an Rezepten und auch die ebenso geringe Anzahl der „Monatshelden“. Ich denke nicht, dass pro Monat nur ca 4 Gemüsesorten Saison haben. Hierfür wäre ein Saisonkalender toll, der aber leider komplett fehlt. Wenn in einem Buch für regionales Obst und Gemüse geworben und dabei auf die passende Saison verwiesen wird, dann sollte ein Saisonkalender selbstverständlich sein. Den hatte ich mir hier auch dringend erhofft. Das wäre für mich das Mindeste gewesen.
Auch sind teilweise Tabellen eingefügt, was in einem EBook leider nicht immer günstig ist. Die Schriftgröße muss stark verkleinert werden und selbst dann ist nicht gesagt, dass die Tabelle vollständig sichtbar ist. Weder auf meinem EBook-Reader, noch auf meinem Laptop konnte ich die Tabellen richtig sehen.

Generell handelt sich um ein gut gegliedertes Buch mit einer hohen Seitenzahl und sehr vielen Grundlagen. Aber es ist eben genau das: ein Grundlagenbuch. Wer sich noch nie mit Ernährung, Gesundheit etc befasst hat, der weiß vielleicht nicht wie man sich bei einer Erkältung verhält. Alle anderen werden in diesem Buch nicht viel Neues erfahren. Das ein oder andere Nützliche ist natürlich dabei und das bei so einem umfangreichen Buch nicht jedes Thema bis ins Detail besprochen werden kann, versteht sich von selbst.
Enttäuscht bin ich aber definitiv von den Rezepten und dem nicht vorhandenen Saisonkalender.
Ich habe ja eingangs schon erwähnt, dass ich mit falschen Erwartungen an dieses Buch gegangen bin. Ich dachte, es handele sich hier um ein Kochbuch, mit ein paar interessanten Infos drumherum und habe mich auf viele Rezepte mit saisonalem Gemüse gefreut, damit ich endlich mehr Ideen habe, was ich auf den Tisch bringen kann. Stattdessen ist es eher ein Informationsbuch, in dem hin und wieder ein paar Rezepte eingestreut wurden.

Für mich persönlich war das Buch eher enttäuschend, was aber auch den falschen Erwartungen geschuldet ist.
Dennoch mag der ein oder andere hier vielleicht noch neue Ansätze finden, denn die Autorin hat sich viel Arbeit gemacht, nochmals einige Punkte und Grundkenntnisse in Sachen gesunder Lebensweise „zu Papier“ (in meinem Fall ins EBook) zu bringen. Für mich persönlich reicht es aber nur für 3 Sterne.

Bewertung vom 17.09.2022
Backen
Schmedes, Christa;Weber, Anne-Katrin;Schober, Corinna

Backen


ausgezeichnet

Bücher von Gräfe und Unzer sind für mich eigentlich immer ein kleines Highlight. Und auch bei diesem Backbuch muss ich wieder sagen, dass ich es sehr gelungen finde.
Die kurze Vorstellung der Autorinnen am Anfang des Buchs reicht aus um festzustellen, dass sie sich sehr gut ergänzen. Entsprechend war dann auch meine Erwartungshaltung gegenüber der Rezeptauswahl.

Das Buch beginnt aber erstmal mit der Zusammenstellung der wichtigsten Backutensilien, was ich für Anfänger durchaus nützlich finde. Noch mehr gefällt mir aber, dass dann verschiedene Teigarten vorgestellt werden. Und nicht nur das: es gibt dazu noch Geling-Tipps, es wird erzählt wofür man den jeweiligen Teig gut brauchen kann und (ganz besonders toll) meist wird noch dazu gesagt, wie lange sich der Teig hält und ob man ihn sogar einfrieren kann. Das sind z.B. Fragen, die ich mir selber auch immer wieder stelle. Jetzt kann ich es ganz einfach nachschlagen. Auch in der Kategorie „Die häufigsten Fragen zu...“ findet man nochmal gute Tipps, auch wenn sich das ein oder andere dann wiederholt. Finde ich aber nicht schlimm. Alles ist übersichtlich und die Dinge die sich wiederholen, setzen sich so besser im Kopf fest.

Dann geht es auch schon mit den Rezepten los und meine Erwartungen wurden voll erfüllt. Hier findet wirklich jeder etwas. Von Klassikern (bei denen mir etwas der Pfiff fehlt, aber es sind nun mal Klassiker) wie Streusel- oder Marmorkuchen, über Kürbiskuchen mit Frosting bis hin zu verschiedenen Broten, Flamm- und Zwiebelkuchen, findet man hier alles. Die Anleitungen sind sehr verständlich geschrieben, so dass man sie gut nachbacken kann. Bei etwas komplizierteren Kuchen, wie z.B. der Prinzregententorte, gibt es auch Step-By-Step-Anleitungen mit Bildern. Auch vegane Leckereien kommen hier nicht zu kurz, für diese Rezepte sollte man allerdings einen gut sortierten Supermarkt oder Bioladen in der Nähe haben.

Die bunte Mischung an Rezepten spricht mich total an.
Ob man also auf Nummer sicher gehen, oder einfach mal etwas Neues versuchen will, hier findet jeder etwas.
Nur ob Kekse mit Eisbonbons so gut harmonieren..... das muss ich erstmal ausprobieren ;-)

Die Bilder sind, wie üblich beim GU-Verlag, sehr gelungen und appetitanregend. Sie machen sofort Lust darauf, direkt loszubacken. Ich habe lange überlegt, was ich als Negativpunkt anbringen könnte, aber auch nach 3maligem durchblättern habe ich an diesem Backbuch nichts gefunden, was mich stört. Deshalb (und vor allem wegen der Vielfalt an Möglichkeiten die hier geboten werden) vergebe ich volle Punktzahl.

Ein Backbuch das Neues und Altes, Herzhaftes und Süßes, Blitzkuchen und Rezepte mit längerer Zubereitungszeit super kombiniert. Für Anfänger und Fortgeschrittene, für jede Jahreszeit und jeden Anlass. Oder einfach nur zum genießen!

Bewertung vom 12.09.2022
Kochen (eBook, ePUB)
Just, Nicole; Kintrup, Martin; Schinharl, Cornelia

Kochen (eBook, ePUB)


sehr gut

Wieder ein gelungenes Kochbuch von GU. Ich bin großer Fan, der GU-Verlag hat mich noch nie enttäuscht. Auch dieses Kochbuch kann mich wieder überzeugen.

Am Anfang werden die Autoren vorgestellt, was ich direkt sympathisch finde. Toll ist, dass hier drei ganz unterschiedliche Personen ihre Lieblingsrezepte vorstellen, so dass für jeden Geschmack etwas dabei ist. Veganer und „Fleischfresser“ (zu denen ich mich auch zähle, es ist also nicht abwertend gemeint) arbeiten hier sozusagen Hand in Hand und tolerieren sich gegenseitig. So gefällt mir das!
In den „Trialogen“, kleinen Interviews zu einzelnen Themen wie z.B. Gulasch oder Bowls, lernt man die Autoren noch ein wenig besser kennen und kann sich noch den ein oder anderen kleinen Trick abschauen. Das lockert das Ganze sehr auf und gefällt mir richtig gut. Auch die Vorratstipps am Anfang des Kochbuchs sind genau mein Ding. So kann man seinen eigenen Vorratsschrank nochmal überdenken und den eigenen Bedürfnissen eventuell noch etwas anpassen.

Durch die unterschiedlichen Persönlichkeiten der Autoren kommt hier ein buntes Repertoire an Rezepten zustande. Dabei ist die Menge an veganen Rezepten und Rezepten mit Fleisch gut ausgewogen. Generell bleiben hier kaum Wünsche offen. Von der Stulle über Salat und Suppe bis hin zu Fleisch und Snacks - von schnellen bis hin zu etwas aufwändigeren Rezepten wenn mal mehr Zeit zum kochen ist, ist alles dabei.
Generell wird hier eher modern gekocht. Das ist prima, weil man viel ausprobieren kann und neue Geschmackserlebnisse kennenlernt. Ein wenig mehr „normales“ kochen, also ein bisschen Hausmannskost, dürfte es meiner Meinung nach aber schon auch sein.

Die Zutaten sind prinzipiell alle recht gut in Supermarkt oder Asialaden zu bekommen. Allerdings braucht man doch für einige Rezepte Zutaten, die man sonst nicht sehr häufig braucht, z.B. Seitanpulver, Liquid Smoke oder Kala Namak. Letzteres habe ich vorher noch nie gehört und braucht man eigentlich nur, wenn man sich hier durch das gesamte Kochbuch kochen möchte, denn dieses Salz taucht immer wieder in der Zutatenliste auf. Generell sind das aber Dinge, die ich sonst selten bis gar nicht nutze und da ist natürlich immer die Frage, ob man für 1-2 Rezepte wirklich extra solche Zutaten kaufen möchte, die vermutlich danach nur im Schrank stehen.

Die Fotos im Kochbuch sind dafür wieder einmal super gelungen! Bunt und extrem ansprechend, da bekommt man sofort Hunger und Lust, direkt mit dem kochen loszulegen. Da machen mir sogar die Fotos von den Stullen richtig Appetit.

Ich ziehe einen Stern ab, weil hier für mich noch ein bisschen Luft nach oben ist, aber wie immer bin ich begeistert von GU und kann auch dieses Kochbuch wieder einmal nur weiterempfehlen.
Schade, dass das Kochbuch nicht mit der GU-App kompatibel ist. Aber vielleicht kommt das ja noch.

Bewertung vom 13.08.2022
Tief in den Wäldern (eBook, ePUB)
Stevens, Chevy

Tief in den Wäldern (eBook, ePUB)


gut

Auf dem Cold Creek Highway verschwinden immer wieder junge Frauen, werden tot oder aber gar nicht mehr aufgefunden. Hailey wächst mit den Geschichten rund um den Cold Creek Highway und den verschwundenen Mädchen auf, nicht ahnend, dass sie selbst eines Tages eine Rolle in diesen Geschichten spielen wird...

„Tief in den Wäldern“ spielt irgendwo im Nirgendwo, in einer eingefleischten kleinen Gemeinde, in der jeder jeden kennt. Die Autorin schafft es dabei, dass man sich einerseits genau dort hin wünscht, geborgen in einer Gemeinde, in der man füreinander einsteht, in die Idylle der Wälder und des Sees, andererseits sind Stimmung und Atmosphäre so erdrückend, düster und beklemmend, dass man sich nicht vorstellen kann, auch nur 2 Tage dort zu verbringen.

Chevy Stevens hat einen tollen Schreibstil, sie schafft es genau die Stimmungen zu erzeugen, die die Geschichte braucht. Zwischenzeitlich hat die Autorin den Faden etwas verloren und hat viel um die eigentliche Story drumherum geschrieben und so einiges an überflüssiger Länge erzeugt. Das hat bei mir bewirkt, dass ich irgendwann einfach nur noch froh war, als ich das Buch beendet hatte. Dennoch war es zwar mein erstes Buch von Chevy Stevens, sicherlich aber nicht mein Letztes. Durch ihre Art zu schreiben konnte ich beim lesen komplett in die Geschichte und in die Umgebung von Cold Creek eintauchen und um mich herum alles ausblenden. Das mochte ich sehr.

Die Figuren sind mir nur teilweise sympathisch gewesen, ich habe sie aber allesamt als sehr authentisch empfunden. Habe ich auch manchmal das Gefühl gehabt, Hailey badet etwas zu sehr in Selbstmitleid, konnte ich ihr agieren aber immer gut nachvollziehen und habe ihre Zerrissenheit gespürt.
Ob die Geschichte aus der Sicht von Hailey oder Beth erzählt wurde, ließ sich gut durch die Kapitelüberschriften und auch den Schreibstil auseinanderhalten.

Spannung kam in dem Buch nicht zu kurz, wurde aber leider immer wieder durch unnötige Längen unterbrochen. Dennoch war für mich lange nicht klar, wer der Täter ist. Ich hatte ihn zwar im Auge, war aber nicht sicher. Ich denke, hier kann die Autorin viele ihrer Lesergemeinde überraschen. Dazu kommt, dass die Auflösung des Ganzen nicht so überkandidelt ist, wie es leider inzwischen bei vielen Thrillern der Fall ist, weil die Autoren versuchen, sich gegenseitig zu übertrumpfen. Chevy Stevens bleibt einfach auf dem Boden, was die Geschichte realistisch hält.

Für mich persönlich hat es durch die Längen letztlich nur für 3 Sterne gereicht, dennoch bin ich auf die Autorin aufmerksam geworden und möchte gerne mehr von ihr lesen. Das spricht ja auch irgendwie für sich.

Bewertung vom 12.07.2022
Als das Böse kam
Menger, Ivar Leon

Als das Böse kam


sehr gut

Die 16jährige Juno lebt mit ihrem Bruder Boy und ihren Eltern auf einer einsamen Insel, die sie niemals verlassen dürfen, da die „Fremdlinge“ sie sonst töten. Als Juno beginnt, dieses Leben und die ihr auferlegten Regeln zu hinterfragen, bekommt sie von ihren Eltern nur ausweichende Antworten, die eher noch mehr Fragen aufwerfen, als diese zu beantworten. Und irgendwann stellt sich nur noch eine Frage: wem kann sie noch trauen?

Das Buch hat mich von der ersten Seite an mitgenommen und mich auch nicht mehr losgelassen.
Der Plot gefällt mir sehr gut, endlich mal nicht das gängige 0815-Schema, sondern etwas Neues, das man nicht schon 100x gelesen hat. Und auch wenn sich zwischendurch kleine Längen einschleichen, bleibt das Buch immer spannend. Besonders der Anfang gefällt mir sehr gut, da man selber einfach nicht weiß, wem oder was man glauben soll. Plots und Wendungen lassen einen immer wieder etwas anderes glauben. Das hätte der Autor gerne noch länger ausreizen dürfen, die Auflösung kam etwas zu schnell. Trotzdem blieb es spannend, wie die Geschichte weitergeht.

Der Schreibstil ist sehr schlicht, was aber gar nicht negativ gemeint ist. Im Gegenteil. Mit kurzen klaren Sätzen und ohne viel unnötige Details erschafft der Autor eine kleine Inselwelt, die man beim lesen immer vor Augen hat. Dazu kommt dann noch eine wirklich beklemmende Atmosphäre, die fast mit Händen greifbar ist. Immer wieder möchte man Juno zurufen „Beeil Dich, bevor Du erwischt wirst!“ Und das alles mit wenigen Charakteren und einem kleinen Schauplatz. Vielleicht ist es aber auch gerade das, was den Reiz der Story ausmacht.

Die Charaktere gefallen mir alle sehr gut, besonders natürlich Juno, bei der man sich aber manchmal vor Augen halten muss, dass sie eben nichts anderes als diese Insel kennt und deshalb vielleicht nicht immer ganz durchdacht handelt. Aber wer könnte das schon in ihrer Situation?

Das Ende hat mir gut gefallen, es macht einfach Sinn. Auch wenn für mich nicht alle Fragen bezüglich der Hintergründe geklärt wurden, bzw. hätte ich mir bei der ein oder anderen Sache etwas mehr Informationen gewünscht, da hätte der Autor gerne noch näher drauf eingehen dürfen. Insgesamt aber ein Buch, das mich gefesselt hat und das sich schnell und leicht runterlesen lässt.

Lieber Herr Menger, bitte schreiben Sie noch ein Buch... ich bin dann definitiv wieder mit dabei!

Bewertung vom 19.06.2022
Das Letzte, was du hörst
Winkelmann, Andreas

Das Letzte, was du hörst


sehr gut

Ein bekannter Podcaster, der über Selbstliebe spricht. Eine Frau die sich umbringt, während sie diesen Podcast hört. Und das ist erst der Anfang...

Mit seinem neuen Thriller ist Andreas Winkelmann direkt am Zahn der Zeit. Selbstliebe und Achtsamkeit sind momentan so populär wie nie. Und Podcasts sind zu einem Medium geworden, dass sich immer mehr verbreitet und die unterschiedlichsten Themen beinhaltet. Selbstliebe und Achtsamkeit stehen da natürlich auch ganz weit oben auf der Liste. Von daher ein cleverer Schachzug, genau diese Sachen in einer spannenden Story zu verpacken.
Und spannend, das kann Herr Winkelmann! Der Spannungsbogen steigt kontinuierlich! Nicht zuletzt durch die kurzen Kapitel zwischendurch, die immer wieder einen kleinen Blick in die Vergangenheit gewähren, ohne dabei zuviel zu verraten. So kann man bis zum Schluß mitraten, wer Täter oder Täterin ist, wer „gut“ und wer „böse“ und was überhaupt das Motiv ist. Dabei gibt es eigentlich gar nicht sonderlich viele Twists in der Geschichte. Der Autor versteht es aber auch so, die Leserschaft im Dunkeln tappen zu lassen.

Kleine Abstriche muss ich diesmal tatsächlich bei den Protagonisten machen. Oft handeln sie wiedersprüchlich, wechseln innerhalb von 2 Sätzen ihre Meinung. Das ging mir teilweise etwas zu schnell. Auch wenn man über etwas nachdenkt und vielleicht sogar seine Meinung komplett ändert... das passiert sicherlich nicht innerhalb von einer Minute. Das ist mir leider ein paar Mal im Buch aufgefallen.
Ansonsten gefallen mir die Figuren, besonders die Hauptcharaktere, die sehr plastisch dargestellt werden, so dass ich sie beim lesen sofort vor Augen hatte. Hier möchte ich die Polizistin besonders hervorheben, deren Gedankengänge ich oft sehr gut nachvollziehen konnte und die mir trotz ihrer „Makel“ sehr sympathisch war. Wer ist schon perfekt?

Sehr gut gefallen hat mir, dass das Thema „Selbstliebe“ in der Geschichte von allen Seiten behandelt wird. Es ist ein wichtiges und positives Thema, gleichzeitig sollte Selbstliebe aber auch nicht in Egoismus münden. Hier scheint sich der Autor kein abschließendes Urteil anzumaßen, sondern hebt Positiv und Negativ gleichermaßen hervor. Seine persönliche Meinung behält er aber für sich, so dass man beim lesen nicht den Eindruck bekommt, in eine bestimmte Richtung gedrängt zu werden.
Dennoch muss ich kleine Kritik am Schreibstil ausüben. Tatsächlich bin ich da von dem Autor anderes gewohnt. Im Prinzip ein gut zu lesender Stil, der einen in die Geschichte eintauchen lässt und Bilder im Kopf erzeugt. In diesem Buch hat mich allerdings sehr genervt, dass immer wieder die Namen der Protagonisten genannt werden. Oft mit Vor- und Zunamen und häufig an Stellen, an denen es einfach nicht nötig wäre. Wenn z.B. Roya in einer Szene ganz alleine ist, ist es einfach nicht nötig immer wieder zu schreiben „Roya ging zum Tisch“, „dann tat Roya dies“ und „hinterher tat Roya das“. Ich weiß, dass das Mädel Roya heißt, es reicht!

Der Showdown hätte meiner Meinung nach etwas länger sein dürfen, war aber spannend und vor allem überraschend. Ich hatte das Ende so nicht kommen sehen und es gefällt mir sehr, wenn ich als Vielleserin noch überrascht werden kann. Ein weiterer Grund, warum ich gerne Bücher von Andreas Winkelmann lese. Und auch wenn ich diesem Buch einen Stern für ein paar kleine Kritikpunkte abziehen muss, freue ich mich schon auf sein nächstes spannendes Werk!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.05.2022
Freunde. Für immer.
McCreight, Kimberly

Freunde. Für immer.


sehr gut

Eine Clique, die auch nach dem College noch über Jahre hinweg befreundet bleibt - äußerst selten. Es sei denn, man teilt ein schreckliches Geheimnis.... Aber sind Freunde wirklich immer Freunde?

„Freunde. Für immer.“ fällt für mich definitiv in die Kategorie Psychothriller. Anstatt einem Blutbad findet die Leserschaft hier viele kleine und ein großes Geheimnis, die es nach und nach aufzudecken gilt. Dabei gelingt es der Autorin, durch die verschiedenen Perspektiven immer wieder Irrungen und Wirrungen in die Geschichte einzubauen, so dass man sich nie sicher ist, wem aus der Clique man jetzt vertrauen kann und wem nicht. Kaum hat man zu einer Figur Sympathien aufgebaut, verspielt der jeweilige Charakter diese Sympathien wieder durch ein weiteres kleines Geheimnis, das gelüftet wird. Die vielen Twists halten den Spannungsbogen immer aufrecht. Dabei ist es aber eigentlich wie im wahren Leben: jeder hat so seine kleinen Geheimnisse, die es zu verbergen gilt.

Anfangs haben mich die vielen Protagonisten etwas verwirrt und ich musste mich beim lesen konzentrieren, um nicht den Faden zu verlieren. Das legte sich aber wieder, da die einzelnen Figuren so unterschiedlich sind, dass es zu keiner Verwechslungsgefahr kommt.
Die Geschichte spielt eigentlich am Ende eines Wochenendes, an dem Schreckliches passiert. Doch es gibt immer wieder Rückblicke zum Anfang des Wochenendes und wird immer aus der Sicht eines anderen Protagonisten erzählt, so dass man Stück für Stück nachvollziehen kann, was an dem Wochenende passiert ist und inwiefern das Geheimnis, dass die Clique miteinander verbindet, dabei eine Rolle spielt. Die Gruppendynamik ist fast mit Händen greifbar. Das ein oder andere Mal schüttelt man den Kopf, weil man selber ganz anders (und natürlich viel besser) handeln würde ;-)
Besonders gefällt mir die Polizistin, die auf den Fall angesetzt wird. Sie kämpft (wie oft in Thrillern üblich) mit ihren eigenen Dämonen, muss gleichzeitig gegen Frauenfeindlichkeit in ihrem Beruf kämpfen und dann noch diesen wirren Fall aufklären. Dabei werden sie und ihre Probleme aber nicht in den Vordergrund gestellt, sondern alles fügt sich gut in die Geschichte ein, ohne dass dabei der feministische erhobene Moralfinger präsentiert wird.

Das Ende hat mich leider nicht ganz überzeugen und auch nicht wirklich überraschen können, weshalb ich ein wenig enttäuscht davon war. Dafür, dass die Geschichte mit so vielen Twists und Überraschungen aufwarten konnte, war mir der Schluß dann doch zu simpel. Als ob der Autorin plötzlich die Luft ausgegangen ist.
Dennoch hat mich das Buch so sehr überzeugt, dass ich defintiv auch noch andere Bücher der Autorin lesen werde. Eine so komplizierte und verwinkelte Geschichte so zu schreiben, dass man als Leser noch folgen kann, finde ich schon eine gute Leistung. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und bin die ganze Zeit über gespannt dran geblieben. Deshalb von mir gute 4 Sterne und eine Kaufempfehlung für alle, die gerne Geheimnisse aufdecken und die eine gute Mischung aus Krimi und Thriller zu schätzen wissen.

Bewertung vom 24.04.2022
Papier & Blut / Die Chronik des Siegelmagiers Bd.2
Hearne, Kevin

Papier & Blut / Die Chronik des Siegelmagiers Bd.2


gut

Mit Spannung habe ich den zweiten Teil der Siegelmagier-Reihe erwartet, um Al und seinen Hobgoblin Buck auf ihren neuen Abenteuern zu begleiten. Diesmal verschlägt es die beiden nach Australien, wo sie sich auf die Suche nach verschwundenen Siegelagentinnen machen und dabei den Weg von Menschen tötenden Chimären kreuzen.

Ich muss sagen, dass der zweite Band für mich der schwächere Teil war.
Ich bin immer noch begeistert von der Fantasie die der Autor an den Tag legt und ich finde es gut, dass es endlich mal ein außergewöhnliches Fantasy-Buch gibt, dass sich von anderen deutlich abhebt. So ging mir das auch schon mit dem ersten Teil. Schema F braucht man hier nicht zu erwarten.

Trotzdem muss ich sagen, dass mich manche Dinge, die mir im ersten Teil besonders positiv aufgefallen sind, diesmal fast schon genervt haben. So konnte ich zum Beispiel nicht mehr so über Buck lachen. Der Hobgoblin hat einen sehr markanten Humor und eine ebenso direkte Aussprache, was nicht Jedermanns Sache ist. Im ersten Teil hat mir das sehr gefallen, hier war mir das jetzt schon etwas zuviel. Ich habe nichts gegen Witze oder Sprüche die unter die Gürtellinie gehen, aber irgendwann reicht es auch einfach.
Ebenso hatte ich in diesem Teil öfter den Eindruck, dass der Autor bei dem ein oder anderen Thema ein bisschen den moralischen Zeigefinger hebt und versucht, eine Botschaft zu verbreiten (z.B. zum Thema Umweltschutz etc). Im Prinzip ist das ja etwas Positives, mich hat es aber in der Story einfach gestört. Ich möchte unterhalten und nicht belehrt werden. Zumal ich beim ersten Teil gar nicht den Eindruck hatte und es deshalb im zweiten Teil auch nicht erwartet habe.

Super fand ich die Einleitung in die Geschichte. Ein „Was bisher geschah“ sollte es viel öfter in Buchreihen geben. So wurde man nochmal an alles Wichtige erinnert und konnte super in das neue Buch einsteigen. Der Autor schafft einen fast nahtlosen Übergang zwischen den beiden Teilen, was mir sehr gefallen hat. So hat man als Leser nicht das Gefühl, etwas verpasst zu haben.
Auch die einzelnen Charaktere gefallen mir wieder gut. Sie sind sehr facettenreich und selbst alten Freunden wurde im neuen Buch mehr Beachtung geschenkt und der Autor hat einzelne Figuren noch weiter ausgebaut.
Die Story selbst fand ich alles in allem stimmig, auch wenn mich nicht alles überrascht hat. Auch die einzelnen Zwischensequenzen, in denen man über den ein oder anderen Protagonisten oder über bestimmte Dinge wie das Erstellen von Siegeln noch etwas mehr erfährt, fand ich eigentlich eine gute Idee. Sie hätten aber gerne etwas kürzer und nicht so zahlreich sein dürfen. Einiges war für die Geschichte überhaupt nicht wichtig und ich fühlte mich dadurch eher vom eigentlichen Geschehen abgelenkt.

Insgesamt war der zweite Teil für mich etwas zu skurril, die Figuren wieder gut aber auch etwas zu eigen und ich teile den Humor einfach nicht mehr so ganz (was im ersten Teil noch anders war). Mir gefällt aber die neue Machart der Story die diese Buchreihe mit sich bringt und ich bin mir sicher, dass Al und Buck eine Menge Fans haben und sicherlich noch mehr dazugewinnen werden.
Für mich war der erste Teil ein 4-Sterne-Buch, da ich diesen Teil hier schwächer fand, werden es diesmal nur 3 Sterne.