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Tanja

Bewertungen

Insgesamt 145 Bewertungen
Bewertung vom 19.06.2024
Geparkt (MP3-Download)
Fröhlich, Susanne

Geparkt (MP3-Download)


gut

Monika packt...

…warum, das erfährt der Hörer in einer langen Erzählung, um das Kennenlernen und Miteinanderleben von Sven und Monika. Diesen Teil der Geschichte fand ich ein wenig zu langatmig. Man hat die beiden und ihre Familien zwar sehr gut kennengelernt, aber es war fast nur eine Erzählung mit wenigen Dialogen. Erst als Monika erfährt, dass sie aus der Finca auf Mallorca ausziehen soll, weil Sven bereits mit einer neuen Frau anreisen möchte, wird Monika wachgerüttelt und sinnt auf Rache. Hilfe erfährt sie hierbei durch Sandra und Annemarie. Jetzt kommt mehr Fahrt in die Geschichte und die drei Frauen haben einige zum Teil sehr kuriose Ideen mit einem leichten Hang zum Kriminellen, wie sie sich an Sven rächen können. Dass hierbei auch viele glückliche Zufälle mithelfen, ihr Ziel zu verwirklichen, gehört dazu. Dennoch werden auch einige ernste Themen wie sozialer Abstieg behandelt, aber auch wie Frauensolidarität funktionieren kann. Das Hörbuch wurde von Susanne Fröhlich selbst vorgelesen, was mir sehr gut gefallen hat. Sie hat die einzelnen Figuren durch die Variation ihrer Stimme lebendig gemacht. Bis auf den etwas zu langgezogenen Beginn der Geschichte fand ich sie später sehr kurzweilig und unterhaltsam. Monikas Geschichte reicht zwar nicht an die Andrea-Schnidt-Reihe heran, ich empfehle sie jedoch sehr gerne weiter.

Bewertung vom 16.06.2024
Das schweigende Dorf / Akte Nordsee Bd.3
Almstädt, Eva

Das schweigende Dorf / Akte Nordsee Bd.3


sehr gut

Anwältin Fentje Jacobsen erhält mitten in der Nacht einen Anruf von einem Mann, der ihr erklärt, er werde demnächst des Mordes verdächtigt werden. Fentje kennt den Mann nicht, möchte der Sache jedoch nachgehen und erfährt am nächsten Tag, dass es in einem Nachbardorf zwei Tote gab. Daraufhin fährt sie nach Helenendeich und erfährt, dass ihr mutmaßlicher Klient ebenfalls tot ist. Mit dem Journalisten Niklas John beginnt sie daraufhin private Nachforschungen anzustellen. Leider sind die Zeiten der gemeinsamen Ermittlungen in dieser Geschichte recht rar, was ich sehr schade fand. Dafür gibt es jedoch rund um die Ermittlungen der Morde wieder viele Szenen aus dem Privatleben von Fentje und Niklas. Fentje versucht immer wieder vergebens in Helenendeich etwas zu erfahren. Doch wie der Titel schon sagt: Das Dorf schweigt. Niklas hingegen erfährt aufgrund seiner Beziehungen zu einem Staatsanwalt ein wenig mehr und wird hierdurch stärker in die Ermittlungen involviert. Doch erst im letzten Drittel des Romans treffen sich Fentje und Niklas öfter und auch die Geschichte nimmt etwas mehr an Fahrt auf, was in einem rasanten Finale endet. Der Roman hat mir wieder sehr gut gefallen und besonders die Szenen mit Fentje und Niklas mochte ich sehr. Leider kamen diese in diesem Roman ein wenig zu kurz. Daher verlief der erste Teil des Romans auch sehr ruhig und zog sich ein wenig in die Länge. Dennoch wurde es nie langweilig, da es diverse Schauplätze und Personen, sowie die beiden Protagonisten gab. Dazu kamen die sehr gut gezeichneten Nebenfiguren, wozu insbesondere Fentjes Großmutter Gretje gehörte.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.05.2024
Ich bin Frida / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.23
Bernard, Caroline

Ich bin Frida / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.23


ausgezeichnet

Frida, eine bemerkenswerte Frau und Künstlerin

In dem Roman „Ich bin Frida: Eine große Geschichte von Liebe und Freiheit“ geht es um Frida Kahlo und ihr Leben in der Zeit von August 1938 - Ende März 1939. Dies ist die Zeit, in der sie eine Einzelausstellung in New York erhält Hierbei trifft sie auf den Fotografen Nickolas Muray, den sie bereits seit einer Begegnung in Mexiko kennt und verliebt sich in ihn. Trotz allem ist ihr klar, dass sie sich niemals von ihrem Ehemann Diego Rivera trennen wird. Dennoch ist diese Zeit in New York eine Art Befreiung und Emanzipation für Frida Kahlo, da sie sich nun als Künstlerin etabliert hat und die Kunst nun auch in den Mittelpunkt ihres Lebens stellt. Sie konnte hierdurch künstlerisch aus dem Schatten ihres Ehemannes Diego Rivera treten. Es wird sehr eindringlich Frida Kahlos Geschichte um den Kampf um Selbstbestimmung beschrieben, aber auch das glamouröse Leben in New, sowie ihre ständigen Schmerzen und die damit einhergehenden körperlichen Einschränkungen. Die Autorin Caroline Bernard verstand es mich sowohl mit in Fridas Leben in Mexiko an der Seite ihres Mannes als auch in das glamouröse und für Frida befreiende Leben in New York mitzunehmen und ich konnte hierdurch eine neue Seite der faszinierenden Künstlerin kennenlernen.

Bewertung vom 22.05.2024
Das Flüstern des Lebens
Fuchs, Katharina

Das Flüstern des Lebens


sehr gut

In dem Roman geht es um Isabelle, die die Kaffeeplantage ihrer verstorbenen Tante Corinna erbt. Doch Corinna hinterlässt nicht nur die Kaffeeplantage, sondern auch ihre 14-jährige Tochter Hannah, von der bisher niemand aus der Familie etwas wusste und die bereits auf dem Weg nach München ist. In dem ersten Teil der Geschichte, werden Isabelle, ihre Mutter, ihr Bruder und Hannah vorgestellt, die in München leben und arbeiten. Die Geschichte wird aus der Sicht der verschiedenen Personen erzählt, was mir sehr gut gefallen hat. Hierdurch lernte ich die Protagonisten viel besser kennen. Besonders interessant wurde die Geschichte jedoch als Isabelle nach Afrika reiste, um sich um die Plantage zu kümmern. Dies war auch für mich eine Reise nach Afrika. Denn sowohl die Plantage und die dort lebenden Menschen als auch die Landschaft Tansanias wurden sehr bildhaft und lebendig beschrieben. Auch auf die Details wie die Kaffeeverarbeitung wurde ausführlich eingegangen. Aber Isabelle erkannte sehr schnell, dass ihre Tante die Farm nach antiquierten Vorstellungen führte, wodurch auf verschiedene Themen wie Kinderarbeit und fairen Handel aufmerksam gemacht wurde.
Der Roman hat mir sehr gut gefallen, da der Schreibstil sehr leicht und bildhaft ist, allerdings wurden sehr viele unterschiedliche Themen und Problematiken in die Geschichte eingebaut, wodurch manches nur oberflächlich behandelt wurde.

Bewertung vom 20.05.2024
Wo die Asche blüht
Que Mai, Nguyen, Phan

Wo die Asche blüht


ausgezeichnet

Der Krieg und seine Erben

Der neue Roman von Nguyễn Phan Quế Mai behandelt den Vietnamkrieg und dessen Folgen. Hierbei wird die Geschichte von Trang und ihrer Schwester Quỳnh, die als Barmädchen in Saigon arbeiten im Jahr 1969, Phong, einem Amerasier, der mit seiner Familie nach Amerika auswandern möchte und Dan, einem ehemaligen Soldaten, der in Vietnam als Pilot im Einsatz war und jetzt noch einmal Ho-Chi-Minh-Stadt besucht, um mit den Geistern seiner Vergangenheit abzuschließen, im Jahr 2016 erzählt. Diese unterschiedlichen Erzählstränge auf zwei Zeitebenen haben die Handlung sehr bereichert und abwechslungsreich gestaltet, wobei die Autorin es geschafft hat diese unterschiedlichen Erzählstränge geschickt miteinander zu verknüpfen und die Dramatik des Krieges und dessen Folgen aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten. Meines Erachtens ist dies einer der wenigen Romane, der sich mit den Kindern, die aus Beziehungen zwischen den amerikanischen Soldaten und vietnamesischen Frauen hervorgegangen sind, beschäftigt. Diese Kinder werden in beiden Ländern ausgegrenzt, da sie aufgrund ihres Aussehens weder in Vietnam noch in Amerika akzeptiert werden. Nguyễn Phan Quế Mai versteht es auch hier wieder mit ihrem bildhaften, fast blumigen Schreibstil sowohl die Protagonisten als auch die Orte und Landschaften lebendig werden zu lassen und vermittelt den Konflikt aller Beteiligten in diesem Krieg ohne Schuldzuweisungen auszusprechen. Es war ein Roman, der mich von der ersten Seite an gefesselt und sehr nachdenklich zurückgelassen hat.

Bewertung vom 12.05.2024
Bonjour Agneta / Neuanfang auf Französisch Bd.1
Hamberg, Emma

Bonjour Agneta / Neuanfang auf Französisch Bd.1


sehr gut

Eine Frau wird sichtbar

Agneta ist 49 Jahre und hat den Eindruck, dass sie in ihrem Leben stehengeblieben ist. Ihr Beruf macht ihr keinen Spaß und bei den Kollegen fühlt sie sich unsichtbar und nicht wahrgenommen. Ihre Kinder melden sich nur bei ihr, wenn sie Geld benötigen und ihr Ehemann Magnus zieht ein striktes Sport- und Ernährungsprogramm durch, wobei Weißbrot, Wein und Käse strengstens verboten sind. Als sie auf eine Anzeige aufmerksam wird, dass in der Provence ein schwedisch sprechendes Au-Pair gesucht wird, bewirbt sie sich spontan und ein Fabian meldet sich bei ihr. Kurzentschlossen reist sie in die Provence in ein malerisches Dorf mit freundlichen und hilfsbereiten Bewohnern. Ein wenig erstaunt ist sie jedoch über ihr „Au-Pair-Kind“, bei dem es sich nicht um ein Kind, sondern um einen etwa achtzigjährigen dementen Mann handelt.

Agnetas Geschichte hat mir sehr gut gefallen und ich habe mit ihr gelitten, mich mit ihr gefreut und konnte mich in ihre Situation sehr gut hineinversetzen. Besonders gut haben mir jedoch ihre Gespräche mit Einar gefallen, der sie hierdurch manchmal wachgerüttelt hat. Er hat aber auch sehr viel über seine eigene Geschichte und seiner Liebe zu Armand erzählt. Hierdurch wurden die Themen Demenz und Homosexualität in den 1950er Jahren sehr sensibel behandelt. Agneta schafft es in den wenigen Wochen in der Provence jedoch auch sich selbst mehr an- und wahrzunehmen, wodurch sie nicht mehr so unsichtbar ist, wie sie früher immer dachte. Auch aus dem Verhältnis zu ihrem, wie ich finde, sehr manipulativen Ehemann Magnus, konnte sie sich emanzipieren.

Mir hat der Schreib- und Sprachstil von Emma Hamberg sehr gut gefallen und ich konnte mir das malerische Dorf in der Provence mit seinen freundlichen Bewohnern, dem Markt mit dem Käsestand, Fabians Bar und die Bäckerei sehr gut vorstellen. Auch die Beschreibung des Klosters mit den vielen verschieden eingerichteten Zimmern war sehr bildhaft dargestellt. Ich habe sehr schnell gespürt, dass es für Agneta ein Zuhause geworden ist, auch wenn es ein wenig heruntergekommen war und in manchen Räumen bereits die Farbe von den Wänden abblätterte. Die Sprecherin des Hörbuchs hat mit ihrer sprachlichen und ausdrucksstarken Vielfalt die Protagonisten zum Leben erweckt, was die Geschichte noch eindrucksvoller und lebendiger werden ließ. Ich habe die kleine Reise in die Provence sehr genossen und bin schon sehr auf die Fortsetzung gespannt.

Bewertung vom 09.05.2024
Funny Story (eBook, ePUB)
Henry, Emily

Funny Story (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Zwei Verlassene und ihre Funny Story

Daphne und Miles leben in einer Not-WG zusammen. Der Hintergrund hierfür ist, dass beide von ihren Partnern, Peter und Petra, verlassen wurden und diese beiden nun ein Paar sind. Für Daphne ist es klar, dass die WG mit Miles nur eine vorübergehende Lösung ist und sie sich einen anderen Job als Kinderbuchbibliothekarin suchen möchte, da sie nicht länger in Waning Bay, der Heimatstadt von Peter und Petra, sondern lieber in der Nähe ihrer Mutter leben und arbeiten möchte. Doch dann geschieht etwas und Miles und sie haben die Idee eine Fake-Beziehung zu inszenieren.
Die Geschichte um Daphne und Miles hat mir sehr gut gefallen. Besonders Miles mochte ich sehr gerne, da er sich sehr um Daphne bemüht und ihr Waning Bay und seine liebevollen Bewohner gezeigt hat, damit sie nicht so schnell wieder aus der gemeinsamen WG auszieht. Hierbei hat man viel über die beiden, ihre Vergangenheit und auch ihre familiären Probleme erfahren. Sowohl die beiden als auch die Nebencharaktere wie Miles Schwester Julia und Daphnes Arbeitskollegin Ashleigh waren sehr gut gezeichnet und keine der Personen wirkte oberflächlich. Auch über Daphnes Arbeit, die sie sehr liebt und bei der sie sich mit viel Engagement einbringt, wurde sehr ausführlich und bildhaft erzählt. Aber in der Geschichte ging es nicht nur um Daphnes und Miles Fake-Beziehung, sondern auch um Themen wie Familie, Freunde, Verlassenwerden und für jemanden da zu sein und dieser Person auch zu genügen.
Emily Henry hat es hier wieder geschafft einerseits eine lockere Romance zu schreiben aber auch viele andere, wesentlich tiefergehende Themen, mit in die Geschichte einzuflechten.

Bewertung vom 06.05.2024
Blind Date mit Möwe
Struck, Yvonne

Blind Date mit Möwe


gut

Das ist das Prinzip von „The Voice of Love“ zu dem Mareike ihre Freundin Lisa anmeldet, nachdem diese von einem furchtbaren Blind Date zurückkommt und völlig frustriert ist. Bei "The Voice of Love" geht es darum Dates zu haben, bei denen man nur die Stimme des anderen hört, ihn jedoch nicht sieht. Lisas Match ist Jonas, der wie sie ihn Lübeck lebt.

Die Inhaltsangabe und das bunte Cover haben mich sehr neugierig auf die Geschichte gemacht und sowohl Lisa als auch Jonas sind sehr sympathische Protagonisten. Beide sind Single und in ihrem Beruf sehr engagiert. Die Geschichte spielt in Lübeck, wo die beiden wohnen, in Travemünde und auf dem Priwall, wo Lisa in der Naturstation arbeitet. Jonas ist Architekt, arbeitet in dem Büro seines Freundes Timo und soll für einen Influencer ein Haus entwerfen.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Lisa und Jonas erzählt, was mir sehr gut gefallen hat. Hierdurch habe ich sehr viel aus dem Leben der beiden erfahren. Besonders ausführlich wird hierbei über Lisas Arbeit in der Naturstation und den verschiedenen Aktionen mit den Kindern erzählt. Auch die Umgebungsbeschreibungen der Städte Lübeck und Travemünde waren sehr anschaulich und bildlich beschrieben.

Ich fand das Thema eines Blind Dates, bei dem man nur die Stimme des anderen hört und ihn nicht sieht, sehr interessant und die Autorin hatte hierzu auch viele gute Ideen. Daher fand ich es ein bisschen schade, dass diese Blind Dates sehr kurzgehalten waren und leider auch die Liebesgeschichte ein bisschen zu kurz kam. Auch konnte ich manchmal das agieren der Protagonisten nicht so ganz nachvollziehen, was sie für mich nicht immer sympathisch machten.

Der Schreibstil ist locker und flüssig und aufgrund der schönen Beschreibungen von Travemünde und dem Gängeviertel, in dem Lisa mit ihrer Freundin Mareike wohnt, wurde es zu einem schönen Sommerroman, der mich jedoch nicht so ganz packen konnte. Es wurden sehr viele Themen angeschnitten und leider nicht immer ganz ausgearbeitet. Es gab sehr ausführliche und detaillierte Beschreibungen zu Lisas Arbeit, wodurch aber die Liebesgeschichte ein wenig zu kurz kam und am Ende des Romans ging auf einmal alles ganz schnell. Ich fand, dass die Schwerpunkte des Romans, die eigentliche Liebesgeschichte und die Blind Dates, zu kurz kamen und Lisas Probleme mit Job und Freunden einen sehr großen Raum in der Geschichte einnahmen. Letzendlich wurden alle Probleme gelöst und Lisa ist daran gewachsen.

Fazit: Die Idee des Blind Dates hat mir sehr gut gefallen. Ich hätte mir jedoch gewünscht, dass dieses Thema mehr ausgearbeitet worden wäre.

Bewertung vom 30.04.2024
Frühling, Sommer, Herbst und du
Krohn, Henriette

Frühling, Sommer, Herbst und du


sehr gut

Der Roman „Frühling, Sommer, Herbst und du“ ist nicht ein klassischer Liebesroman, sondern viel mehr. Die Geschichte um Maya und Alex hat mich sehr überrascht. Denn Henriette Krohn hat es geschafft, neben Situationskomik und sympathischen Protagonisten trotzdem viel Tiefgang und Wärme in die Geschichte zu bringen. Denn nicht nur die Protagonisten, sondern auch die Nebencharakter sind sehr sympathisch und finden ihren eigenen Platz in der Geschichte. Der Schreibstil ist locker und flüssig, so dass ich sehr schnell in die Geschichte eingetaucht bin. Dazu kommen noch die sehr detailreichen und bildhaften Beschreibungen der Schauplätze und Ereignisse. Sehr schön fand ich auch, dass ein Thema des Romans Mayas Beruf war und die Brautkleider und das Thema Nähen einen Platz in dem Roman hatten. Die Geschichte wird abwechselnd aus Mayas und Alex Sicht erzählt, was ich sehr gerne mochte, denn hierdurch habe ich als Leserin viel mehr sowohl von dem Charakter der beiden als auch von ihren Gedanken und Gefühlen erfahren.
Ein schöner Sommer-Liebesroman

Bewertung vom 29.04.2024
Der Wind kennt meinen Namen
Allende, Isabel

Der Wind kennt meinen Namen


ausgezeichnet

Eine Geschichte über die Flucht

In dem Roman „Der Wind kennt meinen Namen“ von Isabel Allende wird die Geschichte von Flüchtigen aus verschiedenen Perspektiven und in verschiedenen Jahrzehnten erzählt. Der Roman beginnt im November 1938 in Wien und erzählt die Geschichte von Samuel Adler, der als jüdisches Kind mit einem Kindertransport nach England kommt. Danach lernt man Leticia Cordero kennen, die mit ihrem Vater 1981 aus El Salvador in die USA geflüchtet ist, nachdem ihr Dorf zerstört wurde. Im Dezember 2019 wird Selenas Geschichte erzählt, die sich um flüchtige Kinder kümmert, die von ihren Eltern getrennt wurden. Eines dieser Kinder ist die blinde Anita, die während der Flucht von ihrer Mutter getrennt wird.

Isabel Allende schafft es hier über verschiedene Schicksale auf eine spannende Art zu erzählen und diese miteinander zu verflechten. Dabei wird sowohl auf die politische Lage in den Herkunftsländern der Protagonisten und in den USA, insbesondere deren Einwanderungspolitik, eingegangen, als auch auf andere globale Einflüsse, wie z. B. das Corona Virus. Er handelt aber auch von starken Frauen, die eine Flucht überlebt haben oder sich für Flüchtige einsetzen und ihnen sowohl im sozialen als auch im juristischen Bereich helfen. Es wird sehr deutlich die emotionale Lage der Kinder beschrieben, die sich zum Teil in Fantasiewelten oder auch in die Musik retten, um die furchtbare Lage, in der sie sich befinden, für eine gewisse Zeit auszublenden. Und es gibt die Menschen, die Geflüchtete bei sich aufnehmen, ihnen helfen und sie unterstützen.

Die Geschichte hat mich von der ersten Seite an gefesselt und der Sprach- und Schreibstil war sehr bildhaft und eindrücklich. So dass ich mir sowohl Samuel Adlers Wohnung in Wien als auch die verschiedenen Waisenhäuser, in denen er oder aber auch Anita untergebracht waren, vorstellen konnte. Hier wurde auf eine sehr sensible Art der Schrecken der Flucht anhand verschiedener Personen, in verschiedenen Jahrzehnten und aus verschiedenen Perspektiven erzählt und gekonnt miteinander verflochten.

Fazit: Für mich eines der Jahreshighlights 2024