Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
PeLi
Wohnort: 
Würzburg

Bewertungen

Insgesamt 115 Bewertungen
Bewertung vom 30.06.2023
Die Verborgenen
Geschke, Linus

Die Verborgenen


ausgezeichnet

Sven und Franziska Hoffmann leben mit ihrer 17-jährigen Tochter Tabea in einem schönen Haus an der Küste und sie wirken wie eine ganz normale , glückliche Familie. Dann passieren immer öfter mysteriöse Dinge in ihrem Zuhause, Essen fehlt, Schränke, die vorher geschlossen waren, sind plötzlich offen, Fußspuren im Keller, obwohl keiner von ihnen dort gewesen sein will. Die Familienmitglieder verdächtigen sich gegenseitig und es zeigt sich nach und nach, dass diese scheinbar so glückliche Familie, gar nicht so glücklich ist und dass jedes Familienmitglied so seine Geheimnisse hat. Was keiner von ihnen weiß, es lebt ein Eindringling in ihrem Haus, der für all die unheimlichen Ereignisse verantwortlich ist, die für so viel Zwietracht innerhalb der Familie sorgen.

Während im Leben der Familie so langsam die schöne Fassade bröckelt, wird auch noch der Mörder eines jungen Mädchens aus Tabeas Schule gesucht. Sven, der als Journalist arbeitet, berichtet über diesen Fall. Sowohl er, als auch seine Tochter haben aber auch in diesem Fall etwas zu verbergen Doch ihr unbekannter Mitbewohner kennt alle ihre Geheimnisse und er hat nur ein Ziel - er will die Familie zerstören!

Linus Geschke hat mit "Die Verborgenen" ein wahnsinnig spannendes Buch geschrieben , ich fand es fesselnd von Anfang bis Ende, obwohl ich zugeben muss, dass ich mit dem Schluss nicht ganz zufrieden war, das war zum Rest des Buches ziemlich unspektakulär. Trotzdem bin ich begeistert und ich fand es ganz besonders spannend, dass immer abwechselnd aus Sicht der beteiligten Personen erzählt wurde. So erfährt man , was Franziska, Sven, Tabea und auch der Eindringling denken und wie jeder von ihnen die Vorkommnisse sieht. Das hat die Geschichte erst richtig lebendig gemacht und trotzdem blieben immer noch genug Rätsel übrig, so dass man lange nicht wusste, warum die Familie eigentlich von dem "Phrogger" ( davon hatte ich übrigens vorher auch noch nie gehört, ich wusste nicht, dass man solche Leute, die heimlich in das Zuhause von fremden Menschen eindringen und dort unerkannt mit ihnen leben, so nennt) ausgesucht wurde und für was sich dieser an der Familie rächen will.

Das war mein erstes Buch von diesem Autor, aber garantiert nicht mein letztes. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 11.04.2023
Mit den Augen des Opfers / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.3
Strobel, Arno

Mit den Augen des Opfers / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.3


ausgezeichnet

Der ehemalige Polizist Max Bischoff, der inzwischen als Privatermittler arbeitet, wundert sich sehr, als seine frühere Chefin, die Polizeirätin Eslem Keskin, ihn um Hilfe bittet. Gerade mit ihrem Anruf hätte er nicht gerechnet, denn die Leiterin des KK11 ist eigentlich gar nicht gut auf ihn zu sprechen und machte ihm in der Verganghenheit das Leben schwer, so gut sie konnte.
Aus diesem Grund hat Bischoff nun auch keine große Lust, ihr zu helfen, doch als sie ihm erzählt, um was es geht, ist seine Neugier geweckt und er fährt, wie gewünscht, in den kleinen Weinort Klotten, in dem sich Keskin gerade anlässlich der Beerdigung ihrer Freundin aufhält.
Und genau um diese verstorbene Freundin geht es auch. Die hat nämlich ein Tagebuch hinterlassen, in dem sie rätselhafte Andeutungen über eine alte Schuld macht und bei dieser Schuld geht es nicht nur um sie selbst, sondern sie erwähnt noch andere Personen. Doch leider alles nur sehr vage und so, als wäre sie vor ihrem Tod nicht mehr zum kompletten Geständnis gekommen. Offenbar hat diese alte Schuld aber irgendeinen Zusammenhang mit dem Verschwinden eines jungen Mannes aus ihrer ehemaligen Clique. Der war vor über 20 Jahren von heute auf morgen einfach weg. Eine Leiche wurde nie gefunden , aber er ist seitdem nie wieder aufgetaucht.
Bischoffs Interesse ist geweckt und so beginnt er mit den Befragungen der Dorfbewohner. Er merkt allerdings ziemlich schnell, dass die alle ziemlich verschlossen sind und keiner so recht über den alten Vermisstenfall sprechen möchte. Und er hat das Gefühl dass es in dem kleinen beschaulichen Dorf so einige Geheimnisse gibt von denen die Bewohner nicht wollen, dass sie ans Licht kommen.
Und dann passiert ein Mord und Bischoff wird klar, dass diese alten Geheimnisse, über die keiner reden will, wohl brisanter sind, als gedacht und dass jemand bereit ist, sogar dafür zu töten.
Und so versucht er, den alten und damit auch den neuen Fall zu lösen, was ihm allerdings nicht leicht gemacht wird, denn die Polizei und vor allem ein bestimmter Beamter, finden es überhaupt nicht gut, dass sich Bischoff einmischt, der ja nicht mal mehr Polizist ist.
Es gibt aber auch Personen , die ihn bei der Suche nach dem Täter unterstützen und da gefiel mir besonders der Psychologe Marvin Wagner gut.

Den Schreibstil von Arno Strobel finde ich sehr fesselnd und angenehm zu lesen. Auch, dass man immer wieder kurze Einblicke in den Kopf des Täters bekam, fand ich sehr spannend.
Mir hat dieses Buch ausgesprochen gut gefallen und obwohl ich die beiden Vorgänger leider (noch) nicht gelesen habe, kam ich gut in die Geschichte rein. Es wird zwar zwischendurch immer wieder ein Vorfall aus der Vergangenheit von Bischoff erwähnt und besser wäre es wohl schon gewesen, wenn ich die Bände in der richtigen Reihenfolge gelesen hätte, aber es ist auch nicht so, dass man das Buch nicht auch einzeln lesen kann.

Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und deshalb gibt es von mir eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 05.03.2023
Dschomba
Peschka, Karin

Dschomba


sehr gut

Die Geschichte beginnt an einem nasskalten Novembertag, im Jahr 1954, als ein halbnackter Mann auf dem Friedhof des kleinen österreichischen Ortes Eferding tanzt.
Die Dorfbewohner beäugen diesen seltsamen Unbekannten aus sicherer Entfernung, sind sich sicher, das muss ein Verrückter sein. Keiner traut sich, sich ihm zu nähern, also wird der Dechant des Ortes zu Hilfe geholt, denn der ist, nach Meinung der Schaulustigen, ja schließlich für den Friedhof zuständig.
Der Dechant hat keine Angst, er spricht mit dem Fremden, der, wie sich herausstellt, ein Serbe namens Dragan Džomba ist. Die beiden Männer reden kurz miteinander und schließlich nimmt der Dechant den Unbekannten mit ins Pfarrhaus, wo er ihm Verpflegung und ein kleines Zimmer zum Übernachten anbietet. Dschomba nimmt die Einladung an und wohnt dann eine ganze Weile im Haus des Dechants.

Den Dorfbewohnern und ganz besonders einem von ihnen, ist es allerdings ein Dorn im Auge, dass ein Fremder, der auch noch so anders ist als sie selbst, im Pfarrhaus wohnt. Irgendwann muss Dschomba aus dem Pfarrhaus ausziehen und findet ein ungewöhnliches neues Zuhause direkt auf dem Friedhof, auf dem er sowieso den Großteil seiner Zeit verbringt. Hier , wo früher ein großes Kriegsgefangenenlager war, liegen viele Serben begraben und was er dort sucht, sind Spuren seiner eigenen Vergangenheit. Zwischendurch wird er wird immer wieder geplagt von schlimmen Erinnerungen. Diese Erinnerungen teilt er nur mit wenigen Personen und nur die wissen von dem tiefen Schmerz, den er mit sich herumschleppt.

Dschomba bleibt in dem Ort und auch nach vielen Jahren ist er dort für viele Einheimische noch der fremde Serbe, dem man besser aus dem Weg geht, weil er etwas verrückt ist. Doch er findet auch ein paar wenige Menschen, die zu Freunden werden und ihn akzeptieren wie er ist.

"Dschomba" war mein erstes Buch von Karin Peschka und ich fand es , ehrlich gesagt, nicht leicht zu lesen, denn der Schreibstil ist schon sehr ungewöhnlich. Kurze abgehackte Sätze, oftmals sogar unvollendet. Anfangs war das schon sehr gewöhnungsbedürftig für mich und es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich mich an diesen Sprachstil gewöhnt hatte. Doch dann fand ich doch noch rein in diese ungewöhnliche Geschichte um den "verrückten Serben", der nach außen hart wirkt, aber im Innern einen großen Schmerz mit sich herumträgt. So hat mir dieses ungewöhnliche Buch nach holprigem Start doch noch sehr gut gefallen.

Bewertung vom 26.02.2023
Ohne mich
Schüttpelz, Esther

Ohne mich


gut

Im Roman "Ohne mich" von Esther Schüttpelz begleitet man eine Frau Mitte 20 durch das erste Jahr nach der Trennung von ihrem Ehemann.. Das junge Paar hat sehr spontan geheiratet und nun, nach kurzer Ehe, sind sie schon wieder getrennt. Von wem genau die Trennung ausging, wurde mir bis zum Schluss irgendwie nicht ganz klar.
Jedenfalls versucht diese junge Frau nun die Trennung, die ja doch auch sehr schmerzhaft ist, zu verarbeiten und ihr Leben wieder alleine zu meistern. Zunächst möchte sie mal ihr angefangenes Jurastudium beenden , was ihr aber nicht leicht fällt, denn sie merkt, so toll, wie sie dachte, ist der Job, den sie ausüben wollte, doch nicht.
Außerdem hat sie auch viel mehr Lust auf Partys, viel Alkohol und zwischendurch auch mal Sex mit dem Ex. So vergeht das Jahr und eigentlich passiert nicht so viel, die Protagonistin wirkt unzufrieden und ziemlich wankelmütig und unentschlossen, was ihre Zukunft angeht.

Ich hatte mir von diesem Buch wirklich viel versprochen, weil ich, gerade vom Diogenes Verlag schon viele sehr gute Bücher gelesen habe , der Klappentext las sich interessant und auch das Cover gefiel mir auf Anhieb, es ist irgendwie typisch für die Bücher vom Diogenes Verlag.
Aber so richtig warm wurde ich mit "Ohne mich" nicht, die Protagonistin fand ich eher anstrengend und nicht sympathisch und mir ist einfach zu wenig passiert, es ging irgendwie nicht so richtig vorwärts. Der Schreibstil selbst gefiel mir aber ganz gut, auch, dass von ihrem Ex immer nur als "der Ehemann" erzählt wurde, fand ich passend. Erst ganz am Ende hat er dann doch noch einen Namen bekommen. Schlecht war das Buch nicht,, aber mehr als durchschnittlich auch nicht, deshalb von mir 3 Sterne.

Bewertung vom 29.01.2023
Frankie
Köhlmeier, Michael

Frankie


schlecht

Der vierzehnjährige Frank lebt mit seiner alleinerziehenden Mutter in Wien. Sein Vater kümmert sich nicht um ihn, spielt eigentlich so gut wie keine Rolle im Leben des Jungen.
Nun wird sein Großvater nach 18 Jahren Gefängnis entlassen und Frank soll ihn zusammen mit seiner Mutter abholen. Der Großvater ist ein echter Kotzbrocken, er demonstriert sofort seine Macht gegenüber seiner Tochter und Frank.
Der Junge ist , obwohl sein Großvater ihm irgendwie Angst macht und obwohl er weiß, dass auch seine Mutter immer noch vor ihrem kriminellen Vater Angst hat, fasziniert von dem alten Mann. Frank möchte unbedingt wissen, was sein Opa verbrochen hat, denn dass es etwas schlimmes sein muss, wenn er dafür so viele Jahre ins Gefängnis musste, ist ihm schon klar. Der erzählt es ihm allerdings nicht und auch von seiner Mutter kommen nur ein paar rätselhafte Andeutungen. Und so kann Frank immer nur spekulieren. Geändert hat sich sein Großvater durch die lange Haft jedenfalls nicht, denn er ist auch nach seiner Entlassung aggressiv, manipulativ und immer noch kriminell. Leider lässt sich der Teenager aber von diesem Mann beeinflussen und verbringt immer mehr Zeit mit ihm. Und das bekommt Frank überhaupt nicht gut.

Dieses Buch wird aus der Sicht von Frank erzählt und ich mochte den Schreibstil eigentlich gern, auch den Anfang der Geschichte mochte ich noch. Man fragt sich zwar von Anfang an, warum die Mutter, die ja weiß, was ihr Vater verbrochen hat und die weiß, wie gefährlich dieser Mann ist, ihn überhaupt aus dem Knast abholt. Sie hat ja offenbar sogar ihren Namen geändert, um nicht mit dem Verbrechen des Vaters in Verbindung gebracht zu werden, also warum erlaubt sie dem jetzt, Kontakt zu ihrem Sohn zu haben? Schon das fand ich irgendwie nicht sehr glaubwürdig, denn wenn ich so eine große Angst vor jemandem habe, versuche ich doch alles, dass derjenige mich gar nicht findet.
Auch als sie merkte, dass Frank sich weiter heimlich mit dem kriminellen Opa trifft und das, nachdem der den Jungen sogar schon geschlagen hatte, nicht mal da unternimmt sie etwas. Für mich ist das nicht nachzuvollziehen.
Man wollte beim Lesen immer eingreifen, wollte sich an Stelle der Mutter, gegen diesen Kotzbrocken von Vater wehren, wollte den Jungen vor ihm beschützen, aber der ließ sich immer mehr und mehr von seinem Großvater in den Bann ziehen. Die im Klappentext angekündigte Befreiung und Rebellion waren dann leider auch so gar nicht nach meinem Geschmack und das Ende der Geschichte war für mich einfach nur doof.
Wenn man das überhaupt Ende nennen kann, denn es bleibt ja leider sehr vieles offen. Für mich leider gar kein Buch, das ich empfehlen würde.

Bewertung vom 20.11.2022
Shorty
Maurer, Jörg

Shorty


weniger gut

Shorty ist ein ruhiger, eher unscheinbarer Mann Anfang vierzig. Er interessiert sich für alles mögliche, fängt auch vieles an, hält aber nie lange durch, deshalb hatte er auch schon sehr viele Jobs in seinem Leben. Im Moment verlegt er gerade elektrische Leitungen bei einer Baufirma und dabei hört er, wie er das oft so macht, ein Hörbuch. Während er also ganz normal arbeitet, wird er plötzlich über seinen Kopfhörer persönlich angesprochen. Shorty glaubt im ersten Moment an einen blöden Scherz, den sich ein Kollege mit ihm erlaubt, bis er dann kapiert, dass er tatsächlich von einem Unbekannten , der ihn offensichtlich auch noch mit Namen kennt, angesprochen wurde. Und es wird erst noch richtig verrückt, als dieser Unbekannte sich als ein Alien aus einer anderen Welt herausstellt, der ausgerechnet Shorty auserwählt hat, um einen sehr wichtigen Auftrag auszuführen. Und was Shorty wirklich erschreckt, ist der Hinweis des Außerirdischen , dass dieser Auftrag nötig ist, um die Welt zu retten. Nun fühlt sich Shorty natürlich einerseits ziemlich geschmeichelt, dass ausgerechnet er die Welt retten soll, andererseits ist ihm aber auch ganz schön mulmig bei dem Gedanken, dass so eine große Verantwortung auf ihm lastet. Doch Shorty überlegt nicht lang und macht sich an die Arbeit. Doch leider läuft bei der Ausführung seines Auftrags einiges schief und so bricht nicht nur in Shortys näherer Umgebung, sondern gleich auf der ganzen Welt ein riesiges Chaos aus.

Den Anfang von "Shorty" ,fand ich noch sehr vielversprechend, ich dachte mir "was für eine witzige Idee" und ich liebe eigentlich Geschichten, in denen sich viele skurrile Personen tummeln. Aber ich muss leider zugeben, je weiter ich las, umso enttäuschter fühlte ich mich, denn diese Geschichte wurde immer langweiliger und langweiliger. Mir waren das zu viele "Welten", die Shorty da entdeckte, die ich nicht mal ein bisschen spannend fand und teilweise musste ich mich wirklich zwingen, weiterzulesen, wollte aber auch nicht abbrechen, weil ich immer dachte, da kommt sicher noch was und , ehrlich gesagt, ich wollte schon auch wissen, wie diese Geschichte endet. Aber auch das Ende war nicht nach meinem Geschmack und ich bin jetzt froh, dass ich fertig bin. Für mich leider kein Buch , das ich weiterempfehlen würde.

Bewertung vom 13.11.2022
Gequält / Rachejagd Bd.1
Stevens, Nica;Suchanek, Andreas

Gequält / Rachejagd Bd.1


gut

Vor drei Jahren wurde die Journalistin Anna zusammen mit ihrer besten Freundin Natalie entführt, gefangen gehalten und gequält. Der Täter war der irre Stalker Edward Harris, der eigentlich nur Anna wollte, auf die er total fixiert war. Natalie geriet irgendwie nur zufällig in seine Fänge, da sie zum Tatzeitpunkt mit Anna unterwegs war. Dann gelang Anna die Flucht, ihre Freundin konnte sie nicht befreien, also blieb die zurück und wurde dann von Harris getötet. Anna plagen seitdem schlimme Gewissensbisse, doch sie versucht trotzdem ein einigermaßen normales Leben zu führen.

Doch dann passiert etwas sehr beängstigendes, Anna erhält einen blutbefleckten Brief, der offenbar von ihrem ehemaligen Peiniger kommt. Der ist seit der Tat vor drei Jahren wie vom Erdboden verschluckt , doch nun ist er offenbar zurück und er hat es nach wie vor auf Anna abgesehen. Anna bittet ihre Jugendliebe Nick, der als FBI Agent arbeitet, um Hilfe . Der zögert keine Sekunde und nimmt sofort, zusammen mit der Profilerin Lynette Mc Kenzie, die Ermittlungen auf. Auch Annas Kollege Zane, ein wahrer Computer Genie, hilft wo er kann und zusammen versuchen die vier nun herauszufinden, was Harris vorhat und vor allem, wo er sich aufhält. Doch so leicht wird es ihnen nicht gemacht, es beginnt ein grausames Spiel, bei dem sie ganz schön in die Irre geführt werden. Harris ist offensichtlich auf Rache aus und er wird nicht eher Ruhe geben, bis Anna wieder bei ihm ist und Anna ist klar, wenn er sie wieder erwischt, wird sie das diesmal nicht überleben.

Mir fällt die Rezension zu diesem Buch gar nicht leicht, denn ich bin hin und her gerissen. Einerseits fand ich es super spannend, auch, wenn einiges schon etwas übertrieben war und es schon einige sehr weit hergeholte Zufälle gab. Ich war trotzdem gefesselt und konnte gar nicht mehr aufhören, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es endet und wie die vielen Rätsel sich am Ende auflösen. Tja und nun komme ich eben zu dem Punkt, der meine große Begeisterung leider doch sehr gedämpft hat. Das Ende! Es war spannend, keine Frage, es passierte am Ende ja auch nochmal sehr sehr viel und es gab noch eine große Überraschung, mit der ich nicht gerechnet hatte. Aber was mich echt genervt hat und was mir dann leider im Nachhinein meine ganze Lesefreude vermasselt hat, war der Schluss, denn da blieb das größte Rätsel ungelöst, das, worauf ich die ganze Zeit hingefiebert habe, wurde nicht aufgelöst. Und erst nach dem Lesen, habe ich dann entdeckt, dass es von "Rachejagd" 3 Bände gibt, also muss man wohl , bis zur Auflösung noch zwei weitere Bände lesen. Hätte ich das vorher gewusst ( ja, es steht im Umschlag, aber so schön versteckt, dass ich es nicht entdeckt habe, bevor ich das Buch gelesen hatte), hätte ich das Buch , ehrlich gesagt, nicht gelesen, denn ich mag einfach keine offenen Enden und lese deshalb auch nicht so gerne Mehrteiler. Leider war das Buch jetzt für mich nur 3 Sterne wert und ich denke nicht, dass ich die beiden Folgebände noch lesen werde.

Bewertung vom 26.10.2022
Der Klang von Licht
Bagus, Clara Maria

Der Klang von Licht


ausgezeichnet

Von der Leseprobe war ich zunächst gar nicht begeistert, ich fand sie eher deprimierend und habe lange überlegt, ob ich diesem Buch trotzdem eine Chance geben sollte.. Vielleicht ist man manchmal einfach nur nicht in der passenden Stimmung für bestimmte Bücher und ich bin jetzt sehr froh, dass ich "Der Klang von Licht" trotzdem gelesen habe, denn es hat mich so positiv überrascht, dass ich es nun sogar zu den besten Büchern zähle, die ich in diesem Jahr gelesen habe.

Clara Maria Bagus erzählt uns hier in einer wunderschönen poetischen Sprache von drei verschiedenen Familien mit ganz unterschiedlichen Lebensgeschichten, die aber doch miteinander verbunden sind. Wie genau diese Verbindung aussieht, erfährt man im Laufe der Geschichte immer häppchenweise.

Da wäre zum Beispiel Jean Pierre, ein junger, sehr erfolgreicher Arzt, der eigentlich alles hat, was man sich wünschen kann. Gutaussehend, erfolgreich im Beruf, beliebt bei Kollegen und besonders bei den Frauen und gesegnet mit einem großen Selbstbewusstsein. Bis zu dem Tag, als etwas passiert, durch das sein bisher so erfolgreiches Leben völlig aus den Fugen gerät. Wir treffen Juliette, die als achtjähriges Mädchen ein schlimmes, traumatisches Erlebnis hatte und heute, als erwachsene Frau, noch immer mit den Folgen dieses Erlebnisses zu kämpfen hat.

Wir begegnen Hermes und Virginie, dem Vorzeigepaar mit dem Bilderbuch-Leben, bei dem aber doch nicht alles so ist, wie es nach außen scheint, Elodie, die ihr Leben lang das Gefühl hat, es würde etwas fehlen und selbst nicht weiß, was , Margaux, einer liebevollen älteren Frau, die sich rührend um Elodie kümmert, als diese am Tiefpunkt ihres Lebens angekommen ist, die aber ebenfalls ein großes Geheimnis mit sich herumträgt.
In "Der Klang von Licht" begegnen uns so viele Personen, jede auf ihre ganz eigene Art interessant und die Autorin lässt uns teilhaben an ihren Lebensgeschichten, die oft traurig, manchmal grausam, am Ende aber doch voller Hoffnung und Zuversicht sind und das in einer wunderbaren , richtig märchenhaften Sprache, in so schönen Worten, dass ich oft nochmal zurückblättern musste, um einzelne Sätze und manchmal auch ganze Passagen noch ein zweites Mal zu lesen.

Ein Buch, so schön, dass man es am besten möglichst langsam lesen sollte, um es richtig zu genießen. Ein Buch, das zu Herzen geht, das von sehr traurigen Ereignissen, aber auch von hoffnungsvollen Augenblicken , falschen Lebensentscheidungen, gegenseitigen Verletzungen erzählt und uns zeigt, dass selbst die schlimmsten Erfahrungen, die wir in unserem Leben machen, manchmal doch noch zu etwas Gutem werden können.

Bewertung vom 15.10.2022
Was nicht war, kann ja noch werden
Schmölzl, Lydia

Was nicht war, kann ja noch werden


gut

Die fast 30-jährige Freya könnte eigentlich zufrieden sein mit ihrem Leben, denn sie ist erfolgreich in ihrem Job, hat einen Freund, der sie liebt und der jetzt auch gerne den nächsten Schritt in eine gemeinsame Zukunft gehen möchte, nämlich ein gemeinsames Haus kaufen, eventuell in naher Zukunft sogar eine Familie gründen. Freya geht das alles viel zu schnell, wenn es nach ihr ginge, dann würde sie am liebsten so weitermachen wie bisher, alles eher locker sehen und bloß nicht zu erwachsen werden und schon gar keine Kinder.
Dann eröffnet ihr ihre beste und langjährige Freundin auch noch freudestrahlend, dass sie schwanger ist und sagt dann auch noch den geplanten gemeinsamen Urlaub ab. Und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, wird Freya dann auch noch bei einer erhofften Beförderung übergangen, zugunsten einer jüngeren Kollegin. Das alles zusammen, ist dann zu viel für sie und so kündigt sie spontan ihren Job, stellt ihren Freund vor vollendete Tatsachen, dass aus einem gemeinsamen Haus in nächster Zeit nichts wird und flieht in ihr Heimatdorf, das sie vor 10 Jahren verlassen hatte.
Dort begegnet ihr dann ganz überraschend auch noch ihre erste große Liebe Chris, den sie seit damals nicht mehr gesehen hat. Die beiden kommen sich wieder näher und Freya würde am liebsten genauso leben, wie vor 10 Jahren, als sie mit Chris zusammen war und die Welt für sie noch völlig unkompliziert und schön war. Jedenfalls in ihrer Erinnerung ist alles von damals rosig und wunderbar. Dass für die anderen Menschen aus ihrer Vergangenheit gar nicht alles so toll war und dass sogar sie selbst die alte Zeit einfach nur verklärt , das wird ihr so nach und nach erst klar. Und so kommen auch Dinge hoch, die sie bisher ganz erfolgreich verdrängt hatte , die sie aber noch lange nicht verarbeitet hat. Und diesen schmerzhaften Dingen muss sie sich nun stellen.

Für mich war "Was nicht war, kann ja noch werden" ein Buch, das man ganz gut mal zwischendurch lesen kann, das mir aber sicher nicht so lange im Gedächtnis bleiben wird. Der Schreibstil ist flüssig, manchmal auch ein bisschen mit Humor gespickt, aber weite Teile plätschern einfach so dahin. Ich habe ziemlich lange gebraucht, um in die Geschichte reinzufinden, ungefähr die erste Hälfte fand ich sehr langatmig, so , dass ich sogar nah am Abbrechen war. Die Protagonistin fand ich oft sehr nervig. Doch die zweite Hälfte fand ich dann tatsächlich besser, als man dann so nach und nach erfahren hat, wie die Vergangenheit wirklich abgelaufen ist , so ganz ohne die Beschönigung von Freya.
Dieser Teil hat mir dann wirklich gut gefallen. Bis auf das Ende, das dann leider wieder nicht so ganz nach meinem Geschmack war. Also im Großen und Ganzen ein Buch, das ziemlich durchwachsen war, deshalb von mir 3 Sterne.

Bewertung vom 01.10.2022
Casa Zarrella
Zarrella, Jana Ina;Lafer, Johann

Casa Zarrella


sehr gut

Jana Ina Zarrella und Johann Lafer bringen ein gemeinsames Kochbuch heraus, das musste ich haben. Dann hat mich noch gelockt, dass es Rezepte für die ganze Familie enthalten soll. Überrascht war ich dann, dass es sich hauptsächlich um vegetarische Rezepte handelt . Da ich mir aber sowieso immer vornehme, weniger Fleisch zu essen und deshalb immer auf der Suche nach guten vegetarischen Rezepten bin ( was ich gar nicht so leicht finde), habe ich mich darüber gefreut. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass das nicht jeder so toll findet und ein kleiner Hinweis auf dem Cover wäre schon gut gewesen, vor allem bei dem Preis, denn günstig ist dieses Kochbuch nicht gerade.

Zu Beginn kommen erst einmal die beiden Autoren zu Wort und zwar, indem jeder von ihnen über den jeweils anderen erzählt und berichtet, wie sie sich kennen und schätzen gelernt haben. Ich finde so ein Vorwort immer sehr interessant.
Dann folgt nochmal ein ausführlicher Teil nur über Jana Ina . Dort erzählt sie uns, wie wichtig ihr und ihrer Familie eine gesunde Ernährung ist, oder wie sie es schafft, sogar ihre Kinder von möglichst gesunden Nahrungsmitteln zu überzeugen.
Als nächstes kommt noch ein (kleinerer) Teil , in dem Johann Lafer über seine Familienküche berichtet und danach verraten uns beide noch, was ihre 10 wichtigsten Küchenhelden sind. Außerdem gibt es noch Tipps, wie man Zeit sparen kann, oder über Vorratshaltung, Küchenwerkzeuge und jede Menge Küchenhacks. Ich muss zugeben , da gab es jetzt für mich nichts neues zu entdecken und so wird es sicher den meisten Lesern gehen, die keine völligen Kochanfänger sind.
Ich persönlich hätte mir da also einen etwas kleineren Infoteil gewünscht und dafür ein paar zusätzliche Rezepte, denn der eigentliche Rezeptteil beginnt dann erst auf Seite 43.
Aufgeteilt sind die Rezepte in verschiedene Kategorien, z.B. Frühstück, Suppen und Salate, Einfache Gerichte für jeden Tag, Süße Schlemmereien und als Abschluss kommen dann noch Rezepte, die es bei Zarrellas gibt, wenn sie feiern.
Einige Gerichte werde ich auch auf jeden Fall nachkochen. Nicht alle sind mein Fall, aber das ist ja bei jedem Kochbuch so. Im Großen und Ganzen gefällt es mir aber sehr gut und ich kann es auf jeden Fall weiterempfehlen.