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seiten.schwaermer

Bewertungen

Insgesamt 70 Bewertungen
Bewertung vom 27.04.2023
Die letzte Erzählerin
Barba Higuera, Donna

Die letzte Erzählerin


ausgezeichnet

Die Bedeutung von Geschichten

Ich fand die Geschichte unglaublich zauberhaft. Vom Setting bis zu den Protagonisten hat einfach alles gestimmt und einem tolle Lesestunden geschenkt.

Petra ist eine mutige und starke Protagonisten, auch wenn sie erst 13 Jahre alt ist. Wegen ihrer Augenkrankheit ist es etwas überraschend, dass sie die Reise zur Erforschung eines neuen Planeten antreten durfte, da sie dadurch eigentlich ausgeschlossen wäre. Da ihre Eltern aber als Geologen mitkommen, ist es auch Petra gestattet auf die Forschungsreise zu gehen.

Leider verfolgt die angesetzte Reise dann plötzlich nicht mehr die Erforschung. Petra sieht sich auf einmal einer völlig neuen Situation ausgesetzt, in der sie „kämpfen“ muss, um die Individualität der Menschen zu wahren . So erlebt Petra auf ihrer Reise viele Situationen und Abenteuer, die eine 13 Jährige nicht erleben sollte. Einzig Petra ist noch dazu in der Lage das Wissen um die wahre Natur der Menschen weiterzugeben, denn die Geschichten (Märchen) ihrer geliebten Großmutter, die immer wieder im Buch verteilt auftauchen und eine Rolle spielen, haben überlebt und wollen müssen werden.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, flüssig. Manchmal stolpert man über spanische Begriffe, die aber im hinteren Teil des Buches alle übersetzt wurden, sodass man schnell nachlesen kann.

Die Geschichte ist spannend, hat viele überraschende Wendungen und eine eine großartige Storyline mit vielen gut ausgearbeiteten Science-Fiction-Elementen. Da im Buch ein doch sehr von unserer Welt abweichendes System herrscht und das Buch viele ernste Momente aufweist, die einem zum Nachdenken bewegen, würde ich mich der Meinung vieler anschließenden das Buch erst ab 14/15 Jahren empfehlen. Es ist wirklich großartig, aber ob ein elfjähriges Kind diese Komplexität begreifen kann, wage ich noch zu bezweifeln.

Bewertung vom 02.03.2023
STONE BLIND - Der Blick der Medusa
Haynes, Natalie

STONE BLIND - Der Blick der Medusa


sehr gut

Anders als erwartet, aber sehr eindrucksvoll

Ich muss sagen, dass ich eine etwas andere Story erwartet hatte, da ich dachte es ginge hauptsächlich um Medusa und die Geschichte würde ihr fortwährend folgen. Doch man erfährt von so ziemlich allen Göttern und Ereignissen, die mit dem Mythos der Medusa im Zusammenhang stehen und dabei eine Rolle spielen. Anfangs habe ich mich recht schwer getan der Geschichte aufmerksam zu folgen, da der Schreibstil doch etwas ungewöhnlich und nicht in dem flüssigen Stil ist, den man von einem Roman gewohnt ist, er ist ironisch und irgendwie aggressiv.

Die Geschichte folgt den verschiedenen Protagonisten abwechselnd in kurzen Kapiteln und das auf eine sehr schonungslose und direkte Weise. Das hat mich die ersten Kapitel über irritiert, aber nach und nach habe ich verstanden, welchem Muster der Aufbau der Kapitel folgt und wie alles zusammenhängen muss. Während des Lesens ist meine Sympathie für die Götter wirklich auf den Gefrierpunkt gesunken und ich verstehe bei aller Liebe einfach NICHT, wie man diese Götter jemals bewundern und anbeten konnte. Es tut mir leid, aber die Taten der Götter haben mich mehr als nur ein wenig überrascht, sie haben mich richtig wütend gemacht. Das es Kriege, Mord und derlei Dinge in dieser Welt gegeben haben soll, war mir durchaus bewusst, aber diese Brutalität und Lieblosigkeit hat mich doch schockiert.

Man erlebt Medusa wie sie heranwächst, was ihr zustößt und welchen tragischen Umständen sie es zu verdanken hat, dass sie zu dem Monster gemacht wird, dass die Welt in ihr sieht. Die Geschichte ist düster und das schafft eine Emotionalität, die sehr bewundernswert ist. Das Buch ist dennoch einfach wundervoll, nur muss man sich bewusst sein, dass Medusa nicht immer im Zentrum der Geschehnisse steht, sondern auch viele andere Ereignisse und Götter. Manchmal hätte ich mir ein wenig mehr Einblick in Medusas Leben und Gefühlswelt gewünscht, aber dennoch nimmt einen dieses Buch einfach gefangen.

Die Aussage des Buches ist wundervoll und regt einen zum Nachdenken an. Es weckt Empathie und bewirkt ein Umdenken beim Verständnis der zugrundeliegenden Mythen. Wer gern etwas über Götter liest, einem Buch viel Aufmerksamkeit widmen kann und wem schonungslose Beschreibungen nichts ausmachen, wird dieses Buch lieben.

Bewertung vom 28.02.2023
Catching Feelings
Licht, Kira

Catching Feelings


gut

Süße Geschichte mit einem ruhigen Setting

MEINUNG

Blackfish Bay als Setting in Alaska hat mir wirklich gut gefallen, dort ist es ruhig und es gibt viel Natur, was mir besonders gut gefällt und die Umgebung nur umso spannender macht. Der Ort selbst lädt einen geradezu ein, sich zu entspannen und sich einfach wohlzufühlen. Die Schattenseite an so einem kleinen Ort ist jedoch, dass nahezu jeder jeden kennt. Das mag auf der einen Seite zwar recht vertraut und angenehm sein, aber andererseits vergessen Menschen nichts, was für Aufsehen sorgt und wieder Leben in Aufregung in die Gemeinschaft bringt. So ist es eben auch im Fall von Lys. Aufgrund eines Ereignisses in ihrer Vergangenheit war sie einige Jahre fort von ihrer Heimat und kehrt jetzt zurück, um ihre Angelegenheiten zu klären und den Kontakt zu Freunden und ihrer Familie wieder herzustellen.

Lys macht auf mich einen sehr freundlichen, hilfsbereiten und mutigen Eindruck. Von Anfang an wird sie eher frostig empfangen und ich finde es mehr als lobenswert, dass sie den Kopf nicht in den Sand steckt, sondern erhobenen Hauptes ihr Vorhaben umzusetzen. Sie ist freundlich zu all jenen, die es eigentlich nicht verdient haben und hilft wo sie nur kann.

Zane dagegen hat ein doch recht enges Verhältnis zu seiner Familie, was mir wirklich gut gefällt, da er sich auch Zeit nimmt für regelmäßige Telefonate, selbst wenn es bei ihm gerade nicht wirklich passt. Er weiß was er will, setzt sich für die Umwelt ein und weiß dennoch wo die Grenzen liegen bei dem was er tut und dieses Gewissen finde ich richtig klasse.

Das Aufeinandertreffen der beiden findet auf eine wirklich witzige Weise statt und ich dachte schon, das da keine großen Hindernisse mehr kommen. Doch durch ihre jeweilige Situation begegnen sie sich daraufhin sehr misstrauisch und es dauert einige Zeit, bis anfangen einen freundschaftlichen Umgang miteinander zu pflegen. Leider ging es mir ab da dann allerdings zu schnell, was die Entwicklung Ihrer Beziehung anging und warum auch immer, aber ich konnte mich auf ihre Beziehung nicht wirklich einlassen. Vielleicht lag es an den eher unnötigen Geheimnissen, die für mich immer wieder eine Distanz geschaffen haben, aber genau weiß ich es nicht….

Abgesehen von Lys Freunden in Alaska und den ihr gegenüber freundlichen Menschen, gingen mir einige Nebencharaktere einfach nur auf die Nerven, so wie Lys Vater, ihr Stiefbruder Nathan, Zanes Freunde und einige Einwohner. Es ist wirklich unfassbar, wie stur sie sind, da gibt es kaum Einsicht über irgendein Fehlverhalten und eine Entwicklung ist mir leider auch verborgen geblieben. Somit war ich dann oft eher frustriert, wenn gewisse Charaktere aufgetaucht sind, weil ich mir ihr Handeln nicht erklären konnte.

Was mich leider auch etwas gestört hat, waren die häufigen Rechtschreibfehler und angerissene Handlungen, die dann plötzlich keine Rolle mehr gespielt haben, was mich verwundert hat. Ich lese wirklich gern Bücher von Kira Licht, besonders wenn sie mich wie in Kaleidra oder der Dusk and Dawn Reihe in eine andere Welt entführt, aber Leider konnte mich dieses Buch nicht so recht packen und ich habe mich trotz des bildhaften und flüssigen Schreibstils schwer getan beim lesen.

Dennoch hat mir die Story selbst gut gefallen und gerade die Ausarbeitung des doch sehr aktuellen Themas Umweltschutz fand ich gut gelungen, das man Einblicke erhalten hat und auch zu verstehen lernt, wie riskant die Arbeit als Umweltschützer eigentlich ist, sich die Arbeit aber mehr als lohnt!

FAZIT

Für mich war es diesmal leider kein Highlight, doch wer auf ein ruhiges und unterhaltsames Leseerlebnis aus ist, kommt hier auf seine Kosten. Die Lovestory und die Handlung sind eher ruhiger und unaufgeregt, was aber wirklich gut zum Setting passt. Das Thema Umweltschutz nimmt eine große Rolle ein, ist aber sehr gut aufgearbeitet worden und schenkt dem Buch einige spannende und interessante Momente.

Bewertung vom 11.02.2023
Ivy - Der Fluch des Efeus
Haas, Kiana

Ivy - Der Fluch des Efeus


sehr gut

MEINUNG

Die Grundidee des Buches hat mir wirklich gut gefallen. Die Nachkommen, die individuelle Fähigkeiten besitzen und ihre jeweilige Geschichte retten müssen.

Der Schreibstil ist größtenteils sehr flüssig und leicht verständlich, nur bin ich ab und zu über ein paar Formulierungen gestolpert, die ich persönlich etwas seltsam fand, aber das hat meine Lesefreude nicht wirklich getrübt.

Die Charaktere fand ich sehr ausgewogen und gut ausgearbeitet. Ivy ist so unglaublich freundlich und gutherzig, was es umso schwerer macht zu erleben, wie oft ihr Steine in den Weg gelegt werden und wie schlecht einige Charaktere mit ihr umgehen, insbesondere ihre eigene Familie. Ivys Freunde finde ich im Grunde super, weil sie einfach so viel Freude schenken und Ivy immer zur Seite stehen. Über ihre Familie kann ich nur den Kopf schütteln und hoffe, das sie in der Fortsetzung vielleicht besser wegkommen. Aus Elian bin ich leider noch nicht ganz schlau geworden, er ist äußerst geheimnisvoll, trotzdem hilfsbereit und wenn er will kann er sehr humorvoll und freundlich sein. Dennoch ist er mir teilweise noch ein Rätsel und ich denke er hütet noch das ein oder andere Geheimnis.

Es war stellenweise einfach frustrierend, weil gefühlt jeder Ivy über irgendwelche Ereignisse oder generell wichtige Informationen im Dunkeln tappen lässt, von denen sie eigentlich wissen müsste. Daher kommen einem manche ihrer Entscheidungen vermutlich unüberlegt vor, aber im Grunde genommen kann sie ja nichts dafür, wenn sie niemand in die wichtigen Dinge einweiht.

Zur Lovestory zwischen Ivy und Elian muss ich erstmal loswerden, dass man doch bitte immer bedenken sollte, dass sie doch noch recht jung sind und in dem Alter spielen die Gefühle manchmal leider auch völlig verrückt, man ist sich unsicher, dann wieder absolut glücklich und im nächsten Moment sieht es wieder völlig anders aus. Das Glück, das viele Figuren in den meisten Büchern haben, ihren Partner bereits mit 17 Jahren kennenzulernen und dann bis in alle Ewigkeit glücklich zu sein, ist leider etwas seeehr optimistisch. Deshalb kann ich verstehen, dass bei Ivy die Gefühle völlig verrückt spielen und sie sich nicht von Beginn an sicher ist, was sie wirklich empfindet. Dennoch ist mir die Lovestory leider etwas zu kurz gekommen, da die beiden kaum Zeit allein verbringen konnten und so keine tiefgründigen Gespräche stattgefunden haben, aber das kann sich ja in Band zwei noch ändern, was ich auch gern herausfinden würde.

Bewertung vom 22.01.2023
Die Auserwählte / This Vicious Grace Bd.1
Thiede, Emily

Die Auserwählte / This Vicious Grace Bd.1


ausgezeichnet

Vicious Grace hat mich vollkommen begeistert. Der Schreibstil ist sehr flüssig und wirklich emotional. Großartig fand ich die italienischen Begriffe, die immer wieder auftauchen. Sie machen das Buch um einiges authentischer, weil es zum italienischen Setting passt.
Zudem wird zu Beginn jedes Kapitels noch gezeigt, wieviele Tage es noch bis zum Diverando sind. Somit hat man einen guten Überblick darüber, wievielte Tage bereits vergangen sind bzw. wieviele Tage es noch bis zum großen Höhepunkt sind.

Alessa konnte mich von sich überzeugen. Eigentlich müsste sie der Mensch mit dem größten Einfluss in ihrem Land sein, doch stattdessen ist sie eigentlich völlig machtlos, kaum geschätzt und in ihrer Freiheit stark eingeschränkt, da sich ihre Magie nicht in der Weise offenbart, wie sie es bei den Finestras vor ihr tat. Das sie deshalb eher in sich gekehrt, einsam und ängstlich ist und sich von den Menschen in ihrer Umgebung einreden lässt, was sie zu tun hat, kann ich nachvollziehen, da sie eben Angst davor hat einen Fehler zu begehen. Ihre Gefühle sind absolut greifbar und zu jedem Zeitpunkt versteht man ihre Handlungen.

Dante dagegen ist das absolute Gegenteil. Er kann gehen wohin er will, weiß sich zu wehren und wirkt in seinem ganzen Auftreten sehr selbstbewusst. Dante ist sehr zuverlässig, setzt sich für andere ein und er hat eine wirklich interessante Geschichte!

Alessa und Dante sind einfach absolut fantastisches Team. Sie unterstützen sich gegenseitig, hören einander zu und sie vertrauen einander bedingungslos! Ich liebe die Dynamik zwischen den beiden und habe jeden Augenblick zwischen ihnen genossen. Durch Dante lernt Alessa selbstbewusst zu sein und ihre Magie richtig einzusetzen. Sie macht Erfahrungen, die sie bisher nicht machen konnte und gewinnt so einiges an Lebenserfahrung dazu. Auch Dante wird aufgeschlossener und so unfassbar humorvoll und freundlich, dass man sich in seiner Gegenwart einfach wohl fühlen muss.

Die ganze Situation mit den Fonti war wirklich spannend, da sie ausnahmslos alle Angst vor Alessa hatten und das hat mir das Herz gebrochen, eben weil Alessa mitbekommt wie die anderen über sie denken. Nach und nach lernen sich Alessa und die Fonti allerdings besser kennen und auch als Leser lernt man die einzelnen Fontes besser kennen und versteht sie besser, sodass nicht mehr eine so starke Distanz zwischen ihnen und Alessa liegt. Außerdem machen sie bei ihrem Training einige sehr interessante Entdeckungen!

Der Fokus lag in diesem Band erstmal darauf, die Charaktere und ihre Beziehung zueinander darzustellen sowie das Magiesystem ein wenig einzuführen. Ich denke im zweiten Band wird der Fantasyteil sicherlich mehr Raum einnehmen, wenn dann auch ein völlig neues Setting eingeführt wird. Dennoch wurde mir nie langweilig, es gab Verrat, Liebe, Selbstzweifel, Spannung und Freundschaft und es war auch in ruhigeren Momenten sehr interessant. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 16.01.2023
Schattengold - Ach, wie gut, dass niemand weiß ...
Handel, Christian

Schattengold - Ach, wie gut, dass niemand weiß ...


ausgezeichnet

Düstere und spannende Märchenadaption

MEINUNG

Christian Handel hat uns mit Schattengold eine wirklich überzeugende und gelungene Märchenadaption geschenkt, die den Kern von Rumpelstilzchen beibehält, aber zugleich ihren ganz eigenen Weg geht. Wundervoll ist natürlich auch das Cover, was hervorragend zur Geschichte passt.
Die wohl auffälligste Neuerung im Buch ist das Feenvolk, das das Leben der Menschen im Land, das von Farah und somit auch die Handlung beeinflusst. So ist diese Geschichte weitaus düsterer als das Märchenvorlage, was aber noch mehr Spannung aufbaut.
An Märchenadaptionen liebe ich einfach, dass sie eine bestimmte Vorlage haben und man immer wieder diese Aha Effekte hat, wenn man gewisse Ereignisse wiedererkannt. Immer wieder wird man dann aber überrascht, wenn es einen an einen völlig fremden Handlungsort führt, wenn doch andere Charaktere auftauchen oder gewisse Ereignisse ein wenig bzw. völlig anders ablaufen. So war es auch in diesem Buch, gerade die neue Rumpelstilzchenfigur und die Handlung im Reich der Feen war neu, mysteriös und düster, sodass man das Buch nicht so leicht aus der Hand legen konnte. Der Geschichte wird mehr Raum gegeben sich zu entfalten, man erfährt viel mehr über das Leben der Figuren, die historischen Hintergründe und das Setting, was im Märchen meist auf das Nötigste beschränkt ist.
Mir haben vor allem die Charaktere gefallen, da viele für mich wirklich neu waren oder eine größere Rolle hatten als bei Rumpelstilzchen. Die Charaktere sind wundervoll ausgearbeitet und auch einige Nebenfiguren kommen nicht zu kurz und übernehmen wichtige Funktionen.
Das Ende hat mich wirklich positiv überrascht, zumal es kein so abruptes Ende gab, sondern die Geschichte zu einem wirklich zufriedenstellenden Schluss kam.

FAZIT

Das Buch würde ich allen empfehlen, die sich für Märchen begeistern aber auch jenen, die gern Fantasy lesen. Man erlebt die Märchenvorlage Rumpelstilzchen in einem neuen Gewand, erlebt mehr Düsternis, mehr Fantasy und lernt so liebevolle Figuren und mysteriöse Wesen kennen, die einen immer wieder überraschen.

Bewertung vom 09.01.2023
Shatter and Shine / Faith-Reihe Bd.2
Stankewitz, Sarah

Shatter and Shine / Faith-Reihe Bd.2


ausgezeichnet

Wohlfühlbuch mit viel Herz

MEINUNG

Hazel durfte ich bereits in RISE AND FALL kennenlernen. Sie ist eine so starke, emphatische und selbstlose junge Frau. Sie ist emotional am absoluten Tiefpunkt angekommen und doch findet sie die Kraft wieder aufzustehen und das zu tun, was sie liebt und wo sie sich gebraucht fühlt. Somit beginnt sie wieder damit zu unterrichten und sich nach und nach ihrer Vergangenheit zu stellen.

Cameron, der mit seinen Erfahrungen und seiner derzeitigen Situation nur schwer zurechtkommt erlebt man anfangs als sehr zurückhaltenden und abgeschotteten Mann. Für ihn existiert die Welt nicht mehr in ihrer gewohnten Gestalt, sondern es ist alles still, die Eindrücke sind völlig anders und er muss erst lernen alles nochmal neu kennenzulernen und sein Leben zu akzeptieren bzw. es auch zu wollen. In ihm ist so viel Wut, Hass und Schmerz, dass einem die Luft wegbleibt.

Lichtblicke waren für mich auch Hazels Großvater und ihr kleiner Bruder Jamie. Beide haben ebenfalls ihr Päckchen zu tragen, aber sie sind so unfassbar einfühlsam, stehen Hazel zur Seite die denkt sie müsse sich um alle kümmern und sie schenken so so viel Freude und Hoffnung, dass einem die Worte fehlen.

Es gibt ein paar Wendungen mit denen man absolut nicht rechnet und die die Gefühlsachterbahn noch in ganz andere Höhen treiben. Man lernt zahlreiche Facetten von Trauer und deren Bewältigung kennen, was einen emotional sofort abholt und mitnimmt. Mir wurde das Herz gebrochen und schließlich wieder zusammengeflickt. Hazel und Cameron’s Geschichte ist mehr als nur ein wenig beschwerlich, aber ich fand es einfach ganz großartig wie die beiden sich ihrer Vergangenheit gestellt und gekämpft haben. Die Themen im Buch, wie Trauer, Depression, Gehörlosigkeit, PTBS werden auf eine so einfühlsame und doch informative Weise dargestellt, dass das Buch eigentlich keine großen Wendungen benötig um spannend zu bleiben.

FAZIT

Ich kann dieses Buch nur wärmstens empfehlen. Es ist eine so authentische und emotionale Geschichte mit ganz wundervollen Charakteren. Themen wie Gehörlosigkeit und Kriegsverletzungen werden auf eine wundervoll sensible und dich ehrliche Weise dargestellt, dass man an den Seiten klebt und mit seinen Gefühlen gar nicht mehr weiß wohin. Hier ist der Titel Programm und das ist absolut überwältigend. Und wer Band eins schon großartig fand, der wird dieses Buch lieben!

Bewertung vom 22.12.2022
Lightlark Bd.1
Aster, Alex

Lightlark Bd.1


sehr gut

Überraschend mit vielen Wendungen!

Zum Buch gibt es ja die Meinungen, was mich anfangs wahrscheinlich skeptisch gemacht hat, aber ich muss sagen, dass der Hype um das Buch definitiv gerechtfertigt ist.

Isla unsere Protagonistin lernen wir als eher zurückhaltende, von den Umständen bzw. dem Fluch gefangene junge Frau kennen, deren Leben vorherbestimmt IST und der es nahezu untersagt IST eigene Entscheidungen zu treffen. Sie macht zum Teil einen dezent naiven Eindruck, aber das ist mehr als nachvollziehbar, da ihr eben alle Erfahrungen fehlen, die man als junge Frau machen sollte und so muss sie erst lernen, wie man wirklich lebt. Dabei trifft sie einige Entscheidungen, die teilweise peinlich und frustrierend sind, aber das macht sie so menschlich und nahbar. Auf Lightlark blüht Isla allerdings nach und nach auf. Sie wird selbstbewusster, trifft eigenständige Entscheidungen und wird kämpferischer, da sie sich für das einsetzen lernt, was ihr wichtig ist.

Man lernt die verschiedenen Völker, ihre Kräfte und Flüche kennen, da gibt es wirklich Einiges zu entdecken, denn jedes Volk für sich ist sehr individuell. Und auch die Flüche haben es in sich, da sie die Völker wirklich auf die schlimmste Art und Weise treffen. Was mir auch wirklich gut gefallen hat, dass die Lovestory im Buch nicht so stark im Vordergrund steht. Sie hat ihre magischen Momente, aber man erfährt eben auch viel von Isla, Lightlark, dem Fluch, dem Centennial und den ganzen Völkern. Ich möchte nicht viel zur Lovestory verraten, aber so viel sei gesagt: es wird überraschend, nervenaufreibend und absolut emotional. Vor allem Grim hat etwas wundervolles und mysteriöses an sich und ich war so so oft hin und hergerissen, ob ich ihm lieber eine Perle möchte oder ihm selbst um den Hals fallen möchte. Und dann ist da natürlich noch der geheimnisvolle König Oro. Er hat mich immer wieder überrascht und hat sich von einem schlecht gelaunten zu einem sehr fürsorglichen Mann entwickelt. Das Story ist voller Intrigen, Wendungen und Geheimnisse, man weiß nie wirklich wem man vertrauen kann und es ist teilweise wirklich schmerzhaft das ganze Misstrauen mitzuerleben, aber ich liebe es, da ich bis zur letzten Seite mitgefiebert habe.

Trotzdem muss ich sagen, dass mir etwas fehlt. Zum Teil bekommen wir Auflösungen vorgesetzt, die nicht weiter erklärt werden. Manche Protas, vor allem von den Herrschern, werden leider nur sehr unzureichend beschrieben, sodass auch manche Handlungen nicht wirklich nachvollziehbar sind. Aber ich muss sagen, dass sich das zum Ende hin stark gebessert hat und ich somit sehr optimistisch bin, was die nächste Band angeht.

Bewertung vom 16.12.2022
So viel Zorn und so viel Liebe
Tahir, Sabaa

So viel Zorn und so viel Liebe


ausgezeichnet

Die Story ist abwechselnd aus der Sicht von Sal und Noor geschrieben. Zwischendurch gibt es auch immer wieder Kapitel aus der Sicht von Misbah, Sal's Mutter.

Das Buch besitzt eine wirklich unglaublich emotionale Tiefe. Es werden Themen, wie Migration, Drogen, Rassismus und häusliche Gewalt angesprochen und Sal und Noor mussten in ihrem Leben bereits so viel ertragen, dass es einem das Herz bricht. Somit erfahren wir einiges wirklich Interessantes aus der pakistanischen Kultur und erleben auch Sals und Noors Auseinandersetzung mit dieser. Mag sein, dass stellenweise vielleicht wirklich viel mit einmal zusammenkommt, aber meiner Meinung nach bleibt die Handlung immer glaubhaft, da die Themen so ineinandergreifen, dass es keineswegs künstlich bzw. gewollt klingt. Dann müssen sich die beiden noch mit ihrer jeweiligen Familiengeschichte auseinandersetzen, Sal mit seinem alkoholsüchtigen Vater und der Fortführung des Hotels seiner Mutter und Noor mit ihrem strengen Onkel, der jegliche ihrer Zukunftspläne unterbinden möchte. Als wäre all das nicht schon genug, müssen sie sich auch noch mit ihrer gemeinsamen Vergangenheit auseinandersetzen und wirklich klären, was dazu geführt hat, dass sie sich so voneinander distanziert haben. Als Misbah zu Beginn der Handlung stirbt, kommen sich Sal und Noor langsam näher.

Zwischen all diesen niederschmetternden Momenten gibt es aber auch viel Liebe, so Misbahs bedingungslose Liebe für Sal und Noor, aber auch die langsam wieder aufkommenden Gefühle zwischen Sal und Noor. Die unerschütterliche Freundschaft, die alle Zeiten übersteht. Diese glücklichen Momente sind wahre Lichtblicke in der Handlung und machen das ganze Buch noch so viel intensiver.

Dieses Buch hat mir so manche Träne abverlangt, weil es einfach so unglaublich stark ist. Das Leben würgt Sal und Noor immer wieder eins rein, aber sie haben so viel Kraft und kämpfen immer und immer wieder. Es zeigt uns, was Vorurteile anrichten können und das man den Menschen erstmal eine Chance geben sollte, anstatt sie sich selbst zu überlassen, da man eben nie weiß, welche Geschichte hinter ihnen steckt.

Bewertung vom 06.12.2022
Mein Chaos, das sich Liebe nennt
Ireland, Meredith

Mein Chaos, das sich Liebe nennt


ausgezeichnet

Sehr authentisches und unterhaltsames Jugendbuch!

Ein wirklich lesenswertes Jugendbuch! Ich habe mich beim Lesen richtig wohl gefühlt und konnte das Buch kaum noch aus den Händen legen.
Mit viel Gefühl und Humor wird die Handlung aus Jasmins, alias Jaz, Sicht erzählt. Beim Lesen des Buches kann man nur Freude empfinden, da wirklich wichtige Themen angesprochen werden, die in eine liebevolle Handlung eingebettet sind.

Was mir besonders gut gefallen hat, waren die Familienchats von Jaz Familie, die ab und zu auftauchten und die nochmal einen völlig neuen Blick auf die Geschehnisse ermöglicht haben, teilweise wirklich erheiternd waren und gezeigt haben, wie großartig die Familie doch eigentlich ist.

Zentral ist in diesem Buch vor allem das Thema Selbstbewusstsein, um sich selbst zu lieben und für sich einzustehen und eigene Entscheidungen zu treffen. Genau das ist es, was unserer Protagonistin äußerst schwer fällt. Sie zweifelt an sich selbst, stellt ihre eigenen Träume und Bedürfnisse immer hinten an und lässt sich viel zu leicht beeinflussen. Ihre Familie sieht das genauso, weshalb sie die Idee von einem Bacheloretteprojekt verwirklichen, der Jaz helfen soll von ihrem möglicherweise Ex Dem Paul loszukommen, sich selbst lieben zu lernen und vielleicht auch einen neuen Freund zu finden unter drei sehr unterschiedlichen Jungs.

Es ist sehr aufregend mitzuerleben, wie sich der Plan entfaltet, alle zusammenarbeiten, Jaz die Jungs kennenlernt und zu jedem eine völlig individuelle Beziehung aufbaut. Und doch ist da die ganze Zeit die Angst davor, was passieren wird, wenn Jaz die Wahrheit erfährt bzw. wann es passieren wird.
Jaz legt eine wirklich beeindruckende aber sehr realistische Entwicklung hin und es macht Spaß sie auf ihrem Weg zu begleiten.

Lest das Buch, fühlt Euch wohl und verliebt Euch möglicherweise ein wenig in Handlung und Charaktere.

Ich vergebe klare 5 Sterne!