Das erste Licht des Sommers

sehr gut

"Das letzte Licht des Sommers" von der Autorin Daniela Raimondi hat mich von Beginn an in die wundervolle Landschaft der italienischen Provinz gezogen. Der Erzählstil ist lebendig und sehr anschaulich und wirklich stimmungsvoll.
Der Roman handelt von einer italienischen Familie und beschreibt die unterschliedlichen Epochen und die jeweiligen Probleme und Erlebnisse der Familie zu unterschliedlichen Zeiten.
Vor allem die lebendigen Landschaftsbeschreibungen und wie viel Tiefe in den Charakteren steckt, hat mich begeistert. Die Autorin schafft es wirklich hervorragend die Konflikte der Protagonisten und auch die Gefühlswelten darzustellen und man hat gar keine Probleme sich in die Protagonisten einzufühlen.
An manchen Stellen war der Roman etwas langatmig, jedoch finde ich, dass durch die tollen Beschreibungen und die Stimung, die dadurch transportiert wird, das Buch trotzdem sehr lesenwert ist!

Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland

gut

Leider hat sich das "Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland" von Sarah Brooks anders wentwickelt, als nach der Leseprobe gedacht... Ich bin leider überhaupt kein Fantasy-Fan und lese dahingehend gar nichts. Die Fantasy-Momente in diesem Buch hielten sich zwar eigentlich eh im Hintergrund, nur war es trotzdem nicht mein Geschmack und ich fand sie eher störend als passend.
Allgemein war der Roman auch eher ruhig, was ich für die Handlung als sehr passend empfand, aber es hat sich auch an einigen Stellen sehr gezogen und vieles hätte man aus meiner Sicht auch streichen können.
Besonder spannend fand ich die unterschiedlichen Gründe, aus denen sich die einzelnen Protagonisten auf die Reise machen, was sie sich dadurch versprechen und was sie sich erwarten.
Manche Passagen habe ich sehr gerne gelesen, andere eher wenger. Alles in allem war es mir aber doch ein wenig zu ruhig und vor allem hatte es mir zu wenig Handlung...

Bonjour Agneta / Neuanfang auf Französisch Bd.1

gut

Ein Buch, das ich mir leider etwas anders vorgestellt habe...
Besonders am Anfang kam ich mit der Einstellung der Hauptprotagonistin nur schlecht zurecht. Dies änderte sich im laufe des Buches dann auch leider nicht wirklich. Ich wurde mit Agneta einfach nicht so wirklich warm, konnte mich in sie nicht hineinfühlen und auch mit den anderen Protagonisten tat ich mjir wirklich schwer.
Die Beschriebenen Gefühle und auch Selbstgespräche bringen die Handlung leider oft nicht wirklich voran, beziehungsweise fragt man sich, welchen Sinn die Autorin darin sah, dies mit in die Geschichte zu bringen. Leider hat sich so die Geschichte stellenweise so wirklich lang gezogen.
Mit einar hingenen hat die Autorin einen Protagonisten geschaffen, der einen guten Gegenpart zu Agneta bildet. In seine Handlungsweisen konnte ich mich dann eher einfühlen.
Gegen Ende hin wird das Buch dann auch immer vorhersehbarer- das fand ich auch sehr schade...

Was das Meer verspricht

ausgezeichnet

Eine Liebesgeschichte auf einer kleinen und nur spärlich bewohnten Insel.
Das Cover passt hervorragend zur Geschichte, wie ich finde. Die kurzen Kapitel verleiten zum schnellen weiterlesen und sind auch vom Aufbau wirklich spannend und gut gelungen. Der Autorin gelingt es wirklich gut, einen Spannungsbogen aufzubauen und diesen auch zu halten. Das hätte ich so am Beginn des Buches gar nicht erwartet.
Das Grundthema, ob das eigene Leben genug ist, oder ob man doch mehr will, baut sich auch sehr verständlich auf. Die Liebesgeschichte baut sich langsam auf- manchmal war mir aber auch leider ein bisschen zu viel Kitsch dabei.
Das Auftauchen des Bruders bringt schließlich den Vorangekündigten Bruch in dieser Liebesbeziehung. Das Ende ist schließlich sehr abrupt, aber wie ich finde trotzdem sehr gelungen. Man hat durch die Geschehnisse davor und danach trotzdem einen Abschluss der Geschichte.

Alles in allem ein tolles und vor allem sehr atmosphärisches Buch!

Mit den Jahren

gut

Drei Leben, die hier aufeinander treffen und sich ineinander verweben. Die Frage, ob das eigene Leben so wie es ist, das Richtige für die jeweilige Person ist, spielt dabei die zentrale Rolle.
Eva und Lukas, verheiratet und haben Kinder, leben nach einigen Jahren Ehe eher nebeneinander her als miteinander. Beide hadern mit eigenen Problemen. Lukas mit seinem immerwährendem Freiheitsdrang, Eva mit intellektueller Unterforderung und immer gleichen Tagesabläufen.
Jette auf der anderen Seite kämpft mit Einsamkeit. Jette und Lukas treffen aufeinander und die eigenen Leben werden hinterfragt.
Das alles hätte wirklich guten Stoff für ein sehr spannendes und auch sozialkritisches Buch gegeben. Leider wurden mir hier aber zu viele Klischees eingebaut und vor allem kam manches wirklich plump daher. Als sich gegen Mitte des Buches ein Spannungsbogen aufbaute, flachte der auch leider genau so schnell wieder ab. Ebenso kommen mir viel zu viele Zufälle im Buch vor.
Leider wars schlussendlich nicht das, was ich mir erwartet hab/ das was es hätte werden können...

Magie und allerlei Unfug

sehr gut

Bereits das Cover ist wunderschön bunt gestaltet und macht sofort Lust das Buch aufzuschlagen und mehr zu sehen, zu lesen und zu erleben!
Das Format ist toll für Kinder- es hat viel auf den Seiten Platz und trotzdem ist es sehr übersichtlich und klar gestaltet. Das Buch besticht auch durch unterhaltsam geschriebene Geschichten, die richtig Spaß machen. Aber ebenso sind die Tipps und Tricks zum Nachmachen auch wirklich toll!
Vor allem überraschend fand ich die Anzahl an Gaunergeschichten, in denen deren Tricks erklärt werden. Das hatte ich so nicht erwartet. In dieser Hinsicht gibt es Beispiele aus aller Welt und hier ist auch viel Neues für uns Erwachsene mit dabei!
Am spannendsten fand ich aber trotzdem die Erklärungen vieler Zaubertricks, um die es in diesem Buch ja primär geht.
Alles in allem ein tolles, unterhaltsames Buch, welches Spaß für die ganze Familie verspricht.

Krummes Holz

gut

Langsam und leise zieht sich die Geschichte dahin. Die dunkle Kindheit, die beschrieben wird, ohne Liebe, ohne Nähe, passt genau zur gewählten Sprache und auch zum Umgangston im Buch.
Von Anfang an habe ich mir jedoch schwer damit getan, mich in die Charaktere einzufinden. Es kam kaum Sympathie auf, im Gegenteil, das Handeln fand ich oft unnachvollziehbar und teils einfach kindisch... Was jedoch nicht heißt, dass ich das Buch allgemein schlecht fand. Nur eben wegen dieser einen Sache nicht so gut, als es hätte sein können. Die Geschichte selbst fand ich tatsächlich sehr spannend! Die düstere Kindheit, die Misshandlungen des Vaters, die Mutter, die zerbricht und auch die Suche nach sexueller Identität. Alles passt sehr gut zusammen, wie ich finde- eben deswegen finde ich es so schade, dass ich die Protagonisten nicht sympathisch fand!

Trophäe

ausgezeichnet

Ein Buch für die Breite Masse über die Jagd. Ich als Jägerin hatte hier so einige Bedenken, muss aber nach der Lektüre zugeben: die Autorin hat sich offensichtlich mit der Thematik ausführlich auseinandergesetzt und sieht sie auch nicht nur aus einem Blickwinkel. Die Angst, das Buch wird zu einem anti-Jagd- Buch, welches die Jagd nur einseitig betrachtet, hat sich nicht bestätigt.
Natürlich gab es auch einiges an Kritik im Buch, sei es zum Thema Jagd oder eben auch allgemein zum Thema weiße Menschen in Afrika, Ausbeutung etc.

Das Thema Trophäenjagd sehe ich auch gespalten. Ich würde nicht für eine Jagd auf einem anderen Kontinent viel Geld bezahlen, um dicke Trophäen heim zu bringen. Einfach aus dem Grund, weil ich nicht primär wegen der Trophäe jagen gehe, sondern um qualitativ hochwertiges Wildbret zu gewinnen, da ich nichts schlimmer finde als Massentierhaltung und Tiertransporte etc. Ich habe mich auch kürzlich erst mit der Jagd in Afrika und Jagdreisen dorthin beschäftigt, da ich einige Freunde und Bekannte habe, die das auch regelmäßig machen. Wenn man dies dann bei einem seriösen Anbieter bucht, mag dem auch nichts entgegenstehen. Jedoch ist es eben einfach nicht meine Art der Jagd. Trotzdem: Ich fand es unglaublich spannend, in dieses besondere Setting einzutauchen. Man wird bereits nach den ersten Seiten in das Buch hineingezogen, die Jagd wird toll und realistisch beschrieben! Die Sprache, teils sehr Hart und distanziert passt da sehr gut.
Der zweie Teil des Buches, in dem es um eine sehr besondere Art der Beute geht, ist für mich sehr befremdlich. Hier wird vor allem mit dem Thema Ethik und Moral "gespielt" und man muss dazu sagen: Mit der Jagd hat das eben nichts zu tun! Hier kippt das Buch in eine Art Krimi, einen Thriller und auch das fand ich sehr spannend!

Mit Kritik an der Jagd habe ich kein Thema, solange man das Thema eben differenziert betrachtet und das schafft meiner Meinung nach die Autorin hier. Natürlich ist meine Interpretation des sicher anders als die von jemandem, der mit der Jagd keine Berührungspunkte hat. Für mich war es jedenfalls mein bisheriges Jahreshighlight!

Nachbarn

sehr gut

Ein wirklich toller Kurzgeschichtenband von einer Autorin, die leider viel zu früh verstorben ist. Ich frage mich, was sie noch geschaffen hätte, hätte sie länger gelebt!

In dieser Kurzgeschichtensammlung geht es um das Thema Rassismus, Rassentrennung und das Ende eben dieser in Amerika. Man begleitet unterschiedliche schwarze amerikanische Protagonisten in unterschiedlichen Situationen. Die Geschichten sind gezeichnet von der Zeit des Umbruchs und vieler Veränderungen. Ebenso wird die unterschiedliche Situation zu diesem Thema zu der Zeit in Amerika herausgearbeitet: Im Norden scheinen die Menschen deutlich aufgeschlossener und Fortgeschrittener zu sein, als im Süden.
Die Geschichten sind sehr mitreißend geschrieben- die Protagonisten gut ausgearbeitet und man kann sich toll in die einzelnen Situationen hineinfühlen.
Meiner Meinung nach waren nicht alle Geschichten gleich stark- manche waren weniger gut als andere, aber das heißt nicht, dass sie schlecht waren.

Eine Vorzeigefamilie

sehr gut

In diesem Buch nimmt uns der Autor, Rochus Hahn, (Den man sonst eigentlich als Verfasser von beispielsweise Kriminalromanen kennt) mit in seine familiäre Vergangenheit. Im biographischen Portrait des Autors schildert und verarbeitet dieser die Erlebnisse mit seiner Familie. Vor allem der Vater wird dabei als Tyrann gezeichnet, welcher gefühlskalt und gewalttätig ist. Von der Mutter konnten er und seine Brüder sich keine Hilfe und keinen Schutz vor seinem Vater erwarten.

Niemand der Familie Hahn hatte ein leichtes Leben, umso beeindruckender ist es, wie der Autor damit umgeht.

Das Buch zeigt eine Kindheit auf, wie es sie in dieser Zeit sicher häufiger gab. Die Eltern vom Krieg gezeichnet oder im Krieg aufgewachsen. Nach dem Krieg ebenso viel Armut etc. Diese Generation hatte es sicher nicht einfach...
Für all jene, wie auch mich, die in einer glücklichen Familie aufgewachsen sind, ist das Buch sicher schwer zu lesen und lässt einen auch nicht kalt, sondern beschäftigt einen sicher länger.