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Lesefastalles

Bewertungen

Insgesamt 63 Bewertungen
Bewertung vom 19.08.2024
Nur nachts ist es hell
Taschler, Judith W.

Nur nachts ist es hell


ausgezeichnet

Erinnerungen einer Ärztin – ein Must Read
In Judith W. Taschlers Roman „Nur nachts ist es hell“ wird die Geschichte von Elisabeth Brugger erzählt. Der Roman ist der Nachfolger von „Über Carl reden wir morgen“, obwohl es schade wäre, kann man das Buch auch unabhängig vom ersten Band lesen.
Schon den ersten Teil habe ich toll gefunden, ich liebe Taschlers Erzählungen, sie schreibt so lebendig und authentisch, dass man meint, mitten in der Geschichte zu sein.
Elisabeth Brugger beschließt ihre Geschichte für ihr Großnichte Christina aufzuschreiben, da Christina während ihres Studiums bei Elisabeth wohnt.
Elisabeth ist die Ich-Erzählerin und für mich hat sich das Lesen des Buchs angefühlt, als ob ich mit Elisabeth zusammensäße und sie mir ihre Memoiren erzählte, genauso wie eine Schilderung face to face mit Denkpausen, Zeitsprüngen und manchmal sogar kleinen Wiederholungen.
Schon als junge Schülerin ist Elisabeth sehr wissbegierig, sie schwärmt offen für ihren Geschichtslehrer, der den Mädchen sehr liberale Thesen vermittelt, die nicht von jedem gerne gesehen werden, vor allem nicht von seinen Vorgesetzten und den Eltern der Mädchen.
Aufgrund ihrer Ausbildung zur Krankenschwester wird sie im ersten Weltkrieg eingesetzt, aber ihr größter Wunsch ist es, Ärztin zu werden.
Als Georg, ein Freund ihres Bruders versehrt aus dem Krieg zurückkehrt, willigt sie ein, ihn zu heiraten, er ist es auch, der sie unterstützt, trotz der zwei Kinder, die sie bekommen, ihr Arztstudium abzuschließen. Gemeinsam betreiben sie eine Praxis, während Elisabeths Mutter sich um die zwei Kinder kümmert.
Elisabeth lässt den Leser an ihrer Geschichte teilhaben und er erfährt, wie es ihr auch während des ersten und zweiten Weltkriegs ergangen ist, wobei das Kriegsgeschehen eher in den Hintergrund tritt.
Ein wichtiges Thema ist Elisabeths Einstellung zu Verhütung und Schwangerschaftsabbruch.
Ich habe dieses Buch verschlungen und spreche dafür eine absolute Leseempfehlung aus!
Meiner Meinung nach ist es eines der besten Bücher von Judith W. Taschler und die Latte liegt dabei sehr hoch!

Bewertung vom 14.08.2024
Wir treffen uns im nächsten Kapitel
Bickers, Tessa

Wir treffen uns im nächsten Kapitel


sehr gut

Geschichte mit Tiefgang
Erin, Bonnie und James sind in ihrer Schulzeit unzertrennlich bis zu einem folgenschweren Ereignis, das diese Freundschaft jäh auseinanderreißt.
Jahre später ist Bonnie an Lungenkrebs verstorben und ihre Freundin Erin kündigt endlich ihren Job, der sie nur auslaugt. Sie nimmt sich vor, ihr Leben zu ändern und beginnt mit einer Entrümpelung. Dabei landet zufällig ihre letzte Karte von Bonnie in einem Buch im öffentlichen Bücherschrank.
Als sie das Buch glücklicherweise zurückbekommt, sind da Anmerkungen zu ihren Notizen gemacht und schon nimmt der Austausch von James und Erin über Bücher ihren Lauf, ohne zu wissen, wer der mysteriöse jeweilige Andere ist.
Während der Geschichte brechen Themen auf, die Erin und James beschäftigen, Missverständnisse verhindern immer wieder ein Versöhnen der beiden.
Als einfache Lektüre würde ich dieses Buch nicht bezeichnen, es werden tragische Themen wie Mobbing, Krebserkrankung und Depressionen behandelt und die Geschichte ist sehr emotional – Taschentücher bereithalten!
Die Personen wurden gut charakterisiert, wobei Erin wahrscheinlich die größere Wandlung durchmachte, auch mit Hilfe ihrer Schwester, die ihr durch schwere Phasen geholfen hat.
James ist eigentlich zu gut für diese Welt, was wohl auch daran erkennbar ist, dass er als Kind immer wieder Opfer von Mobbing wurde und dennoch nicht daran zerbrochen ist.
Das Ende der Geschichte war für mich eindeutig zu schnell abgehandelt, schade eigentlich, denn das Buch war so kurzweilig geschrieben, dass ich es kaum aus der Hand legen konnte.
Wer eine Lektüre sucht, die fesselnd geschrieben ist unter die Haut geht, wird hier bestens bedient!

Bewertung vom 07.08.2024
Mein drittes Leben
Krien, Daniela

Mein drittes Leben


sehr gut

Starke Lektüre – unheimlich bewegend
Das Buch "Mein drittes Leben" von Daniela Krien ist großartig.
Die Sprache ist flüssig und der Text ist so fesselnd geschrieben, dass man das Buch, obwohl es ein sehr tragisches Thema umfasst, am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen möchte.
Lindas Tochter wurde vor 2 Jahren auf dem Fahrrad von einem LKW erfasst und bei diesem Unfall getötet. Seither ist in Lindas Leben nichts mehr, wie es war.
Bei der Nachsorge ihrer Krebserkrankung lernt sie Grete Adomeit kennen, die selbst Krebs im Endstadium hat. Ihre Kinder interessieren sich nicht für ihren Hof in einer einsamen Gegend und Grete und Linda schließen einen Pakt. Linda mietet das Haus, zieht dort nach Gretes Tod ein und verspricht, sich um die verbleibenden Tiere zu kümmern.
Linda igelt sich am Land völlig ein und kappt sämtliche Verbindungen in ihr früheres Leben, bis ihr auch ihr Mann Richard, der sie immer wieder besucht, eröffnet, dass er jemanden kennengelernt hat.
Die wenigen Personen, mit denen sie spärlich Kontakte pflegt, sind ihre Nachbarn Klaus und Bruni, die versuchen, sie aus ihrer Lethargie zu holen sowie Natascha und ihre autistische Tochter Nine.
Linda lebt völlig zurückgezogen und vergeht beinahe vor Kummer und Schmerz um ihre verstorbene Tochter, allein Psychopharmaka und Schlafmittel verschaffen ihr ein wenig Ruhe. Sie meint nie mehr glücklich werden zu können, muss aber nach und nach erkennen, dass auch ihre Mitmenschen verschiedenste zum Teil sehr große Sorgen und Herausforderungen stemmen müssen.
Die Personen im Buch wurden gut charakterisiert, man kann sich sehr gut in Lindas Trauer versetzen, man erfährt ihre eigene Biographie und die spezielle Beziehung zu ihrer Mutter.
Auch Natascha und ihre Tochter Nine können einem wirklich leidtun, Nine ist zwar am Leben, aber durch ihre Behinderung wird sie nie ein selbständiges und selbstbestimmtes Leben führen können.
Oft fragt man sich wirklich, wie viel ein Mensch ertragen kann.
Das Buch ist es wirklich wert, gelesen zu werden, es ist jedoch keine leichte Kost!

Bewertung vom 30.07.2024
Sobald wir angekommen sind
Lewinsky, Micha

Sobald wir angekommen sind


sehr gut

Humorvolle Odysee
Ben und Marina leben nach ihrer Trennung noch in der gemeinsamen Wohnung, da sie sich keine 2 Wohnungen leisten können. Nach seinem großen Erfolg mit der Erzählung "Karies", die sogar verfilmt wurde, köchelt Bens Karriere nur mehr schlecht als recht dahin. Mit einem Film über Stefan Zweig möchte er seinen großen Durchbruch schaffen, aber seine Managerin teilt ihm durch die Blume mit, dass dieses Thema gerade gar nicht gefragt ist. Seine Freundin Julia, eine Künstlerin steigt hingegen gerade die Karriereleiter empor.
Nachdem Bens bester Freund Joachim, ein Mensch mit Angststörungen, Ben auch darin bestärkt, dass ein Krieg in Europa quasi vor der Tür steht, flieht er zusammen mit seiner noch Ehefrau Marina und seinen Kindern nach Brasilien, wie es vor ihm schon Stefan Zweig getan hat. Ob er endlich zur Ruhe kommt, sobald sie angekommen sind?
Die Charaktere sind sehr gut beschrieben, vor allem Ben aus dessen Sicht die Geschichte erzählt wird. Er sieht und suhlt sich in seiner Opferrolle. Mit seinen jüdischen Wurzeln, wurde ihm die Rolle des Opfers quasi schon in die Wiege gelegt. Er ist so sehr damit beschäftigt sich selbst zu bemitleiden und vor allem und Jedem Angst zu haben, dass er gar nicht bemerkt wie das Leben und die schönen Momente und Dinge im Leben spurlos an ihm vorbeiziehen. Es muss sich was ändern bzw. er muss sich ändern, damit er mit seinem Leben ins Reine kommen kann.
Witzig zu lesen sind die Passagen, wo Bens Gedanken mit ihm durchgehen und die darauffolgende Konversation, die seinerseits so wohlüberlegt ist, um ja nichts Falsches zu sagen, jedoch tappt er dann immer wieder ins Fettnäpfchen.
Das Buch war sehr witzig, sarkastisch und unterhaltsam zu lesen

Bewertung vom 22.07.2024
Ex-Wife
Parrott, Ursula

Ex-Wife


sehr gut

Eine Ex Frau ist eine Ex Frau
Der Roman EX WIFE von Ursula Parrott wurde nach beinahe einem Jahrhundert neu aufgelegt.
Patricia, die EX Frau erzählt aus ihrem Leben, ihr Mann möchte sich nach nicht einmal 4 Jahren Ehe scheiden lassen, weil er eine reine Frau heiraten möchte.
Patricia und Peter heiraten jung, die beiden sind verliebt und obwohl sie kaum Geld haben, feiern sie und frönen dem Alkohol. Als Patricia Peter gesteht, dass sie, so wie er auch, einen Seitensprung gemacht hat, wird sie für Peter uninteressant. Nachdem auch noch Hilda, die eine Weile bei den beiden wohnt, Öl ins Feuer gießt, will Peter die Scheidung.
Für Patricia bricht ihre Welt zusammen. Kurz nach der Trennung zieht sie mit Lucia zusammen, ebenfalls eine Ex Frau, die ihr eine gute Freundin wird.
Von nun an versucht sie, Peter mittels Affären zu vergessen, außerdem sind 3 platonische Freunde Konstanten in ihrem Leben. Für mich kaum vorstellbar, dass sie sich immer wieder auch mit Peter trifft, der sie eigentlich nur ausnutzt und sein Ego im Fokus hat.
Trotz allem schafft sie es, in ihrem Beruf sehr erfolgreich zu sein und ihren Lebensunterhalt gut selbst zu bestreiten – sie kauft liebend gerne schicke Designerkleidung – natürlich stets zu Sonderkonditionen.
Der Roman ist sehr kurzweilig geschrieben und erzählt von der Zeit der Ehe in Rückblenden, sowie Patricias Leben nach der Trennung. Mit ihrer Freundin Lucia sinniert sie oft über die Definition einer Ex Frau.
Die Erzählweise ist teils sehr nüchtern gehalten, auch als Patricia über den Tod ihres Babies berichtet, das ihr Mann ohnehin nicht haben wollte, ist sie eigentlich sehr emotionslos.
Die Charaktere sind sehr gut beschrieben, Patricia, die Peter nicht loslassen kann und sich über ihre Kleidung, ihr gutes Aussehen und Oberflächlichkeiten definiert.
Peter, ein Kotzbrocken par excellence, der egoistischer nicht sein könnte und nur auf seinen Vorteil und sein Ansehen bedacht ist.
Lucia, die ebenfalls eine Ex Frau ist, sich aber in den sicheren Hafen der Ehe begibt, um wieder gesellschaftliches Ansehen zu genießen.
Dieses Buch, das in den ersten Jahrzehnten des vorigen Jahrhunderts geschrieben wurde, könnte durchaus ein aktueller Titel sein, einzig die Turnübungen würden wohl heutzutage als Workout bezeichnet und die Art der Kommunikation mittels Briefen und Telegrammen scheint auch nicht mehr zeitgemäß.
Ich habe diesen Roman gern gelesen, der zwar wenig Handlung bietet, aber die Höhen und Tiefen von Pat verfolgt, die erst ihrem Mann verfallen zu sein scheint und als sie endlich von ihm loskommt und wieder richtig verliebt ist, vor eine neue Herausforderung gestellt wird.

Bewertung vom 16.07.2024
Warte auf mich am Meer
Neff, Amy

Warte auf mich am Meer


ausgezeichnet

Eine Liebe bis ans Ende aller Tage
„Warte auf mich am Meer“, der Roman von Amy Neff erzählt die Lebensgeschichte von Evelyn und Joseph. Die Handlung spielt auf 2 Zeitebenen.
Zu Beginn des Buchs eröffnen Evelyn und Joseph, dass sie vorhaben ihr Leben in einem Jahr gemeinsam zu beenden, da Evelyn eine Parkinsonerkrankung diagnostiziert bekommen hat, die sehr schnell fortschreitet und mit Demenz einhergeht. Joseph kann sich nicht vorstellen ohne seine große Liebe Evelyn allein weiterzuleben.
Von nun an wird das Leben der beiden abwechselnd in Rückblenden aus der Sicht von Joseph oder Evelyn erzählt.
Evelyn und Joseph sind Nachbarskinder und wachsen wie Geschwister auf, das Kleeblatt ergänzt Evelyns Bruder Thommy, der leider im Krieg verwundet wird und an einer Sepsis stirbt.
Immer wieder wird im Buch die starke, unerschütterliche Liebe von Evelyn und Joseph charakterisiert, die sämtliche Höhen, Tiefen und Schicksalsschläge überdauert. Einen großen Stellenwert nimmt auch die Familie ein, die Kinder und Enkelkinder, die sich gegenseitig Halt geben und die durch die Erkrankung von Evelyn noch stärker zusammenwachsen.
Das Eheleben wird im Buch sehr realistisch dargestellt, denn es ist nicht immer alles eitel Wonne, aber die beiden schaffen es, durch ihre große Liebe zueinander einen gemeinsamen Weg bis ins hohe Alter zu gehen.
Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen, dadurch, dass der Erzählstrang immer wieder zwischen den Zeiten schwankt, wird ein Spannungsbogen erzeugt, der den Leser in seinen Bann zieht.
Die Charaktere wirken authentisch und machen teilweise eine Wandlung durch. So ist Evelyn in ihren jungen Jahren stets davon getrieben, etwas zu erleben, sie fühlt sich im Inn, das ihr gemeinsames zu Hause ist gefangen und versucht sogar einmal aus diesem Leben auszubrechen.
Joseph ist die Gutmütigkeit in Person, er ist der Fels in der Familie, der den Traum seiner Eltern, ein Inn zu führen, fortsetzt.
Ich habe die Lebensgeschichte von Joseph und Evelyn gerne mitverfolgt und kann dieses herzerwärmende Buch, das trotz seiner Tragik eigentlich einen sehr positiven Nachhall hat, nur empfehlen!

Bewertung vom 05.07.2024
Alltagshelden - Gefühle lernen mit Disney: Lilo & Stitch - Benimm dich, Stitch! - Über Manieren und Respekt - Bilderbuch ab 3 Jahren

Alltagshelden - Gefühle lernen mit Disney: Lilo & Stitch - Benimm dich, Stitch! - Über Manieren und Respekt - Bilderbuch ab 3 Jahren


ausgezeichnet

Benimmregeln witzig vermittelt
Im Disney-Buch „Lilo & Stitch - Benimm dich, Stitch!“ geht des darum, Kindern spielerisch und ohne zu tadeln Werte zu vermitteln.
Wer würde sich da nicht besser als Zielobjekt eignen, als Stitch, der ja gerne ins Fettnäpfchen tritt.
Als Lilo, Stitch und Nani bei Tisch sitzen, muss Nani sich ärgern, weil Stitch so gar keine Manieren zeigt.
Wie soll er da mit ihnen zum Festessen gehen können? Das wäre ja eine einzige Blamage.
Kurzerhand beschließt Lilo, Stich unter ihre Fittiche zu nehmen und ihm gutes Benehmen zu vermitteln. –
Obwohl sich Stitch sichtlich bemüht, klappt sein neues Benehmen nicht auf Anhieb, weil es zu Missgeschicken oder Missverständnissen kommt.
Aber am Ende kann sogar Lilo noch von Stitch lernen.
Ein süßes, witziges Buch zum gemeinsamen Erarbeiten von Werten, da sich Kinder oft mit ihren Lieblingsfiguren aus Film und Fernsehen identifizieren!

Bewertung vom 04.07.2024
Das Pfauengemälde
Bidian, Maria

Das Pfauengemälde


sehr gut

Suche nach den Wurzeln
Das Pfauengemälde von Maria Bidian ist ihr Erstlingswerk.
Die Protagonistin Ana soll zwei Jahre nach dem Tod ihres Vaters von Deutschland nach Rumänien reisen, um ihr Erbe anzutreten. Endlich ist der Prozess gewonnen und die vor 70 Jahren durch die Kommunisten enteigneten Besitztümer ihrer Familie sollen an die Erben zurückerstattet werden.
Ana geht es weniger um die Gebäude, sie ist auf der Suche nach einem Gemälde, von dem ihr Vater ihr immer wieder erzählt hat – das Pfauengemälde.
Was mir im Roman sehr gut gefallen hat, war der Exkurs in die rumänische Geschichte, die mir in diesem tragischen Umfang nicht so bewusst war.
Die vielen Namen und Familienmitglieder auseinanderzuhalten, stellte eine gewisse Herausforderung dar – hier wäre möglicherweise ein Stammbaum oder Personenverzeichnis im Anhang interessant um einen klareren Überblick zu gewährleisten. Auch die Gedankensprünge von Ana, die Rückblenden darstellten, waren manchmal etwas abrupt und aus dem Zusammenhang gerissen.
Zum Ende hin, ging es sehr rasant dahin, den Ausgang des Buchs finde ich dennoch gut gelöst.
Wer ein anspruchsvolleres Buch mit historischem Hintergrund sucht, ist hier gut beraten.

Bewertung vom 21.06.2024
Baskerville Hall - Das geheimnisvolle Internat der besonderen Talente
Standish, Ali

Baskerville Hall - Das geheimnisvolle Internat der besonderen Talente


ausgezeichnet

Ein ganz besonderes Internat
Das Cover von "Baskerville Hall" ist toll gestaltet und sehr ansprechend, auch in der Haptik, es erinnert ein wenig an Harry Potter, aber die Geschichte spielt ja auch hauptsächlich in einem Internat.
Die fiktive Geschichte handelt von Arthur Conan Doyle, dem späteren Autor der Sherlock Holmes Bücher und spielt im späten 19. Jahrhundert. Wer schon mal einen Sherlock Holmes gelesen hat, dem werden bestimmt einige Namen bekannt vorkommen.
An dem Tag, an dem Arthur ein Baby rettet, kommt eine ganz besondere Einladung für ihn, nämlich die für das Internat Baskerville Hall. Der aus armem Hause stammende Arthur freut sich über diese Chance und schon am nächsten Tag tritt er mit Direktor Challenger die große Reise im Luftschiff an.
Arthur findet schnell Freunde, aber auch ein Gegenspieler kristallisiert sich umgehend heraus.
Die Charaktere sind gut beschrieben mit ihren liebenswerten Eigenheiten und teilweise witzigem Charme. Auch der Professor Dr. Watson, der zwar im Rollstuhl sitzt, aber kleine Flunkereien seiner Schüler allemal durchschaut, war gut charakterisiert.
Zusammenhalt und Freundschaft werden hier großgeschrieben, wenn es darum geht, gemeinsam Dingen auf den Grund zu gehen.
Baskerville Hall ist eine spannende, abenteuerreiche Geschichte mit kleinen Ausflüchten ins Fantastische. Ich freue mich schon auf den 2. Band und gebe eine deutliche Leseempfehlung ab!

Bewertung vom 13.06.2024
Die Sache mit Rachel
O'Donoghue, Caroline

Die Sache mit Rachel


ausgezeichnet

Wie das Leben so spielt
Die Vorderseite des Covers von „Die Sache mit Rachel“ gefällt mir sehr gut, die Rückseite passt leider so gar nicht dazu, wenn man diese betrachtet, hat man das Gefühl einen alten Konsalik Roman in Händen zu halten.
Der Roman selbst ist in Rückblenden geschrieben. Rachel, die gerade in London lebt und schwanger ist, erfährt, dass Dr. Byrne, ihr ehemaliger Professor in Cork (Irland), in den sie zu Beginn ihres Studiums verliebt war, im Koma liegt.
Nun beginnt die Erzählung, als Rachel bei ihrem Job in einem Buchhandel James kennenlernt und es ist Freundschaft auf den ersten Blick. Die beiden ziehen bald zusammen, erleben sämtliche Hochs und Tiefs und lernen diese gemeinsam durchzustehen, bis sich ihre Wege trennen – jedoch nur räumlich.
Die Geschichte ist fesselnd geschrieben, ich war relativ schnell im Geschehen drin und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und man kann sich in die jeweiligen Personen hineinversetzen und diese auch verstehen. Der einzige Punkt, den ich hier anmerken möchte ist die teilweise sehr derbe Sprache, die zwar zum Text, den Umständen und dem Alter der Personen passt, aber für mich doch abkömmlich gewesen wäre.
Einige brisante Themen werden im Buch gut verarbeitet, einerseits geht es um Bi- und Homosexualität, um die Abtreibungsfrage und die Rezession in Irland, vor allem aber um Freundschaft.
Das Buch ist wirklich mitreißend und auch die Handlung hatte teilweise unerwartete Wendungen.
Ich kann diesen Roman nur wärmstens empfehlen!