Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
SiBu

Bewertungen

Insgesamt 65 Bewertungen
Bewertung vom 12.08.2021
Das Selbstporträt
Heinemann, Katja; Linders, Frank; Wels, Marlena; Wulff, Charlotte

Das Selbstporträt


sehr gut

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich etwas komplett anderes erwartet hatte. Halt ein klassisches Fachbuch zum Thema Selbstinszenierung. Doch allein das bloße durchblättern ließ mich ziemlich schnell meine Meinung revidieren.

Was sich auf den ersten Blick ein wenig befremdlich und mitunter auch etwas grotesk anfühlte, entpuppt sich aber spätestens nach den einleitenden Worten als einen, wie ich finde, tiefen Einblick in die fotografische Seele, was aus meiner Sicht eine gehörige Portion Mut und Selbstvertrauen erfordert. Auf sehr persönliche Art und Weise, lassen uns vier Fotografen (Katja Heinemann, Frank Linders, Marlena Wels und Charlotte Wulff) an ihren Gedanken und Ideen teilhaben. Wobei mich persönlich, auch aus eigenem Interesse heraus, Marlena Wels am meisten mit ihrer Fantasy Fotografie angesprochen hat. Dennoch sind die Ansätze der anderen drei Autoren ebenfalls sehr lesenswert und erweitert zudem auch den eigenen fotografischen Horizont. Wie heißt es doch immer so schön, man muss auch mal über den Tellerrand schauen.

Selbstporträts haben nichts mit Narzissmus oder Eitelkeit zu tun, sondern sind Ausdruck der eigenen Persönlichkeit. In der Einführung von Dr. Katharina Hausel wurde es schon passend auf den Punkt gebracht: „Selbstporträts sind wie ein Tagebuch in Bildern.“

Nach einer allgemeinen Einleitung, in der auch der kunsthistorische Aspekt zur Sprache kommt, erhält jeder der vier Autoren einen eigenen Abschnitt mit einer sehr persönlichen und schönen Botschaft (z.B. „Jeder Mensch ist schön“ von Katja Heinemann). Die Abschnitte sind vom Prinzip her alle ähnlich aufgebaut (Ideenfindung, Konzeption, Kleidung und Requisiten, Bildcomposing, etc.) und doch offenbaren sich vier völlige gegensätzliche Geschichten, die berühren und zum Teil auch zum Nachdenken anregen.
Sehr gelungen finde ich auch die einzelnen Bildanalysen, besonders das Bild „Restart“ hat es mir hier angetan.

Alles in allem oder gerade, weil es nicht das klassische Fachbuch im eigentlichen Sinne ist, ist das vorliegende Buch eine kleine Offenbarung. Das Selbstporträt „zwingt“ einem dazu sich genauer mit sich selbst und dem eigenen Antrieb, dem eigenen Warum auseinanderzusetzen, damit es sich eben von all den Selfies und Schnappschüssen in unserer Social Media Gesellschaft unterscheidet und aus der Masse heraussticht.

Bewertung vom 31.07.2021
That's me!
Pyczak, Thomas

That's me!


ausgezeichnet

Zuerst einmal muss ich eins vorab loswerden: Endlich einmal ein Fachbuch, dass auf das Thema der Archetypen nach C. G. Jung eingeht. Ein Thema das aus meiner Sicht im Personal Branding immer bedeutender wird. Dafür ein dickes fettes Dankeschön. So, dass musste mal gesagt werden, zurück zum Anfang.

Purpose… what?
Bei dem ein oder anderen ploppen möglicherweise viele Fragezeichen auf, wenn man nur den Titel "That's me - Wie Sie Purpose als Kompass zum Erfolg nutzen" liest. Doch was sich dahinter verbirgt ist ein außergewöhnliches Buch aus der Feder von Thomas Pyczak. Aus meiner Sicht stellt es nicht nur ein wunderbares eigenständiges Buch dar, vielmehr ist es für mich die logische Fortsetzung seines Buches „Tell me“. Aber das sei nur mal am Rande erwähnt.

Hinter Purpose steckt im Grunde die Frage nach dem Warum. Warum tue ich das, was ich tue. Und da wir schon bei der Frage warum sind, warum sagt man das dann nicht gleich so? Ganz einfach, weil es im englischen einfach viel cooler klingt.

Was mir besonders gut an dem Buch gefällt ist der psychologisch-philosophische Ansatz. Es zeigt Tiefe und bleibt nicht nur an der Oberfläche. Wer mit seinem Unternehmen, seiner Marke oder einfach mit sich selbst überzeugen will, muss mit seinem Purpose im Einklang sein. Der Autor greift aus meiner Sicht ein Thema auf, dass immer mehr an Bedeutung gewinnt und nicht erst seit Simon Sineks Golden Circle Bekanntheit erlangt hat. Dieser findet natürlich auch Erwähnung in dem vorliegenden Werk.

That's me kann man durchaus als anspruchsvolle Lektüre bezeichnen, die einen nicht kalt lässt und einige Gedankenspiele im positiven Sinne in Gang bringt. Auch die aktuell gewählten Beispiele, wie das vor kurzem erschienene Buch "Ein verheißungsvolles Land" von Barack Obama, unterstreichen den Kern des Purpose.

Das Buch an sich ist in drei große Hauptbereiche gegliedert: Fenster, Spiegel und Tür. Bei denen die ersten beiden mit einer Art Meditation enden. Hier schließt sich im Übrigen auch der Kreis zu Obamas Buch wieder. Ich sag nur, wir müssen wieder lernen zu lauschen.

Im ersten Teil wird das Thema Purpose aus verschiedenen Sichtweisen erläutert und gibt somit einen sehr guten und umfangreichen Einblick in das Thema und schafft eine solide Basis, um im Anschluss im Spiegel sich intensiver mit dem Thema auseinander zu setzen und mit Hilfe der gezeigten Tools und Canvas, um nicht nur selbstreflektierend zu arbeiteten, sondern auch seinem Warum Stück für Stück näher zu kommen. Und dann im letzten großen Teil seinen Purpose in die Welt hinaus zu tragen. Anhand von zahlreichen Beispielen wie SpaceX, Bill Gates, Amazon und vielen weiteren mehr wird erklärt, was das Ausleben des eigenen Purpose bewirken kann.

Langer Rede kurzer Sinn, dass Buch ist einfach eine Leseempfehlung. Egal ob beruflich oder privat. Wer sein eigenes Warum kennt, kommt weiter. Und dieses Buch bietet nicht nur eine Starthilfe dafür, es inspiriert zudem, sich wirklich damit auseinanderzusetzen.

That's it - That's me!

Bewertung vom 16.07.2021
Praxisbuch Wälder fotografieren
Borggreve, Ellen;Laan, Dani?l

Praxisbuch Wälder fotografieren


ausgezeichnet

Der Untertitel des neuen Buches von Ellen Borggreve und Daniel Laan verrät im Kern bereits, um was es genau geht, beziehungsweise was der Leser erwarten darf. Nämlich stimmungsvolle und märchenhafte Fotos von Wäldern zu jeder Jahreszeit.

Allein das bloße Durchblättern macht Lust die Kamera zu schnappen und den Wald neu zu entdecken. Das „Praxisbuch Wälder fotografieren“ regt geradezu dazu an, den Blick auf neue Details zu richten. Wälder können die schönsten Motive bieten und das Autorenduo ermutigen dazu, seinen Blick neu zu schulen und die Schönheit der Wälder in Bilder zu fassen.

Das vorliegende Buch ist in fünf große Abschnitte gegliedert, die thematisch sehr gut aufeinander aufbauen. Im ersten Abschnitt geht es um die Vision, die einen schönen Einstieg ins Thema Waldfotografie gibt. Ab Kapitel zwei geht es dann schon in Richtung Fotografie. Doch zuvor steht die Vorbereitung an und die will gut durchdacht sein. Worauf es ankommt und was wichtig für herausragende Bilder ist, wird in diesem Abschnitt genaustens und sehr gut erklärt.

Im Anschluss heißt es dann endlich die Kamera schnappen und ab in den Wald. Denn nun geht es ums fotografieren. Für alle fortgeschrittenen Fotografen bietet das dritte Kapitel wenig Neues, die wunderschönen Beispielbilder machen den Umstand aber wieder wett und inspirieren noch dazu.
Nach einer ausgiebigen Fototour folgt die Nachbearbeitung. Und alle Freunde eben dieses Schrittes, kommen in Kapitel voll auf ihre Kosten. Besonders schön fand ich hier, dass auch Programme oder Plugins wie Luminar 3/4 oder die Nik Collection besprochen wurden und nicht nur der Platzhirsch Photoshop Erwähnung fand.

Im letzten Kapitel hat Daniel Laan ein Fallbeispiel zusammengestellt, um neben der ganzen Theorie dem Leser ebenfalls eine Praxisteil zu bieten. Gerade den dort dargestellten Farblook beziehungsweise den Orton-Effekt werde ich demnächst auch auf jeden Fall einmal ausprobieren.

Alles in allem ist das Buch eine wundervolle Inspirationsquelle. Es motiviert dazu, den eigenen Wald in der Umgebung neu zu erkunden und ihm mit der Kamera ein kleines Denkmal zu setzen. Denn der Wald ist etwas Lebendiges, dass sich, genau wie der Mensch, im Laufe der Zeit verändert. Und das wird in diesem Buch auf eine sehr schöne Art und Weise hervorgehoben.

Danke dafür.

Bewertung vom 01.05.2021
Showtime für Fotograf*innen
Fischer, Meike

Showtime für Fotograf*innen


sehr gut

Jeder Fotograf, ob Profi oder Amateur, möchte seine Werke in einer ansprechenden Form präsentieren. Und genau an diesem Ansatz schließt das neue Buch von Meike Fischer „Showtime für Fotografen“.

Und da ich mich selbst in letzter Zeit intensiv mit der Thematik Webseiten Portfolio beschäftigt habe, war ich neugierig, ob mir das Buch neue Impulse geben könnte, um meine Arbeit in dem ein oder anderen Punkt zu vereinfachen. Und ich muss ehrlich sein, für mich persönlich hat es das nicht. Was aber eher daran liegt, dass ich in manchen Bereichen, allein schon berufsbedingt, über ein anderes Ausgangswissen verfüge, im Gegensatz zu einem „Laien“.

Was aufgefallen ist, dass die Autorin gerade zu Beginn des Buches auffallend oft auf ihr bereits erschienenes Buch hingewiesen hat. Was ab einem bestimmten Punkt etwas störend wirkte. Aber okay, Eigenwerbung muss halt auch irgendwie sein. Zurück zum eigentlichen Inhalt.

Manche Aussagen der Autorin sollte man meiner Meinung nach kritisch hinterfragen. Sie geht sehr oft in ihren Ausführungen auf ganze Bildserien ein, was einen falschen Eindruck erwecken könnte. Denn nicht jeder arbeitet mit Bildserien und könnte sich genötigt fühlen, seine eigene Arbeitsweise zu hinterfragen. Schließlich kommt es immer darauf an, zu welchem Genre sich ein Fotograf zählt.

In den verschiedenen Abschnitten erläutert die Autorin, wie man sich seine eigene Webseite und Social Media Profile aufbaut. Dabei stellt sie verschiedene Methoden beziehungsweise Wege vor und erklärt diese auch eingehender an ausführlichen Workshops (WordPress Adobe Portfolio, etc.), was aus meiner Sicht sehr gut gelungen ist und gerade Amateuren einen hervorragenden Einstieg mit praktischem Bezug bietet.

Aber auch hier werden wieder Aussagen getroffen, die man erneut kritisch hinterfragen sollte. Das betrifft vor allem das Arbeiten mit WordPress. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es sehr ambitioniert ist, eine solche Seite innerhalb von 8 Stunden zu realisieren. Auch die von der Autorin genannten Nachteile sind aus meiner Sicht in der heutigen Zeit nicht mehr relevant, da mittlerweile dank diverser Page Builder es möglich ist, komplett eigenständige und individuelle Design zu realisieren, die einem von den anderen vorgefertigten Templates abhebt. Und das sollte aus meiner Sicht das Ziel sein.

Die verwendeten Templates, die die Autorin als Beispiel verwendet, wirken auf mich etwas altbackend und zum Teil nicht mehr ganz zeitgemäß. Allerdings muss man auch sagen, dass es hier ja um die Technik geht, wie man sich eben ein digitales Portfolio aufbaut.

Wer tiefer in die Gestaltungsgrundlagen einsteigen will, wird in Kapitel 3 fündig. Hier reißt die Autorin in Kürze die wichtigsten Gestaltungsgrundlagen an, um diese dann im eigenen Projekt umzusetzen. Auch Themen wie Impressumspflicht und DSGVO Angaben kommen nicht zu kurz.

Den Abschluss bilden dann noch einmal Workshops, wie man zum Beispiel mit Hilfe von Lightroom ein interaktives Portfolio erstellt.

Alles in allem ist das Buch eher für Anfänger gedacht, die sich noch nicht großartig mit dem Thema Selbstdarstellung beschäftigt haben. Für den Profi mit gehobenem Anspruch ist das vorliegende Buch eher ungeeignet. Doch dem Anfänger für den ersten Einstieg ins Thema zu empfehlen.

Bewertung vom 01.05.2021
Social Storytelling
Müller, Marie Elisabeth;Rajaram, Devadas

Social Storytelling


sehr gut

Nicht nur die Welt ist im stetigen Wandel, sondern auch die Art und Weise wie wir miteinander kommunizieren beziehungsweise wie wir uns in der Außenwelt darstellen. Der Weg führt von einer linearen Kommunikation hin zu einer hybriden Form, die eine Anpassung unserer Art wie wir kommunizieren erfordert. Und das gerade im Bereich Social Media, wo sich alles um Storys dreht.

Der vorliegende Ratgeber von Marie Elisabeth Müller und Devadas Rajaram verschafft dem ambitionierten Leser und zukünftigen Social Media Storyteller einen guten Überblick über die vielen Irrungen und Wirrungen des „sozialen Geschichten erzählens“.

Das Buch ist, wie man es gewohnt ist, in verschiedene Bereiche aufgeteilt, die sehr schön aufeinander aufbauen und einen prima Einstieg in das Thema Storys und Storyformate geben. Allerdings wird einiges aus meiner Sicht nur Oberflächlich behandelt. Denn wer sich mit dem Thema Storytelling befasst wird über kurz oder lang auch über das Thema Heldenreise und Archetypen stoßen. Ersterem ist ein eigener Abschnitt gewidmet, der die Grundzüge der Heldenreise sehr gut beschreibt und man einen guten Überblick über die Bedeutung dieser Erzählweise erhält, wobei sie aus heutiger Sicht auch nicht mehr linear ablaufen kann beziehungsweise sollte.

Allerdings hätte aus meiner Sicht eine nähere Betrachtung der 12 Archtypen (Held, Schöpfer, Magier usw.) nach C. G. Jung eine sinnvolle Ergänzung dargestellt, denn gerade im Bereich Social Media sollte man die „Kraft“ der Archtypen nicht unterschätzen. Vor allem im Bereich der Kundenansprache liegt in ihnen ein enormes Potenzial.

Nach einer ausführlichen Anleitung wird dem Leser zudem ein Baukasten mit an die Hand gegeben, um mit den vorhandenen Bordmitteln wie zum Beispiel Smartphone, Apps etc. eine wirkungsvolle Story zu konzipieren und zu verwirklichen. In dem Zusammenhang sehr nützlich ist die Aufzählung der verschiedenen Apps, die einem dafür zur Verfügung stehen. Neben altbekannten Apps wurden auch einige eher unbekanntere erwähnt, die einer genaueren Betrachtung lohnen und einem die Arbeit erleichtern.

Ab Kapitel 5 geht es dann um die Entwicklung und Umsetzung einer multimedialen bzw. crossmedialen Strategie. In den abschließenden Kapiteln kommen jeweils Experten zu Wort, um über zukünftige Trends im Bereich Social Storytelling zu sprechen. Diese Experten kommen aber auch immer wieder vorab mit den Pro-Tipps zu Wort, die im ganzen Buch eingestreut sind und eine schöne Ergänzung zu den einzelnen Kapitelabschnitten darstellen.

Alles in allem ist das vorliegende Buch ein geeigneter Einstieg in das Thema Storytelling, welches allerdings an gewissen Stellen etwas mehr in die Tiefe hätte gehen können. Wer sich darüber hinaus noch weiter mit dem Thema Social Media beschäftigen möchte, dem sei an dieser Stelle noch das Buch „Mindful Social Media Marketing: Achtsam und erfolgreich kommunizieren“ von Bianca Fitz zu empfehlen, welches ebenfalls im Rheinwerk Verlag erschienen ist.

Mit diesen zwei Büchern ist man bestens gewappnet, um in der bunten und schillernden Welt des Social Medias zu bestehen.

Bewertung vom 03.04.2021
Portraits on Location
Brikmann, Vitali

Portraits on Location


ausgezeichnet

Auf rund 210 Seiten erhält der Leser komprimiertes Wissen zum Thema Portraitshootings oder genauer gesagt um Shootings on Location.

Als Befürworter dafür, dass man überall eine passende Location für ein Shooting finden kann, kommt dieses Buch gerade recht. Denn Vitali Brikmanns Buch „Portraits on Location: Professionelle Porträtfotografie überall und jederzeit“ liefert gekonnt den Beweis dafür. Viele Workshops ermutigen gleichzeitig dazu, die Peoplefotografie selbst einmal näher kennenzulernen.

Das Buch selbst ist in 5 Hautkapitel gegliedert. Und wie es für die meisten Fachbücher typisch ist, startet das erste Kapitel mit den grundlegenden Basics, die man als fortgeschrittener Fotograf ruhig überspringen kann, es aber nicht muss. Denn gerade im Bereich Planung und Kommunikation mit dem Model kann man sich hier noch einige Tipps vom Autor holen. Gerade auch dann, wenn man selbst noch nicht so oft mit Models gearbeitet hat. Hier werden auch Themen wie Posing, Outfits etc. kurz angerissen.

Kapitel 4 stellt aus meiner Sicht eine Ergänzung zum ersten Kapitel dar, Hier werden weitere Formen der „Technik“ weitergeführt und anhand von vielen Beispielen visualisiert.

Im zweiten Kapitel geht es dann um Locations und wo sie zu finden sind. Hier beweist der Autor, dass es eben nicht immer die High-End Location sein muss, um atemberaubende Aufnahmen zu kreieren. Als direkte Starthilfe nennt Brikmann auch zugleich Orte, wie zum Beispiel Treppenhäuser, Parks, Parkhäuser, Gassen usw., um direkt mit den eigenen Aufnahmen zu starten.

Er gibt zudem Denkanstöße zu Themen wie Locations und Outfits bewusst aufeinander abzustimmen und zu wählen. Ein Thema, das bei mir ehrlich gesagt, öfters mal vernachlässigt wurde. Schön sind auch die vereinzelten Behind the Scene Fotos, die belegen, dass es für ein Foto nicht viel braucht. Auch keine Wahnsinns Technik.
Kapitel 3 ist dem Thema Licht gewidmet und wie man mit verschiedenen Lichtsituationen umgeht. Hier erhält der Leser auch jede Menge Tipps mit auf dem Weg, gerade im Bezug auf das Fotografieren zu unterschiedlichen Tageszeiten.

Ab Kapitel 5 startet dann aus meiner Sicht, dass eigentliche Abenteuer. Nämlich das der Kreativität. Brikmann lädt hier den Leser zu einer Spielstunde der Fotografie ein und auch ich werde mich demnächst auf das ein oder andere Spiel einlassen (hier sei nur mal kurz das Thema Facetime-Shooting erwähnt).

Als netten Abschluss erhält man einen Gastbeitrag von Oliver Hugo zum Thema Street Face.

Alles in allem ein sehr schön gemachtes Buch, das durch seine kurzen und präzisen Abschnitte für eine kurzweilige Unterhaltung sorgt und keine Langeweile aufkommen lässt.

Wie so oft bei solchen Fachbüchern, findet man auch hier die wichtigsten Aufnahmeparameter zu den Bildern. Die vielen Checklisten und Tipps lassen einen zudem schnell in die Umsetzung kommen, da wie bereits erwähnt, es zu einem tollen Shooting nicht viel braucht.

Bewertung vom 03.04.2021
Anleitung zum Unkreativsein
Gehlen, Dirk von

Anleitung zum Unkreativsein


ausgezeichnet

Ohne Witz, aber ich liebe dieses Buch und das hat mehrere Gründe.

Die komplette Aufmachung mit dem gepaart bissigen Ton auf den apokalyptischen Seiten, dazu die tollen Illustrationen von Mai Loan Nguyen Duy tragen dazu bei, dass das Buch von Dirk von Gehlen „Anleitung zum unkreativ sein“ wie ein heller Stern unter den ganzen kreativ Ratgebern hervorsticht.

Es ist im Ganzen herrlich erfrischend das Thema Kreativität einmal aus einer anderen Perspektive anzugehen. Wer sich am Anfang fragt was Susi Schneebesen und Kalle Kuchengabel mit all dem zutun haben und wie diese helfen mit der selbst kreierten Lilly Box seiner eigenen Kreativität auf den Grund zu gehen, der sollte sich auf jeden Fall auf das Abenteuer „unkreativ“ zu sein, einlassen.

Das Buch ist in vier größere Abschnitte (Präparation, Inkubation, Illumination und Verifikation) eingeteilt, die jeweils von einem „apokalyptischen“ Reiter eingeleitet werden, die die Sicht von einem nicht Kreativen wiedergeben. Einfach nur herrlich, da man sich als Kreativschaffender das ein oder andere Mal dabei erwischt, schon einmal in einer solchen Situation gewesen zu sein. Hier stimmt einfach die Pointe zum Schluss – Chapeau dafür!

Neben den bereits erwähnten Reitern, die auch optisch aus dem Rahmen fallen, sind die Kapitel wie eine Art Workshop aufgebaut, bei denen auch alt bekannte Namen wie Simon Sinek gerne zitiert werden. Die Frage nach dem Warum als Motor und intrinsische Motivation zur eigenen Kreativität.

Alles in allem handelt es sich, trotz der ein oder anderen Ironie um anspruchsvolle Texte, die nicht mal eben nebenbei gelesen sind. Zudem gefällt mir der psychologische Touch der Texte. Das muss man aber ehrlicherweise auch mögen. Aber gerade dieser Touch verleiht dem Buch eine gewisse Tiefe, die mich nun ganz anders an das Thema Kreativität herangehen lässt.

Zum Abschluss gibt es noch jede Menge Tipps von anderen Kreativen zum Thema, wie man am besten unkreativ sein kann. Als letzte Anregung liefert der Autor noch ein Ideentagebuch, sowie jede Menge Link- und Buchempfehlungen. Wobei es mich hier ein wenig gewundert hat, dass Philipp Barth lediglich in der Danksagung als Randbemerkung aufgeführt wurde. Gerade seine Bücher „Von der Kunst einfach anzufangen“ und Das Buch für Ideensucher“ hätten hier aus meiner Sicht eine weitere Buchempfehlung sein sollen.

Zum Schluss sei auf jeden Fall gesagt, dass das Buch ein wunderschönes und abwechslungsreiches Erlebnis ist, welches sich jeder Kreative einmal gönnen sollte.

Bewertung vom 12.03.2021
Kreativ sein als Naturfotograf*in
Siebelink, Bart

Kreativ sein als Naturfotograf*in


ausgezeichnet

Ich muss gestehen, dass ich dieses Buch mir in erster Linie wegen des interessanten Covers geholt hatte. Es machte mich neugierig und auch der Untertitel „Kreativität entfalten und den eigenen Stil entwickeln“ traf bei mir genau ins Schwarze, da ich mich in letzter Zeit intensiver mit dem Thema Kreativität beschäftigt hatte.

Ohne irgendwelche Erwartungen, was mich im Buch erwarten würde, ließ ich mich auf eine kreative Reise ein. Und was soll ich sagen, Bart Siebelink war ein hervorragender Reiseleiter während der Lektüre seines Buches „Kreativ sein als Naturfotograf*in“.

Er möchte nicht nur anregen, sondern auch die Fotografie auf die nächste Stufe bringen. Viele von uns kennen sicher das Gefühl, dass man mit seiner Fotografie an irgendeinem Punkt feststeckt. Allein das durchblättern des vorliegenden Buches lässt einen träumen und man beginnt still und heimlich die eigene kleine Reise zu planen, auch wenn sie einen nur bis vor die Haustür führt. Doch auch dort lauern schon ungeahnte Schönheiten.

Zu beginn des Buches beleuchtet der Autor die unterschiedlichen Typen von Naturfotografen und bereits da gab es für mich das erste Überraschungsmoment. Ich habe mir nämlich den Spaß erlaubt, auf der niederländischen Webseite des Zentrums für Naturfotografie den Test zu machen. Das Ergebnis hatte mich ehrlich überrascht. Aber mit diesem Gedanken im Hinterkopf begab ich mich in den folgenden Kapiteln auf die Reise und folgte der Roadmap des Autors (diese kann man sich im Übrigen auch auf der Verlagsseite herunterladen).

Auch die wichtigen Themen wie Mindset und der eigentliche Schaffensprozess, welches untrennbar mit dem Thema Kreativität verbunden ist, kommen nicht zu kurz und bietet einen wundervollen Einstieg in das eigentliche Abenteuer.
Natürlich kommen auch Themen wie Bildsprache und Gestaltungsmittel zu Wort, aber alles in einem angenehmen überschaubaren Rahmen, der nicht langweilt. Die wunderschönen Bilder, die die verschiedenen „Gesetzmäßigkeiten“ visuell darstellen, tun ihr Übriges dazu, dass man auch diesen Abschnitt mit Freude durchgeht.

Ein weiteres Highlight für mich war das Kapitel Orientierung. Es beschäftigt sich im Grunde damit, wie ich meinen kreativen Prozess oder mein kreatives Schaffen weiter ankurbeln kann. Um aber alles nicht so theoretisch wirken zu lassen, sind im ganzen Buch einzelne Aufgaben verstreut, die dazu motivieren, sie mit dem gerade gelernten auch praktisch auseinanderzusetzen.

Das Buch ist alles in allen ein hervorragender und idealer Begleiter für alle, die sich auf das Abenteuer des Naturfotografen einlassen wollen. Auch der Vergleich mit einer Reise ist hier mehr als nur gelungen, denn es ist nicht nur eine Reise zur Naturfotografie, sondern auch eine Reise zur eigenen Kreativität.

Bewertung vom 12.03.2021
Texten fürs Web: Planen, schreiben, multimedial erzählen
Heijnk, Stefan

Texten fürs Web: Planen, schreiben, multimedial erzählen


sehr gut

Da ich aktuell meine Webseite komplett überarbeiten möchte und auch die Texte endlich mal angehen will, war ich auf der Suche nach einem entsprechenden Buch, welches mir in irgendeiner Art und Weise den Einstieg erleichtern sollte, um endlich on Point meine Texte zu erfassen.

Fündig wurde ich bei dem neuen Buch von Stefan Heijnk „Texten fürs Web“, welches mittlerweile in der 3. Auflage vorliegt. Das erste was bei diesem Buch jedoch auffällt, ist das etwas „altbackende Layout.“ Es hat mich im ersten Moment an eines meiner alten Biobücher aus der Schulzeit erinnert, wenn ich ehrlich bin. Gut, dass sagt jetzt natürlich nichts über den Inhalt aus, aber das Auge isst ja bekanntermaßen mit und in der heutigen modernen Welt spielt die Optik dann doch aus meiner Sicht eine große Rolle.

Doch kommen wir nun zum eigentlichen Inhalt, der sich durchaus sehen lassen kann. Das Buch bietet einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Themengebiete des Webtexten. Hierzu zählen beispielsweise das allseits beliebte Thema Suchmaschinenoptimierung (kurz SEO), den roten Faden festlegen, Teaser schreiben usw.
Für mich persönlich von besonderer Bedeutung ist das Thema digitales Storytelling, welchem ein eigenes Kapitel gewidmet ist. Hier bleiben beim Leser keine Fragen mehr offen. Die Inhalte werden in kurzen und präzisen Abschnitten erläutert und anhand von Screenshots visualisiert, wobei ich auch hier sagen muss, dass manche Screenshots zum Beispiel von 2010 oder sogar noch ältere (2005) durch einen aktuelleren hätten ersetzt werden können.

Der Autor geht bei seinen Ausführungen aber nicht nur auf die „schriftstellerischen“ Tätigkeiten ein, sondern auch auf formelle wie zum Beispiel die Blickführung auf einer Webseite, Schriftformatierung und die Platzierung von Elementen auf der Webseite.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich das im ersten Moment etwas befremdlich fand, da es sich ja eigentlich um ein Buch zum Thema texten handelt. Aber für jemanden, der wirklich bei null anfängt ist das durchaus eine sinnvolle Ergänzung und ein schönes Hintergrundwissen.

Alles in allem ist das Buch aufgrund seiner breit gefächerten Themenauswahl allen zu empfehlen, die gerade erst am Anfang ihrer Planung stehen und es möglichst perfekt machen wollen.

Bewertung vom 12.02.2021
Canon EOS R5
Haarmeyer, Holger;Westphalen, Christian

Canon EOS R5


ausgezeichnet

Bis dato habe ich zu 99% mit einer Spiegelreflexkamera fotografiert. Und dennoch war und ist die Neugierde groß, was mittlerweile die spiegellosen Kameras zu bieten haben und ob sich ein Umstieg dahingehend lohnt.

Doch bevor ich eine entsprechende Investition tätige, wollte ich mich vorab schon einmal mit einer solchen Kamera befassen. Und da ich als Canon Nutzer auf die EOS R5 aufmerksam geworden bin, wollte ich mich mal genauer beziehungsweise intensiver mit dieser Kamera auseinandersetzen. Zumal Sie noch dazu eine Vollformatkamera ist. Geholfen dabei hat mir das Buch von Holger Haarmeyer und Christian Westphalen. In ihrem Handbuch zur Kamera bleiben nach der Lektüre kaum noch Fragen offen und es juckt einem dann doch in den Fingern, die Kamera einmal in echt zu testen.

Doch zurück zum Buch. In sieben aufeinander aufbauenden Kapiteln wird die Kamera bis ins letzte Detail extrem gut erklärt. Die vielen Beispielbilder der verschiedenen Menüs erleichtern das Verständnis und man merkt recht schnell, dass der Unterschied zur Spiegelreflex gar nicht so groß ist, zumindest was die Menüführung betrifft.

Besonders interessant fand ich die einzelnen Exkurs Kapitel, die sich unter anderem mit dem Fokus Bracketing, Schärfeoptimierung, WLAN-Steuerung etc. beschäftigen.
Wie bereits erwähnt ist das Buch ein sehr guter Begleiter, wenn man diese Kamera sein Eigen nennen kann. Mich hat es jedenfalls zum Nachdenken gebracht, ob ich nicht in naher Zukunft auf eine spiegellose Kamera umsteigen werde. Aber das ist ein anderes Thema.

Eine kleine Anmerkung habe ich dann aber doch zum Schluss noch. Zur Zeiten der Canon EOS 600D lagen den Kamerabüchern des Rheinwerk Verlages noch herausnehmbare Karten mit einer Funktionsübersicht der Kamera für die Kameratasche dabei. Eine feine Sache wie ich damals fand, da man gerade am Anfang nicht immer alles im Kopf hatte und so mal schnell "spicken" konnte.

Das wäre zumindest für mich noch eine schöne Zusatzbeilage gewesen. Aber ansonsten ist das Buch wirklich zu empfehlen. Gerade für diejenigen, die nicht einfach loslegen, sondern sich gerne vorab noch ein wenig mit der Theorie befassen wollen.