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gletscherwoelfchen

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Insgesamt 138 Bewertungen
Bewertung vom 16.05.2022
Leos Abenteuer - die Bergrettung   The adventures of Leo - The mountain rescue
Hounsgaard, Christine

Leos Abenteuer - die Bergrettung The adventures of Leo - The mountain rescue


ausgezeichnet

Gemeinsam mit Herrchen Nick freut sich Labrador Leo schon riesig auf die Wanderung zur Berghütte von Onkel Hans - und vor allem auch auf die hübsche Hundefreundin Hazel! Doch kaum sind die beiden am Ziel angekommen, fängt Hans an zu kränkeln. Nun liegt es an den Leo und Hazel, den netten Onkel zu retten...

Bei "Leos Abenteuer - Die Bergrettung" handelt es sich um den zweiten Band der Reihe rund um den braunen Labrador. Ich kannte den Vorgänger noch nicht, hatte allerdings keinerlei Verständnisprobleme bei diesem Band. Vorkenntnisse sind meiner Ansicht nach also nicht notwendig.

Die Aufmachung des Buches hat mir sehr zugesagt. Lesebändchen und Umschlag wirken äußerst hochwertig und auch die bunten, total süßen Illustrationen sind wunderbar anzusehen. Sie lockern den Text optimal auf und unterstützen zudem das Leseverständnis.

Dabei sollten auch die jüngsten Englischlernenden keine Probleme haben.
Denn die Geschichte selbst ist durchaus spannend und vor allem auch niedlich aufgebaut, an sich allerdings - ähnlich wie der Schreibstil der Autorin - recht unkompliziert und simpel gehalten.
Der Text ist größtenteils in Deutsch gehalten, wobei allerdings einige Vokabeln direkt und farbig markiert ins Englische übersetzt wurden. So steht vor allem auch dem passiven Lernen nichts im Wege.

Besonders gut haben mir die kleinen, einfachen Grammatiktipps am Ende jedes einzelnen Kapitels ebenso wie eine Vokabelübersicht und sowie einige Übungen am Schluss des Buches gefallen. Diese sind perfekt dafür geeignet, um das Gelernte nochmals Revue passieren zu lassen.

Ich bin positiv überrascht von der Geschichte rund um Leo und sein Herrchen. Für junge Hundefans, die spielerisch leicht an die Englische Sprache herangeführt oder für den Übertritt von der vierten in die fünfte Klasse vorbereitet werden möchten, ist "The adventures of Leo" genau die richtige Lektüre!
5/5 Sterne

Bewertung vom 16.05.2022
Phönixfunken
Carys, Mari C.

Phönixfunken


ausgezeichnet

"Es ist eine grausame Welt, in der wir leben, Phönix. Und ich werde sie besser machen."

Einst vom Königshof Athárens verbannt, fristet der Feuerkrieger Cathán ein gefährliches Leben im Exil. Tag für Tag muss er sich in der Arena den gefährlichsten Kreaturen des Reiches stellen, um sein tägliches Brot zu verdienen und sein größtes Geheimnis zu hüten.
Doch als der Kaiser von Volendar von einer alten Legende erfährt, liegt es ausgerechnet an Cathán, Atháren vor dem Untergang zu befreien. Doch der Kaiser hat mächtige Verbündete...

Feurige High Fantasy, ein starker Protagonist und alte Legenden? Sofort wusste ich, dass "Phönixfunken" das perfekte Buch für mich sein könnte. Und bereits nach wenigen Seiten war ich mir sicher, dass die Autorin mich nicht enttäuschen wird.

Mit einem geradezu epischen Einstieg wird der Leser in eine fremde Welt eingeführt. Schnell wird die Vielschichtigkeit Rothás deutlich - das Worldbuilding fokussiert sich auf die unterschiedlichsten Settings: Mal ist der Leser Zuschauer in der Arena, wo die fremdartigsten Geschöpfe vorgeführt werden, mal wird man Zeuge verschiedenster Intrigen am Königshof. Für jeden Geschmack ist hier etwas dabei. Verdeutlicht werden die unterschiedlichen Handlungsorte mit Hilfe einer gut ausgearbeiteten Karte, die optimal bei der Orientierung unterstützt.

Ebenso sehr konnte mich die Storyline selbst überzeugen. Liebhaber von schnellen Handlungen, Action und spannenden Wendungen werden sicherlich ebenso begeistert wie ich sein. In "Phönixfunken" geschieht alles Schlag auf Schlag, ein rasanter Szenenwechsel folgt auf den nächsten. Ich habe den Roman binnen weniger Stunden verschlungen, weil mich die Handlung so sehr packen konnte. Noch immer bin ich vollkommen begeistert davon, wie geschickt Mari C. Carys die einzelnen Handlungsstränge mit einander verwoben hat, wie die Handlung trotz ihrer beeindruckenden Geschwindigkeit keineswegs an Intensität verloren hat - zumindest nicht während der ersten beiden Drittel.

Denn leider hat das Ende doch ein wenig abrupt auf mich gewirkt. Gerade, wenn man bedenkt, wie viel Aufmerksamkeit dem Vorlauf der eigentlichen Storyline gewidmet wurde. Ich hätte mir sehr gewünscht, dass das Buch einige Seiten mehr gehabt hätte, um den Abschluss voll und ganz auskosten und ein wenig länger in Rothás verweilen zu können.

Und doch möchte ich diesen Punkt nicht negativ anrechnen. Dafür konnte mich die restliche Handlung viel zu sehr fesseln.
Ich bin begeistert von diesem gelungenen High Fantasy Debüt. Wer auf Liebesgeschichten und allzu emotionale Momente verzichten kann, sollte sich "Phönixfunken" unbedingt näher anschauen!
5/5 Sterne

Bewertung vom 07.05.2022
Das Portal der dreizehn Reiche / Fabula Bd.1
El-Bahay, Akram

Das Portal der dreizehn Reiche / Fabula Bd.1


ausgezeichnet

„Der Baum, unter dessen Blättern Will und Charlotte verschwunden waren, wuchs noch ein Stück weiter. Und unter ihm, eingewoben in seine Wurzeln, öffnete etwas ein Auge.“

Gemeinsam mit ihrer Mutter bewohnen die Geschwister Charlotte und Will eine gemütliche Wohnung in New York, wo sie einen recht unspektakulären Alltag verfolgen. Doch eines Tages beginnen sich seltsame Zwischenfälle zu häufen: Im Central Park sieht Will plötzlich kleine Elfen um einen riesigen Baum schweben. Und als dann auch noch die Mutter der Zwillinge von einer echten Furie entführt wird, übertreten sie die Grenze zu einer anderen Welt.
Plötzlich scheinen all die Märchen und Legenden wahr zu sein. Denn in Fabula existieren nicht nur Zwerge und Riesen, sondern auch Einhörner, Feen und sogar Meerjungfrauen! Doch die magische Welt schwebt in höchster Gefahr: Dunkle Schatten ziehen an ihren Grenzen auf. Und nur die Zwillinge sind dazu in der Lage, Fabula zu retten…

Aufmerksam geworden auf „Fabula“ bin ich zunächst durch das wundervolle Cover. Es hat mich ein wenig an ein Märchenbuch erinnert und da ich Märchen liebe, musste ich mir das Buch sofort näher anschauen.
Und kaum taucht man in die Welt Fabulas ein, bestätigt sich dieser erste Eindruck auch. Denn nicht nur das Worldbuilding selbst ist einfach magisch - auch die zahlreichen Fabelwesen machen diese Geschichte zu einer ganz besonderen. Selten habe ich ein Buch gelesen, dass so viele verschiedene Geschöpfe in sich vereint und dadurch so unglaublich vielschichtig wirkt. Und doch folgt die Handlung stets einem roten Faden, alles baut aufeinander auf und ergänzt sich hervorragend.

So auch die beiden Protagonisten des Buches: Charlotte und Will.
Die beiden sind das völlige Gegenteil von einander. Während Charlotte stets glänzen und alles am besten machen will, gibt sich Will mit seiner Position außerhalb des Rampenlichts zufrieden.
Aber dennoch lässt sich auf keinen der beiden verzichten, beide ergänzen sich selbst ebenso wie das Buch auf eine einzigartige Weise. Und beide konnten mein Herz durch ihre unterschiedlichen Charaktere schnell erobern!

Hervorragend abgerundet wurde das Gesamtpaket von "Fabula" durch wundervolle Illustrationen ebenso wie durch einen total tollen Charaktertest im Innenteil. So fühlt sich der Leser nochmals mehr in die Geschichte eingebunden, denn er kann für sich selbst bestimmen, welches Wesen in Fabula am ehesten zu ihm passt. Ich liebe diese Idee!

"Fabula" war mein erstes Buch von Akram El-Bahay. Und es wird sicherlich nicht mein letztes bleiben! Der Autor ist wahrlich ein wunderbarer Geschichtenerzähler - selten konnte mich ein Kinderbuch so verzaubern wie dieses.
5/5 Sterne

Bewertung vom 06.05.2022
Laser Blue 1.0 - Fehler im System / Breakdown-Trilogie Bd.1
Lüpke, Jana Maria

Laser Blue 1.0 - Fehler im System / Breakdown-Trilogie Bd.1


sehr gut

Es ist das Jahr 2089: Ein übermächtiger Medienkonzern bestimmt den Alltag jedes einzelnen Bürgers. Der Tag eines jedes einzelnen ist individuell und genau vom System geplant - keiner muss sich mehr Sorgen um Essen oder eine Wohnung machen. So auch der junge Laser Blue Potlowski, der in den Randbezirken Berlins vor sich hindümpelt. Bis er eines Tages in die Machenschaften des größten Feindes des Konzerns verstrickt wird. Und ehe Laser sich versieht, sind all die gefährlichen Videospiele, die er zuvor noch gemütlich auf dem Sofa gespielt hat, Realität...

Bereits auf den ersten Seiten ist mir das tolle Worldbuilding aufgefallen. Intensiv werden sowohl die positiven, als auch die negativen Aspekte eines solch mächtigen Konzerns herausgearbeitet, sodass der Leser sofort die Möglichkeit erhält, voll und ganz in das Jahr 2089 einzutauchen und alle Eigenheiten der neuen Welt kennenzulernen.
Dabei sorgt der lockere, humorvolle und jugendliche Schreibstil der Autorin dafür, dass man unbedingt mehr über jene ferne Zukunft erfahren möchte - er hat das Worldbuilding für mich optimal abgerundet.

Und auch Protagonist Laser hat hervorragend in das Setting gepasst. Er besitzt definitiv Ecken und Kanten und wird sicherlich nicht jedem Leser gefallen. Seine oftmals naive, unkritische Art hat mich während des Lesens das ein oder andere Mal die Augen verdrehen lassen. Und doch fand ich ihn gut so, wie er war: authentisch, nahbar und auf eine verkorkste Weise sympathisch. Gerade letztere Eigenschaft hat sich im Laufe des Buches immer stärker herauskristallisiert. Denn Laser macht eine beeindruckende Charakterentwicklung durch. Vom Couchpotato wird er zu einem mutigen Helden - oder versucht es zumindest.

Eine klasse Basis also. Die Umsetzung hat mir mal mehr, mal weniger gefallen. Ich hatte vor allem Probleme mit den Längen der Geschichte. Gerade zwischen Anfang und Mittelteil haben sich die Ereignisse für meinen Geschmack doch sehr gezogen. Ab und zu hatte ich das Gefühl, überhaupt nicht voran zu kommen.
Und die doch sehr langen Kapitel sowie der komprimierte Text haben einen beachtlichen Teil dazu beigetragen.
Dennoch hat sich das Durchhalten ausgezahlt. Denn im letzten Drittel geschieht alles Schlag auf Schlag, die Spannungskurve schießt förmlich in die Höhe und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Ergänzt wird dies durch einen total spannenden Cliffhanger.

So bin ich alles in einem doch sehr gespannt, wie es mit Laser weitergeht und werde die bereits erschienene Fortsetzung sicherlich noch lesen.
Wer sich von einem unkonventionellen Protagonisten ebenso wie einigen Längen nicht abschrecken lässt und Lust auf eine interessante Zukunftsvision hat, sollte sich "Laser Blue 1.0" unbedingt näher anschauen.
4/5 Sterne

Bewertung vom 10.04.2022
Vom Lauch zur Legende / RalfTube Bd.1
Matthes, Silas

Vom Lauch zur Legende / RalfTube Bd.1


ausgezeichnet

Ralf hat sich in den Kopf gesetzt, ein großer Youtube-Star zu werden. Er hat sogar bereits einen eigenen Manager: Sein bester Freund Momo steht ihm mit Rat und Tat zur Seite. Aber anders als erhofft, kommen Ralfs Videos überhaupt nicht gut an. Schließlich schließt er mit Julian eine Wette ab: Wer schafft es, das bessere Youtubevideo am großen Filmabend zu zeigen? Ein Klacks - wären Julians Videos bloß nicht so viel beliebter als Ralfs...

Gleich auf den ersten Seiten dieses Buches sind uns vor allem zwei Dinge positiv ins Auge gesprungen.
Zum einen fanden wir die kleinen Illustrationen zwischendurch super gemacht. Sie haben wundervoll zum lockeren Ton des Buches gepasst, die Vorstellungskraft gut unterstützt und gemeinsam mit unterschiedlichen Schriftarten und -größen wirkte das Gelesene total dynamisch. So kommen auch Kinder, die für gewöhnlich eher seltener zu einem Buch greifen, gut und schnell voran.
Zum anderen mochten wir den Tagebuchstil, in welchem "RalfTube" gehalten ist, unglaublich gerne. Durch den jugendlichen, lustig-lockeren Schreibstil des Autors wirkt es, als würde man persönlich Ralfs Gedanken und Aktionen folgen. Als Leser ist man in diesem Buch angenehm nah am Geschehen dran - schnell hat man eine Bindung zum Protagonisten aufgebaut.

So haben wir Ralf trotz einiger Eskapaden doch recht schnell ins Herz geschlossen. Gemeinsam gab es einfach immer etwas zu lachen!
Und als er im Laufe der Geschichte auch noch erkannt hat, dass es im Leben nicht unbedingt auf Beliebtheit und Likes, sondern viel mehr auf wahre Freunde ankommt, waren wir ziemlich stolz auf ihn. Gerade in Zeiten, in denen zahlreiche Jugendliche davon träumen, als Influencer groß rauszukommen, empfanden wir dies als eine tolle Botschaft.

Wir sind begeistert von diesem brandaktuellen Tagebuch - so macht Lesen Spaß! Lesemuffel, aufstrebende (Youtube-)stars und alle, die es noch werden wollen, sollten sich "RalfTube" unbedingt näher anschauen.
5/5 Sterne

Bewertung vom 31.03.2022
Dreivierteltot
Stein, Christina

Dreivierteltot


ausgezeichnet

Gemeinsam mit ihrem Freund Jon möchte Kim den schottischen West Highland Way bestreiten. Was einst als romantischer Pärchenurlaub begonnen hat, wird jäh unterbrochen, als Kims beste Freundin Emma ankündigt, die beiden zu begleiten. Doch Emma taucht nie am vereinbarten Treffpunkt auf. Und mysteriöse Nachrichten von ihr ebenso wie der verschlossene Fremde Sky, der Kim überall aufzulauern scheint, verfestigen zunehmend einen schrecklichen Verdacht in Kim...

"Dreivierteltot" führt den Leser direkt in die schottischen Highlands ein. Bereits in der ersten Szene wird die dortige Atmosphäre hervorragend beschrieben, sodass ich mich gleich gefühlt habe, als würde ich selbst an der Wanderung teilnehmen. Sehr gut hat mir hier die genaue Auswahl des Settings gefallen. Denn düstere Moore, wabernde Nebelschwaden und dunkle Wälder sorgen dafür, dass der Geschichte sofort ein gefährlicher, mysteriöser Beigeschmack anhaftet.

Dieser wird auch durch die auftretenden Charaktere verstärkt. Während ihrer Reise lernen Kim und Jon verschiedenste Wanderer kennen, die allesamt auf ihre ganz eigene Art und Weise speziell sind. Drogenjunkies, gehässige Zicken und ein Fremder, der praktisch ständig in Kims Nähe lauert, bewirken ein allgemeines Misstrauen gegenüber allen Figuren. Lange ist nicht klar, wer wie stark in die Angelegenheit mit Emma verwickelt ist, sodass man sich als Leser die verschiedensten Theorien zurechtlegt.

Gepaart mit Christina Steins klarem, geradlinigem Schreibstil möchte man so das Buch kaum aus der Hand legen.
Das gilt vor allem für das letzte Drittel, in welchem sich die Hinweise zunehmend verdichten. An der Stelle könnte der ein oder andere Thrillerfan vielleicht schon ahnen, in welche Richtung sich die Geschichte bewegt. Ich persönlich kenne mich in dem Genre eher weniger aus, weswegen die Auflösung schlussendlich doch recht überraschend für mich war.
Zwar überraschend, aber keineswegs unlogisch, wie ich betonen möchte. Denn im Nachhinein machen kleinste Details, die ich zuvor nicht näher betrachtet habe, unglaublich viel Sinn. Geschickt webt die Autorin diese in die Handlung ein, sodass die Auflösung umso besser wird.

Ich bin begeistert von "Dreivierteltot" und möchte nun unbedingt mehr Thriller lesen. Selten habe ich ein Buch so schnell verschlungen und während des Lesens so sehr mitgefiebert!
5/5 Sterne

Bewertung vom 30.03.2022
Und dann war es Liebe
Brown, Lorraine

Und dann war es Liebe


sehr gut

Nach einem romantischem Urlaub in Italien erwischen Hannah und ihr Verlobter gerade noch rechtzeitig ihren Zug zurück in die Heimat. Doch anstatt am nächsten Morgen in Amsterdam aufzuwachen, findet sich Hannah plötzlich in Paris wieder - sie hat doch glatt den falschen Waggon erwischt, als sich der Zug geteilt hat!
Und so muss sie irgendwie die Zeit in der Stadt der Liebe totschlagen, bis der nächste Zug nach Amsterdam geht. Zum Glück lernt sie Léo kennen, der ihr als waschechter Franzose ein Paris abseits der ganzen Touristenmassen zeigt...

Ich war bisher leider noch nicht in Paris. Nach dieser Lektüre möchte ich die Stadt aber erst recht unbedingt einmal besuchen! Denn die Beschreibungen und Eindrücke der Stadt wurden in "Und dann war es Liebe" toll vermittelt. Ich habe mich gefühlt, als würde ich selbst gemeinsam mit den Protagonisten durch die Gassen und Straßen Paris streifen und allerhand französische Köstlichkeiten probieren. Die Autorin hat es wundervoll geschafft, den Leser die Stadt mit allen Sinnen erleben zu lassen - und das, wie es der Klappentext verspricht, abseits der gängigen Touristenhotspots und Klischees. Dieser Punkt war definitiv das Highlight des Buches!

Und auch Hannah und Léo haben mir sehr gut gefallen. Beide hatten ihre Macken und vor allem bei Hannah war ich mir zunächst doch ein wenig unsicher, ob sie mir nicht zu chaotisch und anstrengend sein wird. Doch im Laufe des Buches war es genau das, was sie mir so sympathisch gemacht hat. Sie wirkte auf mich durch und durch authentisch. Und gemeinsam mit Léo hat sie mir des Öfteren das ein oder andere Lächeln entlocken können. Dieses Doppelgespann war wirklich einzigartig.
Und doch hat mir hier leider das "gewisse Etwas" gefehlt. Ich hatte viel Spaß mit den beiden, keine Frage. Allerdings hätte ich mir so sehr gewünscht, etwas mehr von der Spannung zwischen ihnen mitzubekommen, ein wenig mehr Herzklopfen und Schmetterlinge im Bauch.

Nichtsdestotrotz hat mir diese süße Wohlfühlgeschichte sehr gut gefallen. Ich stelle mir das Buch toll als Sommerlektüre vor. Wer Lust auf eine kleine Reise in ein anderes Land und entspannte, herzliche Lesestunden hat, sollte sich "Und dann war es Liebe" auf jeden Fall näher anschauen.
4/5 Sterne

Bewertung vom 24.03.2022
Long Distance Playlist
Eglington, Tara

Long Distance Playlist


ausgezeichnet

Als Isolde auf einer Party mitbekommt, wie ihr Freund ein Mädchen aus ihrer Ballettgruppe küsst, ist sie am Boden zerstört. Plötzlich fängt sie an, an sich sowie ihren Fähigkeiten als Tänzerin zu zweifeln - und dabei steht bald ein wichtiges Vortanzen an!
Als sich dann nach mehreren Monaten Funkstille auch noch Isoldes ehemals bester Freund meldet, scheint das Gefühlschaos komplett. Denn die gemeinsamen Playlisten und nächtelangen Austausche sind für Isolde immer weniger wegzudenken...

Nach dem niedlichen Cover und dem Klappentext habe ich eine unterhaltsame Liebesgeschichte für Zwischendurch erwartet - nicht unbedingt etwas Neuartiges, aber auch kein Buch, das mich Seite für Seite mehr langweilt. Und genau diese Erwartungen meinerseits wurden erfüllt.

"Long Distance Playlist" von Tara Eglington ist eine luftig-lockere Young Adult Story, die sich rund um das Thema "Friends to Lovers" dreht.
Dabei wird die Geschichte abwechselnd aus der Perspektive der beiden Protagonisten Isolde und Taylor erzählt. Der Schreibstil der Autorin sorgt dafür, dass man sich schnell und gut in die beiden hineinversetzen kann und praktisch nur so durch die Seiten fliegt.
Ergänzt werden die wechselnden Erzählperspektiven von Email- und Chatverläufen, die wirklich authentisch wirken. Und natürlich ist, passend zum Titel, auch die ein oder andere Playlist dabei. Dies war mein persönliches Highlight, denn viele der Lieder entsprachen meinem Musikgeschmack und so konnte ich auch meine eigene Playlist mit dem ein oder anderen neuen Song erweitern.

Die Handlung selbst ist an manchen Stellen zwar ein wenig klischeehaft oder vorhersehbar, wird überraschenderweise aber auch durch ernstere, tiefgründigere Themen ergänzt. Leistungsdruck, Fernbeziehungen, Amputationen und Versagensängste spielen immer wieder eine Rolle, sodass dieser Roman dann doch wieder eine einzigartige Note erhält. Genau durch diese Ergänzungen wirkt die Geschichte um ein Vielfaches intensiver und bleibt auch nach dem Lesen noch im Kopf.

Ich hatte einige schöne Lesestunden mit Isolde und Taylor und kann "Long Distance Playlist" jedem weiterempfehlen, der nach einer lockeren, dennoch aber keineswegs langweiligen Lektüre für Zwischendurch sucht.
5/5 Sterne

Bewertung vom 23.03.2022
TITANEN - Lasst die Rennen beginnen
Scott, Victoria

TITANEN - Lasst die Rennen beginnen


ausgezeichnet

"Und seine Augen scheinen nur zu sagen: Vertrau mir."

Von klein auf ist Astrid fasziniert von den "Titanen" in ihrer Nachbarschaft. Jedes Jahr wird ein großes Rennen mit den stählernen Rennpferden veranstaltet, das dem Sieger die Chance auf ein völlig neues Leben bietet. Eine Chance, die Astrid sofort ergreift, als sie die Möglichkeit hat, einen der Titanen zu reiten. Die Zukunft ihrer gesamten Familie hängt von ihrem Sieg ab - doch scheitert sie, steht ihr Leben auf dem Spiel...

Ich war mir nach dem Lesen des Klappentextes nicht vollkommen sicher, was mich bei diesem Buch erwarten wird. Ich habe mich bei der Beschreibung ein wenig an eine packende Dystopie à la "Tribute von Panem" erinnert gefühlt - letztendlich war "Titanen" aber gänzlich anders. Und nichtsdestotrotz wurde ich keineswegs enttäuscht.

Die Geschichte spielt in einem kleinen, ärmlichen Vorort von Detroit. Das Setting ist dabei sehr realistisch angehaucht und spielt in der Gegenwart. Der einzige Unterschied sind dabei die Rennpferde aus Stahl, im Prinzip Rennwagen in Pferdeform. Mit diesem Element steht und fällt der gesamte Roman - und ich bin hin und weg davon. Noch nie habe ich ein ähnliches Buch gelesen, in dieser Hinsicht ist es wirklich einzigartig.

Der Roman selbst ist nicht unbedingt komplex, es gibt nur einen Handlungsstrang und eine Erzählperspektive. Allerdings werden einzelne Teilaspekte toll in die Geschichte hineingewoben: Spiel- und Wettsucht, Armut und Klassenunterschiede werden eingerahmt von den Ereignissen auf der Rennbahn.

Und all das wird abgerundet durch eine starke, sympathische Protagonistin sowie eine beeindruckend tiefen Freundschaft zu ihrer besten Freundin. Astrid und Magnolia haben mir einige tolle Lesestunden bereitet. Ich habe gemeinsam mit ihnen mitgefiebert, getrauert, gezittert und gelacht. Selten haben es mir Figuren aus einem Roman so sehr angetan, dass ich am Schluss des Buches eine bedrückende Leere verspürt habe. Die beiden haben es definitiv geschafft!

Überraschenderweise haben auch die Titanen einen bedeutenden Teil dazu beigetragen. Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet, dass ich - ganz platt ausgedrückt - einen Haufen Metall so stark in mein Herz schließen würde. Allerdings haben jede einzelne Übungsstunde und jedes einzelne Rennen bewirkt, dass ich mich Stück für Stück mehr für diese Maschinen erwärmen konnte. Und zwar so sehr, dass ich am Schluss das ein oder andere Tränchen verdrückt habe.

Ich habe mit "Titanen" mein erstes Jahreshighlight gefunden und freue mich sehr, in der Verlagsvorschau auf dieses Buch gestoßen zu sein. Wer Interesse an einem realistischem, überraschend emotionalem und unglaublich packendem Jugendbuch hat, sollte sich diesen Roman unbedingt näher anschauen.
5/5 Sterne

Bewertung vom 15.03.2022
Meridion
Halounek, Jasmin

Meridion


ausgezeichnet

Als letzte Hoffnung der Menschheit wird einst Meridion gegründet.
Unter Extrembedingungen leben die Menschen friedlich und bescheiden in den vier Zonen Krytos, Adurnis, Morung und Eritima - bis eines Tages ein tödlicher Angriff der "Wächter", blutrünstigen Bestien, droht. Gemeinsam mit Elysa und Drexton bricht Tyran in Krytos auf, um dessen Bewohner vor weiterem Unheil zu bewahren und seine Eltern zu retten. Doch schon bald landen sie in einem Netz aus gefährlichen Intrigen...

Gleich auf den ersten Seiten hat mich das grandiose Worlbuilding Meridions vollkommen von sich überzeugen können. Die Welt erinnert ein wenig an "Die Tribute von Panem" oder "Die Bestimmung", ist aber dennoch wirklich einzigartig. Jede der vier Zonen birgt eine andere Gefahr: ewiges Eis oder Meer und ewigen Dschungel oder Wüste. Dabei kann jeder Teilbereich durch eigene, neugeschaffene und einzigartige Wesen glänzen.

Und auch die Handlung selbst hat mir sehr gut gefallen. Sie ist gut durchdacht und arbeitet stets einem roten Faden folgend auf den Höhepunkt hin. Immer wieder bereichern überraschende Wendungen den Lesenden, sodass man den Roman kaum aus der Hand legen möchte.

Dazu beigetragen haben vor allem auch der strukturierte, angenehme Schreibstil Jasmin Halouneks und recht kurze Kapitel. Jedes einzelne endet mit einem spannendem Cliffhanger, was ich ebenso bemerkenswert finde, wie die vielen unterschiedlichen Erzählperspektiven.
Bei diesen hatte ich zunächst etwas Sorge, dass sich möglicherweise zu wenig auf einzelne Charaktere konzentriert werden könnte. Dem war allerdings definitiv nicht so.

Der Umfang von 480 Seiten wird an dieser Stelle sehr gut genutzt. Die Figuren haben allesamt lebendig und authentisch auf mich gewirkt. Jede bringt eine eigene Hintergrundgeschichte und glaubwürdige Entwicklungen mit. Und selbst bestimmte Wesen, die eher als Randcharaktere auftauchen, waren mir sofort sympathisch und liebenswürdig.
So kommt es, dass man die gesamte Gruppe schnell ins Herz schließt, mit ihnen mitfiebert und mitleidet.
Mein einziger Kritikpunkt gilt einigen zwischenmenschlichen Entwicklungen innerhalb besagter Gruppe. Diese haben mich an einigen Stellen eher gestört, da sie teils doch recht unvorhersehbar waren, und wären meiner Meinung nach nicht unbedingt notwendig gewesen.

Nichtsdestotrotz bin ich überzeugt von "Meridion" und freue mich schon sehr auf die Fortsetzung. Liebhaber von fesselnden Dystopien sollten sich dieses Buch unbedingt näher anschauen.
5/5 Sterne