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N.M.
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Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 95 Bewertungen
Bewertung vom 09.03.2024
Feuer in Dir
Redman, Jess

Feuer in Dir


ausgezeichnet

Das Buch "Feuer in Dir" hat mich positiv überrascht: es handelt vom Mädchen Alma, welches in die 6. Klasse einer Schule im Städtchen Vierpunkt geht. Alma ist neu mit ihren Eltern zugezogen, fühlt sich einsam und leidet unter "Stürmen", die nichts anderes als Panikattacken sind. Ihre Eltern sind leider keine Unterstützung und führen nur Gespräche mit ihr über ihren Zustand, was zur Abwehrhaltung und Lügen seitens Alma führt.

Eines Tages entdeckt Alma einen Flyer, auf dem ein neuer "Astronomie-Klub" beworben wird. Und zum ersten Mal seit ihrem Umzug hat Alma das Gefühl, dass sie dorthin möchte. Als sie dann am gleichen Tag im Fünf-Punkt-Laden auch noch ein Teleskop-ähnliches Gerät findet und am Abend einen Stern vom Himmel fallen sieht, ist sie fest entschlossen, zum Klub hinzugehen, trotz ihrer Ängste. Außerdem möchte sie unbedingt dem kleinen Stern helfen, wieder nach Hause zurück zu kommen. Und bald findet sie heraus, dass sie dafür die Quintessenz erzeugen muss, für die vier Elemente benötigt werden: Erde, Feuer, Wasser und Wind...

Die Geschichte kommt gänzlich ohne die üblichen "Effekte" aus - es gibt keine wilde Verfolgungsjagd, keine Bösewichte, nur Eltern sind zu einem gewissen Maße die Kontrahenten. Und dennoch schafft es die Autorin Jess Redman, uns in den Bann der Geschichte zu ziehen und mit den drei, später vier Kindern zu bangen, ob sie es gemeinsam schaffen, den kleinen Stern wieder ins Universum zu schicken.

Alles in allem ist es ein ruhiges und wunderschönes Buch über den Umgang mit Ängsten und anderen Problemen, die einem das Leben schwierig machen können. Es ist ein Buch über Freundschaft, das Gefühl, endlich angekommen zu sein, und die Bedeutung von Wahrheit.

Mein Fazit: absolut lesenswert für alle große und kleine Leserinnen und Leser ab ca. 10 Jahren.

Bewertung vom 03.03.2024
Das verborgene Genie / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.5
Benedict, Marie

Das verborgene Genie / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.5


sehr gut

Dr. Rosalind Franklin war, zusammen mit ihrem Assistenten Raymond Gosling, den DNA-Geheimnissen auf der Spur wie kein anderer. Eine brilliante und tiefgründige, gar penible Wissenschaftlerin, die nichts dem Zufall überließ. Und ohne es jemals gewollt zu haben, in den Wettstreit um die Entschlüsselung der DNA hineingeriet. In einer Welt und zu einer Zeit, in der den Frauen in der Wissenschaft noch üblicherweise Steine in den Weg gelegt wurden und ihnen wenig Vertrauen entgegengebracht wurde.

Marie Benedict schafft mit ihrem fiktiven Roman "Das verborgene Genie" die Leserinnen und Leser am Leben und Schaffen von Rosalind Franklin teilhaben zu lassen. Dabei sind viele Teile des Romans aus aufwendiger Recherche rekonstruiert, manches jedoch sicherlich auch reine Fiktion. Welcher Teil nun Fiktion und welcher den realen Begebenheiten entspricht, wissen wir nicht, aber der Roman ermöglicht einen tiefen Einblick in die Gedankenwelt einer genialen Wissenschaftlerin.

Der Schreibstil ist ziemlich dicht und recht detailliert, somit nicht einfach so wegzulesen. Außerdem zermürbt es einen, wie sehr Rosalind mit Vorurteilen und offenen und verborgenen Anfeindungen konfrontiert wurde und wie sie damit zurecht kam. Wenn nur die Hälfte von den Geschehnissen so oder in ähnlicher Weise stimmen, wäre es für die meisten von unskaum zu ertragen gewesen.

Der Roman konzentriert sich auf ihre wichtigste Schaffenszeit, angenfangen mit 1947 am Laboratoire Central des Services Chimique in Paris über ihren Aufenthalt am King's College in London und abschließend mit ihrer letzten beruflichen Station am Birkbeck, ebenfalls in London. Die Autorin versucht recht minutiös die Gefühlswelt von Rosalind Franklin und ihren Kampf um die Wissenschaft darzustellen. Neben den Konflikten unter Wissenschaftlern hat Rosalind auch sehr gegen die Ablehnung ihrer Familie zu kämpfen, allen voran ihres Vaters, ihrer Entscheidung gegenüber, in die Wissenschaft zu gehen. Eine starke Frau, die eine wichtige Wegbereiterin für viele weitere Wissenschaftlerinnen war.

Mein Fazit: keine leichte Lektüre, aber ein sehr schöner und aufschlussreicher Roman für all diejenigen, die sich für die Leben bedeutender Frauen interessieren und ganz nebenbei etwas über die Entschlüsselung der DNA lernen wollen.

Bewertung vom 25.02.2024
Celebrity Crush / Celebrity Bd.1
Kristoffersen, Kirsti

Celebrity Crush / Celebrity Bd.1


ausgezeichnet

"Celebrity Crush" ist ein Feelgood-Buch über erste Liebe, Sommerferien und Leben mit den Dauercampern.
Karoline mit K muss die Sommerferien mit ihrer Oma auf einem Campingplatz verbringen und ist komplett verzweifelt. Erstens, weil sie eigentlich vor hatte, mit ihrer besten Freundin den Sommer ihres Lebens zu verbringen. Und zweitens, weil Camping mit den Dauercampern total öde ist. Da gibt es nichts zu sehen und nichts zu erleben, so sieht es zumindest Karoline. Und die ersten Seiten des Buchs handeln auch nur davon, wie schwer sie sich tut und wie furchtbar ungerecht behandelt und gelangweilt und überhaupt. Ich denke, alle Teenager finden sich in der Gefühlswelt von Karoline schnell wieder - und die Eltern erkennen ihre Teenies wieder.

Doch bald zeigt sich, dass das Campingleben auch interessant sein kann, denn Karoline lernt Nora kennen, die sich bestens auskennt und ihr von spannenden und skurrilen Dingen rund ums Camping erzählt. Und dann taucht auch noch Mathias auf...

Mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden, aber es wird viel auf Instagram abgehangen, die Schmetterlinge fliegen Sturm im Bauch und es kommt hier und da zum Clash of Generations. Also alles Zutaten für ein schönes Feel-Good Buch für Leserinnen und Leser im Teenageralter.

Mein einziger Wermutstropfen: ich habe erst am Ende gesehen, dass es sich um eine Trilogie handelt und der Cliffhänger am Ende ist somit ziemlich "böse". Da werde ich wohl auch die beiden weiteren Teile lesen "müssen".

Fazit: eine schöne Sommerferienlektüre nicht nur für Teenager.

Bewertung vom 10.02.2024
Das Lexikon der erstaunlichsten Fakten - gut recherchiertes, kunterbuntes Kinderlexikon ab 6 Jahre
McCann, Jacqueline;Bédoyère, Camilla de la;Mills, Andrea

Das Lexikon der erstaunlichsten Fakten - gut recherchiertes, kunterbuntes Kinderlexikon ab 6 Jahre


sehr gut

"Das Lexikon der erstaunlichen Fakten" ist ein spannendes Buch voller Fakten und sorgt für viele Wow-Effekte beim Lesen und Anschauen. Das Buch ist in folgende Kapitel unterteilt: Tiere, Dinosaurier, Fahrzeuge, Ozeane, Vögel, Krabbler, Wälder, Dein Körper, Roboter, Weltall und Noch mehr Fakten. Am Ende gibt es sogar ein Wow! Quiz, bei dem man das Wissen über das Gelesene noch einmal überprüfen kann. Und die Fragen sind zum Teil schon recht knifflig.

Je nachdem, wo die eigenen Neigungen und Interessen liegen, wird man bei diesem oder jenem Kapitel einige der Fakten bereits kennen. So waren es in meinem Fall viele der Fakten über die Tiere, die ich bereits kannte. Allerdings gab es auch trotzdem Neues zu Entdecken, so zum Beispiel die Tatsache, dass die Raupen von Schwalbenschwanz-Faltern wie Vogelkacke aussehen. Dafür beinhaltete das Kapitel über Dinosaurier ganz viele neue Fakten, da ich mich nicht so genau mit verschiedenen Dinosaurier-Arten auskenne.

Das Lexikon ist sicherlich nicht vollständig und am Ende gibt es leider auch kein Index, welcher die Suche nach einem bestimmten Begriff erleichtern würde. Nichtsdestotrotz ist es wunderbar geeignet, um gemeinsam zu stöbern und erstaunliche Fakten zu entdecken.

Am unteren und oberen Rand auf jeder Seite wird je nach Kapitel eine andere Farbe als Hintergrund gewählt. Dazu kommen Abbildungen von darin vorkommenden Tieren, Pflanzen oder Dingen. Die Illustrationen sind sehr schön und vielfältig, und häufig mit zusätzlichen kleinen Texten geschmückt - diese erklären manchmal, um welches Tier es sich handelt, manchmal sind es die Tierlaute oder Geräusche und manchmal Fragen oder auch witzige Textschnippsel. Auf fast jeder Seite gibt es einen mit "Wow" betitelten Fakt.

Das Lexikon ist kein Buch, das man von vorne bis hinten durch- oder auch vorliest, sondern ein Buch, das man sich gemeinsam anschauen, die kurzen Erklärtexte lesen und über die vielen Bilder staunen kann. Und manche der Fakten sind wirklich kein Allgemeinwissen und sehr erstaunlich.

Alles in allem ein schönes Buch, das für Klein und Groß viele spannende Fakten zu unterschiedlichen Themen zu bieten hat.

Bewertung vom 26.01.2024
Leuchtfeuer
Shapiro, Dani

Leuchtfeuer


sehr gut

Der Roman "Leuchtfeuer" von Dani Shapiro ist eine bewegende und tiefgründige Auseinandersetzung mit Entscheidungen und Abzweigungen im Leben. Es zeigt auf eine einfühlsame und ruhige Weise, wie sich die Schicksale vieler Menschen durch ihre Entscheidungen zusammenfügen, dann wieder auseinandergehen, um dann wiederum, zu einem späteren Zeitpunkt, wieder zueinander zu finden.
Das Buch ist unterteilt in mehrere zeitliche Sequenzen, angefangen mit einem Sommerabend in 1985. Drei Teenager steigen in ein Auto, unbeschwert und leichtsinnig. Nach der kurzen Spritztour gibt es einen heftigen Unfall und eines der drei Teenager verunglückt. Ab hier nimmt das Leben der zwei verbliebenen Teenager und ihrer Familie eine andere, vorher ungeahnte, Richtung. Ihr Vater, ein angesehener Arzt, hadert mit sich selbst und seinen Entscheidungen. Ihre Mutter hüllt sich in Schweigen und möchte am liebsten alles vergessen. Und der Junge und das Mädchen? Tja, sie werden erwachsen, gehen aber verschiedene Wege und haben auch jeweils ihr Päckchen zu tragen, in dem Versuch, den schrecklichen Abend vom Sommer 1985 zu vergessen.
Die nächsten Zeitsprünge erfolgen in die Silvesternacht auf dem Übergang ins neue Jahrtausend und dann in den Winter 2010. Viel sei an dieser Stelle nicht verraten, aber eine entscheidende Rolle spielt ein neuer Nachbarsjunge Waldo, 10 Jahre alt, der ein ungewöhnliches Hobby hat und von seinen Eltern nicht verstanden wird.
Dani Shapiro erzählt in einer ruhigen Weise und widmet sich sehr den Gedankengängen der einzelnen Protagonisten. Hin und wieder führt die Auseinandersetzung mit der inneren Zerrissenheit der Akteure auch zu Längen, die einen als Leser durchaus ermüden können. Wenn man dies aushält, hat man aber einen wunderschönen Blick in die Gefühlswelt und das mit sich Kämpfen der einzelnen Menschen, deren Lebenswege sich durch Wohnortentscheidungen auf wundersame Weise verbinden. Als Leser fragt man sich selbst, wie uns unsere Entscheidungen und die Entscheidungen unserer Eltern beeinflusst haben und stellt fest, dass das Leben auch ganz anders hätte verlaufen können, wenn der Umzug hierhin oder dorthin nicht erfolgt wäre.
Mein Fazit: ein schöner, ruhiger, tiefgründiger und zum Teil philosophischer Roman, der hier und da einige Längen hat, die aber ihre Berechtigung haben.

Bewertung vom 05.01.2024
Die moderne Kräuterapotheke
Easley, Thomas;Horne, Steven

Die moderne Kräuterapotheke


sehr gut

Beim Buch "Die moderne Kräuterapotheke: Ein Leitfaden zur Herstellung pflanzlicher Heilmittel" handelt es sich um ein sehr umfassendes Werk von Thomas Easley und Steven Horne. In insgesamt 13 Kapiteln führen die Autoren sehr ausführlich und verständlich in das Thema Heilkräuter ein, erläutern die 12 Kategorien der Heilkräuter und erläutern auch recht ausführlich, in welchen Formen Heilkräuter verwendet werden können und wie man sie selber anbauen und ernten kann. Darüber hinaus gibt es Tipps zum Kauf von Heilkräutern sowie Tipps zu Bezugsquellen im Anhang 2.

Ab Kapitel 3 geht es bereits um die Verwendung von frischen und im Kapitel 4 getrockneten Heilkräutern und ab Kapitel 5 um die Herstellung von Extrakten. Dabei geht es sowohl um eher einfache Extrakte als auch um Extraktherstellung für Fortgeschrittene. Daneben werden auch Lotionen, Körperbutter, diverse Pasten, Heilbäder und Wickel erwähnt. Es wird auch ausführlich die Prozedur der richtigen Dosierung und Berechnung erläutert und auch einige Beispielrezepturen angeboten. Kapitel 13 beinhaltet dann eine sehr ausführliche Übersicht über Einzelkräuter, bei denen es neben botanischem Namen und einer kurzen Einführung Warnhinweise, Energetik, Eigenschaften und Dosierungshinweise gibt. Schade nur, dass es keine Bilder zu den einzelnen Kräutern gibt.

Abgerundet wird das Ganze von Literaturempfehlungen, aber auch von einem Heilkräuterverzeichnis, Rezeptverzechnis, einem Stichwortverzeichnis und einem Verzeichnis der energetischen Eigenschaften der Heilkräuter.

Was mir sehr gut gefiel ist, dass die Autoren auch darauf hinweisen, dass es auch wichtig ist, zum echten Arzt oder Ärztin zu gehen, da in manchen Fällen die Schulmedizin das Mittel der Wahl ist. Somit ist es nicht zu einseitig und die Bedeutung der Arztbesuche wird nicht geschmälert.

Mein Fazit: ein sehr interessantes Werk über Heilpflanzen und ihre Wirkung für alle, die mehr über das Thema wissen wollen.

Bewertung vom 05.01.2024
Dein Kopf, der Superheld - Wecke die 15 Superkräfte in dir
Jong, Wouter de

Dein Kopf, der Superheld - Wecke die 15 Superkräfte in dir


ausgezeichnet

"Dein Kopf, der Superheld" ist ein sehr spannendes und zum Teil witziges Sachbuch über 15 Superkräfte in unserem Kopf. Offiziell ist das Buch für Kinder und Jugendliche ab ca. 8 Jahren gedacht, wobei es meiner Meinung nach viele interessante Anstoße auch für uns Erwachsene bietet. Es geht um folgende Superkräfte: Fantasie, Aufmerksamkeit, Gewohnheiten, Gedanken, Ehrlichkeit, Gefühle, Wut, Angst, Traurigkeit, Freude, Abneigung, Scham, Ablenkung, Freundlichkeit und Tatkraft. Die Kapitel sind alle relativ kurz gehalten und ähnlich aufgebaut. Es gibt immer ein paar kleine Experimente, ein-zwei Zitate, ein-zwei "Echt wahr"-Geschichten und eine "Fordere deine Eltern heraus"-Challenge. Dazu noch ein paar Tipps und eine Abschluss-Challenge. Zusätzlich gibt es bei jedem Kapitel den "langweiligen Abschnitt für die Eltern".

Am Anfang des Buchs haben die Kinder die Möglichkeit, mit ihren Eltern einen Vertrag abzuschließen. Wenn sie dann alle Challenges gemeistert haben (ohne zu schummeln), bekommen sie einen dicken Preis. Dieser kann ein Tag in einem Freizeitpark sein oder etwas anderes. Bei jedem der Abschluss-Challenges in den Kapiteln können sie auch kleinere Preise gewinnen, darunter mehr Taschengeld in dem Monat, eine halbe Stunde später ins Bett, oder extra Süßigkeiten.

Der Gesamtaufbau des Buchs ist sehr witzig und verspielt - dennoch aber auch mit vielen wichtigen und ernsten Themen, darunter auch Mobbing, Umgang mit Wut und Rachegedanken. Wenn man sich ernsthaft mit dem Buch auseinander setzen möchte, sollte man es langsam angehen und sich Zeit für die Challenges nehmen. Meistens soll man nämlich eine Woche lang etwas ausprobieren. Darüber hinaus gibt es noch auf der Website des Verlags Audio-Dateien und andere Hilfsmittel, die man auch zu Rate ziehen kann. Auch als eine ganze Klasse kann man mitmachen, was auch eine coole Idee ist.

Das Buch ist mit comicartigen Zeichnungen illustriert, die manchmal sehr lustig und auf jeden Fall anschaulich sind. Die Challenges sind so gestaltet, dass die Kinder sehr häufig gewinnen (müssen), aber das macht ihnen hoffentlich nur Spaß auf mehr. Ich denke, am meisten Spaß macht das Buch, wenn die gesamte Familie mitmacht.

Mein Fazit: sehr empfehlenswerte Lektüre für Groß und Klein, bei der man viele sinnvolle Tipps fürs Leben mitnehmen kann.

Bewertung vom 31.12.2023
Wüstentochter / Die Seelenpferde von Ventusia Bd.2 (MP3-Download)
Benkau, Jennifer

Wüstentochter / Die Seelenpferde von Ventusia Bd.2 (MP3-Download)


sehr gut

"Die Seelenpferde von Ventusia. Wüstentochter" ist der zweite Band der Reihe um Seelenpferde in Ventusia. Hier bewerte ich das Hörbuch, gesprochen von Leonie Landa. Ihre Stimme ist sehr angenehm und ruhig und es ist ein Genuss, ihr zuzuhören.

Der zweite Band schließt an den ersten an und es werden weiterhin verschollene Mädchen von Ventusia überall auf der Erde gesucht. Nun sind Damian und Nikolan, zwei Jugendliche aus Ventusia, der Meinung, ein weiteres Mädchen entdeckt zu haben, und wollen sie nach Ventusia holen. Allerdings haben sie die Rechnung ohne Mira gemacht. Mira, ein Flüchtlingsmädchen aus Syrien, lebt zusammen mit ihrer Schwester Fatima in einem Flüchtlingsheim in Frankfurt. Während Fatima sich gut eingelebt hat und die Freiheiten und das Leben genießt, ist Mira zurückgezogen und fühlt sich unwohl und fehl am Platz. Eines Tages taucht plötzlich ein großes Pferd auf ihrem Weg zur Schule. Mira ist außer sich und kann es nicht fassen, denn sie fürchtet sich vor Pferden und möchte keinem mehr nahe kommen...

Im zweiten Band erfahren wir mehr über die Jugendlichen in Ventusia sowie über Ventusia im Allgemeinen. Neben dem Pferdevolk treten nun auch Wolfswandler in Erscheinung und bedrohen Mira und womöglich alle Ventusier. Auch dieser Teil ist spannend, auch wenn es für meinen Geschmack an manchen Stellen etwas zu langsam vorangeht, da es diesmal viel um die Gefühlswelt und Ängste von Mira geht und sie aus ihrem Gedankenkarussell nur schwer herausfindet. Nichtsdestotrotz finde ich es super, dass hier ein Flüchtlingsmädchen die Hauptperson ist und ihre Gefühlswelt gut durchleuchtet wird.

Sehr spannend finde ich nach wie vor die Beschreibung Ventusias und könnte mir auch eine Verfilmung ganz gut vorstellen.

Mein Fazit: Band zwei ist eine würdevolle Fortsetzung des ersten Bandes und ich freue mich bereits auf die nächsten Teile. Das Buch ist interessant für alle Pferdeliebhaberinnen und -liebhaber und solche, die es werden wollen.

Bewertung vom 27.12.2023
Der Schacherzähler
Pinnow, Judith

Der Schacherzähler


ausgezeichnet

„Der Schacherzähler“ von Judith Pinnow ist ein ruhiger Roman, der sich wunderbar liest und mir einige schöne Lesestunden beschert hat.
In der Mitte der Handlung stehen der 9-jährige Janne und seine Mutter Malu. Sie ist alleinerziehend, er etwas „schwierig“, aber die beiden kämpfen sich Tag für Tag durch. Eines Tages lernt Janne einen alten Mann namens „Oldman“ kennen und möchte von ihm das Schachspielen erlernen. Der alte grummelige Mann öffnet sich langsam immer mehr und zwischen den beiden entwickelt sich eine tiefe Verbundenheit...
Die Handlung wird immer wieder aus anderen Perspektiven erzählt, darunter von Malu und Janne, aber auch von Oldman, von Liv (Malus Freundin) und Hinnerk (Malus Arbeitgeber). So setzen wir uns mit der Gefühlswelt und Perspektiven dieser unterschiedlichen Charaktere auseinander und lernen diese kennen.
Die Protagonisten haben alle ihre Ecken und Kanten, keine und keiner von ihnen ist perfekt. Janne hat andauernd Probleme in der Schule, Malu ist als alleinerziehende Mutter auf sich allein gestellt und kämpft an vielen Fronten, Oldman ist einsam und verbittert und hütet ein Geheimnis, und weitere Charaktere, die im Roman vorkommen, haben auch so ihre Probleme und Problemchen. Eine Vielfalt von unterschiedlichen Menschen mit Stärken und Schwächen.
Das „Blue Hour“, das Café in dem Malu arbeitet, ist sehr schön gezeichnet und erinnert mich an die Cafés aus US-Sitcoms, mit den leckeren Kuchen und Kaffeesorten und tollen Gesprächen.
Das Cover gefällt mir sehr gut, zeigt es doch am Rand die Blätter eines Kastanienbaums, welches im Roman eine große Rolle spielt. In der Mitte ist das Bild von einem älteren Herren und einem Jungen, die nebeneinander laufen und ins Gespräch verwickelt sind. Das sind eindeutig Janne und Oldman.
Mein Fazit: ein schöner, unaufgeregter Roman, der zum Einkuscheln mit einem Becher Kaffee, Tee oder Kakao einlädt und wundervolle Lesestunden bietet.

Bewertung vom 11.11.2023
Club der Honks
Uhrig, Betsy

Club der Honks


sehr gut

Gleich zu Beginn eine "Warnung": "Club der Honks" ist keine literarische Höchstleistung, aber es ist ein durchaus amüsantes Buch für alle Leserinnen und Leser ab ca. 11-12 Jahren. Es geht um eine Gruppe Siebtklässler, die sich alle in die Liste für ein neues, geheimnisvolles Club an der Schule eintragen. Niemand weiß, was sich hinter der Abkürzung H.A.A.R. verbirgt, selbst die betreuende Lehrerin nicht. Es stellt sich bald heraus, dass die Jugendlichen das sehr fortschrittliche neue Überwachungssystem überwachen sollen. Recht bald finden sie nicht nur heraus, wer der Mitternachtsdieb in der Schulkantine ist, sondern sehen plötzlich sich selbst, wie sie in fünf Jahren aussehen werden. Das Schlimme daran ist, dass es ihnen überhaupt nicht gefällt, was sie da zu sehen bekommen. Nun gilt es herauszufinden, ob sie die Zukunft irgendwie beeinflußen und bestenfalls verändern können.

Die Protagonisten sind vielfältig: die Geschichte wird aus der Sicht des Club-Chronisten Jason Sloan erzählt, einem "durchschnittlichen, ein bisschen dürren" Siebklässler, der "oft fälschlicherweise für einen Sechstklässler gehalten wurde". Die weiteren in der Gruppe sind Steve Hendricks, "der Coole", der wahnsinnig tolle Haare hat und eine tolle Ausstrahlung dazu, Nikhil Singh aus dem Geländelaufteam, Harriet "Hoppy" Hopkins, die Tochter der Eigentümer von Hopkins Haarnetze, Andrew Vernicky, ein kluger, großer rothariger Junge aus dem Kurs Naturwissenschaften, die äußerst friedfertige Sonia Patel, die schüchterne blonde Laura Andersen und Vincent Chen, der von seiner älteren Schwester genauso terrorisiert wird wie Jason von seiner jüngeren Schwester. Die jüngere Schwester ist der einzige Nebencharakter, den ich recht überspitzt sehe - die scheint zwar klug und lustig zu sein, aber vor allem richtig nervig und gemein gegenüber Jason. Und dass die Eltern so gut wie gar nicht eingreifen finde ich etwas unglaubwürdig.

Die Hauptcharaktere ergänzen sich alle in ihrer Unterschiedlichkeiten und haben die typischen Teenie-Probleme: der eine findet sich und sein Haar cool und ist super sportlich, der andere macht sich Sorgen um seine Körpergröße, das eine Mädchen möchte seine wahre Leidenschaft ausleben, während das andere Angst bekommt, wenn sie mitbekommt, dass sie sich wie ihre eigene Mutter benimmt.

Die Kapitel sind recht kurz gehalten, so dass auch die Lesemuffel gut vorankommen. Der Schreibstil ist flüssig und hin und wieder etwas konfus. Aber da es sich um die Denkweise eines Siebtklässlers handelt, finde ich es vollkommen in Ordnung so, denn die Kinder haben mit der ansetzenden Pubertät auch lauter konfuse Gedanken und Gefühle im Kopf. Entsprechend finde ich es auch gut getroffen, worüber sich die Jugendlichen Gedanken machen und dass sie manchmal sehr unreife Entscheidungen treffen.

Am Ende geht es um Freundschaft, Selbstvertrauen, eigene Unzulänglichkeiten und den Umgang damit. Was mir richtig gut gefallen hat ist, dass es gleich zwei weibliche Charaktere gibt, die sich eindeutig für Naturwissenschaften und Technik interessieren und das auch feiern. Von mir eine klare Leseempfehlung für all diejenigen, die nichts tiefgründiges lesen wollen, sondern sich einfach nur unterhalten lassen möchten.