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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
su-sun
Wohnort: 
Bad Endbach

Bewertungen

Insgesamt 29 Bewertungen
Bewertung vom 19.10.2020
Unter uns das Meer
Gaige, Amity

Unter uns das Meer


sehr gut

Der Roman ist zwei Perspektiven erzählt. Da ist Juliet, die aus einem Schrank heraus schreibt. Michaels Schrank . Und Michael , die treibende Kraft für diese Reise, schildert seine Gedanken über das Logbuch.
Die Reise ist ein mehrmonatiger Segeltörn der Familie mit ihren beiden Kindern.
Es kriselt in der Ehe , alltäglich und nicht ganz alltägliche Probleme, die meist unausgesprochen bei Michael und Juliet zu einem handfesten Eheproblem geworden sind.
Zunächst unklar, wohin wie Reise geht und was es damit aufsich hat, dass die beiden Hauptprotagonisten aus verschiedenen " Räumen " sprechen, entwickelt sich dieser Roman von Abenteuer zu Drama über Psychologielehrbuch. Nicht immer ganz fesselnd, bleibt man doch gespannt, wohin der Wind weht.
Irgendwann versteht man , dass Juliet unter Depressionen leidet und die Selbstgerechtigkeit ihres Mannes einen erheblichen Beitrag dazu leistet.
Ich ertappe mich dabei , sehr schnell für Juliet Partei zu ergreifen und zu verstehen, denn im Laufe des Romans wird mir Michael immer unsympathischer.
Trotz der vielen Fachbegriffe aus dem Segeln, entfaltet der Roman eine Sogwirkung, der man nicht nachgeben kann. Was ist passiert ?
Als man vom tragischen Ende des Trips erfährt, merkt man, dass man tatsächlich mit seiner Vermutung richtig lag und das das Buch einem sicher noch lang in Erinnerung bleibt.
Die Erzählung aus zwei Perspektiven ist zwar teilweise anstrengend, weil es teilweise knackig zugeht, aber es erlaubt einen zweidimensionalen Blick aus das Ganze.
Ich würde als Fazit sagen, dass mich die Geschichte erreicht und mitgenommen hat und ich als Leseempfehlung weitergeben werde.

Bewertung vom 16.08.2020
Keine Panik, ist nur Technik
Ait Si Abbou, Kenza

Keine Panik, ist nur Technik


gut

Ich habe ein Faible für Technik und alles was damit zusammen hängt und mich daher richtig auf das Buch gefreut.
Allerdings hab ich es dann doch nicht zu Ende gelesen. Sicher bringt das Buch sehr viel Information mit, auch Fakten die man bisher nicht wusste, doch ist es für einen Profi zu flach und für einen Laien zuviel in die Tiefe, zuviel Detail, zu sachlich.
Die Autor verpackt das was sie mitteilen möchte ganz gut, indem sie aus dem Leben schreibt. Einige Sachen fand ich auch interessant, weil man dadurch gewisse Abläufe besser versteht, doch oft hat mich das Buch überfordert und nicht mehr mitgenommen .
Gut finde ich, dass die Themen aufgeteilt sind und man je nach Interesse switchen kann.
Ich werde in dem Buch sicher mal wieder lesen, aber von Anfang bis Ende eher nicht, denn während des Lesens habe ich gemerkt: Dieses Buch ist nichts für mich. Dadurch schweife ich mit den Gedanken immer wieder ab und langweile mich.

Bewertung vom 06.07.2020
Der Gepäckträger
Rawlings, David

Der Gepäckträger


sehr gut

Die drei Protagonisten Michael , Gilian und David vertauschen nach einem Flug ihr Gepäck.
Man erfährt recht oberflächlich von jedem Einzelnen das Ziel und das damit verbundene "emotionale Gepäck" .
Gilian ist mit ihren drei Söhnen zu ihrer scheinbar perfekten Schwester unterwegs.
Michael ist unterwegs zu einer Uni. Nach den Worten seines Vaters wäre eine Sportlerkarriere für ihn das Richtige, doch er liebt die Kunst.
Und David will mit einer Präsentation vor seinem Chef dem Personalabbau in der Bank entgehen.
Als alle drei erkennen, dass die Koffer am Gepäckband vertauscht wurden, einigen sie sich auf eine Übergabe in einem leerstehenden Gebäude in einem ruhigen Stadtteil.
Glücklicherweise gibt es hier einen netten Gepäckträger, denn das Gepäck ist plötzlich so schwer, dass es sich garnicht mehr tragen lässt.
Also wird ausgepackt.Er konfrontiert sie mit ihrem "wahren" Gepäck und möchte ihnen auch helfen, sich ab jetzt darum zu kümmern

Es ist zweifellos ein interessantes Thema, mit dem sich jeder beschäftigen sollte. Doch nicht jeder ist bereit diesen Schritt zu gehen. Das Buch motiviert sein eigenes Leben und die Lasten, die man mit sich trägt, zu betrachten.

Flüssig, jedoch ganz schnörkellos geschrieben.

Bewertung vom 08.04.2020
Das Haus der Frauen
Colombani, Laëtitia

Das Haus der Frauen


weniger gut

Die Pariser Anwältin Solène verliert den Boden unter den Füßen, als sich ein Mandant nach einem verlorenen Prozeß vor ihren Augen umbringt. Auf Anraten eines Therapeuten engagiert sie sich ehrenamtlich in einem Frauenhaus als "öffentliche Schreiberin". Dieser Teil, der in der Gegenwart spielt, hat mir gut gefallen - schon nach wenigen Sätzen konnte man sich in die Gedankenwelt der Hauptfigur einfinden. Eindringlich schildert die Autorin unterschiedliche Frauenschicksale und scheut auch nicht davor zurück, gescheiterte Rettungsversuche zu erzählen.

Dagegen wurde ich mit dem zweiten Handlungsstrang nicht so richtig warm. Er berichtet von Blanche Peyron, einer hochrangigen Persönlichkeit der französischen Heilsarmee in den 1920er Jahren. Die Abschnitte, die ihr gewidmet sind, lesen sich teilweise wie ein Sachbuch, Struktur und Ziele der Heilsarmee werden dargestellt, aber nicht lebendig vermittelt. Da ich viele historische Romane lese, habe ich an die Darstellung von geschichtlichen Persönlichkeiten einen anderen Anspruch.
Gut fand ich die Rückblenden von Blanche, das war sehr interessant zu lesen, wie es Frauen damals erging. Über die Heilsarmee zu der Zeit wusste ich bis jetzt nichts, das war schön, es mal in einem Roman zu lesen. Auch war das Thema sehr aktuell. Die Frauen, die aus schwierigen Verhältnissen kommen. Das Misstrauen, das sie Soléne zu Beginn entgegen und Solenes Frust darüber. Doch auch hier, es berührte mich nicht sonderlich.

Einen richtigen Zusammenhang zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart außer dem Gebäude konnte ich nicht erkennen - die Sprünge zwischen den Zeiten erfolgen oft abrupt.
Die Idee dieses Buches ist großartig, das Thema spannend, der Erzählstil fesselnd. Leider verliert sich das Ganze am Ende im Kitsch. Daraus hätte man sehr viel mehr machen können.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass Laetitia Colombiani wieder ein Buch mit starken Frauen als Hauptfiguren gelungen ist, aber historische Romane sollte sie besser nicht schreiben.

Bewertung vom 13.01.2020
Heimat ist ein Sehnsuchtsort / Heimat-Saga Bd.1
Münzer, Hanni

Heimat ist ein Sehnsuchtsort / Heimat-Saga Bd.1


sehr gut

Hanni Münzers "Heimat ist ein Sehnsuchtsort" ist der Auftakt zu einer neuen Reihe. Die Romanhandlung beginnt 1928 in Schlesien als Laurenz Sandler, in eine neue Komposition vertieft, in Annemarie hineinläuft und sich sein Leben für immer verändert: "Annemarie war Frage und Antwort zugleich, sie würde in ihm eine so gewaltige schöpferische Kraft freisetzen, dass er in wenigen Wochen eine ganze Oper zu schreiben vermocht. Annemarie war seine zur Wirklichkeit gewordene Sinfonie. Für sie wollte Laurenz ein Land aus Licht und Blumen schaffen -- einen Sehnsuchtsort für seine Sehnsuchtsfrau."
Doch das Glück steht nicht auf ihrer Seite. Schon bald muss Laurenz in sein Heimatdorf zurückkehren und seine Musikkarriere gegen den Kuhstall auf dem Hof seiner Familie tauschen. Sie werden nicht von allen Dorfbewohnern mit offenen Armen empfangen. Besonders der Frau des Bürgermeisters ist die junge Familie ein Dorn im Auge. Und als ob dies alles nicht schon schlimm genug wäre, bringt der Krieg noch weitere Schicksalsschläge über sie. Kann eine Liebe so viel ertragen? Spätestens als Laurenz an die Ostfront geschickt wird, legt sich ein Trauerschleier über die Frauen des Sadlerhofes: Charlotte, Laurenz' Mutter, Annemarie selbst und ihre Töchter Kathi und Franzi sowie Dorota, die gute Seele des Haushalts ahnen, dass ihnen noch Böses bevorsteht. Wird Laurenz einer der wenigen sein, die aus dem kalten Russland zurückkehren?

Hanni Münzer hat einen hervorragenden Roman geschrieben, der gefüllt ist mit spannenden Wendungen und vielen Fragen, die im ersten Band noch unbeantwortet bleiben. Eindrücklich beschreibt sie die Schicksalsschläge und die Veränderungen in den einzelnen Charakteren, die der Krieg mit sich gebracht hat und offenbart dennoch, den Mut und die Hoffnung Einzelner für das Gute zu kämpfen und nicht aufzugeben.

Zu Beginn war es etwas schwierig in die Handlung einzutauchen, da sehr viele neue Figuren eingeführt wurden, jedoch konnte ich das Buch zum Ende hin kaum mehr aus der Hand legen und bedauere es zutiefst, dass der zweite Band erst nächstes Jahr erscheint.

Bewertung vom 16.09.2019
Alles nur aus Zuckersand
Kummer, Dirk

Alles nur aus Zuckersand


sehr gut

Das ist für mich die erste Rezension für ein Hörbuch und entgegen meiner bisherigen Meinung, habe ich Gefallen an Hörbüchern gefunden.
Diese Geschichte hat mich emotional mit genommen in die Vergangenheit und meiner 10-jährigen Tochter auf eine tolle Art das Leben in der DDR erzählt.
Ich bin in der DDR geboren und bis zur Jugend und Wende auch dort aufgewachsen.
Viele Erinnerungen kamen beim Hören wieder und oft musste ich schmunzeln. Es war einfach eine andere , besondere Zeit.
Der Sprecher des Hörbuches, Charly Hübner, bringt Emotionen sehr gut an den Hörer. Freds Gedanken und Ängste werden durch den Autor Dirk Kummer sehr einprägsam und nachvollziehbar geschildert. Man fühlt quasi mit und erlebt die damaligen Abläufe in der DDR wieder.
Eine wundervolle Geschichte einer Freundschaft von zwei Jungs, die in zwei völlig verschiedenen Familien aufwachsen und trotzdem an ihrer Freundschaft festhalten.
Mein Fazit: Dieses Hörbuch ist ein Hörerlebnis und vermittelt kindgerecht das Leben in der DDR und den Sinn von Freundschaft.
Ich habe das Hörbuch gemeinsam mit meiner Tochter auf der Fahrt zu meinen Eltern nach Thüringen gehört. Passend , in dem Fall und sie hat mir und ihrer Oma viele Fragen gestellt, die ihr direkt beantwortet wurden :)

Bewertung vom 18.10.2018
Blau Türkis Grün
Guhr, Mareike

Blau Türkis Grün


ausgezeichnet

Mareike Guhr beschreibt in ihrem Buch "Blau Türkis Grün" sehr ansprechend ihre Weltumseglung mit dem Segelboot.
4,5 Jahre lang war Mareike Guhr auf hoher See, dabei hat sie 37 Länder und 143 Inseln erkundet,
Diese wundervollen Bilder , diese Farben und interessant geschriebenen Erlebnisse und Eindrücke von den jeweiligen Orten lösen bei mir ein wahninniges Fernweh aus. Wie schön doch die Welt ist und wie wenig ich davon gesehen habe.
Die Autorin nimmt den Leser mit auf eine Abenteuerreise und gibt einen Blick in ihr Innenleben. Man kann stundenlang im Buch blättern und findet immer wieder neue Details die einen faszinieren.
Die Beschreibung von Mensch und Tier, die schönen Seiten und Schattenseiten. Nichts ist unnötig verschönt.
Danke, fürs Mitnehmen !

Bewertung vom 18.10.2018
Verschieben wir es auf morgen
Maertens, Miriam

Verschieben wir es auf morgen


ausgezeichnet

Da wir in der Familie auch betroffen sind ( Vater ) , habe ich das Buch anders gelesen und ich kann eine klare Kaufempfehlung aussprechen . Frau Maertens lässt den Leser in den Alltag eines Mukoviszidose- Patienten teilhaben . Ihr wundervoll flüssig und leicht lesbareres Buch zeigt, dass Ehrgeiz , Mut und Stärke ein Leben mit dieser Diagnose trotzdem lebenswert machen. Schon seit ihrer Kindheit lebt sie zwar eingeschränkt , aber nie als Außenseiterin . Sie bricht die Schule ab und erfüllt sich den Traum ans Theater zu gehen . Sie wird entgegen ärztlicher Ratschläge mit 30 schwanger und entscheidet sich nun für ein Spenderorgan. Wir lesen die Geschichte einer unglaublich starken und sehr ehrgeizigen Frau, die immer das Leben liebt und jedem Hoffnung gibt und Mut macht . Ich bin extrem beeindruckt und habe das Buch aufgrund des guten Schreibstils schnell gelesen. Hut ab, Frau Maertens !

Bewertung vom 18.10.2018
Ca. 750 g Glück - Das kleine Buch über die große Lust sein eigenes Sauerteigbrot zu backen
Stoletzky, Judith;Geißler, Lutz

Ca. 750 g Glück - Das kleine Buch über die große Lust sein eigenes Sauerteigbrot zu backen


sehr gut

Durch die Leseprobe wusste ich, dass es sich bei “ 750 g Glück “ nicht um ein reines Rezeptbuch handelt .
In diesem Buch liest man von Leidenschaft zum Backhandwerk, spürt und riecht förmlich den Teig und lernt, dem Sauerteig die nötige Zeit und Liebe zu geben.
Der Einband ist eher unspektakulär, weil er nicht durch die knallige Farben das Auge des Betrachters in seine. Bann zieht, allerdings möchte ich behaupten und as wiederum gefällt mir sehr gut, ht der Eindband die Farbe des Sauerteigansatzes :)
Und das aus so einem unscheinbaren Wasser-Mehl-Gemisch so etwas leckeres wird - fast schon Zauberei.
Brot backen ist in der Tat kein Hexenwerk. Mit etwas Geduld, und die braucht es, hat man am Ende in der Tat ein Brot ohne viel Arbeit aber mit viel Geschmack!

Das Buch ist ein Lobgesang auf das Brot an sich. Es zeigt, wie einfach es ist ein Brot herzustellen . Es braucht lediglich etwas Geduld, die man dem Sauerteig entgegenbringen muss. Und man kann in der Tat beim Teig kneten seinen Gedanken nachgehen und über so manches philosophieren.

Mich faszienieren diese wunderbaren Bildern von verschiedenen Broten, die mit dem gleichen Grundteig gebacken wurden. Schön ist es zu sehen, dass jedes Brot seinen eigenen Charakter hat und nicht jedes gleich aussieht.

Das Buch ist eine wunderbare Bereicherung für all die, die sich Gedanken über das Brot an sich machen. Es ist sehr philosophisch und nicht wirklich ein Backbuch. Ich könnte mir vorstellen, dass Brotbackanfänger damit ihre Schwierigkeiten haben, obwohl das Brotgrundrezept (und mehr Rezepte gibt es nicht!) gut und ausführlich beschrieben ist.